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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blöde Frage: Wie viel Ampere an "Last" halten typische Alkalie-Batterien aus?


RaumKraehe
2017-12-18, 15:56:49
Moin

Mal ne blöde Frage:

Ich baue gerade ein Pixelstick. Der funktioniert auch super, so lange ich ein fettest Netzteil mit 5V 15A benutze, nur habe ich das Problem der Stromversorgung wenn ich das Teil nun auch mobil nutzen möchte.

Die LED-Leiste benötigt als Maximum, bei 144 RGB-LEDs (WS2812B), wenn alle bei 100% laufen und weiß zeigen (pro LED 60 mA) 8,6 A.

Ich habe mir nun einen 8x AA Baterriehalter gekauft, damit komme ich auf 12 V und wollte diese mit Step-Down Konverter (max 11 A Belastbarkeit) dann auf 5 Volt runter regeln. Allerdings wird die maximale Leistung praktisch nie erreicht da ein Anwendungsfall bei dem alle LEDs auf 100% weiß laufen keinen Sinn ergibt.

Nun ist die Frage, machen das solche Batterien eigentlich mit? Liege ich mit meinen Überlegungen richtig? Was wäre eine alternative Spannungsquelle die mobil ist, nicht so viel wiegt und die Leistung abgeben kann?

Ich habe an dem Punkt echt keine Ahnung.

Danke schon mal.

Joe
2017-12-18, 16:01:55
Warum willst Du eine Einwegbatterie an was hängen, dass Sie in Minuten leer saugt?

Bei Alkalidingern bin ich mir nicht sicher aber bei allem etwas besseren wiederaufladbaren sind hohe Ströme (30A und mehr) kein Problem, so lange es thermisch nicht zu heftig wird.

Wenn Du nur 5V brauchst, kauf Dir doch ne USB Powerbank.

lumines
2017-12-18, 16:20:59
Guck dir einmal den Batterievergleicher bei Lygte an. Nicht nachgeguckt, aber alles über zweistelligen mA macht für solche Batterien keinen Sinn. Erstens werden die nur für wenige Minuten (wenn überhaupt) ihre volle Leistung haben und zweitens werden sie viel eher auslaufen als unter normalen Bedingungen. Wiederaufladbare NiMH-Akkus laufen für solche Anwendungen sehr viel besser. Man kann die Laufzeitgraphen bei Lygte übrigens sogar direkt übereinanderlegen und vergleichen.

Ich meine irgendwo gesehen zu haben, dass Eneloop NiMHs auch relativ problemlos 2A wegstecken. Natürlich ohne Gewähr, aber ich meine mich daran erinnern zu können.

RaumKraehe
2017-12-18, 16:27:22
Warum willst Du eine Einwegbatterie an was hängen, dass Sie in Minuten leer saugt?

Bei Alkalidingern bin ich mir nicht sicher aber bei allem etwas besseren wiederaufladbaren sind hohe Ströme (30A und mehr) kein Problem, so lange es thermisch nicht zu heftig wird.

Wenn Du nur 5V brauchst, kauf Dir doch ne USB Powerbank.

Die Batterien kann ich natürlich gegen Akkus tauschen das ist kein Problem. Aber wie gesagt ich kenne mich da nicht aus. Deshalb frage ich ja hier nach Meinungen. :)

Die meisten Powerbänke, liefern nur max. 2,5 A pro Ausgang. Das könnte zu wenig sein.

lumines
2017-12-18, 16:31:58
Die meisten Powerbänke, liefern nur max. 2,5 A pro Ausgang. Das könnte zu wenig sein.

Das sind auch Zellen, die auf hohe Kapazität getrimmt sind und mehr als 2,5A wird selten gebraucht.

