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Ratsuchender Gast
2018-02-20, 19:59:05
Servuus,

eigentlich bin ich ja ganz zufrieden.

Hab nen Job der mir soweit Spaß macht, stellenweise mich zwar nicht ganz ausfüllt, aber eine gut Work-Life Balance 35-40 Std + 18 zusätzlich Freitage im Jahr die ich abfeiern kann. Geld passt auch, vor allem ohne Studium oder ABI gemacht zu haben ~ 51k im Jahr geht denke ich i.o

Gelernt habe ich bisher:

Technischer Kommunikationsassistent
Automobilkaufmann
Informatikkaufmann+Fachinformatiker (Systemintegration)

Arbeite in einem größeren Konzern, Metallbranche

Mir fallen schon eine ganze Weile diverse Veränderungen auf.
Vor allem die jungen drücken ordentlich aufs Gas.
Griff mit 25 Jahren auf Führungspositionen, in den Chefetagen wohlwollend aufgenommen. Selbst noch nichts geleistet aber Bullshit-Bingo spielen. Industrie 4.0, Automation, Künstliche Intelligenz und deren Prozessoptimierung etc sind solche Buzzwörter mit den um sich geworfen wird.

Es werden nur noch Studenten eingestellt, Quereinsteiger so wie ich sind mittlerweile aussterbende Exoten.

Selbst fühle ich mich in so einem Alltagstrott gefangen, neue Ideen liest mal mal in der CT, ITX oder auf Golem. Aber in meiner Tätigkeit (besserer Systembetreuer) gibts wenig Angebote sich weiter zu entwickeln.

Da heißt es, du machst den Job doch super und die jungen Bachelors brauchen ja erstmals ne Kompetenz die se aufbauen müssen.

Deswegen dachte ich mir: Studiere doch einfach selbst um deinen Horizont zu erweitern..xD Eventuell ein Fernstudium was zu meinem bisherigen Berufswandel passen würde

Der Vorteil, ich hab genügend Zeit und finanzielle Mittel das durchzuziehen.
Nebeneffekte wären sicherlich offene Türen im bisherigen Berufsfeld?

Gut, primär gehts mir um neues Wissen und eben mit der Jugend mithalten zu können.

Aber mein Alter macht mir doch etwas Sorgen und ich bin mir nicht sicher ob sich das überhaupt lohnt? Oder ob eine gezielte Weiterbildung in diversen Themen doch sinnvoller wäre?

Mich würde folgendes interessieren:

https://www.akad.de/fernstudium-bachelor/studiengang/betriebswirtschaftslehre-digital-transformation/

wäre in soweit Interessant bzgl Führungspositionen

oder dann doch Richtung Wirtschaftsinformatik
https://www.akad.de/fernstudium-bachelor/studiengang/wirtschaftsinformatik/

Falls ich das schaffen würde, wäre ein Master vielleicht auch noch drin xD

https://www.akad.de/fernstudium-master-mba/studiengang/it-management/

Oder soll ich alles komplett vergessen?

Wie gesagt bei meiner Arbeit auf eine Veränderung zu hoffen kann etwas länger dauern und bei Betrieblichen Ausschreibungen werden primär die Studenten bevorzugt.

Grüße

Morale
2018-02-20, 20:25:15
Hallo mir ging/geht es ähnlich.

Ich würde mich auf jeden Fall neben dem Job weiterbilden!

An deiner STelle würde ich W-Info nehmen, der andere Studiengang ist IMO nix.
W-Info hat genug BWL und bringt wichtige Module der Informatik mit.

Die AKAD ist ganz ok (hier kann man aber allerdings FESTE Prüfungstermine zu den einzelnen Modulen, wenn man eine nicht schafft muss man lang warten auf die nächste), hier noch 3-4 Vorschläge/Alternativen von mir.

1. FOM
Die FOM ist sehr anerkannt und bietet kein reines Fernstudium sondern ein wirklich gutes berufsbegleitendes mit Präsenz. Je nach Lerntyp kann das von Vorteil sein.

2.IUBH
Hier ist man rein im Fernstudium unterwegs und SEHR flexibel.
Man kann jeden Monat an vielen Standorten Prüfungen ablegen!
Unterlagen sollen auch sehr gut sein.

