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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meinungen zu Arbeitszeugnis


maximAL
2016-12-18, 22:28:24
Habt ihr vielleicht ein paar Meinungen zu folgendem Arbeitszeugnis? Ich persönlich habe das Gefühl, dass es eher so mittelmäßig ist, da es doch an Superlativen mangelt. Aber vielleicht bin ich da auch zu misstrauisch...


Herr maximAL verfügt über umfassendes und hervorrangens Fachwissen, das er zur Bewältigung seiner Aufgaben stets sehr sicher und erfolgreich einsetzte. Er war motiviert und zeigte stets ein hohes Maß an Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft. Infolge seine guten Auffassungsgabe war es Herrn maximAL auch in komplexen Situationen möglich, schnell und erfolgreich praktikable Problemlösungen aufzuzeigen. Er führte seine Aufgaben immer effizient, sorgfältig und selbstständig aus. Herr maximAL bearbeitete die ihm übertragenen Aufgaben jederzeit zu unserer vollsten Zufriedenheit.

Sein Verhalten zu Vorgesetzten und Mitarbeitern war stets vorbildlich und loyal.

Morale
2016-12-18, 22:33:07
Ist doch sehr gut?

Rooter
2016-12-18, 22:41:20
Würde ich auch so deuten.

MfG
Rooter

Kallenpeter
2016-12-18, 22:47:58
Alles super :)

maximAL
2016-12-18, 23:16:15
OK, war ich vielleicht doch zu misstrauisch. Das war keine sehr einvernehmliche Trennung ;)

Rooter
2016-12-18, 23:27:12
Gibt es keine Abschiedsworte? "Wir wünschen ihm für die Zukunft..." oder sowas?

MfG
Rooter

Lawmachine79
2016-12-18, 23:29:33
Für jemanden, der "maximal" heisst ist es wiederum etwas dünn. Da würde ich so etwas erwarten wie "seine Perpetuum Mobiles erfüllten meistens die Erwartungen seiner Vorgesetzten. Im Umgang mit der Schwerkraft verhielt er sich meistens regeltreu, oft aber auch listig."

deekey777
2016-12-18, 23:33:04
Arschkriecher und Streber ohne privates Leben und Einzelgänger.
Im Ernst:
Das ist das Problem bei Arbeitszeugnis: Der Verfasser lobt den ausscheidenden Arbeitnehmer, der potentielle neue Arbeitgeber kann etwas reinlesen, was weder auf dem Papier steht noch gewollt ist.

Lawmachine79
2016-12-18, 23:35:42
Arschkriecher und Streber ohne privates Leben und Einzelgänger.

Ja, das ist das Stigma, das die Loser den Erfolgreichen anhaften. Meine Erfahrung ist, dass Streber und Arschkriecher nicht das gleiche sind, Streber oft weiterkommen, Arschkriecher aber nicht. Arschkriecher gibt es viele, Arschkriecher wollen nicht negativ auffallen, deshalb hat keiner von ihnen Mut zum Risiko und deshalb fallen sie zwar nicht negativ, aber eben auch nicht positiv auf (weil es eben zu viele davon gibt). Aber wenn Deine "Ortsbeschreibung" tatsächlich Rückschlüsse auf deine Beschäftigung zulässt (was zu Deiner Ausbildung passt, Du bist ja auch Jurist), wundert mich Dein krudes Weltbild nicht.

Kallenpeter
2016-12-18, 23:47:27
Viele Chefs geben bei Einstellungen aber auch kaum was auf diese Zeugnisse, weil jeder weiß das sie im Prinzip Wertlos sind. Man schaut sich die Qualifikation des Bewerbers an, guckt wie er im Gespräch wirkt und wenns passt stellt man ihn ein. Im Zweifelsfall gibts dann ne Probezeitkündigung.

