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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum nutzen wir unsere Smartphones nicht auch als PC?


Marshall
2018-04-01, 18:01:37
Hallo zusammen,

ich habe letztens durch Zufall das DEX System von Samsung (http://www.samsung.com/de/apps/samsung-dex/) gefunden und habe mich da gefragt, wieso es sowas nicht schon viel länger und vor allem häufiger gibt? Ich habe dann weiter gesucht und dann herausgefunden, dass Linux auf Android läuft (https://www.androidauthority.com/install-ubuntu-on-your-android-smartphone-765408/) man braucht dafür eigentlich nur nen Monitor der MHL unterstützt oder ne WiFi Cast Lösung.

Daher stellt sich mir die Frage: wie gut funktioniert so was? Wie Leistungsfähig sind aktuelle Smartphones im Vergleich zu mittelstarken Notebook CPUs? Und wie sieht die Zukunft aus? Die meisten brauchen ja eh nicht mehr viel Leistung und nutzen ihren PC zum Surfen und ein bisschen Office.. Notebook Prozessoren haben auch irgendwie gefühlt seit ein paar Jahren nicht mehr Leistung dazu bekommen sonder eher Ultralowvoltagekram und so weiter. Da sollten doch halbwegs flotte Smartphone CPUs locker reichen mit Linux?

Ich wünsche mir auf jeden Fall das das in Zukunft einfach möglich sein wird, sein Smartphone zu Hause an die Dockingstation zu stecken und dann Linux Mint oder Ubuntu oder auch Win 10 nutzen zu können..

Silent3sniper
2018-04-01, 18:10:17
Viel zu wenig Leistung um sich nicht die Augen auskratzen zu wollen.

Marshall
2018-04-01, 18:18:34
Viel zu wenig Leistung um sich nicht die Augen auskratzen zu wollen.
Wie sieht das denn ungefähr aus? Also wie viel Leistung haben diese? Z.B. Exynos 9810 powered Samsung Galaxy S9 Plus im Vergleich zu nem normalen i3/i5 Notebook Prozessor?

Samsung Exynos 9810 (http://www.samsung.com/semiconductor/minisite/exynos/products/mobileprocessor/exynos-9-series-9810/), 4 x 2,9 GHz + 4 x 1,9 GHz mit 6GB Ram aus dem S9+
Im Vergleich zu dem i5-3320m aus dem T430 (https://ark.intel.com/de/products/64896/Intel-Core-i5-3320M-Processor-3M-Cache-up-to-3_30-GHz) oder i5-7200 aus nem aktuellen T480 (https://ark.intel.com/de/products/95443/Intel-Core-i5-7200U-Processor-3M-Cache-up-to-3_10-GHz) konnte keine Seite finden wo man die direkt Vergleich kann

Rooter
2018-04-01, 19:28:25
Die Idee ist ja nicht neu, siehe Continuum von Microsoft oder auch dieses Video von 2012 mit einem Galaxy Note 2:

9nh2NSLgaII

MfG
Rooter

AnnoDADDY
2018-04-01, 19:43:55
Man findet Maximal den geekbench als Vergleich und da kommen die Smartphone CPUs irgendwo auf Intel Atom Nivea raus, also ausreichend mit ordentlichen Speicher. Aber nicht wirklich berauschend.

konkretor
2018-04-01, 20:07:48
Dann kommt das Problem der Kühlung noch dazu

Leonidas
2018-04-02, 05:57:45
Ich denke, das man Smartphones für ernsthafte Aufgaben schon allein deswegen nicht verwenden kann, weil jene so unglaublich anfällig für "böse" Apps sind bzw. weil man dort als Nutzer keinerlei Kontrolle erlangen kann. Auf dem PC ist zwar technisch mehr bösartiges möglich, aber dort gibt es dafür auch Wartungsinstrumente, womit man gegensteuern kann. Echte Arbeit und wichtige Daten werden bei mir nie aufs Smartphone kommen.

Rooter
2018-04-02, 10:01:41
Ich denke, das man Smartphones für ernsthafte Aufgaben schon allein deswegen nicht verwenden kann, weil jene so unglaublich anfällig für "böse" Apps sindIst das denn auf dem PC so viel anders? Wenn ich die "Rechnung.exe" anklicke und auf "Erlauben" klicke bin ich gefickt, hier wie dort.

bzw. weil man dort als Nutzer keinerlei Kontrolle erlangen kann.Es gibt ja auch noch Root.

Ich habe aber auch keine wichtigen Daten (ausschließlich) auf dem Smartphone, aber eher deswegen, weil ich lieber zuhause sicher verwahre als in der Gegend spazieren zu tragen (Verlust, Diebstahl...).

MfG
Rooter

Leonidas
2018-04-02, 10:57:56
Ist das denn auf dem PC so viel anders? Wenn ich die "Rechnung.exe" anklicke und auf "Erlauben" klicke bin ich gefickt, hier wie dort.


Die Differenz ist, das ich mich auf dem PC wehren sowie vorsorgen kann. Beides ist auf dem Smartphone so gut wie nicht möglich. Einzige funktionierende Lösung ist dort (immer wieder) ein Werksreset.

In gewissem Sinne fehlen auf Smartphones einfach nur die passenden Tools, wie es sie auf dem PC schon länger gibt. Aber auf Smartphones baut so was auch niemand, das Publikum was damit operiert, ist nochmals viel kleiner als auf dem PC.

lumines
2018-04-02, 11:30:21
Die Differenz ist, das ich mich auf dem PC wehren sowie vorsorgen kann.

Die meisten Leute "wehren" sich mit Personal Firewalls auf Applikationsebene und Antivirenscannern. Die Jahre und Jahrzehnte kompromittierter Desktop-Rechner haben IMHO eindrucksvoll gezeigt, dass das sowohl für normale Nutzer als auch Experten im großen Stil einfach nicht funktioniert.

Überwachst du jeden Zugriff auf das Dateisystem? Nein? Ich denke mal, dass das mit der Architektur unserer Desktop-Betriebssysteme der einzige sinnvolle Schutz gegen Schadcode ist, der nicht gerade Sicherheitslücken in der installierten Software ausnutzt.

Beides ist auf dem Smartphone so gut wie nicht möglich. Einzige funktionierende Lösung ist dort (immer wieder) ein Werksreset.

Nö, du deinstallierst die App.

Dir scheint nicht klar zu sein, dass sowohl unter iOS als auch Android alle Apps in einer Sandbox ohne höhere Rechte laufen. Davon kann man am Desktop nur träumen.

In gewissem Sinne fehlen auf Smartphones einfach nur die passenden Tools, wie es sie auf dem PC schon länger gibt.

Nö, sie sind bei den meisten mobilen Betriebssystemen einfach überflüssig.

