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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lootboxen = Glückspiel?


DanMan
2017-10-17, 18:14:35
http://www.mz-web.de/sangerhausen/illegales-gluecksspiel-in-der-schule--tombola-am-scholl-gymnasium-abgeschafft-26668338

Da wurde erst im April einer Schule eine Tombola verboten, weil es sich angeblich um "illegales Glücksspiel" handelt, obwohl man mit jedem Los etwas gewinnt - nur weiß man nicht was. Das ist exakt das gleiche Prinzip wie bei den Lootboxen in Videospielen, aber da soll es in Ordnung sein?
Nach den Bestimmungen des Lotterierechts in Bayern liegt ein Glücksspiel vor, wenn im Rahmen einer sogenannten Tombola für den Erwerb einer Gewinnchance (Los) ein Entgelt verlangt wird und die Entscheidung somit über den Gewinn ganz oder überwiegend vom Zufall abhängt. Genehmigungspflichtig wird das Glücksspiel dann, wenn es öffentlich veranstaltet wird


Also für mich ist die Sachlage da ziemlich eindeutig.

THEaaron
2017-10-17, 18:25:04
Das dürfte nur jedoch vor allem damit zusammenhängen, dass wir hier über virtuelle Güter sprechen deren Handel meines Wissens nach immer noch sehr umstritten im Recht behandelt wird.

Wenn die Sachlage so eindeutig ist wieso sind dann Panini Sticker kein Glücksspiel? Im Gegensatz zu so manchem Spiel kann man die sogar Wertgebunden in der echten Welt gegen Geld tauschen. Das ist in Shadow of War und Battlefront2 z.B. nicht möglich.

OBrian
2017-10-18, 06:00:06
bei den Panini-Bildern kriegt man immer den gleichen Wert, d.h. immer eine gleichen Anzahl Bilder gleicher Art, nur das Motiv ist anders, aber die Motive haben auch alle die gleiche Wahrscheinlichkeit, also gibt es auch keine Unterschiede im Sammelwert.

Im RPG können da zwar drei Kupferstücke und was graues drin sein oder acht Gold und was uniques, aber das hat keinen Geldwert, weil man die Dinge nicht in der realen Welt handeln darf (WoW-Gold bei ebay usw., alles nicht erlaubt laut Spielehersteller), also im Sinne des Gesetzes alles wertlos, wie Monopolygeld.

Das ist da an der Schule eben anders gewesen, unterschiedliche Dinge unbekannten Wertes, auch die Ausschüttungsquote ist somit nicht feststellbar. Klar kann man sagen, ach lass denen das doch, aber ein Gesetz muß nun mal für alle gelten, und wenn man irgendwo eine Grenze zieht, dann ist knapp drüber auch drüber.

Eddyk
2017-10-18, 08:19:19
Erst wenn Computerspiele als Kulturgut anerkannt werden würde ich eine Regulierung solcher Geschäftspraktiken gutheißen. :wink:

Goser
2017-10-18, 11:27:11
lootboxen und alles was damit zusammenhängt sind der letzte Dreck.
Ich habe bisher in keinem einzigen Game diese Teile genutzt. Weder mobil noch sonst wo.
Sollen sie die Teile gerne ab 18 machen oder lieber ganz verbannen. Wenns dann doch pay to win oder pay for free play sein soll, dann bitte andere Geschäftsmodelle. Aussuchen was man will, kaufen, fertig.

Deisi
2017-10-18, 11:35:28
Aber was ist z.B mit diesen Sammelkartenspielen Magic oder Yugioh ? Die Karten haben doch sehr unterschiedliche Geldwerte. Die Boosterpacks sind doch wie Lootboxen.

][immy
2017-10-18, 12:37:06
Ja, aus meiner Sicht sind die dinger natürlich irgendwie schon glücksspiel, aber in einem Vertretbaren rahmen. Die ganzen Kartenspiele wo man Packs kauft sind wirklich nichts anderes.

Und solange aus dem Spiel dadurch kein Pay2Win-spiel wird, ist mir das ziemlich egal. Im Falle von Forza 6 & 7 ist es nur ein kleiner Teil des spiel mit dem kleinere dinge beeinflusst werden können. Nichts weltbewegendes. Eher ein kleiner Bonus. Kaufen muss man ja nichts.
Wenn man allerdings ein Lootbox-System integriert wo man nicht ohne zu zahlen im spiel weiter kommt, habe ich sehr wohl was dagegen. Bislang hab ich aber keinen bezahlten titel gesehen bei dem das so ist.
Schlimmer sind da schon die season-pässe und hinterher gibt es nur schlechte DLCs ... das ist dann schon eher glücksspiel.

dr_AllCOM3
2017-10-18, 12:53:43
Ich erstelle Lootboxen ("Gatcha") beruflich, unter anderem.
Von der Mechanik her ist es total Gluecksspiel. Bei den Chancen wird uebrigens nicht geschummelt (weil das dicke legale Probleme bringen kann).
Da man aber kein Echtgeld gewinnen kann, sondern nur digitalen Muell und den auch garantiert, wird es nicht als Gluecksspiel gesehen.

In Japan uebrigens mittlerweile verboten und in Korea (oder wars China?) muessen die Chancen offen einsehbar sein.

Aber was ist z.B mit diesen Sammelkartenspielen Magic oder Yugioh ? Die Karten haben doch sehr unterschiedliche Geldwerte. Die Boosterpacks sind doch wie Lootboxen.
Der eigentliche Wert ist gleich: Es sind alles bedruckte Pappkarten. Alles andere ist ideeller Sammlerwert und den kann man nicht festsetzen.

Da koennte dann ja alles moegliche Gluecksspiel sein: Ueberraschungseier, goldener Kronkorken, usw

Lurelein
2017-10-18, 15:30:36
Da wurde erst im April einer Schule eine Tombola verboten, weil es sich angeblich um "illegales Glücksspiel" handelt, obwohl man mit jedem Los etwas gewinnt - nur weiß man nicht was. Das ist exakt das gleiche Prinzip wie bei den Lootboxen in Videospielen, aber da soll es in Ordnung sein?

Ernsthaft? Was ein Schwachsinn ... Tombola verbieten ... Nach dem Gender Wahn sind jetzt Tombolas das neue Übel?