Lawmachine79
2016-12-18, 23:50:34
Viele Chefs geben bei Einstellungen aber auch kaum was auf diese Zeugnisse, weil jeder weiß das sie im Prinzip Wertlos sind. Man schaut sich die Qualifikation des Bewerbers an, guckt wie er im Gespräch wirkt und wenns passt stellt man ihn ein. Im Zweifelsfall gibts dann ne Probezeitkündigung.
Jau, in Civ-Sprache: "The invention of Probezeitkündigung cancelled the effect of Arbeitszeugnis". Ein Scheissarbeitszeugnis sollte man trotzdem nicht haben. Macht es manchmal nur unnötig schwerer.

maximAL
2016-12-18, 23:54:01
Gibt es keine Abschiedsworte? "Wir wünschen ihm für die Zukunft..." oder sowas?

MfG
Rooter

Doch, doch, habe ich nur weg gelassen, weil unverdächtig.

Und ich war eher das exakte Gegenteil eines Arschkriechers. Was mir nach meiner Kündigung gleich noch eine Freistellung beschert hat :)

Lawmachine79
2016-12-18, 23:59:50
Doch, doch, habe ich nur weg gelassen, weil unverdächtig.

Und ich war eher das exakte Gegenteil eines Arschkriechers. Was mir nach meiner Kündigung gleich noch eine Freistellung beschert hat :)
Wenn Du eh gehst, hat es für den Arbeitgeber auch keinen Mehrwert, dir das Leben schwer zu machen. Damit riskiert er einen Prozess. Ein Grund, warum Arbeitszeugnisse wenig aussagen. Arbeitgeber, die nachtreten, sind dumm. Ich kann es zwar verstehen, weil es viele nutzlose Parasiten gibt, die sitzen aber eben am längeren Hebel und da darf man sich nicht von Emotionen leiten lassen und muss halt zufrieden damit sein, dass er weg ist. Aus dem Grund werden auch so viele dem Arbeitnehmer günstige Vergleiche geschlossen.

Rooter
2016-12-19, 00:17:56
Doch, doch, habe ich nur weg gelassen, weil unverdächtig.Hat er dir für deine berufliche Zukunft alles Gute gewünscht, für deine private oder für beides?

MfG
Rooter

maximAL
2016-12-19, 00:24:59
Hat er dir für deine berufliche Zukunft alles Gute gewünscht, für deine private oder für beides?

MfG
Rooter
...Wir danken Herrn maximAL für eine erfolgreiche Mitwirkung in unserem Unternehmen und wünschen ihm weiterhin viel Erfolg und persönlich alles Gute.

Philipus II
2016-12-19, 00:30:09
Für den Arbeitgeber bietet es sich an, auch absoluten Flaschen ein Top-Zeugnis zu schreiben. Im Idealfall landen die endlich gegangenen unfähigen oder unwilligen ex-Mitarbeiter dann beim Wettbewerber und bremsen den aus.

Korfox
2016-12-19, 06:54:33
Deine Auffassungsgabe war meines Erachtens laut dem Zeugnis nicht so prall. Der Rest passt soweit (ist halt so formuliert, dass man nicht zwingend Superlative en masse unterbringen kann... wahrscheinlich eh eine Vorlage mit Dropdown-Füllwörtern).

skanti
2016-12-19, 08:27:56
die Auffassungsgabe würde ich im Gespräch im Auge haben, ansonsten ein sehr gutes Zeugnis.

cartman5214
2016-12-19, 09:34:55
die Auffassungsgabe würde ich im Gespräch im Auge haben, ansonsten ein sehr gutes Zeugnis.

Was steht zum Grund der Kündigung drin, warum wird jemand mit so einer Bewertung entlassen? Das ist, aus eigener Erfahrung definitiv ein Thema. Ein 1er Kandidat wirft man nicht raus.

Ich war in dieser Lage und habe in allen Gesprächen genau die Frage bekommen (Schließung der Niederlassung).

Mortalvision
2016-12-19, 10:11:40
Also, die Rechtschreibung im AZ war auch so krass daneben wie im Zitat oben?

Er bescheinigt maximAL aber auch, dass er ohne Team hilflos ist: war es ihm _möglich_ ... _aufzuzeigen_, nicht: hat er Lösungswege detailliert erkannt und im Sinne der Firma souverän umgesetzt. Bei einem U30 Arbeiter wäre das aber gut zu verkraften.