PatkIllA
2018-04-02, 11:47:17
Nö, sie sind bei den meisten mobilen Betriebssystemen einfach überflüssig.Insbesondere wenn man nur apps aus den offiziellen installiert ist das sicherer als was man auf dem Privat PC hat.
Trotz praktisch ungepatchtem Android bei fast allen Modellen ist noch nichts passiert, was man zumindest in der Vergangenheit bei Windows hatte.
Ist das denn auf dem PC so viel anders? Wenn ich die "Rechnung.exe" anklicke und auf "Erlauben" klicke bin ich gefickt, hier wie dort.Du kannst auf dem Phone aber gar nicht per einfachem Klick eine exe starten.

Mortalvision
2018-04-02, 13:05:20
Der PC hat eben die volle Vielfalt an Schnittstellen und Interfaces, und das in Hardware wie Software :D

Rooter
2018-04-02, 19:38:17
Die Differenz ist, das ich mich auf dem PC wehren sowie vorsorgen kann. Beides ist auf dem Smartphone so gut wie nicht möglich. Einzige funktionierende Lösung ist dort (immer wieder) ein Werksreset.Was ist mit dem Safe-Mode? Spätestens dort kann man die böse App deinstallieren. Wenn man natürlich so doof naiv war der bösen App Root-Rechte zu geben, hatte die noch ganz andere Möglichkeiten zu wüten und Dinge kaputt zu machen. Aber das ist unter Windows ja genau so.

Du kannst auf dem Phone aber gar nicht per einfachem Klick eine exe starten.
Wenn das Opfer gut genug social engineert wurde, spielt die Anzahl der nötigen Klicks ja keine Rolle. Bei meinem Androiden kann ich fremde .apk mit wenigen Klicks installieren, man muss die Aktion halt gesondert erlauben.

MfG
Rooter

Daredevil
2018-04-02, 19:39:55
Also wenn ich unterwegs bin und keinen Rechner habe, nutze ich mein Smartphone als "PC", weil ich damit quasi alles erledigen kann, was ich sonst mit einem PC erledigen könnte.
Das ist ja der Sinn eines Smarten Phones, eines Mini Computers.

Aber für eine 100% Umsetzung fehlt es wohl noch ein wenig an Dampf, aber das kommt mit Sicherheit... :)

lumines
2018-04-02, 20:00:17
[...] man muss die Aktion halt gesondert erlauben.

Selbst dann kann die App nicht einfach so am System etwas ändern. Gerade bei mobilen Betriebssystemen ist ein Werksreset in den allermeisten Fällen komplett unnötig. Bei Windows sieht das schon ganz anders aus.

RaumKraehe
2018-04-02, 20:24:14
Ich denke das genau dahin die Entwicklung gehen wird. Momentan gibt es ja schon erste Autos mit Dockingstation bei denen das Handy dann die Funktion des Boardcomputers übernimmt.

Das passiert vielleicht nicht in 5 Jahren, aber in 15-20 könnte ich mir so was vorstellen. Du kommst nach Hause packst dein mobilen Assistenten in das Dock und der übernimmt auch gleich alle Steuerfunktionen in der Wohnung oder so.

patrese993
2018-04-03, 03:11:44
Ich vermute eigentlich auch, daß die Reise dahin gehen wird. Fand schon immer Möglichkeiten, wie beim Motorola Atrix, Note 2, Asus Padfone, Continuum oder DeX interessant, aber bisher war es halt immer halbherzig.
So langsam kommen wir mit der Rechenleistung in Gefilde, bei denen es interessant wird, das Handy einfach in eine Docking Station zu stecken und Monitore, KeyBoards, Mäuse, Drucker/Scanner und externe Verstärker zu nutzen. Es muß ja nicht gezockt werden... größere Daten und Backups dann alle auf ein NAS im Heimnetz.
Ich wünsche mir sowas schon seit Langem, aber es scheitert leider immer an der Softwareunterstützung, auch Brenner sind da noch so ein Thema. das für mich noch aktuell ist, da sind teilweise ja vollwertige Laptops mit DockingStation überfordert, gerade bei älterer Peripherie.

Leonidas
2018-04-03, 09:15:29
Die meisten Leute "wehren" sich mit Personal Firewalls auf Applikationsebene und Antivirenscannern. Die Jahre und Jahrzehnte kompromittierter Desktop-Rechner haben IMHO eindrucksvoll gezeigt, dass das sowohl für normale Nutzer als auch Experten im großen Stil einfach nicht funktioniert.


Ich sehe persönlich sehr viel mehr verseuchte Smartphones als PCs. Hängt natürlich auch an den Benutzern ab, welche beim Smartphone irgendwie sorgloser sind - obwohl sie es dringender brauchen als einen PC.




Überwachst du jeden Zugriff auf das Dateisystem? Nein? Ich denke mal, dass das mit der Architektur unserer Desktop-Betriebssysteme der einzige sinnvolle Schutz gegen Schadcode ist, der nicht gerade Sicherheitslücken in der installierten Software ausnutzt.


Nein, das tue ich nicht. Aber es gibt andere Wege, deren Erfolgsquote in der Praxis ähnlich hoch sind. Fast kaum ein Virus funktioniert heutzutage ohne Internet-Zugriff. Mit der Kontrolle des Internet-Zugriffs bin ich zu 98% dabei. Das ist wesentlich mehr als auf den meisten anderen PCs, die mit üblichen Schutzmaßnahmen einen Schutzwirkung von 10-30% erreichen.



Nö, du deinstallierst die App.


Nicht so einfach, wenn überhaupt nicht erkennbar ist, welche App für das Problem verantwortlich ist. Ein klarer Nachteil eines OS, wo jede App ständig auf ist bzw. sich auch ständig wieder selber starten kann.



Dir scheint nicht klar zu sein, dass sowohl unter iOS als auch Android alle Apps in einer Sandbox ohne höhere Rechte laufen. Davon kann man am Desktop nur träumen.


Das ist mir sehr wohl klar. In der Praxis gilt vorgesagtes: Smartphones mehr zugemüllt als PCs.



Nö, sie sind bei den meisten mobilen Betriebssystemen einfach überflüssig.


Das sehe ich anders. Ich vermisse viele Tools, die mir Wahrheiten anzeigen. Und viele Tools wären auch nicht erstellbar, da ohne Root nicht sinnvoll.





