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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SFP bzw. SFP+


Swp2000
2017-01-22, 11:30:49
Hallo,

ich möchte gerne prüfen ob ich deren Verwendungszweck richtig verstanden habe. Ich habe einen Switch welcher nun voll belegt ist.

damit ich diesen nun nicht gegen einen neuen mit mehr Ports tauschen muss dachte ich daran einen weiteren, kleineren mit SFP Ports dazuhängen um so den ersten Switch zu erweitern.
Gehen wir davon aus das der zweite Switch ein 16 Port ist. Würde ich diesen mit einem handelüblichen Cat5/6/7 Kabel mit dem ersten Verbindung und hätte aber alle 16 Ports belegt. So habe ich als Flaschenhals ja das Verbindungskabel. Mit dem SFP-Kabel wäre diese Flaschenhals nicht vorhanden und ich könnte an allen Ports die volle Geschwindigkeit nutzen. Ist das so richtig?
SFP+, ist nicht abwärtskompatibel zu SFP oder?

xiao didi *
2017-01-22, 12:11:06
Ein SFP-Port ist genauso zu betrachten wie ein RJ45-Port. Auch dort ist die Übertragungsgeschwindigkeit begrenzt auf die eingesetzten Module.
SFP-Ports unterstützen dabei maximal 1Gbit Module, SFP+10Gbit.

SFP-Module gibt es in allen Formen und Farben. Multimode, Singlemode, WDM, sogar mit RJ45 Anschluss.

Die meisten SFP+ Ports sind zu 1GBit abwärtskompatibel, sehr selten wird dann jedoch Autonegotation deaktiviert, wodurch es zu Problemen kommen kann.

PatkIllA
2017-01-22, 12:11:22
Das ist auch nur eine weitere Schnittstelle mit begrenzter Bandbreite und keine Anbindung an den internen Bus des Switches.
Mit Gigabit SFP gewinnst du nichts gegenüber der einfachen Ethernetverkabelung. Mit 10 GBit SFP+ schon. Da wird es aber schnell teurer als ein neuer einzelner großer Switch.

Gertz
2017-01-22, 12:54:58
Du müsstest den Port natürlich als Trunk nutzen,
aber bandbreite geht dir in jedem Fall verloren. Und ich würde mal davon ausgehen, dass ein neuer/gebrauchter switch mit mehr Ports für dich besser wäre als ein SFP...
Du müsstest quasi, um einen weiteren Switch mit deinem zu verbinden (je 16 Ports) 16gbit haben... gibt es so nicht. 10Gbit ist afaik das Maximum. Du hast also auf jeden fall einen, wenn auch geringen, verlust.

Haarmann
2017-01-22, 12:57:47
Swp2000

Störte die Begrenzung denn irgendwo wirklich?

The_Invisible
2017-01-22, 13:14:56
Du müsstest den Port natürlich als Trunk nutzen,
aber bandbreite geht dir in jedem Fall verloren. Und ich würde mal davon ausgehen, dass ein neuer/gebrauchter switch mit mehr Ports für dich besser wäre als ein SFP...
Du müsstest quasi, um einen weiteren Switch mit deinem zu verbinden (je 16 Ports) 16gbit haben... gibt es so nicht. 10Gbit ist afaik das Maximum. Du hast also auf jeden fall einen, wenn auch geringen, verlust.

Och, geben tuts auch 100Gb und mehr :D

Trunking/LAG von 1GBit Ports hilft auch nur begrenzt da einzelne Sessions trotzdem nicht mehr als 1Gbit drüberbringen, bei mehreren Devices hat man natürlich einen Vorteil.

Gertz
2017-01-23, 00:33:05
Och, geben tuts auch 100Gb und mehr :D

Trunking/LAG von 1GBit Ports hilft auch nur begrenzt da einzelne Sessions trotzdem nicht mehr als 1Gbit drüberbringen, bei mehreren Devices hat man natürlich einen Vorteil.
Geben tut es eine Menge.. Ob es wirtschaftlich sinnvoll ist, ist eine andere frage. ;)

Ich denke in diesem Falle ist es besser einen grösseren Switch zu kaufen, oder mit dem Verlust zu leben... ich kenne ja die anwendungen nicht.

Swp2000
2017-03-08, 16:38:04
Wieso ist der SFP dann kombiniert mit dem RJ45 Port. Ganz verstehe ich den Sinn nicht. Ich habe 16 RJ45 Stecker die sind im Port. für was benötige ich dann die SFP?

