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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : warum ist das unix-dateisystem so scheiße?


Account
2017-07-15, 16:58:42
ok jetzt mal ehrlich. um den flashplayer für chromium zu installieren, muss man die libpepflashplayer.so "in den lib-ordner von chromium" kopieren. das könnte jeder der folgenden sein:

/lib
/opt/lib
/usr/lib
/usr/local/lib
/usr/share/lib
/var/lib

natürlich hat jeder ordner noch eine 32 und 64 version. warum auch nicht.

es ist ja schon beschissen genug, dass jedes programm zerrissen und in 150 verschiedene ordner gesteckt wird. aber warum ist es nicht mal klar, in welche überhaupt?
wenn man seine libs unbedingt sortieren muss, warum dann nicht /lib/sys, /lib/usr? dann könnte man vielleicht auch mal was finden. aber so ist das dateisystem einfach nur ein schwarzes loch. make wirft irgendwas irgendwo rein und entweder es funktioniert oder halt nicht.

lumines
2017-07-15, 17:03:25
Make ist auch nicht dazu gedacht eine komplette und einfache Installationsroutine bereitzustellen. Wenn du Programme separat installieren willst, dann baust du ein Paket mit dem Paketmanager und Werkzeugen der jeweiligen Distribution. Nach deinem make käme dann bei Debian z.B. noch ein checkinstall.

Kleines Geheimnis: Ich weiß auch nach vielen Jahren nicht, wo überhaupt die ganzen Libs und Co. liegen. Habe ich einfach nie wissen müssen. Ich baue Programme einfach immer als Paket und darüber kann man das einfach installieren und auch wieder deinstallieren.

Offiziell wird der Flashplayer auch gar nicht zusammen mit Chromium unterstützt. Nur mal so. Einige Distributionen übernehmen das übrigens für dich, was du hier versuchst manuell zu machen.

Trap
2017-07-15, 17:12:00
ok jetzt mal ehrlich. um den flashplayer für chromium zu installieren
Beschwer dich bei Adobe. Wenn die ihre Software nicht tauglich ausliefern können, ist Linux daran nicht schuld.

nalye
2017-07-15, 17:12:27
https://de.wikipedia.org/wiki/Filesystem_Hierarchy_Standard

Mal so als Leseempfehlung, hat schon alles seinen Sinn

Ganon
2017-07-15, 17:19:31
Ist alles mal historisch gewachsen, als Festplatten noch klein und teuer waren. Das wurde an sich alles über die Zeit aufgeräumt

/lib ist heutzutage nur noch ein Link auf /usr/lib
/usr/lib64 ist ebenso oft ein Link auf /usr/lib
/usr/share/lib sollte es eigentlich nicht geben
/usr/local wird heutzutage auch nur noch recht selten verwendet, einige Systeme verwenden es als Abtrennung zwischen Core-Porgrammen und "zusätzlichen Programmen"
/opt ist ursprünglich für Programme gedacht die unter einen nicht-freien Lizenz stehen bzw. nur in Binärform verfügbar ist
/var/lib ist kein Ordner für Programm-Bibliotheken

Es bleibt unterm Strich /usr/lib.

edit: Wie schon gesagt wurde, dein Problem könnte auch einfach sein, dass Chromium/Chrome Flash im Standard nun aktiv blockiert, unabhängig davon ob es installiert ist oder nicht. Das muss man vermutlich erst irgendwo in Chromium aktivieren.

Account
2017-07-15, 17:28:19
https://de.wikipedia.org/wiki/Filesystem_Hierarchy_Standard

Mal so als Leseempfehlung, hat schon alles seinen Sinn

das ist alles so schwammig, dass es kein wunder ist, dass jede distri ihr eigenes ding macht. mein usb-stick landet zB nicht in /media, sondern in /run/media. aber /media existiert auch, /mnt ebenso. was soll das wieder? und was sind die regeln dafür, ob ein programm in /opt, /var, /usr, /usr/local oder /usr/share landet?

edit: flash funktioniert nun, das gründsätzliche problem des völlig undurchsichtigen dateisystems stört mich aber schon seit ewigkeiten

Exxtreme
2017-07-15, 17:35:00
Hmmm, kennt deine Distribution den Flashplayer nicht als Paket?

lumines
2017-07-15, 17:37:43
edit: flash funktioniert nun, das gründsätzliche problem des völlig undurchsichtigen dateisystems stört mich aber schon seit ewigkeiten

Warum? Ich finde es eigentlich ganz angenehm mich nicht damit auseinandersetzen zu müssen.

Ist eben nicht wie bei Windows, wo alles statisch gelinkt wird. Kompliziert finde ich es aber jetzt nicht so sehr. Bisher hab ich noch alles ohne viel zu suchen gefunden.

Eidolon
2017-07-15, 17:38:51
Das ist einfach historisch gewachsen.

Aber sie ändern es bestimmt gerne, wenn Du es genauso wie Du den Eingangsthread formuliert hast, an die Verantwortlichen heran trittst. Kommt auch überhaupt nicht trollig rüber dann. :rolleyes:

nalye
2017-07-15, 17:56:23
das ist alles so schwammig, dass es kein wunder ist, dass jede distri ihr eigenes ding macht. mein usb-stick landet zB nicht in /media, sondern in /run/media. aber /media existiert auch, /mnt ebenso. was soll das wieder? und was sind die regeln dafür, ob ein programm in /opt, /var, /usr, /usr/local oder /usr/share landet?

edit: flash funktioniert nun, das gründsätzliche problem des völlig undurchsichtigen dateisystems stört mich aber schon seit ewigkeiten
WTF? /run/media? :ulol:

/media -> USB Sticks, Wechseldatentraeger
/mnt -> Festplatten, NAS etc.

Ganon
2017-07-15, 18:42:14
/run ist, soweit ich weiß, noch ein Draft-Standard des nächsten FHS. Automounter die auf udisk basieren (u.a. auch der von GNOME) mounten bereits die Sachen dort hin.

und was sind die regeln dafür, ob ein programm in /opt, /var, /usr, /usr/local oder /usr/share landet?

/opt wenn es nur Binär verfügbar ist, wie z.B. Google Chrome oder das Oracle Java SDK. /usr für alles andere. In /usr/share oder /var landen keine Programme. Maximal Daten von ihnen.

Das ist im Endeffekt wie unter Windows. Du hast C:\Windows\System32... einige Programme packen auch Daten da hin. Dann gibt es noch C:\Program Files und C:\Program Files (x86). Im Explorer werden diese aber als C:\Programme und C:\Programme (x86) angezeigt. So heißt der Ordner aber schlicht nicht. Dann gibt es noch C:\ProgramData... der Ordner ist im Standard überhaupt nicht sichtbar. C:\ProgramData ist hierbei das /var Äquivalent.