Was ist mit dem Safe-Mode? Spätestens dort kann man die böse App deinstallieren. Wenn man natürlich so doof naiv war der bösen App Root-Rechte zu geben, hatte die noch ganz andere Möglichkeiten zu wüten und Dinge kaputt zu machen. Aber das ist unter Windows ja genau so.r


Wie schon vorgesagt: Es geht eher darum, das es unter Android/iOS schwer ist zu erkennen, wer denn nun für das böse Verhalten zuständig ist. Wie bekommt man beispielsweise gezielt heraus, wer für die Werbung auf dem Lockscreen verantwortlich ist? Bei Windows ist die Aufgabe problemlos und vor allem eindeutig zu lösen, bei Android/iOS geht es nur mit raten und probieren.



PS: Ich will damit Android/iOS nicht grundsätzlich verdammen. Eventuell kommen die passenden Tools hierfür noch, eventuell gibt es sie bereits irgendwo versteckt, nur Spezialisten bekannt. Ich sag einfach nur: *Derzeit* ist Android/iOS für mich (für fremde Systeme, nicht für eigene) schwerer clean zu halten als Windows-Systeme.

lumines
2018-04-03, 09:43:33
Ich sehe persönlich sehr viel mehr verseuchte Smartphones als PCs. Hängt natürlich auch an den Benutzern ab, welche beim Smartphone irgendwie sorgloser sind - obwohl sie es dringender brauchen als einen PC.

Was verstehst du unter "verseucht"? Werbung in der Notificationleiste?

Praktisch keine Malware für Android oder iOS ist in irgendeiner Form persistent. Davon hört man in manchen Berichten, dass so etwas existiert, aber ich habe so etwas noch nie selbst gesehen. Natürlich nur meine persönliche, lückenhafte Sicht auf die Dinge, aber ich vermute, dass so richtig systemkompromittierenden Schadcode wie unter Windows ein Großteil hier im Forum noch nie auf irgendeinem mobilen Betriebssystem gesehen hat.

Nein, das tue ich nicht. Aber es gibt andere Wege, deren Erfolgsquote in der Praxis ähnlich hoch sind. Fast kaum ein Virus funktioniert heutzutage ohne Internet-Zugriff. Mit der Kontrolle des Internet-Zugriffs bin ich zu 98% dabei. Das ist wesentlich mehr als auf den meisten anderen PCs, die mit üblichen Schutzmaßnahmen einen Schutzwirkung von 10-30% erreichen.

Das hört sich für mich weniger nach Praxis als nach einer sehr subjektiven Theorie an. Den Netzwerk-Traffic auf einem kompromittierten Host selbst checken zu wollen hört sich für mich jedenfalls nicht besonders erfolgsversprechend an.

Nicht so einfach, wenn überhaupt nicht erkennbar ist, welche App für das Problem verantwortlich ist. Ein klarer Nachteil eines OS, wo jede App ständig auf ist bzw. sich auch ständig wieder selber starten kann.

Ich kenne nicht jedes Android-Derivat, aber bei den meisten ist das ziemlich klar. Jede Notification zeigt an von welchem Prozess sie kommt. Apps können sich nicht einfach als Prozesse anderer Apps tarnen. Verstehe auch nicht so ganz, was das Prozessmanagement damit zu tun haben soll. Wie lange oder kurz eine App läuft, ist dafür komplett irrelevant.

Das ist mir sehr wohl klar. In der Praxis gilt vorgesagtes: Smartphones mehr zugemüllt als PCs.

Was ja zum Glück bei Smartphones auch kein Problem ist.

Das sehe ich anders. Ich vermisse viele Tools, die mir Wahrheiten anzeigen. Und viele Tools wären auch nicht erstellbar, da ohne Root nicht sinnvoll.

... was ja auch exakt der Sinn hinter der ganzen Idee ist. Weder du noch sonst irgendeine App kann einfach so Apps mit Root-Rechten ausführen, was haufenweise Werkzeuge komplett überflüssig macht. Das ist ein Feature.

Die "Wahrheit" wollen und sollten die meisten Nutzer auch nicht sehen. Die "Wahrheit" zeigt dir ein Windows auch sowieso nicht.

Wie schon vorgesagt: Es geht eher darum, das es unter Android/iOS schwer ist zu erkennen, wer denn nun für das böse Verhalten zuständig ist. Wie bekommt man beispielsweise gezielt heraus, wer für die Werbung auf dem Lockscreen verantwortlich ist? Bei Windows ist die Aufgabe problemlos und vor allem eindeutig zu lösen, bei Android/iOS geht es nur mit raten und probieren.

Jede Notification kann man bei Android klar zurückverfolgen. Das weiß (wortwörtlich) sogar meine Großmutter.

PS: Ich will damit Android/iOS nicht grundsätzlich verdammen. Eventuell kommen die passenden Tools hierfür noch, eventuell gibt es sie bereits irgendwo versteckt, nur Spezialisten bekannt. Ich sag einfach nur: *Derzeit* ist Android/iOS für mich (für fremde Systeme, nicht für eigene) schwerer clean zu halten als Windows-Systeme.

Nein, viele Werkzeuge werden nie kommen. Das ist einfach durch die andere Architektur bedingt.

Wenn für dich iOS oder ein aktuelles Android schwieriger "clean" (was auch immer das in dem Kontext bedeuten soll) zu halten ist, dann lebst du in einer Filterblase. Wenn es einen Konsens zu Betriebssystemsicherheit gibt, dann dass gerade iOS und aktuelle Android-Versionen meilenweit unseren Desktops voraus sind. Das ist nicht einmal mehr eine ernsthafte Debatte.

Privatsphäre und Datenschutz ist natürlich noch einmal eine etwas andere Sache. Sicherheitstechnisch würde ich einem vollgemüllten Pixel oder iPhone aber immer mehr trauen als jeder fein säuberlich gepflegten Windows-Kiste.

Gent Leman
2018-04-03, 11:09:37
Ich halte lieber weiterhin die verschiedenen Anwendungsbereiche auch getrennt. Mobile Bewegungsprofile/Kommunikation getrennt von Arbeitsanwendungen getrennt vom Profiling des Einkaufsverhalten getrennt vom Banking getrennt von privater Archivierung und getrennt vom nicht-nonsense-web surfing. Dem Phone werde ich mein Leben lang selbiges nicht allumfassend in den Speicher werfen.
Der PC bietet mir die Möglichkeit es größtenteils sauber zu trennen.

RaumKraehe
2018-04-03, 11:39:01
Ich halte lieber weiterhin die verschiedenen Anwendungsbereiche auch getrennt. Mobile Bewegungsprofile/Kommunikation getrennt von Arbeitsanwendungen getrennt vom Profiling des Einkaufsverhalten getrennt vom Banking getrennt von privater Archivierung und getrennt vom nicht-nonsense-web surfing. Dem Phone werde ich mein Leben lang selbiges nicht allumfassend in den Speicher werfen.
Der PC bietet mir die Möglichkeit es größtenteils sauber zu trennen.

