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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Internet nervt... aka Clickbaits überall


Gohan
2017-02-27, 07:41:09
Nervt euch das nicht auch?

Nahezu egal wo man unterwegs ist, teilweise richtig fies eingebettet im normalen Content, aber auch mal selten dämlich platziert, überall Clickbaits mit diesen sau dämlichen Übschriften "Du wirst nicht glauben was..." oder "Forscher wollen dieses Interview verbieten!"

Mir ist voll kommen bewusst was sich dahinter verbirgt, trotzdem nervt es mich zusehends diese Dinge auszublenden, vor allem wenn sie im "Lesefluss" der Seite integriert sind.

Ad-Blocker scheinen das Problem auch nicht zu beheben. Gerade youtube wird dadurch nahezu unbenutzbar und ich hab schon einen Abdruck von meiner Hand auf der Stirn vor lauter Facepalms, wenn ich sowas sehe wie im Anhang...

Gibt es neben einem Adblocker nicht auch sowas wie einen Bullshitfilter?

pubi
2017-02-27, 08:29:15
Also gerade bei Youtube merke ich davon überhaupt nichts. Ich habe aber auch relativ viele Abos, da werde ich in der Regel einfach quer empfohlen, vielleicht ist es ohne Account anders.

Showers
2017-02-27, 08:51:15
Bin mit YT ziemlich zufrieden. Als angemeldeter User starte ich sowieso nicht auf der normalen Startseite, sondern auf "Abos" und switche bei Bedarf auf "Trends". Es kommt wirklich selten Unsinn auf meine personalisierte Hauptseite.

Lowkey
2017-02-27, 09:10:36
Es gibt eine Reihe von Seiten, die locken in Google mit Überschriften und davon steht im Text nichts mehr. Irgendwas ist bei Shortnews passiert und seitdem meide ich die Seite ;)

Poekel
2017-02-27, 09:36:54
Gibt es neben einem Adblocker nicht auch sowas wie einen Bullshitfilter?
Nicht draufklicken (in dem Fall steigt die Wahrscheinlichkeit, dass dir Werbung der Channels/Seiten angezeigt wird oder dir der Algorithmus entsprechende Videos wieder anzeigt).

Was die eigentlichen Suchergebnisse betrifft, versuchen zumindest Facebook und Google Clickbait einzuschränken:
https://techcrunch.com/2016/08/04/facebook-clickbait/ (wobei ne Art Wortfilter natürlich nie so gut ist, aber die dort beschriebenen Clickbaits tauchen tatsächlich nicht mehr in meinem FB-Account auf, im Gegensatz zu nervigen geteilten Bildern; bei Google fließt es mindestens indirekt rein, wenn die Leute sofort wieder zurückwechseln).

Bei bezahlten Ergebnissen werden sie es aber wohl nicht so genau nehmen.

€: Grad kurz Google angeschmissen:
https://www.reddit.com/r/youtube/comments/5393my/there_is_now_a_clickait_blocker_for_youtube_addon/

beats
2017-02-27, 14:04:23
Clickbait? Schonmal die Titelseite der SPON, Spiegel, Stern und Huffington gesehen? Paar Bildmanipulationen sind hier das kleinste Problem.

Hinterher gibts noch eine paywall oder anderen "Werde Facebook Freund" Mist. YT ist hier schon als Saubermann zu betrachten.

sChRaNzA
2017-02-27, 20:24:21
Ich habe ja ''grundsätzlich'' nichts gegen Facebook und co... Aber was da an Clickbait anzutreffen ist... :ukotz:

Leonidas
2017-02-28, 06:43:54
Google sollte solcherart Seiten grundsätzlich auslisten. Egal ob es auch die Größten trifft. Aber Google ist daran nicht interessiert - ein Seiteneffekt, wenn man selber der größte Werbevermarkter im Internet ist.

StevenB
2017-02-28, 07:15:05
Die Clickbaits werden wirklich immer mehr, ich bekamm neulich auf dem Smartphone ein Bild angezeigt. Das Bild hat Paul Walker gezeigt mit der Überschrift (So ähnlich)

"Dieser Junge Mann hat sich mit Millionen zur Ruhe gesetzt"

Wird zeit dass das Smartphone wieder gerootet wird und der Adblocker installiert wird.


Edit: Es war Spiegel.de auf dem Smartphone, eingebettete Werbung unter dem Artikel :freak: Clickbait ist vielleicht das falsche Wort dafür.

Atlant
2017-02-28, 07:38:51
Safari und Adblocker Ultimate würden helfen ...