PatkIllA
2017-03-08, 17:51:20
Wieso ist der SFP dann kombiniert mit dem RJ45 Port. Ganz verstehe ich den Sinn nicht. Ich habe 16 RJ45 Stecker die sind im Port. für was benötige ich dann die SFP?
Du benötigst den nicht, aber per Glasfaser-Modul ließen sich längere Strecken überbrücken oder eine galvanische Trennung erreichen.

/dev/NULL
2017-03-09, 09:02:12
Ist das nen Combo-Port?
Dann kannst Dui da eh nichts zusätzlich einstecken, da es entweder SFP ODER RJ45 ist.
Aber wie PatkIllA schreibt mit SFP(+) kann man Glasfaser Verbindungen nutzen, was Distanz (X00m bis >100km) bringt. Bei Kupfer ist bei 100m Schicht im Schacht.
Dazu kann man Glasfaser auch in EMI verseuchter Umgebung verbauen.

Größerer Switch macht Platz/Managementtechnisch eher Sinn, allerdings hätte ich keine Bauchschmerzen "low-traffic devices" wie VOIP Telefon, Solaranlagensteuerung oder Drucker an nen 5-8 Port Switch auszulagern, der dann an einem Port dranhängt. bei mir hab ich 3Stück 8 Port Gig Switche in meiner Wohnung kaskadiert..

Swp2000
2017-03-19, 13:41:24
Und angenommen ich überbrücke da 100m befindet sich auf der anderen Seite ein weiterer Switch sagen wir mit auch 16-Ports!

Ist diese SFP+ als Uplink zu sehen? Also könnte ich damit meinen Switch erweitern um einen weiteren mit 16-Ports?

PatkIllA
2017-03-19, 13:47:37
Das ist einfach ein weiterer Anschluss. Sachen wie Uplink gibt es eigentlich nicht. Du hast dann ebenso wie bei RJ45 zwei verbundene Schwitche mit der Verbindung als Nadelöhr.

MadCat
2017-03-19, 14:33:53
Hi,

bei einer Switchwolke kann man schon von "uplinks" spechen.
Nehmen wir als Beispiel einen Switch-Backbone auf 10Gbit-Basis, an welchem mit 10Gbit Etagenswitche angebunden sind an denen die Clients mit 1Gbit angebunden sind.

Wir in unserem RZ machen AFAIK aktuell den Switchbackbone mit 40Gbit. Das geht dann aber Richtung XFP und QSFP... Ganz extrem sind MPO-Verbindungen für die Patchpanels und die Interswich-Verbindungen.

http://www.thefoa.org/tech/ref/testing/test/test-MPO.html

/dev/NULL
2017-03-20, 10:19:55
Uplink ist immer nur ne Bezeichnung, die man in seiner Netzwerktopology vergibt - das ist kein festgelegter Begriff, da i.d.R. jeder Port Uplink, Downlink, Querlink, Whatever sein kann.
Ich kenne eigentlich nur Stacking-Links die einer besondere Rolle haben.. die "normalen" Ports kann man für alles nutzen.
Uplink kenne ich als Bezeichnung wenn es "Richtung Core" geht, aber auch als "Uplink Richtung Internet" .. aber wie gesagt: Das sind Bezeichnungen, keinerlei technischer Hintergrund.

Und unterscheide bitte zwischen SFP+ (10G Fähig) und SFP (1G), vom aussehen her sind die gleich, Du kannst aber in einen SFP-Slot kein 10G SFP+ betreiben (andersrum ist das oft anders)

XFP ist doch schon altes Eisen, oder? Seitdem die den Produktionsprozess in den Griff bekommen haben und die 10Gbit in einem kleineren SFP+ benutzen ist XFP meines Wissens noch in neuer Hardware tot.

QSFP ist der (derzeitige) Standard für 40G
QSFP+ kann mittlerweile auch für 100Gbit connects nutzen (da kommen dann so schicke Sachen wie und ist signifikant kleiner als CFP (die man früher für 100G gebruacht hat)
MPO ist "nur" ein Steckertyp, der wird häufig genutzt,wenn man mit 40G oder 100G Verbindungen über Multimode patchen will. D.h. hat man für eine 40G Verbindung 8 Fasern (4 Paare) für 100G entsprechend 20 Fasern/10 Faserpaare - Mistarbeit und man ist abhängig das alle Fasern sauber arbeiten.
Alternativ als kompakte Möglichkeit viele Fasern zu verbinden (Bis zu 24 Fasern/MPO) - hab das in meiner Vergangenheit nur bei einem Kunden gehabt, Problem ist häufig existierende Infrastruktur und der Unwillen viel Geld für neue Fiber auszugeben.