3. FernUni Hagen
Günstig, staatlich und Uni.
Mehr theoretisch und die Unterlagen sollen nicht wirklich gut sein, dafür günstig

4. Verbundstudium in NRW
Auch günstig und staatlich, FH daher eher praktischer als Uni-Theorie
Alle 2 Wochen Präzenz

Maorga
2018-02-20, 20:44:45
Hallo Ratsuchender,

klar ein "Wirtschaftsinformatik – Bachelor of Science" ist schon was schönes und dann schaffst du auch den Master.

Allerdings wie sieht deine Vorbildung aus? Wir wissen bisher nur kein Abi kein Studium :) Und aus der CT, ITX oder Golem nimmt man nicht wirklich viel mit - man sieht vielleicht Ansätze und sagt sich ja gut da mache ich mal mehr - aber lernen tut man von dort nichts.


Nun mal zu mir ich bin 39 und habe vor 4 Jahren ein Fernstudium angefangen "Elektrotechnik Bachelor". Wir waren zu Beginn 68 und jetzt nur noch 22. Viele Junge haben das Problem mit der Mathematik nicht in den Griff bekommen oder gleich gesehen - ne vergiss es ist mir zu anstrengend. Jetzt bin ich gerade dabei meine Bachelorarbeit in Angriff zu nehmen ein Exposé zu machen usw.

Das Studium war/ist super, aber es kostet wirklich wahnsinnig viel Zeit. Man muss sich schon dahinter klemmen. Denn ich sehe, dass du für nen BoSc auch ein wenig Mathematik beherrschen musst und da muss man sich reinknien, vor allem wenn kein Abi oder Fachabi besteht. Die Mathematik ist wirklich was zum Aussortieren, da muss man sich wirklich festbeißen.

Wenn du dir es zutraust, hau rein, vielleicht gibt es ja einen Mathe Brückenkurs. Würde vielleicht andere Anbieter suchen, vielleicht findet sich was lokales. Hat den Vorteil du kannst mit anderen Büffeln und dich austauschen. Ich mach viel mit meinen Kommilitonen über Skype aber direkt vor Ort ist immer besser, da kann man auch gemeinsam lernen.

Auf jeden Fall ist es ein super Gefühl so was zu schaffen neben der Arbeit. Es eröffnen sich dadurch natürlich neue Türen.

Also lass dich nicht aufhalten.

PatkIllA
2018-02-20, 21:01:43
An deiner STelle würde ich W-Info nehmen, der andere Studiengang ist IMO nix.
W-Info hat genug BWL und bringt wichtige Module der Informatik mit.Ich hatte das als Nebenfach und fand es ziemlich billig. Die das im Hauptstudium machen sind genau den Typ Student über den du dich beschwerst.
ich fand es zum Lernen am besten in kleinen Gruppen (3 bis 4 Leute) vorzubereiten und zu lernen. Da kann man sich Vorlesungen und Übungen auch größtenteils sparen. Und da man nicht alleine ist kann man sich gegenseitig in den Hintern treten.

Bzgl. Alter. Wenn du dir soviel Sorgen machst. Wie sieht mit Gesundheit und Fitness aus?
Was anderes wo dir die Zeit davonläuft ist Familie.

Acid-Beatz
2018-02-20, 21:06:11
Selbst fühle ich mich in so einem Alltagstrott gefangen, neue Ideen liest mal mal in der CT, ITX oder auf Golem. Aber in meiner Tätigkeit (besserer Systembetreuer) gibts wenig Angebote sich weiter zu entwickeln.
Vorneweg: Lese ich richtig heraus, dass Du mit Deiner Stelle mehr oder weniger zufrieden bist, aber im "Trott" gefangen oder hast Du eher Angst vor der Zukunft, dass Dich jemand ersetzt? Oder willst Du "einfach" mehr Gehalt?

Wenn Du an sich mit Deinem Job zufrieden bist, dann schau Dir doch da paar Nischen an: Linux, Datenbanken und Automatisierung (Ansible & Konsorten).

Wo liegen denn Deine aktuellen Schwerpunkte?

Grüße

Hamster
2018-02-20, 21:20:34
Wenn du nichts aufs Spiel setzt ("Ich kündige und nehme ein Vollzeitstudium auf") und es als Fernstudium eigenständig und eigenverantwortlich durchziehen willst, dann verstehe ich die Frage nicht.