Wenn man Hochstromzellen nimmt, hat man natürlich ganz andere Möglichkeiten. Ist natürlich die Frage wie man da dann mit der Sicherheit umgeht. Grundsätzlich sind 8 - 9A aber eigentlich kein Problem für ein paar gute 18650er-Zellen. Auf jeden Fall wäre das aber keine "idiotensichere" Konstruktion. Man kann da sehr leicht sehr viel falsch machen.

Eisenoxid
2017-12-18, 16:36:04
Damit wir recht verstehen: Die Leiste braucht bei Nennspannung (5V) bis zu 8,6A? Das entspräche 43W Leistungsaufnahme <-- damit könnte man einen größeren Raum komplett ausleuchten :eek:
Oder beziehst dich auf die Spannung der LEDs (welche wohl eher zwischen 1,5-2V liegen dürfte), womit wir bei max. ~15W lägen (eher wahrscheinlich).

Aber selbst letzteres würde ich wenn dann nur mit NiMH-Akkus und nicht mit Alkaline (und schon gar nicht mit Zink-Kohle) realisieren.
Oder du nimmst gleich ein bis zwei 18650er Li-Ion-Zellen (sinnigerweise geschützte), welche selbst im fast leerem Zustand die 15W Leistung noch locker liefern können (~5A bei 3V).

maguumo
2017-12-18, 16:46:06
Wie viel man da maximal raus ziehen kann weiß ich nicht, aber der Kurzschlussstrom liegt irgendwo bei 6A, bis die Berstmembran einspringt und ihren Job erledigt. Auch bedenken das die Spannung bei Alkalizellen echt schnell abfällt.

Hohe Ströme schreien eigentlich nach Li-Ion. Am besten bastelst du da was aus ein paar 18650 zusammen würde ich sagen, Dank den ganzen RC Freaks bekommst du die Zellen und Elektronik dafür in jedem Hobby Shop. Oder du schlachtest eine etwas größere Powerbank. Die Zelle(n) selbst kommen meistens mit overcurrent und discharge Sicherung, der limitierende Faktor ist der step up boost converter der gesondert dran hängt.

RaumKraehe
2017-12-18, 16:47:44
Das sind auch Zellen, die auf hohe Kapazität getrimmt sind und mehr als 2,5A wird selten gebraucht.

Wenn man Hochstromzellen nimmt, hat man natürlich ganz andere Möglichkeiten. Ist natürlich die Frage wie man da dann mit der Sicherheit umgeht. Grundsätzlich sind 8 - 9A aber eigentlich kein Problem für ein paar gute 18650er-Zellen. Auf jeden Fall wäre das aber keine "idiotensichere" Konstruktion. Man kann da sehr leicht sehr viel falsch machen.

Alles gut und schön. Aber welche Lösung wäre nun was für mich die ich praktischer Weise im Baumarkt kaufen kann?

Mit Lithium Akkus wollte ich eigentlich nicht anfangen. Da habe ich noch weniger Ahnung.

RaumKraehe
2017-12-18, 16:50:43
Damit wir recht verstehen: Die Leiste braucht bei Nennspannung (5V) bis zu 8,6A? Das entspräche 43W Leistungsaufnahme <-- damit könnte man einen größeren Raum komplett ausleuchten

Ja, das ist korrekt. Wenn die Weiß zeigen also rot grün und blau bei 100% leuchten sind es 60 mA pro LED. 60mA a 144 LEDs sind denn 8,6 A.

Ich sehe ja an meinem aktuellen Netzteil (Labornetzteil) was die im jeweiligen Moment ziehen.

Das sind die LEDs: WS2812B

Zergra
2017-12-18, 16:51:28
Alles gut und schön. Aber welche Lösung wäre nun was für mich die ich praktischer Weise im Baumarkt kaufen kann?

12V Autobatterie oder fürs Motorrad. Alles andere als Lithium macht für sowas keinen Sinn.

Die größte Frage ist, wie lange muss das Leuchten ?

lumines
2017-12-18, 16:52:11
Oder du nimmst gleich ein bis zwei 18650er Li-Ion-Zellen (sinnigerweise geschützte), welche selbst im fast leerem Zustand die 15W Leistung noch locker liefern können (~5A bei 3V).

