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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Halbierung der Datenrate mit Repeater: einfach "schnelleren" Repeater nehmen?


Lawmachine79
2017-01-02, 12:21:32
Hey Leute, bin umgezogen und brauche jetzt einen Repeater für mein WLAN. Soweit ich weiß kommt es dabei ja zu einer Halbierung der Datenrate.

Das hier ist mein Router:
https://geizhals.de/netgear-rangemax-wireless-n-600-dgnd3700-a634946.html?hloc=at&hloc=de

Dazu würde ich diesen Repeater nehmen:
https://geizhals.de/netgear-wi-fi-range-extender-ex6400-essentials-edition-ex6400-100pes-a1460344.html?hloc=at&hloc=de

Der hat die doppelte (theoretische) Übertragungsrate. Könnte ich so verhindern, dass aus dem 600Mbps 300 Mbps werden? Nicht der Router, sondern der Repeater muss ja doppelt senden und empfangen, also müsste doch seine Übertragungsrate (auf dann 650 Mbps) reduziert werden?

lumines
2017-01-02, 13:15:49
Das kann man nicht so direkt in Bandbreite umrechnen. Praktisch geht dir keine Bandbreite in dem Sinne verloren, sondern vor allem „Airtime“. Das hat noch etwas mehr Konsequenzen als nur geringere Bandbreite. Repeater haben auch oft noch ganz andere Nachteile (einige brechen z.B. Roaming). Ich würde die nur als temporäre Notlösung in Betracht ziehen, wenn überhaupt.

Die bessere Alternative sind solche „Triband“-Systeme. Da hast du im Grunde einen dedizierten Kanal nur für die Kommunikation zwischen den Access Points. Netgears Orbi, Ubiquitis AmpliFi und Google Wifi sind so aufgebaut (afaik). Damit sollte man schon ganz gut leben können.

Die AmpliFi-Basisstation kann man auch in einen Bridge-Modus setzen. Damit erweiterst du dann das bestehende Netzwerk vollkommen transparent. Ars Technica hat übrigens ein Review dazu.

Noch etwas zu der Bandbreite: Alle Hersteller geben immer die maximale PHY-Rate an, welche die Geräte aushandeln können. Das ist aber eigentlich nicht so wahnsinnig relevant für die Praxis. Speziell in deinem Fall mit dem Repeater ist das bei 2,4 GHz 600 MBit/s, wenn die Gegenstelle 4x4(?) MIMO hat und mit 40 MHz breiten Kanälen sendet. Beides kann dein Router nicht und 40 MHz wird auch kein 802.11n-Gerät bei 2,4 GHz aushandeln. Praktisch werden die 150 MBit/s als PHY-Rate aushandeln, was du zu maximal ~70 MBit/s TCP-Durchsatz unter absolut optimalen Bedingungen (die du vermutlich nicht haben wirst) umrechnen kannst. Durch den Repeater darfst du das dann noch einmal mindestens halbieren. Zusätzlich wirken sich alle Interferenzen auf dem Kanal für dich praktisch doppelt auf die Verbindung aus. Die Rechnung ist deshalb noch sehr optimistisch.

Auch wenn ich das absolut nicht empfehlen würde, aber in manchen Konstellationen kann PowerLine + einem separaten Access Point auch noch ganz in Ordnung sein. Genau so gut kann man damit aber auch total ins Klo greifen und sogar schlechter dran sein als mit einem Repeater. Dafür hat man damit aber keine Probleme mit den „Hacks“, die in manchen Repeatern benutzt werden, um transparentes L2-Bridging per 802.11 zu erreichen. Allerdings ist das beides auch eher eine Wahl zwischen Pest und Cholera.

dreas
2017-01-02, 13:54:40
repeater ist mist.

