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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie viel Geld für Dienstleistung angebracht?


Mosher
2017-08-13, 22:16:35
Hallo!
Ich habe einem Bekannten (würde noch nicht so weit gehen, ihn als Kumpel zu bezeichnen) bislang 30h bei einem Projekt geholfen. Wir einigten uns zunächst auf einen nicht näher spezifizierten "üblichen Stundensatz"

Es ist ein kommerzielles Projekt, meiner Einschätzung nach sind da ca. 2k€ brutto pro Monat zu holen.

Ich bin nicht auf das Geld angewiesen, meine Motivation war eher die Herausforderung und eben, einem Bekannten zu helfen. Deshalb war es mir bislang nicht wichtig, genaue Modalitäten zu bestimmen.

Das Projekt ist gut angelaufen und hat auch schon Geld abgeworfen, hochgerechnet stimmt meine Eingangsschätzung.

Mein Restaufwand wird nochmal 16h betragen, danach noch 3 Monate lang 4h/Woche Support.

So, mein Bekannter bat mich nun um eine Rechnung über bislang erbrachte Leistungen.

Der "übliche" Stundensatz für einen Freiberufler im entsprechenden Tätigkeitsfeld beträgt ca. 120€-150€.

Die möchte ich ihm jetzt nicht abknöpfen, da aber bereits kommerzieller Erfolg verzeichnet wurde, habe ich keine Bauchschmerzen dabei, dennoch ordentlich Geld zu nehmen.


Ich dachte da an 75€/h brutto, auch in Hinsicht darauf, dass noch weitere Projekte folgen werden.

Ich finde das OK, vor allem da es ja ein kommerzielles Projekt ist.

Findet ihr das OK, zu billig, zu teuer?

Simon Moon
2017-08-14, 02:43:29
Ich würd ihm die Rechnung mit dem normalen Stundensatz präsentieren und danach schlägst du z.b. 50% Freundschaftsrabatt ab. Dann sieht er auch gleich, wie du entgegen gekommen bist.

Ob 75€ zu viel oder zu wenig ist würd ich auch an seinem Aufwand bemessen. Du sagst "2k€ brutto pro Monat" springen da raus. Mit deinen 4h Arbeitsaufwand sind das grob 18h im Monat - das wären dann 1300€/Mtl. für dich plus noch die die gut 30 + 16h für bereits geleistetes. Wenn er jetzt für die 2k€ dafür 40h/Woche arbeiten muss, dann fänd ich es etwas fies, da du dann einen beträchtlichen Teil für dich erhältst, während er sich einen abkrüppelt. Da hättest du dann vorher die Preisdimensionen klar machen müssen um fair zu bleiben.

Wenn er danach aber mit auch nur 4h/Woche dieses brutto rausholt und das Ding danach ein Selbstläufer ist, kein Problem, dann ist der Preis fair. Würde dann sogar sagen, noch mehr ist möglich, da du ja nur am Anfang Kohle kriegst, während er die "Rendite" quasi dauerhaft hat.

Mosher
2017-08-14, 05:15:26
Hi Simon,

Danke zunächst!

Zur Erklärung: Der Ertrag des Projekts ist natürlich nicht abhängig von meinem weiteren Mitwirken.
Ich liefere ein gut skalierbares Produkt, von dem die Hälfte bereits im Einsatz ist und grob 50% des Gesamtsolls an Umsätzen erzielt. Die andere Hälfte wird innerhalb der 16h fertiggestellt und beides dann noch 3 Monate lang betreut. Theoretisch ist es dann ein "Selbstläufer", zumindest was meinen Teil der Arbeit betrifft.

Ansonsten hätte ich auch echte Probleme damit, 13/20 der Kohle für 1/11 (ist es ja nicht ganz, er macht das auch nur nebenher) der Arbeitszeit abzuknöpfen.

Ja, so gesehen könnte ich auch mehr nehmen, aber es ist nicht meine Absicht, hier das Maximum rauszuholen. Habe mich deshalb auch bewusst zurückgehalten und gewartet, bis er sich wegen der Rechnung meldet. So weiß ich zumindest, dass das Projekt läuft.