Wobei viele geschützte schon relativ schnell abschalten, wenn man auf über 4 - 5A kommt. Es gibt auch einige, die höher gehen, aber darauf muss man achten.

Alles gut und schön. Aber welche Lösung wäre nun was für mich die ich praktischer Weise im Baumarkt kaufen kann?

8x Eneloop (Pro) und ein Ladegerät mit vier Slots. Jedenfalls schafft eine wohl tatsächlich so 2A: http://lygte-info.dk/review/batteries2012/Eneloop%20AA%20BK-3HCC%202450mAh%20%28Black%29%20UK.html

Zergra
2017-12-18, 16:56:36
Wobei viele geschützte schon relativ schnell abschalten, wenn man auf über 4 - 5A kommt. Es gibt auch einige, die höher gehen, aber darauf muss man achten.


https://www.nkon.nl/rechargeable/18650-size/samsung-inr18650-35e.html

Die haben 3.45Ah und können 10A Strom ab.

RaumKraehe
2017-12-18, 16:56:41
8x Eneloop (Pro) und ein Ladegerät mit vier Slots. Wenn das mit den AAs jetzt so grundsätzlich geht, sollte das mit NiMHs auch zu schaffen sein.

http://lygte-info.dk/review/batteries2012/Eneloop%20AA%20BK-3HCC%202450mAh%20%28Black%29%20UK.html

Danke.

Das ist ein Pixelstick für die Fotografie. Die LEDs leuchten, je nach dem was man machen will und wie groß die Bilder sind die man in den Raum "plotten" will oder wie schnell man läuft, vielleicht zwischen 30 sek und 2 Minuten. Danach sind sie erst mal wieder aus.

Was ist ein Pixelstick?

https://www.google.de/search?q=Pixelstick&client=firefox-b&dcr=0&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjIvsWM9pPYAhXRmLQKHYk-DykQsAQIdw&biw=1920&bih=1007

Der kostet nur 400,- € ist mir zu teuer. Ich habe gerade mal 70,- € ausgegeben. Nur die Stromversorgung machte mir noch sorgen.

Ich gehe davon aus das ich die maximale Stromaufnahme niemals erreiche. Das macht für den Zweck keinen Sinn.

lumines
2017-12-18, 16:59:34
https://www.nkon.nl/rechargeable/18650-size/samsung-inr18650-35e.html

Die haben 3.45Ah und können 10A Strom ab.

Sind aber wiederum nicht geschützt.

Zergra
2017-12-18, 17:02:54
Sind aber wiederum nicht geschützt.
Brauchst du normal auch für sowas nicht, jedenfalls sind die Eigensicher, daher würde auch nichts passieren.

Wuzel
2017-12-18, 17:09:58
Das Datenblatt: http://www.seeedstudio.com/document/pdf/WS2812B%20Datasheet.pdf

Also Worst Case 3 x 3 V und 1µA = 15 µWatt pro LED als peak.

(Edit sind ja 3 pro Modul :freak:)

lumines
2017-12-18, 17:12:13
Brauchst du normal auch für sowas nicht, jedenfalls sind die Eigensicher, daher würde auch nichts passieren.

Also eigensicher ist daran nichts. Wenn du die außerhalb der Spezifikationen betreibst und (vielleicht auch aus Versehen) auf unter 2,75V entlädst, dann hast du beim nächsten Laden eine gewisse Chance, dass dir die Zelle um die Ohren fliegt. Speziell die 35E ist da problematisch, andere gehen aber auch runter bis auf 2,5V. Mit Verpolungsschutz ist da natürlich auch nichts. Beim falschen Einlegen wird die Zelle dir wahrscheinlich schön das Gehäuse zusammenschmelzen.