Schreibt ein Programm mit Nuterrechten nach C:\Program Files, dann legt Windows sogar noch ein virtuelles Dateissystem drüber und linkt diese Schreibzugriffe irgendwo in den C:\Users (der aber als C:\Benutzer angezeigt wird) um... irgendwas mit VirtualXYZ.

Wie gesagt, der Sinn steht im Wiki Artikel komplett drin. Muss man eigentlich nicht alles noch mal erzählen. Da so gut wie jede Distribution einen Paket-Manager hat, muss man sich darüber auch an sich keine Gedanken machen.

Rolsch
2017-07-15, 18:55:52
Ist halt so, irgendwann haben sich alle an das Chaos gewöhnt, und dann findet man sich zurecht. Sicher einer der Gründe warum Unix in der Masse nicht ankommt.

nalye
2017-07-15, 18:56:37
Ist /run nicht im Prinzip eine andere Art von tmpfs? Also diverse Infos von daemons usw?

Ganon
2017-07-15, 19:00:20
Ist halt so, irgendwann haben sich alle an das Chaos gewöhnt, und dann findet man sich zurecht. Sicher einer der Gründe warum Unix in der Masse nicht ankommt.

Nur, dass das eine Ordnung ist und kein Chaos...

Ganon
2017-07-15, 19:01:42
Ist /run nicht im Prinzip eine andere Art von tmpfs? Also diverse Infos von daemons usw?

/run soll alles enthalten was Runtime Daten sind. Da war/ist ehemals "/var/run", das Problem ist nur, dass /var zur Boot-Zeit nicht unbedingt verfügbar sein muss. Darum ist /var/run dafür nicht ideal.

Rolsch
2017-07-15, 19:02:59
Nur, dass das eine Ordnung ist und kein Chaos...
/var/opt : Variable Daten für /opt
Zweck

Variable Daten der Pakete in /opt müssen unter /var/opt/<Name> installiert werden, wobei <Name> der Name des Teilbaums in /opt ist, in dem sich die statischen Dateien des Pakets befinden. Ausgenommen sind die, die durch Dateien in /etc ersetzt wurden. Für /var/opt/<Name> ist keine interne Struktur vorgeschrieben.

http://www.bitloeffel.de/DOC/fhs/fhs_de_files/fhs23_de10/online/varoptvariabledataforopt.html

Wie du meinst.

aufkrawall
2017-07-15, 19:15:57
In den Metainformationen für die Pakete stehen doch die Pfade derer drin. Einfach drauflos zu suchen ist unter Linux halt kein intelligenter Weg zum Ziel.
Und in Orte außerhalb von $home kopiert man besser überhaupt keine ausführbare Dateien händisch, Stichworte Systemvermüllung, Dateikonflikte und Update-Leichen.

Ganon
2017-07-15, 19:28:06
http://www.bitloeffel.de/DOC/fhs/fhs_de_files/fhs23_de10/online/varoptvariabledataforopt.html

Wie du meinst.

Und nur weil du es scheinbar nicht verstehst, ist es Chaos? :confused:

Also noch mal für die, die den Wiki Artikel scheinbar nicht geöffnet kriegen:

/usr -> das Verzeichnis-Startpunkt für alle "quelloffenen" Programme
/usr/bin -> die ausführbaren Daten
/usr/lib -> die dazugehörigen Bibliotheken
/usr/share -> Programm-Daten, die keinen Code enthalten wie Bilder, Übersetzungen, pi pa po

Dann gibt es noch /usr/local, was noch mal eine Struktur wie /usr selbst ist. Dies ist für Programme gedacht, die nicht vom Paket-Manager installiert wurden, aka: Was man selbst per Hand, z.B. via ./configure && make && make install installieren will.

/var ist eine Struktur die eben, wie gesagt, für Variable Daten steht. Caches, Datenbanken, etc. Alles das, was so ein Programm erst zur Laufzeit anlegt und verwaltet. (ähnlich C:\ProgramData).

/opt ist, noch mals erwähnt, für Programme die direkt vom Hersteller kommen und nicht im Quellcode vorliegen. Wie eben Google Chrome und Oracle JDK oder kommerzielle Software von IBM, etc. pp.

Während dann z.B. alles untter /usr dem Root-Nutzer zugeordnet ist, ist das für /var eben nicht der Fall, weil es eben von den Programmen zur Laufzeit mit Programmrechten verwaltet wird.

Das was sich gerade "im Wandel" befindet ist eben die Geschichte mit /run und eben /media und /mnt. Das ist so ziemlich die einzige Stelle, die aktuell nicht sauber überall gleich ist.

Ansonsten muss man dazu echt nicht mehr wissen...

edit:
Ich mein, wo ist denn die Ordnung in Windows? Programme installieren sich beliebig nach C:\Program Files, C:\Windows in einer beliebigen Struktur und ihre Nutzdaten landen beliebig in C:\ProgramData, %appdata% oder in My Documents und nicht mal die Uninstaller kriegen alles vom Programm wieder runter :ugly:

nalye
2017-07-15, 19:59:51
/run soll alles enthalten was Runtime Daten sind. Da war/ist ehemals "/var/run", das Problem ist nur, dass /var zur Boot-Zeit nicht unbedingt verfügbar sein muss. Darum ist /var/run dafür nicht ideal.
Eh, in der Tat... Danke

Rolsch
2017-07-15, 21:59:46
Und nur weil du es scheinbar nicht verstehst, ist es Chaos? :confused:

Also noch mal für die, die den Wiki Artikel scheinbar nicht geöffnet kriegen:

/usr -> das Verzeichnis-Startpunkt für alle "quelloffenen" Programme
/usr/bin -> die ausführbaren Daten
/usr/lib -> die dazugehörigen Bibliotheken
/usr/share -> Programm-Daten, die keinen Code enthalten wie Bilder, Übersetzungen, pi pa po

Dann gibt es noch /usr/local, was noch mal eine Struktur wie /usr selbst ist. Dies ist für Programme gedacht, die nicht vom Paket-Manager installiert wurden, aka: Was man selbst per Hand, z.B. via ./configure && make && make install installieren will.

/var ist eine Struktur die eben, wie gesagt, für Variable Daten steht. Caches, Datenbanken, etc. Alles das, was so ein Programm erst zur Laufzeit anlegt und verwaltet. (ähnlich C:\ProgramData).

/opt ist, noch mals erwähnt, für Programme die direkt vom Hersteller kommen und nicht im Quellcode vorliegen. Wie eben Google Chrome und Oracle JDK oder kommerzielle Software von IBM, etc. pp.

Während dann z.B. alles untter /usr dem Root-Nutzer zugeordnet ist, ist das für /var eben nicht der Fall, weil es eben von den Programmen zur Laufzeit mit Programmrechten verwaltet wird.

