Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein hysterisches Drama in 5 Akten
Simon Moon
2016-12-16, 14:49:56
Die letzten Monate hatte ich sowas wie eine Affaire mit einem extrem histrionischen Borderlinerin inkl. starken Dissosizationen. Und irgendwie sitzt ich nun seit ein paar Tagen einfach nur hier und denk mir "WoW! War das ein Trip... dagegen muss Stechapfel wohl ein Kindergeburtstag sein...". Was ich da nun erlebt habe, nehme ich zwar wahr und stelle fest, dass es so ist, aber ganz fassen kann das mein Verstand noch nicht wirklich. Da ging es von der einen Extremsituation in die nächste, ohne auch nur ein einziges "normales" Zusammensein ohne spezielles Ereignis. Das wirkt rückblickend wie ein Drama in 5. Akten. Doch von Anfang an...
1. Akt: Das kennen lernen
Alles fing irgendwann im Juni bei einem Stadtfest an, als ich diese alte, entfernte Bekannte traf. Wir hatten früher nie gross Kontakt miteinander, ausser dass wir zeitweise in dieselbe Kneipe gingen und uns dadurch kannten. Wir begannen etwas zu quatschen und ich meinte, ich wüsste noch wo eine Outdoor Party sei und wir beschlossen dorthin zu gehen. Scheinbar wurde die Party aber abgesagt und ich hab das nicht erfahren, also sind wir die halbe Nacht quatschend umher gewandert und hatten eine ziemlich berauschten, aber lustige Nacht. Sie ging dann nach hause zu ihrem Freund und Vater von einem ihrer Kinder. Ich dachte mir da nicht viel bei und so vergingen ein paar Tage.
Am darauffolgenden Mittwoch war ich dann in der Kneipe und hatte dort auf dem Smartphone keinen Empfang oder das Klingeln nicht gehört. Als ich jedenfalls auf den Display schaute als ich nachhause ging, sah ich da diverse Anrufe von ihr und auch sonst irgendwelche Nachrichten. Ich meldete mich bei ihr und sie meinte, dass sie gerade eine Krise habe, weil sich ihre Tochter mit ihren Betablockern hätte umbringen wollen. Irgendwie verstand ich schon da nicht ganz, wieso sie sich bei mir meldete, wo wir uns doch so gut wie nicht kannten, statt bei ihrem Freund Unterstützung zu suchen. Aber nun gut, ich hatte gesagt sie könne gerne vorbei kommen und da ich zu der Zeit noch zwei Untermieter hatte, sie mit einer Freundin kam, hatten wir dann einen wieder recht unterhaltsamen, berauschten Abend bzw. Nacht. Sie redete dort viel über ihre Gefühle und da ich generell auch nicht die beste Zeit habe, hat sie mich stark aufgemuntert.
Ab jetzt schrieben wir regelmässig und trafen uns auch relativ oft. Einmal meinte sie am Morgen, als wir vom Ausgang nachhause gingen, ihr gehe es aktuell nicht gut und ich soll doch zu ihr kommen. Ihr Freund müsse arbeiten und sie hätte da wohl zu viel Aufputschmittel gehabt, ihr Kreislauf sei ziemlich am Limit. Ab dem Zeitpunkt muss ich auch sagen, dass ich halt sehr neugierig war, dass ich das Spielchen überhaupt mitmachte, denn ich ging tatsächlich zu ihr und kümmerte mich um sie, ohne das es zu sexuellen Sachen kam.
2. Akt: Das Verlieben
Nachdem wir nun etwa zwei drei Wochen uns regelmässig trafen und ständig auf Whatsapp in Kontakt waren, kamen die Gefühle immer stärker auf. Sie rief mich irgendwann in der Nacht an und meinte, sie müsse mir etwas mitteilen, nämlich, dass sie sich in mich verliebt hätte. Noch nie habe sie jemand so gut verstanden wie ich und überhaupt usw. Viel theatralische Musik von Birdy und Silbermond wurde da laufen gelassen. Und irgendwann landeten wir als wir vom Ausgang nachhause gingen bei mir. Es kam zu intensivem und leidenschaftlichen Sex. Doch am nächsten Morgen war es ihr dann offenbar extrem unangenehm und wir sollten das geheim behalten, vor allem wegen ihrem Freund.
Die darauffolgenden Wochen waren dann wohl die intensivsten. Wie eine Teenie-Liebe quasi, wir gingen jeden zweiten Abend irgendwo auswärts - wo war eigentlich egal, wir redeten viel und tauschten etliche Geschichten aus. Hatten im wenn wir unterwegs waren immer die merkwürdigsten Begegnungen und das sie bei mir übernachtete war schon fast die Regel. Wobei am darauffolgenden Tag dann immer ein schlechtes Gewissen bzw. Panik Gefühle aufstiegen wegen ihren Kindern die sie ja vernachlässigen würde und sie ging kurz nach dem Aufwachen auf den Rückweg.
Ihr Auftreten war dabei auf eine oberflächliche Art extrem dominant, aber die dahintersteckende Unsicherheit unübersehbar. Ich nahm sie so auch nie ganz ernst in ihrem übertriebenen Gehabe. Da gab es dann theatralische Momente, wenn ich mal für ein paar Stunden geschlafen habe und ich danach Nachrichten auf Whatsapp hatte, dass es wohl das schlimmste überhaupt sei, was ich ihr antue, wenn ich sie einfach so ignoriere. Oder als sie mal nach der Kneipenrunde zu sich nachhause ging, meldete sie sich am nächsten Tag, dass es total rücksichtslos von mir gewesen sei, sie in diesem berauschten Zustand alleine nachhause gehen zu lassen.
Einmal als sie bei mir übernachtete, weckte sie mich am nächsten Morgen und meinte, sie hätte soeben gerade etwas total Verrücktes getan. Darauf folgte, dass sie aus dem gebrauchten Präservativ mein Sperma genommen habe und es sich in die Muschi geschmiert habe. Ich war irgendwie gar nicht wütend und dachte, wenn da nun halt ein Kind kommt, was solls - orientiere mich zurzeit eh grad neu. Und was soll man da jetzt gross im Moment tun? Die Pille danach kann ich ihr ja auch nicht aufzwingen. Zwei drei Tage später meinte sie dann, ihre Periode würde sich verzögern und nach etwa einer Woche kaufte sie dann angeblich einen Schwangerschaftstest. Von diesem sendete sie mir dann auch ein Photo und der zeigte positiv an, also dass sie schwanger sei. Grosses Drama ging dann los, dass sie ja nicht noch ein Kind (sie hat schon 3) haben könne und doch noch mit ihrem Freund zusammen wohne, wobei der zu dem Zeitpunkt als "Zustand" bezeichnet wurde, mit dem sie eh unglücklich sei. Nach zwei drei weiteren Tagen kam dann aber plötzlich die Periode doch noch, was ja durchaus passieren kann.
3. Akt: Die grosse Liebe
In dieser Aneinanderreihung absurder Ereignisse kam nun langsam sowas wie eine Normalität des Wahnsinns. Natürlich wechselte es immer noch regelmässig zwischen, "ich muss für meine Kinder da sein, auch wenn ich mein Leben wie bisher nicht mehr mag" und "ich will ein neues Leben mit dir beginnen, wir finden da sicher einen Weg". Die dahin phantastierten Pläne wechselten zwar jedes Mal, aber wurden immer konkreter. Sie erzählte mir dann auch, dass sie als Kind missbraucht wurde, was so konsistent wie die Erzählungen bleiben, auch ziemlich sicher stimmen mag. Zudem lassen sich offensichtliche Albträume nicht wirklich nachspielen. Aber dazu meinte sie bei vielem, ausser mir hätte sie das noch nie jemandem erzählen können (wie ich später erfuhr, nutzt sie das Thema aber durchaus häufig um Aufmerksamkeit zu erhalten, natürlich immer vertraulich - und hätte sie nicht mit einem langjährigen Kumpel dadrüber getratscht, wüsste ich das wohl auch nicht definitiv).
Ihre Anfälle wurden teils aber immer dramatischer und sie meinte je nach Situation auch, ich müsse sie doch hassen. Sie versage als Mutter, habe nichts gelernt, bezieht IV usw. - damit wollte sie natürlich aufmunternde Worte und Beachtung erhaschen, aber ich liess das Spiel so mit mir machen. War auch geblendet irgendwie und empfand Mitleid. An einem weiteren Morgen, als sie bei mir übernachtet hatte, kam sie am Morgen zu mir, weckte mich und meinte im Tonfall eines kleinen Kindes "guck mal was ich da gemacht habe". Schlaftrunken schaute ich sie an und bemerkte, wie sie einen relativ tiefen Schnitt in ihren Oberschenkel gemacht hat. Nicht bedrohlich, aber doch so tief dass ein Nähen sinnvoll schien. Wir hatten dann einige dramatische Szenen, sie meinte, es sei nicht meine Schuld und sie gehe das jetzt nähen lassen, ich solle doch weiterschlafen, da ich höchstens 2 Stunden geschlafen hatte. Als sie dann aus dem Haus war kam kurz darauf eine Nachricht, dass es von mir absolut unverantwortlich sei, sie in so einem Zustand alleine zu lassen. Ich zog mich an und traf sie dann unterwegs und ging mit ihr in die Notaufnahme des nächsten Spitals - da Sonntag war, blieb nicht viel anderes. Der ganze Ausflug war auf eine absurd makabere Art irgendwie romantisch und im Warteraum hatten wir dann auch irgendwie unseren Spass - völlig durchnächtigt und angeheitert am Sonntag Nachmittag mittlerweile im Spital...
Ein anderes mal waren wir wieder auf Kneipentour, wie eigentlich immer wenn wir uns trafen. Sie trank dabei auch immer ordentlich und fing dann teilweise auch mit anderen Typen an zu flirten, was mich ziemlich eifersüchtig machte. Das schien ihr zu gefallen, wobei sie das wohl auch ohne mich an ihrer Seite macht. Jedenfalls waren wir dann von Kneipe zu Kneipe getingelt, als plötzlich ihr Handy klingelte. Sie meinte dann, das sei ein Typ den sie sexy fände und der käme jetzt auch noch. Sie möchte ihn vielleicht küssen, aber ich soll mir da keine Gedanken machen. Ich liess mich da provozieren und wir stritten ein paar Minuten, bis dann auch tatsächlich ein Typ vorbei kam. Nur war das nicht der Typ, den sie erwähnte, sondern ein alter, abgehalfterter Macho, der wie ein überheblicher, konservativer Kokser wirkte. Sie meinte dann "irritiert", dass sie wirklich dachte, es sei der andere Typ und sie hätte die Stimme am Telefon wohl verwechselt. Als sie mich aber vorstellte, tat sie so als ob ich einfach ein guter Bekannter wäre, ihr Schutzhund quasi und meinte, ich solle doch schon mal nachhause gehen, sie käme dann nach. Irgendwie platzte mir da aber der Kragen, ob sie mich denn für völlig bescheuert halte und ich kippte ihr zwei Bier ins Gesicht, die da rumstanden. Danach ging machte ich mich auf den Heimweg. Sie folgte mir jedoch kurze Zeit später, da sie nun eh nach abgestandenem Bier stank und ihre Tasche noch bei mir zuhause hatte. Wir stritten uns daraufhin noch weiter, wobei sie immerzu sagte, dass ich mir absolut unbegründet Gedanken mache und der Macho absolut nicht ihr Typ sei, wieso ich denn an ihrer Treue zweifelte. Aber naja, logischerweise machte mich das nur noch wütender und der Streit eskalierte, bis sie dann ein Taxi nachhause bestellte. Wie fast zu erwarten, versöhnten wir uns aber ein zwei Tage später wieder und alles nahm seinen weiteren gestörten Verlauf.
Sie begann nun generell immer dissoziativeres Verhalten an den Tag zu legen. War sie Anfangs noch voll und ganz auf mich fixiert, zentrierte sich das Ganze nun immer stärker auf sie und teilweise änderte sie ihr Verhalten von einem Moment auf den anderen total. Wenn sie bei mir übernachtete passierte es immer häufiger und stärker, dass sie scheinbar nicht mehr wusste, wo sie war oder wie sie zu mir gekommen sei, noch wer ich denn bin. Auch hatte sie immer das Gedanken, dass sie vergiftet worden sei oder ihre Familie ausgetauscht sei. Sie wollte nun auch einen stationären Aufenthalt in einer Klinik machen oder meinte zumindest, das sei das Beste, hatte aber unglaubliche Angst davor, weil sie in Ihrer Jugend schlimmer Erfahrungen mit solchen Einrichtungen gemacht habe. Entsprechend war auch eine ihrer Dissoziationen bei mir zuhause, dass sie in der Klinik sei und ich einer ihrer Ärzte, welche sie zu neuen Medikamenten zwingen wolle.
Ich liess mich da aber weiter blenden und belog mich selber, indem ich dachte, ich sei die Person welche ihr helfen könne - immerhin lobte sie ja auch alles an mir und erwähnte immer, wie gut ich ihr tue, dass ich sie verstehe. Der Eintritt in die Klinik war da nun schon datiert, wir verbrachten nun schon knappe drei Monate regelmässig zusammen. Auch ihr Freund wusste zu dem Zeitpunkt offenbar von der Affaire, störte ihn aber gemäss ihr nicht. Wenn es ihr dann nach dem Aufenthalt wieder etwas besser ginge und ihre Störungen wieder unter Kontrolle seien, können wir normal eine gemeinsame Zukunft planen. Doch da sie so grosse Angst vor dem Eintritt hatte, wollte sie mit gepacktem Koffer zu mir kommen und von mir aus am darauffolgenden Tag dann den Eintritt machen, da sich ihr Freund ja eh nicht darum kümmern würde. Ich hatte da ein sehr merkwürdiges Gefühl als sie dann mit gepackten Koffern bei mir stand bzw. bereits als sie das ankündigte und habe vorsorglich alle Messer und Klingen in meiner Wohnung versteckt. Als ich sie dann am Bahnhof abholte, war sie so verwirrt wie noch nie und als sie bei mir zuhause ankam, wurde alles noch viel surrealer. Sie lag sofort zu mir ins Bett und als ich Momente danach in mein Schlafzimmer kam, wähnte sie sich wieder in ihrer Jugend, als sie in der Klinik war und fragte mich, was los sei. Da mein Schlafzimmer nun überhaupt nicht wie in einer psychiatrischen Klinik aussieht, zeigte ich auf einige Gegenstände, etwa eine Bierdose, und fragte, wie dass denn zusammen passen würde. Darauf kamen jeweils nur ausweichende Antworten und nach einem ziemlich kafkaesken Gespräch ging ich nochmal ins Wohnzimmer eine Kippe rauchen.
Da ging stand sie auf und ging auf die Toilette, wobei sie diese abschloss. Was total ungewöhnlich war, da sie ansonsten keinerlei Hemmungen dahingehend hatte und die Tür normalerweise ganz offen liess. Da ich aber alle Klingen versteckt hatte, reagierte ich nicht sofort, nach etwa drei vier Minuten klopfte ich dann aber trotzdem und fragte in dumpfer Erwartung, was denn los ist. Die Antwort kam schon fast wie vermutet, sie hatte einen Rasierer in ihrem Reisegepäck dabei und sich mit dessen Klinge eine Pulsader am Handgelenk aufgeschnitten. Nach kurzem Drama öffnete sie dann auch die Tür und auf dem Boden war auch schon eine ziemliche Blutlache. Ich verfiel nicht gerade in Panik, aber in einen Modus wo ich in erster Linie funktionierte - rief die Ambulanz an, nannte alle wichtigen Daten wie wo wir sind und was passiert ist und fragte, was ich tun soll. Ich sollte einen Druckverband machen, was ich schnell aus einem Schal und Küchenpapier improvisierte. Nach dem Schnitt schien sie gedanklich auch wieder im Hier und Jetzt zu sein, statt in ihrer Jugenderinnerung. Trotzdem meinte sie, als ich den Druckverband gemacht habe, ich könne die Ambulanz jetzt ja wieder abbestellen, die Blutung sei soweit gestillt und wir können mit dem Taxi ins Spital fahren. Die Ambulanz kam natürlich sowieso, ich versuchte auch gar nicht erst diese wieder abzuwimmeln. Mit der Ambulanz kam dann auch eine Streife, die in solchen Fällen wo ein Mann involviert wohl automatisch mitgeht, es könnte ja häusliche Gewalt sein. Jedenfalls stand dann da um Mitternacht eine Ansammlung an Sanitätern und Polizisten in meiner Wohnung, fragte mich einige Dinge und ich war zwischen "oh scheisse, hoffentlich sehen die nicht dass..." und "was passiert denn nun eigentlich".
Ich durfte dann mit der Ambulanz mitfahren und wir gingen wieder in die Notaufnahme. Ähnlich wie bereits beim Schnitt im Bein war das auf eine makabere Weise lustig. Um den Schnitt zu nähen, hat der Arzt dann auch so einen Vorhang zwischen das Handgelenk und ihren Körper gespannt, da es durchaus Blut spritzen konnte. Das sah dann auch etwa aus wie ein Blut verspritzter Duschvorhang und wir schossen noch einige (Erinnerungs-)Fotos von der Szene. Der nähende Arzt spritzte sich dann irgendwie auch noch Blut ins Gesicht, worauf hin noch eine Blutuntersuchung auf mögliche Krankheiten notwendig wurde. Immerhin wurde die Tetanus Impfung bereits beim letzten Vorfall verabreicht. Und nach etwa drei Stunden wurden wir mitten in der Nacht wieder aus der Notaufnahme entlassen. Ich war etwas irritiert, wie normal das für die Ärzte schien und dass kein Psychologe das Gespräch mit ihr suchte, ob sie denn überhaupt soweit zurechnungsfähig sei. Aber mir war auch bewusst, dass sie für diesen Abend "genug" hatte und nichts mehr passieren würde. Der Klinik Eintritt verzögerte sich natürlich.