Simon Moon
2017-08-14, 05:56:48
Ansonsten hätte ich auch echte Probleme damit, 13/20 der Kohle für 1/11 (ist es ja nicht ganz, er macht das auch nur nebenher) der Arbeitszeit abzuknöpfen.

Ja, so gesehen könnte ich auch mehr nehmen, aber es ist nicht meine Absicht, hier das Maximum rauszuholen. Habe mich deshalb auch bewusst zurückgehalten und gewartet, bis er sich wegen der Rechnung meldet. So weiß ich zumindest, dass das Projekt läuft.

Ich denk dann sehen wir das ziemlich ähnlich. Wenn er danach sowieso "leichtes Geld" damit verdient, würd ich mir da auch keine wirklichen Gedanken über das Maximum machen. Normalen Stundensatz abzüglich Freundschaftsrabatt und gut ist. Ob das jetzt 50, 75 oder 100€/h sind... wen interessiert das schon?

Oid
2017-08-14, 07:02:28
Ich würd ihm die Rechnung mit dem normalen Stundensatz präsentieren und danach schlägst du z.b. 50% Freundschaftsrabatt ab.
Gute Idee. Ich würde auch auf jeden Fall nochmal mit ihm direkt oder per Telefon sprechen, damit keine Überraschung oder Verwunderung bei den Zahlen auf der Rechnung aufkommt.

Jedenfalls sollte klar sein, dass du einem guten Freund (?) einen gefallen tun wolltest. So eine Entscheidung zieht man durch, oder lässt es bleiben.

Mosher
2017-08-14, 07:11:02
Jedenfalls sollte klar sein, dass du einem guten Freund (?) einen gefallen tun wolltest. So eine Entscheidung zieht man durch, oder lässt es bleiben.
Ne, das ist eben nicht der Fall. Für einen Gefallen würde ich kein Geld nehmen. Wäre der Bekannte ein Freund, wäre die Ausgangssituation eine andere. Dann hätte ich ihm einfach so geholfen und er hätte sich irgendwann irgendwie revanchiert, Käse gegessen.

Es ist hier allerdings ganz klar finanzielles Interesse auf beiden Seiten, nur dass es bei mir halt jetzt nicht so juckt.

Ich will ihn weder abzocken, nur um mir selbst auf die Schulter klopfen zu können, noch möchte ich meine Dienstleistung verramschen, sowas kann ja auch rufschädigend wirken. Von daher finde ich die Idee, den Rabatt explizit auszuweisen, eigentlich sehr nett.

Rolsch
2017-08-14, 07:48:10
Findet ihr das OK, zu billig, zu teuer?
Frag das doch lieber deinen Bekannten. Und mit Freiberuflerstundensatz hat das erstmal gar nichts zu tun. Üblicher Stundensatz kann auch 15€ sein, mal ganz abgesehen davon das man sowas am Anfang klärt.

Simon Moon
2017-08-14, 07:55:21
Üblicher Stundensatz kann auch 15€ sein

Ich glaube es geht um Deutschland, nicht Bangladesch. :freak:

Rolsch
2017-08-14, 07:57:56
Ich glaube es geht um Deutschland, nicht Bangladesch. :freak:
Sein Bekannter ist aber keine deutsche Firma die solche Stundensätze zahlen wird um Festanstellungen zu vermeiden. Bei Schwarzarbeit sind die Kosten doch etwas niedriger.

Mosher
2017-08-14, 08:01:57
Sein Bekannter ist aber keine deutsche Firma die solche Stundensätze zahlen wird um Festanstellungen zu vermeiden. Bei Schwarzarbeit sind die Kosten doch etwas niedriger.

Doch, mein Bekannter hat eine Firma (nebenher) und ja, solche Stundensätze zahlen Firmen.


Schwarzarbeit? Das ist eine Unterstellung, die du besser wieder zurücknimmst.

Frag das doch lieber deinen Bekannten. Und mit Freiberuflerstundensatz hat das erstmal gar nichts zu tun. Üblicher Stundensatz kann auch 15€ sein, mal ganz abgesehen davon das man sowas am Anfang klärt.

