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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Umfangreiches Review: Fujifilm X100F


aths
2017-06-09, 23:47:04
Oh, diese Kamera. Alles zwischen Frust und fast schon dem Impuls, sie auf die Erde zu schleudern – und Glücksgefühlen, weil ich überirdisch schöne Fotos aufgenommen habe. In gut zwei Monaten hatte die Kamera einiges gesehen: Fahrrad-Touren, private Feste, eine Hochzeit. Wegen eines Defekts am Sucher war das Gerät dann in Reparatur. Nach ziemlich langer Wartezeit wurde das Gerät komplett ausgetauscht.

Die Fujifilm X100F ist eine Kompaktkamera ohne Zoom und ohne Bildstabilisierung. Für 1400 Euro. Gleich vorweg, das Modell hat Schwächen: Der Akku hält nicht gerade lange und der Autofokus hat Probleme mit bestimmten Mustern. Obendrein hat das Gerät diverse Eigenarten, also viele Details mit denen man umgehen lernen muss. Der Weg dahin erzeugt ziemliche Frustmomente und man ist nie ganz am Ziel. Dieses Posting fasst die bisherigen Erfahrungen zusammen und bespricht den Genuss, aber auch die Probleme mit der X100F.

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F wie Fourth

Hier im Bild ist das Objektiv bereits mit einem Schutzfilter verlängert, im Werkszustand sieht der Apparat mit seinem flachem Objektiv noch freundlicher aus. Es handelt sich um meine erste Fuji-Kamera und ich bin beeindruckt von den Feinheiten. Zum Beispiel ist die Blendeneinstellung bei Teilstufen leichtgängiger als bei vollen Stufen.

Modell F (Fourth) ist die vierte Ausgabe der X100-Reihe. Vergleiche zu den Vorgängern kann ich mangels Erfahrung nicht ziehen, also werde ich die F für sich alleine genommen beschreiben. Alles ist sauber gearbeitet, nichts wirkt klapprig. Wenig Kunststoff, viel Metall. Regenschutz gibt es aber nicht und fallen lassen möchte ich den Apparat auch nicht. Die silberglänzende Oberfläche ist nicht speziell kratzfest.

Das Gerät verwende ich meistens mit der nachkaufbaren offiziellen Ledertasche. Das Taschen-Vorderteil lässt sich separat abnehmen, während das Unterteil an der Kamera verbleibt. Auf der Unterseite kommt man über eine Lasche an der den Batterie/Speicherkarten-Schacht heran. Das Stativgewinde ist jedoch nur nutzbar, wenn die Kamera ganz aus der Tasche herausgenommen wird.

Der Fotoapparat bietet einen moderaten Weitwinkel ohne Zoom, hat dafür aber eine lichtstarke Optik und einen ziemlich großen Sensor. Technisch gesprochen: Es ist ein 24-Megapixel-Sensor im Cropfaktor 1,52. Das Objektiv mit 23 mm physikalischer Brennweite bringt daher einen Bildausschnitt wie von 35 mm Brennweite bei Kleinbild. Die lichtstärkste Einstellung ist Blende 2.

Dieses Foto zeigt den Blickwinkel.

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F wie Fotografieren

Die mit der X100F angefertigten Beispielbilder in diesem Review zeigen zwar unterschiedliche Kamera-Settings, wurden aber nicht nachträglich bearbeitet.

Für gestellte Portraits nutze ich meistens ein Stativ und einen Drahtauslöser, weil das stilvoll aussieht. Zur Kontrolle dient das hintere Display. Bei Ausflügen hänge ich mir die Kamera mit der Ledertasche um den Hals. Hier möchte ich aber nicht auf das Display, sondern durch den Sucher schauen um beim Fotografieren die Umgebung besser auszublenden.

Der X100F-Sucher kann elektronisch oder optisch betrieben werden und auch im Optikmodus noch Informationen einblenden – auf Wunsch sogar ein kleines digitales Vorschaubild. Das ist dann die Hybrid-Variante des Suchers. Das elektronisch angezeigte Bild kann die gesamte Szene darstellen, eine moderate Vergrößerung um den Scharfstell-Punkt, oder eine starke Vergrößerung.

Das Gerät kommt ohne jede Bildstabilisierung aus, weshalb ich zwei der drei Automatik-Profile auf schön kurze Belichtungszeiten gesetzt habe. Sich in die Menüs einzufuchsen, dauert etwas.

Neben der klassischen Bildausgabe als Jpeg-Datei wird natürlich auch ein Raw-Format unterstützt, welches alle Sensor-Daten verlustfrei aufbewahrt. Mit Raw-Dateien kann man mehr Struktur in den Wolken zeigen und feines Baumgeäst besser auflösen. Aber nach einer Fototour habe ich keine Lust, mich groß an den Computer zu setzen um die Raw-Bilder zu bearbeiten. Immerhin kann man Raw-Dateien im Apparat verlustfrei komprimieren lassen. Das reduziert die 50 MB auf ungefähr die Hälfte. Ein Jpeg in voller Auflösung beansprucht um die 9 bis 15 MB. Neuerdings nehme ich oft nur noch das Jpeg auf.

Abseits der Technik hilft auch das Design des Fotoapparats, um die Chancen auf gute Fotos zu steigern: In der Öffentlichkeit wirkt die Kamera nicht bedrohlich, außerdem kann man so tun als wolle man ein bestimmtes Objekt dahinten ablichten – während sich die interessante Szene unbemerkt am Bildrand befindet. Bei privaten Treffs, zum Beispiel auf einer Party, kann man Leute fotografieren ohne ihnen mit einem wuchtigem Objektiv vor der Nase herumzufuchteln. Durch ihr fast schon analoges Design bringt die X100F die Bedeutung vergangener Tage zurück. Pro Film hatte man weniger als 40 Aufnahmen, jedes Foto war noch ein besonderer Moment. Die X100F ist natürlich eine Digitalkamera, trotzdem scheinen Partygäste ihr mehr Bedeutung zuzumessen als einer Handykamera.

Die X100F arbeitet mit Zentralverschluss, ist also schön leise wenn man den Lautsprecher-Sound abschaltet. Der alternative elektronische Verschluss ist sogar komplett lautlos. Ein in der Kamera eingebauter Bild-Puffer erlaubt, viele Fotos schnell nacheinander aufzunehmen.

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F wie Funktionalität

Durch den großen Sensor kann die Kamera auch feine Schattierungen noch sauber aufnehmen. Die Sensor-Empfindlichkeit geht bis Iso 12800. Bei dieser Einstellung wird ein Bild natürlich schon recht flau, es kann aber für normale Monitorgrößen noch verwendet werden. Gerade nachts braucht man diese Reserven. Bei Tageslicht oder Dämmerung sind die Aufnahmen hervorragend klar und rauscharm.

Bereits mit Standard-Dynamik erfasst die Kamera sowohl ziemlich helle Lichter, als auch dunkle Schatten. Mit erhöhter Dynamik belichtet die Kamera absichtlich zu kurz, um Überbelichtung zu vermeiden. Die zu kurze Belichtung gleicht das Gerät mit einem erhöhten Iso-Wert aus. Offenbar wird dieser Ansatz bereits mit Standard-Dynamik verfolgt, das würden den Mindest-Iso-Wert von 200 erklären.