4. Akt: Die Entscheidung
Etwa ein zwei Wochen danach trat sie dann doch in die Klinik ein, nachdem sie am Vorabend erneut zu mir kam. Diese Nacht liess ich sie aber nicht mehr au den Augen und blieb durchgehend wach. Sie begann dann auch eine Diskussion mit mir, dass sie doch eigentlich sterben möchte. Das ganze Gespräch drehte sich aber sinnlos im Kreis und die Argumente wurden so verdreht wies gerade passte. Einmal war es besser, wenn sie jetzt Suizid begehe, weil ihr jüngtes Kind das so noch nicht mitbekommen würde und er so keine schlechten Erinnerungen an ihr Versagen hätte, dann konnte sie aber kein neues Leben beginnen, weil besagter Jüngster dann ja ohne sie aufwachsen würde. Egal wie kurz und dumpf die Argumentationskette war, sie führte immer dazu, dass Suizid die einzige Lösung sei. Trotzdem machten wir uns dann als der Morgen kam in ziemlich angeheitertem Zustand auf den Weg und irgendwie konnte sie dann dort wohl sogar ihre Fahne verbergen.
In den darauffolgenden Tagen kamen immer wieder neue Vorwürfe, dass ich so weit weg von ihr sei und dass sie mich unbedingt brauche. Auch die dissoziativen Zustände wurden extrem und die erhaltenen Nachrichten zeichneten in sehr plastischer Weise ein Bild der Verzweiflung, ohne jedoch eine klare Ursache zu haben. Stimmen waren in ihrem Kopf, welche ihr Sachen befahlen und einredeten, alles sei eine Verschwörung gegen sie um sie einzusperren. Manchmal der Verdacht, ich hätte mich mit ihrem Freund verbündet, mal wollten die Ärzte Medikamente an ihr testen. Dann wieder wie sehr sie mich vermisse usw. Bis zu einem Tag, als ich sie besuchte und sie meinte, ihre Kinder kommen sie auch noch besuchen, sie fühle sich aber ganz unsicher und wäre froh, wenn ich dabei bin. Sie meinte sowieso schon unsere ganze gemeinsame Zeit immer wieder, wenn ich wirklich eine Zukunft mit ihr wolle, müsse ich ihre Kinder auch mögen, da die ein Teil von ihr seien. Also verbrachten wir den Nachmittag so zusammen und gingen mit den Kindern spazieren und liessen die anschliessend noch auf dem dortigen Spielplatz spielen. Es war eigentlich endlich mal sowas wie ein normaler Tag ohne Alkohol oder irgendwelchen Anfällen.
Am nächsten Tag meldete sie sich dann und meinte, ihr Freund hätte sie nun doch dazu aufgefordert, dass sie sich für jemanden von uns beiden entscheide. Das würde sie im Moment total überfordern und sie müsse da etwas überlegen, wie sie ihre Zukunft nun angehen wolle. Nach ein paar Tagen kam sie dann mit dem Entschluss, dass sie aktuell eigentlich gar keine Beziehung wolle und ihr Leben endlich mal selber in die Hand nehmen möchte. Sie werde sich wohl eine eigene Wohnung an einem neuen Ort suchen und dort mit ihren Kindern hinziehen.
Eigentlich war mir da dann auch klar worauf es hinauslaufen wird und entsprechend meinte sie dann ein paar Tage später auch, dass sie es jetzt doch nochmal mit ihrem Freund probieren möchte. Nach dem Klinikaufenthalt gehe sie mit ihm in eine Paartherapie und werde endlich mal an ihrer Beziehung arbeiten. Sie hätte mit ihrem Freund gesprochen und es sei ihr nun klar geworden, dass sie ihn eigentlich doch wirklich noch liebe. Trotzdem, wenn sie am Wochenende zuhause übernachten durfte, verabredeten wir uns häufig und gingen zusammen in den Ausgang. Dass sie dabei keinen Alkohol oder Drogen konsumieren durfte und dies stichprobenartig getestet wurde, interessierte sie nicht. Und es kippte auch immer wieder so, dass sie halt eigentlich doch Gefühle für mich hatte. Wenn sie dann bei mir übernachtete, hatten wir immer noch jeweils Sex. Aber während unsere erste Nacht noch leidenschaftlich und aufregend war, schien es nun immer mehr noch ein "Pflichtprogramm", dass sie abspielte. Sie wollte mich auch nicht mehr wie anfangs küssen, angeblich weil ihr das zu Nahe sei und am darauffolgenden Morgen reagierte sie extrem allergisch auf Berührungen - nicht mal intime Berührungen, sondern allein schon Umarmungen oder an Rücken streicheln. Sie erklärte das jeweils mit den Erfahrungen aus ihrer Kindheit.
5. Akt: Das dramatisches Ende
Gegen Ende des Klinik-Aufenthaltes meinte sie, dass es ihr noch nie in ihrem Leben so gut gegangen sei wie jetzt. Sie hatte ein AD umgestellt und ihre Benzosucht entzogen, nimmt dafür nun Neuroleptika zur Beruhigung. Alkohol und Drogen wolle sie nun nur noch an speziellen Anlässen wie Konzerten konsumieren und nie wieder so wie die Monate davor. Überhaupt sei dies die schlimmste Zeit in ihrem Leben gewesen und sie hätte sich noch nie so verloren wie in diesem Zeitraum. Eine Beziehung mit mir ist absolut unmöglich, sie möge mich zwar, aber sexuell attraktiv hätte sie mich nie gefunden. Auch die Liebe, welche sie mir gestand, hätte sie zwar so empfunden, aber das könnten keine "echten Gefühle" sein, sondern seien wohl eine Einbildung aufgrund ihrer Flucht vor ihrem Alltag gewesen.
Doch die Vorsätze hielten nicht wirklich lange. Sie spielte mir zwar noch ein zwei Wochen vor, alles sei gut und sie sei wirklich so aktiv wie noch nie in ihrem Leben und habe nun ganz viele Pläne und ganz viel nachzuholen, doch tatsächlich war sie schon kurz nach dem Austritt wieder in ihrer Stammkneipe. Erst tatsächlich wohl nur am Wochenende, aber schon kurz darauf dann auch unter der Woche wieder. Nur die Distanz zu mir wurde zusehends grösser bzw. sie hätte eine ganz spezielle Verbindung zu mir, eher so wie zu einem Bruder. Sie erzählte mir dann nach etwa drei Wochen auch, dass sie am ersten Wochenende nach dem Austritt eine neue Affaire kennen gelernt habe und der Schwanz des Typs sei so riesig. Zum ersten Mal in ihrem Leben spüre sie etwas bei der Penetration und Sex sei ihr offenbar doch nicht so unangenehm. Auch erklärte diese neue Affaire, wieso sie einmal unvermittelt nachhause wollte, als wir doch noch zusammen auf Kneipentour gingen.
Nachdem ich da anfänglich ziemlich wütend reagierte, was denn da nun mit ihren Vorsätzen wegen ihrer Beziehung zu ihrem Freund geschehen sei, meinte sie nur, für ihren Freund sei das kein Problem, solang sie ihm sage wenn sie fremdgehe. Ich argumentierte aber trotzdem weiter und irgendwann meinte sie dann, dieser Typ sei sowieso nicht ihr Fall und nur für eine kurze Sex-Affaire dagewesen. Daraufhin kam dann, dass er sie ohne Gummi ihn F**** und Arsch gefickt habe. Da sie mir gegenüber immer sagte, das Analsex überhaupt nicht ihr Ding sei, wunderte ich mich dann, wieso sie das gerade bei so nem Typen machen lässt. Darauf meinte sie dann, sie hätte sich halt irgendwie verpflichtet gefühlt und es hätte ihr auch unglaublich schmerzen bereitet. Sie wisse nun, dass das nichts für sie ist und es hätte ihr auch nicht gut getan. Auf die Frage, ob sie es nicht unverantwortlich finde, als 3fache Mutter einfach so mit einem wildfremden Typen ungeschützten Verkehr zu haben und ob sie denn das nächste Mal verhüten werde, kam zurück "Ich denke nicht,dass das nochmal passiert". Da kann man wohl den ersten Teilsatz lesen und den Rest als Ausrede (vor sich selber) betrachten. Sie meinte dann auch, dass sie jetzt sowieso genug habe von Affairen.
Kurz näherte sie sich mir dann irgendwie auch wieder extrem an und dann ebbte die Kommunikation plötzlich ab. Wenn ich etwas schrieb, wurde es zwar gelesen, aber keine Antwort kam zurück bzw. erst verzögert und extrem Einsilbig. Darauf angesprochen, meinte sie sie wolle sich etwas zurück ziehen. Nach etwas nachbohren, wurde sie dann erst extrem aggressiv und meinte, sie werde dann halt unseren Kontakt ganz abbrechen wenn ich so penetrant sei. Noch etwas weiter und schön naiv gefragt, meinte sie dann - wie es wohl im Drehbuch steht - ja, sie habe einen neuen Mann kennen gelernt, aber es sei nichts sexuelles. Und sie hat nun auch erkannt, dass sie die Beziehung zu ihrem Freund wohl doch nicht mehr retten kann und daher nun halt neue Männer kennen lernen will. Tja, da ist sie wohl wieder am Anfang des nächstens Dramas.
Und ich sitz hier und wunder mich eigentlich nur. Das ganze Theater hat sich in etwa 6 Monaten abgespielt und ich bin mir im Moment nicht sicher, was da von Anfang an alles schon im Skript stand oder wie sehr das einfach unterbewusst gesteuert wurde. Ich mach ihr da auch keine Vorwürfe soweit, ich hab bei dem ganzen Zirkus ja mitgespielt und die Dramaturgie durchaus genossen. Dennoch fühlt sich rückblickend alles so surreal an, als schaut man Herr der Ringe in der extended Version am Stück und reibt sich beim Abspann leicht verwirrt die Augen, während man langsam wieder in die Realität zurück kehrt. Und irgendwie wünscht man sich, dass der Film noch nicht fertig ist, auch wenn eigentlich alles erzählt wurde, was es zu erzählen gibt und alles weitere nur noch ein Abklatsch von bereits gesehenem sein wird. Es ist einem bewusst, dass da auch nicht mehr Tiefgang entstehen kann und all die charakterliche Entwicklung wie in einer Simpsons Folge am Ende wieder auf Null gesetzt wird. Dabei war das Drehbuch an sich wirklich gut. Es kamen ja durchaus immer wieder Andeutungen wie das enden wird.
Insofern, wer sich mal in einem Film wähnen will, in dem die Ereignisse keiner Logik folgen, sondern einzig durch die zu erhaltende Spannung getrieben sind, der soll gerne mal mit einer histrionischen Person auf so ein Abenteuer einlassen. Aber man sollte gewarnt sein, dass es zeitweise durchaus anstrengend sein kann und am Ende nichts dabei rauskommt.
Plutos
2016-12-16, 15:26:41
Ob wahr oder nicht, top Geschichte, war während des Lesens gut unterhalten! :biggrin: :uup:
Kannste dir eigentlich nicht ausdenken, sowas...sei froh, dass du die Alte los bist, psychisch kranke Drogensüchtige sind nicht für ein (Zusammen-) Leben geeignet.
Einmal als sie bei mir übernachtete, weckte sie mich am nächsten Morgen und meinte, sie hätte soeben gerade etwas total Verrücktes getan. Darauf folgte, dass sie aus dem gebrauchten Präservativ mein Sperma genommen habe und es sich in die Muschi geschmiert habe. Ich war irgendwie gar nicht wütend und dachte, wenn da nun halt ein Kind kommt, was solls - orientiere mich zurzeit eh grad neu.
;D;D;D
00-Schneider
2016-12-16, 16:23:31
Du bist mindestens genauso gestört wie sie, weil du den Scheiß so lange mitgemacht hast.
M4xw0lf
2016-12-16, 16:25:15
I rate 3/3 3dcenters
Vikingr
2016-12-16, 16:51:49
Du bist mindestens genauso gestört wie sie, weil du den Scheiß so lange mitgemacht hast.War auch mein erster Gedanke. :D
Monkey
2016-12-16, 16:55:58
Ich hoffe inständig dass sie wenigstens richtig, richtig heiß war!
Aber sag mal benzo, ist das nicht sowas wie Heroin bzw Opiate? Klingt auf jeden Fall nach einem ziemlich breitem Umfeld in dem dein Drama spielte und extrem breites Umfeld unterstützt so einen Psychomist natürlich.
Asaraki
2016-12-16, 16:59:42
Du bist mindestens genauso gestört wie sie, weil du den Scheiß so lange mitgemacht hast.
+1 :D So gut, ich wette ihre Seite der Geschichte wäre ebenso unterhaltsam.
"Und dann hab ich den Typen angerufen und der meinte 'Jo, komm doch vorbei', dabei kannte ich den eigentlich kaum und habe einfach wild auf die Recent Calls Liste gedrückt. Aber es kam zu einem lustigen Abend. Dann hab ich ihm noch erzählt, dass ich den Inhalt des Kondoms in meine M**** geschmiert habe und der blieb total cool. Völlig verrückt der Typ, ich sags euch"
Kaputte Leute ziehen sich halt an, ist das Normalste der Welt. Nur ist es mit zwei kaputten Autos bedeutend schwerer aus der Grube zu kommen, als wenn einer den anderen abschleppen kann ^ ^
Simon Moon
2016-12-16, 18:24:19
Ob wahr oder nicht, top Geschichte, war während des Lesens gut unterhalten! :biggrin: :uup:
Ich bin da selber noch ziemlich irritiert, dabei hab ich einige Ereignisse und "Handlungsbögen" sogar noch komplett ausgelassen.
Etwa, dass ich als wir uns an dem Fest begneteten, noch zwei Heroin-Junkies, bzw. ein Pärchen, bei mir beherbergte in meiner 2-Zimmer Wohnung. Deren Ziel war es eigentlich, in der Zeit einen alten Anhänger in einen Wohnwagen umzubauen. Aber sie haben die Zeit schlussendlich damit verbracht, tagsüber betteln zu gehen, damit sie sich ihre Drogen kaufen können und sind dann jeweils verpeilt auf meiner Couch rumgehangen, bis der Stoff wieder alle war. Aber die beiden waren meist eigentlich auch ganz friedlich. Wenn sie jeweils Geld vom Sozialamt bekamen, haben sie sogar Essen damit gekauft und bei mir den Kühlschrank gefüllt.
Nun jedenfalls war ich mit ihr dann wie üblich mal auf einer Kneipentour. An dem Abend haben wir vor meiner Stammkneipe dann eine sehr verwirrte Frau getroffen, welche weinte und die Gäste an schrie, dass diese nicht menschlich seien und kein Herz hätten. Was die Frau geritten hat, war uns konkret auch absolut nicht klar, aber da sie irgendwie so verloren wirkte und alle sie ignorierten, haben wir uns um sie gekümmert und sie versucht zu beruhigen. Sie wirkte eigentlich relativ lieb, aber auch total neben der Rolle und sehr verletzt. Wir beschlossen daher sie für den Abend mitzunehmen, damit sie nicht so allein ist in diesem Zustand. In der nächsten Kneipe, oder eher sowas wie eine Proleten-Dorf-Disco haben wir dann weiter getrunken einige Stunden. Die verwirrte Frau, nicht wirklich attraktiv und eigentlich viel zu alt für das Zielpublikum - wir waren eigentlich schon etwa 5 - 10 Jahre zu alt - trank dann da auch gut mit und versuchte mit den jungen Burschen zu flirten oder zumindest sowas in der Art.
Als das Lokal dann um etwa drei oder vier Uhr langsam die Schliessung ankündigte, wollten wir uns langsam auf den Heimweg machen. Die verwirrte Frau befanden wir aber, können wir nicht mit den Proleten alleine lassen und luden sie noch zu mir nachhause ein, wo wir noch etwas weiterquatschen konnten. Als wir dann bei mir zuhause ankamen und ins Wohnzimmer traten, lagen da meine beiden Gäste ziemlich zugedröhnt auf der Couch bzw. es war mehr sowas wie ein sitzen, nur dass die Oberkörper über die Knie hingen - so in etwa wie bei Marionetten, bei denen man die Fäden kappt. Auf dem Salontisch lag da ein Messer. Unser verwirrtes Mitbringsel schätzte die Lage insofern richtig ein, dass die beiden auf der Couch völlig zugedröhnt waren und schnappte sich das Messer. Mir ist bis jetzt noch nicht klar, wen sie damit denn abstechen wollte - sich selber, meine Gäste, mich? Jedenfalls konnte meine Affaire der Frau geistesgegenwärtig das Messer irgendwie aus der Hand reissen.