Man kanns es auch übertreiben, Ich halte es für Unfug. Genauso Lootboxen zu verbieten. Es gibt sie schon seit Jahren und jetzt bekommen sie Aufmerksamkeit? Weil sich irgendwelche "Experten" als wichtig aufspielen.

N0Thing
2017-10-18, 15:45:33
Die Tombola wäre ja nicht verboten worden, hätten die Veranstalter die passenden Genehmigung eingeholt. Es ging in dem Fall also nicht darum, daß solche Veranstaltungen generell verboten werden müssen, sonst würde es auf Jahrmärkten ja auch keine Losstände mehr geben.

DanMan
2017-10-18, 17:36:05
Die Tombola wäre ja nicht verboten worden, hätten die Veranstalter die passenden Genehmigung eingeholt. Es ging in dem Fall also nicht darum, daß solche Veranstaltungen generell verboten werden müssen, sonst würde es auf Jahrmärkten ja auch keine Losstände mehr geben.
Aber darum geht's doch gar nicht. Bei der Tombola wird quasi mit Geld ein unbekannter Gegenstand gekauft. Die Komponente "Glück" bezieht sich also nur darauf was man gewinnt, nicht ob, und trotzdem wird es als Glücksspiel deklariert. In Videospielen hingegen nicht, und das ist das perfide in meinen Augen.

Was wenn man statt Klimbim in einem Spiel digitale Videofilme verlosen würde? Oder Musikstücke? Wär das nicht auch das Gleiche?

Bukowski
2017-10-18, 18:53:12
Activision hat wohl jetzt ein Patent genehmigt bekommen names: System and method for driving microtransactions in multiplayer video games (http://patft.uspto.gov/netacgi/nph-Parser?Sect2=PTO1&Sect2=HITOFF&p=1&u=/netahtml/PTO/search-bool.html&r=1&f=G&l=50&d=PALL&RefSrch=yes&Query=PN/9789406) - der RPS Artikel (https://www.rockpapershotgun.com/2017/10/18/activision-patent-matchmaking-system-pushing-microtransactions/) dazu.

Da gehts darum wie man durch "matchmaking" seine "microtransaction"-Verkäufe optimal ankurbelt. Man "matche" Spieler A ohne microtransaction mit Spieler B mit microtransaction...tadaaa...Profit! ;)

Ich find die ganze Entwicklung irgendwie ziemlich scheiße, aber ein generelles Verbot muss jetzt auch nicht gleich sein. Zumindest die Altersbeschränkungen sollte man jedoch im Auge haben. Solche Games muss man jetzt nicht unbedingt "ab 13" freigeben. Wer erwachsen ist und den Quatsch mitmacht und somit unterstützt ist mE halt selber Schuld. Auch finde ich die Regelung in China nicht schlecht, wo man die Erfolgschancen solcher "lootboxen" offenlegen muss.

N0Thing
2017-10-18, 19:22:47
Aber darum geht's doch gar nicht. Bei der Tombola wird quasi mit Geld ein unbekannter Gegenstand gekauft. Die Komponente "Glück" bezieht sich also nur darauf was man gewinnt, nicht ob, und trotzdem wird es als Glücksspiel deklariert. In Videospielen hingegen nicht, und das ist das perfide in meinen Augen.

Was wenn man statt Klimbim in einem Spiel digitale Videofilme verlosen würde? Oder Musikstücke? Wär das nicht auch das Gleiche?

Darüber kann man sich streiten, wenn digitale Videofilme und Musikstücke zu gewinnen sind.
Was meiner Meinung nach bei Lootboxen transparent angegeben werden sollte, ist die Gewinnchance, bzw. die prozentuale Verteilung der Inhalte. Übrigens kenne ich einige Tobolas, wo auch Nieten gezogen werden, also nicht jedes Los gewinnt. Aber vielleicht ist das je nach Land inzwischen auch nicht mehr legal. :confused:

RMC
2017-10-19, 00:25:04
Für mich ist Glücksspiel all das wo man Geld einschmeißt und, ohne den Ausgang zu kennen oder Möglichkeit diesen zu beeinflussen, gewinnt oder nicht. Lootboxen und Boosterpacks sind ja eigentlich auch nichts anderes als Slotmachines oder Lotto. Es gibt eine gewisse Gewinnchance und einen zu zahlenden Preis fürs Spiel.

Ich denke es ist unerheblich ob man fix einen Preis gewinnt. Eine Tombola mit kleinen Preisen ist ja genauso ein mögliches Verlustgeschäft. Ein Boosterpack mit lauter wertlosem Zeug kann auch den Einsatz nicht wert sein. Wenn ich das Prinzip umdrehe, könnte ich ja sagen jede Slotmachine soll mir von 50c immer mindestens 1c auszahlen, und zwar nicht statistisch sondern egal wie das Spiel ausgeht. Somit habe ich immer einen "Preis", aber dennoch 49c Verlust.

Etwas absurdes am Rande: Der Gesetzgeber stuft (zumindest in Ö) Wetten als Geschicklichkeitsspiel ein. Wenn man genau überlegt ist das eigentlich bescheuert. Bei einer Wette hab ich genauso keine Möglichkeit aktiv einzugreifen und den Ausgang kennt auch keiner. Welche Gewinnchance oder Quote dahintersteht ist imho wurscht.

BigKid
2017-10-19, 17:23:23
Activision hat wohl jetzt ein Patent genehmigt bekommen names: System and method for driving microtransactions in multiplayer video games (http://patft.uspto.gov/netacgi/nph-Parser?Sect2=PTO1&Sect2=HITOFF&p=1&u=/netahtml/PTO/search-bool.html&r=1&f=G&l=50&d=PALL&RefSrch=yes&Query=PN/9789406) - der RPS Artikel (https://www.rockpapershotgun.com/2017/10/18/activision-patent-matchmaking-system-pushing-microtransactions/) dazu.

Da gehts darum wie man durch "matchmaking" seine "microtransaction"-Verkäufe optimal ankurbelt. Man "matche" Spieler A ohne microtransaction mit Spieler B mit microtransaction...tadaaa...Profit! ;)

Ich find die ganze Entwicklung irgendwie ziemlich scheiße, aber ein generelles Verbot muss jetzt auch nicht gleich sein. Zumindest die Altersbeschränkungen sollte man jedoch im Auge haben. Solche Games muss man jetzt nicht unbedingt "ab 13" freigeben. Wer erwachsen ist und den Quatsch mitmacht und somit unterstützt ist mE halt selber Schuld. Auch finde ich die Regelung in China nicht schlecht, wo man die Erfolgschancen solcher "lootboxen" offenlegen muss.
Ja herrlich... Pay to own... Nicht nur dass man überlegenes Equip bekommt - man wird auch gleich noch mit Opfern gematcht...
Geil...