Möchte man bei praller Sonne die Blende trotzdem weit aufmachen, kann man mit superkurzen Verschlusszeiten arbeiten. Wenn das nicht reicht, schaltet man den eingebauten Graufilter zu. Manchmal, auch ohne besondere Umstände, geraten die Fotos der X100F ohne nachvollziehbaren Grund etwas zu dunkel, wobei eine spätere Korrektur am PC problemlos möglich ist.

Das Besondere bei der X100F ist der vielseitige Sucher. Das elektronische Sucherbild ist für die meisten Zwecke gut genug, außer bei sehr hellen oder dunklen Stellen. Wer manuell scharfstellen möchte, kann auf diverse Hilfen zurückgreifen, sogar ein digitaler Schnittbildindikator steht zur Verfügung. Man kann alle möglichen Informationen ein- oder ausblenden, darunter einen künstlichen Horizont – auch im optischem Modus. Das Sucherbild ist natürlich nicht so groß wie bei einer Spiegelreflex, das lässt sich bei einem Kompaktgerät wahrscheinlich nicht realisieren.

Bei so einer Kamera möchte ich hohe Stabilität und bin froh, dass der Bildschirm nicht ausklappbar, sondern fest eingebaut ist. Am Gehäuse gibt es Räder, Knöpfe, ein Vier-Wege-Pad plus einen Joystick – da vermisse ich auch keine Touch-Funktion auf dem Display.

Ebenfalls gefällt mir, dass es kein PSAM-Moduswahlrad gibt und man die Blende, Belichtungszeit und Lichtempfindlichkeit stattdessen direkt einstellt. Voll- und halbautomatische Modi lassen sich weiterhin auswählen. Die Einstellfunktionen kann man auch auf andere Räder legen, das ermöglicht bei der Belichtung dann noch feinere Unterteilungen.

Außerdem kann man bis zu sieben Tasten selbst belegen. Dabei komme ich mir ein bisschen vor, als würde Fujifilm mich mein eigener Fotoapparat-Konstrukteur sein lassen. Das Gerät erlaubt, sich auch ein “My Menu”, sowie ein nochmal schneller zu bedienendes “Quick Menu”, sowie mehrere einige Bildprofile zu erstellen. Bei der X100F habe ich nirgends das Gefühl, dass der Hersteller mit Absicht Sachen weglässt um mich zum Kauf eines größeren Modells zu bewegen.

Es gibt sogar Pixelmapping um defekte Sensorpixel zu erkennen. Das Austausch-Gerät hatte eine Gruppe von einigen Hotpixeln, die immer weiß waren. Nachdem das Pixelmapping durchgelaufen ist, werden diese rückstandsfrei weggerechnet – auch im Raw-Bild. Da mit der Zeit noch weitere Pixel ausfallen könnten, freue ich mich, dass hiermit wenigstens keine Bildfehler erzeugt werden.

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F wie Fujinon

Um die Außenlinse zu schonen, habe ich einen Klarsicht-Schutzfilter gekauft. Weil man für Filter einen Adapter braucht, wird das Objektiv ein gutes Stück länger und ist damit nicht mehr so angenehm unaufdringlich. Dankenswerterweise ist diese Option bei der Tragetasche berücksichtigt, auch das Vorderteil passt noch.

Bei fest eingebauter Optik schwingt immer die bange Frage mit, ob sie auch gut ist. Den Aufbau hat Fuji veröffentlicht: Es gibt innerhalb des Objektivs ein doppelseitig-asphärisches Element, im Wesentlichen handelt es sich aber um eine Konstruktion mit herkömmlichen Linsen. Der Flachbauweise wegen geht die X100F-Optik Kompromisse ein. Folgende Merkmale gelten nur bei weit offener Blende: Punktlichter in der Nacht zeigen teilweise einen Strahlenkranz. Egal ob nachts oder tags, man bekommt um harte Kontraste herum einen lila Farbsaum. Im Nahbereich verliert das Bild Kontrast. Mit anderen Worten betreffen die Probleme nicht den fotografischen Alltag und wenn sie doch auftreten, bekommt man sie in den Griff indem man einfach die Blende etwas zudreht.

Unabhängig von der Blende zeigt sich eine leichte tonnenförmige Bildverzeichnung. Wenn man ein Auge dafür hat, kann das bei Architekturfotografie so weit stören, dass eine Korrektur am PC anzuraten ist. Interessanterweise sorgt die Bildverzeichnung bei Gruppenfotos dafür, dass die perspektivische Weitwinkel-Verzerrung von Köpfen am Bildrand etwas gedämpft wird. Insgesamt reden wir von einer schwachen Verzeichnung, die in fast allen Situationen gänzlich unbemerkt bleibt.

Je nach dem, von wo die Sonne ins Objektiv reinstrahlt, hat man Streulicht im Bild. Das kann ein Motiv stören, dann schatte ich nach Möglichkeit die Sonne mit der Hand ab. Bei ungünstigen Winkeln ist das nicht möglich, man hat dann helle Flecken im Bild, darunter einen aufdringlichen roten Kreis. Manchmal nutze ich das Reinstrahlen der Sonne aber auch mit Absicht.

Will man den Hintergrund bewusst unscharf halten, zeigt sich im sogenannten Bokeh eine Überkorrektur. Insgesamt bietet die Optik im Bokeh-Bereich aber einen guten Kompromiss aus Unschärfe und Effekthascherei mit Lichtscheiben.

Wenn man mit dem Objektiv umgehen lernt, erzeugt es fan-tas-tische Bilder. Ich stelle mal die steile These auf, dass die mathematisch suboptimale Linsen-Konstruktion den Fotos eine Stimmung gibt, die von Fujifilm genau so beabsichtigt war.

https://photos.smugmug.com/photos/i-dCrhfqK/0/93981cf3/XL/i-dCrhfqK.jpg

F wie Film

Die gute Leistung bei wenig Licht erreicht die Kamera durch gute Sensor-Hardware mit Kupfer-Verdrahtung, aber auch durch Software – konkret mit betonter Reduzierung des Farbrauschens. Damit muss das Helligkeitssignal nicht so stark angefasst werden, wodurch dass das Bild viel von der Lichtstimmung behält ohne im Rauschen zu ertrinken.

Der Sensor hat eine ungewöhnliche Farbpixel-Anordnung, "X-Trans" genannt. Während herkömmliche Farb-Masken ein sehr regelmäßiges Muster bilden, verwendet X-Trans eine weniger regelmäßige Anordnung. Das ist etwas näher am analogen Film, dort sind die lichtempfindlichen Bestandteile komplett zufällig verteilt. Ist das nun besser, oder nur anders? Jedenfalls versucht der Hersteller, sich abzusetzen.

Unser Auge ist für Helligkeits-Abstufungen empfindlicher als für Farbton-Nuancen. Die Helligkeit eines Foto-Bildpixels wird überwiegend von der Grün-Komponente bestimmt. Ein normaler Sensor hat zu 50% Grün-Pixel. X-Trans hat einen etwas größeren Grün-Anteil, was eine bessere Helligkeitsabstufung ermöglicht. Als Nachteil leidet die Auflösung von Farbe. Insgesamt ist X-Trans näher am Idealwert.