Da erfuhren wir dann, dass die Frau einmal verheiratet war mit einem Heroinsüchtigen, welcher daran dann gestorben ist und sie sich nun alleine um das gemeinsame Kinder kümmern musste. Das war für die Frau so wie es schien so traumatisch, dass sie beim Anblick meiner Gäste durchdrehte. Nachdem wir die Lage dann etwas beruhigt hatten, bestellten wir der Frau ein Taxi nachhause. Als diese jedoch gegangen war, bemerkten wir, dass sie ihre Tasche vergessen hatte. Wir dachten uns nichts dabei und da wir ihre Nummer nicht hatten, konnten wir im Moment auch nicht viel machen. Meine Affaire ging dann nachhause und ich nam auf die ganze Aufregung ein oder zwei Valium, damit ich besser schlafen kann. Da ich entsprechend auch einiges getrunken hatte, verfiel ich dann schnell in einen sehr tiefen Schlaf. Ich erwachte am späteren Nachmittag wieder und schaute auf mein Smartphone. Zuerst sah ich da etwa 20 Anrufe von einer Nummer die ich nicht kannte. Dann sah ich, dass mir etwa ein weiteres Dutzend SMS gesendet wurden. Die waren von der Frau und sie erwähnte darin immer, dass sie ihre Tasche benötige. U.A. weil darin ihr Handy sei (sic!) und sie am Abend ein Date habe, für welches sie die Tasche dringend benötigt. Die SMS wurden immer verzweifelter, weil ich darauf aus meinem Tiefschlaf nicht antwortete. Es wurde mit Polizei gedroht und gebettelt - ich verstand nicht wirklich, was da jetzt genau los war.
Ich stand also mal auf und da erfuhr ich dann auch schnell von meinen Gästen den wirklichen Grund für die Verzweiflung. In der Tasche war wohl der Monatsvorrat an Methadon, welchen die Frau den ganzen vorherigen Abend mit sich rumgeschleppt hatte. Sie schien wohl langsam auf Entzug zu kommen und brauchte dringend ihren Stoff. Offenbar war sie aber in der Zwischenzeit bereits bei mir und meine Gäste haben ihr die Tasche mitgegeben, soweit war also alles erledigt.
Aber meine Gäste waren diesbezüglich sowieso manchmal ganz unterhaltsam. Als wir ein anderes mal zu mir nachhause gingen, rätselten wir auf dem Rückweg schon, in welcher Position wir sie diesmal wohl vorfinden werden. Wir hatten dabei eigentlich so ziemlich alles erwartet, aber nicht, dass wir die beiden bis auf die Unterwäsche nackt in der Missionarsstellung auf meiner Couch vorfinden werden. Zuerst dachten wir, wir stören die beiden gerade beim Akt und schlossen die Wohnungstür gleich wieder. Als wir sie jedoch wieder öffneten, merkten wir, dass die beiden wohl offenbar kurz vor dem Koitus eingeschlafen waren und nun halt so da lagen, wie sie eben da lagen. Wir warteten dann kurz, bis die beiden erwachten, haben ein paar Worte gewechselt und sind dann unsererseits auchs ins Schlafzimmer.
Nach etwas über einem Monat wurde es mir aber dann mit meinen Gästen irgendwie auch zu anstrengend. Ihr Tag-Nacht-Rhythmus war eher am Vorhandensein von Drogen, als am Sonnenstand orientiert. Zudem kam da auch unglaublich viel Quatsch raus. Da wurden dann Theorien aufgestellt, dass einfach jeder Mensch doch so viel erhalten soll, wie er braucht und Geld nur Sklaven mache. Wer arbeitet sei sowieso blöd, da er sich dann für die Bonzen wund schufte und nur kollektive Arbeitsvereweigerung, so wie sie von meinen Gästen praktiziert wurde, sei die Lösung und das Zeichen für einen gesunden Verstand. Dass sie zu der Zeit bei eben so einem Trottel, der für die Bonzen arbeitet, wohnen und dadurch überhaupt ein Dach über dem Kopf hatten - zu vor haben die beiden ein paar Monate im Wald gelebt, bis sie im Delirium ihr improvisiertes Zelt abfackelten - schienen sie dabei konsequent auszublenden. Sie fanden es zwar nett, dass ich sie bei mir wohnen liess, aber im Prinzip sei das ja normal wenn man schon eine Wohnung habe.
Ich habe denen dann etwa eine Woche im Voraus gesagt, ab welchem Datum sie raus müssen und sie sich doch am besten schon mal für eine neue Bleibe kümmern. Da war das Verständnis soweit da, als das Datum dann aber erreicht war, lagen die beiden den ganzen Tag zugedröhnt auf der Couch. Erst mit lauter Musik konnte ich die dann irgendwann wecken als die Dämmerung schon bald einbrach. Sie versuchten dann noch zu betteln, dass sie doch noch eine Nacht bei mir schlafen können, da ja eh schon Abend sei und sie am nächsten Morgen dann auch wirklich gehen, aber ich liess mich da auch nicht mehr erweichen und so zottelten sie dann irgendwann missmutig ab. Da der Typ jedoch eine ziemliche Sammelwut hatte, staute sich in dem Monat einiges an Unrat bei mir an. Unter anderem hatte er ein Faible für kaputte Elektronik, die er irgendwo aus dem Müll holte und gedachte, diese zu reparieren. Aber auch Kieselsteine hatte er Säckeweise gesammelt oder ganz profane Äste. Auch irgendwelches kaputtes Spielzeug und was man halt alles so im Müll findet, wurde mitgenommen und bei mir irgendwie verstaut. Zudem habe ich noch jetzt diverse Nadeln und Spritzbesteck um damit die Anästhesie eines kleineren Krankenhaus übernehmen zu können. Am Ende war also weit mehr da, als die beiden hätten tragen können. Einiges wurde dann noch geholt, anderes schien aber nicht mehr so wichtig und blieb dann halt zurück. Tja, ich bin den beiden nicht böse deswegen.
Auch lustig war der Morgen, als sie bei mir im Bett lag. Wie so häufig hatte sie da auch eine ihrer Panik-Attacken vor der Öffentlichkeit, wollte aber nachhause. Da sie dies nicht allein bewältigen konnte, rief sie bei ihrem Freund an. Sie hat ihn dabei dann aber nicht etwa gebeten, er möge sie doch abholen. Der Tenor war dabei viel eher, wann er denn endlich komme und ob sie ihm denn nicht wichtig sei, dass er sich so viel Zeit lasse. Ich stand da während die ganze Zeit daneben und wunderte mich irgendwie, aber nachdem ihr Freund mit dem gemeinsamen Sohn einen Mittagsschlaf machte, kam er sie mit dem Kind im Schlepptau dann auch am nächsten Bahnhof abholen. Offenbar erzählte sie ihm auch so lustige Sachen, wie dass wir beide bei ihr zuhause im Kinderzimmer Sex gehabt hätten, als er bei der Arbeit war. Keine Ahnung wieso er sie nicht schon längst rausgeschmissen hat, zumal sie auch nicht wirklich aktiv im Haushalt hilft. Er geht also arbeiten, macht den Haushalt, während sie jeweils in Kneipen geht und sich dort voll laufen lässt. Wenn sie dann nachhause kommt, kocht er jeweils noch etwas für sie.
Aber das scheint halt auch ihr Spiel zu sein. Manchmal gibts Phasen in denen sie durchaus die ganze Sache etwas reflektiert und sieht, dass ihre Erwartungen an andere nicht wirklich damit übereinstimmt, was sie ihrerseits bietet. Dann Fällt sie aber bald wieder in die gewohnten Schemata zurück und blendet das alles aus. Aktuell scheint sie nun doch nicht ganz abgeschlossen zu haben und versucht mir zu erklären, damit, dass ich ihr klar machte, wenn wir eine Beziehung haben sollten, ich nicht dulde, dass sie einfach mit jedem zweiten Typen rumflirtet, habe ich sie in die Egge gedrängt. Ich mache ihr Vorwürfe bezüglich ihrem Verhalten und der dadurch entstandene Druck führe dazu, dass sie sich von mir zurückgezogen habe. Sie scheint dabei irgendwie nicht zu begreifen, dass es mir in dem Fall auch ziemlich egal ist, wenn sie sich dann eben zurückzieht und sie damit mein Vertrauen schon ziemlich früh verloren hat. Stattdessen möchte sie nun irgendwie, dass ich nun ein schlechtes Gewissen habe ab den Vorwürfen und sie damit aus der Verantwortung ist, dass es so geendet ist wie es eben ist. Entsprechend ist nun irgendwie sowieso jegliche Aussage ein Vorwurf, doch statt inhaltlich überhaupt noch den Versuch zu machen zu argumentieren, kommen inhaltsleere Aussagen wie ich immer noch nicht merke, wie ich sie bedrängen täte. Naja, sie möchte halt wohl Aufmerksamkeit, mal schauen was da noch so passiert.
Simon Moon
2016-12-16, 18:33:37
Du bist mindestens genauso gestört wie sie, weil du den Scheiß so lange mitgemacht hast.
Ganz auf das Level komm ich wohl doch nicht, aber ich fands eigentlich die meiste Zeit ganz unterhaltsam. Ist ja auch nicht so, dass ich mich hier irgendwie beklage, ich wollte da nur diese kurzweilige Geschichte zum besten geben. Ich überleg mir aktuell, dass ganze noch ausführlicher in einer Kurzgeschichte à la Bukowski nieder zu schreiben.
Ich hoffe inständig dass sie wenigstens richtig, richtig heiß war!
Aber sag mal benzo, ist das nicht sowas wie Heroin bzw Opiate? Klingt auf jeden Fall nach einem ziemlich breitem Umfeld in dem dein Drama spielte und extrem breites Umfeld unterstützt so einen Psychomist natürlich.
Wie erwähnt, kannte ich sie vom Sehen her schon ewig und fand sie mal richtig heiss. Mittlerweile sind wir halt beide auch schon über 30, aber da schwang halt auch etwas Erinnerung mit. Sicher ist sie noch sehr attraktiv.
Benzos sind Benzodiazepine - Valium, Temesta, Xanax, Rohypnol. Typische Downer, welche zwar sehr abhängig machen, aber von Hausärzten gerne einfach mal verschrieben werden.
Cerise
2016-12-16, 19:42:34
Aber das scheint halt auch ihr Spiel zu sein. (...)Naja, sie möchte halt wohl Aufmerksamkeit, mal schauen was da noch so passiert.
Dir ist bewusst, dass ihr Verhalten mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit das Resultat einer schweren Krankheit ist?
Zu deinem eigenen Besten würde ich dir raten den Kontakt mit ihr sofort vollständig abzubrechen, sofern das überhaupt noch möglich ist.
Mein Herz schlägt nach dieser Lektüre grad ziemlich und ich sehne mich nach einer Welt mit Leuten, die einfacher sind.
Und irgendwie sitzt ich nun seit ein paar Tagen einfach nur hier und denk mir "WoW! War das ein Trip... dagegen muss Stechapfel wohl ein Kindergeburtstag sein...". Was ich da nun erlebt habe, nehme ich zwar wahr und stelle fest, dass es so ist, aber ganz fassen kann das mein Verstand noch nicht wirklich.Kann ich mir vorstellen.
Timolol
2016-12-16, 21:16:14
Da wurden dann Theorien aufgestellt, dass einfach jeder Mensch doch so viel erhalten soll, wie er braucht und Geld nur Sklaven mache. Wer arbeitet sei sowieso blöd, da er sich dann für die Bonzen wund schufte und nur kollektive Arbeitsvereweigerung, so wie sie von meinen Gästen praktiziert wurde, sei die Lösung und das Zeichen für einen gesunden Verstand. Dass sie zu der Zeit bei eben so einem Trottel, der für die Bonzen arbeitet, wohnen und dadurch überhaupt ein Dach über dem Kopf hatten - zu vor haben die beiden ein paar Monate im Wald gelebt, bis sie im Delirium ihr improvisiertes Zelt abfackelten - schienen sie dabei konsequent auszublenden. Sie fanden es zwar nett, dass ich sie bei mir wohnen liess, aber im Prinzip sei das ja normal wenn man schon eine Wohnung habe.
Ganz so falsch sehe ich deren Einstellung ja nicht. Das drumherum passt aber irgendwie nicht so gut :(.
Ansonsten. Schön das du dir das von der Seele geschrieben hast. Respekt. Was soll man dazu groß sagen?!
Simon Moon
2016-12-16, 21:34:58
Dir ist bewusst, dass ihr Verhalten mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit das Resultat einer schweren Krankheit ist?
Zu deinem eigenen Besten würde ich dir raten den Kontakt mit ihr sofort vollständig abzubrechen, sofern das überhaupt noch möglich ist.
Klar ist mir das bewusst, darum charakterisiere ich sie im Eingangssatz auch als histrionische Borderlinerin mit dissoziativen Symptomen.
Ich kenn mich in die Richtung langsam ganz gut aus denke ich. Meine Ex ist Borderlinerin, mit der hatte ich eine 5 Jährige Beziehung mit gemeinsamen wohnen. Dann war vor dem aktuellen Fall eine Affaire mit einer Borderlinerin und meine beste Freundin ist auch Borderlinerin. Würde eine Diagnose gestellt, bin ich auch ziemlich sicher, dass meine Mutter in das Schema einer Borderlinerin passt.
Wobei Borderliner meiner Ansicht nach sowieso eine Kunstkreation und keine eigenständige Krankheit ist. Die Psychiater befassen sich eben halt häufig nur oberflächlich mit den Patienten - was anderes ist bei 1 - 3 Sitzungen pro Woche auch gar nicht möglich. Da erhalten sie immer nur das zu Gesicht, was der Patient ihnen offenbart und entsprechend war Borderline bis vor wenigen Jahren einfach so ein Reste Behälter wo man die Patienten rein warf, die nirgendwo sonst passen. An der Grenze (Borderline eben) zwischen neurotisch (zwanghaft) und psychotisch (wahnhaft) halt.
Mittlerweile wurde Borderline aber als Persönlichkeitsstörung eingeteilt, wie etwa histrionisch, narzisstisch, selbstunsicher, schizoid usw. Doch auch hier mischt die ICD/DSM imo Kraut und Rüben durcheinander. "Vollständiges" Borderline ist imo eine Mischung aus einem (k)PTBS und einer Persönlichkeitsstörung aus Cluster B & C. Entsprechend liegt einem dissoziierenden Borderliner immer ein traumatisches Ereignis bzw. eine Folge von traumatischen Ereignissen vornehmlich in der Kindheit zugrunde, woraus sich dann mangels Erkennung und entsprechender Behandlung langfristig eine zusätzliche Persönlichkeitsstörung entwickelte.
Denn auffällig ist, dass im Gegensatz zu den anderen Persönlichkeitsstörungen bei Borderlinern dissoziative Symptome dazu kommen, welche eben meist im Zusammenhang mit einer entsprechenden Traumatisierung stehen. Die anderen Störungen aus Cluster B & C weisen jedoch keine solch dissoziativen Symptome auf, können meist aber auch sehr gut im Komplex Borderline untergebracht werden. Um das Ganze komplett zu verwirren, ist Dissoziation aber keine Voraussetzung um als Borderliner diagnostiziert zu werden - aber dann bleibt eigentlich nur noch eine schwere Persönlichkeitsstörung übrig und man könnte dieses Sammelsurium eigentlich wegfallen lassen und es einfach gemischte Persönlichkeitsstörung nennen.
Und dann gibt es halt auch noch die Borderliner, welche eigentlich relativ normal sind, jedoch auf gewisse Trigger reagieren und hauptsächlich dissoziativ sind - das wiederum kann man aber auch mit einem reinem (k)PTBS beschreiben.
Der Unterschied ist hierbei eigentlich, dass ein Trauma, und das daraus resultierende (k)PTBS, ein Erlebnis ist, welches sich nicht mit der erlebten Realität in Vereinbarung bringen lassen und daher einen Abwehrmechanismus, in Form einer Emotionalen Persönlichkeit kreieren, welches getriggert anspringt. Persönlichkeitsstörungen sind dabei jedoch angelernte Verhaltensmuster, welche durch die erlebte Realität konditioniert wurden, hierbei handelt die Persönlichkeit generell so, ohne das ein spezifischer Trigger notwendig wäre.
Borderline sollte man daher als übergeordneten Mischkomplex betrachten, welcher sowohl, als auch beinhaltet und nicht bereits akzeptiert wird, wenn genügend Checklisten-Features erfüllt werden. Leider deckt es sich effektiv stark mit meiner Erfahrung, dass hierzulande Borderline der Einfachheit wegen diagnostiziert wird. Der Katalog an Symptomen ist so gross und es müssen einfach genügend davon erfüllt sein, dass da so nahezu alles reingewürgt werden kann. Persönlichkeitsstörungen sind sowieso relativ out wie es scheint, vielleicht liegt denen zu viel Tiefenpsychologie zugrunde. Dabei scheinen behaviorale Modelle momentan viel mehr anklang zu finden. Ist ja auch einfacher, sich einfach zu sagen "ich bin gut", statt sich eine stringente Erklärung zu erarbeiten, weshalb man nun gut ist.