Nicht...

Gebrechlichkeit
2017-10-19, 18:33:01
Nach meinem Empfinden: Ja, es ist ein Glueckspiel.

Warum nicht gleich die Skins, Modelle und Wagen einzeln anbieten im Store?! Weil man per Lootbox Verfahren doppelt soviel (ab)kassieren kann?! Erst muss natuerlisch ... ein digitaler Schluessel gekauft werden (die je nach Spiel auch im Spiel droppen koennen, z.B GW2), damit ja die Kiste sich oeffnen laesst :

"Siehe da, ist nix dabei was mich interessiert. Im schlimmsten Fall nur Schwarzkohle ...". Da ich sowieso kein F2P unterstuetze, ist mir das Thema gelinde gesagt schnuppe. :wink:

EA killt ein weiteres Studio (und potentielles Star Wars Game von Amy) und die "Shepple" kaufen weiterhin EA Spiele ... einfach mal in die Finger beissen!

24p
2017-10-20, 09:42:49
Activision hat wohl jetzt ein Patent genehmigt bekommen names: System and method for driving microtransactions in multiplayer video games (http://patft.uspto.gov/netacgi/nph-Parser?Sect2=PTO1&Sect2=HITOFF&p=1&u=/netahtml/PTO/search-bool.html&r=1&f=G&l=50&d=PALL&RefSrch=yes&Query=PN/9789406) - der RPS Artikel (https://www.rockpapershotgun.com/2017/10/18/activision-patent-matchmaking-system-pushing-microtransactions/) dazu.

Da gehts darum wie man durch "matchmaking" seine "microtransaction"-Verkäufe optimal ankurbelt. Man "matche" Spieler A ohne microtransaction mit Spieler B mit microtransaction...tadaaa...Profit! ;)

Ich find die ganze Entwicklung irgendwie ziemlich scheiße, aber ein generelles Verbot muss jetzt auch nicht gleich sein. Zumindest die Altersbeschränkungen sollte man jedoch im Auge haben. Solche Games muss man jetzt nicht unbedingt "ab 13" freigeben. Wer erwachsen ist und den Quatsch mitmacht und somit unterstützt ist mE halt selber Schuld. Auch finde ich die Regelung in China nicht schlecht, wo man die Erfolgschancen solcher "lootboxen" offenlegen muss.


Ich habe das auch gerade gelesen und könnte gar nicht so viel essen wie ich kotzen müsste.
Das ganze wird sicher schon bei den FTP Mobilegames praktiziert. Wenn ich mal so in der Straßenbahn umherschaue sind da einige süchtige dabei. Den Spielern ein paar Matches ein gutes Erlebnis zu liefern, um ihn dann nur noch verlieren zu lassen bis er sich wieder neue Items kauf ist schon abartig. Imo sollte das ganz klar als Glücksspiel deklaiert werden. Was das ganze noch schlimmer macht als irgendwelche Tombolas ist, dass das ganze System klar auf eine Abhängigkeit abzielt.

Der ganze Müll schwappt offenbar immer mehr zu den richtigen Games herum. Das ist dann so als ob man seinen PC/seine Konsole zum Spielautomaten degradiert.

THEaaron
2017-10-20, 10:04:32
Damit können sie schön die ganzen CoD Xbox Kids abzocken.

xXxW33DG4ND4LFxXX hat dich mit Wumme XY gekillt. KLICKE HIER UM SIE ZU KAUFEN UND DICH SOFORT ZU RÄCHEN!!

Oh boy...

BigKid
2017-10-20, 10:13:10
Damit können sie schön die ganzen CoD Xbox Kids abzocken.

xXxW33DG4ND4LFxXX hat dich mit Wumme XY gekillt. KLICKE HIER UM SIE ZU KAUFEN UND DICH SOFORT ZU RÄCHEN!!

Oh boy...
Das ganze dann gleich noch mit einer gezielten Facebook Kampagne synchronisiert... Den Own gleich direkt automatisch auf Facebook posten und den Druck/Frust beim Verlierer in die Höhe Treiben...

Kennt jemand Perry Rodan - ganz am Anfang die Arkoniden ? Jupp... Da kommen wir auch hin - nur mit ner Brachialen 3 Klassen Gesellschaft... Elite (0,x%), Handlanger (XX%), Bodensatz (80%)...
Auch Virtuell... Kein Ausbruch mehr Möglich...

Exxtreme
2017-10-20, 10:13:14
Prinzipiell dürfte das schon unter Glücksspiel fallen. Soll man das regulieren? IMHO nein, keiner wird gezwungen diese Spiele zu spielen.

BigKid
2017-10-20, 10:23:32
Prinzipiell dürfte das schon unter Glücksspiel fallen. Soll man das regulieren? IMHO nein, keiner wird gezwungen diese Spiele zu spielen.
Sorry aber das ist UNSINN!
Mit dem Argument müsstest du gar kein Glückspiel regulieren.
Oder Alkohol und Tabak für Jugendliche verbieten.
Der Mensch ist massiv manipulierbar und zumindest die Jüngeren muss man vor sowas Schützen.
Wer also (bezahltes!) Glüßckspiel in seine Spiele integriert und dann auch noch so manipuliert das man geziehlt verleitet wird mitzumachen um Konkurrenzfähig zu bleiben sollte automatisch ein FSK18 bekommen.
Ein Vorschlag der so einfach ist, dass ich mir nicht vorstellen kann dass da niemand drauf gekommen ist ?

Palpatin
2017-10-20, 10:29:08
Natürlich ist Glückspiel zu reglementieren da es süchtig machen kann. Gibt es keine Relementierungen ergreifen die Initiatoren alle möglichen Maßnahmen die Teilnehmer so schnell wie möglich in die Sucht zu bekommen und diese dann maximal aus zu nutzen.