Haarmann
2016-12-19, 10:44:32
Sieht nicht schlimmer aus, denn meine "Hinweglobung" ;)

Aber viel kürzer...

Aja - ich war auch freigestellt worden - gibt Firmen, die das gerne tun, denn dann können Sie die Zugänge dicht machen.

skanti
2016-12-19, 13:22:52
Was steht zum Grund der Kündigung drin, warum wird jemand mit so einer Bewertung entlassen? Das ist, aus eigener Erfahrung definitiv ein Thema. Ein 1er Kandidat wirft man nicht raus.

Ich war in dieser Lage und habe in allen Gesprächen genau die Frage bekommen (Schließung der Niederlassung).

er wollte nur wissen, wie er das Zeugnis in Noten bewerten darf. Diese Frage wurde beantwortet. Der Rest ist Spekulation und wir kennen die weiteren Faktoren nicht.
Das eine Stellenbesetzung weitaus komplexer ist und solche Zeugnisse nur einen Bruchteil des Verfahrens ausmachen sollte bekannt sein.

cartman5214
2016-12-19, 16:04:31
er wollte nur wissen, wie er das Zeugnis in Noten bewerten darf. Diese Frage wurde beantwortet. Der Rest ist Spekulation und wir kennen die weiteren Faktoren nicht.
Das eine Stellenbesetzung weitaus komplexer ist und solche Zeugnisse nur einen Bruchteil des Verfahrens ausmachen sollte bekannt sein.
Gefragt wurde nach einer Meinung. Nicht nach Noten. Da genau der von mir angesprochene Widerspruch wahrscheinlicher im Gespräch angesprochen werden wird als die "Endnote" der entsprechende Hinweis.

Das ein Auswahlverfahren sowohl vor als auch nach dem ersten Gespräch deutlich mehr als nur "Zeugnis lesen" ist, ist mir wohl bekannt. War bereits oft genug auf der Fachebene dabei.

joepesci
2016-12-19, 20:00:08
Ich meine, dass das Arbeitszeugnis gut ist, in Schulnoten wohl zwischen 2 und 3, näher an der 2. Ein sehr gutes Arbeitszeugnis liest sich in dieser "Arbeitszeugnissprache" eher wie eine vollkommen maßlos übertriebene Lobeshymne.

Man könnte es auch wie folgt formulieren:

Herr maximAL verfügt über umfassendes und hervorrangendes Fachwissen, das er zur Bewältigung seiner Aufgaben stets sehr sicher und überaus erfolgreich einsetzte. Er war motiviert und zeigte stets ein hohes Maß Höchstmaß an Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft. Infolge seiner guten überragenden Auffassungsgabe war es Herrn maximAL auch in komplexen Situationen möglich, schnell und erfolgreich praktikable hier fällt mir kein besseres Wort ein, "praktikabel" kling aber nach gut (nicht sehr gut oder überragend) Problemlösungen aufzuzeigen. Er führte seine Aufgaben immer effizient, sorgfältig und selbstständig aus. Herr maximAL bearbeitete die ihm übertragenen Aufgaben jederzeit zu unserer vollsten Zufriedenheit und übertraf die an Ihn gestellten Anforderungen ausnahmslos.

Aber mal ehrlich, mehr als eine 2 im Schnitt bekommt man selten in Arbeitszeugnissen, vor allem nicht in diesen internen Mitarbeiterbewertungsblättern die viele Firmen jährlich erstellen. Es muss ja immer etwas Luft nach oben bleiben, Verbesserungspotentiale müssen aufgezeigt werden... lol

maximAL
2016-12-19, 20:26:36
die Auffassungsgabe würde ich im Gespräch im Auge haben, ansonsten ein sehr gutes Zeugnis.
Stimmt. Ich konnte leider nicht Gedanken lesen, aber so ist das nun mal.
Was steht zum Grund der Kündigung drin, warum wird jemand mit so einer Bewertung entlassen?
Ich wurde nicht entlassen.