Aber genug der Theorie. Ich weiss und versteh mittlerweile ziemlich gut woran die mir bekannten Personen leiden. Mit etwas Empathie und Sachverstand ist das eigentlich kein allzu grosses Problem. Mein Fluch liegt da viel eher darin, keinen Weg zu sehen, wie man diese Menschen aus ihren Mustern bringen könnte. Wer nur traumatisiert ist, den kann man mit seinem Trauma konfrontieren und ihm dabei helfen, dieses aufzuarbeiten. Wer eine reine Persönlichkeitsstörung hat, mit dem kann man philosophieren und entsprechende Mantras zur Rekonditionierung ausarbeiten. Doch wenn beides gemischt ist, heisst dies eigentlich vor allem, die Persönlichkeitsstörung wurde als Abwehrmechanismus entwickelt, sich nicht mit dem Trauma auseinandersetzen zu müssen. Kommt man als doch einmal in die Nähe des Traumas und aktiviert Trigger, sorgt der Schutzmechanismus automatisch für eine Verdrängung. Und setzt man sich mit der Persönlichkeitsstörung ausseinander, ist da immer ein blinder Punkt der auf das Trauma zurück zu führen ist. Entsprechend versuch ich da auch möglichst wenig darin rumzupfuschen (wobei das natürlich jeder, welcher mit einem Menschen interagiert in gewisser Weise schon macht, wenn auch nicht bewusst) und überlass die Verantwortung den geschulten Therapeuten. Interessant finde ich die Mechanismen welche solcherlei Verhaltensmuster verursachen aber trotzdem.
Und ja, ich hab hier mMn. traumatische gegen konditionierte Muster und deren Kombination aufgeführt. Das heisst aber nicht, dass es nicht auch etwa neurologische, argumentative oder anderweitige Gründe zu Persönlichkeitsstörungen geben kann. Gerade Cluster a hat mMn. tendenziell eher einen neurologischen Hintergrund. Zur Veranschaulichung finde ich aber diese Darstellung aber ausreichend und am verständlichsten.
Simon Moon
2016-12-16, 21:52:37
Ganz so falsch sehe ich deren Einstellung ja nicht. Das drumherum passt aber irgendwie nicht so gut :(.
Gänzlich sicher nicht. Auch ich wünschte mir weniger monolithische Strukturen in der Wirtschaft und entsprechend wenigere Konzentration der Gewinne auf einige Wenige. Nur kommt hierbei halt zum Zug, dass diese Vorstellung einer Utopie entspringt und die Argumentation dient einer übermässigen Anspruchshaltung. Die beiden haben sich pro Monat wohl so zwischen 4'000 - 6'000 € erbettelt und dies nicht etwa von den angeprangerten Bonzen, sondern eben von den (gemäss der Philosophie) Idioten welche ja ausgebeutet werden.
Auch leben wir ja nicht mehr in einer reinen Bedarfsgesellschaft. Dieser ist ja im Grunde durch das Existenzminimum abgedeckt und eine Drogensucht kann man diesbezüglich gut als Krankheit betrachten. Wir leben viel eher in einer Überflussgesellschaft und hierbei sehe ich durchaus eine Begründung, weshalb jemand der seinen Tag mit Arbeit verbringt mehr Luxus erhalten sollte, als jemand der nicht produktiv ist.
Und klar steht hier natürlich auch wieder die Frage an, wie man den Profit denn nun verteilen soll - anhand geileisteter "Opfer"? Anhand erbrachter Qualifikationen? Oder Anhand investierten Vermögens? In der Realität haben wir hier eine Verteilung, die auf einem Kompromiss beruht, mit dem letztendlich keiner zufrieden ist. Nur ohne Opfer, Qualifikation oder Investition sehe ich keinen wirklichen Grund eine über das Minimum reichende Leistung zu gewähren.
Timolol
2016-12-16, 22:06:31
Gänzlich sicher nicht. Auch ich wünschte mir weniger monolithische Strukturen in der Wirtschaft und entsprechend wenigere Konzentration der Gewinne auf einige Wenige. Nur kommt hierbei halt zum Zug, dass diese Vorstellung einer Utopie entspringt und die Argumentation dient einer übermässigen Anspruchshaltung. Die beiden haben sich pro Monat wohl so zwischen 4'000 - 6'000 € erbettelt und dies nicht etwa von den angeprangerten Bonzen, sondern eben von den (gemäss der Philosophie) Idioten welche ja ausgebeutet werden.
Die Frage ist halt was sie zu dem gemacht hat was sie sind? Man wird nicht einfach als Suchti geboren.
Aus ihrem Sichtpunkt sind alles "Bonzen" welche mehr haben als Sie. Und da gehört wohl nicht viel dazu. Vermutlich fällt es dann auch schwer zu differenzieren zwischen "hart verdient" und "einfach haben".
Mal davon ab ist so eine Umgebung sicher zu destruktiv für ein Individuum.
Ich denke auch nicht das dir das Forum weiterhelfen wird. Du hast schon einen richtigen Schluß für dich gefasst. Du musstest dir das nur von der Seele schreiben.
Vlt. fehlt dir nur ein Haltepunkt im Leben an welchen du dich klammern kannst?
Monkey
2016-12-16, 22:17:03
Benzos sind Benzodiazepine - Valium, Temesta, Xanax, Rohypnol. Typische Downer, welche zwar sehr abhängig machen, aber von Hausärzten gerne einfach mal verschrieben werden.
Jo aber naja, ich kenne zwar keine Leute die sowas nehmen aber vor 15-16 Jahren kannte ich dann doch einige Leute die dauer breit waren. Das soll ja keine Drogen Story werden aber das was du erzählst kenne ich aus meiner frühen Jugend zu genüge...On/Off, nur Theater und Hirnfuckeritis. Wenn sowas bei 20 jährigen passiert isses das eine, bei älteren Leuten ist es nur ein Indiz das die doch recht heftig kleben geblieben sind. Ich für mich kann damit nichts mehr anfangen...dieser absurde, schwachsinnige Scheiss nur weil die nicht klar kommen.
Mal ehrlich, mich nerven so behinderte Leute nur auf das extremste und irgendwie hast du doch schon ziemlich früh gewußt dass das Ganze, wie auch immer, komisch ausgehen wird - oder? :)
Simon Moon
2016-12-16, 22:22:03
Mein Herz schlägt nach dieser Lektüre grad ziemlich und ich sehne mich nach einer Welt mit Leuten, die einfacher sind.
Ich denke nicht, dass hier eine spezifische Komplexität vorliegt. Was es schwierig macht zu verstehen, ist eher die Werteverschiebung weg von der gesellschaftlichen Normalität.
Im Prinzip basieren alle Persönlichkeiten aus traumatischen Erfahrungen und erlentem Verhalten. Es besteht hierbei nur ein gesellschaftlicher Konsens, was normal ist und was nicht.
Die Sprichwörter "wer einmal eine heisse Herdplatte anfasst tut dies nie wieder" (Trauma) und "was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" (Konditionierung) beschreiben hierbei wesentliche Grundlagen schon recht umfassend.
Pervers sind dann halt Kombinationen, wie anhaltender Missbrauch - also quasi konditioniertes Trauma. Wer als Kind immer und immer wieder sich seiner Schutzperson zur Befriedigung ausliefern muss um eine Belohnung zu erhalten, bei dem werden Muster konditioniert welche im gesellschaftlichen Kontext nicht akzeptiert sind und daher ein Trauma auslösen. Irgendwann merkt diese Person, dass es halt nicht normal ist, sexuelle Handlungen an einem Schutzbefohlenen auszuüben. Wenn dies jedoch im Bezug auf die Ordnung im Kinderzimmer geschieht, besteht hier in gewisser weise genauso ein Trauma, das in der weiteren Entwicklung ein Vermeidungsverhalten ggü. Unordnung verursacht - aber das ist gesellschaftlich logischerweise akzeptiert.
Wer gänzlich Frei von solchen Mustern ist, der ist letztendlich wieder gefangen in der Zwangslosigkeit und hat Motivationsprobleme. Evolutionär basieren wir darauf, das Überleben zu sichern und nicht darauf nach Höherem zu streben.
Simon Moon
2016-12-16, 23:19:09
Die Frage ist halt was sie zu dem gemacht hat was sie sind? Man wird nicht einfach als Suchti geboren.
Gute Frage, aber die Ursachen sind hier imo unterschiedlich. Einheitlich ist eher der weg, welcher durch Konditionierung eine Sucht etabliert - mit Stoff fühlt es sich gut an, ohne Stoff fühlt es sich nicht gut an. Dieses Muster wiederholt sich und bald ist eine psychische Sucht vorhanden. Je nach psychoaktiver Substanz kommt hier noch eine körperliche Abhängigkeit hinzu. Dabei kommt es auch auf die Droge und den Stoffwechsel an, wie schnell sich sowas ausbildet und entsprechend auf die Kenntnis dieser Mechanismen, welche Droge man überhaupt probiert. Bei wirklich harten Drogen gerät dabei der Grund weshalb man dazu gegriffen hat relativ bald in den Hintergrund und die Rechtfertigung weshalb man diese weiter konsumiert nimmt überhand. Entsprechend passt sich auch das eigene Weltbild an, damit man dies vor sich selber rechtfertigen kann.
Aus ihrem Sichtpunkt sind alles "Bonzen" welche mehr haben als Sie. Und da gehört wohl nicht viel dazu. Vermutlich fällt es dann auch schwer zu differenzieren zwischen "hart verdient" und "einfach haben".
Nein, das ist imo eine falsche Sichtweise. Auf der einen Seite sahen sie durchaus den Sinn von Arbeit als Leistung für die Gesellschaft und respektieren Menschen die so Geld verdienen. Auf der anderen Seite jedoch sehen sie ihre Situation und die dafür notwendige Bedarfssicherung mit der Unfähigkeit dies durch Leistung im gesellschaftlichen Zweck zu erfüllen. Daraus entsteht dann eine kognitive Dissonanz wodurch sie ihr verhalten rechtfertigen. Klartext, sie wechseln zwischen Positionen, je nachdem wie es gerade in ihre Weltanschauung passt. Das machen wir im Prinzip auch alle, ansonsten wäre die Welt nicht so wie sie ist. Nur ich muss da für mich auch irgendwo eine Grenze setzen, bis wohin ich dies nun noch sinnvoll tolerieren kann. Ist im Endeffekt auch eine solche kognitive Dissonanz, aber eben im praktischen Sinne überlebensnotwendig.
Mal davon ab ist so eine Umgebung sicher zu destruktiv für ein Individuum.
Ich denke auch nicht das dir das Forum weiterhelfen wird. Du hast schon einen richtigen Schluß für dich gefasst. Du musstest dir das nur von der Seele schreiben.
Vlt. fehlt dir nur ein Haltepunkt im Leben an welchen du dich klammern kannst?
Treffende Beobachtung. Und ich gehe auch nicht davon aus, dass mir das Forum hier an und für sich weiterhelfen kann. Spannender finde ich, die Gedanken nieder zu schreiben und darauf eine Reflexion zu erhalten. Es ist quasi mein Fetisch, Verhaltensweisen und deren Ergebnisse zu beobachten und dann eine für mich nachvollziehbare Erklärung dafür zu finden. Ob das nun physikalisch, biologisch, psychologisch oder was auch immer ist, spielt mir dabei nicht mal so einen wichtigen Faktor. Ich will einfach eine Erklärung, welche stringent in mein Weltbild geordnet werden kann.
Jo aber naja, ich kenne zwar keine Leute die sowas nehmen aber vor 15-16 Jahren kannte ich dann doch einige Leute die dauer breit waren. Das soll ja keine Drogen Story werden aber das was du erzählst kenne ich aus meiner frühen Jugend zu genüge...On/Off, nur Theater und Hirnfuckeritis. Wenn sowas bei 20 jährigen passiert isses das eine, bei älteren Leuten ist es nur ein Indiz das die doch recht heftig kleben geblieben sind. Ich für mich kann damit nichts mehr anfangen...dieser absurde, schwachsinnige Scheiss nur weil die nicht klar kommen.
Anfang letzten Jahres steht plötzlich eine alte Bekannte meiner besseren Hälfte vor der Tür. Speed und Weed haben die so durchgeschossen das ich die guteste dann erstmal an einem Sonntag in die Psychatrie gefahren habe - so ein Elend ey..
Mal ehrlich, mich nerven so behinderte Leute nur auf das extremste und irgendwie hast du doch schon ziemlich früh gewußt dass das Ganze, wie auch immer, komisch ausgehen wird - oder? :)
Keine Ahnung. Nerv ich dich oder findest du meine Gedanken spannend? Was ich an psychoaktiven Stoffen konsumiere ist nun auch nicht gerade heilig, ich würde sogar sagen, noch drastischer als ihrer.
Grob würde ich sagen, mit Stimulanzien (und Alkohol, dass nicht in dem Sinne ein Stimulanz ist) steigt die Hybris, mit THC und Halluzinogenen steigt die Reflexion. Dabei kann sowohl das eine, wie was andere auf einen psychotisch wirkenden Irrweg gelangen. Die Kunst liegt dann imo in der konditionierten Kritikfähigkeit, wobei ich aktuell immer stärker daran zweifle, dass das von mir geschriebene letztendlich noch einen stringenten Zusammenhang ergibt. An welcher Substanz dies nun aktuell liegt, fällt mir schwer zu beurteilen, aber gefühlt würde ich Alkohol die grösste Verantwortung zuschieben.
Aber nach dem was ich bisher erfahren habe, verursachen die meisten Drogen gar keinen so grossen Unterschied. Ich würde eher sagen, wer intelligent ist, verbirgt seinen allfälligen Drogenkonsum, aus Furcht gesellschaftlicher Stigmatisierung, weit eher, als jemand der ... nunja, nicht so intelligent ist.
Bis zu einer gewissen Dosis denke ich, Drogen verändern da gerne die Denkschemata, also wie etwas betrachtet wird, aber weniger die Tiefe der Betrachtung. Überschreitet man diese Dosis, können sie dann aber durchaus stereotype Verhaltensweisen verstärken. Gerade Alkohol ist hier sehr beschissen. Daher mag ich hier auch nicht mehr weiter philosophieren, da meine Einschätzung ab der Sinnhaftigkeit der Aussage gerade immer zweifelhafter wird. :freak:
ok, noch eine kurze Anmerkung bezüglich Benzos. Die Dinger sind weit mehr verbreitet, als man gemeinhin glaubt. Aber da sie vom Arzt verschrieben werden, ist es halt relativ ruhig um die Dinger. Der Artikel hier http://www.zeit.de/2015/24/medikamenten-sucht-beruhigungsmittel-schlafmittel ist relativ umfassend. Vereinfacht gesagt, stellen die Dinger halt ruhig und wer ruhig ist, der zieht wenig Aufmerksamkeit an sich - Problem gelöst.
Philipus II
2016-12-17, 12:47:12
Interessant, dass das bei dir so lange gehalten hat. Ich habe auch meine Erfahrung mit einer doch leicht gestörten Frau, aber das ging deutlich schneller vorbei. Ich war damals noch Student und habe in einer WG gewohnt, Alkoholkonsum war in meinem Umfeld daher faktisch normal und das nicht nur am Wochenende. Die gute habe ich dann auf einer WG-Party kennengelernt und wir haben uns direkt gut verstanden. Egal ob ich nüchtern oder angetrunken war, haben wir uns gut verstanden. Sie war hübsch, witzig, unterhaltsam, aber auch einfühlsam. Auf den ersten Blick eine tolle Frau.
Praktisch hatte sie ihren Alltag nicht ansatzweise unter Kontrolle. Offiziell war sie ebenfalls Studentin, praktisch war sie schon seit über einem Semester nicht mehr in der Uni und hatte weiß Gott wie lange keine Prüfung abgelegt. Der finanzielle Unterhalt inkl. schicker Wohnung wurde durch ihre Eltern gedeckt. Manchmal saß sie tagelang nur depressiv zu Hause, dann war sie wieder extrem euphorisch. Wenn es ihr schlecht ging hat sie meist Kontakt gemieden, daher habe ich die Probleme zunächst nur teilweise wahrgenommen.
Interessanterweise hatte ihr Kontrollverlust über ihr Leben keinen sichtbaren negativen Einfluss auf mich. Ich war regelmäßig in der Uni, habe mich auf Prüfungen vorbereitet und bin aktiv meinem Nebenjob nachgegangen. Ich muss sogar sagen, dass ich "vor und nach ihr" weniger produktiv war.
Nach drei oder vier Wochen habe ich sie dann das erste mal nüchtern erlebt - sonst war sie wohl bereits beim Frühstück unter Einfluss ihrer Standard-Mixtur aus Beruhigungsmittel, Schmerzmittel, Stimmungsaufhellern, Alkohol und dazu gelegentlich schon Cannabis. nach Verfügbarkeit konsumierte sie gerne auch Kokain, Speed und Ecstasy. Komplett nüchtern war sie hingegen von Selbstzweifeln zerfressen, schlecht gelaunt und ganz anders als wie ich sie kannte. In der Folge haben sich unsere Wege dann getrennt. Nach gut einem Monat war die Episode dann vorbei - ich habe die Zeit aber auf jeden Fall positiv in Erinnerung, auch wenn vieles schlussendlich nicht echt war.
Monkey
2016-12-17, 13:13:48
Keine Ahnung. Nerv ich dich oder findest du meine Gedanken spannend?
Ne, eigentlich nichts von beidem. Es einfach nur so ein typisches Bild was bei dauerbreiten Leuten immer wieder auftaucht und das ist einfach traurig. Wie schon gesagt, solche Psychotouren habe ich bei einigen Leuten mitbekommen und für mich war die Ursache immer klipp und klar die selbe :)
Anyway..