Mir ist bewusst, dass man bei einigen Taschenlampen anhand der Helligkeit relativ genau abschätzen kann, wann es wieder Zeit wäre zu laden und man da bei vorsichtiger Nutzung ganz gut mit fahren kann, aber das liegt auch nur daran, dass die meisten LEDs in Taschenlampen bei unter 3,0V praktisch kein Licht mehr erzeugen. Da ist es ziemlich offensichtlich, wann man wieder laden sollte. Die LEDs hier scheinen aber auch munter mit 1,5 - 2,0V zu laufen und das dürfte schon problematisch sein.

Monkey
2017-12-18, 17:12:24
Danke.

Das ist ein Pixelstick für die Fotografie. Die LEDs leuchten, je nach dem was man machen will und wie groß die Bilder sind die man in den Raum "plotten" will oder wie schnell man läuft, vielleicht zwischen 30 sek und 2 Minuten. Danach sind sie erst mal wieder aus.

Was ist ein Pixelstick?

https://www.google.de/search?q=Pixelstick&client=firefox-b&dcr=0&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjIvsWM9pPYAhXRmLQKHYk-DykQsAQIdw&biw=1920&bih=1007

Der kostet nur 400,- € ist mir zu teuer. Ich habe gerade mal 70,- € ausgegeben. Nur die Stromversorgung machte mir noch sorgen.

Ich gehe davon aus das ich die maximale Stromaufnahme niemals erreiche. Das macht für den Zweck keinen Sinn.

Ein Bekannter hat das Icelight oder so von Westcott bzw einen Nachbau und der läuft Afair mit Nikon Akkus. Ist dein Stick ähnlich? Was wäre sonst mit einem Akkupack wie dem Tronix oder ähnliches von Walimex etc, kann man eigentlich immer mal irgendwie verwenden.

ilPatrino
2017-12-18, 17:37:57
imho ~1a, reicht also hinten und vorne nicht. bei akkus mußt du übrigens auf schutz gegen tiefentladung achten (egal welche sorte).

wie wärs mit nem akku aus einem akkuschrauber? leistung passt, du solltest nur rausfinden, wer den tiefentladeschutz im akku hat...

Zergra
2017-12-18, 17:55:50
Also eigensicher ist daran nichts.
Öhm doch, INR Zellen sind Chemisch soweit sicher, das die nicht mal eben in Flammen aufgehen. Daher sie zerstören sich im Inneren, aber wegschmelzen wird da normal nichts. Gegen Dummheit sichert das natürlich nicht !

lumines
2017-12-18, 19:25:22
Öhm doch, INR Zellen sind Chemisch soweit sicher, das die nicht mal eben in Flammen aufgehen. Daher sie zerstören sich im Inneren, aber wegschmelzen wird da normal nichts. Gegen Dummheit sichert das natürlich nicht !

Na ja, sie entgasen eben und werden ultraheiß. Nur weil INR-Zellen vielleicht ein bisschen weniger katastrophal entgasen, heißt das nicht, dass sie dadurch "sicher" sind. Ich würde jedenfalls nicht in der Nähe einer entgasenden Zelle sein wollen. Vielleicht entflammt die Zelle selbst nicht, aber bei >180 °C entflammen sicher auch noch andere Materialien in der Nähe. Da irgendwie von sicher zu sprechen ist schon etwas seltsam. Sobald die Zellen entgasen hat man schon so ziemlich den absoluten Worst Case.

Vielleicht kann Mosher dazu etwas sagen.

RLZ
2017-12-18, 19:57:39
Öhm doch, INR Zellen sind Chemisch soweit sicher, das die nicht mal eben in Flammen aufgehen.
Die Rauchentwicklung ist aber auch sehr unangenehm und teuer...
Wobei ich schon sehr viele aufgeschlitzte und verdellte Lipos gesehen hab und noch nie ist einer in Flammen aufgegangen. Die werden höchstens mal dick und heiß, aber das war es dann auch schon.