So weit die Theorie. In der Praxis verwendet Fuji in der Bildausgabe jedenfalls einen Trick, um Objekte aus dem Foto optisch herauspoppen zu lassen. Hierfür wird die Grenze zwischen Flächen mit unterschiedlichen Farben sehr scharf gezogen. Zusätzlich bekommt das Bild eine Tiefenwirkung indem Schattenbereiche noch mal künstlich nachgedunkelt werden. Die Schatten laufen aber nicht einfach im Schwarz zu, sondern zeigen auf einem guten Monitor noch Abstufungen im Dunkeln. Die Bildausgabe lässt sich dem persönlichen Geschmack gemäß mit Schattenstärke, Lichterstärke, Bildschärfe und Kräftigkeit der Farben einstellen.

Fuji geht noch einen Schritt weiter und berücksichtigt auch die Besonderheiten der Farbwiedergabe und der Hell-Dunkel-Zeichnung von chemischem Film-Material. Das Fujifilm-Marketing greift hierfür Namen bekannter analoger Filme auf.

https://photos.smugmug.com/photos/i-3MtLNCt/0/2d7832fc/XL/i-3MtLNCt-XL.jpg

F wie Farbe

Mit der "Velvia"-Simulation werden die Farben ein Stück hochgedreht, zusätzlich sind Himmelblau und Sonnengelb jeweils ganz leicht ins Rötliche verschoben und wirken damit kräftiger. Die Velvia-Bildstimmung wird von der Farbe getragen. Das Gegenteil davon ist "Classic Chrome". Vor allem schreiende Farben werden hier gedämpft, das Bild wirkt angenehm unaufdringlich. Auf den ersten Blick denkt man "Ein gutes Foto", erst beim zweiten Hinschauen fällt auf, dass der farbliche Pep fehlt. Dafür sind Lichtverläufe besonders gut sichtbar.

Es gibt eine Handvoll weiterer Optionen. Der Standardmodus ist ebenfalls eine Filmsimulation und heißt “Provia”. Das ist meine Lieblingseinstellung. Was die Provia-Ausgabe für Farben erzeugt, finde ich spitze. Das Bild ist ausgewogen und verzichtet auf Effekte, die sich abnutzen. Das Schaufenster-Bild mit den Vasen nutzt diese Simulation. Obwohl es noch spezielle Portrait-Filmsimulationen zur Auswahl gibt, kann man sich bereits bei Provia darauf verlassen, dass Hauttöne gut dargestellt werden.

Bei Vegetation zeigt sich, dass das Provia-Grün eine Spur zu satt und zu dunkel ist. Das erinnert an gängige analoge Farbfilme – kein Wunder. Für mich ist der Ansatz den die Kamera bietet, eine Erleichterung: Anstatt einfach nur mehr Megapixel zu bringen und auf die Raw-Fähigkeit zu verweisen, hat die X100F auch eine eingebaute Bildverarbeitung die ein in sich stimmiges Foto erzeugt.

Als Gastfotograf bei einer Hochzeit nutzte ich die Simulation "Pro Neg Hi". Die blasseren Farben und dafür etwas konturierteren Schatten gaben genau die Atmosphäre wieder, die ich bei Hochzeitsfotos haben möchte. Andere Gäste hatten teilweise detailliertere Bilder aufgenommen, aber auch deutlich größere Geräte verwendet. Da ich kein Einverständnis habe, kann ich die Hochzeitsbilder nicht posten, aber sie sind ziemlich gut gelungen.

Für Freude der Schwarzweißfotografie gibt es neben dem Standard-Monochrom-Modus noch “Acros”. Dank Acros mache ich überhaupt mal einige Bilder in Schwarzweiß. Flächen mit ähnlicher Helligkeit lassen sich dank feinen Schattierungen auseinanderhalten. Auch sehr helle und dunkle Bereiche zeigen noch einen verblüffenden Detailgrad. In Vergrößerung wird ein angenehmes Filmkorn sichtbar.

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F wie Fokus

Um die X100F als schnelle Point-and-Shoot-Kamera zu verwenden, empfiehlt sich der Autofokus-Modus "Wide". Alternativ nutze ich manchmal den manuellen Fokus, den ich anhand der digitalen Entfernungsanzeige auf die ungefähr richtige Entfernung einstelle. Seit der Firmware 1.01 merkt sich die Kamera die manuelle Fokuseinstellung beim Ausschalten. Ob "Wide"-Autofokus oder manuelle Abschätzung, man erhält mit Bilder, die für viele Zwecke scharf genug sind.

Um für eine Aufnahme volle Kontrolle zu bekommen, ist der "Spot"-Modus notwendig. Den Fokus-Punkt kann man bequem per Mini-Joystick verschieben. Meistens klappt es, auf den gewählten Ausschnitt scharfstellen zu lassen. Leider verfranzt sich der Autofokus-Modus manchmal und stellt zum Beispiele eine Entfernung von 3 Metern ein, obwohl die Bäume rund 50 Meter entfernt sind.

Neben Bäumen sind es auch Schieferdächer, Wiesen oder Schilfrohr-Felder, die den Fokus durcheinanderbringen können. Manchmal passiert es auch ohne erkennbaren Grund, dass die Kamera den Fokus bestätigt obwohl im Bild keine einzige Stelle scharf ist. Der Fehlfokus tritt eher bei sonnigem Wetter auf. Insgesamt ist die Ausschussrate zwar noch gering, aber ich finde es ärgerlich, dass eine falsche Fokus-Einstellung vorkommen kann. Ruft man mit halb-gedrücktem Auslöser die Scharfstellung erneut auf, findet das Gerät dann meistens den korrekten Fokus, allerdings ist das Display- oder Sucherbild zu klein, um einen korrekten oder falschen Fokus zu erkennen.

Die X100F erlaubt, den Bildbereich am AF-Punkt zu vergrößern um so die Schärfe zu beurteilen. Dank Hybrid-Modus ist das auch im bei optischem Sucherbetrieb möglich. Als schnelle Hilfe kann man auch einfach die digitale Fokus-Entfernungsanzeige nutzen. Das ist wieder so eine typische X100F-Eigenschaft: Die Kamera bietet alle Werkzeuge, man sollte sie aber auch einsetzen.

Es kann passieren, dass eine geringfügige Abweichung das Bild einen Tick unscharf macht. Das Foto bleibt brauchbar, außer im Großdruck. Eine hingegen rundum gelungene Aufnahme – der Normalfall bei der X100F, nur eben kein Dauerzustand – zeigt einen Detailgrad, den man bei einer Kamera dieser Größe nicht erwartet.

Neben Wide- und Spot-Autofokus gibt es noch eine Kompromiss-Form, den Zone-Autofokus. Das wäre für viele Einsatzgebiete der optimale Modus, leider treten hier auch Fokusfehler sporadisch auf. Der Kontrollblick auf die Entfernungsanzeige bleibt zur Ausschuss-Vermeidung notwendig. Das Problem ist hier, dass die Kamera oft genug richtig scharfstellt dass man sich die Kontrolle wieder abgewöhnt bis das Gerät dann eben doch mal wieder danebengegriffen hat.

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F wie Festbrennweite

Alle meine bisherigen Apparate hatten Zoom. Jetzt auf einen moderaten Weitwinkel festgelegt zu werden, erweist sich weniger als als Einschränkung, mehr als Befreiung. Man kann auch mit dem bloßen Auge nicht zoomen. Mit der X100F konzentriert sich auf die Szene und macht einfach ein Foto.

Um ein Objekt zu betonen, nutze ich öfter mal das Hochformat oder schneide ein Quadrat aus. Oder nutze eine Ausschnittsvergrößerung, bei 24 Megapixeln hat man ordentlich Spielraum.