Ich habe mich bei der Lektüre gefragt, ob ich nicht mal zu meiner Unterhaltung eine Weile bei dir einziehen sollte... :ulol:
Was mich interessieren würde: Wie sieht denn deine aktuelle Umorientierung aus, wenn du dich da auch mit dem Gedanken anfreunden könntest, ein Kind mit einer nicht zurechnungsfähige Person zu haben? Ich selbst finde die Vorstellung von monatelangem Drama schon ziemlich abschreckend - von jahrelang mit Kind dazwischen nicht zu reden...
Simon Moon
2016-12-17, 23:46:21
Was mich interessieren würde: Wie sieht denn deine aktuelle Umorientierung aus, wenn du dich da auch mit dem Gedanken anfreunden könntest, ein Kind mit einer nicht zurechnungsfähige Person zu haben? Ich selbst finde die Vorstellung von monatelangem Drama schon ziemlich abschreckend - von jahrelang mit Kind dazwischen nicht zu reden...
Nunja, zu dem Zeitpunkt kannte ich sie auch noch nicht so gut. Ich ging in dem Stadium noch eher davon aus, dass sich dies mit etwas Zeit schon einpendeln würde. Ist ja nicht meine erste Beziehung mit einer Borderlinerin. Nur diese hier ist dann eben doch sogar für ihr Feld sehr speziell. Der hysterische Anteil ist extrem ausgeprägt und offenbarte sich auch nicht gleich von Anfang an.
Aber ich zieh solche Frauen irgendwie magisch an und find sie halt auch spannend. Wie schon erwähnt wurde "Du bist mindestens genauso gestört wie sie", nur wen kümmert das schon? Die meisten merken das ja noch nicht mal bei sich selber und sind zufrieden...
Haarmann
2016-12-18, 08:20:05
Wer zuviel plant, den bestraft das Leben, denn er wird die Gelegenheiten, die sich auftun, nicht zu erkennen wissen.
Auch Deutsche sollten das "Rosa Brillen" Problem kennen - passt etwas, dann optimieren 99% der Menschen die Situation passend. Externe Betrachter schütteln dabei oft nur ungläubig den Kopf. Andere wiederum, tut mir leid mich da zu outen, satteln das Popcorn.
Simon Moon
Klingt für mich wie ein ziemlich wilder Sommer ...
Wie wird da wohl der Winter. Ich denke nebenher durchaus, dass Du als Analysehilfe für bestimmte Personen einiges bewirken kannst - auch wenn ich ehrlicherweise oft die Erfahrung gemacht habe, dass die Leute sehr schlechte Laune kriegen, wenn man den Spiegel hinhällt.
Schnäppchenjäger
2016-12-18, 09:58:24
Selbst wenn man mir einen Tausender bieten würde, würde ich nichts mit so 'ner Behinderten anfangen :biggrin:
Solche Leute sollten froh sein, wenn überhaupt jemand etwas von ihnen will :wink:
Lieber als Gast
2016-12-18, 12:08:53
Borderline gestörte Psycho-Frauen brauchen immer einen Mülleimer für ihre Launen/Aggressionen/Anfälle bzw. ein Püppchen, das nach ihrer Pfeife tanzt.
Besonders verhängnisvoll ist die Kombination Borderliner/-in mit einem jeweiligen Partner, der extrem geduldig, verständnis- und verantwortungsvoll ist.
Letzterer wird emotional regelrecht leergesaugt und stumpft einfach nur ab.
Borderline-Aggressionen zerstören leider nicht nur ein Leben.
Eine Art Co-Abhängigkeit, fast wie bei einem Alkoholiker.
Mit dem Alter sollen Borderliner tendenziell "ruhiger" werden, das ich nicht lache...
Hoffnung und Heilung gibt es nicht, lediglich ein zeitweises Unterdrücken der Aggressionen durch Medikamente bzw. eine Verhaltenstherapie sind möglich, immer mit der Gefahr, daß sich die angestauten Verhaltensweisen danach wieder explosionsartig entladen.
Täglich grüßt das Murmeltier, und zwar in der Horror-Fassung!
Alles natürlich psychologisch laienhaft, in einfachen Worten berichtet, aber aus eigener Lebenserfahrung.
Rooter
2016-12-18, 16:07:26
Abgefahrene Geschichte, danke für's mit uns teilen. :D
Du bist mindestens genauso gestört wie sie, weil du den Scheiß so lange mitgemacht hast.+1...
Meine Ex ist Borderlinerin, mit der hatte ich eine 5 Jährige Beziehung mit gemeinsamen wohnen. Dann war vor dem aktuellen Fall eine Affaire mit einer Borderlinerin und meine beste Freundin ist auch Borderlinerin. Würde eine Diagnose gestellt, bin ich auch ziemlich sicher, dass meine Mutter in das Schema einer Borderlinerin passt.:O
MfG
Rooter
Mosher
2016-12-18, 16:29:52
Das ist normal. Ich würde wahrscheinlich auch noch in das Schema passen, wenn auch die Symptome mit der Zeit deutlich abgeflacht sind.
Aber man gerät immer an den gleichen oder ähnlichen Typ Mensch in so einer Situation.
Könnte hier auch ein paar Geschichten erzählen, die teils recht nah an Simons herankommen.
Mit Borderlinern wird's jedenfalls nie langweilig :D
grobi
2016-12-18, 17:06:51
Ich habe auch was ähnliches hinter mir. Aber doch zum glück um einiges abgeschwächter. Am Ende war ich leer und verletzt. Das alles hat sich auch dieses Jahr abgespielt und endete vor 6 Monaten. Im nachhinein versteht man es nicht warum man so etwas mitgemacht hat. Habe versucht ihr alles recht zu machen. Doch so sehr ich mich anstrengte und so verständnisvoll man war. So war ich doch der Dumme der alles flasch gemacht hat. Die Gefahr ist das man selber am ende so Leer ist das man sich hilfe suchen muss. Wenn man verliebt ist macht man doch so vieles mit.........
gruß grobi
schokofan
2016-12-18, 17:33:48
DzpxP8znJG4?start=45&end=51
Das bietet sich hier irgendwie an :biggrin:
Ein Freund von mir war nach eigenen Angaben im Prinzip jahrelang mit einer ähnlichen Frau zusammen, wobei die sich noch etwas besser im Griff hatte. Nach außen hin ist das jedenfalls kaum aufgefallen, für ihn war das aber wohl extrem belastend. Ich war eigentlich davon ausgegangen dass bei solchen Geschichten der Sex einfach so gut ist dass man über andere Dinge hinweg sieht oder es zumindest versucht; sowas habe ich jedenfalls auch schon gemacht :freak:. Bei besagtem Freund war aber anscheinend nicht mal das der Fall, hier klingt das zumindest besser. Das mit dem gebrauchten Kondom Creampie würde sich als Porno sicher gut verkaufen.
Edit: Hm, Embedded will nicht so wie ich das will, also als Link: https://youtu.be/DzpxP8znJG4?t=45
Lieber als Gast
2016-12-18, 19:31:31
Es gibt halt, als betroffener Partner, nicht viele Möglichkeiten, auf die häufigen, aus alltäglichen Belanglosigkeiten resultierenden Aggressionen, zu reagieren:
1. Du hälst bezüglich Lautstärke, Niveau und Aggression der fast schon Tourrette artigen Ausraster des/der Erkrankten jedes Mal dagegen, mit dem Ergebnis, daß du spätestens nach einer Woche auf der sozial untersten Assi-Stufe angekommen bist ("Halt die Fresse!", "Arschloch!", "Fick Dich!" etc. etc.)
2. Du stellst ein klares Kosten/Nutzen-Verhältnis auf und versucht "den Laden" zusammenzuhalten, und wenn die passablen Momente nervlich die ganzen Ausraster kompensieren bzw. sogar mehr als das, nimmst du es hin.
3. Du trennst dich bei den ersten Anzeichen irgendeiner schwerwiegenden Psycho-Erkrankung des Partners, bevor du emotional zu tief in der Scheiße steckst. Renn! Hau ab, so schnell und weit du kannst!
Der letzte Punkt WÄRE die Optimallösung, das können die meisten jemals von Borderline-Partnern Betroffenen bestätigen.
Es (die "Beziehung") ist, allegorisch, wie eine Vase, die nach jedem Ausraster mühsam gekittet wird, nur um kurz darauf wieder mit einem großen Hammer zerschlagen zu werden.
Die Scherben werden dadurch immer kleiner und das Zusammensetzen immer schwieriger.
Warum tut man sich das an, ist "Mann" dann nicht genau so gestört?
Nein, in der Regel nicht, denn hier kommt wieder der verhängnisvolle Punkt (und o.g. Kombination) der Liebe, des Mitgefühls und der eigenen Geduld ins Spiel.
WÄRE ich ein abgefuckter Macho oder sowas, würde ich auch sagen "Hey, scheiß drauf, die Nächste bitte!"
Simon Moon
2016-12-19, 11:16:04
Weder sich aufregen, noch unendliche Geduld aufwenden, sind die richtigen Wege im Umgang mit solchen Menschen.
Dazu muss man sich aber mit dem Menschen auch befassen. Nicht alle Borderliner sind gleich, ganz und gar nicht. Generell lässt sich eigentlich nur sagen, dass man positives Verhalten loben und negatives sanktionieren sollte. Auf Provokationen die folgen sollte man nicht eingehen und sachlich bleiben, ohne dabei im Standpunkt nachzugeben. Dabei sollte immer klar werden, dass man das Verhalten verurteilt, aber die Person dahinter trotzdem noch wertschätzt und sie bei positivem Verhalten auch wieder die ersehnte Aufmerksamkeit bekommt.
Das ist natürlich extrem schwierig, denn (hysterische) Borderliner sind zwar gerissen wie Erwachsene, aber auch rücksichtslos wie Kinder. Wenn es den Zweck erfüllt ist eigentlich alles geeignet für eine Provokation, da gibt es kaum Hemmungen. Und das sollte man sich auch bewusst machen, dass es eben nicht um den Inhalt der Provokation geht.
Meiner Ansicht nach stärkt es dabei sogar die Selbstwahrnehmung, wenn man sich bei so einer Provokation fragt, wieso man sich denn dadurch überhaupt provozieren lässt. Da gibts dann meist drei Möglichkeiten:
- Es wird eine tatsächliche Schwäche angesprochen, welche man verdrängt und nicht an sich selber akzeptiert, was verärgert.
- Es wird eine vermeintliche Schwäche unterstellt und man fühlt sich durch die falsche Wahrnehmung gekränkt.
- Es wird mit etwas gedroht, was Angst und eine ohnmächtige Wut auslösen kann.
Beim ersten Punkt muss man diese Schwächen mit sich selber klären - will man daran denn etwas ändern oder diese nicht als einen Teil von sich akzeptieren? Bei den anderen beiden ist die Überlegung dann, wie man von der Bestätigung abhängig ist.
Im Prinzip sind Borderliner häufig ein schonungsloser Spiegel welcher auf die eigenen Schwächen gerichtet ist. Man kann an einer solchen Konfrontation wachsen oder zugrunde gehen.
Grundkurs
2016-12-19, 11:58:59
Warum tut man sich das an, ist "Mann" dann nicht genau so gestört?
Bei OP wohl eine Mischung aus Helfersyndrom und Langeweile (der "Trip" mit ihr schien für ihn ja spannend zu sein).
Wie dem auch sei, von mir an alle Männer der Rat: Don't fuck with crazy.
Das Blöde daran ist, daß die Borderlinerfrauen großen Teil eben sehr gut ficken, das muß man wirklich so sagen. Sie haben (vermeidlich) Spaß am Sex und lassen sprichwörtlich die Sau raus, und da tappen wir Männer schön in ihre Falle. Das dieser Enthusiasmus teilweise nur gespielt ist und von sensiblen Borderlinern als Projektionsfläche für unsere Männerfantasien bereitwillig aufgenommen wird (weil uns ja insgeheim so etwas wünschen, die immergeile und willige Frau), um Liebe und Anerkennung zu bekommen, bekommt mann am Anfang so nicht mit. Da die Frauen hier auch nur eine aufgesetzte und falsche Rolle spielen, um eben Zuneigung zu bekommen, führt das eben auf mittel- und langfristige Sicht eben zum Zusammenbruch in der Psyche.
Das erklärt eben genau das Phänomen Borderliner: zwischen den Grenzen! Zwischen den Grenzen von projizierter Wunschvorstellung, falscher und eigener Identität. Und es ist somit auch verständlich, warum überwiegend Frauen von dieser Krankheit betroffen sind. Genau diese ringen - trotz Aufklärung und Emanzipation bzw. Gleichberechtigung (die bisher nach wie vor noch nicht komplett durchgesetzt und gelebt wird) mit den verschiedenen Einflüssen von Kultur, Erwartungshaltung und gesellschaftlichen familiären Druck kontra ihrer eigenen Lebensvorstellung und Identität.
Bento: "Uuund, wann ist es bei euch so weit?" Diese Frau hat die perfekte Antwort darauf (http://www.bento.de/gefuehle/kinderwunsch-ab-30-wie-eine-frau-sich-gegen-nervige-fragen-wehrt-1066549/)
Man muß sich mal als Interessierter einige "feministische" Blogs zu Gemüte führen, dann kann man einiges durchaus nachvollziehen:
"Nötigt mich nicht, zu küssen": Wie ein Mädchen daran erinnert, dass ihr Körper nur ihr gehört (http://www.bento.de/gefuehle/kuessen-und-umarmen-aus-hoeflichkeit-ein-maedchen-erinnert-an-selbstbestimmtheit-und-erziehung-1072618/)
Warum es nicht in Ordnung ist, diese Snowboarderin so zu zeigen (http://www.bento.de/politik/anna-gasser-dieses-foto-ist-eine-unverschaemtheit-1064771/#ref=recom-outbrain)
Ganz interessant auch das hier:
SPON - Mädchen und Gleichberechtigung Nichts gegen pinke Einhörner, aber... (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/erziehung-und-gleichberechtigung-nichts-gegen-pinke-einhoerner-aber-a-1125997.html)
Ist ja schön, was sich so manche Feministinnen so vorstellen. Blöde nur, wenn ihre Vorstellung an der Lebenswirklichkeit vorbeigehen:
Wunschzettel: Das wünschen sich Kinder zu Weihnachten (http://www.spiegel.de/fotostrecke/weihnachtsgeschenke-was-kinder-sich-wuenschen-fotostrecke-143395.html)
Ich kann das beispielsweise bestätigen, mit 2 Jungs und einem Mädchen im Haushalt. Mädchen wollen oftmals Mädchensachen, fertig. Warum soll man dann als Elternteil den Kindern etwas anderes aufdrücken oder schenken wollen, als sie wirklich interessiert? Da sieht man, daß solche Feministinnen auch nur in einer Fantasiewelt leben.
Wie immer der Hinweis, gesagtes ist weder absolut noch als letzte Wahrheit zu sehen. Es ist ein Puzzleteil von vielen in dem Verständnis der menschlichen Psyche. Es ist ein Trend und Wahrscheinlichkeit zu erkennen, die per se nicht auf jeden Typ Borderliner zutreffen muß. ;)
Nakai
2016-12-19, 15:15:51
Das Blöde daran ist, daß die Borderlinerfrauen großen Teil eben sehr gut ficken, das muß man wirklich so sagen. Sie haben (vermeidlich) Spaß am Sex und lassen sprichwörtlich die Sau raus, und da tappen wir Männer schön in ihre Falle. Das dieser Enthusiasmus teilweise nur gespielt ist und von sensiblen Borderlinern als Projektionsfläche für unsere Männerfantasien bereitwillig aufgenommen wird (weil uns ja insgeheim so etwas wünschen, die immergeile und willige Frau), um Liebe und Anerkennung zu bekommen, bekommt mann am Anfang so nicht mit. Da die Frauen hier auch nur eine aufgesetzte und falsche Rolle spielen, um eben Zuneigung zu bekommen, führt das eben auf mittel- und langfristige Sicht eben zum Zusammenbruch in der Psyche.
Puh, zum Glück werde ich dann wohl nie an eine Borderlinerin kommen.
Bento: "Uuund, wann ist es bei euch so weit?" Diese Frau hat die perfekte Antwort darauf (http://www.bento.de/gefuehle/kinderwunsch-ab-30-wie-eine-frau-sich-gegen-nervige-fragen-wehrt-1066549/)
Man muß sich mal als Interessierter einige "feministische" Blogs zu Gemüte führen, dann kann man einiges durchaus nachvollziehen:
"Nötigt mich nicht, zu küssen": Wie ein Mädchen daran erinnert, dass ihr Körper nur ihr gehört (http://www.bento.de/gefuehle/kuessen-und-umarmen-aus-hoeflichkeit-ein-maedchen-erinnert-an-selbstbestimmtheit-und-erziehung-1072618/)
Warum es nicht in Ordnung ist, diese Snowboarderin so zu zeigen (http://www.bento.de/politik/anna-gasser-dieses-foto-ist-eine-unverschaemtheit-1064771/#ref=recom-outbrain)
Ganz interessant auch das hier:
SPON - Mädchen und Gleichberechtigung Nichts gegen pinke Einhörner, aber... (http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/erziehung-und-gleichberechtigung-nichts-gegen-pinke-einhoerner-aber-a-1125997.html)
Ist ja schön, was sich so manche Feministinnen so vorstellen. Blöde nur, wenn ihre Vorstellung an der Lebenswirklichkeit vorbeigehen:
Wunschzettel: Das wünschen sich Kinder zu Weihnachten (http://www.spiegel.de/fotostrecke/weihnachtsgeschenke-was-kinder-sich-wuenschen-fotostrecke-143395.html)
Ich kann das beispielsweise bestätigen, mit 2 Jungs und einem Mädchen im Haushalt. Mädchen wollen oftmals Mädchensachen, fertig. Warum soll man dann als Elternteil den Kindern etwas anderes aufdrücken oder schenken wollen, als sie wirklich interessiert? Da sieht man, daß solche Feministinnen auch nur in einer Fantasiewelt leben..
