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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : One-World-One-Language Agenda


Mistersecret
2017-08-07, 22:08:44
Hallo Leute.

Komme gerade zurück von einem Feriencamp und bin etwas down, weil mir mal wieder bewusst geworden ist, wie sehr uns unsere unterschiedlichen Sprachen bzw. Sprachfähigkeiten doch voneinander trennen.

Dort waren z.B. einige Spanier, Russen, Israelis, Slovenier, Polen, auch ein paar Italiener und Slowaken, die alle eines gemeinsam hatten: Sie beherrschten nur eine Sprache gut, nämlich ihre eigene. Englischkenntnisse waren von noch mittelmäßig bis katastrophal.

Heute beim Spaziergang schaut mich ein kleiner Junge mit großen Kulleraugen an und sagt.... irgendwas? Keine Ahnung, was. Deutsch war´s jedenfalls nicht, Englisch auch nicht. Hat mir Leid getan.

Irgendwie dachte ich, dass sich da was ändern sollte. Ich verstehe nicht, warum es noch keine Agenda gibt, bei der sich die Staaten verpflichten, Englisch als Zweitsprache für alle Kinder / Schüler verpflichtend einzuführen. Also habe ich mal eine Petition formuliert und gestartet, rein spaßeshalber.

Was meint ihr dazu? Schaut doch mal rein, würde mich über jede Unterschrift freuen. Danke!

http://www.thepetitionsite.com/de/takeaction/642/144/002/

Demirug
2017-08-07, 22:20:51
Dann frage ich mal provokative warum English und nicht Chinesisch (Sprache mit den meisten L1 Sprechern und auch Gesamt) oder Spanisch (mehr L1 Sprecher als Englisch).

Und nein ich kann weder Chinesisch oder Spanisch.

Mistersecret
2017-08-07, 22:37:23
Na ganz einfach weil es die meistgesprochene Sprache der Welt ist. Englisch ist nicht nur sehr verbreitet, es ist auch eine vergleichsweise leicht zu erlernende Sprache. So eine Agenda muss auch praktisch umgesetzt werden können. Der Aufwand sollte dabei so gering wie möglich sein. Ich denke, es liegt auf der Hand, dass z.B. Chinesisch oder Hindi in der Hinsicht eher schlecht abschneiden. Spanisch wäre sicher auch interessant, ist aber nun mal nicht so verbreitet.

Im Grunde / prinzipiell ist es aber gleich, um welche Sprache es sich handelt. Wichtig ist der Konsens. Habe die Petition dahingehend nochmal angepasst. Es geht mir um eine "Eine-Welt-Eine-Sprache" Agenda, nicht um eine "Eine-Welt-Spricht-Englisch" Agenda.

Hamster
2017-08-07, 22:47:59
Spanisch wäre sicher auch interessant, ist aber nun mal nicht so verbreitet.


Watt? Schonmal in Mittel- oder Südamerika gewesen?

Es gibt mehr Spanisch sprechende Muttersprachler als Englisch.

Mistersecret
2017-08-07, 22:49:35
Watt? Schonmal in Mittel- oder Südamerika gewesen?

Es gibt mehr Spanisch sprechende Muttersprachler als Englisch.

Dem widerspricht niemand.

Zitat Wikipedia:
"Englisch ist als Lingua franca der internationalen Diplomatie, der internationalen Wirtschaftsbeziehungen sowie des internationalen wissenschaftlichen und kulturellen Austauschs die einzige im Wortsinne weltweit gebräuchliche Verkehrssprache und die bedeutendste Weltsprache."

Plutos
2017-08-07, 22:50:03
Still the most important separating / uniting factor in our modern world is the language.
So ein Unsinn. Die Sprache ist einer der am einfachsten "anzugleichenden" bzw. "zu umgehenden" Faktoren. Praktisch jeder Mensch kann sich mit jedem anderen per "Hände und Füße" verständigen.
Dem widerspricht niemand.

Doch. Englisch ist eben nicht die meistgesprochene Sprache.



Übrigens, so wie der Text dieser Petition formuliert ist, würde ich mir nicht anmaßen, anderer Leuter Englisch als "mittelmäßig" oder "katastrophal" einzuordnen. Ich hab ja schon viele schwach- und -sinnige Petitionen gesehen, aber diese erreicht ein neues Level im negativen Sinne.

Kallenpeter
2017-08-07, 22:52:09
Dann frage ich mal provokative warum English und nicht Chinesisch (Sprache mit den meisten L1 Sprechern und auch Gesamt) oder Spanisch (mehr L1 Sprecher als Englisch).

Und nein ich kann weder Chinesisch oder Spanisch.

Man kann nicht alles so platt betrachten, manche Dinge entstehen einfach mit der Zeit und Englisch hat sich nun mal -aus bestimmten Gründen- als internationale Sprache durchgesetzt. Schiffsverkehr, Flugverkehr, Businesssprache, Wissenschaft, Diplomatie... alles Englisch.

Was ist denn die meist gesprochene Fremdsprache der Welt? Ich vermute Englisch. Ich formuliere also mal bewusst etwas überspitzt: Warum sollen alle Chinesisch lernen, nur weil 900 Millionen chinesische Bauern und Fabrikarbeiter es sprechen? Und nebenbei gibt es in China ja auch verschiedene Sprachen, laut Wikipedia ist Mandarin die meist gesprochene ("nur" 0,95 von 1,3 Mrd.).

Wenn man es ganz rational betrachten will, müsste man ja eh einsehen, dass egal auf welche Sprache man sich international verständigen würde (wenn man neu "wählen" könnte), es müssten so oder so 6 Milliarden oder mehr Menschen diese lernen. Am sinnigsten wäre also eine Sprache zu wählen, welche einfach zu erlernen ist.

Jetzt weiß ich natürlich nicht wie das für Asiaten oder Afrikaner ist, aber verglichen mit anderen europäischen Staaten, ist Englisch ja eine relativ einfache Sprache. Und als Pluspunkt gibt es haufenweise moderne Englischsprachige Medien (Filme, Musik etc.).

Auf der anderen Seite würde ich Chinesisch als problematisch empfinden, weil die Chinesen sich in gewisser Hinsicht abkanzeln. Zu nennen ist die Great Firewall, die allgemeine Zensur etc. Warum also eine Sprache als Weltsprache, bei der die meisten Medien und Literatur Chinesischer Propaganda und Zensur unterliegen.

Man könnte ja auch Deutsch nehmen. Immerhin sind wir Exportweltmeister ;)

Neosix
2017-08-07, 22:52:39
Wird sich irgend wann durch live translator in deinem Ohr+Handy (ala Startrek Universal Translator oder ähnliches) irgend wann eh erledigt haben. Wenn jeder nen Personal Translator für alle Sprachen der Welt in seiner Tasche hat, ist die Schwelle irgend jemanden zu zwingen die Sprache gezielt zu lernen eher höher als niedriger.