In der Zukunft wirst du das mehr und mehr verschwimmen. Dein persönlicher Computer wird eh ständig online sein und Backups automatisch machen. Ob es Web surfen in der heutigen Form überhaupt noch gibt wage ich zu bezeifeln. Maximal eine trennung Arbeit und Privat sehe ich da noch als realistisch an. Dann hast aber eben einfach 2 Geräte.

Gent Leman
2018-04-03, 12:16:34
In der Zukunft wirst das mehr und mehr verschwimmen. Dein persönlicher Computer wird eh ständig online sein und Backups automatisch machen. Ob es Web surfen in der heutigen Form überhaupt noch gibt wage ich zu bezeifeln. Maximal eine trennung Arbeit und Privat sehe ich da noch als realistisch an. Dann hast aber eben einfach 2 Geräte.

Kommt darauf an, welche Nachteile mir daraus entstehen, wenn ich mich dem verschliesse. Leben kann ich gerade auch gut im Ist-Zustand und darin spielt EDV die Rolle, die ich ihr gebe.
Wenn mir dann z.B. Barzahlung zu Gunsten mobile payment verwehrt wird, dann wird das bei mir ein spezielles dafür bestimmtes Gerät übernehmen.
Ich bin mir da noch nicht sicher, ob ein Lebensbundlegerät ähnlich einem implantiertem Chip zur Pflicht wird. Wehren werde ich mich dagegen sicherlich.

Aber ob das noch der Intension des TS entspricht, muß er sagen. Vielleicht wollte er auch nur feststellen, dass Phones mittlerweile in ihrer Leistung das Potential haben alle privaten Normalanwendungen eines Computers abzudecken. Theoretisch sicherlich; in den momentan dominierenden Softwaremilieus der Smartphones sicherlich nicht. Aber einem Touchminicomputer mit echtem Linux und Telefonfunktion :biggrin:, dem ich weitere Anwendungen kontrolliert zuweisen kann, stehe ich aufgeschlossen gegenüber. Bezweifele allerdings, dass es in die Richtung gehen wird und befürchte weitere monopolartige Zentralisierung, denen sich all die Dienstleister, Abwickler und Behörden beugen.

Leonidas
2018-04-03, 15:48:52
Wenn für dich iOS oder ein aktuelles Android schwieriger "clean" (was auch immer das in dem Kontext bedeuten soll) zu halten ist, dann lebst du in einer Filterblase. Wenn es einen Konsens zu Betriebssystemsicherheit gibt, dann dass gerade iOS und aktuelle Android-Versionen meilenweit unseren Desktops voraus sind. Das ist nicht einmal mehr eine ernsthafte Debatte.



Das sehe ich anders. Aber vermutlich reden wir auch aneinander vorbei. Du redest explizit über Schadsoftware, ich über alles, was störend ist - dazu gehört auch Apps, die aggressiv Werbung verteilen.

Hier liegen IMO auch die meisten Praxisprobleme. Echte Schadsoftware ist selten. Zugemüllte Systeme sind dagegen normal. Meine Sichtweise bezieht sich darauf, wo die häufigsten Praxisprobleme liegen. Das sind nicht Viren bzw. kann man auch das Windows eines Normalnutzers ganz vernünftig absichern. Sein Handy so absichern, das es nicht immer wieder zugemüllt wird, ist dagegen fast unmöglich. Genau diesen Umstand meinte ich, nicht rein nur auf Schadsoftware bezogen.

lumines
2018-04-03, 16:11:28
Das sind nicht Viren bzw. kann man auch das Windows eines Normalnutzers ganz vernünftig absichern.

Na ja, nicht wirklich. Sogar relativ bekannte Software hat nicht immer gültige Signaturen unter Windows. Ich habe irgendwann angefangen mir wenigstens für Open-Source-Software die öffentlichen GPG-Schlüssel der Entwickler zu besorgen, aber wer macht das schon? Alles abseits von Treibern, sehr bekannter kommerzieller Software und dem Windows Store ist bei Windows eher mit der heißen Nadel gestrickt. Man kann es nie durchgängig auf harte, kryptografische Sicherheit reduzieren. Am Ende ist das immer undurchsichtigtes Gewurschtel nach Pi-mal-Daumen. Ich habe da immer das Gefühl, dass gerade bei Windows ein riesiger Rattenschwanz hinterhergezogen wird und man in der Praxis immer auf so sehr "softe" Sicherheitsgarantien setzen muss. Nichts ist wirklich klar entscheidbar, alles wird eher nach Bauchgefühl und "Erfahrungswerten" abgesichert, aber eine echte Kontrolle hat irgendwie niemand.

Das kann man schlecht Windows ankreiden, aber das Ökosystem ist einfach insgesamt vollkommen undurchsichtig.

Sein Handy so absichern, das es nicht immer wieder zugemüllt wird, ist dagegen fast unmöglich. Genau diesen Umstand meinte ich, nicht rein nur auf Schadsoftware bezogen.

Verstehe das Problem nicht so ganz. Was bedeutet zugemüllt in dem Kontext? Man kann eben alle Apps rauswerfen ohne Rückstände rauswerfen, die sich seltsam verhalten. Das ist eigentlich kein Kunsttück. Die Notifications kann man wie gesagt immer zurückverfolgen. Man hält bei Android einfach die entsprechende Notification in der Leiste gedrückt und bekommt die App angezeigt, von der sie ausgeht.

Leonidas
2018-04-04, 08:01:08
Die Notifications kann man wie gesagt immer zurückverfolgen. Man hält bei Android einfach die entsprechende Notification in der Leiste gedrückt und bekommt die App angezeigt, von der sie ausgeht.


Funktioniert das auch bei Werbung aufm Start- oder Lockbildschirm? War mir nicht bewußt. Kann sein, das ich da unzureichend informiert bin.





Verstehe das Problem nicht so ganz. Was bedeutet zugemüllt in dem Kontext?


Zugemüllt mit unnützen oder schädlichen Apps. Keine Virem, sondern Dauerwerbung. In der Praxis treffe ich dieses Probem ständig an: Zugemüllte Smarties. Auf PCs habe ich die Nutzer dagegen soweit erziehen können, das sie ihre Software-Ausstattung benutzen und nicht irgendwas per Gusto nachinstallieren (jedenfalls nicht dauern). Auf Smarties herrscht dagegen eher noch ein Spiel-Trieb vor. Aber hier ist auch das Problem, das durch den Play Store zu viel Vertrauen existiert. Unter Windows gibt es diese zentrale Download-Instanz nicht - also kann ich auch jedem Nutzer einfacher beibringen, nicht jeden Mist aus jeder Quelle herunterzuladen.