RaumKraehe
2017-12-18, 20:00:27
Ein Bekannter hat das Icelight oder so von Westcott bzw einen Nachbau und der läuft Afair mit Nikon Akkus. Ist dein Stick ähnlich? Was wäre sonst mit einem Akkupack wie dem Tronix oder ähnliches von Walimex etc, kann man eigentlich immer mal irgendwie verwenden.

Mein Stick ist ein 1,5m RGB LED Band das ich noch auf ein Besenstiel kleben muss. :) Und bei dem ich noch einen Griff (T-Form) ran schrauben muss. Momentan funktioniert alles als Versuch auf meinem Tisch. :)
Gepowert durch einen Diamex LED Player, der von SD-Karte Effekte abspielt die man per Software programmieren kann. Eigentlich ist es ein LED-Matrix Controler. Also für LED Videowänder. Nur in klein. Kann man aber super dafür Mißbrauchen. :)
Da die Batterien für die LED-Stripe mit an den Besenstiel müssen ist natürlich auch das Gewicht wichtig. Ne Autobatterie fällt deshalb flach. Ich will mich ja damit bewegen. Habe ich natürlich nicht erwähnt.
Der Controller an sich wird in der Tat von einer kleinen USB-Powerbank "betankt".

Mal was zur Stromaufnahme, ja die Dinger fressen wie Sau, zumindest bei 100% Helligkeit. Wir haben für ca. 2m² bei einer richtigen LED-Wand, 6x20A Netzteile am Start. Natürlich ist der Pixelabstand da ausschlaggebend.

@ilPatrino:

Ein Akku von einem Bohrer klingt spannend. Damit könnte ich auch den Stick gleich ausbalancieren. Mhm.

Gute Idee!

lumines
2017-12-18, 20:02:14
Ein Akku von einem Bohrer klingt spannend. Damit könnte ich auch den Stick gleich ausbalancieren. Mhm.

In den allermeisten Bohrern stecken übrigens auch nur 18650er-Zellen (mit entsprechender Schutzelektronik). Kommt eben drauf an, ob du wirklich Lithium-Ionen-Zellen benutzen willst oder dir doch NiMH reicht. Grundsätzlich ist NiMH jedenfalls schon von sich aus relativ sicher. Wenn die Leistung reicht, dann dürfte wenig dagegen sprechen.

RaumKraehe
2017-12-23, 12:20:48
Ich habe das Thema noch mal überdacht und war gerade bei Conrad um mal zu sehen was die so da haben. Verlassen habe ich das Geschäft nun mit einem 3000mAh Lipo Akku + Ladegerät. Angeblich kann der kurzfristig bis 120A liefern. Zumindest suggerieren die dicken Kabel die da raus kommen irgend wie Leistung. :) Ich glaube das ist für meine Anwendung die beste Entscheidung.

lumines
2017-12-23, 12:26:45
Lithium-Polymer-Akkus leisten deutlich mehr als Lithium-Ionen-Akkus, sind aber auch ein bisschen fragiler. Habe damit aber auch keine Erfahrungen oder so, würde aber noch einmal etwas mehr aufpassen als bei Lithium-Ionen.

Wie sieht es denn da mit einem Tiefenentladeschutz überhaupt aus? Ist der direkt eingebaut? Ohne sollte man schon sehr, sehr genau aufpassen und vor dem Laden immer die Spannung messen.

Mosher
2017-12-23, 13:05:26
Na ja, sie entgasen eben und werden ultraheiß. Nur weil INR-Zellen vielleicht ein bisschen weniger katastrophal entgasen, heißt das nicht, dass sie dadurch "sicher" sind. Ich würde jedenfalls nicht in der Nähe einer entgasenden Zelle sein wollen. Vielleicht entflammt die Zelle selbst nicht, aber bei >180 °C entflammen sicher auch noch andere Materialien in der Nähe. Da irgendwie von sicher zu sprechen ist schon etwas seltsam. Sobald die Zellen entgasen hat man schon so ziemlich den absoluten Worst Case.