5tyle
2016-12-19, 20:37:34
Er verfügt über ein äußerst umfassendes und hervorragendes Fachwissen, das er zur Bewältigung seiner Aufgaben stets sehr sicher und erfolgreich einsetzte. Er war hochmotiviert und zeigte ein außerordentlich hohes Maß an Initiative und Leistungsbereitschaft. Er arbeitete stets sehr effizient, zielstrebig und sorgfältig und bewies ein herausragendes Organisationsgeschick. Auch in Situationen mit extrem hohen Arbeitsanfall erwies sich Herr Sowieso als sehr belastbarer Mitarbeiter und ging jederzeit überlegt, ruhig und zielorientiert vor. Seine Arbeitsergebnisse waren, auch bei wechselnden Anforderungen und unter sehr schwierigen Bedingungen, stets von sehr guter Qualität. Herr Sowieso hat die ihm übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt. Ist aus meinem alten Arbeitszeugnis aber keine Ahnung ob das besser oder schlechter ist. Ist wahrscheinlich ganz normal und wäre wohl eher ungewöhnlich wenn da irgend was anderes stehen würde.

Armaq
2016-12-19, 23:42:01
Das ist eine 3. Da fehlen Formulierungen wie exzellent, stets außerordentlich und die Abschiedsformel ist nicht korrekt. Der Arbeitgeber soll ein wohlwollendes Zeugnis erstellen.

skanti
2016-12-20, 08:59:17
Das ist eine 3. Da fehlen Formulierungen wie exzellent, stets außerordentlich und die Abschiedsformel ist nicht korrekt. Der Arbeitgeber soll ein wohlwollendes Zeugnis erstellen.

das stimmt nicht.
Die "Langebschreibung" liest sich wie eine 2-3 (die Erfüllung der Leistung entspricht den Anforderungen, bis hin zu guter Umsetzung), der Schlußsatz jedoch eindeutig als 1 lesbar.

Die Beurteilungen sind aber an sich so eine Sache.
Bei uns gibt es mittlerweile eine Vorgabe, dass "normale" Angestellte max. 10 Punkte von 15 erreichen können. Höherwertige Beurteilung stehen nur Personen in Führungaufgaben zu. Da sieht man schon, wie abstrus diese Beurteilungen zu lesen sind.
Ich stelle immer wieder fest, dass Beurteilungen einfach nicht fair sind und höchstens nur einen winzigen Bruchteil zur Beurteilung einer Person beitragen.

Armaq
2016-12-20, 23:57:23
das stimmt nicht.
Die "Langebschreibung" liest sich wie eine 2-3 (die Erfüllung der Leistung entspricht den Anforderungen, bis hin zu guter Umsetzung), der Schlußsatz jedoch eindeutig als 1 lesbar.

Die Beurteilungen sind aber an sich so eine Sache.
Bei uns gibt es mittlerweile eine Vorgabe, dass "normale" Angestellte max. 10 Punkte von 15 erreichen können. Höherwertige Beurteilung stehen nur Personen in Führungaufgaben zu. Da sieht man schon, wie abstrus diese Beurteilungen zu lesen sind.
Ich stelle immer wieder fest, dass Beurteilungen einfach nicht fair sind und höchstens nur einen winzigen Bruchteil zur Beurteilung einer Person beitragen.
Ich werde jetzt hier nicht in das stimmt nicht etc. einsteigen. Hier mal ne 1+:

Herr *** verfügt über umfassende, vielseitige und sehr fundierte Fachkenntnisse und setzt sie stets sicher und zielgerichtet in der Praxis ein.
Aufgrund seiner exzellenten Auffassungsgabe arbeitet sich Herr *** sehr rasch in neue Aufgabengebiete ein und durchdringt auch komplexe Sachverhalte vollständig. Durch sein ausgeprägt logisches und analytisches Denkvermögen kommt Herr *** zu einem eigenständigen, abgewogenen und stets zutreffenden Urteil.


