Humor als Waffe

[Monger]

Irgendwie ein komisches Thema, aber mir sind in den letzten Wochen so viele Fälle davon aufgefallen, dass ich mal fragen wollte, ob jemand das auch kennt, und eigene Beispiele nennen kann.

Vorallem das mittlere Management auf Arbeit hat das zur Kunstform erhoben. So Sprüche wie:
"Na, heute mal wieder die Ziele verpasst? Wird ja zur Gewohnheit, höhö"
"Und jetzt die Negativpunkte. Herr X, soll ihnen gleich ein paar A3 Blätter bringen?"

Sehe das aber auch hier im Forum z.B. im lustige Bilder Thread, oder als politisches Mittel...

Ich finde, als Taktik ist das klever, weil schwer zu kontern: Wenn jemand darauf eingeht, war alles nur Spaß, und man selbst ein humorloser Hammel.

[CokeMan]

Kenne ich auch und es ist recht ätzend auf Dauer, zudem unprofessionell und bringt keinem etwas.
Das beste Gegenmittel ist sachlich zu antworten und dem Gegenüber die eigene Unprofessionalität aufzuzeigen.

[Mosher]

"Na, heute mal wieder die Ziele verpasst? Wird ja zur Gewohnheit, höhö"
"Und jetzt die Negativpunkte. Herr X, soll ihnen gleich ein paar A3 Blätter bringen?"



Sowas hat für mich nichts mit Humor zu tun, das ist eher Zickenniveau hoch Fräulein Oberschnippisch. Solche Sätze sind weder schlagkräftig, noch originell. Sie sind einfach nur peinlich, hilflos und dumm.

Wer gerne so wahrgenommen werden möchte, darf das gerne tun.

Den Adressaten solcher Botschaften kann ich nur raten, freundlich darüber hinwegzulächeln.

[Daredevil]

Ein "Mensch, die Palette packt sich aber nicht von alleine. : - )" ist auch nichts anderes als "Beweg deinen Arsch und mach deine Arbeit", nur in Zuckerwatte verpackt, weil derjenige Angst vor Konfliktsituationen hat oder einfach keine Eier hat das zu sagen, was er sagen möchte bzw. die "Stimmung" nicht vermiesen will.

Das Spiel würde ich nicht mitspielen, wenn es mir auf den Sack geht. So eine Gesprächskultur unterbindet man einfach, indem man normal antwortet. Sowas wird dem gegenüber schnell unangenehm.

[Cyphermaster]

Kenne ich auch und es ist recht ätzend auf Dauer,Exactly this.

Selektiv eingesetzt, kann ein humoristischer Seitenhieb durchaus ok, ja sogar sinnig sein (manch jemand braucht gelegentlich einen "Stupser", und den kann man mit Humor "markiert" leichter als nicht böse gemeint rüberbringen) - damit muß man aber sehr vorsichtig und dosiert umgehen, weil sich die Wirkung abhängig vom Publikum, der Situation und der Frequenz, mit der man sowas macht, sehr stark ändert. Ich bin ja v.a. privat selber schwerer Fan von schwarzem Humor, aber ich lege auch Wert drauf, daß die "Betroffenen" ganz klar wissen, daß sowas in aller Regel überhaupt nicht böse/ernst gemeint ist. Oder andersrum: Wenn ich jemanden wirklich anscheiße, dann so deutlich, daß keine Verwechslungsgefahr besteht. ;)

Als Taktik gegen einen selber eingesetzt, kann man sowas aber -imo- nicht nur mit Sachlichkeit, sondern bei guter Gelegenheit auch durchaus selber mal mit einem Spruch auf identischem Niveau kontern (allerdings nur unmittelbar). So dreht sich der Spieß um, und der "Spaßmacher" muß entweder den Spruch schlucken (frei nach "Wer austeilt,...") und sollte die Message verstanden haben, oder er outet sich selber als humorlos bzw. seinen "Spaß" als getarnte Verbalattacke.

[Sven77]

"Fresse, du Penner" hilft Wunder

[Turiz]

"Fresse, du Penner" hilft Wunder
"In die Fresse dem Penner." Das wäre noch etwas subtiler. :freak:

[Eco]

"Fresse, du Penner" hilft Wunder
Besser: "Fresse, du Penner, höhö". ;)

[Rentner]

"Fresse, du Penner" hilft Wunder

So etwas aber bitte nur unter vier Augen, das kann sonst nach hinten losgehen.

