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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gibt es hier Hobby-Bierbrauer? Eure Tips für den Einstieg?


Herr Doktor Klöbner
2018-02-11, 21:18:38
Ich bin ja eigentlich Weintrinker, habe aber mittlerweile die Welt guter Craft-Biere entdeckt und auch realisiert das man in der angeblichen Biertrinkernation Deutschland in jedem Ballungsraum tolle Weinhändler hat, aber gute Biere ? Fehlanzeige. Und einen Weinberg kann ich mir hier auch eher nicht anlegen, aber brauen würde mich schon reizen.

Hat hier jemand Erfahrung damit, was muß man Investieren, welche Voraussetzungen braucht man, gibt es gute Webseiten für Einsteiger ?

Daredevil
2018-02-11, 21:26:13
Ein Haufen guter Infos gab's letztens bei den Beans. :)
Finde ebenfalls, dass das ein spannendes Thema ist!

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NiCoSt
2018-02-11, 22:46:36
Ja, ich bin hobbybierbrauer seit vielen Jahren.
Das Thema ist zu komplex, um es hier mal schnell abzuhandeln. Belese dich in einschlägigen Foren, da gibt's Wissen ohne Ende, melde dich selbst an und... Schreib mir ne PN bei konkreten Fragen.

Gut Sud,
Nicost

cartman5214
2018-02-11, 23:34:45
Frage ist erstmal was du für Voraussetzungen hast. Stichwort Kühl- und Lagermöglichkeiten. Für ein obergäriges Bier reicht ein Topf, ne Rührkelle, ein Thermometer, ein Gärgefäß sowie eine Filtermöglichkeit zum Läutern (kritischster Punkt). Dazu noch nen Silikonschlauch zum umfüllen und abfüllen. Für alle Bierarten braucht’s ne Möglichkeit zum kalten Lagern während der Reife.

Ich braue in der 20l Klasse, ergibt je Ansatz ca. 25l Bier. Materialliste:

Basis:
20l Topf, gabs mal bei Norma für 15€
Gäreimer, 30l für ca. 10€
Grillthermometer, schon im Bestand
Silikonschlauch, 5€
Läuterhexe (Filterschlauch), 20€
Kronkorkenpresse (Geschenk)
28l Kühlbox als Läutereimer

Bisherige Extras:
Refraktometer um die Stammwürze zu messen
Kühlschlange, Eigenbau aus kupferrohr
Füllrohr mit Ventil

Literpreis ohne Energie und Wasser pendelt sich mit Material, Rohstoffen usw. auf ca. 1€ ein. Fernsehbiere schlaf ich damit nicht, aber gerade die Craftbiere mit teils 3€ für 0,33l schlag ich locker...

Demnächst bastel ich mir noch ein Rührwerk. Ist halt wie bei jedem Hobby, mehr geht immer. Ich Pendel mich bei den Ales und Weizenbieren ein. Die ersten 2 Sude waren...interessant. Ablauf und Ergebniss passten noch nicht so wie ich es mir vorgestellt habe. Wird aber kontinuierlich besser. Bin sogar von dem leidigen Thema Infektionen halbwegs verschont geblieben, nur beim letzten Süd sind einzelne Flaschen umgekippt.

Untergärig ist mangels Kühlmöglichkeiten noch nicht drin. Frau zeigt mir nen Vogel wenn ich das Thema Extra-Kühlschrank anspreche...

So, muss die heutige Verkostung vom neuen Weizen fortsetzen, hab etwas mit dem Hopfen gespielt. Riecht wie ein PaleAle, schmeckt wie ein Weizen und ist bitter wie ein Jever. 🤪

Asaraki
2018-02-12, 00:04:10
Ja, ich bin hobbybierbrauer seit vielen Jahren.
Das Thema ist zu komplex, um es hier mal schnell abzuhandeln. Belese dich in einschlägigen Foren, da gibt's Wissen ohne Ende, melde dich selbst an und... Schreib mir ne PN bei konkreten Fragen.

Gut Sud,
Nicost

So isses, erstmal ordentlich einlesen, was da Leute an Bier produzieren und mangels Wissen nicht merken, wie fehlerhaft es ist geht auf keine Kuhhaut :D

Abgesehen davon hab ich einen "Tipp" : Wenn du es nicht schaffst, das gleiche Bier zweimal zu produzieren kannst du noch nicht gut brauen. Und damit meine ich, dass man (abgesehen vom Alterungsprozess) die beiden Batches nicht unterscheiden kann. Das schafft man natürlich eine Weile lang nicht, aber ist ein gutes Ziel wenn man ambitioniert ist. Daraus abgeleitet ist auch mein grösster Anfängertipp : Braue erstmal zwemal nach dem gleichen Rezept und analysiere dann die Unterschiede. Du wirst staunen und lernen. Und dann noch 3-4 mal das gleiche Rezept ^^

NiCoSt
2018-02-12, 06:31:06
Je nach Budget bietet sich für Anfänger auch direkt nen Thermoport an. Und dann maischen per zubrühen oder dekoktion. Ist in der Anwendung sicherer und nicht so zeitkritisch wie Infusionsverfahren. Dann brauchts nurnoch nen Kocher und läutereimer. Bzw lässt sich mit Hexe O. Ä. auch direkt aus dem Thermoport läutern.
Die Variante kostet ca 200-300€ zum Start...
Günstiger ist nen Einkocher wie der oft genutzte Silvercrest Profi Cook und nen Läuter/Gäreimer dazu... Ca 200€ zum Start.
Der Kleinkram ist auch nicht zu unterschätzen. Vernünftiger Messbecher, Malzschaufel, refraktometer, paddel, isopropanol O. Ä.... Da kommt einiges zusammen. Am Anfang kann man aber dies und das noch weglassen, später nervt es aber, wenn man nichts vernünftiges hat.