Umrüstung Halogen-Küchenspots auf LED

[Spike2]

Hallo,


ich möchte meine Halogen-Küchenspots auf LED umrüsten. Wenn ich mich bei Conrad, Reichelt o.ä. aber im Webshop umschaue bin ich fast erschlagen: Hunderte Trafos, meist nur Cents auseinander, oftmals nahezu gleiche Daten (oder minimal anders), usw. -> Da blicke ich nicht durch!

Bevor ich also mein Anliegen ausführlich schildere, vorab die Frage: Gibt es hier jemanden, der sich damit auskennt?


Viele Grüße,

Spike2

[anddill]

ja.

[Eisenoxid]

Nötige Infos für eine Beratung wären:

Was ist jetzt verbaut? Leuchtmitteltyp, Fassung/Sockel, Spannung
Ist ein Ersatz der ganzen Spots geplant (wie viele?), oder nur der Leuchtmittel? Falls ersteres, wäre maximale Bauhöhe und Durchmesser der Spots bzw. der Bohrung wichtig.
Budget.

[Spike2]

Hallo,



erstmal vielen Dank für Eure Antworten, super, daß ich meine Fragen hier stellen kann!


Geplant ist es, die bestehenden Spots nicht auszutauschen, sondern deren Leuchtmittel auf LED zu ändern. Eingebaut wurden die Spots zusammen mit der ganzen Küche vor vier Jahren.
Es handelt sich um drei Spots, von denen der erste (als einziger) einen Ein-/Aus-Schalter hat, mit dem sich alle drei Spots zugleich schalten lassen.


Verbaut sind derzeit folgende Leuchtmittel (in allen drei Spots identisch): Halogen, G4 Stiftsockel, Bauform QT9, 12V, 20W.

Als Trafo installierte man einen von "3E (HK) Ltd.", Model "TFM-105". Wie ich inzwischen im Netz herausfand ist das ein anders gelabelter Trafo von Eglo, den es also auch als "Eglo TFM-105" gibt.
Seine Daten: 12V~ ("eff." - was auch immer das heißen mag), 35W - 105W / 8.75A.
Der Trafo hat auf Sekundärseite drei Anschlüsse per Schraubklemme, von denen zwei belegt sind.



Bei den Leuchtmitteln an sich habe ich durchaus schon einige gefunden, die ich probieren würde, denn leider ist das Platzangebot in den Spots sehr begrenzt. Die maximale Länge in herkömmlicher Bauform wäre 2,5cm (zzgl. 0,8cm für die Pins, also 3,3cm insgesamt), bei der "scheibenartigen" Bauform der Durchmesser maximal 3cm.



Mein Hauptproblem sind aber der Trafo und dessen Verkabelung:


An der Primärseite wurde direkt das Netzkabel (mit Eurostecker) an die Klemmschrauben angebracht, jenes führt direkt zur Steckdose.

An der Sekundärseite sind von den drei Anschlüssen nur zwei belegt, an einem hängt eine Klemmleiste, an die die drei Spots angeschlossen sind.
An dem anderen hängt ein einzelner Anschluß, dessen Kabel auch in Richtung des ersten Spots (mit dem Ein-/Aus-Schalter) führt. Leider war ich bei der Installation nicht dabei und leider lässt sich der Verlauf der Kabel nur begrenzt nachverfolgen, da größtenteils hinter den Küchenschränken und anschließend uneinsehbar hinter einer fixen Wandverkleidung.

Ich hatte es jetzt im Netz auf Bildern manchmal so gesehen, daß der Schalter des ersten Spots quasi das Netzkabel zur Steckdose trennt bzw. verbindet und somit alle drei Spots gleichzeitig schalten kann. Aber die Verkabelung bei mir verstehe ich nicht: Auf der Klemmleiste bekommen alle drei Spots immer Strom und am zweiten Trafo-Ausgang hängt der Schalter - wie funktioniert das?


Was den Trafo angeht, herrscht auch große Unklarheit bei mir: Alleine bei Conrad gibt es über 900 verschiedene zu kaufen, oftmals gleicher Preis und identische oder fast identische Daten, obwohl vom gleichen Hersteller, da blicke ich gar nicht mehr wirklich durch und ob der Verkabelung weiß ich auch nicht, ob ich jetzt wieder einen mit mehreren Ausgängen brauche oder ob auch einer mit nur einem reicht.

Teils wird im Netz ja sogar empfohlen, den Halogen-Trafo einfach weiterzuverwenden bzw. dieses zumindest auszuprobieren, woanders las ich dann wieder, daß man dies unter keinen Umständen tun sollte. Dies verunsicherte mich zusätzlich, da (auch wenn man dies vielleicht jetzt nicht so direkt übertragen kann) man ja auch kein ATX-PC-Netzteil ohne Last betreiben sollte, und hier würde ich dann ja den Halogen-Trafo mit viel zu wenig Last betreiben - min. sind 35W, die drei 20W-Birnen machen zusammen 60W, das passt, aber bei LED wären das vielleicht noch drei mal 2 Watt also zusammen 6 Watt und damit weit entfernt von 35W....