Florida Man
2017-02-28, 09:09:45
Clickbait ist fast überall eine Seuche und eine echte Plage der Neuzeit. YT ist tatsächlich extrem krass (gefühlt ist die Mehrheit auf YT nur noch Clickbait), leider machen aber auch immer mehr halbwegs seriöse Seiten den Scheißdreck mit.

Clickbait vertreibt mich zuverlässig und dauerhaft, scheinbar funktitoniert das Modell aber. Warum glauben einige hier ein Adblocker würde helfen? Clickbait wird ja nicht gefiltert, wie auch.

Andi_669
2017-02-28, 09:11:47
@ StevenB, das mit Paul Walker ist kein Clickbait, sonder ein Facepalm eines unser Nachrichtenmagazine wo mal wider einer einfach ein Bild mit Google gesucht hat :freak:

kloffy
2017-03-01, 05:34:52
Ich find's total geil. Manchmal schalte ich mein Adblock absichtlich ab um mehr von solchen Teilen wie im Anhang zu bekommen. Da sind teilweise richtige Brueller mit dabei. (Darauf geklickt habe ich allerdings noch nie... :freak:)

EvilOlive
2017-03-01, 09:24:22
(Darauf geklickt habe ich allerdings noch nie... :freak:)


http://mismatchedpear.com/wp-content/uploads/clickbait-will-shock-you-meme.jpg

dr_AllCOM3
2017-03-01, 11:18:52
Das ganze Internet will, dass du auf deren Inhalte klickst. Da 80% der Menschen dumm sind, funktioniert Clickbait sehr gut.

Simon Moon
2017-03-01, 15:28:45
Clickbait ist fast überall eine Seuche und eine echte Plage der Neuzeit. YT ist tatsächlich extrem krass (gefühlt ist die Mehrheit auf YT nur noch Clickbait), leider machen aber auch immer mehr halbwegs seriöse Seiten den Scheißdreck mit.


Ich frag mich, wie nutzt ihr denn YT, dass alles voller Clickbait ist?

Bei mir kommt da eigentlich gar nichts in die Richtung. Mir werden die Kanäle angezeigt, die ich abonniert habe und unter den Empfehlungen seh ich eigentlich zum Grossteil interessante Dokus (ok, aktuell ist da z.t. so FlatEarther Müll drunter :ulol:). Ich nutze YT aber auch relativ gezielt - entweder halt die abonnierten Kanäle oder dann such ich irgendwelche Dokus, der Rest interessiert mich nicht.

Eher nervt mich Facebook, das sich dreimal am Tag oder so meldet mit so weltbewegenden Dingen wie "XY hat sein Profilbild geändert" oder "Kennst du vielleicht XY?"... daher ist das auch von meinem Smartphone geflogen...

Lyka
2017-03-01, 16:15:43
bei YT hatte ich bisher keine Probleme. Ich gehe auch zu 90% zum Suchen und Verknüpfen unbekannter Bands/Musikrichtungen hinein. Dh. auf der rechten Vorschlagsseite bekomme ich nur normales.

Wer allerdings auf "Sören Z. wollte nach Hause gehen. Sie ahnen nicht, was dann geschah!" klickt, der hat andere Probleme (oder sollte sich nicht darüber beschweren)

Florida Man
2017-03-01, 18:45:46
Ich frag mich, wie nutzt ihr denn YT, dass alles voller Clickbait ist? Ich speicher keine Passwörter, keinen Verlauf, keine Cookies, ich habe selbst die Autovervollständigung deaktiviert. Ich tippe jeden URL immer und immer wieder in meine Adresszeile. So lange ich mich nicht anmelde, bin ich für YT ein völlig unbekannter Nutzer und ich sehe den Standard-Content. Und das ist 75% Clickbait.

Lyka
2017-03-01, 18:47:47
tja, dann zucke ich nur mit den Schultern und sage: Pech.

(außer, du beschwerst dich direkt bei Youtube darüber, dass du Clickbait erhälst... :uponder:)

Florida Man
2017-03-01, 18:48:47
Warum? Mich zwingt doch niemand auf YT zu gehen. Es gibt für alles immer eine Alternative. Ich finde es nervig und kann es nicht nachvollziehen, aber im Grunde muss ich das ja nicht zu meinem Problem machen.

Mosher
2017-03-01, 19:25:22
Ich erhalte nur auf ohnehin beschissenen Seiten nennenswert Clickbait (MSN news oder so):confused:

Bei YT bekomme ich ausschließlich Vorschläge, die in nachvoziehbarem Bezug zu meiner Historie stehen, oder eben Elemente aus der Historie selbst.

Aber ich frage mich irgendwie auch, wie man auf sowas wie "Die 7 geheimen Tricks der...", "15 schockierende...", "Diese 8 Bilder werden sie..." klicken kann :/

Mills
2017-03-04, 15:47:56
Nervt euch das nicht auch?