SWP2000: hast Du realistisch einen größeren Bandbreitenbedarf zwischen zwei Switchen? Wenn ja: Switche mit 10G SFP+ kaufen und die Querverbindung mit 10G herstellen. Wirds nochmehr -> professionellen Anbieter fragen ;-)

Swp2000
2017-03-25, 11:54:19
Ich dachte diese SFP Anschlüsse sind dafür da um z.B. den Switch im EG mit dem im OG zu verbinden. Sowiet ja richtig, nur bin ich davon ausgegangen das nun an allen Ports (wenn wir von 2x 16Ports ausgehen, also EG 16 und OG 16)Das GB Nadelöhr nicht existiert sondern das der Switch bildlich gesprochen als 32Port Switch zu sehen ist. Dem ist ja nicht so?

@patKILLA

Der Sinn ergibt sich mir durch die SFP Verbindung dann aber nicht. Dann könnte ich ja genauso ein Ethernetkabel verwenden um den Switch zu verbinden...

/dev/NULL
2017-03-25, 12:11:10
Es ist kein 32port Switch. Mit einer verbindung via SFP hast Du immer noch 2 getrennte Switche, jeweils mit eigener Administration. Die Querverbindung zwischen den beiden Switchen ist maximal 1GBit. Innerhalb eines Switches hat man i.d.R. Wirespeed, d.h. Port 1 kann mit Port3 mit 1 Gbit kommunizieren, Port2 mit 6 gleichzeitig auch usw.. bei 2 kaskadierten Switchen ist die gesamtbandbreite zwschen Switch 1 und Switch 2 1Gbit.

SFP Sinn: Wie geschrieben
Man nutzt SFP, weil
a) Entfernungen >100m
b) EMI
c) Andere Seite nur nen Fiber-Port hat

Es gibt Switche die "Stacking" beherrschen. Damit hat man dann einen logischen Switche (eine Administration), und damit auch Multichassis LAGs zu machen.

Die Bandbreite zwischen den Switchen ist aber auch da begrenzt und enstpricht maximal der Bandbreite des Stacklinks- das kann je nach Hersteller und Technik zwischen 1Gbit, x* 10Gbit und noch mehr (Cisco 3850 (http://www.cisco.com/c/en/us/products/collateral/switches/catalyst-3850-series-switches/white-paper-c11-734429.html) -> 480 Gbit/s) sein.

Swissr
2017-03-25, 13:19:19
>> Der Sinn ergibt sich mir durch die SFP Verbindung dann aber nicht. Dann könnte ich ja genauso ein Ethernetkabel verwenden um den Switch zu verbinden...

SFP ist eine Bauform und beschreibt ja nur die Möglichkeit eines steckbaren Moduls. Geschwindigkeitsvorteile hast du dadurch nicht.
Jedoch eben die von von /dev/NULL aufgezählten Möglichkeiten.

Ebenfalls ist der Switch/Router dadurch besser einsetzbar, da du nicht allein auf Kupferverbindungen angewiesen bist. Es gibt Multimode SFPs, Single-Mode SFPs, BiDi SFPs (nur eine Fiber, anstatt zwei), KupferSFPs, SFPs für CWDM/DWDM Transport etc., die haben nach der Ethernet Spezifikation jedoch alle maximal 1 Gbit/s. Somit ist deine Aussage richtig, dass du genauso gut mit einem Kupferport verbinden könntest..

Jetzt könnte man noch mit SFPs mit STM Geschwindigkeiten kommen, die haben dann mehr, aber das ist für den Heimanwender eher uninteressant ;-)

/dev/NULL
2017-03-25, 14:01:10
Ich hab auch schon vdsl Modems und 1588 Grandmaster clocks als sfp gesehen...

Swissr
2017-03-25, 19:09:31
Am liebsten hab ich ja die alten xenpaks und die ersten 100g CFPs. Mit denen könntest wenigstens noch nen Nagel in die Wand klopfen ;)

Und der Alptraum sind die sr10 Interfaces mit mtp/mpo Stecker/Fiber. Da dachten wir dass wir bisschen Geld sparen gegenüber lr4 - aber das 10x Putzen bis jede Lane endlich sauber war... Furchtbar!

Sorry für Offtopic

Loeschzwerg
2017-03-26, 10:42:07
Was für ein Switch ist im Einsatz? Selbst wenn dort 10Gb SFP+ eingesetzt werden können, nicht selten benötigt man eine passende Lizenz (u.a. bei Brocade).