Das was sich gerade "im Wandel" befindet ist eben die Geschichte mit /run und eben /media und /mnt. Das ist so ziemlich die einzige Stelle, die aktuell nicht sauber überall gleich ist.

Ansonsten muss man dazu echt nicht mehr wissen...

edit:
Ich mein, wo ist denn die Ordnung in Windows? Programme installieren sich beliebig nach C:\Program Files, C:\Windows in einer beliebigen Struktur und ihre Nutzdaten landen beliebig in C:\ProgramData, %appdata% oder in My Documents und nicht mal die Uninstaller kriegen alles vom Programm wieder runter :ugly:
Ich versteh das schon. Die Struktur von Windows ist völlig irrelevant, da muss man sich mit sowas nicht rumärgern.

aufkrawall
2017-07-15, 22:03:20
Gibts eine nennenswerte Distribution, außer vielleicht Debian, bei der man Flash nicht via Paketverwaltung aus einem (3rd Party) Repo installieren kann?

lumines
2017-07-15, 22:32:59
Sogar bei Debian: https://wiki.debian.org/PepperFlashPlayer/Installing

Interessanterweise scheint Adobe sogar mittlerweile offiziell PepperFlash als Download anzubieten. Steht jedenfalls im Fedora Wiki: https://fedoraproject.org/wiki/Chromium

Tesseract
2017-07-15, 23:37:12
Ich versteh das schon. Die Struktur von Windows ist völlig irrelevant, da muss man sich mit sowas nicht rumärgern.

musst du mit einem package-file unter linux auch nicht und musst du unter windows sehr wohl wenn es keinen installer gibt. auch wenn das unix-dateisystem nicht perfekt ist liegt die schuld hier bei adobe und niemandem anderen. selbst das ultra-DAU-freundliche OSX hat eine unix-dateistruktur unter der haube.

Ganon
2017-07-15, 23:53:01
Ich versteh das schon. Die Struktur von Windows ist völlig irrelevant, da muss man sich mit sowas nicht rumärgern.

Spätestens dann, wenn du das Zeug wieder deinstallieren willst, inkl. aller Nutzerdaten. Da suchst du dir schlicht einen Wolf unter Windows. Das Zeug kann irgendwo liegen und die meisten Uninstaller schaffen es nicht mal das Zeug vollständig aus "C:\Program Files" zu entfernen, wenn es denn überhaupt dort liegt. :ugly:

Die zusätzlich installierten Abhängigkeiten wie irgendwelche Runtimes oder Bibliotheken darfst du dir im Normalfall auch komplett selbst zusammensuchen und per Hand löschen. NVidia und Intel haben auch die Angewohnheit dir ein C:\NVidia oder C:\Intel Ordner mit irgendwelchem scheiß vollzumüllen.

Das ist ne ganz andere Stufe von "rumärgern" als das man mangels Erfahrung nicht weiß wie man das Flash-Plugin richtig installiert :ugly:

aufkrawall
2017-07-16, 00:29:00
Ich denke auch, dass man als nicht so versierter Windows-Nutzer bei längerer Nutzungsdauer schon eine Menge Speicherplatz für Müll verschwendet und den ohne Hilfe nur teilweise wieder los wird.
Das Problem hat man auf Linux in ähnlicher Form durch nicht mehr benötigte Abhängigkeiten, die durch irgendein als zu Unrecht als explizit installiert eingestuftes Paket beibehalten werden auch. Aber das sind meist Größenordnungen in viel kleinerer Dimension als bei Windows. Zumal der Kram auch weiterhin aktuell gehalten wird.

Die Problematik dürfte aber bei beiden OS durch intensivere Store-Nutzung abnehmen. Wobei das bei Linux zum Glück nur so heißt und es nicht um das Schaffen von Kontrolle und Abhängigkeit des Nutzers geht (Bzw. würde das Canonical wohl auch gerne machen, aber die Konkurrenz durch Flatpak dürfte zu stark sein.).

Account
2017-07-16, 01:39:35
also ich hatte mich ja schon abgeregt und wollte den thread eigentlich in ruhe sterben lassen...

aber wenn wir nun schon soweit offtopic sind:
flash war per repository installiert, allerdings irgendeine stinkalte version, die probleme gemacht hat. die suche nach irgendwelchen overlays/ppas/wieauchimmerderscheißheisst ist definitiv hoffnungsloser, als einfach die neueste version bei adobe runterzuladen.
und genau deswegen verstehe ich dieses gottvertrauen in paketmanager nicht. das wird alles von freiwilligen gemacht, die halt auch einfach mal keinen bock mehr haben oder anderweitig verschwinden. wie oft sucht man irgendwas, findet das problem in einem forum und irgendein admin sagt dazu nur "jo der maintainer hat sich seit nem jahr nicht gemeldet, willst du das nicht übernehmen?".
linux ist doch das system, das auf "selbst hand anlegen" angewiesen ist. auch wenn man immer wieder hört, dass doch eigentlich alles ganz smooth & easy automatisch läuft. das hat suse im jahr 2000 erzählt, und da war es ganz genauso falsch wie heute. alles, was man nicht selbst macht, funktioniert erstmal nicht. damals musste ich mir einen kernel mit alsa statt oss konfigurieren, heute aktiviere ich manuell dri3 und glamor in der xorg.conf und deaktiviere die gpu-blacklist in chromium.
und ein dateisystem, in dem man sich auch nach jahren nicht zurechtfindet, ist da irgendwie ein problem.

Ganon
2017-07-16, 02:12:18
Es hilft prinzipiell eher, nach Lösungen zu einem Problem zu fragen, statt einfach nur in ein Forum zu kotzen und die Schuld auf irgendwas zu schieben. ;)

Ist halt klassisch "Ich hab keine Erfahrung mit dem System, kleines Detail funktioniert nicht auf Anhieb, komplettes System ist unbrauchbar"...

und genau deswegen verstehe ich dieses gottvertrauen in paketmanager nicht. das wird alles von freiwilligen gemacht, die halt auch einfach mal keinen bock mehr haben oder anderweitig verschwinden. wie oft sucht man irgendwas, findet das problem in einem forum und irgendein admin sagt dazu nur "jo der maintainer hat sich seit nem jahr nicht gemeldet, willst du das nicht übernehmen?".

Ja, ein Problem der kleinen Distributionen. Ich verstehe auch nicht, warum alle so irre auf Distributionen wie Mint abfahren, denen einfach die Man-Power überall fehlt.

linux ist doch das system, das auf "selbst hand anlegen" angewiesen ist. auch wenn man immer wieder hört, dass doch eigentlich alles ganz smooth & easy automatisch läuft. das hat suse im jahr 2000 erzählt, und da war es ganz genauso falsch wie heute.