Auch wenn es schwer fällt, sollte man auf so etwas vielleicht gar nicht antworten.
Wenn derjenige mehrmals komplett ignoriert wird, wird er sich das früher oder später abgewöhnen.

Gerade die mittleren Führungsebenen sind oft wie kleine Kinder, die ausprobieren wie weit sie gehen können.

[Opprobrium]

Gibt ja unterschieldiche Arten von Humor. Ist auch individuell sehr unterschiedlich, was das Ganze zu einer sehr komplizierten Angelegenheit macht.

Die im Startpost genannten Beispiele sind für mich z.B. nicht wirklich lustig sondern plumpe Beleidigungen.

"Richtig" eingesetzter Humor hingegen kann z.B. angespannte Situationen entschärfen ohne den "Schuldigen" bloßzustellen, ein lockerer Spruch mit guten Timing kann schon mal eine "Wunderwaffe" sein. Man kann es aber auch wie hier schon erwähnt wurde mit Übertreibung sehr schnell abnutzen.

Auch die individuellen Unterschiede im Humorverständnis machen es kompliziert. Ironie und Sarkasmus beispielsweise sind nicht unbedingt leicht zu verstehen und gehen an manchen Leuten komplett vorbei (ab ca. 1:00)
:D
vNXIaLWd6GU

Aber im Grunde ist Humor ein mächtiges Werkzeug (Waffe würde ich es jetzt nicht nennen) mit dem man Dinge ansprechen, offenlegen und angehen kann.

Aber der Begriff Humor ist weitgefächert, schwierig zu definieren und (ich wiederhole es nochmal) sehr individuell.

[Kundschafter]

Ich mag Rocket :) (nächstes Mal bitte die -D- Version)

Ziehe aber dann doch eher die Variante ab 1:30 in Betracht. Liegt mir mehr als sinnloses Gelaber. :D
Dann ist auch garantiert "Ruhe".

[Acid-Beatz]

Ich finde, als Taktik ist das klever, weil schwer zu kontern: Wenn jemand darauf eingeht, war alles nur Spaß, und man selbst ein humorloser Hammel.
Einfach mal richtig übertrieben und behindert lachen, dann herrscht meistens betroffenes Schweigen gegenüber und sie raffen es.

Ich finde bei so "pseudowitziger" Kritik läuft man Gefahr, entweder zuviel hineinzuinterpretieren und gegebenenfalls dann echte Kritik nicht zu erkennen.

[alkorithmus]

Ich finde es gibt, wie in der Kritik auch, konstruktiven und dekonstruktiven Humor. Wenn das mittlere Management sich solcher Instrumente bedient sollten die Betreffenden eine Weiterbildung in "Rhetorik für das mittlere Management" o.ä. belegen.

[The Nemesis]

Ich finde, als Taktik ist das klever, weil schwer zu kontern: Wenn jemand darauf eingeht, war alles nur Spaß, und man selbst ein humorloser Hammel.
Tatsächlich ist das sehr einfach als Non-Humor zu benennen, denn es ist ein sogar sehr offensiver Angriff.
Das einzige Problem bei derlei Dingen ist eigentlich nur die eigene Stellung im Unternehmen.
Entweder man kann es sich leisten da Paroli zu bieten, oder man müsste von der Stellung her auch beim "Ihre Leistungen sind zunehmend ungenügend" die Füße still halten und sich seinen Teil denken.

[Korfox]

Ich finde, das sollte man getrennt sehen, wie offensichtlich es ist... bzw. wie es wirklich gemeint ist.
Da ich ja morgens sehr früh anfange sage ich zu späteren Kollegen gerne: "Die Arbeitszeiten möchte ich haben".
Oder, wenn jemand offensichtlich deutlich über 8h gearbeitet hat, kommt auch schonmal: "Achso, du machst ja Teilzeit".
Das ist aber ohne weiteren Hintergrund und dermaßen weit her geholt, dass es offensichtlich kein Angriff sein kann...