Ansonsten macht English halt aufgrund seiner Verbreitung in gewissen Berufen sinn. z.B. Luftfahrt oder EDV/Programmiert wird in der regel auch in englisch. Wenns aber um max Verbreitung geht, wie Demirug anmerkte, müssten wir Chinesisch lernen, da hab ich persönlich weniger bock drauf. Ich warte lieber bis mein Handy das kann.

Kallenpeter
2017-08-07, 23:00:25
Doch. Englisch ist eben nicht die meistgesprochene Sprache.
Warum bist du dir da so sicher?

Eine kurze Google Suche:

Englisch als meist gesprochene Sprache:
http://www.wiwo.de/politik/ausland/sprachen-die-meistgesprochenen-sprachen-der-welt/6515458.html?p=10&a=false&slp=false#image
http://www.weltsprachen.net/

Chinesisch als meist gesprochene Sprache:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/150407/umfrage/die-zehn-meistgesprochenen-sprachen-weltweit/
https://de.babbel.com/de/magazine/die-10-meistgesprochenen-sprachen-der-welt

Mistersecret
2017-08-07, 23:27:15
Übrigens, so wie der Text dieser Petition formuliert ist, würde ich mir nicht anmaßen, anderer Leuter Englisch als "mittelmäßig" oder "katastrophal" einzuordnen. Ich hab ja schon viele schwach- und -sinnige Petitionen gesehen, aber diese erreicht ein neues Level im negativen Sinne.

Schön, ich würde mich über Verbesserungsvorschläge, Korrekturen etc. freuen, damit der Text besser wird.

Mistersecret
2017-08-07, 23:36:57
So ein Unsinn. Die Sprache ist einer der am einfachsten "anzugleichenden" bzw. "zu umgehenden" Faktoren. Praktisch jeder Mensch kann sich mit jedem anderen per "Hände und Füße" verständigen.

Das ist wohl war. Nur auf welchem Niveau?

Schon beim gemeinsamen Arbeiten in der Küche gab es Probleme mit Bezeichnungen für div. Utensilien. Persönliche Konversationen beschränkten sich auf gröbste Inhalte wie z.B. Name und Herkunftsland. Man wollte mehr wissen und erzählen, aber es ging einfach nicht. Immer wieder Verlegenheit, Achselzucken, hilflose Gesten.

Allgemein halte ich die Sprache für enorm bedeutungsvoll für zwischenmenschliche Beziehungen. Natürlich auch für Beziehungen zwischen Ländern, Völkern, Ethnien etc.. Fremd ist fremd. Wenn man sich nicht kennenlernen kann, wie sollen sich dann tieferes Verständnis, Vertrauen oder Sympathie aufbauen?

Denkst Du, es hätte keinen bedeutenden Auswirkungen auf das Weltgeschehen, wenn sich alle Menschen wirklich gut verständigen könnten?

Hamster
2017-08-07, 23:40:41
Schön, ich würde mich über Verbesserungsvorschläge, Korrekturen etc. freuen, damit der Text besser wird.

Was soll denn "(f.e.)" heißen in deinem Text?

Mistersecret
2017-08-07, 23:49:58
Was soll denn "(f.e.)" heißen in deinem Text?

for example

Plutos
2017-08-07, 23:57:05
Schön, ich würde mich über Verbesserungsvorschläge, Korrekturen etc. freuen, damit der Text besser wird.
Das ist mir ehrlich gesagt die Mühe nicht wert. ;) Z.B. gibt es in wahrscheinlich 3/4 der Welt kein Bildungssystem für die allgemeine Bevölkerung, das diese Bezeichnung auch verdient, aber du willst verhandlungssicheres Englisch zum Pflichtfach für alle machen – lobenswert, aber wo wird das unterrichtet, wenn es keine Schulen (schon gar nicht für >6 Milliarden Schüler) gibt? :uponder:
Das ist wohl war. Nur auf welchem Niveau?

Schon beim gemeinsamen Arbeiten in der Küche gab es Probleme mit Bezeichnungen für div. Utensilien. Persönliche Konversationen beschränkten sich auf gröbste Inhalte wie z.B. Name und Herkunftsland. Man wollte mehr wissen und erzählen, aber es ging einfach nicht. Immer wieder Verlegenheit, Achselzucken, hilflose Gesten.

Allgemein halte ich die Sprache für enorm bedeutungsvoll für zwischenmenschliche Beziehungen. Natürlich auch für Beziehungen zwischen Ländern, Völkern, Ethnien etc.. Fremd ist fremd. Wenn man sich nicht kennenlernen kann, wie sollen sich dann tieferes Verständnis, Vertrauen oder Sympathie aufbauen?

Denkst Du, es hätte keinen bedeutenden Auswirkungen auf das Weltgeschehen, wenn sich alle Menschen wirklich gut verständigen könnten?
Sorry, für mich klingt das nach Jugendzeltlager, wo man erstmals entdeckt, dass es jenseits des landesdeutschen Provinz-Landkreises, aus dem man selbst stammt, noch so etwas wie die vielzitierte "große weite Welt" gibt. Du scheinst Kommunikation auf das rein Verbale zu reduzieren oder mit Konversation gleichzusetzen.
Um dein Beispiel aufzugreifen: gerade bei gemeinsamen Tätigkeiten ist es doch das Einfachste der Welt, ein physisch vorhandenes, für alle sicht- und greifbare Küchenutensil mit einem von allen verstandenen Begriff zu belegen. Ob sich das dann phonetisch in "Messer", "knife" oder "uggamugga" manifestiert, ist völlig irrelevant. Tiere können sich doch auch hervorragend verständigen.

Opprobrium
2017-08-08, 00:29:31
Nein, da wäre ich dagegen.

Sollte idealerweise jeder mindestens zwei Sprachen sprechen, sonst würde nicht nur sehr viel Vielfalt verloren gehen, sondern mit dieser Vielfalt auch ganz verschiedene Ansäze die dann auch unsere Art zu Denken beeinflußen.

Grobe Unterkategorien für den Sprachaufbau wären etwa synthetische, fusionale und analytische Sprachen. Die funktionieren ganz anders. Deshalb eignet sich Deutsch z.B. so gut um komplexe Gedankengäng logisch nachvollziehbar niederzuschreiben, wohingegen Englisch sich da schwerer tut, dafür aber mehr Raum für Interpretation und Assoziation läßt, und es deshalb kreativen Sprachgebrauch einfacher macht.

One-World-One-Language klingt mir zu sehr nach der heutzutage üblichen Gleichschaltung von Allem, was uns in uns in unserer Vielfalt ausmacht.

Verständigen und verstehen kann man sich zur Not, wie manche hier schon schrieben, auch ohne gemeinsame Sprache.

Genauso können aber auch mitunter zwei Muttersprachler derselben Sprache einander einfach nicht verstehen.

Mistersecret
2017-08-08, 00:44:18
Nein, da wäre ich dagegen.

Sollte idealerweise jeder mindestens zwei Sprachen sprechen, sonst würde nicht nur sehr viel Vielfalt verloren gehen, sondern mit dieser Vielfalt auch ganz verschiedene Ansäze die dann auch unsere Art zu Denken beeinflußen.