kauf dir 2x fritzen und verbinde sie mit einem schnellen powerlan mit mindestens 2x mimo adaptern(ab1000er) und konfiguriere nach dieser anleitung:

https://avm.de/service/fritzbox/fritzbox-7490/wissensdatenbank/publication/show/709_Zwei-FRITZ-Boxen-ueber-Netzwerkkabel-miteinander-verbinden/

vorteil: schnelle wlanverbindung, vernünftiges wlan handover, überall dect.

lumines
2017-01-02, 13:57:10
Das ist dann wiederum aber teurer als die größte Ausbaustufe eines AmpliFi-Sets, unzuverlässiger und sogar noch langsamer.

dreas
2017-01-02, 14:03:23
Das ist dann wiederum aber teurer als die größte Ausbaustufe eines AmpliFi-Sets, unzuverlässiger und sogar noch langsamer.

keine ahnung was daran unzuverlässig sein soll. schnell genug ist es für übliche clients allemal.

Lawmachine79
2017-01-02, 14:09:56
https://geizhals.de/ubiquiti-amplifi-afi-a1443934.html

Also, hier ist das Amplify. Wie würde das laufen? Ich lasse den Netgear-Router in Betrieb und stecke das Ding irgendwo in die Dose?

Oder nehme ich das hier:
https://geizhals.de/ubiquiti-amplifi-mesh-point-afi-p-hd-a1556519.html

lumines
2017-01-02, 14:18:26
Also, hier ist das Amplify. Wie würde das laufen? Ich lasse den Netgear-Router in Betrieb und stecke das Ding irgendwo in die Dose?

Genau, oder man benutzt die AmpliFi-Basisstation als Router, wenn du sowieso ein separates Modem hast.

Das untere Ding ist ein zusätzlicher Mesh-Point, wenn man die Basisstation einzeln kauft. Es gibt da verschiedene Mesh-Points mit unterschiedlicher Ausstattung.

Dieses Review meinte ich übrigens: http://arstechnica.com/gadgets/2016/07/spending-some-time-with-ubiquiti-labs-amplifi-home-wi-fi-mesh-system/

keine ahnung was daran unzuverlässig sein soll. schnell genug ist es für übliche clients allemal.

Persönliche Erfahrung: Schwankende Bandbreite, schwanke Latenz, massiver Bufferbloat, gelegentlich starker Packet Loss.

Kann eben ganz gut funktionieren, kann aber auch ein totaler Schuss in den Ofen sein. Die Chance mit PowerLine ins Klo zu greifen ist einfach ungleich höher als bei 5 GHz WLAN.

Lawmachine79
2017-01-02, 14:28:05
Genau, oder man benutzt die AmpliFi-Basisstation als Router, wenn du sowieso ein separates Modem hast.

Das untere Ding ist ein zusätzlicher Mesh-Point, wenn man die Basisstation einzeln kauft. Es gibt da verschiedene Mesh-Points.

Dieses Review meinte ich übrigens: http://arstechnica.com/gadgets/2016/07/spending-some-time-with-ubiquiti-labs-amplifi-home-wi-fi-mesh-system/
Ok, aber ich brauche keine AmpliFi-Basisstation, sondern kann auch einen Netgearrouter mit einem AmpliFi-Mesh ergänzen? Der Netgearrouter IST nämlich zugleich mein DSL-Modem. Ich möchte nicht mehr Geräte als nötig rumstehen haben.

Aber was ich nicht verstehe: mein Router hat kein TriBand. Wenn ich jetzt einen AP mit TriBand zuschalte, um Bandbreitenhalbierung zu vermeiden, braucht mein Router doch auch TriBand?

Das Review habe ich gelesen. Hier ist noch ein Vergleich:
http://arstechnica.com/gadgets/2016/12/review-comparing-google-wifi-to-other-mesh-networking-heavyweights/
Der macht für meine Situation nicht soooo die große Hoffnung. Habe nämlich einen ähnlichen Fall, Maisonette-Wohnung mit massiven Beton, den es zu überwinden gilt. Habe im Souterrain überall volles WLAN, sobald ich die Treppe raufgehe nur noch den Punkt (also nichtmal einen "Balken"). Habe aber am Fuß der Treppe eine Steckdose. Ein daran angeschlossener AP sollte eigentlich massiv Besserung bringen.