Teilweise sind die Differenzen auch eher in der Kultur um die OS herum begründet, nicht im OS selber. Insofern tue ich Android somit teilweise unrecht. Es ist für mich nur in der Praxis ungünstiger zu administrieren. Auf dem PC ist dagegen jedes Problem besiegbar. Ist eventuell dann sogar eine Frage der Erfahrungsdichte, die beim PC einfach höher ist.

lumines
2018-04-04, 08:05:59
Funktioniert das auch bei Werbung aufm Start- oder Lockbildschirm? Wa rmir nicht bewußt. Kann sein, das ich da unzureichend informiert bin.

Bei meinem Moto G4 mit Nougat geht das jedenfalls. Hatte gerade noch eine Notification von einem Screenshot auf dem Lockscreen und da wurde als App das System-UI angegeben, wenn man die Notification länger gedrückt hält. Bei Notifications von Apps werden dann die entsprechenden Apps angegeben.

Kann aber sein, dass das in frühen Android-Versionen noch nicht so war.

lumines
2018-04-04, 10:25:03
In der Praxis treffe ich dieses Probem ständig an: Zugemüllte Smarties. Auf PCs habe ich die Nutzer dagegen soweit erziehen können, das sie ihre Software-Ausstattung benutzen und nicht irgendwas per Gusto nachinstallieren (jedenfalls nicht dauern). Auf Smarties herrscht dagegen eher noch ein Spiel-Trieb vor. Aber hier ist auch das Problem, das durch den Play Store zu viel Vertrauen existiert. Unter Windows gibt es diese zentrale Download-Instanz nicht - also kann ich auch jedem Nutzer einfacher beibringen, nicht jeden Mist aus jeder Quelle herunterzuladen.

Du ziehst damit das Pferd aber von hinten auf. Dieser Spieltrieb herrscht gerade deswegen, weil der Play Store noch eine vergleichsweise sichere Quelle für Software ist.

Ich denke auch nicht, dass es das Ziel sein kann, dass der Nutzer keine weitere Software benutzt. Praktisch ist das ja nicht einmal der Fall. Der große Unterschied ist nur, dass die einzige sichere Umgebung für Third-Party-Software am Desktop der Browser ist. Native Software unter Windows ist für normale Nutzer eine Wüste aus Schmerz und grausigen Erinnerungen an Viren und Probleme. Windows hat hier keinen Vorteil. Man hat nur die gesamte Software in eine komplett andere, stärker vom System abstrahierte Umgebung (den Browser) gehievt. Die Hauptplattform am Desktop ist für den normalen Nutzer schon lange nicht mehr Windows, sondern der Browser.

Android und iOS schaffen dagegen das, was der Browser für Windows erreicht hat -- nur eben in einer nativen Umgebung.

Teilweise sind die Differenzen auch eher in der Kultur um die OS herum begründet, nicht im OS selber. Insofern tue ich Android somit teilweise unrecht. Es ist für mich nur in der Praxis ungünstiger zu administrieren. Auf dem PC ist dagegen jedes Problem besiegbar. Ist eventuell dann sogar eine Frage der Erfahrungsdichte, die beim PC einfach höher ist.

Es ist nicht ungünstiger zu administrieren, es ist schlicht nicht möglich so zu administrieren wie ein Desktop. Das ist eine bewusste Designentscheidung. Man lagert eben die Administration an den Hersteller des Geräts aus. Die Hard- und Software bilden eine Einheit, die man von außen nur extrem eingeschränkt modifizieren kann.

Ist das gut oder schlecht? Für mich ergibt die Frage keinen Sinn, weil das extrem von der Perspektive abhängt. Für einen normalen Nutzer ist das tatsächlich ein echtes Gefühl von Freiheit, weil er zum ersten Mal eigenständig seinen Rechner selbst und ohne fremde Hilfe bedienen kann. Aus der Sicht eines langjährigen PC-Nutzers ist das eine Gängelung und Windows steht für Freiheit. Aus der Sicht eines GNU/Linux-Nutzers ist wiederum sowohl Googles Vision von Android als auch Windows eine Gängelung.

Ich glaube auch nicht, dass auf dem Desktop auch nur irgendeins der großen Problem jemals gelöst wurde. Der normale Nutzer kämpft am Desktop noch mit exakt den gleichen Problemen wie vor 20 oder 30 Jahren. Ich sehe da keinen Fortschritt.

Rooter
2018-04-04, 10:57:22
Bei meinem Moto G4 mit Nougat geht das jedenfalls. Hatte gerade noch eine Notification von einem Screenshot auf dem Lockscreen und da wurde als App das System-UI angegeben, wenn man die Notification länger gedrückt hält. Bei Notifications von Apps werden dann die entsprechenden Apps angegeben.

Kann aber sein, dass das in frühen Android-Versionen noch nicht so war.Gerade mal bei meinem ollen S4 mit Lollipop 5.0.1 probiert: Das zeigt bei Screenshots "Oberfläche" als Quelle an.
Ich kannte diesen Trick aber bisher auch noch nicht, daher danke dafür! :)

MfG
Rooter

Leonidas
2018-04-05, 09:56:41
@ lumines:

Wir scheinen da unterschiedliche Erfahrungen zu haben. Ich kann nur nochmals meine Praxis betonen (für von mir administrierten Systemen, nicht eigene Systeme): Windows-PC problemlos, virenfrei, benutzbar, ohne Fehler. Smarties zugemüllt mit Werbesoftware und anderer nutzloser Software. Und das jedesmal wieder, wenn ich 3 Wochen später wieder auf das zuvor gesäuberte Smartphone blicke.

Das der Play Store Viren-Software fernhält, ist keine Hilfe, wenn die hauptsächlichen Probleme wo anders liegen. Insbesondere sinnfreie Werbesoftware darf sich dort frei ausleben. Dagegen würde die Download-Verzeichnisse von heise.de und chip.de (die ich dem PC-Nutzer ans Herz lege) sowas generell nicht listen. Davon abgesehen wird der PC-Nutzer von mir vollumfänglich mit aller Software die er braucht versorgt, da gibt es kaum Bedarf an neuer Software. Aufm Smartphone wird dagegen "gespielt".

Wie gesagt, dies ist meine ganz praktische Erfahrung aus meinem breiten Bekanntenkreis, wo ich gern und oft zu Supportmaßnahmen herangezogen werde.

Rooter
2018-04-05, 11:15:57
Dagegen würde die Download-Verzeichnisse von heise.de und chip.de (die ich dem PC-Nutzer ans Herz lege)Heise ist ja okay aber Chip.de!? :eek: Der Chip-Downloader ist doch selbst eine Adware-Schleuder ^10!