Nahezu egal wo man unterwegs ist, teilweise richtig fies eingebettet im normalen Content, aber auch mal selten dämlich platziert, überall Clickbaits mit diesen sau dämlichen Übschriften "Du wirst nicht glauben was..." oder "Forscher wollen dieses Interview verbieten!"

Mir ist voll kommen bewusst was sich dahinter verbirgt, trotzdem nervt es mich zusehends diese Dinge auszublenden, vor allem wenn sie im "Lesefluss" der Seite integriert sind.

Ad-Blocker scheinen das Problem auch nicht zu beheben. Gerade youtube wird dadurch nahezu unbenutzbar und ich hab schon einen Abdruck von meiner Hand auf der Stirn vor lauter Facepalms, wenn ich sowas sehe wie im Anhang...

Gibt es neben einem Adblocker nicht auch sowas wie einen Bullshitfilter?Ja, nervt. Nicht drauf klicken hilft. :D


Ich erhalte nur auf ohnehin beschissenen Seiten nennenswert Clickbait (MSN news oder so):confused:

Bei YT bekomme ich ausschließlich Vorschläge, die in nachvoziehbarem Bezug zu meiner Historie stehen, oder eben Elemente aus der Historie selbst.

Aber ich frage mich irgendwie auch, wie man auf sowas wie "Die 7 geheimen Tricks der...", "15 schockierende...", "Diese 8 Bilder werden sie..." klicken kann :/Genau so siehts aus.:up:

Daredevil
2017-03-04, 16:00:22
https://i.imgflip.com/x0som.jpg

exzentrik
2017-10-04, 17:00:29
Passt hier wohl am besten rein. Eine von mir entfachte Diskussion zum Thema Adblocking aus dem Firefox-Thread, die ich dort ungerne offtopic weiterführen wollte. Grober Verlauf:

Es gibt schon seit langer Zeit Werbung die direkt in die Seite inkorporiert wird, meistens dauert es eine Weile bis das in die Listen aufgenommen und herausgefiltert wird.

Die Werbetreibenden sind eben nicht dumm und versuchen einen wie und wo es geht zu nerven und die adblocker auszutricksen. Bei den Seite wo sie partout nicht hinzulernen bleibt der adblocker deswegen an. Tut mir leid aber ich möchte gerne den Inhalt der Seite betrachten und mich nicht durch Popup-Orgien klicken um ans Ziel zu gelangen.:rolleyes:

Mit dem Ergebnis, dass eben jene Inhalte irgendwann hinter einer Paywall verschwinden oder die Seite komplett dichtmachen muss. Ist dir das lieber? Ich vergleiche exzessive Werbeblockerei gerne mit virtueller Zechprellerei. Neben der blanken Existenz der Seiten ist durch Adblocker auch die redaktionelle und journalistische Qualität in Gefahr. Weniger Ad-Impressions erhöhen die Notwendigkeit für mehr Besucherzulauf. Das bedeutet meistens: Clickbaiting. Und generell darf man sich dann nicht mehr über schlecht recherchierte Artikel wundern. Man trägt mit seinem Blocker-Verhalten selbst dazu bei.

Man sollte sich also zweimal überlegen, ob einem diese mittel- und langfristigen Auswirkungen das wirklich wert sind. Mir schon länger nicht mehr. Im Browser-Hauptmodus verzichte ich komplett und gerne auf Adblocker, ohne dass ich jetzt übermäßig über nervige Werbung klagen könnte. Seiten, die mir mit penetranter Werbung auf den Keks gehen, erhalten per E-Mail einen Hinweis. Und bei Wiederholung bzw. zu heftiger Penetranz (bisher sehr selten vorgekommen) wechsle ich halt zur Konkurrenz, die sich über meinen Adblocker-Verzicht sicher freut.

Der gerne genannte Sicherheitsaspekt von Adblockern ist für mich auch nur ein scheinbarer. Der Großteil der Drive-by-Malware kommt über unsichere Plugins wie Java und Flash ins System. Oder über veraltete Browser-Versionen mit klaffenden Lücken. Da hakt es also generell an der Sicherheitspolitik des Anwenders. Ein Adblocker wäre dafür per se nicht nötig. Anti-Tracking-Maßnahmen kann man auch auf anderen, weniger extremen Wegen umsetzen.

Damit es nicht völlig OT ist: Fusion_Power, hast du mal testweise ein frisches Profil erstellt und geschaut, ob die Probleme damit weg sind?