Einfach machen! Du hast dann ja quasi nichts zu verlieren (selbst die Kosten kannst du ja in der Steuer geltend machen). Im Gegenteil: du kannst nur gewinnen. An Erfahrung und Wissen.

Selbst wenn du es nicht bis zum Ende durchziehen solltest (warum auch immer).

Monger
2018-02-20, 22:01:55
Oder soll ich alles komplett vergessen?

Vergiss es. Sieh es ein: das Leben ist mit 35 schon praktisch vorbei. Du gehörst zum alten Eisen, und du weißt es. Wozu sich noch fortbilden? Die Rente ist eh bereits um die Ecke.
Und wozu sich anstrengen? Wenn du scheiterst, war alles für die Katz. Du hast viele Jahre lang dich gequält, jetzt wird es Zeit mal zur Ruhe zu kommen. Der Job ist vielleicht nicht super, aber er bringt Geld und damit Sicherheit. Mehr brauchst du doch nicht wirklich.

Acid-Beatz
2018-02-20, 23:05:27
Vergiss es. Sieh es ein: das Leben ist mit 35 schon praktisch vorbei. Du gehörst zum alten Eisen, und du weißt es. Wozu sich noch fortbilden? Die Rente ist eh bereits um die Ecke.
Und wozu sich anstrengen? Wenn du scheiterst, war alles für die Katz. Du hast viele Jahre lang dich gequält, jetzt wird es Zeit mal zur Ruhe zu kommen. Der Job ist vielleicht nicht super, aber er bringt Geld und damit Sicherheit. Mehr brauchst du doch nicht wirklich.
Warum so polemisch, die Frage stellt sich doch - ganz ehrlich - eigentlich jeder mal? Ich könnte auch noch mal studieren aber das will ich nicht, selbst wenn es meine Eltern zahlen würden.
Die einzige Frage, die sich für mich aktuell stellen würde ist: Noch mal nach München oder nicht ... .

Maorga
2018-02-21, 00:27:22
Vergiss es. Sieh es ein: das Leben ist mit 35 schon praktisch vorbei. Du gehörst zum alten Eisen, und du weißt es. Wozu sich noch fortbilden? Die Rente ist eh bereits um die Ecke.
Und wozu sich anstrengen? Wenn du scheiterst, war alles für die Katz. Du hast viele Jahre lang dich gequält, jetzt wird es Zeit mal zur Ruhe zu kommen. Der Job ist vielleicht nicht super, aber er bringt Geld und damit Sicherheit. Mehr brauchst du doch nicht wirklich.

So ein Schmarr'n, da fängt das Leben erst an. Mit 35 hat er doch erst 10 Jahre 'effektiv' gearbeitet. Aller Voraussicht muss er wie auch ich wahrscheinlich bis 70 durchhalten, also noch 35 Jahre vor sich. Da kann man schon was anderes suchen, sonst steht er vielleicht doch mal mit 50 auf dem Abstellgleis und die Rente ist dann sowieso uninteressant.

Sertraline_Gast
2018-02-21, 01:07:47
Es stellt sich die Frage ob sich das wirklich lohnt. Der Markt wird mit studierten MINT-Absolventen geradezu überschwemmt. Ich habe einige Kollegen, die noch mit 30 zu studieren begonnen haben (Bereich: Produktionstechnik, MB, VT) und es im nachhinein bereut haben, weil sie nicht spürbar mehr Asche machen, dafür aber deutlich mehr Verantwortung tragen. Das Ammenmärchen mit "studiert = gutiert" ist schon seit mehr als zwei Jahrzehnten nicht mehr gültig.

Außerdem: muss denn heutzutage jeder studiert sein? Vielleicht besser einen Meister oder Techniker machen....? Das lohnt sich oft mehr als ein Studium und hat mehr praktischen Bezug. Ich möchte dir das Studium nicht ausreden, aber anregen, dass Du das ganze auch mal von der anderen Seite betrachtest. Bietet dein Betrieb denn vielleicht firmeninterne BA-Studiengänge an?

registrierter Gast
2018-02-21, 01:12:20
Monger hat das überspitzte Gegenteil seiner eigenen Meinung geschrieben. Damit versucht er den ratsuchenden Gast aus der Reserve zu locken und anzuspornen. Er stichelt ein bisschen. ;)

EL_Mariachi
2018-02-21, 01:41:59
Prince 2 und oder besser noch PMI Zertifizierung machen... und dann halt irgend welche Projekte machen 4 the win!