][immy
2017-10-20, 10:51:05
Für mich ist Glücksspiel all das wo man Geld einschmeißt und, ohne den Ausgang zu kennen oder Möglichkeit diesen zu beeinflussen, gewinnt oder nicht. Lootboxen und Boosterpacks sind ja eigentlich auch nichts anderes als Slotmachines oder Lotto. Es gibt eine gewisse Gewinnchance und einen zu zahlenden Preis fürs Spiel.

Ich denke es ist unerheblich ob man fix einen Preis gewinnt. Eine Tombola mit kleinen Preisen ist ja genauso ein mögliches Verlustgeschäft. Ein Boosterpack mit lauter wertlosem Zeug kann auch den Einsatz nicht wert sein. Wenn ich das Prinzip umdrehe, könnte ich ja sagen jede Slotmachine soll mir von 50c immer mindestens 1c auszahlen, und zwar nicht statistisch sondern egal wie das Spiel ausgeht. Somit habe ich immer einen "Preis", aber dennoch 49c Verlust.

Etwas absurdes am Rande: Der Gesetzgeber stuft (zumindest in Ö) Wetten als Geschicklichkeitsspiel ein. Wenn man genau überlegt ist das eigentlich bescheuert. Bei einer Wette hab ich genauso keine Möglichkeit aktiv einzugreifen und den Ausgang kennt auch keiner. Welche Gewinnchance oder Quote dahintersteht ist imho wurscht.

Der Unterschied zum Einarmigen Banditen ist, du weißt das du nach dem Kauf der Lootbox nicht reicher bist. Der Wert ist ein rein ideeller. Beim einarmigen Banditen hingen hättest du eine Chance dein Geld zu vermehren. Zwar keine sehr große Chance aber immerhin ist sie da. Lotto ist ja nichts anderes. Klar hat es was mit Glück zu tun und ist daher für den Volksmund ein Glücksspiel, aber der Unterschied ist halt, das es das Gesetzlich nicht ist. Sonst müsstest du halt auch die ganzen Karten-Pakete für Sammlerkarten und Spiele regulieren und was weiß ich noch alles (z.B. Ü-Eier). Da kommt einiges zusammen.

Und ich verstehe echt nicht warum sich so viele darüber aufregen solange es dadurch nicht zu P2Win wird. Niemand zwingt einen auch nur einen Penny sowohl für das Spiel als auch für die Ingame Gegenstände auszugeben. Die Spiele sind vollständig und können problemlos gespielt werden.
Was ich allerdings gut finden würde wenn zumindest auf den Konsolen In-App käufe von vornherein deaktivieren könnte und nicht nur dadurch das keine Kreditkartendaten hinterlegt wurden. Dann passiert auch nicht so was wie in Skylanders wo ein kleiner Klick einen direkt zum Ingame-Shop weiterleitet.

iuno
2017-10-20, 19:26:50
Ich halte es für Unfug. Genauso Lootboxen zu verbieten. Es gibt sie schon seit Jahren und jetzt bekommen sie Aufmerksamkeit? Weil sich irgendwelche "Experten" als wichtig aufspielen.
Nein, weil es ueberhand nimmt, eSports in weitere Gesellschaftsbereiche eindringt und man mitunter Wettbewerbsvorteile bekommt.
Natuerlich kann man auch sagen, wer das bessere Fahrrad oder vielleicht die besseren Laufschuhe hat (mehr investiert), gewinnt Rennen. Aber im konventionellen Sport ist viel mehr reglementiert, man hat weniger Gluecksfaktoren und jetzt wollen manche hier wohl schnell Massstaebe setzen.

pubi
2017-10-20, 20:28:13
Mal davon abgesehen, dass ich Lootboxen in Vollpreistiteln auch albern finde: In welchem eSports-Titel gibt es denn Boxen mit spielrelevanten Inhalten? :|

iuno
2017-10-21, 01:22:16
Keine Ahnung. Ich meine nur, dass es darauf hinauslaeuft, war zugegebenermassen schlecht formuliert.
Es muss aber auch nicht unbedingt um grosse Summen auf offiziellen Turnieren gespielt werden. Sobald es matchmaking und Wettbewerbscharakter hat, hat das dort einfach nichts verloren. Wie Doping im Amateursport auch nicht.

Bukowski
2017-11-08, 19:22:59
Weiß nicht wohin damit...also pack ich es mal hier rein. TakeTwo hat wohl nochmal bekräftigt (auf nem "conference call for investors"), dass man in Zukunft in ALLE TakeTwo Games irgendeine Art von "Microtransactions" einbauen will.

“One of the things we’ve learned is if we create a robust opportunity, and a robust world, in which people can play delightfully in a bigger and bigger way, that they will keep coming back,” he continued. “They will engage. And there is an opportunity to monetize that engagement… There’s a lot of room for growth. This is just the beginning.”
https://www.rockpapershotgun.com/2017/11/08/grand-theft-auto-v-publishers-want-microtransactions-in-all-their-future-games-says-boss-man/


Prepare your anus!


...oder vllt sollte ich einfach ein paar TakeTwo Aktien kaufen. Dann kann ich mir immer einreden, dass der ganze kommende pay2win Wahnsinn letztlich auch mir zugute kommt. ;)

BigKid
2017-11-14, 15:39:43
[immy;11526173']Der Unterschied zum Einarmigen Banditen ist, du weißt das du nach dem Kauf der Lootbox nicht reicher bist. Der Wert ist ein rein ideeller. Beim einarmigen Banditen hingen hättest du eine Chance dein Geld zu vermehren. Zwar keine sehr große Chance aber immerhin ist sie da. Lotto ist ja nichts anderes. Klar hat es was mit Glück zu tun und ist daher für den Volksmund ein Glücksspiel, aber der Unterschied ist halt, das es das Gesetzlich nicht ist. Sonst müsstest du halt auch die ganzen Karten-Pakete für Sammlerkarten und Spiele regulieren und was weiß ich noch alles (z.B. Ü-Eier). Da kommt einiges zusammen.

Und ich verstehe echt nicht warum sich so viele darüber aufregen solange es dadurch nicht zu P2Win wird. Niemand zwingt einen auch nur einen Penny sowohl für das Spiel als auch für die Ingame Gegenstände auszugeben. Die Spiele sind vollständig und können problemlos gespielt werden.
Was ich allerdings gut finden würde wenn zumindest auf den Konsolen In-App käufe von vornherein deaktivieren könnte und nicht nur dadurch das keine Kreditkartendaten hinterlegt wurden. Dann passiert auch nicht so was wie in Skylanders wo ein kleiner Klick einen direkt zum Ingame-Shop weiterleitet.