Der Werbemarkt ist kaputt und zeigt die typischen Zeichen einer Blase. Ich glaube nicht dass die User das fixen können. Die Seiten müssen im Grunde Paywalls als zweites Standbein aufbauen.

Da bin ich anderer Meinung. Plugins laufen bei den meisten Usern gar nicht mehr.

@exzentrik

Du brauchst mir nicht mit der peinlichen Moralkeule kommen, ich mache dort wo es mir wichtig ist, den adblocker aus. Dort wo ich mal den oder anderen Artikel lese und ansonsten erschlagen werde von Werbung, popups z.T. sogar malware-Kacke, bleibt er an. Interessantes Beispiel ist dieses Forum. Die Banner oben sind völlig in Ordnung, sobald ich aber unverhofft auf irgendwelche Seiten weitergeleitet werde oder auf einmal die Seite ewig braucht um zu laden geht der adblocker wieder an. Alles schon passiert, gibt ja auch entsprechende threads zu dem Thema.

Medien oder Seiten die auf exzessive Werbeeinnahmen setzen müssen, machen eh irgendetwas falsch, denn andere schaffen es ja auch, dass die Werbung nicht den Inhalt in den Hintergrund treten lässt.:rolleyes:

Ah, der böse Typ hinter seinem Rechner, der es wagt das natürlich gegebene Gleichgewicht der Werbebranche zum Wanken zu bringen. Ohne Adblocker würde sich natürlich alles wie Yin und Yang in perfekter Ordnung befinden.

Vielleicht solltest du diesen Artikel einmal lesen: https://mattgemmell.com/negotiations/

Und hier meine aktuelle Reaktion darauf:

Sorry, Leute. Bitte bleibt sachlich. Weder schwang ich eine "peinliche Moralkeule" noch behauptete ich, Werbung sei der heilige Gral zur Rettung kommerzieller Webseiten. Bitte meinen Beitrag noch mal lesen, ohne sich persönlich angegriffen zu fühlen. Anders als im verlinkten Blog dargestellt, bezeichnete ich Adblockerei auch nicht als Diebstahl, sondern als Zechprellerei. Das ist schon juristisch betrachtet ein völlig anderer Sachverhalt.

Fakt ist, dass exzessives Adblocking die Existenz vieler Webseiten gefährdet und zu Sparmaßnahmen zwingt, die auch die Qualität der Inhalte tangiert. Beispiele gibt es zur Genüge. Schaut euch nur mal an, zu welchem Clickbaiting-Moloch Online-Magazine wie Focus verkommen sind. Wie stark inzwischen die Recherche von Informationen leidet. Wie oft vermeintliche Fakten ungeprüft übernommen werden. Wie oft Quellenangaben fehlen. Das hat finanzielle Gründe. Im Printbereich, der sich übrigens ohne die Werbebeilagen und -Anzeigen auch nicht alleine durch die Heft-Verkäufe finanzieren könnte, sind die Einbrüche der Heft-Absatzzahlen (weniger Reichweite = weniger Werbepotenzial) ursächlich, im Online-Bereich jene der Werbeeinbußen durch Adblocker. Was glaubt ihr denn, wieso immer mehr Webseiten auf Paywalls setzen? Und wieso Recherche-Arbeit (wenn sie denn überhaupt noch stattfindet) teils an Drittunternehmen ausgelagert wird, die ebenfalls aus Kosten- und Effizienzgründen nicht an die Gründlichkeit eines Fachjournalisten in der Redaktion heranreichen können? Falschmeldungen und Fehlinformationen häufen sich auch deswegen – und damit verbunden der Eindruck einer "Lügenpresse" bzw. ein genereller Einbruch des Vertrauens den Medien gegenüber.

Letztlich läuft es auf ein Worst-Case-Szenario hinaus: Adblocking nimmt weiter zu und reißt große Teile der Webseiten, die hauptsächlich davon leben, in den Ruin. Übrig bleiben jene Seiten, die es sich leisten können, exklusiven Content in Regelmäßigkeit zu liefern und diesen hinter Paywalls zu verbannen – meist gehören sie großen Verlagen oder Konzernen an. Im Endeffekt wird euer Adblocker über kurz oder lang also wahrscheinlich nutzlos. Mit dem Nebeneffekt, dass ihr euch für dutzende Seiten kostenpflichtige Abos zulegen müsst. Und dass die Angebotsvielfalt im Netz deutlich ausgedünnt wird.