Der erste SPON-Link von Sibylle Berg verdeutlicht in vielerlei Hinsicht, wieso immer noch soviel Frauen in einer liberalen westlichen Welt, eben NICHT einen technischen Weg einschlagen. Vergleicht man zB. den Anteil von Frauen in der Informatik zwischen Deutschland und Rumänien/Indien/[bitte Schwellenland einfügen], sehen die Verhältnisse deutlich anders aus.
Der Grund ist die Freiheit und die Unfreiheit der dortigen Gesellschaften. Informatik/Maschinenbaue/Ingenieurswesen versprechen einen guten, sicheren Arbeitsplatz und man muss sich eben in diese Richtung fortbilden. Wenn man die Menschen eben entscheiden lassen würde, würden sie in Schwellenländern eher etwas anderes tun.
Ich mag es nicht, wenn man dazu gezwungen wird in eine Bildungsrichtung zu gehen. Die Folge sind schlechte, unmotivierte Mitarbeiter. Kein Sorge, es gibt gute weibliche Informatiker (eine sitzt direkt neben mir ;)). Das Problem ist einfach das freiwillige Interesse und die Motivation, die dann zu einer schlechteren Leistung führt.
Ich mag es auch nicht, dass der Frauen-Anteil so niedrig ist. Es würde den technischen Joballtag manchmal sehr gut tun, wenn mehr Frauen im Büro wären.
Schnäppchenjäger
2016-12-19, 15:45:22
Ich habe auch was ähnliches hinter mir. Aber doch zum glück um einiges abgeschwächter. Am Ende war ich leer und verletzt. Das alles hat sich auch dieses Jahr abgespielt und endete vor 6 Monaten. Im nachhinein versteht man es nicht warum man so etwas mitgemacht hat. Habe versucht ihr alles recht zu machen. Doch so sehr ich mich anstrengte und so verständnisvoll man war. So war ich doch der Dumme der alles flasch gemacht hat.
Not/schlechtes Gewissen vielleicht?
3. Du trennst dich bei den ersten Anzeichen irgendeiner schwerwiegenden Psycho-Erkrankung des Partners, bevor du emotional zu tief in der Scheiße steckst. Renn! Hau ab, so schnell und weit du kannst!
Der letzte Punkt WÄRE die Optimallösung, das können die meisten jemals von Borderline-Partnern Betroffenen bestätigen.
Das sehe ich auch so. Diese Weitsicht muss man aber erstmal besitzen.
(hier stand Text)
PHuV for president? ;D
Mortalvision
2016-12-19, 15:57:50
Uff, alter Falter. Das Zusammenleben mit serlisch chronisch kranken Patienten ist meist recht anstrengend bei standard sachen wie depression/angst. Bei psuchose/borderline/ drogen sollte man aber jedem sagen: ihr partner wird nie wieder so sein, wie er/sie früher war; bitte treffen Sie demnächst eine Entscheidung bzw "denken Sie auch mal an sich!"
Der Grund ist die Freiheit und die Unfreiheit der dortigen Gesellschaften. Informatik/Maschinenbaue/Ingenieurswesen versprechen einen guten, sicheren Arbeitsplatz und man muss sich eben in diese Richtung fortbilden. Wenn man die Menschen eben entscheiden lassen würde, würden sie in Schwellenländern eher etwas anderes tun.
Ich mag es nicht, wenn man dazu gezwungen wird in eine Bildungsrichtung zu gehen. Die Folge sind schlechte, unmotivierte Mitarbeiter. Kein Sorge, es gibt gute weibliche Informatiker (eine sitzt direkt neben mir ;)). Das Problem ist einfach das freiwillige Interesse und die Motivation, die dann zu einer schlechteren Leistung führt.
Ich mag es auch nicht, dass der Frauen-Anteil so niedrig ist. Es würde den technischen Joballtag manchmal sehr gut tun, wenn mehr Frauen im Büro wären.
Das ist eine sehr schöne Analyse, wieder was gelernt heute, danke. :up:
Und ich fände das auch gut, wenn wir mehr Frauen hätten. Das konnte man jetzt bei der Weihnachtsfeier sehen, 2 Frauen, die bei uns an sich nur Organisation und Sekretariat machten, unter 28 Männern. Keine einzige weibliche Informatikerin darunter.
Ich habe ja beispielsweise meine Tochter auch ermutigt, den (noch) gut bezahlten ITlerjob mit Studium zu machen, ihr trockener Kommentar dazu: "Den Scheiß von Dir will ich nicht machen!". ;( Sieh hat eben hautnah mitbekommen, daß Technik, Computer, Smartphones, Vernetzung und Co. mal nicht so einfach gemacht ist, sondern Fehlersuche aufwendig und komplex ist. Darauf hatte sie keinen Bock.
Zum Thema Borderliner: Es gibt sehr wohl einen Weg, eine Borderlinerin zu heilen, der ist aber sehr sehr mühsam und aufwendig, das Ergebnis nicht garantiert: Sie so derartig stabilisieren, so daß sie zwischen Ansprüchen, Projektionen und Wirklichkeit in ihrer Psyche klar unterscheiden kann, und sie hinlenken zu einer stabilen Persönlichkeit mit ihren eigenen Bedürfnissen und eigener "Meinung". Hier ist aber wieder eine große Gefahr bzgl. eigenem Anspruch und deren Vorstellungen kontra Wirklichkeit. Wer selbst nur ein Frosch ist, der aber trotz Traumprinz und Küssen immer in diesem Zustand bleibt, der muß eben seine Ansprüche zurückschrauben, und eben sich einen Froschpartner suchen. Alles andere ist in den meisten Fällen nur zum Scheitern verurteilt, oder mündet in eine dauerwährende für beide Seiten zermürbende Beziehungskrise im Dauerzustand.
grobi
2016-12-19, 19:25:28
Not/schlechtes Gewissen vielleicht?
Was meinst du damit genau?
Es gibt ja auch nicht "den" Borderliner schlechthin - Lieber ein Gast muss wohl mit einer besonders aggressiven Variante zu tun gehabt haben ;) An Symptomen gibt es einen ganzen Pool - was ich bislang mitbekommen habe reichet je nach Person von Aggressionen zu Abschalten gegenüber Umwelt/Gefühlen wegen "Gefühls-Überlastung" bis zu Dissoziationen, extreme Abhängigkeit von Reaktionen anderer, und eher intellektuelles Deuten von Reaktions-Äusserungen statt empathisch interpretieren, etc. Verschiedene Menschen, verschiedene Ausprägungen. Spannend und in guten Zeiten höchst motivierend waren bislang alle kennengelernten. Wundert mich nicht, wenn sich jemand auf so jemand einzulassen versucht und sich wünscht, eine beruhigende Wirkung ausüben zu können. Nun, wenn man einfach mal tief durchatmen und für sich selbst sein möchte, sicher keine Option, aber der TS scheint dieses Bedürfnis nicht gehabt zu haben.
Schnäppchenjäger
2016-12-20, 11:58:19
Was meinst du damit genau?
Na, manche Menschen können nicht einfach los lasen, sie fühlen sich verpflichtet, dem jenigen beizustehen, egal wie aussichtslos der andere ist.
Not ist ja klar.. wer eine Lamborghini haben kann, setzt keine Fuß in einen Trabbi :wink:
grobi
2016-12-20, 19:14:40
Na, manche Menschen können nicht einfach los lasen, sie fühlen sich verpflichtet, dem jenigen beizustehen, egal wie aussichtslos der andere ist.
Not ist ja klar.. wer eine Lamborghini haben kann, setzt keine Fuß in einen Trabbi :wink:
Ja am Anfang ist das so gewesen. Aber ich habe dazu gelernt....:freak:
Niall
2016-12-20, 22:48:10
Krasse Story. :freak:
Dadurch dass ich prinzipiell nicht der große Kneipentyp bin und in meinem näheren Umfeld selbst Marihuana quasi non-existent ist, klingt das echt schon fast filmreif. Ich habeirgendwie einfach keinerlei Bezug zu derlei 'Szenen'. Darf ich fragen wie alt Du und sie seid? Also ohne dadurch eine Wertung abgeben zu wollen, rein um es besser einschätzen zu können.
Das schlimmste was ich in derlei Hinsicht erlebt habe ist eine nurimmermalabundzu erwiderte Liebe zu einer deutlich bindungsgestörten Dame, von der ich zu Beginn eigentlich überhaupt nichts wollte. (Aber sie roch so gut XD) Da ich mit Bindungen beizeiten auch immer mal so meine Problemchen habe, ist - oder besser war - das natürlich eine hochexplosive Mischung, bei der ich über Monate echt an meine psychische Belastungsgrenze kam. Ist zum Glück schon einige Jahre her und endete damit, dass ich irgendwann aufwachte und mir dachte: "Du bist doch bescheuert, lass die Finger von der Frau ..." ... und, Oh Wunder, plötzlich wollte sie mich mehr als alles andere, was ich ihr rückblickend tatsächlich abnehme. Drama, Baby, Drama. :freak: Das war auch ein ständiges Hin- und Her. Nur eben ohne die 'krassen' Teile Deiner Geschichte. :D
... Je länger ich mir meine Geschichte ins Gedächtnis rücke, desto stärker bin ich davon überzeugt, dass diese auch ein großartiges Liebesdrama-Heftchen für 'ne Mark Fuffzich füllen würde. Ich sehe die Leserinnen schon voller Herzschmerz und Drama dahinfließen. :cool:
Simon Moon
2016-12-20, 23:32:40
Dadurch dass ich prinzipiell nicht der große Kneipentyp bin und in meinem näheren Umfeld selbst Marihuana quasi non-existent ist, klingt das echt schon fast filmreif. Ich habeirgendwie einfach keinerlei Bezug zu derlei 'Szenen'. Darf ich fragen wie alt Du und sie seid? Also ohne dadurch eine Wertung abgeben zu wollen, rein um es besser einschätzen zu können.
Wir sind beide in den 30ern.
Niall
2016-12-21, 09:33:35
Jap, wäre auch meine Vermutung gewesen. ;)
Jedenfalls scheinst Du Dich intellektuell ganz gut davon abgrenzen zu können und die Sache mehr oder minder objektiv Revue passieren lassen zu können, was erstmal eine gute Sache ist. Die Geschichte ist aus meiner Sicht trotzdem schon fast filmreif, Drama trifft es da tatsächlich recht pointiert. (Ohne dies wertend zu meinen.)
Timolol
2016-12-21, 11:07:52
Wende dich doch mal an zqnce
https://m.youtube.com/results?q=zqnce&sm=1
Insbesondere "Komm, lieber Tod" hat mich auf vielen Ebenen fasziniert.
Hier gibt es auch Menschen welche ähnliche Sachen durchgemacht haben und darüber reden mussten.
Im Grunde genommen dreht sich immer alles um Gefühle.
Lieber als Gast
2016-12-21, 18:21:33
Jap, wäre auch meine Vermutung gewesen. ;)
Jedenfalls scheinst Du Dich intellektuell ganz gut davon abgrenzen zu können und die Sache mehr oder minder objektiv Revue passieren lassen zu können, was erstmal eine gute Sache ist.
Das ist eigentlich einer der Eigenschaften einer jeden halbwegs gesunden Person und genau das, was einen "gesunden" Partner von einem psychisch auffälligen Partner unterscheidet,
nämlich Selbstreflexion, Impulskontrolle etc. in einem Kontext zum eigenen Alter zu besitzen (Ihre "Bordis" charakterliche Reife/Entwicklung scheint bei 12-15 Jahren einfach stehen geblieben zu sein,
pubertäre Verhaltensweisen, alles ist ein "Drama" usw.).
Viele Borderliner projizieren ihr Verhalten in nahezu grotesker Weise (s.u.) auf den Partner, das kann ich so bestätigen, das heißt, man wird (natürlich wieder wegen irgendeinem, objektiv völlig belanglosem Scheiß)
angeschrien und mit Schimpfwörtern+Aggressionen überhäuft und wenn man nach dem Grund fragt, heißt es sinngemäß: "Ja, wenn du dich mir gegenüber sooo benimmst, ist es doch keine Wunder, daß ich mal schimpfe!", "Du macht ja nie etwas!" etc. ...
Diese Umkehrung bzw. Lächerlichkeit der Aussage ist der/dem Erkrankten kaum bewußt, bei weiterem Nachfragen, können die Borderliner oft absolut keinen Grund nennen, weswegen sie ausgerastet sind.
Bemerkenswert ist auch immer die die völlig euphemistische Beschreibung des eigenen Verhaltens, Austicker/Aggressionen+"Fick Dich"-Tiraden werden in ruhigeren Momenten (ja, die gibt es) mit "Da war ich sauer" etc. umschrieben (umschifft).
Diese Borderline-Sache ist so gewaltig komplex, daß jeder Fall anders ist, logisch, doch ich habe nach vielen Vergleichen, Austausch etc. den Eindruck, daß mein "Fall" (Partnerin) eher noch zu den harmloseren gehört, quasi ein Schnellkochtopf, der eher selten zur Explosion kommt, dafür mehr "kleinere" Zischer zwischendurch...
Dennoch habe auch ich klare Grenzen, z.B. sollte das soziale Umfeld stimmen und Substanzmittel-Mißbrauch, wie auch selbstverletztendes Verhalten würde zur sofortigen Beendigung des Verhältnisses meinerseits führen,
insofern sind die Erfahrungen des Themenerstellers noch erheblich schlimmer.
grobi
2016-12-21, 21:15:02
Das ist bei meiner Geschichte auch vorgekommen. Sie hat mir Sachen an den Kopf geworfen die sie immer so macht und ist bei Kleinigkeiten völlig ausgetickt. Wenn man sie später drauf ansprach war ich der jenige der daran schuld getragen hat. Das hat dazu geführt das ich den Kontakt abbrechen musste sonst wäre ich verrückt geworden.
Man konnte ihr verhalten auch nicht logisch nachvollziehen.
gruß grobi
Simon Moon
2016-12-23, 07:12:33
Jap, wäre auch meine Vermutung gewesen. ;)
Jedenfalls scheinst Du Dich intellektuell ganz gut davon abgrenzen zu können und die Sache mehr oder minder objektiv Revue passieren lassen zu können, was erstmal eine gute Sache ist. Die Geschichte ist aus meiner Sicht trotzdem schon fast filmreif, Drama trifft es da tatsächlich recht pointiert. (Ohne dies wertend zu meinen.)
Wie gesagt, ich hab ja alles freiwillig mitgemacht und finde sowas auch spannender als eine 0815-Beziehung.
Aber offenbar hab ich mich nun doch getäuscht. Die Geschichte geht jetzt weiter. Als ich sie noch vor zwei Wochen fragte, wieso denn der Kontakt so abebbe, meinte sie, sie hätte einen neuen Typen kennen gelernt, mit dem sie nun halt viel schreibe. Da dachte ich dann wie erwähnt, das Drama fange nun einfach beim nächsten an. Doch diese Woche kam sie dann wieder zweimal zu Besuch. Am Montag noch mit einem gemeinsamen Bekannten, am Mittwoch dann alleine und wir konnten wieder mal richtig gut reden. Als sie dann am Donnerstag wieder nachhause ging, meinte sie noch bei der Verabschiedung, dass wir uns bald wiedersehen - als sie zuhause war, dann erst noch sie vermisse mich und dann etwas später, sie dürfe mich nie wieder sehen, da ich ihr gefühlsmässig viel zu Nahe bin. Soweit also wieder wie gewohnt. Am Abend bekam ich dann noch ein Foto von ihr zugesendet, wie sie in einem Spitalbett liegt. Bin gespannt was diesmal passiert ist.
(Ihre "Bordis" charakterliche Reife/Entwicklung scheint bei 12-15 Jahren einfach stehen geblieben zu sein, pubertäre Verhaltensweisen, alles ist ein "Drama" usw.).
Das liegt wohl daran, dass die Ursache meist in diesem Alter begründet liegt.
Viele Borderliner projizieren ihr Verhalten in nahezu grotesker Weise (s.u.) auf den Partner, das kann ich so bestätigen, das heißt, man wird (natürlich wieder wegen irgendeinem, objektiv völlig belanglosem Scheiß)
angeschrien und mit Schimpfwörtern+Aggressionen überhäuft und wenn man nach dem Grund fragt, heißt es sinngemäß: "Ja, wenn du dich mir gegenüber sooo benimmst, ist es doch keine Wunder, daß ich mal schimpfe!", "Du macht ja nie etwas!" etc. ...