Es gibt meines Wissens nach Studien darüber, dass das Hirn nicht so gut darin ist zwischen "echt" und "virtuell" zu unterscheiden.
Die Glücksgefühle die da ausgelöst werden sind ähnlich und können genauso stark werden... Das Argument dass man also nix (reales) gewinnen kann zählen IMHO nicht...

Mir gehts dabei auch Speziell um den Schutz von Kindern und Jugendlichen (könnte man mit FSK18 für solchen Mist tun - dann würden es sich die Publisher vlt. auch 2 mal überlegen)

Was Pay2Win betrifft - hast du gelesen um was es geht ? EA hat ein Patent darauf angemeldet durch spezielles Matchmaking die Verkäufe anzukurbeln...
Im Klartext: Es werden gezielt Spieler die vor kurzem und oder viele Lootboxen gekauft haben gegen Spieler gematcht die dies selten und/oder vor längerer Zeit getan haben...
Das Ergebnis dürfte klar sein - oder ?

Κριός
2017-11-14, 15:48:45
Es gibt meines Wissens nach Studien darüber, dass das Hirn nicht so gut darin ist zwischen "echt" und "virtuell" zu unterscheiden.
Die Glücksgefühle die da ausgelöst werden sind ähnlich und können genauso stark werden... Das Argument dass man also nix (reales) gewinnen kann zählen IMHO nicht...

Vor allem ist "virtuell" für einen Gamer "echt". Glücksspiel bedeutet nicht Spiel um Geld, sondern um Wert. Die Inhalte in den Boxen haben nun einmal einen Wert. Wäre Software wertlos, wäre es kein Milliardengeschäft.

BigKid
2017-11-14, 18:24:44
Und: Wer bitte glaubt denn ernsthaft dass ein Spiel das mit Microtransactions im Sinn designed wurde nicht auch dafuer sorgt dass diese fuer eine Mehrheit der Spieler „notwendig“ wird um noch Spass haben zu können...

Ganz im Ernst: Dagegen kann man gar nicht laut genug Trommeln!!!

Als ich meine Signatur vor langer Zeit gemacht habe, habe ich genau diese Entwicklung befürchtet und rumms - da isse... und JEDER der schonmal so nen Mist mitgemacht und gezahlt hat trägt dafür mit die Verantwortung...

BigKid
2017-11-15, 14:31:03
Sodele... Ich dachte ich komme meiner Bürgerpflicht mal nach und mache eine Petition beim Bundestag...


Der Deutsche Bundestag möge beschließen dass das kostenpflichtige Glücksspiel um virtuelle Güter in Spielen (PC, Konsolen etc.) mit realem Glücksspiel gleichzusetzen ist oder zumindest eine Einstufung mit FSK18 erzwingen. Speziell geht es um den Schutz von Minderjährigen.


Der Verkauf von "Losen" (Lootboxen (Schatzkisten) oder ähnlichem mit zunächst unbekanntem Inhalt) gegen reales Geld greift mehr und mehr um sich. Es werden große Summen damit umgesetzt. Dabei wird von der Inszenierung des Öffnens dieser Boxen bis hin zum Inhalt alles getan um ähnliche Glücksgefühle wie beim realen Glücksspiel zu erreichen. Dazu kommt das (mit entsprechend Glück) virtuelle Gegenstände erlangt werden können, die einem einen "realen" Vorteil im Spiel verschaffen. Auch wurde Activision zum Beispiel ein Patent erteilt um über entsprechende Matchmakingverfahren Spieler zum kauf von Losen zu motivieren (es werden zB Spieler die keine oder wenig Lose gekauft haben gezielt mit Spielern konfrontiert die dies getan haben). Ich sehe hier speziell für Minderjährige eine starke Gefährdung.

Falls die zugelassen wird werde ich hier weiter posten...

Meine Hoffnung (wenn auch klein) dahinter ist: Wenn die sich mit ihren Lootboxen ne FSK18 einfangen dann überlegen sie es sich vielleicht zweimal...

w0mbat
2017-11-15, 14:38:55
@BigKid: Anscheinend ist es bei den micro-transactions wie im echten Leben: einer Minderheit verprasst hier maximal Geld. Ca. 1% der Spieler geben bis zu 10k€ aus, ca. 10% bis zu 100€ und der Rest fast nichts. Das reicht aber völlig aus um es für alle zu versauen.

Und f2p ist mMn nicht das eigentliche Problem. Dota 2 ist zB komplett f2p und es gibt nur kosmetische items. Damit habe ich kein Problem. Ich zahle nichts für das Spiel und wer will kann sich eine neue Hose für 5€ kaufen.

Problematisch wird es dann, wenn man dadurch Vorteile im Spiel erkaufen kann. Nochmal schlimmer, wenn das auch in nicht f2p Spielen passiert (siehe SWBF2).

BigKid
2017-11-15, 14:46:18
@BigKid: Anscheinend ist es bei den micro-transactions wie im echten Leben: einer Minderheit verprasst hier maximal Geld. Ca. 1% der Spieler geben bis zu 10k€ aus, ca. 10% bis zu 100€ und der Rest fast nichts. Das reicht aber völlig aus um es für alle zu versauen.

Und f2p ist mMn nicht das eigentliche Problem. Dota 2 ist zB komplett f2p und es gibt nur kosmetische items. Damit habe ich kein Problem. Ich zahle nichts für das Spiel und wer will kann sich eine neue Hose für 5€ kaufen.

Problematisch wird es dann, wenn man dadurch Vorteile im Spiel erkaufen kann. Nochmal schlimmer, wenn das auch in nicht f2p Spielen passiert (siehe SWBF2).
Ja... Aber für eine Petition musste ich das auf etwas einfaches Runterbrechen bei dem ich mir Chancen ausrechne... Glücksspiel und Jugendschutz sind dabei IMHO die Hebel mit denen man (wenn überhaupt) eine Chance haben könnte...

Und Lootboxen sind Lose... Es wird mit realem Geld bezahlt und die Psychologie dahinter dürfte sich so gut wie nicht von realem Glücksspiel unterscheiden -> sollte man auch die selben Maßstäbe ansetzen...