Herr *** identifiziert sich stets in höchstem Maße mit seinen Aufgaben, setzt sich ohne zu zögern auch deutlich über die geregelte Arbeitszeit hinaus erfolgreich für unser Unternehmen ein. Auch unter schwierigsten Arbeitsbedingungen bewältigt er alle Aufgaben in sehr guter Weise.
Stets geht Herr *** äußerst planvoll, systematisch und ergebnisorientiert vor. Auch für schwierigste Problemstellungen findet und realisiert Herr *** sehr effektive Lösungen, und erzielt stets ausgezeichnete Arbeitsergebnisse.
Wir sind mit seinen Leistungen stets sehr zufrieden.
Herr *** ist wegen seines freundlichen, verbindlichen und kooperativen Auftretens ein allseits sehr geschätzter Ansprechpartner. Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kolleginnen und Kollegen sowie Mandanten und Bewerbern ist vorbildlich.
Wir danken Herrn *** für die bisher geleistete Arbeit und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.

Das kommt aber auch immer auf das Unternehmen an. Jede Zeile und jedes Wort ist wichtig. Steht heutzutage nichts über Kolleginnen, bist du das Sexistenschwein etc.

Morale
2016-12-20, 23:58:41
Also gibt es nur 1+ (hat glaube ich keiner behauptet?) und 3? ;)

Armaq
2016-12-21, 00:01:04
Also gibt es nur 1+ (hat glaube ich keiner behauptet?) und 3? ;)
Vergleiche das doch mal. Es fehlen viele kleine Anmerkungen. Weglassen ist das Schlimmste.

Morale
2016-12-21, 00:13:19
Ja viele kleine Super deluxe Steigerungen fehlen. Die Hauptsachen sind trotzdem drin. Ich glaube der TE war im öD (oder ich verwechsel mal wieder alles). Da nutzen die einfach ne Vorlage und gut ist.

btw
Wir sind mit seinen Leistungen stets sehr zufrieden.

Liest sich sehr komisch. Standard ist das ja auch nicht.
Egal der TE hat ja "Stets zu unser vollsten Zufriedenheit" drin. Mehr geht ja auch nicht. Der Rest macht das ja auch nicht zu einer 3. Maximal 1- oder 2+.

Armaq
2016-12-21, 00:17:35
Ja viele kleine Super deluxe Steigerungen fehlen. Die Hauptsachen sind trotzdem drin. Ich glaube der TE war im öD (oder ich verwechsel mal wieder alles). Da nutzen die einfach ne Vorlage und gut ist.

btw
Wir sind mit seinen Leistungen stets sehr zufrieden.

Liest sich sehr komisch. Standard ist das ja auch nicht.
Egal der TE hat ja "Stets zu unser vollsten Zufriedenheit" drin. Mehr geht ja auch nicht. Der Rest macht das ja auch nicht zu einer 3. Maximal 1- oder 2+.
Sorry, ich muss einfach widersprechen. Die Abstufungen sind extrem delikat und alles was nicht genannt wird, ist nen Notenpunkt runter, zumindest wenn es vom Großkonzern kommt. ÖffD. kenne ich nicht, aber KMU sind da anders zu werten.

Gerade weil jeder die "Hauptpunkte" kennt, wurde die Sprache immer subtiler. Widersprüche in der Darstellung kann man mitunter auch als glatte 5 werten.

Woher ich das nehme, nun ich habe viele tausend (ja) Bewerbungen geleitet und analysiert als Bereichsleiters eines IT-Headhunters.

Markus
2016-12-21, 22:40:16
Ich werde jetzt hier nicht in das stimmt nicht etc. einsteigen. Hier mal ne 1+:

...



Dann kann ich ja mit meinem letzen Zwischenzeugnis zufrieden sein. :)


Herr X verfügt auch in Randbereichen über umfassende und vielseitige Fachkenntnisse und setzt sie stets sicher und zielgerichtet in der Praxis ein. Er nutzt fortwährend alle gebotenen Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung intensiv und sehr erfolgreich. Aufgrund seiner äußerst schnellen Auffassungsgabe arbeitet sich Herr X sehr rasch in neue Aufgabengebiete ein und durchdringt auch sehr komplexe Situationen vollständig. Durch sein ausgeprägt logisches und analytisches Denkvermögen kommt er auch in schwierigen Lagen zu einem eigenständigen, abgewogenen und stets zutreffenden Urteil.