Selbstverständlich orientiere ich mich zumindest grob am üblichen Stundensatz, woran denn sonst? Üblicher Stundensatz heißt üblicher Stundensatz für die konkrete Dienstleistung und nicht für irgendwas anderes, soviel haben wir geklärt.
Der Bekannte kennt sich aus, er kennt die üblichen Stundensätze, von daher würden ihn die 75€ sicher nicht negativ überraschen.

Rolsch
2017-08-14, 08:07:37
Doch, mein Bekannter hat eine Firma und ja, solche Stundensätze zahlen Firmen.


Schwarzarbeit? Das ist eine Unterstellung, die du besser wieder zurücknimmst.
Mir ist schon klar was Firmen zahlen. Aber mit Firmen macht man ja auch einen Vertrag und einigt sich über den Stundensatz. Jetzt musste halt ausloten was bei deinem Handschlag Deal so möglich ist.

Mosher
2017-08-14, 08:10:21
Jetzt musste halt ausloten was bei deinem Handschlag Deal so möglich ist.
Genau, darum ging es mir.

Argo Zero
2017-08-14, 08:16:09
30h für 75€. Also einen Monat gearbeitet.
Netto etwa 1.500€, abzüglich Krankenkasse und Altervorsorge bleiben etwa 1.100€ übrig.
Nur mal als Rechenbeispiel, was es heißt als Selbstständiger in DE zu arbeiten, wäre das der einzige Auftrag gewesen für den Monat.
Von daher: Preis ok.

Florida Man
2017-08-14, 09:43:04
Wenn Du vom Projekt überzeugt bist, dann würde ich ihm eine Rechnung mit 125 Euro Stundensatz erstellen und gleichzeitig eine Storno-Rechnung und einen Vertrag zur Gewinnbeteiligung (z.B. 10% auf alle Umsätze) anbieten ;)

GSXR-1000
2017-08-14, 09:53:37
@argo zero: 30 stunden also 1 monat gearbeitet? Haeh?
@mosher:
Eine dienstleistung zu erbringen ohne sich vorher ueber den preis zu unterhalten ist mit der groesste fehler den man machen kann. Gerade unter bekannten/freunden.
Da ist verstimmung und boeses blut vorprogrammiert.
Wenn mir sowas passiert ist hab ich das als fehler auf meine kappe genommen und letztlich das genommen, was es dem anderen wert war. War meistens auch ganz okay. Garnicht so selten sogar, wenn man mit der arbeit zufrieden war sogar mehr als ich gefordert haette. Dann ists win win fuer beide.

GSXR-1000
2017-08-14, 09:55:37
Wenn Du vom Projekt überzeugt bist, dann würde ich ihm eine Rechnung mit 125 Euro Stundensatz erstellen und gleichzeitig eine Storno-Rechnung und einen Vertrag zur Gewinnbeteiligung (z.B. 10% auf alle Umsätze) anbieten ;)

Waer wohl etwas unverschaemt, weil ich eher nicht glaube, das der umsatz eine gewinnmarge deutlich jenseits der 10% abwirft, vor allem nicht nach steuern.
Insofern waere das wohl sehr daneben.

dreas
2017-08-14, 09:57:06
120€/h Standardsatz mit 40-50% Partnerschaftsrabatt bei Unterzeichnung einer Geheimhaltungsvereinbarung.

Nicht das er deinen Job jetzt selbst macht und hintenrum deine Preise versaut.
Ihn aber vor Zusendung anrufen, die Situation erklären und fragen ob das für Ihn in Ordnung geht.

Simon Moon
2017-08-14, 10:23:46
120€/h Standardsatz mit 40-50% Partnerschaftsrabatt bei Unterzeichnung einer Geheimhaltungsvereinbarung.


Wichtig ist auch eine klare Fristsetzung bei der Rechnungsstellung, sowie Deklaration der Verzugszinsen, sowie Mahngebühren. Auch den Gerichtsstand sollte man klären. Am einfachsten ist natürlich, man übergibt den Fall gleich zu Beginn an seine Anwaltskanzlei.

Screemer
2017-08-14, 10:33:48
Wichtig ist auch eine klare Fristsetzung bei der Rechnungsstellung, sowie Deklaration der Verzugszinsen, sowie Mahngebühren. Auch den Gerichtsstand sollte man klären. Am einfachsten ist natürlich, man übergibt den Fall gleich zu Beginn an seine Anwaltskanzlei.
GOLD!