Die ersten Tage nach dem Kauf hatte ich immer wieder ein seltsames Gefühl: So viel Geld für eine Festbrennweite? Es gibt zwei Digitalzoomstufen, natürlich mit Verlust in der Bildqualität. Für optische Änderung des Blickwinkels bietet Fuji zwei Konverter zum Nachkaufen an. Der einen bietet einen größeren Blickwinkel, der andere holt das Bild näher heran. Die Konverter habe ich nicht, fühle mich aber entspannter, weil diese Option besteht.

Mein "Zoom" heißt also: Laufen. Beim Laufen beschäftige ich mich bereits gedanklich mit dem Motiv, aber ich laufe natürlich nur, wenn ich denke dass es sich lohnt. Nehme ich dann etwas von Nahem auf, hat das Foto eine gewisse Art von Ehrlichkeit, weil ich tatsächlich dort war und nicht nur hingezoomt habe. Man kann nicht immer weit genug hin- oder zurücklaufen, aber entwickelt aber ein Auge dafür, was sich mit dem vorhandenen Blickwinkel aufnehmen lässt und findet Perspektiven, an die man vorher nicht gedacht hat.

Festbrennweite ist nicht für jeden und nur weil ich damit jetzt gut auskomme, würde ich es nicht generell empfehlen. Der Nicht-Zoom wird für viele Anwender die X100 bestenfalls zu einer netten Zweitkamera zu machen. Ich setze sie als meine einzige Kamera ein. Damit schließe ich einige Fotomotive von vornherein aus. Für mich zählt aber nicht mehr, welche Bilder ich mit einer Kamera theoretisch machen könnte. Sondern welche ich wirklich mache.

https://photos.smugmug.com/photos/i-kkCsr44/0/b0db8ab2/XL/i-kkCsr44-XL.jpg

F wie Fotoapparat

Zoom, Bildstabilisierung, Klapp-Display, Touchfunktion – die X100F sagt nein zu Technologien, die sich bei Kompaktgeräten eigentlich längst durchgesetzt haben. Im Menü versteckt gibt es eine Videofunktion, die ist aber nicht der Rede wert. Panorama-Funktionen gibt es ebenfalls, die sind aber auch kein Glanzpunkt. Aber bei Standbild-Aufnahmen bietet das Gerät ein Gefühl von "Ich fotografiere jetzt".

Durch den Sucher schauen, auslösen, danke. Dazu die feinmechanisch wirkenden Einstellräder, das freundliche Aussehen der Kamera und die entsprechenden Reaktionen der Leute, das macht Spaß.

Gibt es zu viel Schatten im Bild, kann der Blitz schön auffüllen. Weile alle tatsächlich benötigten Sachen im das Gerät eingebaut sind, greift man einfach zu dieser Kamera und ist ausgerüstet.

Die Vorderansicht der X100F hat außer der Objektiv-Beschriftung nichts weiter aufgedruckt. Keine Megapixel-Zahl, nicht mal eine Modell-Abkürzung. Man sieht nur einen Fotoapparat.

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F wie Fazit

Zunächst die positiven Punkte: Die X100F ist perfekt um kleine Gruppen von Menschen zu fotografieren. Nach etwas Übung gelingen mir nun auf betrieblichen oder privaten Anlässen viele gute Fotos. Man kann die Kamera auch nutzen, um die direkte Umgebung oder Landschaft zu dokumentieren, sie ist dabei noch kompakt genug um sie überall hin mitzunehmen.

Das Objektiv ist für seine Flachbauweise verblüffend gut und geht dabei nur wenige Kompromisse ein, einige Kompromisse lassen sich sogar als Gestaltungswerkzeug kreativ einsetzen.

Die "Film-Simulationen" dürften auch unter dem Marketing-Gesichtspunkt entwickelt worden sein, die Jpeg-Ausgabe ist aber in der Tat so gut dass man ein Bild nach Zuschnitt und vielleicht einer kleinen Helligkeitskorrektur direkt verwenden kann. Natürlich gibt es auch das Raw-Format, sogar mit verlustfreier Komprimierung.

Das ganze technische Gerede hin und her, es kommt letztlich auf das Ergebnis an. Bei einem privaten Anlass (wiederum kann ich die Bilder nicht posten) habe ich einige Fotos gemacht wo wegen der offenen Blende die Unschärfe am Bildrand zwar bedenklich ist, und wegen dem hohen Iso-Wert feine Details untergehen, doch das Bild insgesamt einen Zauber ausstrahlt. Das passiert nicht rein von selbst, man muss das Gerät erst mal kennenlernen und dann natürlich den richtigen Moment abpassen. Dann zeigt sich, dass die X100F ein Werkzeug ist aus dem man das herausbekommt, was man an Mühe reingesteckt hat.

Das Hardware-Problem meiner X100F (die innere Lichtabdeckung im Sucher konnte festhängen) wirft kein gutes Licht auf Fujis Qualitätskontrolle, aber hier hatte ich wohl einfach Pech. Aber die laaange Zeit von über fünf Wochen bis es eine Lösung gab ist ziemlich enttäuschend. Bei einem 1400-Euro-Gerät erwarte ich einen professionelleren Kundenservice.

Vom Garantiefall abgesehen sehe ich bei der X100F einige generelle Probleme, wobei alle durch Firmware-Erweiterung lösbar wären:

• Der gelegentlich falsche Autofokus sollte abgestellt werden. Wäre das in der Umsetzung zu kompliziert, böte sich an, eine Option einzubauen erst mal einen Fokus im Fernbereich zu suchen. So eine Einstellung gibt es bei vielen anderen Kompaktkameras auch.

Eigentlich hätte ich noch weitere Ideen, so könnte das Punktlicht-Problem bei Offenblende durch eine Option verhindert werden, die erlaubt, für Automatik-Modi die Blende zu begrenzen. Dann hätte ich gerne eine Option, dass die leichte Bildverzeichnung digital korrigiert wird. Und als Alternative zum Digital-Zoom hätte ich gerne noch Digital-Crop.

Das Hauptproblem ist aber die erwähnte Scharfstell-Problematik dass die Kamera in einigen – seltenen – Fällen auf einen nahen Bereich fokussiert, obwohl alle Objekte im Bildausschnitt weit entfernt sind, so dass ein durchweg unscharfes Foto aufgenommen wird. Würde dies auf die eine oder andere Art behoben oder zumindest verbessert werden, könnte ich mit allen anderen Sachen locker leben.

rasie
2017-06-11, 14:03:55
Großes Lob und Anerkennung für dieses umfangreiche Review.

aths
2017-06-11, 19:52:49
Danke. Teilweise schrieb sich das recht flüssig, teilweise habe ich überlegt wie ausführlich man werden kann, ohne zu langweilen.

Was man noch ergänzen kann ist, dass es mir bei einem Fotoapparat die Mitnehmbarkeit ankommt. War schon am überlegen, eine gute Spiegelreflex zu kaufen, wäre auf Radtouren aber grenzwertig.

BlueFrog
2017-06-11, 22:03:38
Kann mich dem Vorredner nur anschließen, sehr gutes Review!

Ich stehe gerade vor der Wahl einer neuen Systemkamera, bin jedoch für eine Fuji-Kamera zu „vernünftig“ (u.a. mit Blick auf Preis). Darin hat mich Dein Review bestärkt.