Verlagsunabhängige und immens wichtige Angebote wie Wikipedia, BILDblog und Netzpolitik können sich überhaupt nur durch Spenden über Wasser halten. Sie haben das Glück, über eine gewisse Reichweite und zahlungswillige treue Leserschaft zu verfügen. Neue Angebote, die in eine ähnliche Richtung gehen wollen, müssen sich aber erst mal durch Inhalte etablieren und haben dann eben nur die Möglichkeit, Privatkapital reinzustecken oder die Durststrecke mit Werbeanzeigen zu überbrücken.

Daher werde ich nicht müde, auf diese Lage aufmerksam zu machen und zumindest darum zu bitten, sein eigenes Verhalten zu reflektieren. Dass Unicous viel besuchte Seiten in die Ausnahmeliste setzt, ist löblich. Machte ich auch, kurz bevor ich den Adblocker bei mir komplett abschaffte. Die Regel ist das aber leider nicht. Ich bezweifle, dass der Großteil jener Adblocker-Nutzer, die eher zu den IT-Laien zählen, Gebrauch von der Ausnahmeliste macht oder sich gar auch nur bewusst ist, dass so eine Funktion existiert. Aber ich lasse mich da (bzw. generell) gerne eines Besseren belehren, falls es belastbare Statistiken und Studien zu diesem Thema gibt.

iuno
2017-10-04, 17:06:11
Ganz ehrlich, die Werbeindustrie (und der Journalismus im uebrigen auch) hat doch die Zeichen schon ewig gesehen und es nicht fuer noetig befunden, angemessen zu reagieren. Und das war im Uebrigen schon lange bevor es Adblocker in dieser Breite (oder ueberhaupt) gab. Das war und ist fuer viele user einfach nicht mehr hinnehmbar, dass die sich irgendiwe zur Wehr setzen konnte ja keiner erwarten :ulol:

Da finde ich die Sache mit cryptomining im Browser nicht mal so eine verkehrte Idee. Natuerlich wird es jetzt auch direkt angeprangert und erstmal weggeblockt. Aber obwohl es natuerlich auch Trackingpotenzial hat, kann das tatsaechlich in einigen Faellen (nicht immer) akzeptabler sein, als diese hochst intrusive Werbung. Das hat auch ein bisschen was vom Flattr Prinzip, nur dass man nicht mal aktiv klicken muss, sondern automatisch nach Zeit bezahlt, die man auf einer Seite verbringt.

Plutos
2017-10-04, 17:08:03
Sorry, aber wenn ich jetzt adblockerfrei unterwegs bin und jeder Webseite mit penetranter Werbung eine Email schicke, dann würde ich ja den ganzen Tag nix anderes mehr machen... :ulol:

Youtube ist für mich ohne Add-Ons wie Ratings Preview for Youtube (https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/youtube-ratings-preview/) unbenutzbar geworden. Damit sieht man unter jedem Video den Anteil "Daumen runter/Daumen hoch". Videos mit weniger als 80-90% "Daumen hoch" braucht man so dann gar nicht mehr anklicken. :uup:

exzentrik
2017-10-04, 17:12:16
Ja, über alternative Einnahmemöglichkeiten sollte man auch diskutieren. Aber wie du schon richtig sagtest, wird es da auch wieder einen nicht unerheblichen Teil der Nutzer geben, die das nicht mögen und es lieber blockieren.

Sorry, aber wenn ich jeder adblockerfrei unterwegs bin und jeder Webseite mit penetranter Werbung eine Email schicke, dann würde ich ja den ganzen Tag nix anderes mehr machen... :ulol:

Okay. Aber was ist denn die mittelfristige Alternative? Wärst du bereit, stattdessen dutzende Paywall-Abos abzuschließen und dich auf jeder Seite einzeln anmelden zu müssen? Darauf läuft es, wie ich oben beschrieb, im Worst Case ja hinaus. Bzw. ist es heute schon vielerorts Alltag.

24p
2017-10-04, 17:24:14
Ganz ehrlich, die Werbeindustrie (und der Journalismus im uebrigen auch) hat doch die Zeichen schon ewig gesehen und es nicht fuer noetig befunden, angemessen zu reagieren. Und das war im Uebrigen schon lange bevor es Adblocker in dieser Breite (oder ueberhaupt) gab. Das war und ist fuer viele user einfach nicht mehr hinnehmbar, dass die sich irgendiwe zur Wehr setzen konnte ja keiner erwarten :ulol:

Da finde ich die Sache mit cryptomining im Browser nicht mal so eine verkehrte Idee. Natuerlich wird es jetzt auch direkt angeprangert und erstmal weggeblockt. Aber obwohl es natuerlich auch Trackingpotenzial hat, kann das tatsaechlich in einigen Faellen (nicht immer) akzeptabler sein, als diese hochst intrusive Werbung. Das hat auch ein bisschen was vom Flattr Prinzip, nur dass man nicht mal aktiv klicken muss, sondern automatisch nach Zeit bezahlt, die man auf einer Seite verbringt.

