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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Degeneration von Solid State Drives


BlacKi
2018-04-06, 11:36:02
Ich bin schon lange nutzer und fan von SSD festplatten, meine erste habe ich 2010 gekauft. aber rausgeflogen ist sie schon 2014/15, da die disk sehr stark an schreibrate verloren hat. sie läuft noch ohne große fehler weiter in meinem notebook, aber sie und auch die die ich danach gekauft habe sind nicht mehr nutzbar ausser im alten notebook und als datengrab.

die schreibraten sind unterirdisch und bei der 120gb platte kann ich nichtmal ordentlich mit shadowplay mehr aufnehmen ohne das es ruckler und stotterer gibt.

was haben beide gemeinsam?

beide waren lange als disk für das betriebssystem im einsatz.

meine 512gb platte läuft seit 2015 einwandfrei mit voller speed. da zu meinem betriebsystem zusätzlich noch jede menge shadowplay aufnahmen dazukommen, wird die neue ssd wohl noch schneller degenerieren.

deshalb hab ich jetzt ne kleine billige 240er gekauft die ich dann in 2 -3 jahren einfach gegen eine neue billige ersetzen werde.

niemals würde ich eine 400€ 1tb platte als systemdisk verbauen, die wäre nach 3 jahren auch sicher unbrauchbar.

welche erfahrungen habt ihr mit ssds gemacht?

gruß BlacKi

Rooter
2018-04-06, 12:03:47
Wenn sie voll werden, werden sie langsamer. Das ist dir aber sicher bekannt, oder?

Wenn meine 64GB Crucial m4 seit 2011 langsamer geworden ist, war das wohl so wenig, dass es mir nicht aufgefallen ist. :D

MfG
Rooter

BlacKi
2018-04-06, 12:12:48
ich hab sie beide formatiert vorher, sogar mit nullen beschreiben lassen.

Tesseract
2018-04-06, 12:14:28
was haben beide gemeinsam?

schlechtes wear leveling und wenig platz - beides typisch für "günstige" consumer-SSDs oder sehr frühe modelle. wenn du durchgehend schreiben willst nimm eine "pro"-SSD die dafür ausgelegt ist und das am besten in möglichst groß oder schreib das streaming-zeug auf eine klassische HDD, dann degeneriert auch nix. mit deiner strategie erreichst du eher das genaue gegenteil von dem was du willst.

ich hab sie beide formatiert vorher, sogar mit nullen beschreiben lassen.
das ist potenziell kontraproduktiv, es sei denn das wear leveling weiß bescheid was passiert.

Lowkey
2018-04-06, 12:15:38
Und bei älteren SSDs ohne Trim hilft immer eine komplette Formatierung. Meine OCZ Vertex ist vor einem Jahr gestorben und war 8 Jahre in Betrieb als OS SSD.

Die XP941 von Samsung rennt dagegen problemlos ohne Verluste immer noch durch und fühlt sich schneller an als die älteren 2,5" SSDs. Das Bootproblem kennen die neuen Mainboards nicht und anscheinend sind die Treiber für SSDs mittlerweile vollkommen ausgereift. Seit Jahren trat kein Fehler mehr mit SSDs in sämtlichen Geräten auf. Ältere Notebooks ohne Intel Controller kann man leider nicht mit SSDs aufwerten.

Dagegen stelle ich beim Umrüsten von Notebooks fast immer fest, dass deren alte HDD fast immer Sektorenfehler hat. Die Haltbarkeit von SSDs sehe ich daher als höher an.

BlacKi
2018-04-06, 12:33:23
kann schon sein das die pro ssds besser dafür geeignet sind, aber um wieviel besser denn? wenn sie 30% teurer sind und 30% besseres wear lvl haben nimmt sich das nichts. €dit: eine große ssd mag zwar im idealfall länger halten, aber wenn der freie speicherplatz gleich ist, nutzt sie sich genauso ab wie eine kleine. aber der gedanke gefällt mir, das der freie speicherplatz das wear lvl ganz massiv beeinflusst. das war mir neu, ich hab immer nur so 10-20% frei gelassen. hätte ich immer 50% frei gelassen würde sie vl noch richtig gut laufen.

hdds sind schon lange bei mir raus. da kaufe ich mir lieber alle 2-3 jahre eine kleine ssd für 50-60€ als mir ne hdd ins system zu hängen^^ das streaming betreibe ich erst seit 9 monaten, d.h. alle beiden alten festplatten wurden davon noch verschont.

wenn eine pro ssd wirklich 5-6 jahre hält, dann wäre es ne überlegung wert. allerdings riskiere ich nichts mit allen 2-3 jahren ner neuen ssd.

wenn jemand ideen oder vorschläge hat wie ich die leistung meiner alten ssds wieder verbessern kann dann würde ich das gerne versuchen.