Grobe Unterkategorien für den Sprachaufbau wären etwa synthetische, fusionale und analytische Sprachen. Die funktionieren ganz anders. Deshalb eignet sich Deutsch z.B. so gut um komplexe Gedankengäng logisch nachvollziehbar niederzuschreiben, wohingegen Englisch sich da schwerer tut, dafür aber mehr Raum für Interpretation und Assoziation läßt, und es deshalb kreativen Sprachgebrauch einfacher macht.

One-World-One-Language klingt mir zu sehr nach der heutzutage üblichen Gleichschaltung von Allem, was uns in uns in unserer Vielfalt ausmacht.

Verständigen und verstehen kann man sich zur Not, wie manche hier schon schrieben, auch ohne gemeinsame Sprache.

Genauso können aber auch mitunter zwei Muttersprachler derselben Sprache einander einfach nicht verstehen.

Die Idee ist nicht, alle anderen Sprachen abzuschaffen oder auf den zweiten Platz zu verweisen, sondern einfach nur sicher zu stellen, dass jeder Mensch neben der eigenen Sprache auch "die Weltsprache" beherrscht.

Habe ich das irgendwie missverständlich formuliert?

Ja wie geschrieben, es geht um die Idee und nicht die Frage, was für eine Sprache das sein sollte. Jede Sprache hat ihre Vor- und Nachteile.

Opprobrium
2017-08-08, 00:50:05
Ja wie geschrieben, es geht um die Idee und nicht die Frage, was für eine Sprache das sein sollte. Jede Sprache hat ihre Vor- und Nachteile.

Da gäbe es dann beispielsweise Esperanto (https://de.wikipedia.org/wiki/Esperanto)

Plutos
2017-08-08, 00:58:28
Da gäbe es dann beispielsweise Esperanto (https://de.wikipedia.org/wiki/Esperanto)
https://abload.de/img/giphyawux3.gif (http://abload.de/image.php?img=giphyawux3.gif)

user0815
2017-08-08, 02:04:21
Die Diskussion welche Sprache nun mehr gesprochen wird ist am Ende doch sowieso nebensaechlich.

Ich finde Kinder sollten zumindest Englisch. Englisch weil es eben von vielen Industrienationen gesprochen wird (und auch von einer Mrd Indern) und es in den Schulen in China gelehrt wird (wenn auch nicht besonders gut).

Chinesisch ist auch gut, wird von vielen gesprochen, aber wichtig ist es eben auch ne andere "Sprachform" zu lernen. Alleine schon der Aufbau der Schrift ist komplett anders.

Mosher
2017-08-08, 03:05:48
So ein Unsinn. Die Sprache ist einer der am einfachsten "anzugleichenden" bzw. "zu umgehenden" Faktoren. Praktisch jeder Mensch kann sich mit jedem anderen per "Hände und Füße" verständigen.

Doch. Englisch ist eben nicht die meistgesprochene Sprache.



Übrigens, so wie der Text dieser Petition formuliert ist, würde ich mir nicht anmaßen, anderer Leuter Englisch als "mittelmäßig" oder "katastrophal" einzuordnen. Ich hab ja schon viele schwach- und -sinnige Petitionen gesehen, aber diese erreicht ein neues Level im negativen Sinne.
+100, der Text liest sich irgendwie wie Mein Kampf.

@Thread:
Für's Geschäft ist es zwar praktisch, wenn jeder einigermaßen gut Englisch spricht, aber im Privatbereich ist es scheißegal.
Ich komme wirklich viel herum, oft auch in Ländern, wo ich nicht mal die übliche Schrift entziffern kann
und hatte noch nie Probleme damit, mit Einheimischen zu kommunizieren ("Hände und Füße" und ein paar Brocken aufgesammelter Sprache). Reicht zwar nicht sofort für eine philosophische Diskussion über die Daseinsberechtigung von Wüstenspringmäusen, aber ganz ehrlich: Ich bin froh, wenn man sich mal auf das Wesentliche beschränken kann. Es wird eh zu viel gebrabbelt.

Eben nur scheinbar (nicht anscheinend) paradoxerweise kann man Menschen auch ohne viel Gerede kennenlernen, sympathisch oder unsympathisch finden und vor allem Kinder (da du die Szene im Feriencamp erwähnt hast) legen doch überhaupt keinen Wert darauf, dass jeder die selbe Sprache spricht. Hast du nicht beobachten können, wie Kinder miteinander spielen und kommunizieren, ohne viel Botschaft über das gesprochene Wort zu transportieren?

Das können Erwachsene auch, nur rostet diese Fähigkeit eben oft ein. Kann man wiederbeleben.

Übrigens haben auch Betrunkene die Fähigkeit, sich über Sprachbarrieren hinweg zu verständigen und du weißt ja, was man über Kinder und Betrunkene sagt :)

Ich sag':
"Back to the roots. Shut the fuck up and open your heart ♥"

BlacKi
2017-08-08, 04:08:53
Heute beim Spaziergang schaut mich ein kleiner Junge mit großen Kulleraugen an und sagt.... irgendwas? Keine Ahnung, was. Deutsch war´s jedenfalls nicht, Englisch auch nicht. Hat mir Leid getan.
ohne irgendwelche hintergrundinfos würde ich sagen, da macht ein kind urlaub bei uns in deutschland. wieso muss das kleine kind (wenn es kulleraugen hat) entweder deutsch oder englisch "können".

kann da leider nicht ganz der diskussion folgen...

x-force
2017-08-08, 04:24:07
Na ganz einfach weil es die meistgesprochene Sprache der Welt ist. Englisch ist nicht nur sehr verbreitet, es ist auch eine vergleichsweise leicht zu erlernende Sprache. Ich denke, es liegt auf der Hand, dass z.B. Chinesisch oder Hindi in der Hinsicht eher schlecht abschneiden. Spanisch wäre sicher auch interessant, ist aber nun mal nicht so verbreitet.


genau so!

extrem peinlich, was z.b. die italienische und französische jugend nicht kann, um mal vor unserer tür zu bleiben

Mosher
2017-08-08, 05:16:58
Ich finde es eher peinlich, in einer Situation aufgeschmissen zu sein, wo man gegenseitig die Sprache nicht spricht.

Ganz klar: Im geschäftlichen Bereich nervt es mich auch. Da wird sogar die Amtssprache vertraglich festgelegt - aus erwähnten Gründen bietet sich Englisch meistens dafür an - und irgendwer kann (oder will) die Sprache dann einfach nicht sprechen. Mit Franzosen ist mir das schon sehr oft passiert und das bringt auch meine Geduld schnell an ihre Grenzen. In dieser Situation hat die Sprache aber eine ganz andere Funktion, als im privaten Bereich. Von daher finde ich es ja durchaus sinnvoll, wenn Englisch weiterhin als Standard-Fremdsprache gelehrt wird, aber sich als Privatperson darauf zu verlassen, dass irgendwo auf der Welt irgendeine andere Privatperson jetzt Englisch können muss, damit man sich verständigen kann, finde ich befremdlich.