Um das Verwirrspiel auf die Spitze zu treiben, fand ich dann auf der Webseite der Fa. Eglo den Hinweis zu meinem jetzigen Trafo, dieser sei tauglich für einen "No load mode" - ohne, daß irgendwo erklärt würde, was dies sei (und Google spuckt hier nur entfernt ähnliches in Bezug auf Handy-Ladenetzteile aus). Umgekehrt bietet Eglo fast nur noch LED-Lampen an und der Trafo befindet sich mit dem ominösen "No load mode" auf einer "compatibility list"...?!



Unter dem Strich bleiben also die Fragen:


1) Darf ich den aktuellen Trafo weiterverwenden bzw. dieses probieren? Oder wäre das gefährlich / von vornherein zum Scheitern verurteilt / aus anderen Gründen nicht empfehlenswert?

2) Wenn ich den Trafo austausche, was muß ich dann für einen kaufen - v.a. in Hinblick auf die Verkabelung (Anzahl Sekundäranschlüsse)?


Zur Leistung sei grob gesagt, daß ich da grob das jetzige beibehalten würde, also (pro Spot) dann äquivalent zu den jetzigen 20W, wiederum warmweiß.

Falls es hilft: Ich habe mal ein paar Fotos angehängt.




Vielen Dank schon einmal,

Spike2

[anddill]

Sieht so aus als ob der Trafo sekundärseitig abgeschaltet wird. Die Netzseite bleibt immer in Betrieb. Die haben intern wahrscheinlich einfach mit einer zusätzlichen Klemme die Leitung vom Ausgang über den Schalter zu den Spots verlegt. Das würde klar werden wenn Du mal die Sekundärseite (die mit den 2 Kabeln) aufschraubst.
Die Spots selber sind Mist für eine LED-Umrüstung. Sehr wenig Bauraum und schlechte Wärmeableitung. Die Lebensdauer wäre besch--eiden. Ich würde da vielleicht max. 2W Typen einsetzen. Der Trafo erzeugt eine hochfrequente Wechselspannung, welche für einen thermisch trägen Glühfaden wie 12V erscheint, in der Realität aber deutlich höhere Spitzenspannungen enthält. Abgesehen davon daß die Last von 3 LEDs weit unter der Mindestlast für das Teil liegt, was zu heftigem Flackern führt. Das Ding würde die meisten LEDs einfach rösten.

Letztendlich müsstest Du das ganze System austauschen. Diese dreieckigen Lampen habe ich auch schon mit LED-Bestückung ab Werk gesehen, am besten Du kaufst so ein Set mit passendem Netzteil und verwendest nur die alten Kabel.

[Spike2]

Hallo anddill,


erstmal vielen Dank für Deine Antwort!

Ich werde auf jeden Fall einmal in den nächsten Tagen die Abdeckung abschrauben und dann ein Foto von der Verkabelung auf der Sekundärseite machen.

Die Spots möchte ich aus verschiedenen Gründen auf jeden Fall erhalten. Der Bauraum ist aber eigentlich gar nicht so übel - wenn man den von außen sichtbaren, eigentlichen Spot herausnimmt, ist der Rest des "Metall-Dreiecks" innen geräumig, da komplett hohl (abgesehen vom ersten Spot, der noch den Schalter drin hat). Von den Abmessungen passende LED-Leuchtmittel habe ich bereits im Netz gefunden.
Was die Wärme angeht, werden die Dinger aber mit den jetzigen 20W-Halogen-Birnchen schon recht warm. Ich ging davon aus, daß die LEDs weniger Abwärme produzieren - liege ich damit falsch? Oder sind die LEDs temperaturempfindlicher als die Halogenbirnchen? Auf jeden Fall habe ich den Eindruck, daß das Lampengehäuse ein wenig wie ein Passivkühler für die eigentlichen Spots wirkt.
Die max. 2W für die LEDs wären absolut okay, da ich ja nur das Äquivalent zu den jetzigen 20W-Halogen-Teilen habe möchte; heller soll es gar nicht werden. Nach dem, was ich so gesehen habe, kann ich dies wohl mit max. 2W für die LEDs erreichen.


Den Trafo kann ich dann wohl nicht weiternutzen, wenn ich Dich richtig verstanden habe. Wäre denn der Versuch bereits gefährlich oder zum Scheitern verurteilt? Hintergrund der Frage ist das Diagramm aus dem Anhang dieses Posts, gefunden auf https://www.gruenspar.de/infopages/energiesparende-beleuchtung/led-lampen/umbau-halogen-auf-led .
Aber wenn dem denn so ist - welchen der über 900 Trafos von z.B. Conrad bräuchte ich denn? (Bei Grünspar würde ich den nicht bestellen wollen, da die dort offenbar Halogen-Trafos als "LED-Trafos" verkaufen und ich dem dann nicht so ganz traue).