Tesseract
2018-04-06, 12:44:17
kann schon sein das die pro ssds besser dafür geeignet sind, aber um wieviel besser denn? wenn sie 30% teurer sind und 30% besseres wear lvl haben nimmt sich das nichts.

sie fahren eine andere strategie. consumer-SSDs führen einzelne schreibaktionen so schnell wie möglich durch und räumen hinterher auf. wenn du sie aber konstant bombardierst kommen sie mit dem aufräumen nicht hinterher und die performance degradiert temporär bis du ihnen genug idle-zeit zum aufräumen gibst. pro-SSDs hingegen erledigen alles sofort was teilweise zu etwas längeren latenzen und ähnlichem führen kann, dafür halten sie diese leistung auch bei konstanter belastung.

was ist denn die 512er für eine? wenn das eine halbwegs morderne SSD mit gutem controller ist wirst du selbst auf einer consumerplatte mit viel shadowplay nicht wirklich was merken.

wenn jemand ideen oder vorschläge hat wie ich die leistung meiner alten ssds wieder verbessern kann dann würde ich das gerne versuchen.
hängt vom modell ab. wenn sie TRIM können manuell trimmen (z.B. mit hersteller-tools). wenn es ganz alte modelle mit unausgereiftem wear leveling oder fehlerhaften flash-chips sind sind ist das problem möglicherweise unlösbar. wenn es firmwareupdates gibt diese einspielen.

BlacKi
2018-04-06, 12:48:54
mx100

Tesseract
2018-04-06, 12:59:05
würde mich wundern wenn eine mx100 solche probleme bekäme, dazu müsste man sie wohl schon sehr malträtieren.

IceKillFX57
2018-04-06, 13:06:03
Ich habe vier MX100 im Einsatz in verschiedenen Systemen und drei davon sind ungelogen, nach paar 1-10 Tagen nach der Garantie ausgestiegen.
Es fing mit hängern an bis sie gar nicht mehr erkannt wurden.
Ich konnte alle drei wieder reanimieren, und zwei liefen danach wieder Einwand frei, eine von den reanimierten brauchte zwei Anläufe und auch zwei Mal die Behandlung weil nach der ersten erfolgreichen ist diese nach einer Woche wieder ausgestiegen.

Sind alles System SSDs.

Meine anderen Samsung SSDs die sogar älter sind, liegen hingegen ohne Probleme.

Tesseract
2018-04-06, 13:11:11
das hört sich aber nach einem anderen problem an. nicht mehr erkannt werden ist eher ein problem vom controller, den lötstellen etc., nicht dem internen state des wear levelings.

meine X25-M 80GB von 2008 läuft übrigens immer noch sehr gut - inzwischen im file server mit über 47000 betriebsstunden. :D

SKYNET
2018-04-06, 14:16:55
meine crucial M4 128GB läuft inzwischen auch seit 7 jahren ohne probleme, erst im NB danach im media rechner seit nem jahr, jeweils als OS platte bzw. im notebook die biatch für alles gewesen :D

qiller
2018-04-06, 15:11:14
Wie schon geschrieben, Consumer-SSDs brechen immer bei den Schreibraten ein. Je voller und beanspruchter, je stärker das Einbrechen. Aber: Nach einem sauberen Wipen, Repartitionieren und Reformatieren der SSD sollte auch bei einer Consumer-SSD die ursprüngliche Schreibrate wiederhergestellt sein. Wichtig ist natürlich auch das saubere Ausrichten an den Blockgrenzen der SSD, was aber aktuelle Betriebssysteme automatisch machen (daher z.B. der ~1MB freie Speicherplatz vor der ersten Partition).

IceKillFX57
2018-04-06, 19:06:18
das hört sich aber nach einem anderen problem an. nicht mehr erkannt werden ist eher ein problem vom controller, den lötstellen etc., nicht dem internen state des wear levelings.