Sehe ich ähnlich. Die Werbeindustrie hat mit dem Mist angefangen, der Konsument wehr sich eben. Es kosten mobil meinen Traffic (ja, ist in D ein Thema, schleudert Viren und NERVT). Man wird zugeschüttet mit Werbung, egal wohin man geht. Kino? 12€ plus 30+ Minuten Werbung. PayTV? Werbung. Haustür? Werbung. Innenstadt? Werbung. Auf dem iPad Foren ansuren? Relink in den Appstore oder irgendwelche Shitseiten. Es reicht irgendwann. Ja, dass die Webseitenbetreiber das als erstes merken ist traurig. That's life. Irgendwann merkt es hoffentlich die Werbeindustrie, die hier schon vor Jahren einen Krieg gegen den Konsumenten angezettelt hat.

Ja, über alternative Einnahmemöglichkeiten sollte man auch diskutieren. Aber wie du schon richtig sagtest, wird es da auch wieder einen nicht unerheblichen Teil der Nutzer geben, die das nicht mögen und es lieber blockieren.



Okay. Aber was ist denn die mittelfristige Alternative? Wärst du bereit, stattdessen dutzende Paywall-Abos abzuschließen und dich auf jeder Seite einzeln anmelden zu müssen? Darauf läuft es, wie ich oben beschrieb, im Worst Case ja hinaus. Bzw. ist es heute schon vielerorts Alltag.

Mir egal wie die Alternative ausgeht. Man könnte stand heute die Werbung global auf 1/4 reduzieren und es würde sich nichts ändern, außer, dass mehr Traffic zur Verfügung steht, man weniger Rechenleistung zum Anzeigen von Webseiten braucht und weniger belästigt wird. Das ganze ist ein Nullsummenspiel.

Lurtz
2017-10-04, 18:19:13
Fakt ist, dass exzessives Adblocking die Existenz vieler Webseiten gefährdet und zu Sparmaßnahmen zwingt, die auch die Qualität der Inhalte tangiert.
Die Werbeangebote selbst und ihre permanente Selbstentwertung gefährden die Existenz vieler Webseiten.

Beispiele gibt es zur Genüge. Schaut euch nur mal an, zu welchem Clickbaiting-Moloch Online-Magazine wie Focus verkommen sind. Wie stark inzwischen die Recherche von Informationen leidet. Wie oft vermeintliche Fakten ungeprüft übernommen werden. Wie oft Quellenangaben fehlen. Das hat finanzielle Gründe.
Die Ursachen dafür würde ich eher im Aufkommen von Mobile und Social Media sehen.
Da sind die Adblock-Quoten auch wesentlich niedriger, weil technisch schwerer für die User umzusetzen (Mobile) bzw. für die Seiteninhaber besser nativ integrierbar (Social Media).
Gleichzeitig konkurriert man mobile und bei Social Media mit immer mehr Anbietern in einem hyperaktiven endlosen (siehe Endlosscrolling der Social Media-Anbieter ohne echte Kategorisierung) Meer an Inhalten.
Der Großteil geht halt nicht mehr gezielt auf Webseiten. Der Großteil sucht entweder bei Google oder bewegt sich nur noch in Apps, wo mit Autoplay und Co. um jede Sekunde Aufmerksamkeit gekämpft wird.

Und diese Probleme haben viele Contentanbieter selbst zu verantworten und selbst mitgetrieben. Sich jetzt hinzustellen und die Schuld primär auf die adblockenden User zu schieben, finde ich schlichtweg unverschämt.
Ja, es mag Seiten geben, die besonders davon besonders betroffen sind (Techseiten zB die primär mit Destop-Betriebssystemen angesurft werden), aber gerade Focus und Co., die sich selbst im Clickbaiting und kreativen Werbeformen, nicht kreativen Inhalten überbieten, zähle ich nicht dazu.

anorakker
2017-10-04, 18:55:26
Lustig dass die Leute denken, so etwas wie die Werbeindustrie wäre dafür da Webseiten zu bezahlen. Den Werbetreibenden ist das Medium herzlich egal, da gehts nur darum, wieviel Kohle vom (bezahlenden) Kunden kommt und der Prozentsatz der bei denen hängenbleibt - das ist ein schön sich selbstfickendes winwin System.

herb
2017-10-04, 19:05:15
Adblocking ist Selbstverteidigung: Solange über irgendwelche Adserver Malware verbreitet wird (und die Webseiten Betreiber sich einen Dreck darum scheren, was sie da eigentlich ausliefern), solange muss man als vernünftig denkender Mensch einen Adblocker verwenden.
Von der Video-Blink-Lärm-Klickorgie mal abgesehen, zu der sich die meisten Seiten entwickelt haben.