Dann doch eher www.filehippo.com/de

MfG
Rooter

VoooDooo
2018-04-05, 14:03:31
ich kann aus der Praxis nur vom Lumia 950 sprechen: da war die Bedienung relativ langsam (auch z. B. der Browser) und mit Office das Problem dass es nur die MS Cloudspeicher gab. Kein Zugriff auf Netzlaufwerke und lokal ging glaube ich auch nicht.

Die Hardware wird immer schneller (das Lumia 950 ist schon wieder 2,5 Jahre alt) und sollte bald für normale Officetätigkeiten ausreichen (browsen, Office, Dateiverwaltung).
Meiner Meinung nach ist die Software eher das Problem: Optimierung für den großen Bildschirm, Verfügbarkeit von passender Software welche es aktuell am PC gibt...

Loeschzwerg
2018-04-05, 16:42:43
Aktuell wäre mir die Hardware meilenweit zu langsam, es mangelt an Docks bzw. an genügend Schnittstellen und mit den verfügbaren Anwendungen könnte ich meinen Office-Alltag nicht bestreiten.

Zudem gibt es ein generelles Problem hinsichtlich Android. Nach zwei Jahren kann man quasi jedes Smartphone in die Tonne treten, da die Hersteller das System nicht mehr pflegen.

Der Weg ist hier noch extrem weit.

Rooter
2018-04-05, 18:35:54
Der Weg ist hier noch extrem weit.
Mal sehen ob das mit Project Treble besser wird.

MfG
Rooter

Lurtz
2018-04-06, 11:54:17
Allein die Javascript-Performance von Androidgeräten ist doch lächerlich. Es wird immer so getan als würde das Web keine Anforderungen an die Hardware stellen, dabei merkt man in WebApps selbst zwischen einer 15-Watt-Mobil-CPU und einem Desktop-Prozessor noch drastische Performanceunterschiede. Von den auf einem Kern schwachbrünstigen Mobil-CPUs ganz zu schweigen.

Ich glaube auch nicht, dass auf dem Desktop auch nur irgendeins der großen Problem jemals gelöst wurde. Der normale Nutzer kämpft am Desktop noch mit exakt den gleichen Problemen wie vor 20 oder 30 Jahren. Ich sehe da keinen Fortschritt.
Angesichts der aktuellen Datenschutzdesaster bzw. dem komplett abwesenden Datenschutz ist es schon grotesk, da von Fortschritten auf Mobilgeräten zu sprechen, "nur" weil dort die Fremdquellen vernagelt sind.
Ohne Vorsicht verliere ich meine Daten da genauso über Play-Store-Apps, nur bleibt mein System dabei selbst trocken - und trotzdem kann ich von Mikrofon und Kamera belauscht werden. Yeah, progress :rolleyes:

Mobilgeräte sind genauso eine Schlangengrube für unbedarfte User wie Desktops auch. Nur dass man am Desktop wenigstens kaum Standortdaten erzeugt hat und Gespräche nicht belauscht werden konnten (ohne angeschlossenes Mikrofon). Insofern ist vieles sogar noch viel gefährlicher geworden - während Google und Co den Menschen einreden, dass alles sicher und ungefährlich ist und sie ruhig alles in die Cloud laden sollen. Allein das Rechtekonzept von Android ist eine einzige Userverarsche (https://www.kuketz-blog.de/das-android-berechtigungsmodell-ein-perfides-konstrukt/) und kaum besser geworden über die Jahre.

Mal sehen ob das mit Project Treble besser wird.
Project Treble wird ohne Marktanreize und Kurskorrektur von Google gar nichts ändern. Seit Jahren wird einem jetzt erzählt, dass mit der nächsten Androidversion ganz sicher alles besser wird, das ist nie eingetreten.
Selbst den Minimalaufwand von Treble werden die meisten Hersteller ohne Zwang nicht gehen. Auch Updates mit Treble kosten Ressourcen.

Und dann veröffentlicht Google selbst auch noch solchen Software-Crap: https://www.golem.de/news/android-8-1-im-test-ein-besuch-auf-der-oreo-baustelle-1804-133635.html

Selbst viele willige OEMs haben es noch nicht geschafft Oreo vernünftig rauszubringen.

Leonidas
2018-04-06, 12:04:01
Heise ist ja okay aber Chip.de!? :eek: Der Chip-Downloader ist doch selbst eine Adware-Schleuder ^10!


Ich denke, man darf von mir erwarten, das ich den *natürlich* nicht benutzte. Noch nie den Button "manueller Download" bei Chip gesehen?

Rooter
2018-04-06, 12:53:02
Selbst den Minimalaufwand von Treble werden die meisten Hersteller ohne Zwang nicht gehen. Auch Updates mit Treble kosten Ressourcen.Google hat ja die Marktmacht sie zu zwingen. So nach dem Motto: "Wenn ihr bei euren Neugeräten kein Treble verwendet, dürft ihr nicht "Android" drauf schreiben!" ;)

Ich denke, man darf von mir erwarten, das ich den *natürlich* nicht benutzte. Noch nie den Button "manueller Download" bei Chip gesehen?Klar gehe ich davon aus, dass du den manuellen Download nutzt, das tue ich ja auch, wenn ich mich mal auf die Seite verirre. Aber glaubst du deine "PC-Nutzer", denen du Chip.de "ans Herz legst" finden diesen kleinen Link auch? Oder klicken die einfach nur auf den dicken Button "DOWNLOAD"? :rolleyes:

MfG
Rooter

lumines
2018-04-06, 13:33:18
Windows-PC problemlos, virenfrei, benutzbar, ohne Fehler. Smarties zugemüllt mit Werbesoftware und anderer nutzloser Software. Und das jedesmal wieder, wenn ich 3 Wochen später wieder auf das zuvor gesäuberte Smartphone blicke.

Warum sollten du oder ich anderen Leuten diktieren, welche Software sie nutzen? Für dich ist die Software nutzlos, für andere vielleicht nicht.

Ich glaube, da liegt ein Missverständnis vor. Du kommst aus der Desktop-Welt, wo ein Virus direkt eine kleine Apokalypse darstellt, weil praktisch alles wenigstens kurzzeitig einmal Adminrechte besitzt. Bei Android dagegen bekommt man in 99% der Fälle "nur" Werbung zu sehen oder bestimmte, unbewusst freigegebene Daten werden abgezapft. Das ist nicht gut, aber es ist trotzdem eine komplett andere Klasse von "Schadsoftware". Daher kommt ja auch der Euphemismus "Potentially Unwanted Application".

Dagegen würde die Download-Verzeichnisse von heise.de und chip.de (die ich dem PC-Nutzer ans Herz lege) sowas generell nicht listen.

Ich hoffe, dass das ein schlechter Scherz ist. Gerade in der Windows-Welt will man sich von solchen Sammelseiten für Software fernhalten.