.

Mosher
2018-02-21, 05:59:38
Bitte einfach machen.

Du hast ein relativ gutes Einkommen, um dir ein Fernstudium zu finanzieren.
In deinem Alter und beruflicher Situation entscheidet sich noch so mancher für ein Fernstudium.

Wenn die mathematische Grundlagen fehlen, kann ein technisches Studium natürlich happig für den Einstieg werden, aber wo ein Wille, da ein Weg.
Es werden auch Repetitorien angeboten.

Wie weit spielt denn dein AG mit? Würdest du Sonderurlaub bekommen? Kannst du es verargumentieren, dass man bei euch zB üblicherweise soundsoviele Schulungen/Lehrgänge bekommt?

Ich selbst habe auch neben dem Vollzeitjob (nochmal) studiert, ein Bekannter ebenso, und der hat das mit Frau und Kleinkind auch sehr gut hinbekommen, war halt etwas langsamer als ich. Was soll's?

Der hätte es aktuell weder wegen der Kohle, noch wegen der Karriere nötig, macht es aber trotzdem, weil er jetzt (32) noch Bock hat. In einigen Jahren sieht's vielleicht anders aus.


Ich sage immer: Mitnehmen was geht, Bildung ist nie verschwendet und letzten Endes würde ich sowieso keine Kosten/Nutzen-Rechnung aufstellen (Bachelor kostet soundsoviel, wenn ich danach dann soundsoviel mehr verdiene, habe ich es nach x Jahren wieder drin) Das ist imho die falsche Motivation.

Iceman346
2018-02-21, 08:47:28
Ich bin 35, ausgebildeter Anwendungsentwickler und studiere seit 2 Jahren nebenberuflich Informatik an der Fernuni Hagen. Mein Arbeitgeber weiß es nicht, aus dem einfachen Grund weil dann keine Erwartungen entstehen und ich das Studium in der Form machen kann wie mir das genehm ist.

Das nimmt mir den Druck möglichst schnell da durchstochen zu wollen, denn ehrlich gesagt gibt es natürlich Momente wo man von der Arbeit heim kommt und kein Bock mehr hat seine Freizeit für die Uni zu opfern.

Aber bestandene Klausuren und Fortschritt im Studium sind dagegen eine sehr positive Erfahrung. Und selbst wenn ich das gelernte bei meiner aktuellen Stelle nicht nutzen sollte sehe ich das wie Mosher: Mehr Bildung ist nie eine Verschwendung.

Von der Fernuni Hagen kann ich ansonsten relativ positiv sprechen. Die Qualität des Lernmaterials schwankt natürlich je nach Fach, ein wirklicher Totalausfall war aber bisher nur Algorithmische Mathematik. Das Angebot an Betreuung durch Mentoriate, Studientage oder Zusatzmaterial im Internet ist aber umfangreich und war bisher qualitativ hochwertig.
Dazu ist der geldliche Aufwand hier nicht der Rede wert. 11€ Semestergebühr plus die Kosten für die Studienunterlagen (50€ für ein 2+1 Fach, 100€ für ein 4+2 Fach) welche man lediglich bei Erstbelegung zahlt.

Cyphermaster
2018-02-21, 09:08:51
Mir fallen schon eine ganze Weile diverse Veränderungen auf.
Vor allem die jungen drücken ordentlich aufs Gas.
Griff mit 25 Jahren auf Führungspositionen, in den Chefetagen wohlwollend aufgenommen. Selbst noch nichts geleistet aber Bullshit-Bingo spielen. Industrie 4.0, Automation, Künstliche Intelligenz und deren Prozessoptimierung etc sind solche Buzzwörter mit den um sich geworfen wird.

Es werden nur noch Studenten eingestellt, Quereinsteiger so wie ich sind mittlerweile aussterbende Exoten.

Selbst fühle ich mich in so einem Alltagstrott gefangen, neue Ideen liest mal mal in der CT, ITX oder auf Golem. Aber in meiner Tätigkeit (besserer Systembetreuer) gibts wenig Angebote sich weiter zu entwickeln.

Da heißt es, du machst den Job doch super und die jungen Bachelors brauchen ja erstmals ne Kompetenz die se aufbauen müssen.

(...)