Meine (wie gesagt kleine) Hoffnung ist einfach Lootboxen (oder vergleichbares) -> FSK18 -> umdenken der Hersteller weil ihnen das Zielpublikum schrumpft

w0mbat
2017-11-15, 14:51:05
Ich würde alle gleich wegen illegalem Glücksspiel in den Knast stecken.

Jupiter
2017-11-15, 14:51:59
Ich sage der Staat sollte nicht zu viel regulieren es gibt eine Eigenverantwortung und nicht jeder will wie ein Säugling behandelt werden.

BigKid
2017-11-15, 14:52:18
Ich würde alle gleich wegen illegalem Glücksspiel in den Knast stecken.
Die Spieler oder die Hersteller - oder beide ? :biggrin:

BigKid
2017-11-15, 14:54:49
Ich sage der Staat sollte nicht zu viel regulieren es gibt eine Eigenverantwortung und nicht jeder will wie ein Säugling behandelt werden.

Schutz!=Bevormundung
Und mir geht es hier in erster Linie um den Jugendschutz. Und die dürfte im Fokus von solchen Verfahren stehen...
Von einem FSK18 wärst du nicht betroffen und darfst gerne Geld rausschmeissen...

PS: Sorry für Doppelpost

THEaaron
2017-11-15, 14:56:30
Ich sage der Staat sollte nicht zu viel regulieren es gibt eine Eigenverantwortung und nicht jeder will wie ein Säugling behandelt werden.

Sehe ich in der Regel auch so. Nervt nur dann, wenn die negativen Folgen dann auch mich betreffen, weil sich die anderen nicht regulieren können. :freak:

w0mbat
2017-11-15, 15:07:55
Ich sage der Staat sollte nicht zu viel regulieren es gibt eine Eigenverantwortung und nicht jeder will wie ein Säugling behandelt werden.

Glücksspiel ist Abzocke die auf Suchtverhalten basiert. Klar muss man hier schützen. Nicht verboten werden, aber die sollen sich eben eine Lizenz holen.


Die Spieler oder die Hersteller - oder beide ? :biggrin:

Die Hersteller.

Sven77
2017-11-15, 15:13:38
Hart besteuern, das wirkt Wunder :D

blaidd
2017-11-15, 16:02:27
Hart besteuern, das wirkt Wunder :D

Funktioniert beim Glückspiel ja auch wirklich total gut. :rolleyes: Genau wie die Gesetze gegen illegales Glückspiel. Es wird wie so oft ganz einfach beschissen, sobald man genug Geld abzocken kann.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-11/paradise-papers-dz-bank-postbank-hypovereinsbank-online-kasinos
(http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-11/paradise-papers-dz-bank-postbank-hypovereinsbank-online-kasinos)

Aber eine Petition finde ich gar keine schlechte Idee, würde ich unterschreiben. Und bei der aktuellen Stimmung bekommt man sicherlich 10.000 Unterschriften zusammen, dann muss sich auch tatsächlich jemand damit auseinander setzen.

Raymond
2017-11-16, 09:57:44
Mal schauen was in Belgien bei rauskommt:

http://winfuture.de/news,100588.html

BigKid
2017-11-16, 11:15:53
Aber eine Petition finde ich gar keine schlechte Idee, würde ich unterschreiben. Und bei der aktuellen Stimmung bekommt man sicherlich 10.000 Unterschriften zusammen, dann muss sich auch tatsächlich jemand damit auseinander setzen.
Ist auf dem Weg... Schauen wir mal ob sie zugelassen wird - kann bis zu 3 Wochen dauern...
Aktuell ist der Status "es gibt noch keinen Status" :o)
Falls sie zugelassen wird werde ich nen eigenen Thread dafür aufmachen...
Die Frage ist nur in welchem Subforum ?

blaidd
2017-11-16, 11:57:12
Ist auf dem Weg... Schauen wir mal ob sie zugelassen wird - kann bis zu 3 Wochen dauern...
Aktuell ist der Status "es gibt noch keinen Status" :o)
Falls sie zugelassen wird werde ich nen eigenen Thread dafür aufmachen...
Die Frage ist nur in welchem Subforum ?

Danke für die Mühen. Derweil kann man schon mal hier unterschreiben. (https://www.change.org/p/entertainment-software-rating-board-esrb-make-esrb-declare-lootboxes-as-gambling?recruiter=834872002&utm_source=share_petition&utm_medium=copylink&utm_campaign=share_page) Wobei ich die für etwas ungeschickt formuliert halte und es wahrscheinlich relativ einfach wäre, die Argumente dort zu zerlegen.

Bukowski
2017-11-16, 12:44:12
Ich finde eher das Argument der "Aufsichtsbehörde" für schwach. Weil man "immer etwas gewinnt" beim öffnen einer Lootbox soll das kein gambling sein. Da hat der Typ schon recht. Da brauch ich also nur ne Slotmaschine, die immer nen Cent auswirft...und schon spare ich mir die Glückspiellizenz und kann davon soviele Slotmaschinen aufstellen, wie ich möchte...:freak:

blaidd
2017-11-16, 12:59:39
Das diverse "Spielgeld" ist auch noch ein Faktor, mit dem man sich um die Definition "Glücksspiel" herumdrücken will. Das ist ähnlich wie bei Online-Casinos... Und ganz einfach Bullshit.

Bukowski
2017-11-16, 13:22:00
Ja, habe ich auch mal gelesen, dass man bevorzugt Echtgeld->IngameCurrency umwandelt, als direkt Echtgeld->virtuelles Item. So umgeht man wohl einige Gesetzeslagen, die u.a. besagen, dass man nur mit Echtgeld "gamblen" kann, aber nicht mit virtueller Währung. :freak:

Die Gesetze sind hier halt wahrscheinlich alle noch vom letzten Jahrtausend und kommen nur schwerlich hinterher....."Neuland" und so. Aber die Spieleindustrie ist schon ein wenig gewarnt. Auf gamingindustry.biz wird teils schon dazu aufgerufen, noch schnell die Zeit zu nutzen, weil man bei dem Thema mittelfristig Anpassungen und Regulierungen "befürchtet"(!).