Hamster
2017-08-08, 06:34:22
for example

Das ist aber (je nach Intention) falsch bis ungebräuchlich, sondern "e.g." wäre korrekt(er).

"The skill level has to be at least good in the end."
Das kann ich bei "f.e." nicht erkennen. ;)

Oid
2017-08-08, 08:24:29
Also ich lese jetzt nicht täglich seitenweise englische Texte, aber "f.e." für "for example" habe ich noch nie gesehen :D Ich schätze, dass damit etwas anderes gemeint war.

Aber ich sehe das auch so, dass in der heutigen Zeit eigentlich nur Englisch als "One-World"-Sprache Sinn macht.
Die Petition würde ich mal als "gut gemeint" einstufen. Das Thema Sprache ist einfach mit zu vielen politischen Animositäten belastet, als dass man alle dazu bringen könnte eine gemeinsame zu lernen. Gerade in Zeiten, in denen es wieder üblich ist Mauern zu bauen und seine eigenen Süppchen zu kochen. Da ist "nicht miteinander Reden können" eher ein Symptom als eine Ursache für viele Probleme.

sei laut
2017-08-08, 09:07:40
Gerade Deutsche in einem Staat, der aus vielfältigen Kulturen zusammengewürfelt wurde, wissen doch, dass Sprache nicht das Problem ist. (und damit ist nicht nur BRD/DDR gemeint, sondern bereits die Vereinigung vor 150 Jahren)

Wer miteinander auskommen will, überwindet Sprache als Barriere und findet eine, mit der man sich verständigen kann. Also muss man hier die Reihenfolge einhalten:
Erst muss der Wille da sein, sich verständigen zu wollen, dann kommt der Rest von alleine.
Oder anders formuliert: Es kommt von jedem Einzelnen selbst und nicht von oben. Von oben scheitert es. Von oben können nur die Voraussetzungen forciert werden (also Sprache in der Schule beibringen), doch ohne den Willen des Einzelnen bringt das nichts.

#44
2017-08-08, 09:28:54
Chinesisch ist auch gut, wird von vielen gesprochen, aber wichtig ist es eben auch ne andere "Sprachform" zu lernen. Alleine schon der Aufbau der Schrift ist komplett anders.
Ist es für Chinesen wichtiger eine andere "Sprachform" zu lernen als für Europäer?

Die "großen" (verbreiteten) Europäischen sprachen sind sich so ähnlich, dass es das Konzept des "Standard Average European" bzw. der "Euroversals" gibt. Von anderer Sprachform kann da innerhalb Europas keine Rede sein.

Gestern erst wieder festgestellt: Mir einem halbwegs umfangreichen Vokabular in Deutsch/Englisch und dem Wissen um eine Hand voll Bindewörter (v.a. 'y' und 'de') ist es möglich in groben Zügen zu verstehen, von was ein Spanier spricht.
Und das obwohl sich mein Spanisch sonst auf "dos mojito por favor" beschränkt.

Mit dieser Prämisse müsste man die obskurste Sprache wählen, damit möglichst viele Menschen eine andere "Sprachform" lernen können...

€: Oder meinst du das umgekehrt? Deine Formulierung ist mir etwas unklar. Aber auch da würden die Asiaten und Afrikaner uns was erzählen - von denen gibt es schlicht mehr. Für etwas europäisches spricht da wenig.

medi
2017-08-08, 09:54:42
oder EDV/Programmiert wird in der regel auch in englisch.

Bei uns. Bei den Asiaten scheint das anders zu sein. Ich arbeite teils mit chinesischen und südkoreanischen Teams zusammen wo die Entwickler großteils kein Englisch können und die Dokus und Screenshots für mich mit unverständlichen Schriftzeichen bestückt sind. War da auch etwas erstaunt.

Mistersecret
2017-08-08, 10:51:13
ohne irgendwelche hintergrundinfos würde ich sagen, da macht ein kind urlaub bei uns in deutschland. wieso muss das kleine kind (wenn es kulleraugen hat) entweder deutsch oder englisch "können".

kann da leider nicht ganz der diskussion folgen...

Die Frage ist, ob es einen Unterschied macht, ob Du es verstehst oder nicht bzw. ob es Dich dann ev. versteht oder nicht, wenn Du darauf reagierst. Und was für ein Unterschied das ist.

Von oben scheitert es. Von oben können nur die Voraussetzungen forciert werden (also Sprache in der Schule beibringen), doch ohne den Willen des Einzelnen bringt das nichts.

Inwiefern bringt das nichts, wenn ein Kind in der Schule eine Sprache erlernt? Wird seine Sprache irgendwie minderwertig, weil er sie nicht freiwillig lernt?


Wer miteinander auskommen will, überwindet Sprache als Barriere und findet eine, mit der man sich verständigen kann. Also muss man hier die Reihenfolge einhalten:
Erst muss der Wille da sein, sich verständigen zu wollen, dann kommt der Rest von alleine.

Sicher, wenn jemand auswandert und die Sprache der neuen Heimat wirklich beherrschen will, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er das mit der Zeit schafft, relativ hoch. Wobei das natürlich auch von verschiedenen Faktoren abhängt, z.B. der Unterstützung, die er dabei bekommt.

Aber wenn es nur um eine kurze Reise geht, einen Urlaub etc., warum sollte man dafür eine Fremdsprache erlernen? Der Aufwand steht dabei wahrscheinlich in einem sehr schlechten Verhältnis zum Nutzen.


Wer miteinander auskommen will, überwindet Sprache als Barriere und findet eine, mit der man sich verständigen kann.

Mein letzter Aufenthalt in Italien bei meiner Familie hat mir eine andere Lektion erteilt. Bis auf wenige Ausnahmen kam aus meiner Sicht so gut wie kein befriedigender Austausch zustande. Die Qualität der Begegnung stand in direktem Zusammenhang mit der Fähigkeit, zu kommunizieren.

+100, der Text liest sich irgendwie wie Mein Kampf.

Du hast "Mein Kampf" gelesen? Echt jetzt?


Für's Geschäft ist es zwar praktisch, wenn jeder einigermaßen gut Englisch spricht, aber im Privatbereich ist es scheißegal.

Inwiefern ist das "scheißegal"?


Ich komme wirklich viel herum, oft auch in Ländern, wo ich nicht mal die übliche Schrift entziffern kann und hatte noch nie Probleme damit, mit Einheimischen zu kommunizieren ("Hände und Füße" und ein paar Brocken aufgesammelter Sprache).

"Hände und Füße" sind für mein Verständnis "primitiv".

Eben nur scheinbar (nicht anscheinend) paradoxerweise kann man Menschen auch ohne viel Gerede kennenlernen, sympathisch oder unsympathisch finden und vor allem Kinder (da du die Szene im Feriencamp erwähnt hast) legen doch überhaupt keinen Wert darauf, dass jeder die selbe Sprache spricht. Hast du nicht beobachten können, wie Kinder miteinander spielen und kommunizieren, ohne viel Botschaft über das gesprochene Wort zu transportieren?