[Ash-Zayr]

Ich arbeite gerade mit kleinem Team federführend an einem strategischen Großprojekt. Sponsor ist ein Heini, der der Inbegriff des taktlosen soziopathischen Elefanten im Porzelanladen ist...aber hohe Führungskraft. Bei einer handfesten Zwischen-Präsi einiger Teilergebnisse hat er sein Lob und seine BEgeisterung dann mit dem Spruch ans Team geäußert..."Hey, man kann euch ja tatsächlich allein arbeiten lassen".......argghh.....es funktioniert nur so gut, WEIL er nur Sponsor ist und zum Glück fachlich nicht tief drin steckt...in diesem Spruch steckt aber:

- Arroganz
- Überheblichkeit
- Selbstüberschätzung
- Umkehrschluss, dass eigentlich per se das Misstrauen gegenüber den Mitarbeitern herrscht, diese müsse man beaufsichtigen
- Taktlosigkeit
- undiplomatisch
- Lob allein dadurch, dass für einen Augenblick die allgmeine Geringschätzung aufgehoben wird
- Unkenntnis über die wahren Fähigkeiten der Mitarbeiter
- und vieles mehr...

[Argo Zero]

Irgendwie höre ich aus allen Ecken meines Freundeskreises, dass sie überall nur zwischenmenschlich unfähige Menschen als Vorgesetzten haben.
Konzernstruktur ist wirklich etwas unangenehmes. Da würde ich wahrscheinlich innerhalb der ersten Woche rausfliegen, weil ich mein Maul nicht halten kann, wenn etwas schief läuft. Umgekehrt erwarte ich das aber genau so von meinen Mitarbeitern. Nur weil man als GF immer mit halbem Fuß im Knast steht für alles, heißt das noch lange nicht, dass man alles besser wüsste.
Leider fühlen sich viele Menschen als „über“ wenn sie eine höhere Position einnehmen. Ein echtes Armutszeugnis. Arroganz, was der TE als Humor bezeichnet und Selbstüberschätzung stehen ganz weit oben.

[Flyinglosi]

Irgendwie höre ich aus allen Ecken meines Freundeskreises, dass sie überall nur zwischenmenschlich unfähige Menschen als Vorgesetzten haben.

Hätte ich bis vor 1.5 Jahren auch so unterschrieben, bis ich selbst technischer Leiter wurde. Umgang mit Mitarbeitern ist etwas sehr heikles bzw. gibt es auch in die andere Richtung echt schwierige Fälle.

Dazu kommt, dass die Kollegen oft nicht mitbekommen, was für Aktionen sich so mancher in einem Vieraugengespräch mit seinem Vorgesetzten leistet.

Am Ende arbeiten Menschen zusammen und dass klappt manchmal von Haus aus bestens und manchmal gehts trotz Vorsicht schief. Da fallen mir zwei Extremfälle ein wo ich wirklich viel Aufwand und Hirnschmalz investiert habe um mit den Mitarbeitern richtig umzugehen und am Ende hatte ich das Gefühl, sie wollte einfach alles tun, um unzufrieden zu sein.

Ein kleines Beispiel: Mitarbeiter kommt in der Probezeit (wurde noch von meinem Vorgänger eingestellt) zu mir, und erklärt es würde für ihn nicht passen, er möchte kündigen. Ich rede ca. 1h mit ihm, höre mir die Themen an und sage am Ende, dass ich seine Entscheidung respektiere. Eine Woche später wird mir von mehreren Personen mitgeteilt was ich für ein Arsch wäre, dass ich den armen Kerl ohne Vorwarnung rauswerfe, denn das erzählt er nun rum.

Und zum Thema Humor als Waffe: Ich bin vor Jahren bei meinem letzten Arbeitgeber mal in eine Werkstatt eingetreten und habe locker in die Runde gesagt "Wegen mir muss hier keiner so tun, als würde er arbeiten". Alle haben gelacht und weiter geblödelt, zwei Monate später war das ganze Thema bei einem Mitarbeitergespräch, weil ich angeblich damit anscheinend die Werkstättenbelegschaft (3 gelernte Schlosser um die 50) so derart tief beleidigt habe...

[EdRu$h]

Einfach Mal fragen, wann er denn das letzte Mal im Krankenhaus gefrühstückt hat, wirkt auch Wunder.

[EL_Mariachi]

Irgendwie höre ich aus allen Ecken meines Freundeskreises, dass sie überall nur zwischenmenschlich unfähige Menschen als Vorgesetzten haben.


Führungskraft wirst du ja auch nur, wenn Du gewisse Soft-Skills mitbringst...

http://www.zeit.de/karriere/beruf/2014-05/psychopathen-interview-psychologe-jens-hoffmann

http://www.iknews.de/2011/10/18/soziopathen-an-der-fuhrungsspitze/

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[Backbone]

Von der Aussage das es bei Spitzenkräften möglicherweise eine Häufung auffälliger Persönlichkeiten gibt kommst zur Behauptung das praktisch jede Führungskraft n Psychopath ist?