Wie gesagt bei meiner Arbeit auf eine Veränderung zu hoffen kann etwas länger dauern und bei Betrieblichen Ausschreibungen werden primär die Studenten bevorzugt.
Weiterer möglicher, simpler Ansatz: Versuche deinen direkten Chefs klar zu machen, daß du dich weiterbilden willst/neue Herausforderungen suchst, was dir aktuell aber mangels Weiterbildungsmöglichkeiten aber verwehrt bleibt. Kurz: Mitarbeitergespräch, siehe auch den Tip von Mosher. ;)

Einigermaßen vernünftige Chefs sollten reagieren und im Interesse der eigenen Abteilung versuchen, dich in existierende Qualifizierungsprogramme zu bekommen (falls du nicht geeignet bist aus ihrer Sicht, hörst du's dann auch und weißt, wo du stehst). Und wenn nix geht, kannst du immer noch eigeninitiativ außerhalb der Firma WEiterbildungsangebote angehen.

Monger
2018-02-21, 21:43:18
Warum so polemisch, die Frage stellt sich doch - ganz ehrlich - eigentlich jeder mal? Ich könnte auch noch mal studieren aber das will ich nicht, selbst wenn es meine Eltern zahlen würden.
Die einzige Frage, die sich für mich aktuell stellen würde ist: Noch mal nach München oder nicht ... .
Ich stand auch schon vor der Frage: Master dranhängen oder nicht?
Hab mich dagegen entschieden, obwohl es meiner Karriere gut getan hätte, und jetzt wahrscheinlich ein paar Türen mehr zu sind.

Bereue ich es rückblickend? Ne, mein Leben war mit anderen Dingen gut genug gefüllt.
Ist halt ne Abwägungsfrage. Aber man sollte die eigene Motivation für ein Ja oder ein Nein hinterfragen. Das Leben "auszusitzen" wäre wahrscheinlich unklug. Nicht nur dass es wahrscheinlich länger dauert als man glaubt, es gibt auch jenseits der Wirtschaftlichkeit noch viele andere Gründe weshalb Veränderung gut ist.
Aber man hat auch ein Recht darauf, mal durchzuatmen und einfach nichts neues zu tun. Das ist auch okay.

Hübie
2018-02-21, 22:21:55
Irgendwie fühle ich mich jetzt gar nicht mehr so schlecht, weil ich mit 37 mein Bachelor mache. :D Ich hatte damals wirklich Angst und gerade Mathe/Physik/Werkstoffkunde/Mechanik haben mich auseinander genommen (Abi hab ich 2002 gemacht). Im Nachhinein stelle ich fest, dass es alles machbar ist - auch mit Kleinkind und deutlich weniger Geld, als zuvor. Das was ich bisher erlernt habe und gelernt habe ist jetzt schon unersetzbar für mich. Allein das Auslandsjahr war sehr lehrreich, wenn auch extrem teuer, da ich zwei Haushalte plus Flüge etc tragen musste.
Wenn also die finanzielle Grundlage da ist: Mach das ruhig und beherzige die Tipps der anderen hier. Nur Mut! :smile:

pest
2018-02-21, 22:37:48
Da heutzutage jeder der bis 3 zählen kann einen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften oder ähnlichem Gedöhns hat und dann in die Personalabteilung eines größeren Konzerns rutscht, ist der Erwerb eines solchen Faltblattes zu empfehlen
Da die meisten verdammt dünne Bretter bohren sollte dich das motivieren!

Ich selbst habe einen Dr.rer.nat und bekomme genauso viel Gehalt wie du...also sieh' es sportlich

Hübie
2018-02-21, 22:49:22
Als Dr. bekommst du "nur" 51k brutto? Ist das so gewollt? Arbeitest du Vollzeit? Die Doktoranden die ich so kenne haben eher so ab 60k aufwärts. Ein Freund ist BauIng und bekommt 60k...

pest
2018-02-21, 22:54:04
ich bin einer der Wenigen mit einer vollen Stelle...willkommen in der (deutschen) Wissenschaft :> ...
muss man auch immer im Hinblick auf die Lebensumstände sehen...als PostDoc in München mit 2 Kindern würde ich mich wahrscheinlich erschießen und da sind 60-70k auch Perlen vor die Säue

kiX
2018-02-22, 00:15:59
Als Dr. bekommst du "nur" 51k brutto? Ist das so gewollt? Arbeitest du Vollzeit? Die Doktoranden die ich so kenne haben eher so ab 60k aufwärts. Ein Freund ist BauIng und bekommt 60k...
Als Doktorand 60k... :freak: selbst bei einer vollen Stelle, die es klassischerweise abseits von Ingenieuren kaum gibt, ist man bei E13 Stufe 3 bei 52k inkl Weihnachtsgeld im TVL West.
Für alle anderen gibt's nur 65% und damit 34k p.a.

