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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Standort Rheine/Norddeutschland_Windanlagen - Wie viele bis Äquivalent zu AKW?


demklon
2017-07-22, 13:58:51
Hallo Forum,
bin gerade bei meiner Tante zu Besuch in Rheine.

Hier in der Gegend sind einige Windanlagen installiert, die immer Ausgelastet sind, also ständig Strom produzieren.

Off Shore gibt es Windparks, welche 24/7 ausgelastet sind.



Ich wohne in Heidelberg, bei uns gibt es keinen nennenswerten Wind. Hier schon.

Gibt es da eine Art Ausgleichszahlung?


Noch eine Frage, diese Masten verursachen
doch einen gewissen Lärmpegel, oder nicht?

Ich habe da solch ein rönrendes Geräusch im Kopf, ist das falsch?


Grüße

Kallenpeter
2017-07-22, 14:10:18
Hier in der Gegend sind einige Windanlagen installiert, die immer Ausgelastet sind, also ständig Strom produzieren.
Nein tun sie nicht

Off Shore gibt es Windparks, welche 24/7 ausgelastet sind.
Nein, auch offshore ist 24/7 nicht möglich, aber offshore kommt sehr nahe an die Auslastung konventioneller Kraftwerke ran

Gibt es da eine Art Ausgleichszahlung?
Keine Ahnung was du meint, aber nein. Kommunen bekommen etwas Geld wenn in Ihrer Gemeine eine Windkraftanlage steht.

Noch eine Frage, diese Masten verursachen
doch einen gewissen Lärmpegel, oder nicht?
ja, etwas Lärm verursachen Sie.

demklon
2017-07-23, 01:09:57
Danke Dir, nun steht aber die Frage immer noch im Raum.

Wie verhält es sich mit der Strom Produktion?

Sind die Off Shore auch nicht immer 100% ausgelastet?

Ich bin davon ausgegangen.

Wie viele Masten benötigt man, um ein AKW bei Vollbelastung zu ersetzen?


Gruß

Das alles, unter realistischen, also nicht nicht immer 100 % Auslastung.

BlacKi
2017-07-23, 01:29:49
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/energiepolitik/so-sollen-die-nord-sued-stromtrassen-verlaufen-14455623.html

das problem bei sind die schwankende ertäge. dazu könnte man gaskraftwerke nutzen, aber wenn die nicht durchgängig laufen, laufen sie ineffizient.,

Kallenpeter
2017-07-23, 02:02:38
Wie viele Masten benötigt man, um ein AKW bei Vollbelastung zu ersetzen?


Gruß

Das alles, unter realistischen, also nicht nicht immer 100 % Auslastung.
Auch ein AKW läuft ja nicht 12 Monate 24/7, sondern wird auch einmal im Jahr regulär runtergefahren für mehrere wochen. Für ein goßes AKW (1GW) braucht wohl so 800 - 900 moderne Onshore Windräder. Sind zwar recht viele, trotzdem produzieren sie billiger als ein AKW. Bei ganzheitlicher Betrachtung.

Offshore wären es vielleicht 200 (bei den modernsten 7MW Anlagen). In einigen jahren dürften schon 100 ausreichen (ab 2024 sollte es 15MW Anlagen geben).

Mortalvision
2017-07-23, 08:29:06
Das Problem sind nach wie vor die Großlager. Da kommt es zu "white-edge-cutting", was die Leistung erheblich mindert und hier und da ein Feuerchen auflodern lässt.

Siehe auch SKF, Großlagerprüfzentrum, Schweinfurt

Großlager-Prüfzentrum in Schweinfurt -

http://www.skf.com/de/our-company/testcenter/index.html

Und deswegen sind die noch nicht 24/7 auf volle Last nutzbar. Die Teile müssen auch mal abkühlen und entspannen.

Heelix01
2017-07-23, 08:35:21
eine Windkraftanlage pro Megawatt ca. 1 Million Euro. Sind wir bei 2,3 Milliarden um die Leistung eines AKW relativ zuverlässig zu ersetzen bei onshore. Wobei es auch bei der Annahme von 3000h/a Volllast noch Tage geben wird mit sehr wenig Ertrag bis nix je nach Verteilung der Anlagen.

Die Kosten und Risiken von AKW sind ungemein höher.

