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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was hat es mit dem neuen EU Mehrwertsteuergesetz auf sich?


Lowkey
2017-09-24, 16:41:05
Hallo,

Ebay war so nett und verschickt Emails mit dem Inhalt einer Petition gegen das reformierte EU-Mehrwertsteuergesetz.

Die Informationen sind recht ungenau. Weiss jemand warum sich gerade Ebay gegen eine Reform sträubt?


Ich hatte im Januar nur gelesen, dass man gegen die chinesischen Händler vorgehen wolle, die weder Import- noch Mehrwertsteuer zahlen oder gar eine Rechung ausstellen würden.




https://www.ebaymainstreet.com/de/petition/2017/vat?utm_campaign=2017-EU-VAT-Petition&utm_source=marketing-email-buyers&utm_medium=email

John Woo
2017-09-24, 18:40:19
Ist ganz einfach: Früher waren kleine Händler von der MwSt befreit, wenn Ihre Umsätze in die EU unter 10k€ p.A. lagen. Das soll sich ändern: Der kleine Händler aus Holland verschickt einen Kopfhörer im Wert von 100€ nach Deutschland: Er kostet dich 100€ plus Versand. In der Zukunft: 100€ + 21% MwSt + Versand. Du zahlst 121€ plus Versand. Andersrum du importierst aus China ein Gagdet: Zollfreigrenze: Bis 22€ komplett abgabenfrei, darüber nur MwsT. ab 150€ zahlst du immer Mehrwertsteuer und Zoll. Damit ist der Chinaartikel dem EU-Artikel gegenüber besser gestellt, weil der für dich billiger ist. Ausserdem muss der Händler immer die MwST abführen ans Finanzamt. Der musste das vorher nicht. Ergo: darauf hat er keinen Bock und lässt es ganz sein, und Ebay hat einen Teilnehmer weniger. Ausserdem ist der Händler damit nicht unbedingt mehr der Günstigste. Ganz uneigennützig handelt Ebay hier also nicht.
Zoll.de sagt auch:
Ausgenommen von der Zollfreiheit und damit auch von der Befreiung von der Einfuhrumsatzsteuer und anfallender Verbrauchsteuern sind jedoch:

Alkohol, einschließlich alkoholischer Getränke
Tabak und Tabakwaren
Parfüms und Eau de Toilette

Lowkey
2017-09-24, 19:01:52
Also ändert sich für Bestellungen aus China nicht wirklich was?

Die Angaben zu Zoll und Steuern nimmt man dort nicht so ernst, also sie schreiben auf Wunsch des Käufers auch mal "gift" auf das Paket.

John Woo
2017-09-24, 19:29:13
Also ändert sich für Bestellungen aus China nicht wirklich was?

Die Angaben zu Zoll und Steuern nimmt man dort nicht so ernst, also sie schreiben auf Wunsch des Käufers auch mal "gift" auf das Paket.

Das kennt der Zoll aber. Der Warenwert sollte schon realitisch sein. Die Zöllner kennen Ebay und Google auch und haben Internet in der Dienststelle. Im Ernstfall ist es Ermessenssache ob Abgaben erhoben werden oder nicht. Ich bin auch schon mal ungeschoren davon gekommen. Funktioniert aber nicht immer. Wenn man Pech hat, wird man ohne Ware nach Hause geschickt, bis man den Wert nachweisen kann.
Aber ja: Bestellungen aus China sind nicht betroffen.

Haarmann
2017-09-24, 19:29:58
Also ändert sich für Bestellungen aus China nicht wirklich was?

Die Angaben zu Zoll und Steuern nimmt man dort nicht so ernst, also sie schreiben auf Wunsch des Käufers auch mal "gift" auf das Paket.

Das tun die auch so...

Ich bezahlte noch nie auch nur nen cent Gebühren für Chinaware - ausm UK aber da öffnete der Zoll das Paket, schrottete den Inhalt und stellte sich doof ;).

Eigentlich geht es durchaus weniger um Steuern, denn um Papierkrieg. Wer, wie ich, den Märchensteuerpapierkrieg mitmacht, der kann verstehen, das ein kleiner Händler, der uU auch bei 10000€ Umsatz pa nur 1000€ verdient - nur darauf wird Märchensteuer fällig - im Prinzip nen riesen Papierkrieg veranstaltet, das Amt nebenher auch, und unterm Strich beide Seiten Miese machen.

Bei uns gibts erst die Freigrenze, dann die vereinfachte Abrechnung - heisst direkte Umsatzprozente, statt korrekte Differenzbesteuerung.

John Woo

Geschäftsmodel FEDEX Schweiz - deklarier immer und vorsätzlich falsch und über der Freigrenze, kassier die Pauschale ab, und freu Dich über den Geldsegen, denn der Kunde kann sich gar nicht wehren - er kriegte zwar den Zoll retour, wenn er erstmals 30 CHF bezahlt, aber der ist ja meisst nur paar cent... die Gebühr wollens trotzdem. Und das sind 30 CHF fürs vorsätzliche Scheisse bauen ...

Drum - kein FEDEX - kein Problem.

John Woo
2017-09-24, 19:43:40
Das tun die auch so...

Ich bezahlte noch nie auch nur nen cent Gebühren für Chinaware - ausm UK aber da öffnete der Zoll das Paket, schrottete den Inhalt und stellte sich doof ;).

Eigentlich geht es durchaus weniger um Steuern, denn um Papierkrieg. Wer, wie ich, den Märchensteuerpapierkrieg mitmacht, der kann verstehen, das ein kleiner Händler, der uU auch bei 10000€ Umsatz pa nur 1000€ verdient - nur darauf wird Märchensteuer fällig - im Prinzip nen riesen Papierkrieg veranstaltet, das Amt nebenher auch, und unterm Strich beide Seiten Miese machen.

Bei uns gibts erst die Freigrenze, dann die vereinfachte Abrechnung - heisst direkte Umsatzprozente, statt korrekte Differenzbesteuerung.

John Woo

Geschäftsmodel FEDEX Schweiz - deklarier immer und vorsätzlich falsch und über der Freigrenze, kassier die Pauschale ab, und freu Dich über den Geldsegen, denn der Kunde kann sich gar nicht wehren - er kriegte zwar den Zoll retour, wenn er erstmals 30 CHF bezahlt, aber der ist ja meisst nur paar cent... die Gebühr wollens trotzdem. Und das sind 30 CHF fürs vorsätzliche Scheisse bauen ...

Drum - kein FEDEX - kein Problem.

Wenn Fedex generell zu hoch deklariert, um die Verzollungsgebühr zu kassieren, ist das auch ein Geschäftsmodell. Ansonsten wäre es ja zu einfach...

Edit: In Deutschland muss man das Paket beim Zoll selber öffnen, damit nachher der Zoll nicht schuld ist...