[Der Sandmann]

Führungskraft wirst du ja auch nur, wenn Du gewisse Soft-Skills mitbringst...

http://www.zeit.de/karriere/beruf/2014-05/psychopathen-interview-psychologe-jens-hoffmann

http://www.iknews.de/2011/10/18/soziopathen-an-der-fuhrungsspitze/

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Ich habe nur das Gefühl diese Softskills werden beim Besetzen vieler leitender Positionen nicht berücksichtigt

[Der Sandmann]

Führungskraft wirst du ja auch nur, wenn Du gewisse Soft-Skills mitbringst...

http://www.zeit.de/karriere/beruf/2014-05/psychopathen-interview-psychologe-jens-hoffmann

http://www.iknews.de/2011/10/18/soziopathen-an-der-fuhrungsspitze/

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Das mit dem Angst machen habe ich auch schon erlebt. Und irgendwie scheinen auch viele sehr wegsellhaft bzgl. ihrer Laune zun sein.

Gerade noch ist alles gut und 5min später geht die Post ab.

edit: Mist, das sollte eigentlich zu einem Posting werden.

[Monger]

Hätte ich bis vor 1.5 Jahren auch so unterschrieben, bis ich selbst technischer Leiter wurde. Umgang mit Mitarbeitern ist etwas sehr heikles bzw. gibt es auch in die andere Richtung echt schwierige Fälle.

Ich denke es ist einsam an der Spitze. Ich sehe das auch an meinen eigenen Vorgesetzten: Früher waren sie Kollegen, da scherzte und stritt man auf gleicher Augenhöhe. Aber der selbe Spruch als Vorgesetzter ist halt nicht das gleiche.
Plötzlich ist man alleine. Und die Führungskräfte auf gleicher Ebene taugen meist auch nicht als Kumpel, weil man mit denen tagtäglich um Ressourcen konkurriert. Das ist anstrengend, und stumpft ab.

Schlechte Witze sind in meinen Augen eine Machtdemonstration. Es geht darum, zuletzt zu lachen. Deshalb macht man das vor versammelter Mannschaft, um zu zeigen wer alles mitmacht, oder zumindest still duldet.

Ich verstehe dass manche sich ihrer Macht nicht ausreichend sicher sind, und dann auf sowas zurück greifen. Aber der richtige Weg ist es nicht. Es ist und bleibt verbale Gewalt.

[Rooter]

So Sprüche wie:
"Na, heute mal wieder die Ziele verpasst? Wird ja zur Gewohnheit, höhö"
"Und jetzt die Negativpunkte. Herr X, soll ihnen gleich ein paar A3 Blätter bringen?"Das ist doch kein Humor sondern Sarkasmus! Und nicht der lustige Sarkasmus á la Al Bundy sondern der billigsten Art. Würde mich sauer machen! :mad: Und hoffentlich könnte ich mich in der Situation genug zusammenreißen um nicht auf dem selben niedrigen Niveau zu antworten sondern auf eine dieser Arten:
Das beste Gegenmittel ist sachlich zu antworten und dem Gegenüber die eigene Unprofessionalität aufzuzeigen.
Einfach mal richtig übertrieben und behindert lachen, dann herrscht meistens betroffenes Schweigen gegenüber und sie raffen es.


MfG
Rooter

[donner]

Das kenne ich zu gut!
Aber wie bei so was sachlich antworten? Ich musste mich schon so oft auf die Zunge beißen das nicht noch aus meinem Mund genau der Spruch kommt „Fresse zu du Penner“. Liebend gerne würde ich das sagen, aber ich bin nicht in der Lage…

[Cubitus]

Sticheln ist Alltag, besonders Weiter oben.
Wobei nicht erreichen von Zielen oder Versagen mit Humor zu kaschieren imo total dämlich ist.

Genauso gut könnte ich dann als Chef sagen, ach arbeiten ist Ihr Hobby, wie Fussball,
manchmal klappts halt nicht so wie man es sich vorstellt, oder?

Kontern mit Humor ist z.b sowas:
Zu mir hat mal ein Geschäftsführer aus dem 10ten stock gemeint, ach sehen Sie wie gut die Luft hier oben ist.
Ich so: Ja klar ist schon besser, aber auch dünner :biggrin:

Oder, ein ambitionierter Mitarbeiter kam Freitag kurz vor Feierabend zu mir, und meinte ich soll Ihm sein VPN Account einrichten,
weil er ja jetzt zwei Wochen Urlaub hat und von daheim aus arbeiten möchte.