Also ich tue mich schon etwas schwer, einen Menschen ohne Sprache kennenzulernen. Sicher findet man Menschen auch ohne Worte sympatisch, unsympatisch, aber was für einen Wert hat das? Ist das erstrebenswert, sich auf die Oberfläche zu beschränken? Und macht es Sinn, Kommunikation und Persönlichkeit von Kindern mit der von Erwachsenen zu vergleichen?

Wenn ich mir die Ansichten hier so anschaue, scheint es mir, dass ich Wert und Bedeutung von Sprache doch etwas "anders" einschätze....... Ist Sprache denn so unwichtig? Würde eine gemeinsame Weltsprache denn keinen bedeutenden Unterschied machen? Kann denn die Menschheit wirklich zusammenwachsen ohne eine gemeinsame Weltsprache? Oder vielleicht ist es ja so, dass dieser Wunsch oder diese Vision, dass die Menschheit eine Einheit (in Vielfalt) wird, bei allen, die hier bisher ihren Senf dazugegeben haben, gar nicht da ist (ev. auch weil er komplett unrealistisch scheint)?

Plutos
2017-08-08, 10:54:25
Gestern erst wieder festgestellt: Mir einem halbwegs umfangreichen Vokabular in Deutsch/Englisch und dem Wissen um eine Hand voll Bindewörter (v.a. 'y' und 'de') ist es möglich in groben Zügen zu verstehen, von was ein Spanier spricht.
Und das obwohl sich mein Spanisch sonst auf "dos mojito por favor" beschränkt.

Lerne Latein, verstehe Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch etc. umsonst. :smile:
Kann denn die Menschheit wirklich zusammenwachsen ohne eine gemeinsame Weltsprache? Oder vielleicht ist es ja so, dass dieser Wunsch oder diese Vision, dass die Menschheit eine Einheit (in Vielfalt) wird, bei allen, die hier bisher ihren Senf dazugegeben haben, gar nicht da ist (ev. auch weil er komplett unrealistisch scheint)?
Die Sprache ist dafür einfach nicht der limitierende Faktor, ganz pragmatisch gäbe es dafür auch Dolmetscher, wie sie auf Führungsebene ja auch eingesetzt werden. Was schwebt dir denn genau unter "Einheit" überhaupt vor? Dass ein australischer Aborigine nun mit einem nepalesischen Sherpa diskutieren kann? Wie gesagt, daran hängt der Weltfrieden nicht. Bürgerkriegsparteien (bspw. in Syrien) könn(t)en sich z.B. sprachlich wahrscheinlich problemlos verständigen.

Mosher
2017-08-08, 11:05:03
Wenn ich mir die Ansichten hier so anschaue, scheint es mir, dass ich Wert und Bedeutung von Sprache doch etwas "anders" einschätze....... Ist Sprache denn so unwichtig? Würde eine gemeinsame Weltsprache denn keinen bedeutenden Unterschied machen? Kann denn die Menschheit wirklich zusammenwachsen ohne eine gemeinsame Weltsprache? Oder vielleicht ist es ja so, dass dieser Wunsch oder diese Vision, dass die Menschheit eine Einheit (in Vielfalt) wird, bei allen, die hier bisher ihren Senf dazugegeben haben, gar nicht da ist (ev. auch weil er komplett unrealistisch scheint)?
Gerade WEIL ich Sprache schätze, fände ich es schade, wenn die Muttersprache in der Bedeutungslosigkeit verschwindet, weil eh jeder die gleiche Sprache spricht.

In der Sprache spiegelt sich mMn auch ein wenig die Mentalität, die Art zu denken eines Volkes wieder. Gibt zahlreiche Beispiele dafür.

Ich möchte auch, dass Franzosen weiterhin hauptsächlich französisch sprechen.

Dieses Überstülpen einer ach-so-tollen Weltsprache empfinde ich eben als "Am xx Wesen soll die Welt genesen", deswegen Mein Kampf.





Lerne Latein, verstehe Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch etc. umsonst. :smile:


GROßES Latinum ftw :tongue:

Mistersecret
2017-08-08, 11:25:35
Gerade WEIL ich Sprache schätze, fände ich es schade, wenn die Muttersprache in der Bedeutungslosigkeit verschwindet, weil eh jeder die gleiche Sprache spricht.

In der Sprache spiegelt sich mMn auch ein wenig die Mentalität, die Art zu denken eines Volkes wieder. Gibt zahlreiche Beispiele dafür.

Ich möchte auch, dass Franzosen weiterhin hauptsächlich französisch sprechen.

Dieses Überstülpen einer ach-so-tollen Weltsprache empfinde ich eben als "Am xx Wesen soll die Welt genesen", deswegen Mein Kampf.


Inwiefern würde irgendeine Sprache an Bedeutung verlieren, wenn jeder Mensch zu "seiner" (Mutter-)Sprache auch mindestens eine Weltsprache erlernt?

sei laut
2017-08-08, 11:34:22
Inwiefern bringt das nichts, wenn ein Kind in der Schule eine Sprache erlernt? Wird seine Sprache irgendwie minderwertig, weil er sie nicht freiwillig lernt?

Hä? Nein, das hast du falsch verstanden. Wenn ich nicht mit dir reden will, rede ich nicht mit dir. Ganz gleich ob ich dich verstehe oder nicht.
Der Wille muss da sein, miteinander zu reden. Ohne den bringt die geilste Schulbildung nichts. Und dieser Wille fehlt bei so manchen Leuten. Von daher: Von oben und mit Schulbildung kann die Voraussetzung geschaffen werden, dass ein Austausch stattfindet, ist dadurch aber nicht gegeben.


Sicher, wenn jemand auswandert und die Sprache der neuen Heimat wirklich beherrschen will, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er das mit der Zeit schafft, relativ hoch. Wobei das natürlich auch von verschiedenen Faktoren abhängt, z.B. der Unterstützung, die er dabei bekommt.

Aber wenn es nur um eine kurze Reise geht, einen Urlaub etc., warum sollte man dafür eine Fremdsprache erlernen? Der Aufwand steht dabei wahrscheinlich in einem sehr schlechten Verhältnis zum Nutzen.

Siehst du: Wir reden vielleicht die gleiche Sprache, verstehen tun wir uns deswegen aber nicht. Keine Ahnung, worauf du hinaus willst.
Gerade schwindet nun auch mein Willen, mich mit dir verständigen zu wollen. Hätte nicht gedacht, dass sich meine Aussage so schnell bestätigt :D

Mistersecret
2017-08-08, 12:02:02
Sprache ist, wie z.B. der Computer, ein Werkzeug. Der Umgang damit muss natürlich erlernt werden.

cessy000
2017-08-08, 12:05:52
"Kann denn die Menschheit wirklich zusammenwachsen ohne eine gemeinsame Weltsprache? Oder vielleicht ist es ja so, dass dieser Wunsch oder diese Vision, dass die Menschheit eine Einheit (in Vielfalt) wird, bei allen, die hier bisher ihren Senf dazugegeben haben, gar nicht da ist (ev. auch weil er komplett unrealistisch scheint)? "

Nee Danke....
Diese rosane Wolkenkuckucksheim-Vorstellung vom Zusammenwachsen mit Friede, Freude, Eierkuchen kann auch nur von vernebelten Linken und Grünen kommen.
Glaubst du, weil du die Sprache der Ausländer dann verstehst kannst du mit denen gemütlich Party machen ?
Vergiss es...
Die kulturellen Unterschiede und manchmal Religion sind das Problem..
Nicht die Sprache !