Vielleicht kann Mosher dazu etwas sagen.

Ich habe mich ehrlich gesagt noch nicht ausführlich im Detail mit dem Ausgasverhalten der unterschiedlichen LiIon-Typen befasst.

Grundsätzlich ist einfach immer Vorsicht und Verstand beim Umgang mit LiIon angesagt, egal, ob ein Typ nun etwas sicherer ist als der andere.

Von daher halte ich das Betreiben von LiIon-Akkus ohne Schutzbeschaltung grundsätzlich für höchst fahrlässig.

Eine rein stromgetriebene Beschaltung ist ebenfalls nicht ausreichend, da sie zB nicht vor Kurzschlüssen bei Zellen, die durch Tiefenentladung bereits Dendriten gebildet haben, schützt.

Spannung-, Strom-, und Temperaturüberwachung mit aktiven und passiven Schutzelementen (FETs, Spannungsüberwachung, Schmelzsicherung) wären bei mir immer mit am Start.

Eine INR-Zelle als eigensicher zu betrachten ist einfach nicht richtig, denn durch fahrlässiges Handeln bekommt man auch die abgefackelt.

Und auch die fertigen Packs mit minimaler Schutzbeschaltung bieten oft nur rudimentären Schutz (Temperatur ist meistens nicht dabei)

Lithium-Polymer-Akkus leisten deutlich mehr als Lithium-Ionen-Akkus, sind aber auch ein bisschen fragiler. Habe damit aber auch keine Erfahrungen oder so, würde aber noch einmal etwas mehr aufpassen als bei Lithium-Ionen.

Wie sieht es denn da mit einem Tiefenentladeschutz überhaupt aus? Ist der direkt eingebaut? Ohne sollte man schon sehr, sehr genau aufpassen und vor dem Laden immer die Spannung messen.

Ich habe mal aus Versehen einen LiPo bei 160°C statt 60°C in die Klimakammer gelegt,passiert ist zum Glück nichts, außer dass sich das Ding aufgebläht hat, aber ich würde jetzt nicht drauf wetten.
Im Grunde nehmen sich die beiden Typen in Sachen Schutzbeschaltung nicht viel.

RaumKraehe
2017-12-23, 13:19:37
Lithium-Polymer-Akkus leisten deutlich mehr als Lithium-Ionen-Akkus, sind aber auch ein bisschen fragiler. Habe damit aber auch keine Erfahrungen oder so, würde aber noch einmal etwas mehr aufpassen als bei Lithium-Ionen.

Wie sieht es denn da mit einem Tiefenentladeschutz überhaupt aus? Ist der direkt eingebaut? Ohne sollte man schon sehr, sehr genau aufpassen und vor dem Laden immer die Spannung messen.

Ich bin ehrlich: Ich habe keine Ahnung. Die Lipos gibt es mit dem entsprechend passenden Ladegerät. Ich gehe einfach mal davon aus das dort die entsprechende Elektronik eingebaut ist. Wenn die so Gefährlich sind würde man die wahrscheinlich nicht verkaufen.
Das man die besser unter Aufsicht lädt ist mir allerdings klar. Aber hey die kommen aus dem Modellbau. Damit fliegen Drohnen in der Gegend rum und die fallen auch mal vom Himmel. :) Von brennenden Drohnen habe ich noch nicht so oft gehört.

https://www.conrad.de/de/modellbau-akkupack-lipo-74-v-3000-mah-zellen-zahl-2-20-c-conrad-energy-hardcase-t-buchse-1414149.html

lumines
2017-12-23, 13:44:17
Wenn die so Gefährlich sind würde man die wahrscheinlich nicht verkaufen.