Diese Umkehrung bzw. Lächerlichkeit der Aussage ist der/dem Erkrankten kaum bewußt, bei weiterem Nachfragen, können die Borderliner oft absolut keinen Grund nennen, weswegen sie ausgerastet sind.
Bemerkenswert ist auch immer die die völlig euphemistische Beschreibung des eigenen Verhaltens, Austicker/Aggressionen+"Fick Dich"-Tiraden werden in ruhigeren Momenten (ja, die gibt es) mit "Da war ich sauer" etc. umschrieben (umschifft).
Auf solche Provokationen sollte man eigentlich auch nicht eingehen, da kann man nur verlieren. Sofern man nicht gerade zusammen wohnt, ist das auch nicht schwierig. Würd dir da eher mal empfehlen einschlägige Literatur zu dem Thema zu lesen, dann verstehst du das wohl besser und kannst auch gelassener reagieren. Für deine Freundin wäre wohl ein Psychologe wichtig, der ihr hilft ihr Verhalten zu reflektieren und verstehen.
Dennoch habe auch ich klare Grenzen, z.B. sollte das soziale Umfeld stimmen und Substanzmittel-Mißbrauch, wie auch selbstverletztendes Verhalten würde zur sofortigen Beendigung des Verhältnisses meinerseits führen, insofern sind die Erfahrungen des Themenerstellers noch erheblich schlimmer.
Die Selbstverletzungen hat sie sich ja jeweils in einem dissoziativen Zustand zugefügt. Das lässt sich nicht wirklich kontrollieren, ist am ehesten wohl so zu verstehen wie jemand der schlafwandelt. Substanz-Missbrauch kann ich auch schlecht verurteilen, bin da nicht besser und find ich auch nicht schlimm.
Blase
2016-12-23, 08:47:30
Wie gesagt, ich hab ja alles freiwillig mitgemacht und finde sowas auch spannender als eine 0815-Beziehung.
Ich wollte ursprünglich bereits nach deinem ersten Beitrag schreiben, habe es mir dann aber doch "verkniffen".
Ohne dir zu nahe treten zu wollen, finde ich deine Meinung und auch deinen Umgang mit dieser Sache einigermaßen... "speziell".
Wie du geschrieben hast, dass sie sich euer Kondom quasi wieder umgekehrt eingeführt hat, saß ich nur kopfschüttelnd vor dem Monitor. Genauer gesagt bei deiner ziemlich gleichgültigen Reaktion darauf. Wenn sie schwanger werden würde, wäre dir das total egal gewesen? Ich meine, es ist ja nun klar abzusehen, dass du - egal wie die Dinge mittelfristig laufen werden - nun KEINE Beziehung mit dieser Person führen wirst. Sie setzt Kind 4 in die Welt und du darfst dein Portemonnaie öffnen - während sie dann mit den Kandidaten 40-60 in die Kiste hüpft....
Aber gut, das waren nur meine ersten Gedanken. Antworten tue ich ja auf deinen letzten Text und speziell auf das von mir verlinkte Zitat.
Ich weiß nicht, was du unter einer 0815 Beziehung verstehst, aber umgekehrt ist das ja nun eher keine "Beziehung" im auch nur annähernd klassischem Sinne. Eher eine Affäre, eine aufregende Bekanntschaft, eine intensive Bettgeschichte... na irgendwie sowas halt. Ich kann mir zumindest ein Stück weit vorstellen, dass das einen gewissen Reiz hat, aber wenn du an "Beziehung" denkst, also eine, die du wirklich führen möchtest, siehst du sie dann in diesem/deinen Bild? 0815 klingt natürlich negativ, aber hattest du schon einmal eine Beziehung, die deinen Ansprüchen genügt hat? Wie sähe die aus? Sind Beständigkeit, Verlässlichkeit und Treue Themen, die dir in einer Beziehung wichtig sind?
Gruß
Blase
Lawmachine79
2016-12-23, 16:23:12
Was 'ne Freakshow hier...und da sag' noch einer, ich sei gestört.
Showers
2016-12-23, 17:22:26
Was 'ne Freakshow hier...und da sag' noch einer, ich sei gestört.
Wer sagt denn so was?
Simon Moon
2016-12-23, 18:18:05
Ohne dir zu nahe treten zu wollen, finde ich deine Meinung und auch deinen Umgang mit dieser Sache einigermaßen... "speziell".
Hab wohl zu viel Bukowski gelesen :freak:
Wie du geschrieben hast, dass sie sich euer Kondom quasi wieder umgekehrt eingeführt hat, saß ich nur kopfschüttelnd vor dem Monitor. Genauer gesagt bei deiner ziemlich gleichgültigen Reaktion darauf. Wenn sie schwanger werden würde, wäre dir das total egal gewesen? Ich meine, es ist ja nun klar abzusehen, dass du - egal wie die Dinge mittelfristig laufen werden - nun KEINE Beziehung mit dieser Person führen wirst. Sie setzt Kind 4 in die Welt und du darfst dein Portemonnaie öffnen - während sie dann mit den Kandidaten 40-60 in die Kiste hüpft....
Schwierig zu rekonstruieren, was da genau in mir vorging. Als sie zu mir kam und mir dies erzählte, war ich wohl zu perplex um überhaupt wütend zu werden. Dann dachte ich mir, dass da wohl kaum im ersten "Versuch" auch gleich ein Baby entsteht und dachte, warten wir erstmal ab. Wir haben dann auch darüber gesprochen und sie meinte, sie würde es dann wohl so oder so abtreiben. Aber in den Tagen danach, fand ich halt irgendwie gefallen an dem Gedanken Vater zu werden.
Mal die umgekehrte Frage, was für einen Sinn ergibt es denn da, sich darüber aufzuregen? Was will man als Mann denn hier schon tun?
Ich weiß nicht, was du unter einer 0815 Beziehung verstehst, aber umgekehrt ist das ja nun eher keine "Beziehung" im auch nur annähernd klassischem Sinne. Eher eine Affäre, eine aufregende Bekanntschaft, eine intensive Bettgeschichte... na irgendwie sowas halt. Ich kann mir zumindest ein Stück weit vorstellen, dass das einen gewissen Reiz hat, aber wenn du an "Beziehung" denkst, also eine, die du wirklich führen möchtest, siehst du sie dann in diesem/deinen Bild? 0815 klingt natürlich negativ, aber hattest du schon einmal eine Beziehung, die deinen Ansprüchen genügt hat? Wie sähe die aus? Sind Beständigkeit, Verlässlichkeit und Treue Themen, die dir in einer Beziehung wichtig sind?
Am ehesten triffts wohl die Bezeichnung "Amour fous".
Und ja, mit meiner Ex hab ich 5 Jahre zusammen gewohnt. Hier gehts aber auch nicht darum, die Vor- und Nachteile zwischen solch unterschiedlichen Beziehungen. Das kann jeder handhaben wie es ihm gefällt - und gerade das ist ja eigentlich das Wichtigste.
Zudem ist es eine ziemlich falsche Vorstellung, wenn du hier in erster Linie an eine Bettgeschichte denkst. Da geht es schon wesentlich darüber hinaus. Sie ist ja keineswegs dumm und ich bin mir bis jetzt noch nicht sicher, wie viel Kalkül und wie viel effektiv Impulshandlung ist. Dabei gibt sie durchaus offen zu, dass sie mich teilweise absichtlich mit gewissen Taten und Aussagen verletzen will - und hier wirds dann für mich spannend. Da kann man dann entweder sagen, nein, darauf hab ich keinen Bock - ich möchts lieber gemütlich oder eben man kann sich selber fragen, wieso man denn hier verletzt wurde. Aber auch umgekehrt kann ich mich auf kritische Rückmeldungen fragen - war mein Verhalten hier vielleicht doch nicht ganz korrekt, hätte ich besser reagieren können oder entspricht es meinen Werten? Im Normalfall tolerieren die Menschen ja die Macken von anderen, auch wenn es sie stört - hier findet die ganze Zeit eine Konfrontation statt. Dadurch lern ich nicht nur viel über mich, sondern generell auch über menschliche Verhaltensweisen.
Simon Moon
2016-12-24, 21:21:58
Das Blöde daran ist, daß die Borderlinerfrauen großen Teil eben sehr gut ficken, das muß man wirklich so sagen. Sie haben (vermeidlich) Spaß am Sex und lassen sprichwörtlich die Sau raus, und da tappen wir Männer schön in ihre Falle. Das dieser Enthusiasmus teilweise nur gespielt ist und von sensiblen Borderlinern als Projektionsfläche für unsere Männerfantasien bereitwillig aufgenommen wird (weil uns ja insgeheim so etwas wünschen, die immergeile und willige Frau), um Liebe und Anerkennung zu bekommen, bekommt mann am Anfang so nicht mit. Da die Frauen hier auch nur eine aufgesetzte und falsche Rolle spielen, um eben Zuneigung zu bekommen, führt das eben auf mittel- und langfristige Sicht eben zum Zusammenbruch in der Psyche.
Das erklärt eben genau das Phänomen Borderliner: zwischen den Grenzen! Zwischen den Grenzen von projizierter Wunschvorstellung, falscher und eigener Identität. Und es ist somit auch verständlich, warum überwiegend Frauen von dieser Krankheit betroffen sind. Genau diese ringen - trotz Aufklärung und Emanzipation bzw. Gleichberechtigung (die bisher nach wie vor noch nicht komplett durchgesetzt und gelebt wird) mit den verschiedenen Einflüssen von Kultur, Erwartungshaltung und gesellschaftlichen familiären Druck kontra ihrer eigenen Lebensvorstellung und Identität.
Ursprünglich wurde Borderline als Grenze zwischen Neurose und Psychose angesiedelt, wobei die Begrifflichkeiten heute nicht mehr so verwende werden. Grob kann man wohl sagen, dass man sich der eigenen neurotischen Verhaltensstörung bewusst werden kann, während man dies bei der psychotischen selber nicht mehr bemerkt. Diese Verwendung der Begriffe ist jedoch nicht mehr zeitgemäss.
Was du beschreibst ist eher ein rein hysterisches Verhaltensmuster, welches erst in der Interaktion mit anderen Menschen zutage tritt und dem ein starkes Geltungsbedürfnis zugrunde liegt. Der männliche Gegenpart wäre hier dann wohl der Macho. In diesem Sinne lassen sich die beiden Muster auch als (übertrieben) typisch weiblich bzw. männlich vergleichen - auch wenn die jeweils verwendeten Strategien unterschiedlich sind. Und im Prinzip sind dann beides wiederum narzisstische Störungen - wobei der klassische Narzisst sich eben nicht (hauptsächlich) durch Geschlechterstereotype Geltung verschaffen will und stattdessen wie ich halt eher ein Besserwisser ist.
Borderline hat dabei häufig ein solch hysterisches, nymphomanes Verhaltensmuster, ist aber wesentlich schwieriger zu fassen und setzt dies auch nicht voraus. Ein wichtiger Punkt ist zum Beispiel auch noch die Impulskontrolle, welches zu selbstschädigendem Verhalten führt - und hier sehe ich viel eher den Grund, wieso die Diagnose viel häufiger Frauen trifft. Männer neigen hier viel eher dazu die Aggression nach aussen, als gegen sich selbst zu richten und profane Gewalt ist halt kein Kriterium für BPS.
Ein klare Abgrenzung fällt hier aber wohl sehr schwierig und ist anhand des aktuellen DSM eigentlich gar nicht möglich. Zudem wird das ganze nur noch weit komplexer und je nach psychologischem Grundmodell und Erklärungsansatz sind da unterschiedliche Ursachen mit überschneidender Symptomatik oder nur verschiedene Ausprägungen einer Persönlichkeitsstörung. Auch finden sich da mittlerweile zum teil neurologische Ansätze.
Je mehr man sich damit befasst, desto schwieriger wird das imo greifbar. Wenn z.b. plötzlich Traumata als Ursache für BPS in Erwägung kommen, es sich also eher um ein kPTBS handelt, denn um eine Persönlichkeitsstörung und entsprechend Richtung DIS geht. Andere Ansätze sehen hier tiefenpsychologische Erklärungen ohne zwingendes Trauma, welches auf eine nicht gelungene Ablösung zur Familie beruhen. Spannend find ich das Thema aber irgendwie doch sehr bzw. hat mich nun dazu gebracht, generell mal die unterschiedlichen Modelle von Kognitionspsychologie, Tiefenpsychologie und Behaviorismus mir zu Gemüte zu führen.
Ursprünglich wurde Borderline als Grenze zwischen Neurose und Psychose angesiedelt, wobei die Begrifflichkeiten heute nicht mehr so verwende werden. Grob kann man wohl sagen, dass man sich der eigenen neurotischen Verhaltensstörung bewusst werden kann, während man dies bei der psychotischen selber nicht mehr bemerkt. Diese Verwendung der Begriffe ist jedoch nicht mehr zeitgemäss.
Was du beschreibst ist eher ein rein hysterisches Verhaltensmuster, welches erst in der Interaktion mit anderen Menschen zutage tritt und dem ein starkes Geltungsbedürfnis zugrunde liegt.
Wenn Du schon sagst, daß einige Begriffe nicht mehr "zeitgemäß" sind, da gehört die Hysterie aber sowas von dazu. ;) Der Begriff der Hysterie wird in Psychologie und Psychiatrie aufgrund der negativen Prägungen aus Anfang des 19. Jahrhunderts ab den 60er Jahren nicht mehr verwendet. Selbst Freud hat später diesen Begriff nicht mehr verwendet.
Man muß dazu auch wissen, daß damals Hysterie bei Frauen u.a. mit Zwangsbeschneidungen behandelt wurde. :frown: Nicht lustig.
Simon Moon
2016-12-25, 00:30:00
Wenn Du schon sagst, daß einige Begriffe nicht mehr "zeitgemäß" sind, da gehört die Hysterie aber sowas von dazu. ;) Der Begriff der Hysterie wird in Psychologie und Psychiatrie aufgrund der negativen Prägungen aus Anfang des 19. Jahrhunderts ab den 60er Jahren nicht mehr verwendet. Selbst Freud hat später diesen Begriff nicht mehr verwendet.
Das ist mir bewusst, stattdessen wird nun histrionische Persönlichkeitsstörung draus (siehe auch Topic). Bedeutet - wenn man natürlich berücksichtigt, dass neue Erkenntnisse sowieso ständig miteinfliessen - genau das gleiche. Hysterie ist aber imo im Volksmund immer noch der geläufigere Begriff - man könnte auch Affentheateritis draus machen :freak:
Durch den Wegfall der Neurosen, hat sich die Bedeutung der Psychose aber in diesem Konzept eher angepasst, daher die Nennung, dass man die zeitgenössische Definition betrachten soll, wenn man den Wortursprung von Borderline verstehen möchte.
Man muß dazu auch wissen, daß damals Hysterie bei Frauen u.a. mit Zwangsbeschneidungen behandelt wurde. :frown: Nicht lustig.
Gab da ja auch noch andere BeHandlungsmethoden soweit ich weiss, die dann automatisiert wurden. Das sind halt skurrile Ideen in einem relativ experimentellen Bereich der Medizin. Heute sind wir wenigstens von körperlichen Verstümmelungen abgekommen, dafür werden nun übermässig Medikamente verteilt - wird ja auch noch jedem Patienten der über getrübte Stimmung klagt eine Depression dazu attestiert. Und häufig wurden da vorgängig vom Hausarzt einfach mal irgendwelche Benzos verschrieben bis zur Abhängigkeit.
Hab hier noch was gefunden:
http://www.narzissmus.net/narzistische-und-borderline-personlichkeitsstorung-zwei-verwandte-bilder/
Finde die Unterscheidung trifft ziemlich plastisch, worin sich Borderliner von narzisstisch orientierten Persönlichkeitsstörungen unterscheiden.
Rooter
2016-12-25, 18:38:08
Wende dich doch mal an zqnce
https://m.youtube.com/results?q=zqnce&sm=1
Insbesondere "Komm, lieber Tod" hat mich auf vielen Ebenen fasziniert.DANKE dafür, faszinierend Stefan zuzuhören, habe das binnen zwei Abenden komplett verschlungen! :eek:
(Habe es mir nach MP3 gewandelt, falls es jemand haben will, einfach PN)
MfG
Rooter
Lawmachine79
2016-12-25, 23:54:05
DANKE dafür, faszinierend Stefan zuzuhören, habe das binnen zwei Abenden komplett verschlungen! :eek:
(Habe es mir nach MP3 gewandelt, falls es jemand haben will, einfach PN)
MfG
Rooter
Ja, habe mal kurz reingehört. Echt faszinierend. Hoffentlich "tüüüüt" jemand diese Typen ab. Unfassbar, wieviel Geld diese Leute den arbeitenden Menschen kosten. Aber so ein Scheiss gilt in Berlin ja als "cool". Da wundern einen andere Dinge an Berlin auch nicht mehr. Da gehört einfach mal der Geldhahn zugedreht. Soll dieses Drecksloch in seinem Muff ersticken.
Haarmann
2016-12-27, 13:41:56
Simon Moon
Kleiner Tip am Rande...
Das Kind wär nie von Dir gewesen...
Mich würd eher interessieren, was in deren Birne vorgeht und wieso die sowas versucht hat. Das wär die wirklich interessante Frage.
Simon Moon
2016-12-27, 20:37:55
Das Kind wär nie von Dir gewesen...