Mistersecret
2017-08-08, 12:28:26
Weder stehe ich "links" noch im "grünen Bereich". Und nein. Ich glaube nicht, dass ich... "mit denen (dann) gemütlich Party machen kann"... Ich frage mich, wie Du darauf kommst.

Und ja, kulturelle Unterschiede, aber auch die religiöse Weltanschauung sind immer wieder problematisch.

Kein Mensch würde denken, dass eine gemeinsame Weltsprache, so wie von mir hier angedacht, die Probleme der Menschheit lösen würde.

Allerdings wäre es doch schon mal eine gute Grundlage für einen Austausch. Wie soll Verständnis und Vertrauen ohne solide Kommunikation entstehen? Ist die Sprache denn kein wichtiges Instrument zur Kommunikation?

Eine Frage ist, ob Weltfrieden überhaupt möglich ist. Eine andere ist, ob eine gemeinsame Sprache, wie von mir hier angedacht, dabei notwendig ist oder nicht.

Thoro
2017-08-08, 12:34:19
Sprache ist, wie z.B. der Computer, ein Werkzeug. Der Umgang damit muss natürlich erlernt werden.

Sprache ist viel mehr. Sprache formt schon vor unserer Geburt und unser ganzes Leben hinweg die Struktur unseres Gehirns und die Art und Weise wie wir die Welt um uns erfassen, verstehen und formen. Die verschiedenen Sprachen sind da ein ganz wichtiger unterschiedsstiftender Faktor - aber diese Unterschiede finde ich primär positiv.

Eine Angleichung im Sinne einer "Weltsprache" halte ich für ziemlich sinnlos. Schau dir Englisch an, das in manchen Aspekten bzw. Bereichen (z.B. wissenschaftlicher Diskurs) durchaus eine Lingua Franca ist. Es hat einen Grund warum es so viele Varieties von Englisch gibt - die ja im Endeffekt auch kaum etwas anderes sind, als eigene Sprachen, manche davon halt näher am Standard (der ja alleine schon unmöglich zu definieren ist im heutigen Englisch), manche schon weiter weg davon und eher mit der Tendenz zur eigenen Sprache. Neue Sprachen entstehen ja in der Regel immer aus Dialekten existierender Sprachen.

Sprache ist einfach etwas extrem organisches, etwas das sich ständig entwickelt und die Entwicklungsgeschwindigkeit und Häufigkeit ist oft auch von der Anzahl der Sprecher abhängig - das alleine führt die Idee der gemeinsamen Weltsprache ad absurdum.

Es gibt auch kaum eine spannendere Erfahrung - auch wenn das ultra-anstrengend ist - als in ein Land zu fahren, wo du die Sprache nicht kannst und wirklich keine Kommunikationsbasis hast. Da merkt man erst wieder, zu wie viel Lernen in kürzester Zeit das Gehirn im Stande ist und wie viel man selbst erreichen kann, wenn man will/muss.

Insofern: eine Lingua Franca für einzelne Bereiche macht in einer globalisierten Welt absolut Sinn, aber eine Sprache für alle? Das klingt nach hirnloser Uniformität für mich und ist nicht erstrebenswert.

Mistersecret
2017-08-08, 13:15:54
Ja gut, Leute. Ich habe den Spieß mal umgedreht und die Sache in die Richtung bewegt, die Euren Ansichten entspricht.

So wie ich es verstehe, dominiert hier die Meinung, dass eine gemeinsame Sprache im zwischenmenschlichen Bereich weder notwendig noch sinnvoll ist, da man sich, sofern man das wirklich will, auch anderweitig verständigen kann. "Mit Händen und Füßen." oder "Mit der Sprache des Herzens." Die Vielfalt der Sprachen ist das, was wirklich wertvoll ist.

Demnach sollte jeder verpflichtende Fremdsprachen-Unterricht abgeschafft werden. Anstatt dessen sollte jeder selbst entscheiden, ob er eine Fremdsprache lernen möchte, oder nicht.

Hat denn jemand von Euch eine Wut auf das Bildungssystem, weil ihr als Kinder dazu genötigt wurdet, Englisch zu lernen?

Für Korrekturen, Verbesserungsvorschläge etc. wäre ich natürlich wieder dankbar. Ich versuche nur, das, was ich hier nun gelesen habe, in eine Form zu bringen, auch um besser zu verstehen, was für eine Art zu Denken dahinter steckt.

http://www.thepetitionsite.com/de/takeaction/206/932/585/

Thoro
2017-08-08, 13:48:21
Was genau hast dir erwartet, wenn du eine Petition mit einer recht extremen Idee publizierst? Dass dir alle widerspruchslos zustimmen? Hier wird halt über deinen Ansatz diskutiert, wenn du da gleich auf beleidigt machst erübrigt sich das Starten der Diskussion ein wenig. Und die Idee mit der Petition ist ja deine, warum muss man die jetzt den anderen Threadteilnehmern in die Schuhe schieben?

Mistersecret
2017-08-08, 14:14:09
Was genau hast dir erwartet, wenn du eine Petition mit einer recht extremen Idee publizierst? Dass dir alle widerspruchslos zustimmen? Hier wird halt über deinen Ansatz diskutiert, wenn du da gleich auf beleidigt machst erübrigt sich das Starten der Diskussion ein wenig. Und die Idee mit der Petition ist ja deine, warum muss man die jetzt den anderen Threadteilnehmern in die Schuhe schieben?

Ich habe ehrlich gesagt gar nichts erwartet. Warum sollte ich das auch?

Beleidigt? Wie kommst Du darauf? Finde ich lustig, dass Du das denkst.

Wie geschrieben, versuche ich nur, die hier geäußerten Ansichten zu verstehen. Die zweite Petition war so eine kreative Idee zu dem Zweck. Ein Kontrapunkt, um sich dem Kern anzunähern. Wenn Du dabei den Eindruck hast, ich würde irgendjemandem was "in die Schuhe schieben" wollen, tut mir das leid. Das ist dann ein Missverständnis, das ist überhaupt nicht meine Absicht.

:)

#44
2017-08-08, 14:19:16
Beleidigt? Wie kommst Du darauf? Finde ich lustig, dass Du das denkst.
Weil sich dein vorheriger Post so liest, als hätten die Leute hier im Thread sich eine gegenteilige Petition gewünscht die du nun gönnerhaft erstellt hast.