Wie gesagt, dies ist meine ganz praktische Erfahrung aus meinem breiten Bekanntenkreis, wo ich gern und oft zu Supportmaßnahmen herangezogen werde.

Das glaube ich dir gerne. Meine praktische Erfahrung beruht leider nur darauf, hinter dem PC-Experten aus der Nachbarschaft aufzuräumen.

Allein die Javascript-Performance von Androidgeräten ist doch lächerlich. Es wird immer so getan als würde das Web keine Anforderungen an die Hardware stellen, dabei merkt man in WebApps selbst zwischen einer 15-Watt-Mobil-CPU und einem Desktop-Prozessor noch drastische Performanceunterschiede. Von den auf einem Kern schwachbrünstigen Mobil-CPUs ganz zu schweigen.

Das ist tatsächlich ein Problem. Andererseits finde ich die Performance von Chrome OS auf den Atom-CPUs noch relativ in Ordnung. Mit einem Low-End-Smartphone würde ich aber auch nicht versuchen wollen ein Desktop-Replacement zu bauen.

Angesichts der aktuellen Datenschutzdesaster bzw. dem komplett abwesenden Datenschutz ist es schon grotesk, da von Fortschritten auf Mobilgeräten zu sprechen, "nur" weil dort die Fremdquellen vernagelt sind.
Ohne Vorsicht verliere ich meine Daten da genauso über Play-Store-Apps, nur bleibt mein System dabei selbst trocken - und trotzdem kann ich von Mikrofon und Kamera belauscht werden. Yeah, progress :rolleyes:

Android und iOS haben wenigstens die technische Basis, um da einen Fortschritt zu erzielen. Speziell Win32 bietet nicht einmal die Möglichkeit den Zugriff auf die Kamera oder das Mikro z.B. eines Notebooks einzuschränken.

Die Situation ist insgesamt bei praktisch allen Betriebssystemen ziemlich gruselig, aber Win32 ist in der Hinsicht einfach verbrannt. Es ist für normale Nutzer schlicht nicht benutzbar ohne für jeden Pups den PC-Nerd aus der Nachbarschaft anzuhauen. In voll gemanagten Umgebungen kann das funktionieren, aber selbst dort funktioniert es oft nicht, weil jeder die Lösungen immer nur mit seinen eigenen, organisch gewachsenen Erfahrungen darüber umsetzt. Daher halten sich auch so viele Urban Legends und Mythen gerade in der Windows-Welt so lange.

Mobilgeräte sind genauso eine Schlangengrube für unbedarfte User wie Desktops auch. Nur dass man am Desktop wenigstens kaum Standortdaten erzeugt hat und Gespräche nicht belauscht werden konnten (ohne angeschlossenes Mikrofon). Insofern ist vieles sogar noch viel gefährlicher geworden - während Google und Co den Menschen einreden, dass alles sicher und ungefährlich ist und sie ruhig alles in die Cloud laden sollen. Allein das Rechtekonzept von Android ist eine einzige Userverarsche (https://www.kuketz-blog.de/das-android-berechtigungsmodell-ein-perfides-konstrukt/) und kaum besser geworden über die Jahre.

Ja, es bilden sich zentrale Datensilos. Andersrum war die Realität für den normalen Nutzer einfach in regelmäßigen Abständen alle Daten zu verlieren -- sei es durch fehlende Backups oder aus anderen Gründen. Der normale Nutzer hat am Desktop noch nie Vertrauen in die digitale Speicherung von Informationen gehabt. "Digital" war am Desktop immer gleich "temporär". Wenn man etwas "sicher" haben wollte, ist man immer auf Papier zurückgefallen.

Wir wissen natürlich, dass das keine fundamental technologische Limitierung ist. Auch oder gerade am Desktop kann ich Daten so einfach wie nie replizieren, auf unterschiedlichen Medien speichern, synchronisieren oder mehrstufig backuppen. Das setzt aber alles ein gewisses Wissen voraus, das der normale Nutzer nicht hat.

Die Cloud als Vision von Unternehmen wie MS, Google oder Apple ist in der Hinsicht natürlich pure Ideologie. Man bietet eine Problemlösung an, koppelt die aber an viele andere Bedingungen. Man gibt die Hoheit über seine Hard- und Software auf. Die Daten dürfen zentral ausgewertet werden. Man hat einen massiven Lock-In-Effekt, weil die Daten selten portabel sind. Das alles gehört ja nicht zur eigentlichen Problemlösung, wird aber trotzdem damit verbunden.

Trotzdem glaube ich schon, dass viele Konzepte in Android oder iOS einen echten Fortschritt darstellen. Dafür muss man die Technologie natürlich irgendwie gesondert von den Visionen der Unternehmen dahinter betrachten. Ein Android oder Chromium OS ohne Play Services, standardisierter sowie offener Hardware wäre möglich.

Project Treble wird ohne Marktanreize und Kurskorrektur von Google gar nichts ändern. Seit Jahren wird einem jetzt erzählt, dass mit der nächsten Androidversion ganz sicher alles besser wird, das ist nie eingetreten.
Selbst den Minimalaufwand von Treble werden die meisten Hersteller ohne Zwang nicht gehen. Auch Updates mit Treble kosten Ressourcen.

Das vermute ich auch, aber der Vorteil bei Treble ist, dass man AOSP-Images ohne große Modifikationen benutzen kann. Bisher war es für LineageOS und Co. immer sehr schwierig die Device Trees irgendwie in Einklang mit der restlichen Entwicklung am OS zu bringen. Der schwierigste und aufwendigste Teil der Entwicklung fällt damit weg. Eventuell hievt das Android-Custom-ROMs qualitativ in neue Sphären. Bisher ist die Auswahl und Qualität stark eingeschränkt. Mit Treble würde praktisch jedes erhältliche Android-Gerät auf einmal in Frage kommen.

Klar gehe ich davon aus, dass du den manuellen Download nutzt, das tue ich ja auch, wenn ich mich mal auf die Seite verirre. Aber glaubst du deine "PC-Nutzer", denen du Chip.de "ans Herz legst" finden diesen kleinen Link auch? Oder klicken die einfach nur auf den dicken Button "DOWNLOAD"? :rolleyes:

Genau das denke ich mir auch. Wenn ich mit einem falschen Klick aus Versehen das gesamte System kompromittieren kann, dann läuft etwas massiv falsch und ist damit nicht für den normalen Nutzer geeignet.

Lurtz
2018-04-06, 16:07:53
Ich hoffe, dass das ein schlechter Scherz ist. Gerade in der Windows-Welt will man sich von solchen Sammelseiten für Software fernhalten.
Yep. Am besten ist es wenn Chip einen RC von Firefox mal wieder als finale Version anpreist, um die Klicks abzugreifen.

