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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Datensicherung!?!?


ScroogeMcDuck
2017-05-03, 09:55:23
Hallo miteinander, ich mal wieder

habe mich inzwischen in Linux super eingelebt und bin damit voll zufrieden. Das System läuft inzwischen perfekt bis auf eine Kleinigkeit

Das leidige Thema Datensicherung

Aktuell sichere ich mir die notwendigsten Daten aus dem home-Verzeichniss manuell auf eine andere Platte....aber das ist umständlich und grütze da bei einem GAU dann die ganzen installierten Pakete und configs logischerweise fehlen.
Ich bin ich mir noch nicht sicher bzw. fühle micht nach Recherche im Internet etwas erschlagen wie ich jetzt genau vorgehe und wollte deshalb kurz den Rat von den Profis hier holen.

Zu meinem System:
1. 120 GB SSD auf dem Manjaro KDE installiert wurde (ext4-Partition und kleine Swap Partition)
2. 4TB HDD auf dem \home ausgelagert wurde, die 4TB sind ziemlich voll (ext4-Partition)

Mögliches Vorgehen:
1. LiveSystem auf USB-Stick und Backup des kompletten Systems (z.B. mit Clonezilla) auf eine externe Platte
2. Sicherung des home-Verzeichnisses sowie aller weiteren nötigen Verzeichnisse und Erstellen einer Liste der installierten Pakete


Ich tendiere aktuell zu Punkt 2, hier noch ein paar Fragen

- welche Verzeichnisse sollte ich alles sichern?
- gibt es ein grafisches Tool/Frontend welches automatisch/mit wenigen Klicks die ganzen notwendigen Verzeichnisse auf ein auswählbares anderes Laufwerk sichert (evtl. inkrementell)
- wie sichere ich eine Liste der installierten Pakete/ kann diese Liste später irgendwie über den Paketmanager eingelesen und automatisch wiederhergestellt werden?

iuno
2017-05-03, 12:19:15
Ein grafisches Backup Tool, was ich dir empfehlen koennte, habe ich nicht laufen. Dafuer aber was zum letzten Punkt:
klar geht das.
# schreibt alle explizit installierten Pakete aus den offiziellen Repos in die Datei "pkglist"
pacman -Qqen > pkglist
# installiert die Pakete aus der Datei, die aktuell nicht installiert sind
sudo pacman -S --noconfirm --needed - < pkglist
Falls du Pakete aus den AUR installiert hast geht das ganze z.B. mit pacaur, den musst du dann natuerlich zunaechst wieder von Hand installieren. Ansonsten mit "-Qqem" statt "-Qqen" eine Liste der AUR Pakete machen und analog installieren.

Wenn du keine Beruehrungsaengste hast lassen sich Backups sehr schoen skripten, z.B. mit rsync. Dann kannst du bei jedem Durchlauf configs, ausgewaehlte persoenliche Daten und eben diese Listen inkrementell wegsichern.

Ansonsten, als allgemeiner Tip, lohnt auch ein Blick ins Arch Wiki (Manjaro basiert auf Arch) immer: https://wiki.archlinux.org/index.php/Synchronization_and_backup_programs
Es gibt auch eine Deutsche Version, die aber natuerlich nicht so ausfuehrlich ist: https://wiki.archlinux.de/title/Backups

exxo
2017-05-03, 20:34:55
Für das home Verzeichnis verwende ich dieses Script, welches in regelmäßigen Abständen als Cron Job gestartet wird:

http://www.noah.org/wiki/Rsync_backup

Das Script erzeugt rollierende inkrementelle Backups. Der erste Lauf dauert recht lange weil die gesamten Dateien in das Zielverzeichnis kopiert werden. Alle weiteren Backups gehen fix weil lediglich das Delta zum vorherigen Backup gesichert wird.

Der Clou ist, das dieses Skript mit Hardlinks arbeitet. Für jedes Backup wird ein Ordner mit allen Dateien erzeugt, welchen du bei Bedarf einfach zurück in das Quellverzeichnis kopierst.

sei laut
2017-05-03, 21:05:56
Ich selbst nutzte BackupPC, was aber zum sichern auf eine Festplatte eher ungünstig ist.
Gerade Bups gefunden, ein Frontend für Bup.
https://github.com/emersion/bups

Bup ist bei uns auch auf der Arbeit im Einsatz. Sehr effizient, bei sehr sehr vielen Dateien (auf die Menge wirst du nicht kommen) wird es langsam. Aber bis dahin ist es nett, weil eine Datei - genauer sogar nur ein Block - nur einmal Speicher belegt.
Wenn die GUI so gut funkioniert wie beschrieben.. müsste es selbst mal testen. :D

@exxo: Script ist auch gut. Allerdings ist das anpassen der Rechte bescheuert und zudem hat er bei rsync die Optionen -A, -X und -H vergessen. Die würde ich an deiner Stelle noch hinzufügen. Gerade -H ist nett, weil Linux bereits hardlinked Dateien hat und die übernommen werden.

EOVI
2017-05-03, 21:12:43
Rsync ist OK aber damit hast du keine History und und nicht wirklich viel Kontrolle über deine Backups. Ich verwende "borg backup" [1].

Hier noch meine Kommandos als Beispiel:

Jede Nacht per Cron (Ja mein Rechner läuft 7x24):

borg create --compression lz4 /backup/borg::Dokumente-`date +\%Y\%m\%d-\%H\%M` ~/Dokumente ~/bin ~/.gnupg ~/.ssh ~/.alpine

Das erstellt mir jede Nacht ein Backup der gewählten Ordner. Mit einem weiteren Befehl kann ich jetzt sagen, was ich wie lange aufbewahren will:

borg prune -v --list --keep-daily=30 --keep-weekly=8 --keep-monthly=24 /backup/borg


Tägliche Backups - 30 Tage zurück
Wöchentliche Backups - 8 Wochen zurück
Monatliche Backups - 24 Monate zurück

Der Rest steht in der Doku.
cu
[1] https://borgbackup.readthedocs.io/en/stable/