Geräusche und Schatten sind ein Thema keine Frage, rein optisch finde ich sie nicht schlecht bin aber durch den Arbeitgeben vielleicht nicht ganz unvoreingenommen.

Edit: btw. Es gibt auch onshore Anlagen mit 7,5MW, normal liegt man aber bei 3,5 bis 4 mw pro Anlage (zumindest bei aktuellen Projekten)

Kallenpeter
2017-07-23, 09:36:52
Edit: btw. Es gibt auch onshore Anlagen mit 7,5MW, normal liegt man aber bei 3,5 bis 4 mw pro Anlage (zumindest bei aktuellen Projekten)

Jo, in Deutschland sind 3,5MW aber eher die Regel. Ich denke die zukünftigen Leistungssteigerungen Onshore werden auch eher gering ausfallen. Man stößt einfach an Gewisse Grenzen was den Transport und die öffentliche Akzeptanz immer größerer Anlagen angeht. Vielleicht wird man ersteres irgendwann lösen, wenn man es schafft die Anlage günstig vor Ort zu bauen, aber das ist noch Zukunftsmusik.

Hübie
2017-07-23, 09:53:13
Das Problem sind nach wie vor die Großlager. Da kommt es zu "white-edge-cutting", was die Leistung erheblich mindert und hier und da ein Feuerchen auflodern lässt.

Siehe auch SKF, Großlagerprüfzentrum, Schweinfurt

Großlager-Prüfzentrum in Schweinfurt -

http://www.skf.com/de/our-company/testcenter/index.html

Und deswegen sind die noch nicht 24/7 auf volle Last nutzbar. Die Teile müssen auch mal abkühlen und entspannen.

Sehr interessant. Ich stelle mir mehrer Möglichkeiten vor dem entgegen zu wirken. Sind da bisher noch keine probaten Schmierstoffe bzw. Trennstoffe erforscht? Ich habe mir mal bei einigen Windrädern hier in der Umgebung die Winkelgeschwindigkeiten errechnet. Das ist schon heftig wenn man überlegt was für Kräfte da wirken (Rotations- / Zentripedalkraft, Erdquerbeschleunigung etc.) und es ist erstaunlich dass alles so gut zusammenspielt, aber dennoch eine Menge Potenzial brach liegt.

Was ist eigentlich mit Ausgleichszahlungen gemeint, lieber TE? :confused:

Heelix01
2017-07-23, 11:16:59
. Vielleicht wird man ersteres irgendwann lösen, wenn man es schafft die Anlage günstig vor Ort zu bauen, aber das ist noch Zukunftsmusik.

Naja gerade in Deutschland gibt es doch noch einige Werke was man fast als Lokal bezeichnen kann.

So eine nacelle, Blade oder Tower sind jedes für sich Bauteile schwermaschinenbau man braucht Produktionsstätten.

Gerade in Deutschland haben wir ziemlich viel Produktion, das sieht in anderen Ländern ganz anders aus.
Sieht alles immer ganz putzig aus an nem 120meter Turm ... das die Gondel 60 Tonnen wiegt und einige Meter hoch ist, der Rotor mit 3 Blättern zu je 70 Meter Länge auch nochmal 45 Tonnen übersieht man leicht.
Nichts davon kann man aktuell oder langfristig außerhalb einer Produktionsstätte auch nur ansatzweise bauen oder halbwegs wirtschaftlich.

Hübie
2017-07-23, 11:31:51
Na ja es ist eine enorme Herausforderung für Ingenieure und auch die Logistik so ein Teil zu konstruieren, zu produzieren, fertigen, transportieren und letztlich zu montieren. Da behaupte ich mal fehlt es in vielen Ländern an einer der Punkte. Die Skandinaven setzen übrigens vermehrt auf Wasserkraft, was ich persönlich für sinnvoller erachte als Windräder. Die kümmern sich direkt um die ökologischen Aspekte während der Konstruktionsphase. :up:

Heelix01
2017-07-23, 11:35:59
Nope glaub ich nicht dran, auch nicht langfristig.

Ice-Kraem
2017-07-23, 11:38:00
Ich finde im Sommer die Geräusche der Teile nervig....wenn das Fenster geöffnet ist und der Wind ungünstig ist höre ich das wummern nachts...und jetzt wollen die geisteskranken Gemeinden rund um unser Dorf alle so scheiss Dinger. Dann hört man sie immer egal woher der Wind kommt...und das obwohl nachgewiesen ist das sie sich bei uns nicht wirklich rechnen...
Fazit: Ich finde die Dinger scheiss...