Das ist tatsächlich ein Problem. Andererseits finde ich die Performance von Chrome OS auf den Atom-CPUs noch relativ in Ordnung. Mit einem Low-End-Smartphone würde ich aber auch nicht versuchen wollen ein Desktop-Replacement zu bauen.
Meine gesamte PC-Erfahrung würde ich dennoch (noch) nicht durch ein Smartphone ersetzen wollen.

Android und iOS haben wenigstens die technische Basis, um da einen Fortschritt zu erzielen. Speziell Win32 bietet nicht einmal die Möglichkeit den Zugriff auf die Kamera oder das Mikro z.B. eines Notebooks einzuschränken.
Was bringt die technische Basis wenn die Systeme von den größten Datensammlern der Menschheitsgeschichte betrieben werden? Von Google wirst du nie ein System bekommen, das die informationelle Selbstbestimmung der User fördern wird.

Und ein Android ohne Google ist so häufig wie ein Windows im Store-Modus.

Die Situation ist insgesamt bei praktisch allen Betriebssystemen ziemlich gruselig, aber Win32 ist in der Hinsicht einfach verbrannt. Es ist für normale Nutzer schlicht nicht benutzbar ohne für jeden Pups den PC-Nerd aus der Nachbarschaft anzuhauen.
Finde ich übertrieben. Die Win10-PCs mit Chrome/Firefox "meiner" normalen User bleiben sauber. Aber ein ungutes Gefühl bleibt, das stimmt. Das ist aber nicht viel besser als bei Android, wo jede App-Installation persönlichste Daten zu irgendeinem F2P-Spielbetreiber oder Cloud-Startup hochladen kann.

Deshalb würde ich auf allen Systemen Installationen nur mit Rücksprache findiger User empfehlen.

Ja, es bilden sich zentrale Datensilos. Andersrum war die Realität für den normalen Nutzer einfach in regelmäßigen Abständen alle Daten zu verlieren -- sei es durch fehlende Backups oder aus anderen Gründen. Der normale Nutzer hat am Desktop noch nie Vertrauen in die digitale Speicherung von Informationen gehabt. "Digital" war am Desktop immer gleich "temporär". Wenn man etwas "sicher" haben wollte, ist man immer auf Papier zurückgefallen.
Dass sie zentral sind ist nicht mal das schlimme, dass sie damit einem Aggregator gehören schon.

Hast du schonmal mit einem Smartphone-User über Backups gesprochen? Ich kriege dann immer zu hören dass man keine Ahnung davon hat und die paar Fotos lieber wegwirft als versucht was zu sichern.
Und wenn man bei Google Fotos den Cloudhaken aus Versehen gesetzt hat, hat man das Passwort vom Play-Account vergessen…

Die Cloud als Vision von Unternehmen wie MS, Google oder Apple ist in der Hinsicht natürlich pure Ideologie. Man bietet eine Problemlösung an, koppelt die aber an viele andere Bedingungen. Man gibt die Hoheit über seine Hard- und Software auf. Die Daten dürfen zentral ausgewertet werden. Man hat einen massiven Lock-In-Effekt, weil die Daten selten portabel sind. Das alles gehört ja nicht zur eigentlichen Problemlösung, wird aber trotzdem damit verbunden.

Trotzdem glaube ich schon, dass viele Konzepte in Android oder iOS einen echten Fortschritt darstellen. Dafür muss man die Technologie natürlich irgendwie gesondert von den Visionen der Unternehmen dahinter betrachten. Ein Android oder Chromium OS ohne Play Services, standardisierter sowie offener Hardware wäre möglich.
Fraglich ob das eine Zukunft hätte. Google baut Android ja nicht aus Liebe zu OpenSource, sondern um ihre proprietären Datensammeldienste möglichst weit zu verbreiten.

Das vermute ich auch, aber der Vorteil bei Treble ist, dass man AOSP-Images ohne große Modifikationen benutzen kann. Bisher war es für LineageOS und Co. immer sehr schwierig die Device Trees irgendwie in Einklang mit der restlichen Entwicklung am OS zu bringen. Der schwierigste und aufwendigste Teil der Entwicklung fällt damit weg. Eventuell hievt das Android-Custom-ROMs qualitativ in neue Sphären. Bisher ist die Auswahl und Qualität stark eingeschränkt. Mit Treble würde praktisch jedes erhältliche Android-Gerät auf einmal in Frage kommen.
Und nutzen werden es dennoch nur ein paar Nerds.

Genau das denke ich mir auch. Wenn ich mit einem falschen Klick aus Versehen das gesamte System kompromittieren kann, dann läuft etwas massiv falsch und ist damit nicht für den normalen Nutzer geeignet.
Also wie beim Rechtekonzept von Android? ;)

Nein, ich verstehe schon was du meinst.

Lurtz
2018-04-16, 14:25:33
So sieht der Fortschritt, den Android gebracht hat, in der Praxis aus. Man installiert speziell für Kinder gekennzeichnete Apps aus einem "sicheren" Store - und wird gnadenlos ausspioniert, auch klar gegen die ToS:
Study finds over 3,300 Android apps improperly tracking kids (https://www.engadget.com/2018/04/15/study-finds-over-3300-android-apps-improperly-tracking-kids/)
Of the 5,855 total apps included in the study, 281 of them collected contact or location data without asking for a parent's permission. Needless to say, those are red flags for any app targeted at kids. A further 1,100 shared persistent identifying info with third parties for restricted purposes, while 2,281 of them seemed to violate Google terms of service forbidding apps from sharing those identifiers to the same destination as the Android Advertising ID (which gives you control over tracking). About 40 percent of apps transmitted info without using "reasonable security measures," and nearly all (92 percent) of the 1,280 apps with Facebook tie-ins weren't properly using the social network's code flags to limit under-13 use (though they may not have realized they were using this info for law-breaking purposes).

Wenn Google nicht mal sicherstellen kann, dass die eigene Advertising-ID nicht missbraucht wird, was ist der Store dann überhaup wert?

App Permissions Don't Tell Us Nearly Enough About Our Apps (https://www.wired.com/story/app-permissions/)

downforze
2018-04-16, 15:00:38
Der GOOgle StOre ist so sicher, daß jede Menge gefälschte Anti-Viren-Apps als Trojaner enttarnt wurden.
Dann das Problem mit den Rechten. Quasi jede Billig-App will Rechte für Verbindungsaufbau, Kontakte, Kamera und SMS versenden. Da müßte ich echt mutig sein, ein Smartphone auch noch mit weiteren Accountdaten zu belasten. SIM und Tracking reichen schon.