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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ADS - Infos zu Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom


3dfx Voodoo5 5500
2003-03-06, 13:59:17
Ich habe gestern von einer ARbeitskollegin meine Beurteilung für den Service bekommen, und nachdem diese von uns gemeinsam ausgewertet hatten, fragte sie mich, ob ich ADS habe und ich sagte ihr nur, das eine Psychologin im Alter von 12 Jahren bei mir Hyperaktivität feststellte, u.a. daran, das ich ein extrem fundiertes Allgemeinwissen für mein Alter hatte hatte und sobald etwas in die tiefe ging und ich mich auf etwas konzentrieren sollte, ging nichts mehr, und jedesmal, wenn ich mich eine längere zeit mit etwas beschäftigen sollte, hatte ich bald keinen bock mehr.

Das merkte ich auch bei Spielen, mein bruder zockt spiele bis er sie durchhat, und ich immer nur so nach dem neukauf paar stunden und dann liegen sie in der ecke und werden erst nach wochen wieder für eine zwei stunden rausgeholt.
da war diablo 2 und dungeon keeper 2 mal ne ausnahme, das ist aber auch schon ne weile her, jetzt habe ich überhaupt kein interesse an spielen mehr und auch im forum war ich nur mal von november bis dezember richtig aktiv, und habe das volles programm, in den zwei monaten knapp 1700 postings gemacht.
Ab januar ließ das interesse wieder nach, und ich gehe nur mal sporadisch für ein zwei postings ins forum.

Welche anderen symtome gibt es dafür noich, wo kann ich mich informieren und wer hat ähnliche probs, denn diese krankheit macht mein leben und v.a. die beziehung zu vielen, sehr vielen leuten kaputt, denn die können sich mein eigenartiges verhalten nicht erklären.
nach paar tagen, wochen treffen, lasse ich leute einfach so fallen, und melde mich nicht mehr bei denen, das kam schon so oft vor, jetzt musste auch mein oma dran glauben, und ich schaff es nicht sie wieder anzurufen, schon 4 wochen lasse ich nichts hören und sie sind sicher von mir enttäuscht, aber ich kann mich einfach nicht überwinden den hörer in die hand zu nehmen und dort anzurufen.
als weiteres syndrom sagte mir die kollegin, deren sohn auch ADS hat, tritt auch oft planlosigkeit (nur in den tag reinleben und alles ist demjenigen scheißegal), tagträumereien (ich träum sehr oft von der vergangenheit)
und was bei mir extrem ausgeprägt ist, alles bis zur letzen sekunde rausschieben.

habt ihr ideen und vorschläge, ich weiß zwar jetzt was mein problem ist, ich habe damit viele jahre (ca. seit meinem 11 LJ) gelebt, und wusste nie warum ich so bin, wurde in der Familie schon als fauler Sack usw. bezeichnet, obwohl ich sehr hilfsbereit bin, bloß halt überall nur mal kurz, und dann wird wieder das nächste zur hand genommen.

danke im voraus.

Anárion
2003-03-06, 14:51:00
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Was ist ADS bzw. ADHS?

von Christine Falk-Frühbrodt, M.A.

ADS steht für Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom oder Aufmerksamkeitsdefizitstörung. Kinder mit ADHS sind zusätzlich hyperaktiv. Im englischen Sprachraum wird dieses Phänomen ADD bzw. ADHD (Attention Deficit (Hyperactivity) Disorder) genannt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt ADHS zu den „Verhaltens- und emotionalen Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend". Nach Überzeugung der meisten Wissenschaftler handelt es sich hierbei um eine Hirnstoffwechselstörung. Daneben gibt es Kinder, die aus anderen Gründen Hyperaktivität und andere typische ADS-Symptome zeigen. Tatsächlich scheint es immer mehr Kinder zu geben, die durch unkonzentriertes und impulsives Verhalten auffallen. ADS ist dennoch keine neue Erscheinung: Bereits im 19. Jahrhundert ist das ADS-Syndrom, das früher noch nicht so hieß, von Wissenschaftlern beschrieben worden. Der "Zappelphilipp" erinnert auch noch 150 Jahre nach dem Erscheinen des "Struwwelpeters" manche Mutter und manchen Vater an das eigene Kind.

Ist ADS eine Krankheit?

Auf diese Frage kann es keine klare Antwort geben, da es sehr unterschiedliche Ausprägungen von ADS gibt: Manche Menschen sind leicht betroffen und kommen mit ihrer Veranlagung mehr oder weniger gut zurecht. Sie würden ADS sicherlich nicht als Krankheit bezeichnen, sondern vielmehr als eine andere Art, die Welt zu sehen und auf sie zu reagieren. Andere Menschen sind stark beeinträchtigt, leiden erheblich und benötigen Hilfen. In diesem Fall hat ADS Krankheitswert. ADS würde nicht krank machen, wenn die Gesellschaft diese Menschen so akzeptieren würde, wie sie sind und sich auf ihre Besonderheiten einstellen würde. Da dies nicht der Fall ist, liegt es an den ADS-Betroffenen selbst sowie an denen, die für Kinder mit ADS Sorge tragen, das Leben mit ADS so angenehm wie möglich zu gestalten.