Ein Schmuckstück ist die Kamera dennoch :)

rasie
2017-06-11, 22:05:41
Sehr oft habe ich gelesen, die beste Kamera ist die, die man gerne mitnimmt und meistens dabei hat, Smartphones mal ausgenommen. Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen und mich bewußt für den noch etwas kleineren Olympus MFT-Sensor entschieden. Immer häufiger ließt man auch in diversen Fotoforen, dass vormals überzeugte Canon- und Nikon-Besitzer wegen des Gewichts auf kleinere Systemkameras umsteigen.

BlueFrog
2017-06-11, 22:45:04
Sehr oft habe ich gelesen, die beste Kamera ist die, die man gerne mitnimmt und meistens dabei hat, Smartphones mal ausgenommen. Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen und mich bewußt für den noch etwas kleineren Olympus MFT-Sensor entschieden. Immer häufiger ließt man auch in diversen Fotoforen, dass vormals überzeugte Canon- und Nikon-Besitzer wegen des Gewichts auf kleinere Systemkameras umsteigen.

Welche Olympus hast Du?

Ich überlege aktuell zwischen Sony A6000 und Panasonic GX80, wobei die GX80 wegen der integrierten Bildstabilisierung bei mir die Nase vorne hat, welche dann auch MFT wäre (siehe Vergleich hier (https://kameraguru.de/panasonic-lumix-gx80-vs-sony-alpha-6000/))

Oute mich nämlich dazu, zu faul zu sein, mit Stativ zu fotografieren :)

Und eben die größere Objektivauswahl, da Panasonic + Olympus MFT-Kameras haben!

@aths: Sorry für OT in Deinem Review!

Argo Zero
2017-06-12, 00:11:18
Schöne Rezension mit persönlichem Touch und liebe zum Detail. Du willst nicht einfach drauf los knippsen, sondern dich interessiert jeder cm deiner Kamera, bis hin zur erwähnten Kupferverdrahtung.
Wenn ich das zwischen den Zeilen richtig interpretiere, dann macht dir der Weg zum Bild mindestens genauso viel Spaß, wie das eigentliche Resultat.
Würde mich daher nicht wundern, wenn du in naher Zeit mit einer Leica M unterwegs bist. :)

rasie
2017-06-12, 18:16:00
Fehlerhafter Post wegen falsch zitiert.

rasie
2017-06-12, 18:24:24
Welche Olympus hast Du?

Ich überlege aktuell zwischen Sony A6000 und Panasonic GX80, wobei die GX80 wegen der integrierten Bildstabilisierung bei mir die Nase vorne hat, welche dann auch MFT wäre (siehe Vergleich hier (https://kameraguru.de/panasonic-lumix-gx80-vs-sony-alpha-6000/))

Oute mich nämlich dazu, zu faul zu sein, mit Stativ zu fotografieren :)

Und eben die größere Objektivauswahl, da Panasonic + Olympus MFT-Kameras haben!

Ich habe ein relativ altes Modell, die E-PL5 aus dem Jahr 2012, womit ich immer noch sehr zufrieden bin. Empfehlen würde ich sie aber nicht mehr sondern schon ein aktuelleres Modell. Olympus hat einer der besten Bildstabilisatoren und ganz hervorragende Festbrennweiten. Wenn Dein Schwerpunkt auf Foto liegt nimm Olympus, und wenn Dir Videos genauso wichtig sind dann eher Panasonic. MFT ist für mich der beste Kompromiss zwischen Größe/Gewicht versus Bildqualität.

Falls Dich interessieren sollte welche Fotos mir mit der Olympus E-PL5 und der 75mm Festbrennweite gelungen sind:

https://www.oly-forum.com/profile/radolfo62

BlueFrog
2017-06-12, 19:32:06
Ich habe ein relativ altes Modell, die E-PL5 aus dem Jahr 2012, womit ich immer noch sehr zufrieden bin. Empfehlen würde ich sie aber nicht mehr sondern schon ein aktuelleres Modell. Olympus hat einer der besten Bildstabilisatoren und ganz hervorragende Festbrennweiten. Wenn Dein Schwerpunkt auf Foto liegt nimm Olympus, und wenn Dir Videos genauso wichtig sind dann eher Panasonic. MFT ist für mich der beste Kompromiss zwischen Größe/Gewicht versus Bildqualität.

Falls Dich interessieren sollte welche Fotos mir mit der Olympus E-PL5 und der 75mm Festbrennweite gelungen sind:

https://www.oly-forum.com/profile/radolfo62

Danke Dir! :)

Video ist in der Tat nicht wichtig für mich.

Ich schaue mir noch die Olympus OM-D E-M10 Mark II genauer an.

Laz-Y
2017-06-12, 20:04:27
Vielen dank für Dein hervorragendes Review.

Ben Carter
2017-06-12, 21:04:52
Danke für das Review. War wirklich sehr interessant und unterhaltsam zu lesen und man spürt regelrecht, wie viel Freude dir diese Kamera macht (abgesehen von den kleinen Problemchen und der Wartezeit) und ich finde es toll, wenn diese Leidenschaft entwickelt wird.

Was mich aber wirklich noch interessieren würde, wie bei dir die Entscheidung auf diese Kamera gefallen ist und somit z.B. gegen eine kleine EVIL mit Pancake. Ist es das Gehäuse und Haptik oder einfach der "Bildlook"? Eher eine emotionale Entscheidung oder aufgrund von Fakten/Specs?

lg Ben

L233
2017-06-12, 22:16:54
Welche Olympus hast Du?

Ich überlege aktuell zwischen Sony A6000 und Panasonic GX80, wobei die GX80 wegen der integrierten Bildstabilisierung bei mir die Nase vorne hat, welche dann auch MFT wäre

GX80 wäre meine Wahl. Die A6000 hat sensorbedingt ca. 1 1/3 Beleuchtungsstufen ISO-Vorteil, aber das wird locker dadurch wett gemacht, dass man dank IBIS und Dual-IS (bei den entsprechenden Objektiven) mit längeren Verschlusszeiten und damit niedrigerem ISO photographieren kann.

Kein Touchscreen (vs. ausgereifte und durchdachte Touchscreen-Funktionalität bei Panasonic) und die wirklich jämmerliche Auswahl an nativen Objektiven sind für mich persönlich Genickbrecher bei der A6000. Das Kit-Objektiv ist für die Tonne und mit dem 900 Euro teuren Zeiss 16-70 ist extremes Linsen-Lotto angesagt. Auf der Plus-Seite hat man 24 Megapixel, was halt doch schon etwas mehr Spielraum beim nachträglichen Cropping zulässt.

Zu beachten ist allerdings:
1. Die GX80 ist weniger griffig als die A6000 (ausprobieren!)
2. Die GX80 ist merklich schwerer als die A6000
3. Der EVF ist zwar höher aufgelöst, kann aber technikbedingt zu Farbschlieren neigen. Ob einen das stört, ist stark vom subjektiven Eindruck abhängig (ausprobieren!)

Oder vielleicht noch etwas warten und schauen, was die Olympus E-M10 Mark III so bringt, die Gerüchten zufolge im Juli angekündigt werden soll.