BigKid
2017-11-16, 13:29:25
Ja, habe ich auch mal gelesen, dass man bevorzugt Echtgeld->IngameCurrency umwandelt, als direkt Echtgeld->virtuelles Item. So umgeht man wohl einige Gesetzeslagen, die u.a. besagen, dass man nur mit Echtgeld "gamblen" kann, aber nicht mit virtueller Währung. :freak:

Die Gesetze sind hier halt wahrscheinlich alle noch vom letzten Jahrtausend und kommen nur schwerlich hinterher....."Neuland" und so. Aber die Spieleindustrie ist schon ein wenig gewarnt. Auf gamingindustry.biz wird teils schon dazu aufgerufen, noch schnell die Zeit zu nutzen, weil man bei dem Thema mittelfristig Anpassungen und Regulierungen "befürchtet"(!).
Yeah... Kapitalismus at its best... "Wir wissen zwar dass es moralisch verwerflich ist aber noch ist es nicht verboten... Also schnell noch die Kuh (mit Stachelhandschuhen) melken bevor es verboten/reguliert wird..."

DanMan
2017-11-16, 16:23:16
Nun, im Grunde ist es, also ob du z.B. ins Restaurant gehst und bezahlst, ohne zu wissen was genau du zu essen bekommen wirst. Das ist nicht wirklich Glücksspiel, wie man es aus dem Kasino kennt, aber ein regulärer Kauf ist es auch nicht. Irgendwo dazwischen, wie eine Tombola eben.

Ich finde die Diskussion ob Spiele Kunst sind zwar sowieso doof, aber falls es wirklich mal so gewesen sein sollte, dann sind sie gerade mit ganz großen Schritten dabei nur noch Produkte daraus zu machen, die sich den Gesetzen der Marktwirtschaft unterzuordnen haben.

DanMan
2017-11-24, 21:07:54
http://www.eurogamer.net/articles/2017-11-24-uk-gambling-commission-weighs-in-on-how-it-can-and-cant-regulate-in-game-loot-boxes

Kurz: so lange man kein Geld aus den Gewinnen ziehen kann ist es für die kein Glücksspiel.

Es wird aber mit Geld bezahlt, und zumindest nach deutschem Recht sind Geschäfte Minderjähriger nur mit Genehmigung der Eltern zulässig. Denke mal dass das in UK nicht viel anders ist.

JaniC
2017-11-25, 02:23:54
Ich hab's im Microtransactions-Thread schon gepostet. Aber ich muss es auch hier nochmal posten, weil es einfach sehr gut gemacht ist:

The Untold History of EA's Long (and Rich) Pay-2-Win Love Affair
https://www.youtube.com/watch?v=PTLFNlu2N_M

Großartiges Video zum Thema Lootboxen und EA.

Ich kannte diese Ultimate Team Scheisse bis vor kurzem garnicht. Habe früher immer Pro Evo gezockt und EA's FIFA nie angerührt.
Habe es dann nur letztens durch Zufall mal auf Twitch gesehen und dachte wtf, was ist das denn für eine dämliche Abzocke?

So asozial Wilson und EA auch sind.. so dumm sind aber auch die Konsumenten. Wer kauft so ein Scheiss? 800 Millionen Dollar nur von den Packs aus Ultimate Team.
Die Leute sind aber auch echt so blöd.
Ja, ich kaufe Hearthstone Packs.. aber das ist eben auch ein TCG (eher CCG). Nicht ein Sportspiel, wo ich theoretisch auch einfach jeden Spieler auswählen könnte und los. Außerdem habe ich bei FIFA ja schon 59€ bezahlt.
Abgefahren, dass das so zieht. Wahrscheinlich auch viele 10 Jährige dabei. Stecken ihr ganzes Taschengeld rein und so. Moralisch natürlich noch dreckiger, wird EA sicher wissen. Kinder abziehen. Ganz groß.

BigKid
2017-12-20, 20:43:34
Also - meine Petition ist abgelehnt worden.
Weil sie nur Aufgrund des Stichworts Glücksspiel den Bund als nicht zuständig sehen - für Glücksspiel ist das jeweilge Bundesland zuständig laut ihrer Argumentation.
Meines Wissens nach ist Jugendschutz aber Bunddessache.

Mag mir jemand mit mehr Ahnung helfen eine neue Petition zu formulieren um gezielt auf den Jugendschutz / die Jugendgefährdung abzuzielen ?

00-Schneider
2018-02-04, 20:03:28
Der Vorsitzender der Jugendschutz-Kommission, Wolfgang Kreißig, sagt gegenüber WELT AM SONNTAG: "Ich halte es für denkbar, dass Lootboxen gegen das Verbot von Kaufappellen an Kinder und Jugendliche verstoßen könnten." Wäre dies der Fall, droht den Spieleanbietern ein Bußgeldverfahren. Die Kommission könnte den Herstellern außerdem verbieten, Spiele mit solchen Elementen anzubieten. Eine Entscheidung hierzu soll im März getroffen werden.


https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article173165689/Lootboxen-Wie-Computerspiele-suechtig-und-schliesslich-arm-machen.html

Poook
2018-02-04, 21:28:21
"halte es für möglich ... könnten" ist womöglich die denkbar größte Nichtaussage die möglich ist.

][immy
2018-02-09, 13:37:56
Scheinbar werden wir Lootboxen so schnell nicht los. Denn scheinbar hat Activision Blizzard durch Microtransaktionen mehr Geld eingenommen, als durch den Verkauf von spielen. Kann natürlich sein, das sie jetzt Abos (z.B. für WoW) dazurechnen.
http://www.ticgn.com/news/activision-blizzard-made-more-money-from-microtransactions-than-game-sales-in-2017/

Ist viel zu lukrativ.

Bukowski
2018-02-09, 14:28:06
Die Hälfte der mtx-Einnahmen kommt wohl aber von King/CandyCrushSaga. Also die mal rausgenommen, wärens 2mrd ingame Verkäufe zu 5mrd Gesamtumsatz. Natürlich trotzdem zuviel.

00-Schneider
2021-03-05, 16:55:52
Spiele mit Lootboxen o.Ä. demnächst in Deutschland ab18?

Denn mit der Reform geraten die sogenannten Lootboxen ins Visier der Jugendschützer, also bezahlte Inhalte in Spielen, die etwa virtuelle Kleidung, Waffen und Ausrüstung freischalten. Im Gesetz ist von »Risiken durch glücksspielähnliche Mechanismen« die Rede. Solche Kaufoptionen könnten demnach so eingestuft werden, dass sie die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen – und sich somit auf die Altersfreigabe auswirken.