Nur interessehalber: Wo musstest du denn noch "selbst Hand anlegen"?

alles, was man nicht selbst macht, funktioniert erstmal nicht.

Ziemlich übertrieben, meinst du nicht? ;) Du gehst gerade von "Ich konnte Flash nicht installieren" zu "hier lief überhaupt gar nichts".

damals musste ich mir einen kernel mit alsa statt oss konfigurieren, heute aktiviere ich manuell dri3 und glamor in der xorg.conf und deaktiviere die gpu-blacklist in chromium.

Und warum genau musstest du DRI3 und Glamor manuell in der xorg.conf aktivieren? Warum hast du überhaupt eine xorg.conf?

Also, verstehe bitte meine Verwunderung: All das was du hier erzählst hab ich seit Jahren (!) nicht mehr erlebt. Sofern die Hardware nicht akut Linux-Inkompatibel ist, lief so ziemlich alles immer Out-of-the-Box sofort. Darum fände ich es halt interessant zu wissen, was denn alles nicht ging und Handarbeit benötigt hat.

aufkrawall
2017-07-16, 02:25:04
Bei dir im xorg Log stand neulich nur DRI2. Das wird falsch angezeigt, oder?

Account
2017-07-16, 02:53:24
Es hilft prinzipiell eher, nach Lösungen zu einem Problem zu fragen, statt einfach nur in ein Forum zu kotzen und die Schuld auf irgendwas zu schieben. ;)
Ist halt klassisch "Ich hab keine Erfahrung mit dem System, kleines Detail funktioniert nicht auf Anhieb, komplettes System ist unbrauchbar"...

flash lief schon als ich den thread erstellt hatte, der prozess war nur wieder so typisch linuxmäßig adrenalinausschüttend, dass ich irgendwo hinkotzen musste. da ihr das erste forum in meinen bookmarks seid, hat's euch getroffen, sorry ;)

Ja, ein Problem der kleinen Distributionen. Ich verstehe auch nicht, warum alle so irre auf Distributionen wie Mint abfahren, denen einfach die Man-Power überall fehlt.
jep ist mint, nicht mein rechner, laptop eines bekannten.


Nur interessehalber: Wo musstest du denn noch "selbst Hand anlegen"?
bei dem rechner? samba. was ein schönes anderes "problem" darstellt: gui-tools zur konfiguration sind ja pfui, insbesondere wenn man das als su macht. brandgefährlich. das muss schön in einer 80x25 umgebung passieren. erinnert mich daran, dass ich vor ein paar jahren mal einen ftp-server installieren wollte, weil samba ja so pfuibäh ist. irgendwo im letzten drittel der 500 zeilen conf, war ein flag im sinne von diebudeläuft=0, mit dem einzigen zweck, dass man sich auch ganz gewissenhaft zeile für zeile durcharbeitet. man könnte fast meinen, linux ist nichts für endanwender ;)

Und warum genau musstest du DRI3 und Glamor manuell in der xorg.conf aktivieren? Warum hast du überhaupt eine xorg.conf?
mit xorg.conf meine ich natürlich die splitterdateien, die es heute gibt. die habe ich, weil radeon für meine gpu-generation by default exa mit dri2 für angemessen hält. das kann man natürlich so lassen, läuft dann halt kacke.

Also, verstehe bitte meine Verwunderung: All das was du hier erzählst hab ich seit Jahren (!) nicht mehr erlebt. Sofern die Hardware nicht akut Linux-Inkompatibel ist, lief so ziemlich alles immer Out-of-the-Box sofort. Darum fände ich es halt interessant zu wissen, was denn alles nicht ging und Handarbeit benötigt hat.
die hardware selbst (im sinne von kernelmodul) läuft auch meistens. alles, was darauf aufbaut, geht schief. basiert mein videoplayer auf ffmpeg oder gstreamer? vaapi oder vdpau? hat der auch das richtige plugin? brauch ich nen wrapper? mist, jetzt hab ich wohl irgendein programm installiert, das direkt auf alsa zugreift und pulseaudio aussperrt. ständig so ein scheiß.
unter windows installier ich den treiber für meine grafikkarte, den rest macht wohl irgendwie directx? keine ahnung, lief immer alles.

aufkrawall
2017-07-16, 03:11:06
Eine Samba-Config für einen Rechner im Heimnetzwerk muss nur aus wenigen Zeilen bestehen.
Für den Zugriff auf Shares wird die nicht gebraucht, für das Einrichten von User-Shares über den Dateibrowser auch nicht (hab damit allerdings keine positive Erfahrung gemacht).

Alte Radeon kann natürlich doof sein, aber nur zum Vergleich: Intel-IGP läuft auf Windows unterm Strich noch schlimmer als auf Linux, insbesondere bei Video.

Für ALSA sollte die Distribution eine Config anbieten, die für jede Anwendung PA als Standard erkennen lässt und nicht mehr ALSA direkt nutzt. Nennt sich bei Arch pulseaudio-alsa.

Für Video nimmt man am besten mpv mit einem GUI-Frontend der Wahl (z.B. smplayer). Andere Videoplayer sind technisch einfach veraltet, primitiv oder sonst wie schlechter, auch wenn ständig Zeugs wie VLC empfohlen wird. mpv unterstützt alles (außer DVD/BD-Menüs). Falls man die Pakete für HW-Video sucht, kann man sich ja an den (optionalen) Deps orientieren.
Unter Windows gibt es btw. überhaupt keine gescheite Video-API wie VAAPI. D3D11VA ist arg Entwickler-unfreundlich und wird kaum unterstützt, DXVA2 ist alter 8 Bit Banding-Gammel.

Eidolon
2017-07-16, 08:04:18
http://de.wikihow.com/Adobe-Flash-Player-unter-Linux-Mint-upgraden

Wer das nicht unter Google mit den Suchbegriffen "linux mint flash repository" findet, hat ein viel größeres Problem. Das sitzt dann vor dem Monitor.

Ganon
2017-07-16, 11:02:14
bei dem rechner? samba. was ein schönes anderes "problem" darstellt: gui-tools zur konfiguration sind ja pfui, insbesondere wenn man das als su macht. brandgefährlich. das muss schön in einer 80x25 umgebung passieren. erinnert mich daran, dass ich vor ein paar jahren mal einen ftp-server installieren wollte, weil samba ja so pfuibäh ist. irgendwo im letzten drittel der 500 zeilen conf, war ein flag im sinne von diebudeläuft=0, mit dem einzigen zweck, dass man sich auch ganz gewissenhaft zeile für zeile durcharbeitet. man könnte fast meinen, linux ist nichts für endanwender ;)

GUI-Tools sind nicht "pfui"... sie sind im Server-Umfeld nur halt weniger beliebt, weil man meistens keinen Bildschirm am Server hat. Gerade im VM-Management mag man aber GUI-Tools recht gerne. Aber ja. Linux Server-Einrichtung ist nichts für Endanwender. Das stimmt. Aber wenn man sich im Linux-Umfeld bewegt ist das auch gar nicht so schlimm. Man kann dann auch einfach SSH aktivieren (ist z.B. ein Klick in GNOME) und hat ziemlich sicher kompletten Zugriff auf alle PCs in seinem Netzwerk, ganz ohne irgendwelche komischen Konfigurationen.