Niall
2017-06-13, 07:37:24
Schönes Review, Danke! :)

Ich hatte damals die X100 (Erste Version) mit auf den Malediven und wirklich viel Freude mit der Kamera. Die Bilder schaue ich mir – nicht nur wegen der Motive – immer noch gerne an. Knackscharf, tolle Zeichnung und durch den vergleichsweise großen Sensor in Kombination mit der 2.0er Blende zaubert – bei Bedarf – ein sehr schönes Bokeh.

Gerade die Kompaktheit und Festbrennweite empfand ich immer als sehr angenehm, da man gar nicht erst in die Versuchung kam noch dies und jenes mitzuschleppen. Das ist exakt was mich an den »großen« DSLRs immer nervt plus: Leute die gerade vor die Linse rennen sind nicht so eingeschüchtert vom fetten Objektiv. :D

BlueFrog
2017-06-13, 17:14:15
Oder vielleicht noch etwas warten und schauen, was die Olympus E-M10 Mark III so bringt, die Gerüchten zufolge im Juli angekündigt werden soll.

Danke für die Tipps insb. potenzieller Nachfolger!

aths
2017-06-14, 22:31:00
Kann mich dem Vorredner nur anschließen, sehr gutes Review!

Ich stehe gerade vor der Wahl einer neuen Systemkamera, bin jedoch für eine Fuji-Kamera zu „vernünftig“ (u.a. mit Blick auf Preis). Darin hat mich Dein Review bestärkt.

Ein Schmuckstück ist die Kamera dennoch :)
Sehr oft habe ich gelesen, die beste Kamera ist die, die man gerne mitnimmt und meistens dabei hat, Smartphones mal ausgenommen. Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen und mich bewußt für den noch etwas kleineren Olympus MFT-Sensor entschieden. Immer häufiger ließt man auch in diversen Fotoforen, dass vormals überzeugte Canon- und Nikon-Besitzer wegen des Gewichts auf kleinere Systemkameras umsteigen.Die X100F ist nicht mal eine Systemkamera, es sei denn man würde die Konverter (die ich nicht habe) mitzählen. Die nicht austauschbare Festbrennweite nagelt einen da fest.

Eine Olympus (OM-D Mark so-und-so) hatte ich auch im Auge. Ein Grund, am Ende doch keine zu kaufen, war dass man bei einer Systemkamera sofort überlegt, welche Objektive man noch braucht. Meine Überlegung war: Ein Standardzoom, ein Weitwinkelzoom, ein Telezoom, ein Makro. Schon vier Objektive. Dann vor jeder Tour die Frage, welche man mitnimmt. Dann dachte ich, gut, ein Standard-Zoom reicht erst mal. Plus eine Pancake-Festbrennweite wenn man besonders leicht unterwegs sein will ...

Die Panasonic GX-8 hatte ich mir zeigen lassen, zu viel Plastik. Ich hatte mir auch Spiegelreflex-Geräte angesehen. Die 5300 oder 7200 hätte mich durchaus interessiert. Vor allem da es ein Nikkor DX-Objektiv 18-80 (also 24-120) 2,8-4 gibt. Obwohl ich auch ein Sony A6000 und 6500 begutachten konnte, reizten mich die Sony-Geräte nicht.

Schöne Rezension mit persönlichem Touch und liebe zum Detail. Du willst nicht einfach drauf los knippsen, sondern dich interessiert jeder cm deiner Kamera, bis hin zur erwähnten Kupferverdrahtung.
Wenn ich das zwischen den Zeilen richtig interpretiere, dann macht dir der Weg zum Bild mindestens genauso viel Spaß, wie das eigentliche Resultat.
Würde mich daher nicht wundern, wenn du in naher Zeit mit einer Leica M unterwegs bist. :)
Eine M6 hatte ich vor einigen Wochen in der Hand gehalten. Feines Teil. Bin allerdings nicht Liebhaber genug, mir eine anzuschaffen. Eine hingegen digitale Leica wäre außerhalb meiner Gehaltsklasse.

Kürzlich traute ich mich mit der X100F in eine Kirche. Bisher dachte ich, ah das wird nix, der Apparat hat ja keine Bildstabilisierung. Dann kam sowas bei raus:


https://photos.smugmug.com/photos/i-D5ddgjn/0/38455a70/X2/i-D5ddgjn-X2.jpg

Vollbild (https://photos.smugmug.com/photos/i-D5ddgjn/0/38455a70/O/i-D5ddgjn.jpg)

400% Dynamik, Astia-Simulation, Schatten und Highlights in der Kamera abgesenkt. Reines Out-of-Camera-Jpeg. Keine Bearbeitung, direkt von der Speicherkarte.

Was den Spaß angeht, jaaa!! Vor allem wenn man Freunde porträtiert.

aths
2017-06-14, 23:47:31
Danke für das Review. War wirklich sehr interessant und unterhaltsam zu lesen und man spürt regelrecht, wie viel Freude dir diese Kamera macht (abgesehen von den kleinen Problemchen und der Wartezeit) und ich finde es toll, wenn diese Leidenschaft entwickelt wird.

Was mich aber wirklich noch interessieren würde, wie bei dir die Entscheidung auf diese Kamera gefallen ist und somit z.B. gegen eine kleine EVIL mit Pancake. Ist es das Gehäuse und Haptik oder einfach der "Bildlook"? Eher eine emotionale Entscheidung oder aufgrund von Fakten/Specs?

lg Ben
Letztlich war es Begehren.

Als ich 2014 eine Kompaktkamera suchte und am Ende die hemdtaschentaugliche Nikon Coolpix P340 nahm, sah ich irgendwo im Internet ein Foto der damaligen X100-Version (müsste Modell S gewesen sein.) Einfach nur ein Fotoapparat. Sowas brauche ich! Schaute auf den Preis. War pikiert, da >1000 Euro absolut absurd waren.

Später kam die X100T auf den Markt. Feines Teil, ich begann, mich nun doch etwas zu interessieren. Sah dann in einem Fotoladen die normale X100 (Originalversion) im Sonderangebot. Hielt ich in der Hand, schaute durch den Sucher (Batterie war nicht drin.) Hmmm ... Meine erste Kamera die ich je hatte war ein analoge Kleinbild-Sucherkamera. Seitdem vermisse ich generell einen Sucher, erst recht einen optischen. Sollte ich mir die T kaufen?

Die X100-Reihe sieht unverschämt gut aus. Soll gute Bilder machen. Und hat einen Sucher. Und, endlich, die Blende stellt man hier direkt am Objektiv ein. Konnte mich aber nicht dazu durchringen, absurd viel Geld dafür auszugeben. Dann stellte Fuji die F vor. War nochmals teurer als die T, und wirkte mit dem neuen Bedien-Rad an der Frontseite schon grenzwertig überfrachtet. Und man würde mit einer X100 ja eben auf Zoom verzichten. Mit der P340 (24-120 mm) nutzte ich zwar schon oft 35 mm, aber auch gerne mal 50 oder 85 mm. Oder 24 mm für Architektur- und Landschaftsaufnahmen.

Die X100 wäre aber noch kompakt genug, dass man sie immer mitnehmen kann. Einen vergleichbaren Bildausschnitt war ich von den meisten meiner anderen bisherigen Kameras schon gewohnt (wobei die noch Zoom hatten.) Man würde einmalig irrsinnig viel Geld ausgeben, aber die Frage nach weiteren Objektiven stünde nicht mehr. Man hätte auch einen Fotoapparat, den nicht jeder hat.