Herr X identifiziert sich immer voll mit seinen Aufgaben, setzt sich ohne zu zögern auch deutlich über die geregelte Arbeitszeit hinaus erfolgreich für unser Unternehmen ein und übernimmt bereitwillig zusätzliche Verantwortung. Auch unter schwierigsten Arbeitsbedingungen bewältigt er alle Aufgaben in hervorragender Weise. Jederzeit geht Herr X äußerst planvoll, systematisch und ergebnisorientiert vor. Er überzeugt stets durch seine sehr hohe Zuverlässigkeit. Auch für schwierigste Problemstellungen findet und realisiert er sehr effektive Lösungen, wobei er zu ausgezeichneten Arbeitsergebnissen kommt.

Wir sind mit seinen Leistungen stets und in jeder Hinsicht außerordentlich zufrieden.

Herr X ist wegen seines frischen, verbindlichen und kooperativen Auftretens ein allseits sehr geschätzter Ansprechpartner. Sein Verhalten gegenüber Kollegen, Vorgesetzten und Kunden ist immer einwandfrei.

Wir danken Herrn X für seine bisherige Mitarbeit und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit. Dieses Zwischenzeugnis wurde auf Wunsch von Herrn X ausgestellt.

maximAL
2016-12-21, 23:52:28
Ich glaube der TE war im öD (oder ich verwechsel mal wieder alles). Da nutzen die einfach ne Vorlage und gut ist.
Nein, es war ein KMU. Und abgesehen davon, dass ich ihnen ein schlechtes Zeugnis zugetraut hätte, würde ich auch bezweifeln, dass sie ein gutes Zeugnis wirklich absolut korrekt schreiben können.

Korfox
2016-12-22, 06:55:18
Dann kann ich ja mit meinem letzen Zwischenzeugnis zufrieden sein. :)
[...]Er nutzt fortwährend alle gebotenen Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung intensiv und sehr erfolgreich.[...]
Du guckst anderen Kollegen über die Schulter und stellst Fragen, wenn du eigentlich 'besseres' zu tun hättest. Aber das tust du dem nachfolgenden Satz nach immerhin schnell und nur kurz. :cool:

Herr X ist wegen seines frischen, verbindlichen und kooperativen Auftretens ein allseits sehr geschätzter Ansprechpartner.
Unsicher. Kann in eine ähnliche Richtung gehen. Wirst oft von deinen Aufgaben abgelenkt und trinkst Kaffee mit Kollegen - oder hilfst ungefragt und unbenötigt. Wie gesagt. Muss nicht, kann aber - so tief stecke ich da nicht drin. Das kooperative Auftreten...

Tomislav
2016-12-22, 09:01:04
Hallo


Dann kann ich ja mit meinem letzen Zwischenzeugnis zufrieden sein. :)

Findest du ?


Er nutzt fortwährend alle gebotenen Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung intensiv und sehr erfolgreich.

Das macht jeder Mitarbeiter, wenn das so hervorgehoben wird dann suchst du jede Möglichkeit um dich vor der eigentlichen Arbeit zu drücken.


Herr X verfügt auch in Randbereichen über umfassende und vielseitige Fachkenntnisse und setzt sie stets sicher und zielgerichtet in der Praxis ein.

Wieso werden die Randbereiche so hervorgehoben ? Sind die Hauptbereiche nicht wichtiger ?


Herr X ist wegen seines frischen, verbindlichen und kooperativen Auftretens ein allseits sehr geschätzter Ansprechpartner.

Du scheinst viel mit deinen Kollegen gequatscht und geklüngelt zu haben.
"Frisches Auftreten" sollte in einem Arbeitszeugnis nicht auftauchen, "Frisches Auftreten" kann als respektloses Verhalten ausgelegt werden.
Ein Ansprechpartner ist jemand mit dem man gerne spricht, ein Ansprechpartner ist aber jemand der nicht unbedingt an einer Lösung beteiligt ist.


Sein Verhalten gegenüber Kollegen, Vorgesetzten und Kunden ist immer einwandfrei.