2. Symptome
Meist tritt ADS in Verbindung mit Hyperaktivität auf. Diese Verhaltensweisen sind Anzeichen für Hyperaktivität und eine gesteigerte Impulsivität:

Das Kind

ist ständig in Bewegung und wirkt dabei "wie getrieben"
kann sich nur mit Mühe auf einem Stuhl halten, rutscht darauf herum oder fällt damit um
zappelt häufig mit Händen und Füßen
läuft und klettert in unpassenden Situationen herum
kann sich selten ruhig mit einer Sache beschäftigen
redet häufig wie aufgezogen
unterbricht andere oft beim Sprechen und/oder stört auf andere Weise
ist auffallend ungeduldig
handelt häufig ohne nachzudenken
Kinder mit ADS sind auffallend unkonzentriert. Typische Verhaltensweisen für Unaufmerksamkeit sind:

Das Kind

achtet nicht auf Einzelheiten oder macht viele Flüchtigkeitsfehler
schafft es oft nicht, bei Aufgaben und Spielen bei der Sache zu bleiben
scheint häufig nicht zuzuhören, wenn andere mit ihm sprechen
hat Schwierigkeiten, Aufträge zu Ende zu bringen
hat Probleme beim Organisieren von Aufgaben
beschäftigt sich ungern mit Dingen, bei denen längere geistige Anstrengung erforderlich ist
verliert und vergisst oft Dinge
kann schlecht Ordnung halten
lässt sich leicht ablenken
Darüber hinaus müssen für die Diagnose "ADS mit oder ohne Hyperaktivität" folgende Bedingungen erfüllt sein:

Das Verhalten tritt seit mindestens einem halben Jahr auf.
Das Kind zeigte die Symptome bereits vor dem siebten Lebensjahr.
Die Symptome treten in verschiedenen Bereichen auf (Familie, Freizeit, Schule).
Das Kind hat Schwierigkeiten im sozialen und schulischen Bereich.
Das Verhalten entspricht nicht dem Entwicklungsstand des Kindes.
Wenn diese Bedingungen erfüllt sind und im Bereich "Impulsivität/Hyperaktivität" und/oder im Bereich "Unaufmerksamkeit" fünf oder mehr Punkte auf Ihr Kind zutreffen, sollten Sie Ihre Beobachtungen kinderpsychiatrisch abklären lassen.

3. ADS ist nicht ADS
ADS tritt in unterschiedlichen Ausprägungen auf. Das amerikanische diagnostische und statistische Manual psychischer Störungen (DSM IV) beschreibt drei Untertypen der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung:

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ;
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, vorwiegend unaufmerksamer Typ;
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, kombinierter Typ
Kinder, die vorwiegend unaufmerksam sind, zeigen für gewöhnlich nicht die für Hyperaktivität typische motorische Unruhe. ADS ohne Hyperaktivität ("Hypoaktivität", "Träumervariante") wird meist erst in der Schule zum Problem, wenn betroffene Kinder durch zunehmende Konzentrationsprobleme auffallen. Sie scheinen sich nur schlecht etwas merken zu können, lesen, schreiben und rechnen langsam und wirken oft geistesabwesend.

4. Diagnose
Bei der Diagnostik ist zu beachten, dass andere Störungen eine ADS-Symptomatik vortäuschen oder wesentlich verstärken können. Eine ADS-Diagnose ist daher immer eine Ausschlussdiagnose. Ein gewissenhafter Arzt wird eine Vielzahl von Untersuchungen durchführen und Gespräche mit dem Kind, seinen Eltern und ggf. auch dem weiteren sozialen Umfeld führen, bevor er von einer Aufmerksamkeitsdefizit-Störung spricht. ADS lässt sich nicht durch eine Blutuntersuchung oder ein EEG nachweisen. Es ist vielmehr die Summe von vielen Einzelbeobachtungen über einen längeren Zeitraum, die ADS wahrscheinlich machen. Nicht jeder Arzt/jede Ärztin kennt sich mit ADS aus. Erkundigen Sie sich nach erfahrenen Ärzten in ihrer Umgebung. Oft lohnt es sich, lange Wartezeiten und/oder lange Wege in Kauf zu nehmen.

5. Ursache
Aus unbekannten Gründen soll es bei ADS zu einer mangelhaften Durchblutung in bestimmten Hirnarealen kommen. Das habe zur Folge, dass für die Reizübertragung zuständige Botenstoffe (Dopamin, Noradrenalin, Serotonin) in unzureichender Menge ausgeschüttet und/oder zu schnell abgebaut werden. Vor allem die Signalübertragung vom Frontalhirn zu tiefer liegenden Hirnstrukturen scheint gestört zu sein. Darüber hinaus wird vermutet, dass die motorische Unruhe hyperaktiver Kinder ein Versuch ist, die Durchblutung anzuregen und den Botenstoffhaushalt ins Gleichgewicht zu bringen. Ungeklärt ist jedoch, was Ursache und was Wirkung ist: Möglicherweise sind die messbaren Vorgänge im Gehirn nicht Ursache, sondern Folge psychischer Prozesse. Dem für ADS typischen Verhalten können andere medizinische, psychische oder soziale Ursachen zu Grunde liegen.