Ähnliches Verhalten kann man halt auch bei beleidigten Kindern beobachten.
Wenn sie z.B. ihr Zimmer aufräumen sollen, das nicht wollen, dazu gezwungen werden und am Ende trotzig bis zum Anschlag die Fernbedienungen aus dem Wohnzimmer verstecken - unter dem Pretext, dass sie dort ja wohl auch aufräumen müssten...

maximum
2017-08-08, 14:20:28
1 UNTERSTÜTZERINNEN // 100.000.000 GOAL :freak:;D

Mistersecret
2017-08-08, 14:27:39
Weil sich dein vorheriger Post so liest, als hätten die Leute hier im Thread sich eine gegenteilige Petition gewünscht die du nun gönnerhaft erstellt hast.

Ähnliches Verhalten kann man halt auch bei beleidigten Kindern beobachten.
Wenn sie z.B. ihr Zimmer aufräumen sollen, das nicht wollen, dazu gezwungen werden und am Ende trotzig bis zum Anschlag die Fernbedienungen aus dem Wohnzimmer verstecken - unter dem Pretext, dass sie dort ja wohl auch aufräumen müssten...

Faszinierend, was da so alles in meine Worte hinein interpretiert wird. Geht komplett an der Realität vorbei. Aber das kann ja jeder sagen. Ich fände es toll, wenn noch jemand was zum Thema beisteuert.

Mistersecret
2017-08-08, 14:28:02
1 UNTERSTÜTZERINNEN // 100.000.000 GOAL :freak:;D

Ja, es darf gelacht werden.. :)

M4xw0lf
2017-08-08, 14:59:12
Selbst wenn man heute - durch Technik / Spacemagic / ein göttliches Wunder - allen Menschen dieselbe Sprache gäbe, hätte sie sich in ein paar Monaten schon wieder in verschiedene regionale Abarten ausdifferenziert und in wenigen Generationen wieder in verschiedene Sprachen fragmentiert.

Mosher
2017-08-08, 15:00:33
Es gibt auch kaum eine spannendere Erfahrung - auch wenn das ultra-anstrengend ist - als in ein Land zu fahren, wo du die Sprache nicht kannst und wirklich keine Kommunikationsbasis hast. Da merkt man erst wieder, zu wie viel Lernen in kürzester Zeit das Gehirn im Stande ist und wie viel man selbst erreichen kann, wenn man will/muss.

Ja, ist auch meine Erfahrung. Das sich gegenseitig Verstehen hängt von so viel mehr ab, als nur der Sprache. Wenn ich eine Sprache aus einem Buch lerne, ohne mich mit den Leuten zu befassen, die sie sprechen, habe ich recht wenig davon.
Oder umgekehrt:
Wenn ich in ein Land reise, dessen Kultur mir erstmal fremd ist, ist das Erlernen der Sprache erstmal nebensächlich.
Ein chinesisches Kind, das vom Kindergarten an mit Englisch aufwächst, kann zwar vielleicht die Sprache sehr gut, versteht aber trotzdem erstmal wenig vom sagen wir mal "westlichen Lebensstil"

Oder noch anders: Weiße, die Englisch sprechen, werden automatisch "US-Amerikaner oder irgendwas in der Richtung" wahrgenommen.

Erlebe ich alles ja ständig.




Insofern: eine Lingua Franca für einzelne Bereiche macht in einer globalisierten Welt absolut Sinn, aber eine Sprache für alle? Das klingt nach hirnloser Uniformität für mich und ist nicht erstrebenswert.
*Unterschreib*

#44
2017-08-08, 15:04:46
Faszinierend, was da so alles in meine Worte hinein interpretiert wird.
Ein weiteres Problem, welches man mit Sprache hat. Interpretation ist nötig.


Ich versteht das grundsätzliche Ziel nicht so ganz.

Möchtest du mit beliebigen Menschen auf der Straße tiefschürfende Konversationen anfangen? Mit wie vielen Leuten, deren Sprache du sprichst, machst du das?

Wenn es um Verständigung in der Welt geht: Wieso lernst du nicht die Sprache des Landes, das du besuchst? Es ist viel wichtiger sich zu trauen überhaupt etwas zu sagen, als die Sprache gut zu beherrschen. Dazu noch ein Reisewörterbuch und man kann sich die Abende mit den Muttersprachlern um die Ohren schlagen. Wenn man sich traut.

Meinst du, du hättest das Leben des jungen auf dem Spaziergang signifikant bereichern können? Also mehr, als es andere Allgemeinbildung gekonnt hätte? Eine Sprache zu lernen kostet schließlich auch Zeit, die dann in der Schule für etwas anderes fehlt...

Thoro
2017-08-08, 16:29:51
Ich habe ehrlich gesagt gar nichts erwartet. Warum sollte ich das auch?

Beleidigt? Wie kommst Du darauf? Finde ich lustig, dass Du das denkst.

Wie geschrieben, versuche ich nur, die hier geäußerten Ansichten zu verstehen. Die zweite Petition war so eine kreative Idee zu dem Zweck. Ein Kontrapunkt, um sich dem Kern anzunähern. Wenn Du dabei den Eindruck hast, ich würde irgendjemandem was "in die Schuhe schieben" wollen, tut mir das leid. Das ist dann ein Missverständnis, das ist überhaupt nicht meine Absicht.

:)

Las sich für mich einfach so wie du es geschrieben hast. Wenns nicht so ist - alles gut von meiner Seite, zum Diskutieren finde ich das Thema sehr spannend.

schokofan
2017-08-08, 17:59:02
Dann frage ich mal provokative warum English und nicht Chinesisch (Sprache mit den meisten L1 Sprechern und auch Gesamt) oder Spanisch (mehr L1 Sprecher als Englisch).

Und nein ich kann weder Chinesisch oder Spanisch.

Gegen Chinesisch spricht IMHO das man damit außerhalb Chinas und der Sinologen-Szene eigentlich nichts anfangen kann, Spanisch würde ich hingegen wohl auch zur zweiten Pflichtfremdsprache machen wenn ich etwas zu sagen hätte. Für Englisch spricht dass es einfach zu erlernen(und ja, schwer zu meistern)ist. Und Mandarin, Kantonesisch oder auch Wu zählen jetzt wirklich nicht zu Sprachen in denen man sich nach kurzer Zeit wohl fühlt...

Mistersecret
2017-08-08, 20:12:05
Las sich für mich einfach so wie du es geschrieben hast. Wenns nicht so ist - alles gut von meiner Seite, zum Diskutieren finde ich das Thema sehr spannend.

Super und danke! :)

Mistersecret
2017-08-08, 20:17:44
Ein weiteres Problem, welches man mit Sprache hat. Interpretation ist nötig.


Ich versteht das grundsätzliche Ziel nicht so ganz.

Möchtest du mit beliebigen Menschen auf der Straße tiefschürfende Konversationen anfangen? Mit wie vielen Leuten, deren Sprache du sprichst, machst du das?

Wenn es um Verständigung in der Welt geht: Wieso lernst du nicht die Sprache des Landes, das du besuchst? Es ist viel wichtiger sich zu trauen überhaupt etwas zu sagen, als die Sprache gut zu beherrschen. Dazu noch ein Reisewörterbuch und man kann sich die Abende mit den Muttersprachlern um die Ohren schlagen. Wenn man sich traut.