Mosher
2017-08-14, 13:44:10
Wichtig ist auch eine klare Fristsetzung bei der Rechnungsstellung, sowie Deklaration der Verzugszinsen, sowie Mahngebühren. Auch den Gerichtsstand sollte man klären. Am einfachsten ist natürlich, man übergibt den Fall gleich zu Beginn an seine Anwaltskanzlei.
Die Schiene wollte ich jetzt eigentlich nicht fahren, das erzeugt mehr Aufwand, als es mir wert ist.


@mosher:
Eine dienstleistung zu erbringen ohne sich vorher ueber den preis zu unterhalten ist mit der groesste fehler den man machen kann. Gerade unter bekannten/freunden.
Da ist verstimmung und boeses blut vorprogrammiert.
Wenn mir sowas passiert ist hab ich das als fehler auf meine kappe genommen und letztlich das genommen, was es dem anderen wert war. War meistens auch ganz okay. Garnicht so selten sogar, wenn man mit der arbeit zufrieden war sogar mehr als ich gefordert haette. Dann ists win win fuer beide.
Das verstehe ich jetzt nicht. Erst sagst du, es wäre der größte Fehler, dann erzählst du aber, dass irgendwie doch immer irgendwann alles gut geworden ist ^^ :ugly:

Nur damit wir uns nicht missverstehen: Er weiß, was da größenordnungsmäßig auf ihn zukommt.
Da ich allerdings keine Stechuhr benutze, muss er sich ja sowieso auf meine Zeiten verlassen und ich denke, da war ich generell eher großzügig.

Andere verrechnen erstmal 10h für die Angebotserstellung, sowas lief bei uns halt bei einem Bier.

120€/h Standardsatz mit 40-50% Partnerschaftsrabatt bei Unterzeichnung einer Geheimhaltungsvereinbarung.

Nicht das er deinen Job jetzt selbst macht und hintenrum deine Preise versaut.
Ihn aber vor Zusendung anrufen, die Situation erklären und fragen ob das für Ihn in Ordnung geht.

Ich verstehe, was du meinst, aber ehrlich gesagt ist es mir egal. Soll er halt auf meiner Arbeit aufsetzen und Reibach machen.
Umso besser die Chancen, dass wir mal wieder ein gemeinsames Projekt hochziehen und darum geht's ja eigentlich.

Wenn Du vom Projekt überzeugt bist, dann würde ich ihm eine Rechnung mit 125 Euro Stundensatz erstellen und gleichzeitig eine Storno-Rechnung und einen Vertrag zur Gewinnbeteiligung (z.B. 10% auf alle Umsätze) anbieten ;)
An sich ein veritabler Ansatz, aber darauf habe ich irgendwie auch keine Lust.
Irgendwann wird er sich fragen, wie er mich am besten loswerden kann, wenn der Laden mal läuft, oder es läuft auf eine Art Supportvertrag hinaus, auf den ich keine Lust habe.

Screemer
2017-08-14, 14:44:20
Du hast den ironischen Unterton in Simons post nicht gesehen? Du??? Ich musste laut hinaus lachen.

Simon Moon
2017-08-14, 15:12:29
Die Schiene wollte ich jetzt eigentlich nicht fahren, das erzeugt mehr Aufwand, als es mir wert ist.


Das ist nur am Anfang. Wenn man konsequent ist, hat man bald eine Beziehung zur Anwaltskanzlei aufgebaut. Dann ist es einfacher als eine Rechnung stellen - einfach kurz eine Mail mit den Eckdaten raus und die klären dann alles Formelle. Ich denk in deiner Liga was Stundensatz betrifft, könntest du von der Kanzlei noch ein zweimal im Jahr in ein gutes Restaurant eingeladen werden.

Mosher
2017-08-14, 16:01:26
Du hast den ironischen Unterton in Simons post nicht gesehen? Du??? Ich musste laut hinaus lachen.
War mir nicht zu 100% sicher, ob es Ironie war, deshalb habe ich vorsichtshalber auch recht trocken geantwortet.