Sind alles unterschiedliche Systeme.
Z87, Z97, X55

Wird doch dann eher Zufall sein?

BlacKi
2018-04-06, 20:25:33
die errorliste der alten system platte ist beachtlich
https://abload.de/img/chronosgeu9f.png

die mx100 die bisher nicht als systemplatte herhalten musste sieht noch gut aus, obwohl sie auch schon bald 3 jahre alt wird.
https://abload.de/img/mx1002hpvn.png

exxo
2018-04-06, 21:29:26
ich hab sie beide formatiert vorher, sogar mit nullen beschreiben lassen.

Was soll das auffüllen mit Nullen bringen und wie groß ist die Spare Area die du hinter der Partition übrig lässt?

Auffüllen mit Nullen bewirkt das jeder Sektor mit Daten gefüllt ist und der Controller der SSD für jedes anschließend geschriebene Bit einen gesamten Sektor in den Cache liest, anschließend das geänderte Bit plus den Cache zurückschreiben muss.

Ohne das auffüllen mit Nullen schreibt die SSD das geänderte Bit in einen beliebigen leeren Sektor.

Damit immer genug leere Sektoren vorhanden sind, sollte man nie die gesamte Kapazität der SSD ausnutzen. Um dies sicher zu stellen sollten immer nur 90 Prozent der SSD formatiert werden. Als SSD noch neu und die Firmware nicht so ausgefeilt waren, wurden sogar 20 Prozent Spare Area empfohlen.

Die meisten SSD bieten nur xx Prozent der physischen Kapazität an um immer ausreichend leere Sektoren zur Verfügung zu haben (Overprovisioning). Dies erkannt man an der krummen Kapazitäten, zb 240 statt 256GB oder 480 statt 512gb.Wenn man so wie du viel auf volle SSD schreibt, reicht das allerdings nicht. Bei Pro und Enterprise SSD ist die nutzbare Kapizität umso größer.

Btw laufen bei mit eine Intel X25 und eine Crucial M4 seit Ewigkeiten ohne Probleme mit der Performance beim Schreiben oder defekten Sektoren. Ich nutze lediglich 90 Prozent der verfügbaren Kapazität

drdope
2018-04-06, 23:54:02
ich hab sie beide formatiert vorher, sogar mit nullen beschreiben lassen.

Dafür gibt es:
--> https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/SSD_Secure_Erase
:wink:

Hab noch diverse, ältere SSDs im Einsatz inkl. meiner ersten 32GB MTron Mobi (von iirc Anfang 2008).
Hab (danach) ausschließlich Intel/Crucial/Samsung gekauft --> die laufen alle noch.
Einzig meine zweite MTron Mobi ist mir verreckt.

Die 500GB PCIe SSD in meinem iMac traktiere ich nun auch schon nahezu tagtäglich seit ca. 4,5 Jahren...

Ab 80% Füllstand -> Wechsel auf ein größeres Modell ist indiziert.
:)

BlacKi
2018-04-07, 00:33:26
die diskussion bildet gerade ihr eigenleben.

ich hab aus verzweiflung und um zu schauen ob es was bringt secure erase durch geführt. es wa jetzt nicht so als hatte ich dem secure erase eine große möglichkeit zur rettung zugeschrieben.

ausserdem laufen alle meine ssds. nur eben nicht mit voller geschwindigkeit.

exxo das mit der leeren partition (bzw. nicht zugeordnetem bereich)ist eine gute idee, allerdings hab ich immer mindestens 10-20% frei gelassen das ist bei einer 50gb platte nur eben nicht viel.

aber generell hat mich der fred für das nächste mal schonmal weitergebracht. bzw ich achte mehr darauf auf der ssd viel mehr platz zu lassen (ca 30%).

Lowkey
2018-04-07, 10:23:30
Dasselbe gilt nahezu für jeden USB Stick. Mein bester Stick wird nach einem Jahr einfach nur langsam. Die Samsung T3 hält sich bis jetzt viel besser.

Wolfram
2018-04-07, 11:40:32
Wie sieht es denn eigentlich aus, wenn ich eine Platte komplett mit Truecypt verschlüssele? "Denkt" die SSD dann auch, die Platte sei voll?

