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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dynamischer Datenträger?


WhiteVelvet
2018-02-28, 16:45:15
Ich habe von einem Kollegen eine Festplatte aus seinem alten Rechner bekommen, von der ich Daten auslesen soll. Diese Festplatte wird aber bei mir nicht in Windows eingebunden. Die Datenträgerverwaltung sagt, dass die Platte "Dynamisch / Ungültig" sei... was bedeutet das?

Ich könnte sie über einen Rechtsklick in einen Basisdatenträger konvertieren, aber da steht dann etwas von "Daten gehen verloren"... da lasse ich also lieber die Finger von... wobei an anderer Stelle im Internet gesagt wird, dass da keine Daten verloren gehen würden...

Was kann ich tun? Acronis hätte ich hier noch rumliegen, kann das noch irgendwas?

Dr.Doom
2018-02-28, 16:56:13
Ich hab' früher für solche Vorkommnisse gerne "testdisk" benutzt, aber ich weiss nicht, ob's heutzutage noch funktioniert -- seit damals gab's keine Vorkommnisse mehr.

testdisk: https://www.cgsecurity.org/wiki/Schritt_f%C3%BCr_Schritt_Wiederherstellungsbeispiel

sun-man
2018-02-28, 17:10:21
Schau ggfs mal mit dem drauf: Ist Free und weitestgehend Werbefrei

https://www.partitionwizard.com/free-partition-manager.html

qiller
2018-02-28, 18:53:41
testdisk funktioniert wunderbar. Würde aber die Live-Linux Variante vorziehen, da dann irgendwelche Automatismen von Windows, Hintergrunddienste oder Antivirenprogramme nicht stören können. Das wird nämlich dann interessant, wenn die Platte nen Defekt hat.

WhiteVelvet
2018-03-01, 07:20:11
Kann denn noch jemand etwas dazu sagen, was dieser Zustand "dynamischer Datenträger" bedeutet? Wie kommt die Festplatte dazu?

Dr.Doom
2018-03-01, 08:50:35
Kann denn noch jemand etwas dazu sagen, was dieser Zustand "dynamischer Datenträger" bedeutet? Wie kommt die Festplatte dazu?Indem man den Datenträger explizit in einen solchen umwandelt.

Ein "Basisdatenträger" folgt dem althergebrachten Schema mit höchstens vier primären Partitionen, eine davon kann eine "erweiterte Partition" sein, die wiederum weitere (logische) Partitionen aufnehmen kann.
Ein "dynamischer Datenträger" unterstützt so Krempel wie Spiegelung ("Software-Raid") und Zusammefassen mehrerer Datenträger zu einem "Volume" (zwei+ Platten, die wie eine "aussehen"). Im Grunde etwas, das man als Ottonormalanwender eher selten braucht.

Lord Wotan
2018-03-01, 08:59:02
Wenn er nur eine Festplatte beim Software Raid O hat wird ihn das Programm nichts nutzen. Deshalb hat er auch das Problem das er die Daten nicht auslesen kann. Es fehlt die zweite HD zum Raid 0

WhiteVelvet
2018-03-01, 12:12:10
Dann käme ich niemals an die Daten, auch nicht mit fdisk, dran, richtig? Hmmm...

Lord Wotan
2018-03-01, 12:18:40
Dann käme ich niemals an die Daten, auch nicht mit fdisk, dran, richtig? Hmmm...

Ja, denn wenn man nur die hälfte eines Raid 0 hat, kann man die Daten nicht wieder zusammensetzen. Das ist absolut nicht möglich. Deshalb rate ich jeden der ein Raid 0 betreibt ob in Hard oder Software, immer ein Backup Programm dann zu nutzen. Dann ist der Ausfall einer HD egal. Die kann man dann ohne Datenverlust ersetzen mit den Backup. Wobei heute immer besser ist statt ein HD Raid 0 zu betreiben, lieber gleich eine SSD.