6. Behandlung
Die Behandlung von ADS kann diese Bereiche umfassen:

Psychotherapie (Verhaltenstherapie/Kognitionstherapie)
Beratung von Eltern und Lehrern (Elterntraining, Lehrertraining)
Behandlung mit Stimulanzien
Manchen Kindern hilft zusätzlich:

Ergotherapie
Physiotherapie (Bewegungstherapie)
Hippotherapie (Therapeutisches Reiten)
Musiktherapie
Behandlung mit Stimulanzien
Bereits 1937 ist die Wirksamkeit psychopharmakologischer Behandlungen mit Stimulanzien nachgewiesen worden. In Deutschland wurden Stimulanzien erstmals in den 70er Jahren zur Therapie des Hyperkinetischen Syndroms (HKS) eingesetzt.

Viel wird derzeit in den Medien über Ritalin und verwandte Medikamente (Medikinet, Equasym) berichtet, doch nicht alles ist wahr. Wahr ist:

Ritalin ist kein Beruhigungsmittel.
Ritalin kann nicht schwieriges Verhalten, das zur Gewohnheit geworden ist, verschwinden lassen
Ritalin kann nicht den Umgang mit Gefühlen (Wut, Frust, Enttäuschungen) oder soziale Fähigkeiten beibringen
Ritalin steigert weder die Intelligenz noch die Motivation.
Ritalin verbessert nicht automatisch die Schulnoten.
Ritalin wirkt stimulierend. Der darin enthaltene Wirkstoff Methylphenidat regt die Durchblutung im Hirn an und sorgt dafür, dass sich der Neurotransmitterhaushalt normalisiert. Etwa 80 Prozent der mit Stimulanzien behandelten Kinder werden ruhiger und können sich besser konzentrieren. Die motorische Unruhe lässt nach, die Impulsivität verringert sich und die Konzentrationsspanne wird größer. In vielen Fällen verbessert sich die Feinmotorik, was zu einer leserlicheren Handschrift führt. Diese Verhaltensänderungen sind jedoch nicht von Dauer: Sobald der Körper das Medikament abgebaut hat, ist das Kind genauso unkonzentriert und/oder unruhig wie zuvor. Eine medikamentöse Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizit-Syndroms sollte daher immer von therapeutischen Angeboten begleitet sein.

Jedes Medikament, das wirkt, zeigt zusätzlich unerwünschte Wirkungen. Die häufigsten Nebenwirkungen von Stimulanzien sind Appetitlosigkeit und Schlaflosigkeit. Manche Eltern berichten, dass sich ihr Kind für nichts mehr zu interessieren scheint und dass Kreativität und Selbstbild leiden. Bei hohen Dosierungen kann es zu einer verstärkten Nervosität, einem stärkeren Herzschlag und Kopfschmerzen kommen. Schwere Schädigungen sind bislang nicht nachgewiesen worden. Studien über die langfristigen Wirkungen von Stimulanzien stehen allerdings noch aus.

Die Gabe von Stimulanzien wird immer wieder kontrovers diskutiert. In manchen Fällen scheint es angemessen, das Leben des Kindes und seines sozialen Umfelds durch eine Medikation zu erleichtern. Andererseits gibt es Fälle, in denen zu schnell und ohne zusätzliche Therapien verordnet wird. An erster Stelle sollte daher eine umfassende Diagnostik durch einen erfahrenen Arzt stehen.

7. Was es noch sein kann
Die oben beschriebenen Symptome müssen nicht ADS-bedingt sein. Andere Ursachen können sein:

Das Verhalten ist altersgemäß.
Das Kind ist einfach nur lebhaft.
schulische Unterforderung/Hochbegabung
schulische Überforderung/Intelligenzmangel
geistige Behinderungen
Schlafmangel
Bewegungsmangel
Seh- und Hörstörungen
Wahrnehmungsstörungen
emotionale Belastungen (Depressionen, Ängste)
Vernachlässigung/Misshandlung
Medikamenten- oder Drogenmissbrauch
Mangelernährung
Schilddrüsenüberfunktion
Tourette-Syndrom
Restless-Legs-Syndrom
Hirnschäden (Schädel-Hirn-Trauma, Enzephalitis)
Autismus
Epilepsie
Schizophrenie
Borderline-Persönlichkeitsstörung
Manie
Fragiles X
Posttraumatische Belastungsstörungen
Diese Liste ist keinesfalls vollständig. Das zeigt einmal mehr, wie wichtig eine sorgfältige Diagnostik ist.

8. Weitere Informationen
Häufig gestellte Fragen
Artikel: Mögliche Ursachen der Hyperaktivität

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3dfx Voodoo5 5500
2003-03-06, 21:00:02
geil, ich danke dir anarion für dieses umfangreiche "tutorial" in bezug dieser Krankheit, werd ich mir gleich mal in aller ruhe durchlesen und sehen was sich machen lässt.
hast du private erfahrungen damit, oder ist der treffer eher google bedingt?