Gerade bei einem FTP Server sollte man wissen was man tut. Das Protokoll ist nämlich von Grund auf unsicher und es ist oft ein klacks hier die ursprüngliche Freigabe zu überwinden. Ganz unabhängig vom gewählten Server-OS. So ein Klick, dass er an ist, ist da ziemlich gefährlich. Darum lassen dich die meisten FTP-Server auch erst mal die Config "durchackern".


mit xorg.conf meine ich natürlich die splitterdateien, die es heute gibt. die habe ich, weil radeon für meine gpu-generation by default exa mit dri2 für angemessen hält. das kann man natürlich so lassen, läuft dann halt kacke.

Hab ich auch nicht. Mein xorg.conf.d Ordner ist leer. Die Sache ist halt, dass wenn DRI3 im Standard aus ist, dann hat das meist einen Grund. Oder du hast "aus versehen", wie man es bei Intel auch tun kann, einen alten Xorg-Treiber installiert. xorg-video-intel ist halt heutzutage nur für alte Hardware. xorg-video-ati im Endeffekt ebenso. Bei meiner alten HD6770M brauche ich letzteres auch nicht.

Bei GNOME (Debian Option, ArchLinux Option, Fedora, ...) kriegst du im Standard nicht mal Xorg vorgesetzt, sondern Wayland.

die hardware selbst (im sinne von kernelmodul) läuft auch meistens. alles, was darauf aufbaut, geht schief. basiert mein videoplayer auf ffmpeg oder gstreamer? vaapi oder vdpau? hat der auch das richtige plugin? brauch ich nen wrapper? mist, jetzt hab ich wohl irgendein programm installiert, das direkt auf alsa zugreift und pulseaudio aussperrt. ständig so ein scheiß.

Warum kümmert dich das? Entweder den Videoplayer von der Desktop-Umgebung nehmen, oder irgend einen anderen. Warum überhaupt mit VAAPI, VDPAU, ffmpeg gstreamer und Co. beschäftigen. Gerade mit einer Radeon ist das noch mehr egal, da sie eben VAAPI, VDPAU und OpenMAX unterstützt. Das kommt dir unter Windows doch nur einfacher vor, weil du weißt welche Player es da gibt. Oder wo ist es intuitiv, dass Media Player Classic - Home Cinema Edition jetzt irgendwie doch besser ist als VLC oder der Windows Media Player? Oder fragst du dich auch, ob du nur DXVA2, D3D11VA oder irgendwas proprietäres wie CUDA ist?

Bei dir im xorg Log stand neulich nur DRI2. Das wird falsch angezeigt, oder?

$ LIBGL_DEBUG=verbose glxinfo | grep DRI3
[...]
libGL: Using DRI3 for screen 0
[...]

DRI3 ist im Endeffekt auch mehr eine Client-Sache und im Grunde "ein DRI2 mit ein paar Fehlerbehebungen".

Account
2017-07-16, 11:57:24
Wer das nicht unter Google mit den Suchbegriffen "linux mint flash repository" findet, hat ein viel größeres Problem. Das sitzt dann vor dem Monitor.

damit bekommt man dann die version, die mint für aktuell hält. was wenn mint sich irrt?


Warum kümmert dich das?
weil's irgendwann mal nicht lief. ich google sowas ja nicht, weil ich den linux grafikstack so spannend finde.
aber wenn bei euch alles so easy läuft, dann nennt mir doch mal eure wunderdistribution?
ich geb ja zu, dass mint scheiße ist, aber das ist eben das erste was man zum thema "easy linux für leute, die windows gewohnt sind" findet. von da gings zu fedora, da lief garnichts weil "iih proprietäre formate musst du selbst machen du schwein". dann manjaro (exa,vaapi und solche probleme), antergos liess sich gar nicht erst installieren aus irgendeinem grund. nun hab ich mir gentoo installiert, was ich seit jahren auf meinem ssh-only rechner benutze, der wenig mehr ist als eine externe festplatte.
von stundenlangem compilen abgesehen, bin ich da mit pulseaudio in berührung gekommen. ich hab immernoch nicht begriffen warum sowas existiert, wenn alsa doch einen mixer hat? naja sei's drum.

lumines
2017-07-16, 12:02:31
damit bekommt man dann die version, die mint für aktuell hält. was wenn mint sich irrt?

Kein Mint benutzen.

Ich verstehe auch einfach nicht dieses tiefe Bedürfnis, als Windows-Umsteiger immer genau diese kleinen Distributionen zu benutzen, von denen bekannt ist, dass sie zu wenig Manpower haben.

Wenn man Mint interessant findet, will man meistens einfach Ubuntu. Mint ist im Grunde ein weniger gut gepflegtes Derivat von Ubuntu mit grünem Anstrich.

Account
2017-07-16, 12:28:52
wenn man mint googlet, sieht man xfce oder cinnamon, sieht gut aus. wenn man ubuntu googlet, sieht man unity. nein danke.

edit: und da mint konstant auf platz 1 bei distrowatch ist, kommt einem der gedanke einer "kleinen" distribution auch erstmal nicht.

derpinguin
2017-07-16, 12:31:37
Ja, dann installier halt xfce oder cinnamon statt Unity. Niemand hält dich auf.

Ganon
2017-07-16, 12:50:11
weil's irgendwann mal nicht lief. ich google sowas ja nicht, weil ich den linux grafikstack so spannend finde.
aber wenn bei euch alles so easy läuft, dann nennt mir doch mal eure wunderdistribution?

Ich nutze ArchLinux, aber das ist keine Distribution für Leute die sowieso alles zu kompliziert und extra scheiße finden ;) Aber sowas wie Debian, eine der ältesten Distributionen auf der Welt, sollte im Prinzip genügen. Sowohl im Sinne von Updates, als auch genügend Hilfe. Das richtest du im Endeffekt einmal ein und dann hat sich das.

Auch Fedora kann man empfehlen, wenn man eben nur einmal fix die patentbehafteten Codecs nachinstalliert.