WhiteVelvet
2018-03-01, 13:22:41
Habe gerade nochmal beim Kollegen nachgefragt. In dem alten Rechner war nur eine SSD drin, aber keine zweite baugleiche HDD. Es scheint also kein RAID gegeben zu haben. Daher macht es noch weniger Sinn, dass diese HDD kein normaler Basisdatenträger ist, sondern "dynamisch" :confused:

PHuV
2018-03-01, 13:41:54
Dynamische Datenträger hat erst mal nichts mit Raid zu tun. Man verwendet diese, um logisch Partitionen zu erweitern. Beispiel

SSD - DD mit 100 GB D:\
HDD1 - DD mit 1 TB D:\
HDD1 - DD mit 2 TB D:\

Der Vorteil ist eben, daß man ein logische Partiton "dynamisch" permament erweitern kann. Der Nachteil ist aber, eben wie in Deinem Fall, daß man nicht mehr genau bestimmen kann, wo welche Daten liegen. Im schlechtesten Fall sind die Daten verteilt auf die verschiedenen Datenträger, und man bekommt von einer Platte nur Fragmente von Dateien. Eine logische Partition ist eben nur eine Liste von Blöcken eines Dateisystems, wo die Daten überall frei verteilt werden können, über alle Datenträger hinweg. Das macht eine Datenrettung eines einzelen Datenträgers - wie man schnell erkennen kann - schwierig bis fast unmöglich.

WhiteVelvet
2018-03-01, 14:47:01
Danke für die ausführliche Erläuterung, PHuV. Dann verstehe ich jetzt, was der Hobbyadmin damals da eingerichtet haben muss. Dann kann ich die Datenrettung wohl vergessen, wenn Teile des Laufwerks auf der SSD drauf waren. Denn die startet gar nicht mehr. Beim Hochfahren des Rechners kommt jedenfalls sofort das PXE Boot hoch...

PHuV
2018-03-01, 14:48:42
Hast Du den noch alle weiteren Platten oder nur diese eine?

WhiteVelvet
2018-03-01, 15:08:25
Die SSD habe ich leider nicht vorliegen...

Lord Wotan
2018-03-01, 17:48:38
Dynamische Datenträger hat erst mal nichts mit Raid zu tun. Man verwendet diese, um logisch Partitionen zu erweitern. Beispiel

SSD - DD mit 100 GB D:\
HDD1 - DD mit 1 TB D:\
HDD1 - DD mit 2 TB D:\

Der Vorteil ist eben, daß man ein logische Partiton "dynamisch" permament erweitern kann. Der Nachteil ist aber, eben wie in Deinem Fall, daß man nicht mehr genau bestimmen kann, wo welche Daten liegen. Im schlechtesten Fall sind die Daten verteilt auf die verschiedenen Datenträger, und man bekommt von einer Platte nur Fragmente von Dateien. Eine logische Partition ist eben nur eine Liste von Blöcken eines Dateisystems, wo die Daten überall frei verteilt werden können, über alle Datenträger hinweg. Das macht eine Datenrettung eines einzelen Datenträgers - wie man schnell erkennen kann - schwierig bis fast unmöglich.
Wer macht den ein Dynamische Datenträger mit JBOD aus einer SSD mit einer HD? Was soll das den bringen?. Die HD ist doch viel langsamer als eine SSD!

PHuV
2018-03-01, 17:55:19
Anwender und DAUs kommen jeden Tag auf interessante Ideen. :wink: Wer eben mal Platz auf einer Partition braucht, ist ein dynamische Datenträger per se keine schlechte Idee. Nur wenn eine Platte ausfällt, oder mal will was davon von einer Platte retten will, wird es blöde, siehe hier.

Lord Wotan
2018-03-01, 17:57:23
An besten lässt er sich die SSD noch geben und schließt dann beide an. Dann müsste er das als gesamten Dynamische Datenträger auslesen können, denke ich.

Es sei den dessen Kuppel hat noch Externe HD´s/ SSD´s in den Verband des Dynamische Datenträger mit JBOD eingebunden.


Warum bringt der Kunpel nicht den gesamten PC vorbei. Denn kann man die HD wieder einbauen. Und die Daten per Netzwerkkabel auslesen auf zweiten Rechner.

PHuV
2018-03-01, 18:44:32
Yup, so hätte ich es auch vorgeschlagen, bei so was muß man wieder die originale Konfiguration herstellen. Nur blöde, wenn die SSD dann schon weiterverarbeitet bzw. gelöscht/neuinstalliert wurde. Dann mußte man mit Tools wie Ontrack und Co. da mal ran und die Platte analysieren. Je nach Größe kann das ein paar Tage dauern.

WhiteVelvet
2018-03-02, 08:21:22
Ich probiere mal, dass ich bei ihm vor Ort alles in den Rechner packe... ich danke Euch soweit!