Viele Grüße und noch einmal vielen Dank,


Spike2

[anddill]

Auf dem Foto sieht das aus wie ein G4-Birnchen. Das würde heißen daß der Reflektor mit zur Lampe gehört. Ist aber sehr schwer zu erkennen. Wobei eine standard MR16 LED wohl kaum Platz in dem Blechgehäuse hat.
Als "Trafo" brauchst Du nur ein ~10W 12V DC Netzteil. Das kann zB. ein einfaches 1A Steckernetzteil sein, es gibt aber auch spezielle LED-Netzteile:
https://www.conrad.de/de/led-trafo-konstantspannung-renkforce-12-w-max-1-a-12-vdc-792404.html
(aktuell Lädt der Conrad-Shop keine Preise, aber mehr als 5€ wird das nicht kosten)

Als LED nimmst Du einseitig abstrahlende, dann fallen die Verluste über den Reflektor weg und Du kommst mit noch weniger Leistung aus,. Sowas hier zB. wäre gut:
https://www.conrad.de/de/led-einfarbig-renkforce-12-v-g4-15-w-15-w-warmweiss-eek-a-stiftsockel-o-x-l-30-mm-x-42-mm-1-st-1284637.html

[Spike2]

Hallo anddill,


sorry für die späte Antwort, ich kam einfach nicht dazu, das Ding einmal aufzuschrauben. Dies habe ich nun gemacht und es ist, wie Du gesagt hast - aber sicherheitshalber habe ich noch einmal ein Bild in den Anhang gepackt.

Bei der Birne hatte ich Dich wohl zunächst falsch verstanden - es sind diese ganz normalen G4-Stiftsockel-Teile. Daher hatte ich die von Dir verlinkte LED bereits in die Vorauswahl genommen, alternativ hatte ich sonst noch diese hier gefunden (die haben aber nicht so tolle Bewertungen, wenn man das bei 2 Stück so sagen kann):
https://www.conrad.de/de/led-g4-stiftsockel-15-w-10-w-warmweiss-o-x-l-12-mm-x-37-mm-eek-a-segula-3-st-1438494.html


Was den Trafo angeht: Täte es da auch dieser hier?
https://www.conrad.de/de/goobay-set-12-15-led-led-treiber-led-netzteil-led-stromversorgung-festspannung-transformator-trafo-361393.html


Weil - der von Dir verlinkte hat Kabelenden als Anschlüsse und bei dem jetzt von mir verlinkten habe ich wieder Schraubklemmen, so daß ich als Laie einfach nur vom jetzigen Trafo 1-zu-1 umschrauben kann.
(Am Rande gefragt: Was hat es eigentlich mit den Trafos auf sich, welche Angaben wie "12-36V" tragen - hängt dann die Spannungshöhe von der Anzahl angeschlossener Verbraucher ab?)

Und angesichts dieser "no load mode"-Geschichte: Kann ich den Versuch mit dem jetzigen Trafo wagen oder lieber nicht?


Viele Grüße,

Spike2

[anddill]

Du kannst "nackte" LEDs verbauen, dann schaltest Du die in Reihe und verwendest einen stromgeregelten Trafo. Die haben dann einen festen Ausgangsstrom (zB. 0,35A für 1W-LEDs oder 1A für 3W-LEDs) und können den innerhalb einer bestimmten Anzahl angeschlossener LEDs halten. Bei 12-36V wären das dann 4-12 a ~3V LEDs hintereinander.
Das ist eigentlich die elegantere Variante, aber dazu muss man die gesamte Verschaltung ändern wenn man etwas vorhandenes umbauen will. Außerdem muss alles genau zusammenpassen, was spätere Fehlersuche und Reparaturen etwas komplizierter macht.
An ein Netzteil mit fester Spannung werden LEDs mit eigener Elektronik angeschlossen, die dann parallel verdrahtet werden, ganz wie klassische Glühbirnen. Ideal wenn man flexibel in der Auswahl der Leuchtmittel sein will oder eine vorhandene Beleuchtung umbauen will.
Hier ist die Grenze halt die Strombelastbarkeit des Netzteils.

Die von Dir verlinkten Lampen würde ich nicht nehmen. Zu wenig Fläche zum Kühlen, außerdem verlierst Du jede Menge Lichtausbeute durch die 360° Abstrahlung. Die Reflektoren haben im besten Fall einen Wirkungsgrad von 60%. Dh. von der Hälfte des Lichts geht die Hälfte verloren. Oder anders ausgedrückt, einseitig abstrahlende LEDs sind bei sonst gleichen Parametern in Reflektorfassungen ca. 25% heller.
Das von Dir verlinkte NT hat eine Lieferdauer von 5 Wochen. Alternativ nimm den hier:
https://www.conrad.de/de/renkforce-led-trafo-weiss-orange-1217866.html

[Spike2]

Hallo,


hier noch einmal die Erfolgsmeldung! Habe gestern die Leuchtmittel und den Trafo erhalten und eben die Umrüstung durchgeführt. Funktioniert bestens, ist sogar heller als vorher!

VIELEN DANK ANDDILL!



Viele Grüße,

Spike2