Persönliche Erfahrung: Schwankende Bandbreite, schwanke Latenz, massiver Bufferbloat, gelegentlich starker Packet Loss.

Kann eben ganz gut funktionieren, kann aber auch ein totaler Schuss in den Ofen sein. Die Chance mit PowerLine ins Klo zu greifen ist einfach ungleich höher als bei 5 GHz WLAN.
Aufgrund dieser Unwägbarkeiten möchte ich zunächst kein Power-(W)Lan probieren.

dreas
2017-01-02, 14:34:12
Persönliche Erfahrung: Schwankende Bandbreite, schwanke Latenz, massiver Bufferbloat, gelegentlich starker Packet Loss.

Kann eben ganz gut funktionieren, kann aber auch ein totaler Schuss in den Ofen sein. Die Chance mit PowerLine ins Klo zu greifen ist einfach ungleich höher als bei 5 GHz WLAN.

natürlich ist powerlan nur eine notlösung, wenn man nicht selbst netzwerkkabel ziehen kann. aber immer noch performanter als, in welcher form auch immer, zu meshen. wenn das eigene stromnetz aber schon etwas älter ist, kommt man in der regel bei größeren entfernungen wirklich auf keine vernünftige datenrate. dann lieber doch selbst kabel ziehen.

lumines
2017-01-02, 15:44:52
Ok, aber ich brauche keine AmpliFi-Basisstation, sondern kann auch einen Netgearrouter mit einem AmpliFi-Mesh ergänzen?

Das wird wohl nicht gehen, weil die Mesh-Komponente von den AmpliFi-„Satelliten“ wahrscheinlich kein 802.11 kann.

Das Problem geht etwas tiefer in die Materie, aber kurz gesagt reicht das Frame-Format für die MAC-Adressen in 802.11 nicht aus, um Netzwerke transparent zu erweitern. Deshalb benutzen Hersteller wie Ubiquiti für Point-to-Point-Verbindungen eigene WLAN-Protokolle, die solche Limitierungen nicht haben. Leider sind das proprietäre Protokolle und deshalb sind die Komponenten nicht zwischen unterschiedlichen Herstellern kompatibel.

Aber was ich nicht verstehe: mein Router hat kein TriBand. Wenn ich jetzt einen AP mit TriBand zuschalte, um Bandbreitenhalbierung zu vermeiden, braucht mein Router doch auch TriBand?

Genau deshalb braucht man diese Basisstation.

Der macht für meine Situation nicht soooo die große Hoffnung. Habe nämlich einen ähnlichen Fall, Maisonette-Wohnung mit massiven Beton, den es zu überwinden gilt. Habe im Souterrain überall volles WLAN, sobald ich die Treppe raufgehe nur noch den Punkt (also nichtmal einen "Balken"). Habe aber am Fuß der Treppe eine Steckdose. Ein daran angeschlossener AP sollte eigentlich massiv Besserung bringen.

Ok, das ist natürlich problematisch. 5 GHz ist da noch einmal etwas schlechter als 2,4 GHz.

natürlich ist powerlan nur eine notlösung, wenn man nicht selbst netzwerkkabel ziehen kann. aber immer noch performanter als, in welcher form auch immer, zu meshen.

Genau deshalb nimmt man auch nicht irgendein Mesh, sondern eins mit einem dedizierten Kanal. Man bekommt damit fast genau die Bandbreite, die man sonst mit 802.11ac und Co. bei einer direkten Verbindung zwischen AP und Client bekommen würde. Das liegt dann weit über dem, was PowerLine jemals schaffen könnte.

Haarmann
2017-01-02, 16:43:24
warmachine79

Ich nutzte dazu immer DualRadio Geräte, ein Band verbindet die Geräte untereinander und eines liefert die Daten beim Client ab. Ist aber nicht immer ganz einfach zum Einrichten...