Sind eben keine Produkte für Konsumenten. Die rohen Zellen sind nie geschützt. Da wird erwartet, dass man die Gefahren kennt und sich selbst darum kümmert. Manche Geräte schalten sich bei einer bestimmten Spannung selbst ab und verhindern so eine Tiefenentladung, aber bei den LEDs wird das ziemlich sicher nicht so sein.

Aber hey die kommen aus dem Modellbau. Damit fliegen Drohnen in der Gegend rum und die fallen auch mal vom Himmel. :) Von brennenden Drohnen habe ich noch nicht so oft gehört.

Besonders problematisch ist auch immer eher das Laden. Wenn auf dem Ladegerät nichts davon steht, dass es gegen das Laden von tiefenentladenen Zellen schützt, kann man wohl davon ausgehen, dass es das nicht macht. Ich würde da auf jeden Fall einmal nachgucken. Man sollte sich ziemlich sicher sein, gegen was die jeweiligen Geräte genau schützen, bevor man die benutzt.

Du wirst per Google übrigens sehr leicht von brennenden / aufblähenden Akkus bei Drohnen oder im Modellbau lesen. Das ist da kein total seltenes Problem.

Impia
2017-12-23, 14:05:46
Ich gehe einfach mal davon aus das dort die entsprechende Elektronik eingebaut ist. Wenn die so Gefährlich sind würde man die wahrscheinlich nicht verkaufen.

In dem Akku sitzt überhaupt keine Elektronik und eine solche LiPo-Zelle geht schon als kleine Sprengladung durch. Geh mal ein Wochenende auf einen Modellflugplatz und schau dir an was passiert wenn die Dinger hochgehen. Da möchtest du nicht in der Nähe sein, geschweige denn das Teil in der Hand halten.

Mache dich unbedingt (!) mit den Sicherheitsregeln der LiPo-Zellen vertraut, die SIND gefährlich wenn man sie bedenkenlos einsetzt. Selbst die etwas gutmütigeren Lithiumzellen gehen in Taschenlampen ohne Entgasungsöffnung als Rohrbombe durch wenn sie überlastet werden und anfangen auszugasen.

Du solltest auf jeden Fall eine Schutzschaltung gegen tiefenentladung einsetzen und dabei jede der beiden Zellen überwachen. Die Zellen dürfen niemals unter 3V rutschen. Sollten sie das tun -> entsorgen!

Mosher
2017-12-23, 14:15:59
In dem Akku sitzt überhaupt keine Elektronik und eine solche LiPo-Zelle geht schon als kleine Sprengladung durch. Geh mal ein Wochenende auf einen Modellflugplatz und schau dir an was passiert wenn die Dinger hochgehen. Da möchtest du nicht in der Nähe sein, geschweige denn das Teil in der Hand halten.

Mache dich unbedingt (!) mit den Sicherheitsregeln der LiPo-Zellen vertraut, die SIND gefährlich wenn man sie bedenkenlos einsetzt. Selbst die etwas gutmütigeren Lithiumzellen gehen in Taschenlampen ohne Entgasungsöffnung als Rohrbombe durch wenn sie überlastet werden und anfangen auszugasen.

Du solltest auf jeden Fall eine Schutzschaltung gegen tiefenentladung einsetzen und dabei jede der beiden Zellen überwachen. Die Zellen dürfen niemals unter 3V rutschen. Sollten sie das tun -> entsorgen!
(y)

Mit entsprechender Precharge-Mimik (langsames Laden im extrem Low-voltage Bereich) kann man auch unter 3V entladen, aber wegen ein paar % Kapazität würde ich das nicht empfehlen.

RaumKraehe
2017-12-23, 14:34:25
In dem Akku sitzt überhaupt keine Elektronik und eine solche LiPo-Zelle geht schon als kleine Sprengladung durch. Geh mal ein Wochenende auf einen Modellflugplatz und schau dir an was passiert wenn die Dinger hochgehen. Da möchtest du nicht in der Nähe sein, geschweige denn das Teil in der Hand halten.