Und als Postdoc an der Uni ist die volle E13 ebenfalls fast das Höchste der Gefühle.

Hübie
2018-02-22, 01:02:23
Dann kenne ich die "falschen" Doktoranden. :D Scherz beiseite: Es scheint also ziemliche Unterschiede zu geben in welcher Fakultät man seinen Doktor gemacht hat? War mir so gar nicht bewusst. Hier in Bremen haben wir Mercedes, Airbus, DB und noch so einiges aus Grundlagenforschung (AI/Automotive/Robotics/Satteliten..), Raumfahrt (Triebwerke, Satelliten), Lebensmittelindustrie. Aus diesen Bereichen kommen die auch und da ist nix unter 60k.

kiX
2018-02-22, 07:42:00
Dann kenne ich die "falschen" Doktoranden. :D Scherz beiseite: Es scheint also ziemliche Unterschiede zu geben in welcher Fakultät man seinen Doktor gemacht hat? War mir so gar nicht bewusst. Hier in Bremen haben wir Mercedes, Airbus, DB und noch so einiges aus Grundlagenforschung (AI/Automotive/Robotics/Satteliten..), Raumfahrt (Triebwerke, Satelliten), Lebensmittelindustrie. Aus diesen Bereichen kommen die auch und da ist nix unter 60k.
Das Geld kriegen sie dann nicht als Doktorand sondern als Angestellter einer Firma.

Schnäppchenjäger
2018-02-22, 13:17:43
Da heutzutage jeder der bis 3 zählen kann einen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften oder ähnlichem Gedöhns hat und dann in die Personalabteilung eines größeren Konzerns rutscht, ist der Erwerb eines solchen Faltblattes zu empfehlen
Da die meisten verdammt dünne Bretter bohren sollte dich das motivieren!

Ich selbst habe einen Dr.rer.nat und bekomme genauso viel Gehalt wie du...also sieh' es sportlich
Ja aber wäre dieser Dr. rer. Nat. in reiner Mathematik gewesen, sähe es ganz anders aus.

pest
2018-02-22, 13:23:29
genau, als reiner Mathematiker bekommst du im öffentlichen Dienst immer mehr Gehalt...weil "muh equations"..."much group theory"..."awesome topology"
das meine Software die Ergebnisse für ein Nature paper produziert hat, ist natürlich irrelevant

Schnäppchenjäger
2018-02-22, 14:20:20
genau, als reiner Mathematiker bekommst du im öffentlichen Dienst immer mehr Gehalt...weil "muh equations"..."much group theory"..."awesome topology"
das meine Software die Ergebnisse für ein Nature paper produziert hat, ist natürlich irrelevant
Ich meine als reiner Mathematiker in der Forschung. Alles andere ist doch fast schon Overkill.

pest
2018-02-22, 14:29:33
ich weiß nicht, was du unter "Forschung" verstehst. Forschung bedeutet für mich Institut oder Universität und da bekommst du nunmal TVL-13!

In der Industrie kann man natürlich auch forschen, da interessiert sich aber niemand für die Eigenschaften ternärer Operatoren sondern für das Produkt.

Das heißt z.b. aktuell Entwicklung von "Heuristiken" für Deep Learning Algorithmen. Das ist angewandte Mathematik, wenn wir schon beim Erbsenzählen sind.

maximum
2018-02-22, 14:49:06
Also bei uns bekommen PostDocs E14. Aber nur die allerwenigsten bekommen eine unbefristete Stelle.

Opprobrium
2018-02-22, 17:49:55
Mit Mitte 35 geht grad noch so. Ende 35 wird's dann aber schon knapp :wink:

Im Ernst: Wenn du es Dir leisten kannst, warum nicht, mach ich auch gerade. Man lernt doch auch für's Leben, und das Leben ist mehr als nur der Job. Aber wenn einen der Job nicht erfüllt, dann ist trotzdem ein großer Teil des Lebens unerfüllt. Oder so :smile:

Du wirst auch feststellen, daß die seriösen Arbeitgeber oft auch durch die Bullshit Bingo Phrasen durchsehen können und sich freuen, jemanden mit Lebenserfahrung zu finden. Es gibt ja auch schon erste Beschwerden aus der Wirtschaft, daß sie von 21 Jährigen mit Uniabschluß überrannt werden, die im Endeffekt nichts können und von noch weniger eine Ahnung haben.