Normalerweise sollten die Vorgesetzten an erster Stelle stehen, wenn die Vorgesetzten an zweiter Stelle stehen deutet das darauf hin das etwas mit deinem Verhalten gegenüber Vorgesetzten nicht so ganz einwandfrei war.
Bist du deinen Vorgesetzten gegenüber zu "frisch" aufgetreten ?

Grüße Tomi

Armaq
2016-12-22, 09:53:49
Ich stimme Tomislav da zu, wobei es ein wenig diffus ist. Denn Anfang und Ende sind definitiv ein Wink mit der Zaunkette. Der Rest ist sehr gut.

Markus
2016-12-22, 18:18:32
Hallo

Findest du ?

...

Grüße Tomi

Interessante Analyse.

Ich denke mal, dass hat wohl eher damit zu tun das ich Ersatzmitglied im Betriebsrat und Vertrauenskörperleiter bin. Daher werde ich öfters von Kollegen angesprochen und muss auch schon mal vermitteln. Das kam bei meinem alten Vorgesetzen, von dem ich das Zeugnis beim Abteilungswechsel angefordert habe, nie gut an. Der neue, in dessen Team ich jetzt bin, sieht das anders.

Tomislav
2016-12-22, 20:11:34
Hallo


Ich denke mal, dass hat wohl eher damit zu tun das ich Ersatzmitglied im Betriebsrat und Vertrauenskörperleiter bin.

Das erklärt einiges und das sollte in deinem Arbeitszeugnis erwähnt werden, falls du es nicht ändern läßt, damit derjenige der es liest weiß wie manche Dinge gemeint sind und nicht falsche Schlüsse zieht.


Daher werde ich öfters von Kollegen angesprochen und muss auch schon mal vermitteln.

Da stellt sich die Frage, für welche Aufgabe du mehr Zeit und Kraft investiert hast, in die Arbeit des Betriebsrats oder in deine eigentliche Arbeit.
Dein Arbeitszeugnis liest sich eher so als wenn du mehr Zeit und Kraft in die Arbeit des Betriebsrats investiert hast und das könnte einem neuen potentiellen Arbeitgeber/Vorgesetzten ein Dorn im Auge sein/werden.


Das kam bei meinem alten Vorgesetzen, von dem ich das Zeugnis beim Abteilungswechsel angefordert habe, nie gut an.

Das ist einleuchtend, einem Vorgesetzten ist es wichtiger das du deine eigentliche Arbeit in den Vordergrund stellst und nicht die im Arbeitszeugnis erwähnten Randbereiche (Betriebsrat).


Der neue, in dessen Team ich jetzt bin, sieht das anders.

Noch, das kann/wird sich schnell ändern, allzu eifrige Betriebsräte sind bei vielen Vorgesetzten nicht so gerne gesehen, vor allem wenn unter der Arbeit des Betriebsrats die eigentliche Arbeit leidet.

Ich verstehe jetzt allerdings nicht wie du als Betriebsrat, der sich mit Arbeitszeugnissen auskennen sollte, mit so einem Arbeitszeugnis zufrieden sein kannst.

Grüße Tomi

Markus
2016-12-22, 20:33:43
Hallo

Das erklärt einiges und das sollte in deinem Arbeitszeugnis erwähnt werden, falls du es nicht ändern läßt, damit derjenige der es liest weiß wie manche Dinge gemeint sind und nicht falsche Schlüsse zieht.

...

Ich verstehe jetzt allerdings nicht wie du als Betriebsrat, der sich mit Arbeitszeugnissen auskennen sollte, mit so einem Arbeitszeugnis zufrieden sein kannst.

Grüße Tomi

Ich werde die entsprechenden Passagen auf jeden Fall noch ergänzen / ändern lassen.

Momentan bin ich Ersatzmitglied / Nachrücker und habe daher die BR-Seminare noch nicht erhalten. Das ändert sich im nächsten Jahr.

Viel zu bereden gab es als Vertrauensmann in letzter Zeit auch, da bei uns momentan umstrukturiert wird. Da ist schon einiges mehr an Zeit draufgegangen als normalerweise.

Danke für Deine Auskünfte, Markus.