Mache dich unbedingt (!) mit den Sicherheitsregeln der LiPo-Zellen vertraut, die SIND gefährlich wenn man sie bedenkenlos einsetzt. Selbst die etwas gutmütigeren Lithiumzellen gehen in Taschenlampen ohne Entgasungsöffnung als Rohrbombe durch wenn sie überlastet werden und anfangen auszugasen.

Du solltest auf jeden Fall eine Schutzschaltung gegen tiefenentladung einsetzen und dabei jede der beiden Zellen überwachen. Die Zellen dürfen niemals unter 3V rutschen. Sollten sie das tun -> entsorgen!

Genau das habe ich nun die letzten 30 Minuten gemacht. Alles klar. Die gehen ja dann doch öfter hoch.
Kein Problem, mit einem Messgerät kann ich umgehen. Ein Lipo-Saver ist ja auch nichts anderes. Aber werde mir mal einen bestellen.
Zumindest habe ich nun ein paar Videos gefunden wo das schon mit Lipos gemacht wurde also LED-Ketten befeuert und das sieht gut aus. Test mit vergleichbaren Ketten und Akkus haben 2-3 Stunden Betriebszeit ergeben. Das ist schon weit mehr als ich gehofft habe und praktisch werde ich das nie erreichen. :) Muss ich halt zwischendurch immer mal Nachmessen. Kein Problem.

Impia
2017-12-23, 15:45:55
Es gibt fertige Platinen für den Fall. Die schalten dann den Verbraucher spannungsfrei und geben den Ausgang erst wieder frei wenn es gefahrlos möglich ist. Kosten auch nur ein paar Euros und man muss nicht ständig nachmessen.

(y)

Mit entsprechender Precharge-Mimik (langsames Laden im extrem Low-voltage Bereich) kann man auch unter 3V entladen, aber wegen ein paar % Kapazität würde ich das nicht empfehlen.

Klar, aber unter 3V geht bei LiPos immer aufs Material und wird im günstigsten Fall mit einem Kapazitätsverlust belohnt. Es gibt Geräte, meins eingeschlossen, die solche Akkus wieder aufpäppeln können aber dabei sollte man sich bewusst sein dass man fortan eine Zelle mit geschädigter instabiler Chemie betreibt.
In einem (weit entfernten) Modell vllt. noch vertretbar, in einem Handgriff doch eher weniger bis gar nicht.

RaumKraehe
2017-12-25, 21:46:39
So. Mein DIY Pixelstick hat nun den ersten Test bestanden. Der Akku ist super!!

So wie empfohlen bei den ersten Tests regelmäßig die Spannung gemessen und was soll ich sagen. 1h 100% Weiß und die Spannung ist von 8,4 auf 7,6 gefallen. Da ist noch genug reserve. Mein Ladegerät hat das mit 75% Ladung erkannt und wieder auf 8,4 Volt geladen. Funktioniert prima. Akku wird nicht warm das Ladegerät allerdings heiß wie Hölle. Momentan würde ich die Gefahr eher im Ladegerät sehen. :)

Danke für die Tipps und der damit für mich richtigen Entscheidung.

Das Ergebnis:

https://abload.de/img/img_4636wns2f.jpg (http://abload.de/image.php?img=img_4636wns2f.jpg)

Korfox
2017-12-26, 11:16:12
Sehr geil. Das ist aber nur das eine Ergebnis von den 500 Aufnahmen, die man für gewöhnlich macht, oder?

RaumKraehe
2017-12-26, 14:19:33
Sehr geil. Das ist aber nur das eine Ergebnis von den 500 Aufnahmen, die man für gewöhnlich macht, oder?

Nein. Davon gibt es nur die eine Aufnahme. Man kann das alles recht gut steuern, aber Übung ist natürlich nötig. Es gibt noch andere Aufnahmen mit anderen Mustern. Die sehen aber auch ganz anders aus.

Das Bild ist eigentlich nur ein Test. Jetzt gehts richtig los. :)