Ähnliche Themen wurden hier ja schon öfter diskutiert und die Leute haben recht unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Da wundert es mich nicht, wenn manch einer "resigniert" und nurnoch die Anwaltskeule schwingt.

Gut, stimmt, Simon Moon wäre jetzt nicht unbedingt der Spitzenkandidat dafür, da geb' ich dir recht.

PHuV
2017-08-14, 16:37:48
Was würde Dein Freund Dir denn von selbst anbieten? Egal ob Freund oder nicht, er macht hoffentlich externe Kosten steuerlich vermutlich geltend, zudem hast Du ihm ja einen rellen Gegenwert geliefert. Ich an der Stelle Deines Freundes würde Dir einfach den Stundensatz bezahlen. Warum? Weil Du ihn vermutlich wert bist, oder? ;)

Sieh es doch mal so, ein Noob hätte diese Arbeit mit diesem Aufwand nicht leisten können, und es kostete Dich dennoch Lebenszeit, die Du für ihn geopfert hast. Daher, nimmt einfach einen üblichen Stundensatz, und fertig. Das ist professionell, und wenn es gute Arbeit war, wird es Dein Freund auch anstandslos bezahlen. Oder gibt es etwas, was Du die nächsten Zeit von ihm an Hilfe oder Dienstleistung brauchen kannst, und er Dir dann entgegenkommt?

Wie gesagt, frag ihn zuerst, was es ihm wert ist.

schokofan
2017-08-14, 16:49:27
Ansonsten hätte ich auch echte Probleme damit, 13/20 der Kohle für 1/11 (ist es ja nicht ganz, er macht das auch nur nebenher) der Arbeitszeit abzuknöpfen.



Eigentlich hast du dir hier doch schon selbst die Antwort gegeben, ich würde da den Stundensatz entsprechend anpassen. Ich mache das jedenfalls so, bei Leuten die nicht so viel verdienen kommen da auf der Rechnung auch mal 20€ als Stundensatz raus, bei anderen 100+. Idealerweise weiß man vorher schon was da am Ende ungefähr bei rumkommt, sonst wird es ärgerlich.

Florida Man
2017-08-14, 21:25:55
Die Schiene wollte ich jetzt eigentlich nicht fahren, das erzeugt mehr Aufwand, als es mir wert ist..
Kleiner Tipp von mir: Ich schalge PArtnern immer vor, dass ich auf eine Rechnungsstellung verzichte und lieber einen Prozentsatz haben will: Für immer und auf alle Umsätze, auch zukünftige ;) Das finden gerade Start Ups super, weil ein kleiner Prozentsatz viel weniger schmerzt als ein paar tausend Euro auf einen Schlag.

So habe ich (also Firma, nicht persönlich) schon auf 200 Euro verzichtet und dafür über Jahre zehntausende Euro bekommen. Nur von diesem einen Partner bzw. Kunden.

Mosher
2017-08-14, 21:52:33
Ich habe als AN sehr viel mit Startups zu tun, und handhabe solche Geschäfte dort über Bonuszahlungen durch meinen AG. Bin auf der Seite gut bedient.



Privat/mit meiner Firma habe ich keinen Bock auf Startups. Da sitzt zu oft irgendjemand drin, der teuer eingekauft würde, nicht kapiert hat, auf welches Chaos er sich eingelassen hat und deshalb mit blindem Aktionismus zu punkten versucht.

Dafür fehlt mir privat der Nerv.

Dann lieber eine 1-Mann-Ich-AG mit gesunder Bescheidenheit, oder irgendein langweiliger Konzernkunde, der mit Geld um sich wirft.

GSXR-1000
2017-08-15, 01:40:49
Kleiner Tipp von mir: Ich schalge PArtnern immer vor, dass ich auf eine Rechnungsstellung verzichte und lieber einen Prozentsatz haben will: Für immer und auf alle Umsätze, auch zukünftige ;) Das finden gerade Start Ups super, weil ein kleiner Prozentsatz viel weniger schmerzt als ein paar tausend Euro auf einen Schlag.

So habe ich (also Firma, nicht persönlich) schon auf 200 Euro verzichtet und dafür über Jahre zehntausende Euro bekommen. Nur von diesem einen Partner bzw. Kunden.