Und weiter: Wenn ich das ändern wollte, dürfte ich nur Partitionen (statt des ganzen Devices) verschlüsseln und die nicht größer als eben diese 90% des Laufwerks machen, oder? Dann würden aber doch zur Laufzeit unverschlüsselte Daten im Rest landen Oder gilt das für die beim Overprovisioning reservierten Bereiche sowieso?

drdope
2018-04-07, 11:46:59
--> https://wiki.ubuntuusers.de/SSD/Verschlüsselung/#Problematik-bei-Komplettverschluesselung
Das solltest weitere Infos zu dem Thema finden.

Geldmann3
2018-04-07, 21:59:21
Also ich habe jetzt 3 SSDs in meinem Rechner, eine SanDisk 960GB SSD (1 TB geschrieben) eine 250 GB SSD von Samsung (30TB geschrieben) und eine 256GB M.2 SSD (4TB geschrieben). Die normalen SSDs haben aus irgend einem Grund nur noch eine Schreibrate von ca. 400MB/s statt damals ca. 500MB/s. Die M2 SSD ist so schnell wie eh und je. Scheint sich auch nicht zu ändern, wenn ich sie leere. Aber sonst habe ich keine Probleme und das ist nichts, was ich im Alltag merken könnte.

Die SSDs sind zwischen 2 und 3 Jahren alt und haben laut CrystalDiscInfo alle noch einen Gesamtzustand von 100%.

exxo
2018-04-08, 21:24:39
@Geldmann, TE: SSD müssen regelmäßig getrimmt werden. Habt ihr das im Windows Defragger eingestellt?

BigKid
2018-04-09, 08:13:19
Also ich habe jetzt 3 SSDs in meinem Rechner, eine SanDisk 960GB SSD (1 TB geschrieben) eine 250 GB SSD von Samsung (30TB geschrieben) und eine 256GB M.2 SSD (4TB geschrieben). Die normalen SSDs haben aus irgend einem Grund nur noch eine Schreibrate von ca. 400MB/s statt damals ca. 500MB/s. Die M2 SSD ist so schnell wie eh und je. Scheint sich auch nicht zu ändern, wenn ich sie leere. Aber sonst habe ich keine Probleme und das ist nichts, was ich im Alltag merken könnte.

Die SSDs sind zwischen 2 und 3 Jahren alt und haben laut CrystalDiscInfo alle noch einen Gesamtzustand von 100%.
Die Typenbezeichnung der 250GB SSD wäre nicht unwichtig gewesen. Samsung hatte ne Zeit lang Probleme mit mit der Zeit sinkender Transferrate - das haben sie dann irgendwann auch offiziell zugegeben und nochmal später nen fix für die Firmware gebracht.

PS: Zum Thema defragmentieren - bisher hat mir noch keiner erklären können wozu man bei einem OS ab Windows7 oder neuer für SSDs defraggler (oder ein anderes Tool) braucht... Für mich läuft das aktuell unter "Schlangenöl"...

BlacKi
2018-04-09, 09:16:10
standardmäßig ist das aktiv, und auch nach dem manuellen ausführen gab es bei mir keine verbesserung. bei mir hat die ssd wohl unkorrigierbare fehler.

IceKillFX57
2018-04-09, 10:35:35
Eventuell doch Mal den Reperatur Modus fahren? Also den der SSD.

Rancor
2018-04-09, 10:59:30
@Geldmann, TE: SSD müssen regelmäßig getrimmt werden. Habt ihr das im Windows Defragger eingestellt?

Das muss schon ewig nicht mehr manuell gemacht werden...

BlacKi
2018-04-09, 11:06:15
Eventuell doch Mal den Reperatur Modus fahren? Also den der SSD.
schon gemacht, also 3 min nur an den stromstecker stecken.

IceKillFX57
2018-04-09, 13:00:43
schon gemacht, also 3 min nur an den stromstecker stecken.


Also bei mir waren zwei Mal 30min nötig.
Beim ersten Mal beachten 30min nichts (also als die nicht erkannt wurden).
Aber beim zweiten Mal ging es dann.

exxo
2018-04-19, 22:03:41
Das muss schon ewig nicht mehr manuell gemacht werden...

Richtig weil das Defrag Tool von Windows per default einmal pro Woche trimmt ;)