(Und die kleinen Details: Keine Plakette mit einer Modellbezeichnung auf der Frontseite. Das AF-Hilfslicht hat jetzt ein rechteckiges Fenster. Während die T noch mit Kraft auf Retro macht, zeigt sich die F frisch. Und hat die Iso-Einstellung direkt integriert, mit dem Fenster im Rad.)

Vorbestellt habe ich die X100F dann in einem Laden, das Gerät also nicht online gekauft. Ein paar Tage vor meinem Geburtstag war sie da, zusammen mit einem netten Kollegen hatte ich sie dann abgeholt.

aths
2017-06-15, 00:04:45
Schönes Review, Danke! :)

Ich hatte damals die X100 (Erste Version) mit auf den Malediven und wirklich viel Freude mit der Kamera. Die Bilder schaue ich mir – nicht nur wegen der Motive – immer noch gerne an. Knackscharf, tolle Zeichnung und durch den vergleichsweise großen Sensor in Kombination mit der 2.0er Blende zaubert – bei Bedarf – ein sehr schönes Bokeh.

Gerade die Kompaktheit und Festbrennweite empfand ich immer als sehr angenehm, da man gar nicht erst in die Versuchung kam noch dies und jenes mitzuschleppen. Das ist exakt was mich an den »großen« DSLRs immer nervt plus: Leute die gerade vor die Linse rennen sind nicht so eingeschüchtert vom fetten Objektiv. :D
Das war auch mit ein Punkt für die Kaufentscheidung: Wenn ich mit einer geliehenen Spiegelreflex arbeitete, flüchteten einige gleich vor der Linse. Mit den Dingern machte es schon Spaß (D5200, D800, D4) weil das Arbeitstiere sind und die meisten Leute bleiben auch entspannt. Mit der X100 rechnete ich mir aber mehr Chancen aus, vor allem wenn es nicht um betriebliche Feiern geht, sondern um Treffs mit Freunden.

Das war (neben dem Bedürfnis nach einem Sucher) wichtig: Ich wollte endlich bei Treffs, auch nachts in Gaststätten, rauscharme Bilder machen können. Das ging mit der P340 selbst mit Blitz nur bedingt.

Was das Objektiv angeht, beschweren sich einige X100F-Käufer über die Bildweichheit bei f/2 im Nahbereich. Hier braucht es einfach Erfahrung, wann man wie weit abblenden muss, man kann nicht kopflos die Blende aufreißen und kontrastreiche Bilder im Nahfokus erwarten. Ich finde es aber gut, die Option auf diesen verträumten Effekt zu haben. Mit moderater Blende zeichnet das Objektiv durchweg scharf, ich weiß nicht wie die das hingekriegt haben. Das Bokeh finde ich bei der Flachbauweise ebenfalls schön wie du erwähnst. Natürlich nicht so verführerisch-cremig wie bei einem Portrait-Objektiv das so schwer ist wie die komplette X100.

Was die Festbrennweite angeht, hatte ich kürzlich mit einer geliehenen Spiegelreflex wieder das Erlebnis, dass es wichtiger ist, sich an eine Brennweite zu gewöhnen und dann schnell zu reagieren, als einen Zoom zu haben und dann erst mal den besten Bildausschnitt zu bestimmen, darüber aber einen unwiederholbaren Moment zu verpassen.

Ben Carter
2017-06-19, 09:56:49
Letztlich war es Begehren.

Als ich 2014 eine Kompaktkamera suchte [...]
Danke für die Erklärung, das macht es sehr nachvollziehbar. Ich freue mich darauf, weitere Bilder zu sehen.

lg Ben

Asaraki
2017-06-19, 11:59:27
Schönes Review Aths!

Argo Zero
2017-06-19, 12:10:15
Das mit der Schärfe ist so eine Sache im digitalen Zeitalter.
Drucke dir das Bild auf A3 Größe aus und es ist immer noch gestochen scharf, selbst bei F2.
Erst bei für den Heimgebrauch unüblichen Größen (Plakat) wirst du etwas "Unschärfe" bemerken.

Ein Killer-Feature vermisse ich jedoch bei der X100: Eine mechanische Fokussiermöglichkeit. Focus by wire macht keinen Spaß und ist langsam. Außerdem ist das digitale Bild rechts unten im Sucher zu klein für ein genaues Fokussieren. Das macht Leica besser. Von mir aus kann Fuji eine X100 Pro machen, für 1.000 EUR mehr und dafür einen richtigen Messsucher integrieren. Das sollte bei einer Festbrennweite nicht all zu teuer sein.

Auch missfällt mir die Umschaltverzögerung zwischen OFV und Display.

Trotzdem liebe ich meine Fuji und der Weg zum Bild ist mir genau so wichtig wie das eigentliche Resultat :)

aths
2017-06-21, 00:08:21
Danke für die Erklärung, das macht es sehr nachvollziehbar. Ich freue mich darauf, weitere Bilder zu sehen.

lg Ben
Im Review habe ich mit Absicht keine Knüller genommen. Jede Kamera wirkt super wenn man einfach die besten Bilder auswählt. Oder meinst du den Fotoapparat selbst? Von der habe ich, mit Zubehör, noch ein paar Propaganda-Fotos, die ich mal aufgenommen hatte:

https://photos.smugmug.com/photos/i-jrWdt7j/0/6b206432/L/i-jrWdt7j-L.jpg https://photos.smugmug.com/photos/i-hW4Fj5h/0/af480b04/L/i-hW4Fj5h-L.jpg

https://photos.smugmug.com/photos/i-wpML5BH/0/b970fb50/L/i-wpML5BH-L.jpg https://photos.smugmug.com/photos/i-V7Kcf7L/1/25921ff7/L/i-V7Kcf7L-L.jpg

Und, natürlich:

https://photos.smugmug.com/photos/i-XkJQBS4/1/901028ce/X2/i-XkJQBS4-X2.jpg

Seitdem ich die Tasche habe, nutze ich die Objektiv-Kappe nicht mehr. Den roten Knopf lasse ich ebenfalls weg.


Schönes Review Aths!
Danke!

aths
2017-06-21, 00:42:13
Das mit der Schärfe ist so eine Sache im digitalen Zeitalter.
Drucke dir das Bild auf A3 Größe aus und es ist immer noch gestochen scharf, selbst bei F2.
Erst bei für den Heimgebrauch unüblichen Größen (Plakat) wirst du etwas "Unschärfe" bemerken.

Ein Killer-Feature vermisse ich jedoch bei der X100: Eine mechanische Fokussiermöglichkeit. Focus by wire macht keinen Spaß und ist langsam. Außerdem ist das digitale Bild rechts unten im Sucher zu klein für ein genaues Fokussieren. Das macht Leica besser. Von mir aus kann Fuji eine X100 Pro machen, für 1.000 EUR mehr und dafür einen richtigen Messsucher integrieren. Das sollte bei einer Festbrennweite nicht all zu teuer sein.

Auch missfällt mir die Umschaltverzögerung zwischen OFV und Display.

Trotzdem liebe ich meine Fuji und der Weg zum Bild ist mir genau so wichtig wie das eigentliche Resultat :)
Ich hatte überlegt, ob ich dazu auch was schreibe, also dass der Fokusring nicht mechanisch mit den Linsen verbunden ist, dass die Umschaltzeit zwischen O/E-VF spürbar ist, dass die Jpegs eigentlich unnötig groß sind (wobei das andere Kameras auch machen, Farbe pro 2x1-Pixelblock, statt 2x2-Pixelblock zu speichern). Oder dass man wenigstens das D-Pad und den Q-Button deaktivieren kann (manchmal drückt man aus Versehen auf "Q".