Dicker Igel
2017-10-04, 19:11:24
Dh. auf der rechten Vorschlagsseite bekomme ich nur normales.
Die Vorschläge kann man auch deaktivieren, bzw man schaltet den Verlauf aus. Bei dem Google-Zeugs kann man eh viel konfigurieren, zT was versteckt, aber eben möglich.

Gebrechlichkeit
2017-10-04, 19:16:50
Nervt euch das nicht auch?

Gibt es neben einem Adblocker nicht auch sowas wie einen Bullshitfilter?

Ich stoebere fast jeden Tag die Addons Seite durch, in der Hoffnung ein Addon zu finden welches alte Youtube Videos +2 Jahre nicht mehr aufrufen laesst bzw. 99% der Videos mit dubiosen Titel wegsperrt.

Wenn man das Magic Actions for YouTube™ Addon installiert, kann man dort in den Einstellungen "No Comments" aktivieren ... > alle Comments sind weg. Das Addon ist aber nicht immer zu 100% funktionstuechtig ... mal werden die dargestellt, mal nicht (k.A woran es liegt).

Dazu kann man noch die Sidebar?, die Suche, der Footer, der Header und die Recommended Videos deaktivieren, zu 100%. Hat man halt ein Video auf weissem Hintergrund ... aber auch dann keine clickbaits Clips. =)

exzentrik
2017-10-04, 19:49:00
Die Werbeangebote selbst und ihre permanente Selbstentwertung gefährden die Existenz vieler Webseiten.

Ja, da stimme ich mit dir überein. Das ist auch ein Teil des Problems.

Ja, es mag Seiten geben, die besonders davon besonders betroffen sind (Techseiten zB die primär mit Destop-Betriebssystemen angesurft werden), aber gerade Focus und Co., die sich selbst im Clickbaiting und kreativen Werbeformen, nicht kreativen Inhalten überbieten, zähle ich nicht dazu.

Focus und Co. sind die Seiten, die eben nicht von Adblockern existenziell bedroht werden. Die gehören den von mir im vorletzten Beitrag genannten Verlagen und Konzernen an, die dann einfach auf Masse statt Klasse setzen, Paywalls einrichten, Clickbaiting betreiben und die sozialen Medien fluten können. Genau darum ging es mir ja: Seiten wie diese werden das überleben und sich ihre Kohle anderweitig holen. Auch auf Kosten der Qualität, denn angeklickt wird's ja eh wie blöde. Kleinere Seiten, die noch mit Herzblut und Qualitätsbewusstsein betrieben werden, sind die, die unter die Räder kommen und sukzessive aus dem Internet verschwinden werden, da schlicht nicht mehr finanzierbar.

Bisher hat mir auch noch keiner konkret auf meine Frage geantwortet, ob er die Alternativen zur Werbefinanzierung lieber hätte und weniger störend fände. Also ich gewöhne mich lieber an bunte animierte Werbung, als irgendwann für jede Seite ein Nutzerkonto haben und für Inhalte bezahlen zu müssen. Dass das Werbemodell, wie es bis dato umgesetzt wird, suboptimal funktioniert, ist für mich kein Grund, seine komplette Abschaffung zu fordern (noch mal: Wären die Alternativen besser?), sondern auf einen Diskurs hinzuarbeiten, der für eine Verbesserung der Lage sorgt. Und über vermeintliche Protestmittel wie Adblocker wird das meines Erachtens nicht funktionieren, wie man ja an den Reaktionen seitens der Verlage und der Werbeindustrie in den letzten Jahren gut sieht.