Florida Man
2018-02-22, 19:30:55
Einfach Deinem Bauchgefühl folgen, ehrlich. Das Leben nehmen wir in Deutschland viel zu ernst, die Angst zu scheitern ist völlig übertrieben ausgebildet.

Noch eine kleine Anmerkung: Ein Flugzeug startet durch, wenn eine geplante Landung aufgrund eines unfgewollten Ereignisses abgebrochen werden muss. Bei einem Durchstartmanöver wird das eigentliche Ziel nicht erreicht. "Durchstarten" zu wollen ist daher ein unpassender Ausdruck für das, was Du gerne möchtest.

Joe
2018-02-22, 20:36:09
Ich finde den Fred faszinierend, mir geht nämlich genau umgekehrt.

Liebend gerne würde ich was komplett Anderes machen, am besten noch in nem anderen Land. Aber hier ist das Bettchen einfach gemacht. Ich hab 14 Jahre lang richtig hart gearbeitet um da zu stehen, wo ich bin und das Geld das ich jetzt verdiene ist so extrem leicht verdient, quasi im Schlaf.

Jetzt wieder 10+ Jahre reinknüppeln um vielleicht da hin zu kommen, wo ich jetzt bin und auf dem Weg noch ne halbe Million oder mehr an Verdienstausfall liegen lassen. Nope. Dann lieber hier noch das Boot etwas weiter schaukeln und zwischen 40 und 50 in Ruhestand gehen.
Wenn Du allerdings in sonem 08/15 8-17:00 Uhr Job fest hängst, ist das natürlich was anderes. Was hast Du zu verlieren? Die Leiter hat sehr sehr viel mehr Sprossen nach oben als nach unten und das leben ist einfach zu kurz für so nen Mist.

PatkIllA
2018-02-22, 21:10:10
Noch eine kleine Anmerkung: Ein Flugzeug startet durch, wenn eine geplante Landung aufgrund eines unfgewollten Ereignisses abgebrochen werden muss. Bei einem Durchstartmanöver wird das eigentliche Ziel nicht erreicht. "Durchstarten" zu wollen ist daher ein unpassender Ausdruck für das, was Du gerne möchtest.Statt Stillstand gibt man nochmal Vollgas. Beim Touch And Go macht man absichtliches Durchstarten. Das gibt es wahrscheinlich sogar häufiger als Abruch der Landung.Außerdem weiß er ja noch nicht mal das Ziel.
Die Leiter hat sehr sehr viel mehr Sprossen nach oben als nach unten und das leben ist einfach zu kurz für so nen Mist.Wobei Metallbranche schon überdurchschnittlich gut ist.
51k wären auf dem Land für eine Ausbildung schon in Ordnung.
Und extrem hart arbeiten und karriereleiter auch schon nach Hamsterrad klingt.

Joe
2018-02-22, 22:23:53
Ich finde oft ist es gar nicht der Beruf an sich, sondern genau der Job, den man gerade macht.
Kumpel hat z.B. CNC Fräser gelernt und son 08/15 Job gemacht. Das war dann langweilig also hat er den Gleichen Job gemacht aber Kanonenrohre Für Kriegsschiffe o.Ä. gemacht und jetzt wo das auch ausgelutscht ist macht er High End Custom Felgen für geile Sportwägen und Concept Cars, die halt dann mal alle Bei Ihm rum stehen.

Swissr
2018-02-22, 23:37:51
Ich bin minimal älter als du, bin Senior Manager (dritte Führungsebene, Teamleiter<Manager<Senior Manager) und sehne mich manchmal nach dem unbeschwerterem Job von 2014 zurück.

Damit will ich nur verdeutlichen, dass es auch ein "Andersrum" gibt.

Sertraline_Gast
2018-02-22, 23:48:22
Ich bin minimal älter als du, bin Senior Manager (dritte Führungsebene, Teamleiter<Manager<Senior Manager) und sehne mich manchmal nach dem unbeschwerterem Job von 2014 zurück.