Um das "Kein Mint benutzen." von lumines mal weiter zu führen. Es ist halt eben wirklich dieses Phänomen, dass gerade Umsteiger sich wie die Irren genau auf Distributions-Forks stürzen. Es ist eben nicht so genau fassbar, warum ein Umsteiger immer genau das nehmen, statt der Urgesteine. Und Mint ist eben schon ein Fork-Fork(-Fork).

Und es ist auch schon ein Unding, dass man bei dem kleinsten Problem gleich die Distribution wechselt...

Im Endeffekt fordern alle Umsteiger immer ein "Standard-Linux"... dann zeigt man mit dem Finger und sagt: "Da, das ist der Standard, alles andere ist Legacy" ... "Ja ne, das gefällt mir nicht, ich probiere mal _was_total_anderes".

Dieses "zweierlei Maß" nervt halt auf Dauer... bei Windows wird auch alles geschluckt was MS macht, bei macOS wird alles geschluckt was Apple macht... da installiert man sich bei einem Bluescreen auch nicht "Windows Mint" und probiert dann da weiter. Da wird auch in einem Forum nach Hilfe gefragt. Da tauscht man auch nicht alle Nase lang die Oberfläche aus "weil sie einem nicht gefällt"... da wird auch alles geschluckt was MS einem vorsetzt (hallo Windows 8).

Darum sei die Frage erlaubt, warum das genau unter Linux scheinbar nicht möglich ist. ;) Und da bereits alles konsolidiert ist, ist es sogar egal ob Debian, Fedora, ArchLinux und bald auch Ubuntu. Die einzige Auswahl ist ob KDE oder GNOME, die sich aber effektiv eher wenig auf den Rest auswirkt.

von da gings zu fedora, da lief garnichts weil "iih proprietäre formate musst du selbst machen du schwein".

Das stimmt nicht. Du musst sie einfach nur separat nachinstallieren. Das ist 2 Sekunden Google und ein mal Copy&Paste. Da darfst du den Software-Patenten die Schuld zuschieben. Ist nämlich schwierig für Distributionen mit kommerziellem "Backend"...

dann manjaro (exa,vaapi und solche probleme), antergos liess sich gar nicht erst installieren aus irgendeinem grund.

Die basieren auf ArchLinux, aber Probleme auf dem Level sind vermutlich eher durch einen Installationsfehler deinerseits zurückzuführen. Also z.B. einen Xorg-Treiber installieren, obwohl er nicht nötig ist. Kommt natürlich auch darauf an wann du das getan hast. Wenn die Erfahrungen aus dem Jahr 2012 kommen, dann ist das natürlich was anderes.

ich hab immernoch nicht begriffen warum sowas existiert, wenn alsa doch einen mixer hat? naja sei's drum.

Um in etwa das Featurelevel von Windows 10 zu haben. Also z.B. anwendungsabhänige Lautstärkeregler, leichtes Umschalten zwischen Audio-Geräten oder einfach sowas banales wie die Kopplung eines Bluetooth-Headsets.... viel Spaß, das ohne Pulseaudio und rein Alsa zu konfigurieren. Nebenbei kann ich relativ simpel meine Audioausgabe auf einem komplett anderen PC erfolgen lassen.

Der Hardwaremixer dmix ist übrigens, wie der Name vermutet, ein Hardware-Feature, was nicht jede Gammelhardware auf diesem Planeten liefert. Aber Sound-Server gab es auch schon vor Pulseaudio. Dort war es eben esd und arts.

Rooter
2017-07-16, 12:55:19
Wenn man Mint interessant findet, will man meistens einfach Ubuntu.Ja, aber man will meistens kein Unity. Wobei mittlerweile ja selbst Ubuntu kein Unity mehr will... ;D

Aber ich liebäugele mit Ubuntu MATE.

MfG
Rooter

Account
2017-07-16, 12:57:16
Es ist halt eben wirklich dieses Phänomen, dass gerade Umsteiger sich wie die Irren genau auf Distributions-Forks stürzen.

die umsteiger wissen nicht was ein "fork" ist, oder welches die urgesteine sind. die wissen nicht was xfce, cinnamon oder unity sind, was ein desktop environment oder ein window manager ist. man hat irgendwann mal begriffe wie ubuntu, mint oder distrowatch aufgeschnappt und schaut sich das mal an. mint ist ein ergebnis des bildes, was sich bietet.

Ganon
2017-07-16, 13:01:10
wenn man mint googlet, sieht man xfce oder cinnamon, sieht gut aus. wenn man ubuntu googlet, sieht man unity. nein danke.

Und hier ist der Punkt: Eine Distribution ist keine Oberfläche. Dass das in die Köpfe der Leute gewandert ist ist einfach unsinnig. Du musst für eine andere Oberfläche keine neue Distribution installieren.

edit: und da mint konstant auf platz 1 bei distrowatch ist, kommt einem der gedanke einer "kleinen" distribution auch erstmal nicht.

Eben weil sich alle wie die Irren drauf stürzen. Keine Ahnung warum. Vermutlich aus dem "Es ist Ubuntu ohne Ubuntu zu sein"... so die Hipster Ecke, keine Ahnung.

Ganon
2017-07-16, 13:05:12
die umsteiger wissen nicht was ein "fork" ist, oder welches die urgesteine sind.

Man kann Fragen. ;) Im Internet steht viel Müll, auch viel Müll zu Linux. Ebenso viel schädliche Tipps für Windows und anderer Müll.

Die Frage ist nur, ob sie Mint testen, irgendwas nicht ging und dann für sich sagen "ne, hat mir nicht gefallen", oder ob sie Mint testen, irgendwas nicht ging und sich dann in Foren auskotzen wie rückständig Linux ist und dass sich seit Jahren nichts getan hat. ;)

Rooter
2017-07-16, 13:10:05
Und hier ist der Punkt: Eine Distribution ist keine Oberfläche. Dass das in die Köpfe der Leute gewandert ist ist einfach unsinnig. Du musst für eine andere Oberfläche keine neue Distribution installieren.



Eben weil sich alle wie die Irren drauf stürzen. Keine Ahnung warum. Vermutlich aus dem "Es ist Ubuntu ohne Ubuntu zu sein"... so die Hipster Ecke, keine Ahnung.Ja, ich gebe zu, genau diesen Gedankenfehler hatte ich auch noch bis vor Kurzem. "Ubuntu ist eine gute Distri aber dieser Desktop..." Auf den Gedanken, dass man "unter Unity" ;) einfach Gnome oder Cinnamon oder sonst ein DE nachinstallieren kann und das dann sogar funzt, bin ich nicht gekommen. :redface:

MfG
Rooter

Account
2017-07-16, 13:21:06
jungs, ihr müsst mir nicht erzählen, dass man eine andere oberfläche installieren kann. ich versuche hier nur den entscheidungsprozess für mint darzulegen. mal davon abgesehen, dass (ich spekuliere hier) gnome und kde parallel dank abhängigkeit von gdm bzw. sddm schon wieder nach problemen klingt. warum ich davon ausgehe? weil ich mit solchen geschichten auch mal ärger hatte.