Korfox
2017-10-05, 06:36:13
Bisher hat mir auch noch keiner konkret auf meine Frage geantwortet, ob er die Alternativen zur Werbefinanzierung lieber hätte und weniger störend fände.
Gerne.
Ich habe kein Problem damit, hochwertigen Content hinter einer Paywall zu haben. Golem hat ja z.B. "Golem free" [nutze ich (noch) nicht, Begründung später], bei heise gibt es den Digitalen Zugriff für einen geringen Aufpreis zum Heft-Abo dazu (nutze ich).
Ich habe, um ehrlich zu sein, auch kein Problem damit, wenn die Anzahl der Webseiten ausgedünnt wird.
Wir haben in jedem Bereich eine Vielzahl an Medien. Ich kann mir aussuchen, ob ich einen Artikel bei BILD, Focus, Stern oder BLICK lese... der Unterschied ist inzwischen zu vernachlässigen. Die Qualität gibt sich (leider... das war mal anders) nichts und die persönliche Meinung des Schreiberlings lässt sich ganz gut rausfiltern.
Beim Motorsport das gleiche. Es gibt tausende deutsch- und englischsprachiger Webseiten, die sich nur darin unterscheiden, dass die Artikel mit Gerüchten, die als Wahrheit verkauft werden, 10 oder 20 Sekunden früher oder später veröffentlicht werden (hier bildet glücklicherweise AMuS eine glänzende Ausnahme und auch hier wäre ich bereit, etwas springen zu lassen... zumal die Werbung hier echt penetrant ist).
Bei Technik-News sieht es doch exakt identisch aus. Jeder, der hier die Zusammenfassung der täglichen News nutzt, statt die Quellen direkt anzusurfen schadet den Betreibern doch genauso, wenn nicht noch mehr, da er nichtmal in der Aufrufstatistik auftaucht. Der Übergeordnete Verlag denkt sich also, dass das Angebot völlig sinnbefreit ist, wenn täglich 500 Surfer da lesen, während 10000 hier die Zusammenfassung und Erläuterungen lesen.

Im Endeffekt ist es mit den Online-Angeboten doch wie mit der Milchwirtschaft. Marktwirtschaft funktioniert über Angebot und Nachfrage. Warum bekommt ein Webseitenbetreiber denn nur einen Cent für 1000 Klicks (oder wieviel auch immer der genaue verschwindende Betrag ist)? Weil jeder Vollhonk versucht, über Werbung seine Webseite quer zu finanzieren. Folglich kann die Werbeindustrie es sich leisten und hat auch kaum eine andere Chance, weil die Kosten sonst explodieren würden. Man möchte ja alle Kunden haben, die man bekommen kann, kann also das Geschäftsmodell schwerlich umbauen auf "die stärksten 10% der Umsatztreiber bekommen 100% vom Kuchen, der Rest geht leer aus".

Haben wir weniger Webseiten mit höherwertigem Content steigen hier automatisch die Besucherzahlen, während auch die Werbeindustrie wieder einen größeren Mehrwert pro Seite hat.

Potentiell (betont nicht sicher) würde exakt das dann auch die Werbung wieder unauffälliger machen, da es nicht mehr so wichtig ist, alle anderen Werbetreibenden zu überstrahlen, da eben das einzelne Banner wieder einen höheren Wert hat.

Man müsste also den Spieß umdrehen. Nicht der Webseitenbetreiber darf sich um Werbebanner "bewerben", die Werbeindustrie muss sich (wieder) um bewährte Webseiten bewerben.

insane in the membrane
2017-10-05, 06:53:21
Aber ich frage mich irgendwie auch, wie man auf sowas wie "Die 7 geheimen Tricks der...", "15 schockierende...", "Diese 8 Bilder werden sie..." klicken kann :/
Ein 3DC-Veteran, der was auf sich hält, lässt sich natürlich nur mit „Spoiler“ triggern.

exzentrik
2017-12-13, 18:13:49
Wenn ich so etwas lese, fällt es selbst mir als Verfechter werbefinanzierter Medien schwer, noch guten Gewissens Argumente gegen Werbe- oder Skriptblocker vorzubringen:

Eine neue Dimension des Trackings (https://www.heise.de/ct/ausgabe/2017-26-Wie-Webseiten-per-Session-Replay-ihre-Nutzer-verfolgen-3909141.html)

Der Einsatz eines Blockers ist in dem Fall ja fast schon Notwehr.

#44
2017-12-13, 18:24:47
Ich erhalte nur auf ohnehin beschissenen Seiten nennenswert Clickbait (MSN news oder so):confused:

[...]

Aber ich frage mich irgendwie auch, wie man auf sowas wie "Die 7 geheimen Tricks der...", "15 schockierende...", "Diese 8 Bilder werden sie..." klicken kann :/
Solchen Clickbait finde ich gar nicht mal so schlimm - der ist ja auf anhieb identifiziert.
Viel mehr stört mich da z.B. Golem, die scheinbar mit der BILD als Vorbild ihre Überschriften maximal reisserisch gestalten nur um schon im Anreißer ein deutlich milderes (oder gar gegenteiliges!) Bild der Situation zu zeichnen.
Oder der Artikel dann nur zwei Absätzchen enthält - quasi pro forma - der Inhalt war die Überschrift.
Irgendwann fliegt deren Feed in einem Wutanfall mal raus...

Goser
2017-12-13, 18:52:27
Versuch es mit RBTV und Bonjwa, tolle Philosophie und kein clickbait. Schön das es nach wie vor so transparenten und ehrliche Firmen gibt.