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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : powerpc 970 aka desktop power4


maz
2003-03-01, 11:56:46
da apple diese chips wahrscheinlich in die nächste powermac generation einbauen wird, würde ich gerne eure meinungen über die cpu wissen

hier die infos

http://www.heise.de/newsticker/data/ciw-27.02.03-000/

und ein artikel über die cpu

http://arstechnica.com/cpu/02q2/ppc970/ppc970-1.html

Ganon
2003-03-01, 12:45:30
Hi maz,

wie stark ist der PPC970 eigendlich zum Power4 abgespeckt?

Der Power4 ist ja eine Höllenmaschine, nur wie siehts da beim PPC970 aus?

Hat der PPC970 eigendlich auch einen 32bit-Modus, oder ist es ein reiner 64bitter?

Solange der PPC 970 in der Grundleistung (ohne Optimierung) nicht so rumkrebst wie der G4, dann ist mir der PPC970 nur Recht!

BlackBirdSR
2003-03-01, 17:42:58
Also, nach einem Artikel von www.Realworldtech.com:

Betrieb im 32bit Modus ist möglich.
Die CPU hat eine Altivec kompatible SIMD Einheit.

gefertigt in 0.13µ SOI werden 1.8GHZ möglich sein, Gerüchten zufolge sollen es aber schon eher 2GHZ+ werden beim Release.

Die Verbindung zur Peripherie läuft wie es aussieht mit halber CPU Geschw. also bei 1.8GHZ mit 900MHZ wobei nur in eine Richtung übertragen werden kann. Da die Verbindung doppelt ausgelegt ist, sind nach Angaben von IBM 6.4Gb/s möglich.

Der L2 Cache beträgt 512KB bisher.
Bei 1.8GHZ soll die CPU 42W verbrauchen.

Möglich werden die hohen Taktraten da die CPU etwas weniger auf Ausfallsicherheit produziert wird als die Power4.
Kein Grund zur Sorge da der PPC970 den standards entspricht, der Power4 ist nur weit darüber.

IBM gibt für die 1.8GHZ Version SPec2000 Werte von:
937 int
1051 fp
an was eigentlich nicht schlecht aussieht. zumindest weit über dem was der G4 liefert.

Tja, man wird die x86 CPUs vielleicht nicht einholen können, aber sollte Apple die CPU nutzen, steht den MAC Usern ein ordentlicher Geschw. Schub an :)

maz
2003-03-01, 19:07:30
laut ibm startet die cpu bei 2,5ghz
bei der ankündigung im november waren es nur 1,8

es gibt einen 32 und 64bit modus

abgespeckt ist etwas "falsch" ausgedrückt
soviel ich dem arstechnica artikel entnehmen konnte ist der 970 eine neuentwicklung basierend auf der power4 technologie
inwieweit die grundarchitektur des prozessors verändert wurde weiss nur ibm selbst
kleinigkeiten werden es 100% nicht sein
er ist auch auf hohe taktfrequenzen ausgelegt was beim power4 nie der fall war

lest euch mal den artikel durch -> http://arstechnica.com/cpu/02q2/ppc970/ppc970-1.html

ist zwar sehr lang aber auch sehr ausführlich

wie sich die performance zum power4 verhalten wird werden wir abwarten müssen - laut dem artikel wird er ihn aber aufgrund der höheren taktfrequenz in manchen situationen abhängen
die overall performance eines power4 wird er natürlich nicht erreichen - ausser die cache preise fallen um 10000% und er bekommt auch soviel wie der power4 :)


ob man die x86-er einholen/überholen wird können, liegt an ibm
wenn sie die cpu und ihre entwicklung genug forcieren und intel und amd sich nicht wie zu pentium3 zeiten gegenseitig killen und ständig neuen cpu's pushen (mittlerweile hat sich die situation etwas beruhigt) sehe ich da keine grossen probleme

mit dem g3 wurden ja schon pentium 2 cpu's gebraten (errinert sich jemand an die spots ;) )

die 970-er architektur ist der pentium4/athlon überlegen
und ibm war schon immer fähiger als motorola, die die letzen paar jahre einfach geschlafen haben
sie haben auch apple vor dem g4 gewarnt und wollten den g3 weiterentwicklen
ich traue ihnen zu, den 970-er konstant weiterentwickeln zu können - vorrausgesetzt es gibt genug interesse
und da sie die cpu's ja selber einbauen, ist die situation wesentlich besser als bei motorola mit dem g4

GloomY
2003-03-01, 20:58:57
Der PowerPC 970 sieht nicht schlecht aus. Allerdings sind mir ein paar Sachen aufgefallen:

Der L1 I-Cache ist nur direct mapped. Das ist schon sehr ungewöhnlich. Zwar ist dieser mit 64 kB sehr groß, aber gerade hier wird es dadurch einige Cache Kollisionen geben.
Warum man den Cache nicht wenigstens 2-fach assotiativ gemacht hat (so wie beim Athlon), ist mir nicht ganz klar.