Es gibt ja zum Glück mittlerweile gute Tests. Denke sowas sollte eigentlich standardmässig gemacht werden.
Mich würd eher interessieren, was in deren Birne vorgeht und wieso die sowas versucht hat. Das wär die wirklich interessante Frage.
Eher vermute ich, dass da die ganze Geschichte ausgedacht wurde. Einfach so als Test, wie ich darauf reagiere. Das Muster war im Prinzip ähnlich wie bei der Selbstverletzung - plötzlich kommt sie da angelaufen und zeigt mir einen Schnitt im Bein.
Ich bin mir sowieso nie ganz sicher, wo ihre Impulsivität beginnt und bis wohin das ganze Kalkül ist. Oder wenn man so will, in wie weit sie sich da in ihre Diagnose Borderline reinhängt und es als Freibrief, zu machen was sie will, sieht. Dafür wirkt vieles einfach zu aufgesetzt und gekünstelt, bei "echten" Borderlinern ist das eher nicht so, die fühlen jeweils "echt". Und irgendwie ist das auch ein grosser Teil der Faszination - normalerweise gibt es auch für irrationales Verhalten eine schlüssige Erklärung wieso sich gerade so verhalten wurde. Aber bei ihr scheint es irgendwie eine "Hollywood" Logik zu sein - es passiert halt was passiert, damit was passiert und weil es so passiert, wird vorausgesetzt, dass dies plausibel ist.
grobi
2016-12-27, 21:00:10
Ist es nicht eher so dass das gekünstelte auch zur Störung gehören kann. So hab ich es im Nachhinein erlebt. Ich ignoriere sie soweit es geht aber ab und an läuft man sich über den Weg. Ich schaue durch sie hindurch und sie Lächelt aufgesetzt. Sie hat mir früher auch vorgeworfen das ich falsch lächeln würde und hat meiner Meinung nach ihr verhalten auch mich gespiegelt.
gruß grobi
Simon Moon
2016-12-28, 00:40:30
Ist es nicht eher so dass das gekünstelte auch zur Störung gehören kann. So hab ich es im Nachhinein erlebt. Ich ignoriere sie soweit es geht aber ab und an läuft man sich über den Weg. Ich schaue durch sie hindurch und sie Lächelt aufgesetzt. Sie hat mir früher auch vorgeworfen das ich falsch lächeln würde und hat meiner Meinung nach ihr verhalten auch mich gespiegelt.
Damit habe ich mich die letzte Zeit ziemlich intensiv befasst. Denn ich habe lange mit einer Borderlinerin zusammen gewohnt und dachte das Wesen davon soweit gekannt zu haben.
Kurzfassung da das andere viel länger und abschweifender wurde als geplant. Es gibt hier prinzipiell Borderliner und Narzissten - wobei Narzissten so wirken als würden sie Interesse und Gefühle für jemanden nur vorgeben um damit sich selber bestätigen zu können und das Drama scheint kalkuliert. Wirklich die Beherrschung verlieren sie nicht, sondern möchten auch damit manipulieren, damit sie als Opfer dastehen. Borderliner verlieren da eher die Beherrschung und sehen weniger ab, wie sie im Endeffekt dastehen, dabei sehen sie sich als Opfer und möchten auch nicht andere kontrollieren, sondern eher das Gegenteil, aber eben dann auch wieder Selbstbestimmt sein im nächsten Moment.
Langfassung:
Was nun Borderline ist, lässt sich halt extrem schwierig definieren und es gib ja eben auch nicht "diesen einen Borderliner". Zudem kommen Persönlichkeitsstörungen in dem Sinne auch selten alleine und Symptome überlappen sich häufig. Hier eine gute Erklärung über die Problematik mit Persönlichkeitsstörungen allgemein, am Beispiel von Narzissmus:
http://www.upd.unibe.ch/research/seminarthemen/Narzissmus_Skript.pdf
Das erklärt auch die verschiedenen Sichtweisen (abgesehen von unterschiedlichen und sich ändernden Definitionen) - die eine Betrachtungsweise geht rein nach den Symptomen, die andere danach woher bzw. durch welche kognitiven Prozesse diese zustande kommen.
Meiner Ansicht nacht, würde ich im Kern Borderline aber als Störung der Impulskontrolle sehen, das ist überall eigentlich der gemeinsame Nenner. Die Gefühle und Empfindungen sind nicht gekünstelt, sondern werden in dem Moment so intensiv als real empfunden, ohne dass dies kontrolliert werden kann.
Demgegenüber steht nun aber eine gewisse Form des Narzissmus. Dort ist eigentlich genau das Gegenteil der Fall, die Gefühle werden hier nicht oder kaum wahrgenommen. Um doch etwas zu fühlen, kommt es nun aber zu einem ähnlichen Verhalten wie bei Borderlinern - es wird quasi ein Rollenspiel veranstaltet mit dem Versuch sich in diese Gefühlswelt zu bringen.
Während der Borderliner zu starke Emotionen hat und am liebsten "Normalität" hätte statt das ständige Drama, erstickt der Narzisst an der "Normalität" und braucht das Drama um etwas zu fühlen. Nach aussen hin wirkt das Verhalten für den Beobachter daher ziemlich ähnlich, die unterschiedlichen Nuancen werden hier imo sehr gut beschrieben:
http://www.narzissmus.net/narzistische-und-borderline-personlichkeitsstorung-zwei-verwandte-bilder/
Doch für mich ergibt sich daraus auch ein Rückschluss über den Umgang damit. Der BPS (Borderliner) möchte eine tiefe Bindung, damit er aber nicht immer von einem Ausnahmezustand in den nächsten fällt, braucht es hier auch viel Einfühlung, Verständnis, Ruhe, Konstanz - dann besteht auch die Chance, dass das Gehirn nicht mehr immer in Aufregung ist. Darüber ist der BPS dann auch froh, wenn er dies erreichen kann. Beim NPS (Narzisst) sorgt dieses Verhalten aber eher dafür, dass immer stärker provoziert wird bis das gesuchte Drama wieder erreicht wurde oder gar noch getoppt werden kann.
So würde ich dies zumindest deuten. In einer anderen Betrachtungsweise stehen sich die beiden Störungen dann aber wohl wieder wesentlich näher - sowohl BPS als auch NPS bringen sich mangels erlernten, funktionalen Strategien in Extremsituationen, da sie andernfalls eine Leere in sich empfinden. Beim NPS jedoch ist der Fokus aber auf sich selber gerichtet und wie dies einwirkt bzw. Selbstbestätigung gesucht, bei BPS wird dafür viel eher stärker nach aussen geschaut und versucht einzuwirken und Bestätigung zu geben - wobei in beiden Fällen im Endeffekt eine Besätigung gesucht wird. Hier wäre der Unterschied dann eher an (dysfunktionalen) Verhaltensmustern orientiert, statt an einer unterbewussten hmm... Weltanschauung.
Hier ist es dann so, dass BPS das erlernte Muster bei ausreichend starker Bindung aufgibt um dennoch die Bestätigung geben zu können die er braucht, während es für den NPS gerade eine Bestätigung ist, wenn jemand seine an erlernten Muster mitspielt. Bekommt er diese Bestätigung nicht, geht er eher weiter, da die Gefühle anderer Menschen keinen so grossen Stellenwert haben.
Letzteres scheint moderner zu sein, mir gefällt aber die erste Deutung, da es nicht nur mit erlernten Mustern arbeitet, sondern eben ein tiefenpsychologisches Unterbewusstsein voraussetzt, weshalb die Gefühle denn stärker/schwächer wahrgenommen werden.
Haarmann
2016-12-28, 08:47:08
Simon Moon
Seit ich den "Test" meines Kumpels gelesen und analysiert habe fehlt mir der Glaube an den Test so sehr wie Hillarys Vertrauen in den Lügendetektor ;).
Das Amt mag nicht bezahlen, deswegen sind diese Tests nicht obligatorisch und werdens auch nicht werden. Da der Test ja nur als eindeutige Bestätigung der "Nichtvaterschaft" funktioniert, wäre das fürs Amt fatal. Das neue "Eherecht" hätte in der Schweiz bei jeder Nichtvaterschaft gravierende Folgen.
Der Ehemann muss nur Anzeige erstatten, ich werde jetzt nicht sagen weswegen, und ist jegliche Unterhaltspflicht gegenüber der Ehefrau per Sofort los. Ich war sehr erstaunt über dieses "Schlupfloch".
Viele Frauen sind sehr berechnend... passt sehr gut zum Thema "Schwangerschaft". Es könnte ja sein, dass Sie durchaus Grund hatte eine mögliche Befruchtung anzunehmen (ich habe Deine Texte gelesen und da war von ungeschütztem Sex die Rede), aber mit dem Täter als Vater nicht glücklich war... kommt eben oft vor. Der "Täter" ist entweder "flüchtig" oder arm ... der ausgesuchte Vater ist dann meisst die bessere "Kasse".
Mein unterbundener Kumpel könnte Dir da lange Vorträge zu halten - aber er war ja immer sicher, dass er halt nicht der Vater sein kann. Da kann ich nur sagen - sattle das Popcorn und geniesse den Dialog den er jeweils öffentlich, wenns denn ging, mit seiner "Ex" hatte.
Aber nun zu den Zeiten - Schwangerschaften dauern ja 40 Wochen und keine 9 Monate - 90% der Männer lassen sich damit übern Tisch ziehen (auch der Kumpel mit dem "Test"). Nach ca 14 Tagen schlagen normale Tests erst an. Bleiben also 38 Wochen - passt für 9 Monate meisst ganz gut, wenn man sich jetzt sofort fürs Bettchen nen bereits bekannten Verehrer mit Potential zum "Kässeli" aussucht... ich bin immer wieder erstaunt wie Wenige langjährige Verehrer den Braten (in der Röhre) riechen...
Und jep - ich vermute auch, dass solche Aktionen mit narbenfreien Schnitten gespielt sind jeweils... wie auch "Pulsadern" quer aufschneiden statt längs...
Nebenher Borderline ... diese Diagnose bei Frauen anzuwenden finde ich irgendwie seltsam... ich kenne kaum ne Frau ohne derartig wankende Zustände... jedenfalls vor den Wechseljahren und ohne Implanon mit "Nebenwirkung".
Die weitere Frage, die sich mir stellt, wie gehts weiter? Eigentlich müsste man ja aus Vernunft das sinkende Schiff Richtung Ufer verlassen, aber da ist auch die Neugierde wohl noch aktiv.
Simon Moon
2016-12-28, 11:06:10
Aber nun zu den Zeiten - Schwangerschaften dauern ja 40 Wochen und keine 9 Monate - 90% der Männer lassen sich damit übern Tisch ziehen (auch der Kumpel mit dem "Test"). Nach ca 14 Tagen schlagen normale Tests erst an. Bleiben also 38 Wochen - passt für 9 Monate meisst ganz gut, wenn man sich jetzt sofort fürs Bettchen nen bereits bekannten Verehrer mit Potential zum "Kässeli" aussucht... ich bin immer wieder erstaunt wie Wenige langjährige Verehrer den Braten (in der Röhre) riechen...
Das war eben so ziemlich merkwürdig. Den Test hat sie nach ca. 5 - 7 Tagen gemacht und mir auch schön ein Foto vom positiven Resultat gesendet. Etwa 3 - 4 Tage danach kam dann aber doch die Periode - mit Tendenz zu Gesamthaft eher so 8 Tagen alles in allem. Weiss nun ehrlich auch nicht genau wie der Zyklus bei der Frau genau funktioniert, aber nach meinem Gefühl ist das eher seltsam.
Und jep - ich vermute auch, dass solche Aktionen mit narbenfreien Schnitten gespielt sind jeweils... wie auch "Pulsadern" quer aufschneiden statt längs...
Narbenfrei sind die Stellen definitiv nicht, aber bei diesem Schnitt am Bein begleitete ich sie letztendlich in die Notaufnahme. Notabene nicht hier wo ich wohne, sondern in die nächste Stadt. Eigentlich hätten wir hier ja am Bahnhof ein Ärztezentrum welches für solche Fälle vollkommen ausreicht, aber sie hatte ihre Krankenkassenkarte nicht dabei und das ich ihr das vorschiesse wollte sie auch nicht. Das ist dann einer von vielen Punkten, welchen ich ihr eben im Endeffekt schon hoch anrechne, dass sie finanziell mir nicht auf der Tasche liegen wollte.
Die Pulsadern waren schon in die richtige Richtung und es hat da ziemlich geblutet. Wie ich aber hörte, sollte da aber eher eine Fontäne spritzen, wenns ernst ist. Waren vielleicht insgesamt so 3 - 5dl Blut würd ich schätzen.
Nebenher Borderline ... diese Diagnose bei Frauen anzuwenden finde ich irgendwie seltsam... ich kenne kaum ne Frau ohne derartig wankende Zustände... jedenfalls vor den Wechseljahren und ohne Implanon mit "Nebenwirkung".
Persönlichkeitsstörungen sind sowieso eine lustige Sache. Früher hätte man wohl von einem exzentrischen Charakter gesprochen, bei dem gewisse Eigenschaften übermässig ausgeprägt sind - was anderes sind die ja nicht und in Ansätzen hat jeder diese Züge in sich. Aber macht die Arbeit für die Psychiater halt irgendwie auch leichter - sie müssen sich nicht mehr detailliert mit dem Patienten ausseinandersetzen und können einfach ein zur Diagnose passendes Schema anwenden. Hilft zwar nichts, aber die Krankenkasse zahlt ja - und wenn sie Glück haben, lösen sich per Zufall die Probleme etwas - dann haben sie Erfolg.
Die weitere Frage, die sich mir stellt, wie gehts weiter? Eigentlich müsste man ja aus Vernunft das sinkende Schiff Richtung Ufer verlassen, aber da ist auch die Neugierde wohl noch aktiv.
Letzte Woche kam sie wieder näher, nur um dann wieder ohne Anlass isch zurück zu ziehen. Betrachtet ich die Ereignisse so unpersönlich, wäre das die logische Konsequenz - aber irgendwas steckt da noch dahinter wenn ich mich auf mein Gespür verlasse. Es fehlt noch was.
Niall
2016-12-28, 13:33:33
Letzte Woche kam sie wieder näher, nur um dann wieder ohne Anlass isch zurück zu ziehen. Betrachtet ich die Ereignisse so unpersönlich, wäre das die logische Konsequenz - aber irgendwas steckt da noch dahinter wenn ich mich auf mein Gespür verlasse. Es fehlt noch was.
Mal so unter uns Pastorentöchtern - meinst Du nicht, dass Du wenn schon nicht für Dich - allein für Sie den Kontakt komplett einfrieren solltest? Ich meine wenn Du doch weist dass sie in mancherlei Hinsicht etwas ...öhm... "gestört" ist ... Du spielst das "Spiel" ja noch lustig mit. :freak:
Haarmann
2016-12-28, 14:55:56
Simon Moon
Auch bei Schwangeren können Blutungen auftreten - keine Monatsblutung, aber ob das jede Frau deuten kann? Ich würd keine Wette drauf abschliessen wollen. Ich entsinne mich da an zu köstliche Unterhaltungen - "ich wusste gar nicht, dass ich, bei ner Langen Reise über viele Zeitzonen, die Pille nicht mehr um die gleiche lokale Uhrzeit einnehmen muss" - ich hätt mal den Beipackzettel gelesen, wenn ich sowas einwärfe... steht drauf.
Von der Zeitlinie her hätte ich eher auf nicht schwanger getippt... aber ein zweiter Test ist ja nicht gerade teuer ... und erspart uU viele Probleme.
Bei der Zeitlinie bist Du zudem aus der Liste der möglichen Erzeuger gestrichen. Das kann sehr beruhigend wirken - denke ich zumindest. Ich hätte jetzt nicht unbedingt Lust mit einer derartigen Person 25 Jahre irgendwie verbunden zu sein ohne die Wahl zu haben. Man weiss ja nicht, wie sich die Person entwickelt.
Das ist dann einer von vielen Punkten, welchen ich ihr eben im Endeffekt schon hoch anrechne, dass sie finanziell mir nicht auf der Tasche liegen wollte.
Das finde ich eigentlich auch positiv - ist meisst nicht so. Sehe das bei nem Bekannten...
Apropos Blut
Kommt ja auch immer auf die Person an, wieviel denn sozusagen drin ist... bei meiner Frau wär das bereits sehr viel. Da stocherns ohnehin jeweils rum, bis se Blut finden ...
Die Weisskittel von der Uniklinik...
Ich schrieb ja mal an ner Diagnosesoftware für diese Leute mit... da macht man Kreuze, Klick Klick, und unten steht was es ist/sein könnte ... sehr praktisch oder?
Ich bin ohnehin kein Freund des KVG - würde das Obligatorium fallen - meine Kündigung wär gewiss. Unfallversicherung reicht mir eigentlich. Es ist einfach zu nem "Selbstbedienungsladen" geworden für Patienten und Abzocker ähm ich meinte Mediziner.
Solange Du Dich mit der Lage noch irgendwie wohl fühlst - warum nicht weiter erkunden? Einige Mitbürger leiden einfach am "Helfersyndrom" und die muss man dann irgendwie vor sich selbst retten imo - natürlich nur die, die einem irgendwas bedeuten... sonst litte man ja bereits selbst dran.
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