Da musste aber schon arge Idioten ausgenommen haben. Kein Mensch mit Verstand und der an die Tragfähigkeit seines eigenen Geschäfts glaubt geht auf so einen Wucherdeal ein. Ohne zeitliche oder nominale befristung.
Scheint mir eher so als wuerde da geschaeftsmaessig die unerfahrenheit von geschäftsgründern ausgenutzt. Wer sowas dann auch noch als Geschäftsmodell anpreist... naja, soll sich jeder seinen Teil dazu denken.
Stolz wäre ich auf sowas wirklich nicht...

Florida Man
2017-08-15, 08:37:51
Da musste aber schon arge Idioten ausgenommen haben. Kein Mensch mit Verstand und der an die Tragfähigkeit seines eigenen Geschäfts glaubt geht auf so einen Wucherdeal ein. Ohne zeitliche oder nominale befristung.
Scheint mir eher so als wuerde da geschaeftsmaessig die unerfahrenheit von geschäftsgründern ausgenutzt. Wer sowas dann auch noch als Geschäftsmodell anpreist... naja, soll sich jeder seinen Teil dazu denken.
Stolz wäre ich auf sowas wirklich nicht...
Ich bin eine Unternehmenung, nicht die Bahnhofsmission.

Mosher
2017-08-15, 08:50:43
Scheint mir eher so als wuerde da geschaeftsmaessig die unerfahrenheit von geschäftsgründern ausgenutzt.

Ich gestehe, ich habe mit den meisten gescheiterten Sartups, mit denen ich zu tun hatte, auch kein Mitleid. Es ist ja nicht nur die Unerfahrenheit, sondern auf auch Arroganz und Ignoranz, die den Laden am Schluss den Kopf kostet.
Klar, jeder hat jetzt natürlich DAS Geschäftsmodell gefunden und kommt ohne Prozesse aus und pff, was sind schon Normen, darum kümmern wir uns später.
Schon 100 mal genau so erlebt. --> mir ralle. Manch einer muss halt erst auf die Schnauze fliegen.

Da tuts mir dann nur um die Mitarbeiter leid, die mit herabgerissen werden.

Ich bin eine Unternehmenung, nicht die Bahnhofsmission.
Ganz so drastisch hätte ich es jetzt nicht ausgedrückt, aber ja. Klar geht's um Geld. Das muss auch ein Startup lernen, wenn es schon quasi aus dem Nichts heraus erfolgreich werden will.


@Topic:
Wir haben uns jetzt auf 75€/h für die regulären Stunden (also 46) geeinigt, für den Support auf 100€/h. Da war nicht viel Überzeugungsarbeit nötig, von daher war das jetzt sicher nicht zu teuer. (y)
Rabatt steht aus Transparenzgründen mit auf der Rechnung.

Danke für die Inputs!

00-Schneider
2017-08-15, 13:56:16
@Topic:
Wir haben uns jetzt auf 75€/h für die regulären Stunden (also 46) geeinigt, für den Support auf 100€/h. Da war nicht viel Überzeugungsarbeit nötig, von daher war das jetzt sicher nicht zu teuer. (y)
Rabatt steht aus Transparenzgründen mit auf der Rechnung.

Danke für die Inputs!


Was bleibt da netto pro Stunde nach Abzug aller Beiträge übrig?

Mosher
2017-08-15, 14:41:49
Etwas mehr als die Hälfte

Simon Moon
2017-08-15, 17:29:30
Etwas mehr als die Hälfte

Kokst du während der Arbeit oder was zur Hölle verschlingt 37,5 -50€/h ? :ulol:

Mosher
2017-08-15, 18:54:33
Nicht nur, auch der Alk, den ich mir reinpfeife, ist nicht gerade billig und selbstverständlich ist sowas in den Stundensatz eingepreist. :)

Ob wir hier von brutto oder netto sprechen, ist jedem klar?

Argo Zero
2017-08-15, 19:17:19
Kokst du während der Arbeit oder was zur Hölle verschlingt 37,5 -50€/h ? :ulol:

Nennt sich "Finanzamt" und Krankenkasse.

Morale
2017-08-15, 20:42:32
Krankenkasse sollte ja nichts nehmen, da Mosher ja über seine Hauptarbeit versichert ist.
Ist halt (vermutlich) SK5.