Ganon
2017-07-16, 13:26:12
Es gibt keine harte Abhängigkeit zum Login-Manager. Es fehlen u.U. nur ein paar Funktionen wie Bildschirm sperren oder Benutzer wechseln. Und wie gesagt... du kannst bei Problemen gerne Fragen. Machen die Windows Leute ja auch im Windows Forum. ;)

Nur eben dieses "Hab's probiert, ging nicht, alles scheiße" ist eben nicht sehr zielführend.

Account
2017-07-16, 13:43:43
Nur eben dieses "Hab's probiert, ging nicht, alles scheiße" ist eben nicht sehr zielführend.

dieser thread hier hatte auch gar kein ziel, den wollte ich ja eigentlich auch wieder löschen, aber da war schon eine antwort da...

normalerweise ist es nämlich "hab's probiert, ging nicht, hab stunden und tage damit verbracht es halbwegs zu fixen, bis das nächste problem aufgetaucht ist". ob damals mit suse, oder mit redhat bevor es fedora gab, ob ich versucht habe gentoo mit dem icc zu bauen (meine schuld), debian oder die ganzen neueren distributionen. es läuft nie alles, wie es soll und der problemlösungsprozess ist immer so langwierig. meinen drucker unter samba freizugeben schieb ich seit wochen vor mir her.

Ganon
2017-07-16, 14:38:20
Dann frag doch einfach nach.

Da kann man dir dann z.B. auch sagen, dass du Drucker gar nicht über Samba sharen musst, sondern einfach in Windows IPP aktivieren kannst (sofern nicht aktiv) und dann direkt über CUPS drucken kannst.

Account
2017-07-16, 17:36:02
ich lass das hier einfach mal so unkommentiert ab ;)

● cups.service - CUPS Scheduler
Loaded: loaded (/usr/lib/systemd/system/cups.service; disabled; vendor preset: disabled)
Active: failed (Result: exit-code) since Sun 2017-07-16 17:28:34 CEST; 2min 24s ago
Docs: man:cupsd(8)
Process: 6651 ExecStart=/usr/sbin/cupsd -l (code=exited, status=1/FAILURE)
Main PID: 6651 (code=exited, status=1/FAILURE)

Jul 16 17:22:31 boinkhome systemd[1]: Started CUPS Scheduler.
Jul 16 17:28:34 boinkhome systemd[1]: cups.service: Main process exited, code=exited, status=1/FAILURE
Jul 16 17:28:34 boinkhome systemd[1]: cups.service: Unit entered failed state.
Jul 16 17:28:34 boinkhome systemd[1]: cups.service: Failed with result 'exit-code'.

E [16/Jul/2017:17:28:34 +0200] Scheduler shutting down due to program error.

aufkrawall
2017-07-16, 17:39:24
Dann lass doch genau so unkommentiert das Log von Cups hier ab, wenn du schon dabei bist.

Account
2017-07-16, 17:51:30
letzteres ist aus /var/log/cups/error_log

aufkrawall
2017-07-16, 18:05:57
"cups log" gegoogelt, erstes Ergebnis:
http://hplipopensource.com/node/225

Ganon
2017-07-16, 18:06:29
Ich kann auch einfach unkommentiert:


● org.cups.cupsd.service - CUPS Scheduler
Loaded: loaded (/usr/lib/systemd/system/org.cups.cupsd.service; enabled; vendor preset: disabled)
Active: active (running) since Sun 2017-07-16 10:26:32 CEST; 7h ago
Docs: man:cupsd(8)
Main PID: 440 (cupsd)
Status: "Scheduler is running..."
Tasks: 1 (limit: 4915)
CGroup: /system.slice/org.cups.cupsd.service
└─440 /usr/bin/cupsd -l

Jul 16 10:26:32 pc.host systemd[1]: Starting CUPS Scheduler...
Jul 16 10:26:32 pc.host systemd[1]: Started CUPS Scheduler.


stehen lassen... ;) Oder du kommentierst es, indem du sagst ob du ggf. etwas an CUPS konfiguriert hast. Oder hast du gerade cups installiert, gestartet und es kam das?

Account
2017-07-16, 18:13:39
aber das ist doch gar kein supportthread, hatte ja eigentlich schon erwartet, dass ihn jemand wegen substanzlosem genörgel schließt ;)
es ist nicht so, dass ich nicht weiterwüsste. ich wollte nur noch mal demonstrieren, was ich mit "nichts geht out-of-the-box" meinte.

Ganon
2017-07-16, 18:20:05
Gut, ich kann auch zufällig Dateien in Windows löschen und hinterher sagen "nichts geht out-of-the-box" ;) Wenn der Druckservice nach der Installation nicht startet gibt's nur 2 Möglichkeiten. 1. die Distribution ist kaputt (möglich, aber gerade eher unwahrscheinlich?), 2. du hast irgendwas falsch konfiguriert und es ist darum kaputt.

BBig
2017-07-16, 19:55:04
Manchmal seid ihr alle ein wenig trollig.
"Oh, Nein, jemand führt einen negativen Punkt gegen Linux an, da müssen wir einschreiten!" :tongue:

Auch wenn das Dateisystem schon Sinn macht, und auch wenn es historisch gewachsen ist, finde ich es Mist und sollte mal dringend bereinigt werden.
Warum wohl sind einige libs nur noch links. Ja, weil das kein Schwein mehr braucht.
/run, /run/media und /mnt benutzen auch alle wie sie wollen.

Gibt auch ein paar Distros, die das auch so sehen. Man denke an GoboLinux und NixOS. NixOS ist schon sehr sexy, nicht nur wegen der neuen Verzeichnisstruktur.

===

Schon witzige, dass du einen Error aus dem cups_log postest, Account.
Ich kann mich nicht erinnern in den letzten 10 Jahren auch nur 1x Probleme mit Cups gehabt zu haben. Auf der anderen Seite, kaufe ich auch nur Drucker/Scanner/Multis, die explizit Linux-Support haben, :wink:

Aber so trollig wie "wir" auch sind, wir helfen gerne.


Edit:
Und hier ist der Punkt: Eine Distribution ist keine Oberfläche. Dass das in die Köpfe der Leute gewandert ist ist einfach unsinnig. Du musst für eine andere Oberfläche keine neue Distribution installieren.
...

Das macht mich auch immer wahnsinnig!