Meinst du, du hättest das Leben des jungen auf dem Spaziergang signifikant bereichern können? Also mehr, als es andere Allgemeinbildung gekonnt hätte? Eine Sprache zu lernen kostet schließlich auch Zeit, die dann in der Schule für etwas anderes fehlt...

Es geht mir nicht um den Jungen oder das Urlaubserlebnis. Genausowenig habe ich "tiefschürfende Konversationen mit beliebigen Menschen auf der Straße" im Sinn.

Natürlich kann man .... sich auch so irgendwie näher kommen... die Sprache lernen... sich trauen... mit dem Wörterbuch arbeiten... u.s.w....

Mir geht es um das große Ganze. Wenn ich mir vorstelle, wie das die Welt verändern würde, wird mir schwindelig vor Freude und Hoffnung. Vielleicht ist das Spinnerei, kann sein. Träumerei ist es auf jeden Fall. Aber mir macht das halt Spaß.

PS: Irgendjemand hat die Petition signiert.... :)

#44
2017-08-08, 20:33:07
Mir geht es um das große Ganze. Wenn ich mir vorstelle, wie das die Welt verändern würde, wird mir schwindelig vor Freude und Hoffnung. Vielleicht ist das Spinnerei, kann sein. Träumerei ist es auf jeden Fall. Aber mir macht das halt Spaß.
Darum auch die Frage, wie oft du das im eigenen Land machst.
Ganz im Sinne Gandhis. (http://www.zitate-online.de/sprueche/historische-personen/18971/sei-du-selbst-die-veraenderung-die-du-dir.html) Mit so einer Vision gibt es keinen Grund das nicht zu tun.

Denn wenn das lokal mit einer Sprache nicht klappt, wieso sollte das global anders sein?

Simon Moon
2017-08-08, 21:08:24
Was meint ihr dazu? Schaut doch mal rein, würde mich über jede Unterschrift freuen. Danke!


Interessantes Thema. Ich sehe die Vielfalt der Sprachen als etwas Positives und Schützenswertes. Sprache dient nämlich nicht nur der Kommunikation, sondern wir formulieren auch unsere Gedanken in einer Sprache. Die Sprache mit ihrem jeweiligen Kontext ist eine Interpretation der Welt und so gibt es auch ganz unterschiedliche Auffassungen der eigentlich selben "Dinge". Durch verschiedene Sprachen entstehen so auch unterschiedliche Ansätze und dies wiederum ist eine Form der Kreativität.

Ist jetzt sehr kurz gefasst.

Mistersecret
2017-08-08, 21:13:34
Interessantes Thema. Ich sehe die Vielfalt der Sprachen als etwas Positives und Schützenswertes. Sprache dient nämlich nur der Kommunikation, sondern wir formulieren auch unsere Gedanken in einer Sprache. Die Sprache mit ihrem jeweiligen Kontext ist eine Interpretation der Welt und so gibt es auch ganz unterschiedliche Auffassungen der eigentlich selben "Dinge". Durch verschiedene Sprachen entstehen so auch unterschiedliche Ansätze und dies wiederum ist eine Form der Kreativität.

Ist jetzt sehr kurz gefasst.

Ja, wunderbar. Sehe ich ganz genau so.

Mistersecret
2017-08-08, 21:14:32
Darum auch die Frage, wie oft du das im eigenen Land machst.
Ganz im Sinne Gandhis. (http://www.zitate-online.de/sprueche/historische-personen/18971/sei-du-selbst-die-veraenderung-die-du-dir.html) Mit so einer Vision gibt es keinen Grund das nicht zu tun.

Denn wenn das lokal mit einer Sprache nicht klappt, wieso sollte das global anders sein?

Das verstehe ich jetzt nicht so ganz, wie Du das meinst. Stehe auf dem Schlauch... Vielleicht nochmal in anderen Worten?

#44
2017-08-08, 21:21:58
Das verstehe ich jetzt nicht so ganz, wie Du das meinst. Stehe auf dem Schlauch... Vielleicht nochmal in anderen Worten?
Ok, ich versuch's nochmal anders:
Du wirst ja wohl kaum annehmen, dass sich dieser Traum von heute auf morgen umsetzen lässt. Entsprechend wird es seine Zeit dauern und irgendwo beginnen.

Hast du schon mit der Kommunikation begonnen? Damit, Menschen näher zueinander zu bringen? Du könntest jedenfalls. Wenn nicht weltweit, dann doch in deinem Heimatland, mit deiner Muttersprache. Eben irgendwo anfangen.
Die Antwort, die du auf diese Frage gibst und die Erfahrungen die du dabei gemacht hast, bestimmen maßgeblich, wie es global laufen würde.

(Oder die pessimistische Formulierung: Wenn eine einheitliche Sprache zu Verständnis führt, müsste es innerhalb von Ländern deutlich harmonischer ablaufen, als international. Da haben schließlich die Leute teils seit Jahrhunderten eine Sprachbasis. Ich kenne kein Land, in dem es keine innenpolitischen Konflikte gibt. Wieso soll das global anders sein? Man wird global kaum besser miteinander auskommen, als das im Inland funktioniert.)

Mistersecret
2017-08-09, 11:05:32
Ok, ich versuch's nochmal anders:
Du wirst ja wohl kaum annehmen, dass sich dieser Traum von heute auf morgen umsetzen lässt. Entsprechend wird es seine Zeit dauern und irgendwo beginnen.

Hast du schon mit der Kommunikation begonnen? Damit, Menschen näher zueinander zu bringen? Du könntest jedenfalls. Wenn nicht weltweit, dann doch in deinem Heimatland, mit deiner Muttersprache. Eben irgendwo anfangen.
Die Antwort, die du auf diese Frage gibst und die Erfahrungen die du dabei gemacht hast, bestimmen maßgeblich, wie es global laufen würde.

(Oder die pessimistische Formulierung: Wenn eine einheitliche Sprache zu Verständnis führt, müsste es innerhalb von Ländern deutlich harmonischer ablaufen, als international. Da haben schließlich die Leute teils seit Jahrhunderten eine Sprachbasis. Ich kenne kein Land, in dem es keine innenpolitischen Konflikte gibt. Wieso soll das global anders sein? Man wird global kaum besser miteinander auskommen, als das im Inland funktioniert.)


Ok, danke für Deine Mühe, jetzt ist es klar.

Ja sicher, ich bemühe mich immer um eine Verbesserung der Kommunikation. Bin stets derjenige, der das Wörterbuch bzw. die App zückt und übersetzt, Wörter sucht, vermittelt... Kommunikation war schon immer ein Lebensthema für mich. Allerdings, meine Ressourcen sind begrenzt. Wegen 1 oder 2 Wochen Urlaub eine Fremdsprache zu lernen, ergibt keinen Sinn bzw. ist Luxus, den ich mir nicht leisten kann. Geschweige denn 10 Sprachen zu erlernen für so eine Veranstaltung, bei der ich neulich war.

Aber gut. Ist auch egal.