Die externe Anbindung ist zumindest interessant. Ich habe extra nicht "Bus" oder "FSB" geschrieben, weil es eben kein Bus ist.
Die Kommunikation mit dem Speicher sind zwei 32 bit breite unidirektionale Punk-zu-Punkt Verbindungen. Diese laufen mit 450 MHz und übertragen auf beiden Taktflanken Daten.

Die Tatsache, dass IBM erstens die beiden Richtungen vollständig voneinander getrennt hat, bringt den Vorteil, dass nun nicht mehr die bei einem Bus üblichen Turnaround Zeiten anfallen, die die Latenz und den effektiven Durchsatz beschränken. Allerdings ist die Bandbreite damit nun auch fest auf jeweils die Hälfte für Hin- und Rückweg verplant. Bei Streaming Anwendungen ist das sicher nicht so Vorteilhaft. Allerdings ist die Bandbreite mit 3,6 GB pro Richtung ja auch üppig ausgelegt.
Natürlich muss man davon dann noch den Datenverkehr für Adressen und Steuersignale abziehen, die ebenfalls über diese Verbindung mitübertragen werden müssen.

Innerhalb des Prozessors gefällt mir das "breite und tiefe" Design der Pipelines. Dass damit aber "nur" 1,8 GHz bei 0,13µm drin sind, finde ich etwas wenig. Allerdings kann sich da ja auch noch was dran ändern ;)

Die Leitungsaufnahme von 42 Watt ist wie bei den PowerPCs üblich den anderen Architekturen überlegen =)

zeckensack
2003-03-01, 21:10:29
Originally posted by GloomY
Die Tatsache, dass IBM erstens die beiden Richtungen vollständig voneinander getrennt hat, bringt den Vorteil, dass nun nicht mehr die bei einem Bus üblichen Turnaround Zeiten anfallen, die die Latenz und den effektiven Durchsatz beschränken. Allerdings ist die Bandbreite damit nun auch fest auf jeweils die Hälfte für Hin- und Rückweg verplant. Bei Streaming Anwendungen ist das sicher nicht so Vorteilhaft. Allerdings ist die Bandbreite mit 3,6 GB pro Richtung ja auch üppig ausgelegt.

Gerade bei Streaming (was ja üblicherweise irgendwelche Konvertierungsoperationen sind, also Schreiben und Lesen) bringt IMO der Wegfall des Turnarounds, und der gegenseitigen Blockade mehr, als die 'begrenzte' Bandbreite schaden kann.

Du hast in einem 'ein FSB für alles'-Design bei Streaming immer einen Strom, der spielend die komplette Bandbreite sättigen kann.

GloomY
2003-03-02, 00:15:13
Originally posted by zeckensack
Gerade bei Streaming (was ja üblicherweise irgendwelche Konvertierungsoperationen sind, also Schreiben und Lesen) bringt IMO der Wegfall des Turnarounds, und der gegenseitigen Blockade mehr, als die 'begrenzte' Bandbreite schaden kann.Imho sind die Datenmengen, die geschrieben werden aber deutlich geringer als die, die gelesen werden.
Oftmals werden Rohdaten (also unkomprimierte Daten) gelesen und mit einem Codec in irgendein Format konvertiert, welches deutlich platzsparender als das Original ist. Natürlich muss man auf dem Weg "zum" RAM immer noch die Adressen mitübertragen, aber das sollte auch nicht all zu viel sein (IBM spricht von etwa 6,4 GB Peak-Daten-Bandbreite insgesamt - also etwa 2,8 GB zum RAM und 3,6 GB vom RAM zur CPU).
Originally posted by zeckensack
Du hast in einem 'ein FSB für alles'-Design bei Streaming immer einen Strom, der spielend die komplette Bandbreite sättigen kann.Darf er ja auch, wenn er anderen Datenübertragungen nicht zu stark beeinflußt. Wenn dies gewährleistet ist, ist es sogar wünschenswert, dass dort möglichst viele Daten gestreamt werden (können).

Ich hab' nicht all zu viel Ahnung von Busprotokollen, aber ich weiß, dass der P4 und der G4 das "Data Streaming" benutzen, d.h. ein Bus Master darf solange die Kontrolle über den Bus übernehmen, bis ihn ein anderer Bus Master unterbricht (im Gegensatz zu dem z.B. vom G3 genutzten Verhalten, dass der Bus automatisch nach einer bestimmten Zeit für andere Geräte freigegeben werden muß, inklusiv einer Wartezeit von einem Takt :| ).

Bei einer Punkt-zu-Punkt Verbindung (wie beim Athlon oder PPC970) weiß ich nicht genau, wie das geregelt wird. An sich ist dies aber auch nur ein Bus, welcher zwei Geräte hat.
(Das Problem der Punkt-zu-Punkt-Verbindung läßt sich auf das Problem eines Bussystems reduzieren - wenn man es im Informatiker-Jargon ausdrücken will :D )
Also sollte das hier ähnlich funktionieren.

Auf jeden Fall sind wir uns einig, daß Streaming sehr viel Bandbreite - in welcher Form auch immer - benötigt und dass der PowerPC970 hier gut ausgestattet ist.