Mosher
2017-08-16, 06:24:00
SK5 ?

Ne, SK1, aber da ich Spitzensteuersatz zahle...

Morale
2017-08-16, 06:34:19
Meinte die 6 (für eine weitere Arbeit), aber da du ja Selbstständig arbeitest ist das ja falsch von mir, hat dann ja nix mehr mit den Steuerklassen zu tun.

Mosher
2017-08-16, 06:47:43
Genau, die 6 wäre fällig für einen weiteren Nebenjob im Angestelltenverhältnis, aber in meiner Situation addieren sich einfach die Einkünfte.

Argo Zero
2017-08-16, 07:09:57
Steuerklasse ist eh nur eine Vorauszahlung. Abgerechnet wird dann zum 31.5.

Haarmann
2017-08-17, 09:28:21
Den Alk braucht er wohl wegen der mühseeligen Deutschen Steuererklärung ;).

Finde das Angebot eigentlich ganz IO.

Mosher
2017-08-18, 15:53:32
Ganz ehrlich, ich finde das Steuersystem eigentlich nicht sooooo kompliziert. Länger als 1-2 Stunden brauche ich dafür eigentlich nicht, da ich die nötigen Unterlagen ja schon das Jahr über sukzessive vorbereite.

Sicher, vielleicht hab' ich mal ein paar € verschenkt, weil ich nicht das absolute Maximum herausgeholt habe, aber: Was soll's?

Mein Ziel war es immer, genug Geld zu verdienen, um mir um so einen Scheiß keine Gedanken machen zu müssen. Solange dieser Punkt erfüllt ist und ich nicht aus Versehen was illegales mache, soll sich der Fiskus ruhig freuen und irgendwo einen Kindergarten davon mitfinanzieren.

@Topic:
Geld wurde schon überwiesen, Projekt läuft weiter, so muss das sein :)

chaospanda
2017-08-19, 22:08:11
Genau, die 6 wäre fällig für einen weiteren Nebenjob im Angestelltenverhältnis
Jain; dieser angesprochene Nebenjob kann unter Umständen als Minijob laufen. Abhängig u.a. vom Entgelt. Wenn dieser erste als Minijob laufen darf, ist jeder weitere wäre zwingend mit Steuerklasse 6 abzurechnen.

Anders ist es natürlich, wenn der Arbeitgeber der Nebentätigkeit auf die Abrechnung nach Steuerklasse 6 besteht. Deshalb das Jaein eingangs. :)

Abgerechnet wird dann zum 31.5.
Der "Cut" ist grundsätzlich erst einmal der 31.12. des jeweiligen Jahres. Die Einreichung der eigenen Steuererklärung zu Zeitpunkt X danach ändert daran nix. Das muss nicht zwingend der 31.5. sein. :)


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Was das "ausnehmen" von Start-ups angeht. Es ist immer ein "Leben und Leben lassen" in meinen Augen. Man muss sie nicht ausnehmen wie eine Weihnachtsgans. Andererseits sollten Existenzgründer auch wissen, dass selbst in der Anfangszeit die wenigsten Dienstleistungen für lau zu haben sind.

Gewinnbeteiligung kann für Startups im Übrigen unter Umständen auch dann günstiger sein, wenn diese am Ende teurer wird als eine einmalige Rechnung in Höhe von z.B. 5.000€. Einfach, weil die Liquidität z.B. nicht sofort hoch belastet wird. Das kann z.B. überhaupt erst dazu führen, dass die Unternehmung die ersten Jahre schafft zu überstehen.

Beides zur Genüge in der Vergangenheit gesehen bzw. erlebt.

Haarmann
2017-08-20, 10:56:49
Mosher

Paar € rechtfertigen ja auch keine Stunden Mehraufwand.

Ich hab in der Familie meiner Frau mal ausgeholfen - den "Experten" zuvor schlug ich um ca 4700€ ... kostete mich eigentlich auch nur wenig Zeit - die Anderen durften ja ihre Papierchen suchen.

Gerade bei solchen Projekten kann man ja dann auch gleich steueroptimiert denken - aber so wie es scheint ist das bereits usus bei Dir.