Klar richte ich Ihnen sofort ein, ich mein so ein zweiwöchiger Urlaub wird ja auch voll überschätzt, kann man ja gar nicht wirklich entspannen,
vor allem wenn man ja wie Sie noch was werden will ;D

Der ist jetzt auch ein GF, und ruft mich ab und zu direkt an, wenn er mal wieder schnelle Hilfe benötigt.

[dr_AllCOM3]

Irgendwie ein komisches Thema, aber mir sind in den letzten Wochen so viele Fälle davon aufgefallen, dass ich mal fragen wollte, ob jemand das auch kennt, und eigene Beispiele nennen kann.

Vorallem das mittlere Management auf Arbeit hat das zur Kunstform erhoben. So Sprüche wie:
"Na, heute mal wieder die Ziele verpasst? Wird ja zur Gewohnheit, höhö"
"Und jetzt die Negativpunkte. Herr X, soll ihnen gleich ein paar A3 Blätter bringen?"

Sehe das aber auch hier im Forum z.B. im lustige Bilder Thread, oder als politisches Mittel...

Ich finde, als Taktik ist das klever, weil schwer zu kontern: Wenn jemand darauf eingeht, war alles nur Spaß, und man selbst ein humorloser Hammel.
Wenn du nicht die Eier hast da spontan was gegen zu sagen, werden dir unsere Tips hier auch nichts nuetzen. Du wirst sofort auffliegen und das macht es noch peinlicher.
So laeuft das nun mal.

An sich wuerde ich sagen: Sofort zusammenscheissen was er sich denn da erlaubt und schnurstracks danach zur Personalabteilung. Nur sowas wirkt.
Allerdings: Wer die Eier dafuer hat, wird gar nicht erst zum Ziel von solchen Herablassungen.

[Simon Moon]

Irgendwie ein komisches Thema, aber mir sind in den letzten Wochen so viele Fälle davon aufgefallen, dass ich mal fragen wollte, ob jemand das auch kennt, und eigene Beispiele nennen kann.

Vorallem das mittlere Management auf Arbeit hat das zur Kunstform erhoben. So Sprüche wie:
"Na, heute mal wieder die Ziele verpasst? Wird ja zur Gewohnheit, höhö"
"Und jetzt die Negativpunkte. Herr X, soll ihnen gleich ein paar A3 Blätter bringen?"

Sehe das aber auch hier im Forum z.B. im lustige Bilder Thread, oder als politisches Mittel...

Ich finde, als Taktik ist das klever, weil schwer zu kontern: Wenn jemand darauf eingeht, war alles nur Spaß, und man selbst ein humorloser Hammel.

Das hat nichts mit Humor zu tun.

Bei dem Satz "Na, heute mal wieder die Ziele verpasst? Wird ja zur Gewohnheit, höhö" frage ich mich z.b. folgendes:
- Sollte sich die Führungskraft dann nicht fragen, ob die Ziele evtl. unklar kommuniziert wurden?
- Wieso hat es die Führungskraft notwendig, sich über das Blosstellen eines Angestellten zu profilieren?
- Ist es nicht gar ein Eingeständnis, dass der Vorgesetzte die eigene Aufgabe, seine MA zu führen, selber nicht erfüllt?
- Inwiefern wurde hier das Problem, dass Ziele verpasst wurden, irgendwie konstruktiv angegangen? Wurde es mit diesem "Witz" nicht eigentlich als "Normalfall" legitimiert und wird somit auch akzeptiert?

Ich vermute, der Vorgesetzte hat hier in seinem Job selber viel Ärger und Frust. Zudem wird er sich in seiner Führungsposition vielleicht isoliert vorkommen und versucht so die Sympathien seines Teams auf sich zu ziehen, auf Kosten von einem MA.

Humor als Waffe sollte imo immer nach "Oben" gerichtet sein. Also für die Fälle, in denen ausser Sarkasmus nicht mehr viel übrig bleibt. Nach "Gleich/Unten" verkehrt sich dieser Sarkasmus aber in Zynismus / Spott und sollte unterlassen werden. Ansonsten sollte Humor eher entwaffnend eingesetzt werden. Etwa um unangenehme Themen einzuleiten oder angespannte Situationen aufzulockern, ohne dabei verletzend zu sein.