Dass die EVG-Anzeige im Portrait-Modus netterweise mitdreht, dass man den Batterieladestand prozentgenau sehen kann, nur leider nicht in der Standard-Ansicht, und so weiter. Oder welche Möglichkeiten es gibt, schnell zwischen den Auto-Iso-Modi zu wechseln (eine ist sehr schnell aber man kann versehentlich zu weit gehen und mit 12800 fotografieren, die andere braucht drei Klicks aber hat nicht das Problem aus Versehen einen fixen Iso einzustellen.)


Das Objektiv verschiebt die Kompromisse, die bei Kompaktbauweise wahrscheinlich notwendig sind, in Bereiche die man nur selten betritt, und gestaltet sie so dass sie noch im Rahmen vergleichsweise angenehm wirken. Also klar, bei einem schweren Wechselobjektiv könnte jeder nahezu mathematische Perfektion hinkriegen und das ging hier einfach nicht. Man muss die Grenzen der X100-Optik durch Erfahrung ausgleichen, aber was man dann rausbekommt, finde ich (unobjektive Meinung von einem X100F-Besitzer) ziemlich ansehnlich.

Das Wichtigste ist aber, dass ich mit der X100F Fotos machen will.

Ben Carter
2017-06-21, 15:01:03
Im Review habe ich mit Absicht keine Knüller genommen. Jede Kamera wirkt super wenn man einfach die besten Bilder auswählt. Oder meinst du den Fotoapparat selbst?
Ich meinte es eigentlich ganz pragmatisch: die gezeigten Bilder gefallen durchaus und es würde mich freuen, weitere Bilder, die du machst, zu sehen. :)

lg Ben

aths
2017-06-22, 23:18:55
Ein paar Fotos.

https://photos.smugmug.com/photos/i-9dpHPG2/0/a6d91475/XL/i-9dpHPG2-XL.jpg

Link zum Vollbild (https://photos.smugmug.com/photos/i-9dpHPG2/0/a6d91475/O/i-9dpHPG2.jpg)

Hier sieht man den Effekt wenn die Blende zu weit auf ist: Der komplette Randbereich wird weichgezeichnet, das Bild ist durchweg kontrastarm. Statt mit f/2 hätte ich 2,5 oder 2,8 fotografieren sollen, dann wäre dieser Schleier-Effekt sanft genug um Atmosphäre zu geben, ohne negativ aufzufallen. Man kann mit der X100F nicht immer einfach die Blende weit aufreißen um das Bokeh zu maximieren.




https://photos.smugmug.com/photos/i-Bp4Pgng/0/34f5dcfd/XL/i-Bp4Pgng-XL.jpg

Link zum Vollbild (https://photos.smugmug.com/photos/i-Bp4Pgng/0/34f5dcfd/O/i-Bp4Pgng.jpg)

Iso 12800. Im Vollbild bei 1:1-Pixelzoom zeigt sich, dass sich das Rauschen nicht mehr wegrechnen lässt. Insgesamt kann man aber, jedenfalls bei Verkleinerung auf übliche Formate, das Foto verwenden. Um Verwacklungen zu vermeiden, arbeite ich in allen drei einstellbaren Profilen mit Iso bis 12800. Lieber etwas Flauheit im Bild, als Verwackelungen.




https://photos.smugmug.com/photos/i-6BZjqmN/0/29a91b8b/XL/i-6BZjqmN-XL.jpg

Link zum Vollbild (https://photos.smugmug.com/photos/i-6BZjqmN/0/29a91b8b/O/i-6BZjqmN.jpg)

Obwohl auf immerhin f/4 abgeblendet, gibt es noch den Farbfehler in den Ästen. Die genutzte Velvia-Simulation, welche besonders kräftige Farben erzeugt, trägt mit dazu bei. Das kann man zum Glück relativ einfach am Computer digital korrigieren. Für solche Fälle könnte die in der Kamera eingebaute Farbfehler-Reduzierung aggressiver sein. Die vorhandene Farbfehler-Reduzierung kümmert sich wenigstens die Säume, die in gängigen Fotos auftreten.




https://photos.smugmug.com/photos/i-xhpmVJB/0/136de7c9/XL/i-xhpmVJB-XL.jpg

Link zum Vollbild (https://photos.smugmug.com/photos/i-xhpmVJB/0/136de7c9/O/i-xhpmVJB.jpg)

Oft, wie auch hier, zeichnet der Apparat ziemlich harte Kontraste. Dieses Bild nutzt ebenfalls Velvia. Ich arbeite jetzt generell mit Schattenstärke -1 und hebe am Computer die Schatten oft noch weiter an. (Alle hier gezeigten Bilder sind nicht am PC bearbeitet.) Harte Schatten unterstützen den Schärfe-Eindruck, ich sehe aber lieber noch was in den dunklen Bereichen. Ich versuche, den Apparat so zu bedienen, dass es mit einer schnellen Helligkeitskorrektur im Jpeg getan ist und ich nicht gleich das Raw mit aufzeichnen muss. Insgesamt mag ich, wie die Bilder aus dem Apparat kommen und nehme oft nur noch einfache Korrekturen vor.




https://photos.smugmug.com/photos/i-5Hz2ZBH/0/f197366a/XL/i-5Hz2ZBH-XL.jpg

Link zum Vollbild (https://photos.smugmug.com/photos/i-5Hz2ZBH/0/f197366a/O/i-5Hz2ZBH.jpg)

Das Foto ist jetzt vom Motiv nicht so toll, man sieht wie in der Firmenkantine Holzkohle-Säcke liegen. Ich finde aber relativ gut, wie plastisch der Apparat die Objekte zeichnet. Durch Iso 8000 ist die Texturdarstellung im 1:1-Pixel-Vollbild sichtbar eingeschränkt. Für meine Begriffe ist das Meckern auf hohem Niveau.




https://photos.smugmug.com/photos/i-Grsr2hQ/0/589c57c6/XL/i-Grsr2hQ-XL.jpg

Link zum Vollbild (https://photos.smugmug.com/photos/i-Grsr2hQ/0/589c57c6/O/i-Grsr2hQ.jpg)

Klar ist das Bild nicht perfekt: Gerade am Bildrand lila Farbsäume, teilweise sichtbaren Rauschen, innen ertrinkt das Bild im Hellen, außen im Dunklen. Dafür dass es mit einer Kompakt-Kamera unter 500 Gramm freihändig aufgenommen wurde und das Bild so als Jpeg auf die Speicherkarte kommt, finde ich es aber gut. (Bin mir nicht sicher, ob mit 200% oder 400% Dynamic Range aufgenommen.)




https://photos.smugmug.com/photos/i-354jsBF/0/8e8951de/XL/i-354jsBF-XL.jpg

Link zum Vollbild (https://photos.smugmug.com/photos/i-354jsBF/0/8e8951de/O/i-354jsBF.jpg)

Die Acros-Simulation zeigt im Vollbild ein deutlich stärkeres Rauschen, als der Iso-Wert 4000 vermuten lässt. Das Rauschen ist Teil der Filmsimulation. Trotzdem wirken Oberflächen detailreich.