Heelix01
2017-07-23, 11:52:58
Definitiv die Anlagen sind nicht geräuschlos. Bei Eltern wurden in ca 1.3km Luftlinie 3 e.no Anlagen errichtet, keine freie Sichtlinien und kann kann sie nur sehr selten hören und auch nur wenn man weiß das da Anlagen stehen.
In erster Reihe sieht es etwas anders aus da hört man sie Nachts aber auch nur unterschwellig.
Hätte man statt e.no andere genommen wäre das Problem vermutlich nicht da.

Das sich Anlagen nicht "rechnen" , naja es wurde nen windprofil erstellt und es wird sich wirtschaftlich schon rechnen, sonst würde es keiner bauen.

Hübie
2017-07-23, 12:35:56
Nope glaub ich nicht dran, auch nicht langfristig.

Was genau meinst du? Wasserkraft? Meinst das hört auf zu fließen? :D

Kallenpeter
2017-07-23, 13:51:39
Ich finde im Sommer die Geräusche der Teile nervig....wenn das Fenster geöffnet ist und der Wind ungünstig ist höre ich das wummern nachts...und jetzt wollen die geisteskranken Gemeinden rund um unser Dorf alle so scheiss Dinger. Dann hört man sie immer egal woher der Wind kommt...und das obwohl nachgewiesen ist das sie sich bei uns nicht wirklich rechnen...
Fazit: Ich finde die Dinger scheiss...
Und weil sie sich nicht rechnen, werden sie gebaut. Ja, das ergibt sinn.

Ich würde einfach mal sagen, du merkst gerade das eine moderne Gesellschaft Infrastruktur braucht und Strom nicht aus der Steckdose kommt.

Andere ertragen Straßenlärm, Touristen, Flughäfen oder keine Ahnung was. So ist das nunmal. Entweder lebt man damit oder man zieht um.

Ultron
2017-07-24, 07:26:59
Jeder der was dagegen hat kann doch in die Wildnis nach Grönland ziehen und in ner Holzhütte ohne Technik leben.

Mosher
2017-07-24, 07:38:01
Typisch Dorfmentalität. Als ob man am Land keinen Strom braucht.

Immer wenn ich an solchen Transparenten mit der Aufschrift "Energiewende Ja. Windrad nein" o.ä. vorbeifahre, habe ich das Bedürfnis, auszusteigen und ein paar Bauernlümmeln mal die Welt zu erklären.


Sorry, aber ist doch so.

Florida Man
2017-07-25, 15:26:16
Moderne Windkraftanlagen können ca. 6 MW elektrische Leistung umwandeln. Das bedeutet, dass man ca. 200 Windkraftanlagen dieser Größe braucht, um die elektrische Dauerleistung eines sehr großen Kernkraftwerks (1,2 GW) zu erreichen. Natürlich erzeugt aber ein solches Windkraftwerk nicht IMMER 6 MW elektrische Leistung.

Da in den meisten Bundesländern gewisse Mindestabstände eingehalten werden müssen, dürfte eigentlich kein normaler Mensch von Schattenwurf und Geräuschen betroffen sein. Außer natürlich die besonders sensiblen Spinner und Berufsbeschwerer.

Eisenoxid
2017-07-25, 16:27:43
Je nach Standort kann man die o.g. 200 WKAs nochmal mal Faktor 4-6 nehmen, da FOGBANK ja bereits erwähnte, dass die Anlagen nicht immer volle Leistung bringen. 25% Volllastsunden im Jahr sind schon recht guter Wert.

Die Skandinaven setzen übrigens vermehrt auf Wasserkraft, was ich persönlich für sinnvoller erachte als Windräder. Die kümmern sich direkt um die ökologischen Aspekte während der Konstruktionsphase. :up:
Die Skandinavier sind in der Hinsicht auch mit ausreichend Reliefenergie gesegnet. Im insgesamt doch recht platten Deutschland ist das Potenzial von Lauf- und Stauwasserkraftwerken sehr überschaubar und bereits seit längerem ziemlich ausgereizt.