Laut Anwältin Julia Maris wird sich das Gesetz auf die Altersbeschränkungen auswirken. »Onlinespiele oder andere Anwendungen, die Lootboxen oder ähnliche In-Game-Angebote nutzen, würden voraussichtlich mit einer Altersfreigabe ab 18 Jahren klassifiziert werden«, sagt Maris dem SPIEGEL.

Die Reform würde also auch Spiele betreffen, die bisher als harmlos eingestuft wurden, wie »Fifa 21«.

https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/regierung-will-kinder-vor-kostenfallen-beim-gaming-schuetzen-a-5dd1781c-c458-4165-a571-b0dcbe72ba3a

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EA wird so im Strahl kotzen, wenn das kommt.

Benutzername
2021-03-05, 17:10:41
EA wird so im Strahl kotzen, wenn das kommt.

Naja, gibt doch jede Menge EA-sportspiele spieler, die ü18 sind. Und den Jugendschutz zu unterlaufen ist doch auch jedes Jugendlichen liebstes Hobby. Naja, vielleicht hilft es manchen Eltern ihren Kindern das wegzunehmen bzw. nicht erst zu geben.

Cpu0815
2021-03-05, 18:04:25
Die Hälfte der mtx-Einnahmen kommt wohl aber von King/CandyCrushSaga. Also die mal rausgenommen, wärens 2mrd ingame Verkäufe zu 5mrd Gesamtumsatz. Natürlich trotzdem zuviel.
Auch bei zB Candy Crush basieren die Käufe auf Glück. Der beliebsteste Kauf sind zusätzliche Leben. Die bunten Spielsteine erscheinen immer nach dem Zufallsprinzip. Man verbrät also so lange Leben, bis man zufällig Mal eine gute Konstellation bekommen hat.
Ich verdiene mein Geld mit Mobile Games. Es ist unglaublich, wie viel die Spieler für Lootbox-Mechaniken zahlen. Menschen sind eindeutig für Glücksspiele anfällig. Grad bei Handyspielen hat man all den willensschwachen Bodensatz der Gesellschaft mit dabei, der keine Chance gegen solche Mechaniken hat.

EA wird so im Strahl kotzen, wenn das kommt.
Erstmal sehen, wie die Regeln so aussehen. Es ist so leicht die zu umgehen.
Lootbox kaufen ist nicht? Kauft man halt Ingame-Währung und davon dann Lootboxen.
Das geht auch nicht? Ein Boss droppt jetzt den Inhalt der Lootbox und man muss zahlen, wenn man ihn mehr als einmal pro Tag versuchen will.
Versuche beschränken ist verboten? Wir verkaufen einen Gegenstand, der den Boss schneller tötet oder der dich schnell zum Boss teleportiert.
Wie du siehst, ist das nicht so einfach. Irgendwann müssten dann auch Sammelkartenspiele oder Überraschungeier oder alle Spiele mit zufälligen Belohnungen verboten werden. Selbst dann kann ich dir noch Mechaniken entwerfen, welche die menschliche Psyche ausnutzen (und welche der gesamte Handel von Amazon über Karstadt bis Aldi benutzt).
Am Ende geben dumme Menschen ihr Geld doch für irgendwas Dummes aus.



Macht EA halt Ultimate ab 18. Kinder besitzen eh keine Kreditkarte. Ultimate wird dann immer noch genug Kohle machen.

Rockhount
2021-03-05, 21:05:20
Auch bei zB Candy Crush basieren die Käufe auf Glück. Der beliebsteste Kauf sind zusätzliche Leben. Die bunten Spielsteine erscheinen immer nach dem Zufallsprinzip.

Dem ist meines Wissens nach nicht so. Das F2P bei den Match3 Games ist noch krasser und perfider:

Wenn Du kostenlos spielst, wird das Spiel mit der Zeit immer schwerer, die Wahrscheinlichkeiten für die richtigen Steine sinkt und man will Dich zum Zahlen "motivieren". Ab hier gibt es zwei Möglichkeiten:

a.) Du zahlst. Dann wird das Spiel kurz wieder "einfacher" aber der bisherige Loop wird jetzt regelmäßig durchgezogen. Was einmal klappt, klappt sicher auch öfters

b.) Du zahlst nicht. Dann wird das Spiel irgendwann wieder leichter und versucht es "später" noch einmal. Ganz verprellen will man den Spieler ja nicht, könnte ja sein, dass er mal zahlen wird.

In den Spielen gibt es imo keinen RNG, da ist alles ausmodelliert. Die einzige Unbekannte in der Gleichung ist die Zahlungsbereitschaft des Spielers.

Cpu0815
2021-03-06, 04:31:17
Dem ist meines Wissens nach nicht so. Das F2P bei den Match3 Games ist noch krasser und perfider:

Wenn Du kostenlos spielst, wird das Spiel mit der Zeit immer schwerer, die Wahrscheinlichkeiten für die richtigen Steine sinkt und man will Dich zum Zahlen "motivieren". Ab hier gibt es zwei Möglichkeiten:

a.) Du zahlst. Dann wird das Spiel kurz wieder "einfacher" aber der bisherige Loop wird jetzt regelmäßig durchgezogen. Was einmal klappt, klappt sicher auch öfters

b.) Du zahlst nicht. Dann wird das Spiel irgendwann wieder leichter und versucht es "später" noch einmal. Ganz verprellen will man den Spieler ja nicht, könnte ja sein, dass er mal zahlen wird.

In den Spielen gibt es imo keinen RNG, da ist alles ausmodelliert. Die einzige Unbekannte in der Gleichung ist die Zahlungsbereitschaft des Spielers.
Ne, bei solchen Spielen wird nicht künstlich personalisiert gesteuert. Das wäre sicher auch hart illegal. Ich habe Bekannte, die bei King Match-3 programmieren.
Match-3 haben z.B. alle 10 Level ein schweres Level, wo du nun bitteschön zahlen sollst. Die sind so balanciert, dass die normalen 5 Versuche deutlich überschritten werden.
Den Spieler steuern macht man mit Geschenken, die basierend auf Aktivität sind.

Generell geben die Lootboxen tatsächlich unverfälscht ihren Inhalt gemäß den Chancen her. In einigen Ländern/Stores müssen die Chancen sogar öffentlich gemacht werden. Die Chancen sind nur lächerlich gering.