Ich denke dann immer, die Leute kennen es halt nicht anders.
Windows und Mac haben genau 1 Oberfläche. Sprich Aero (oder wie sie nun heißt) = Windows und MacOberflache (hat die nen Namen?) = MacOS

Willkommen bei Linux, bei uns sitzen sie am Drücker;
bei uns haben sie die Wahl.

exxo
2017-07-16, 20:41:53
aber das ist doch gar kein supportthread, hatte ja eigentlich schon erwartet, dass ihn jemand wegen substanzlosem genörgel schließt ;)
es ist nicht so, dass ich nicht weiterwüsste. ich wollte nur noch mal demonstrieren, was ich mit "nichts geht out-of-the-box" meinte.

Netter Rant.

Anscheinend gehört es dazu, das unbedarfte Leute mit Linux Dinge anstellen wollen die so nicht vorgesehen sind (siehe Flash für Chromium installieren obwohl Flash von diesem Browser nicht mehr unterstützt wird) und dann aufgrund mangelnder Kenntnisse der Meinung sind Linux wäre Ramsch :D

Zu der Ordnerstruktur von Linux kann ich nur sagen sie gut ist.

Windows ist genauso nervig wenn man sich damit nicht auskennt:

Program Files
Program Files (x86)
Program Data
Users/User/Appdata/Local
Users/User/Appdata/LocalLow
Users/User/Appdata/Roaming

Nun erkläre uns doch mal adhoc ohne Dokumentation was in welchem Ordner zu finden ist :D

Sonderlich intuitiv finde ich Windows an dieser Stelle nun wirklich nicht.

Ganon
2017-07-16, 23:13:31
Manchmal seid ihr alle ein wenig trollig.
"Oh, Nein, jemand führt einen negativen Punkt gegen Linux an, da müssen wir einschreiten!" :tongue:

Naja, es gibt genug negative Punkte an Linux. Da muss man sich auch echt nicht immer den gleichen Unsinn aus der Nase ziehen. Dass der ganze Thread ein großer Troll-Post ist, ist mir schon bewusst. ;)

Auch wenn das Dateisystem schon Sinn macht, und auch wenn es historisch gewachsen ist, finde ich es Mist und sollte mal dringend bereinigt werden.

Wurde es ja. Die Links sind im Endeffekt für die Abwärtskompatibilität da. Und es ist ja schlicht nur ein Link.

Die ganze Struktur umzulegen, nur weil man es umlegen möchte ist halt auch nicht sinnvoll. Es gibt halt keinen technischen Aspekt, der das in irgend einer Art rechtfertigen würde. Es hat halt keine Vorteile, außer, dass es anders aussieht.

Rolsch
2017-07-17, 00:03:28
Netter Rant.

Anscheinend gehört es dazu, das unbedarfte Leute mit Linux Dinge anstellen wollen die so nicht vorgesehen sind (siehe Flash für Chromium installieren obwohl Flash von diesem Browser nicht mehr unterstützt wird) und dann aufgrund mangelnder Kenntnisse der Meinung sind Linux wäre Ramsch :D

Zu der Ordnerstruktur von Linux kann ich nur sagen sie gut ist.

Windows ist genauso nervig wenn man sich damit nicht auskennt:

Program Files
Program Files (x86)
Program Data
Users/User/Appdata/Local
Users/User/Appdata/LocalLow
Users/User/Appdata/Roaming

Nun erkläre uns doch mal adhoc ohne Dokumentation was in welchem Ordner zu finden ist :D

Sonderlich intuitiv finde ich Windows an dieser Stelle nun wirklich nicht.
Schwer ist das aber auch nicht. Lokale Userprofile ( LocalLow= mit eingeschränkter Prio) oder eben Netzwerkprofile (Roamer). Program.. sollte klar sein.

exxo
2017-07-20, 20:09:29
^^Dann ist die Ordnerstruktur von *NIX auch nicht komplizierter

Ich habe mich an beides gewöhnt. Im Zweifelsfall hilft Google.

StefanV
2017-07-21, 13:24:59
aber so ist das dateisystem einfach nur ein schwarzes loch.
Nujo, vor ~50 Jahren, in den 1960ern für eine gute Idee hielt. Und der Sinn davon ist, möglichst effizient mit dem Speicher umzugehen...

Das ganze ist auch deutlich vor der CP/M Struktur geschehen, mit der die meisten hier im Forum (nicht unbedingt in diesem Thred) vertraut sind...

PHuV
2017-07-21, 15:20:31
Ist alles mal historisch gewachsen, als Festplatten noch klein und teuer waren. Das wurde an sich alles über die Zeit aufgeräumt

/lib ist heutzutage nur noch ein Link auf /usr/lib
/usr/lib64 ist ebenso oft ein Link auf /usr/lib
/usr/share/lib sollte es eigentlich nicht geben
/usr/local wird heutzutage auch nur noch recht selten verwendet, einige Systeme verwenden es als Abtrennung zwischen Core-Porgrammen und "zusätzlichen Programmen"
/opt ist ursprünglich für Programme gedacht die unter einen nicht-freien Lizenz stehen bzw. nur in Binärform verfügbar ist
/var/lib ist kein Ordner für Programm-Bibliotheken

/run soll alles enthalten was Runtime Daten sind. Da war/ist ehemals "/var/run", das Problem ist nur, dass /var zur Boot-Zeit nicht unbedingt verfügbar sein muss. Darum ist /var/run dafür nicht ideal.
Tja, Du darfst raten, wo Cloudera und Hadoop sich ihr Zeug so hinpacken. :freak:

Was mich ja bis heute ärgert, daß viele in /usr/sbin alles mögliche reinpacken, aber nicht das, für das es eigentlich gedacht war. :( Dann werden genauso Scripte in /usr/bin reingepackt...

Nur mal so als Frage, wann ist den das mit dem /opt aufgekommen? :confused: Hab ich beispielsweise früher unter AIX, Solaris, HP-UX, Sinix und SCO so nie benutzt.

Ganon
2017-07-21, 18:01:04
Was mich ja bis heute ärgert, daß viele in /usr/sbin alles mögliche reinpacken, aber nicht das, für das es eigentlich gedacht war. :( Dann werden genauso Scripte in /usr/bin reingepackt...

sbin ist unter ArchLinux auch nur noch ein Link zu /usr/bin. Die Aufteilung zwischen normalen Programmen und Systemprogrammen ist bei heutigen Plattengrößen halt auch nicht mehr so sinnvoll. Debian teilt hier aber noch auf, aber linkt z.B. /sbin nach /usr/sbin.

Nur mal so als Frage, wann ist den das mit dem /opt aufgekommen? :confused: Hab ich beispielsweise früher unter AIX, Solaris, HP-UX, Sinix und SCO so nie benutzt.

/opt gibt's schon lange, seit 1990 oder so. Also IBM z.B. installiert seinen Kram da hin.