Was verdient man als Senior Manager so circa? Und was hast Du gelernt?

Haarmann
2018-02-23, 03:51:55
Ich wüsste jetzt nicht wirklich, was das bringen soll - die Leute, die gesucht werden sind 25, haben zig Abschlüsse und 20 Jahre Berufserfahrung ;).

Ich kenne auch Leute, die immer weitere Kurse hinlegen - die wirken aber irgendwie nicht zufriedener.
Swissr ist da wenigstens mal ehrlich.

Schnäppchenjäger
2018-02-23, 10:17:30
Ich wüsste jetzt nicht wirklich, was das bringen soll - die Leute, die gesucht werden sind 25, haben zig Abschlüsse und 20 Jahre Berufserfahrung ;).Unsinn. Wer immer noch an die Mär mit dem Alter glaubt hat einfach keine Ahnung vom Berufsleben.
Ich werde selber demnächst mit 60k Brutto einsteigen :wink:
Null Berufserfahrung, habe in meinem Leben nur 2x gearbeitet für 2 Monate. Mit 14 Zeitung austragen, mit 19 im Rewe Regale einräumen.

Daredevil
2018-02-23, 10:26:36
Der Threadstarter verdient laut seinen Aussagen aber auch gut und ist trotzdem leicht unzufrieden.
Was bringt einem nun deine Aussagen, dass du 60k als Einstieg verdienst?

Die Diskussion ist doch auf einer ganz anderen Ebene, als auf nur dem reinen Gehalt gebaut.
Deine 60k können als Stellv. Geschäftsleiter sein, aber auch als 60Std 3-Schicht Arbeiter, das hat Null Aussage über deine Lebensqualität.

Ontopic:
Tu, was du für richtig hältst und probier dich aus, du hast nur dieses eine Leben und niemand hat dir vorzuschreiben, was du zu tun und zu lassen hast.
Ich denke mit 30 gerade nach, nochmal eine Ausbildung zu beginnen in einem Job, der mich sehr interessiert ( Mikrotechnologe ), man muss sich aber dann finanziell arrangieren und seinen Lebensstandard anpassen. Das muss jeden klar sein, ist aber überhaupt nicht schlimm. Das schlimmste wird sein, dass man seinen "Status", weil man einen dicken Job hat, einfach mal ablegt.

Hübie
2018-02-23, 10:33:50
Was genau machst du denn? Es gibt Jobs oder Branchen die nicht viel Erfahrung brauchen. Quervergleiche sind daher unangebracht.
Beispiel: Ein Freund ist technischer Informatiker und hat sich mit Java Enterprise eine seltene Expertise autodidaktisch angeeignet, welche am Markt sehr gefragt ist. Entsprechend rieselten auch ohne Berufserfahrung etliche Angebote in der 55-60-Tausend Region rein.
Im Gegensatz dazu mein bester Freund: Diplom Bauingenieur. Stieg damals mit unter 35k brutto ein, eignete sich jetzt über die Jahre einen unheimlichen Stil an, der ihn sehr wertvoll für Unternehmen macht. Jedes Jahr Abwerbeversuche. Sein Arbeitgeber hat dem mit einem Gehalt von über 60k einen Riegel vorgeschoben. Ich kenne keinen Bauing der mit unter 10 Jahren Praxis dieses Gehalt hat. Also, mh. Wir sollten den Kindern also Namen geben.

Ich selber habe aus der Situation heraus entschieden, dass ich mein Gehalt aufgebe und ein Vollzeitstudium beginne. Das würden sich die meisten gar nicht trauen, denn wir Joe sagte: Das Nest ist ja gemacht.
Mir geht es dabei nicht mal ums Geld, sondern darum meine Lebenszeit nicht mit einem Job zu vergeuden, der nicht all meine Fähigkeiten und Fertigkeiten fordert und entwickelt. Ob es sich finanziell gelohnt hat kann ich eh erst in 35 Jahren sagen. ;)

@Daredevil: Volle Zustimmung! :up:
Ich hatte damals zwei Volvos, 105 m² Wohnung in toller Lage und habe dies vorübergehend aufgegeben. Man kommt schon irgendwie klar, wenn man nicht sehr kapitalistisch / materialistisch ist. Bin zum Beispiel viel bescheidener geworden als früher. Da freut man sich über kleine Gesten viel, viel mehr als über teure Geschenke... =)