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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dürfen Dashcam-Aufnahmen vor Gericht genutzt werden?


desperado2000
2018-05-14, 13:47:59
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/dashcams-bundesgerichtshof-entscheidet-ueber-kameras-im-auto-a-1207569.html

Heute wird es entschieden ob nutzbar oder nicht nutzbar.
Unabhängig von deren Entscheidung : Ich werde mir oder kurz oder lange eine für vorne UND hinten holen müssen...
Wie seht ihr es ?

VG

PHuV
2018-05-14, 13:55:05
Wird leider notwendig werden, um korrekt Beweise zu führen.

Joe
2018-05-14, 14:20:27
Durch die DSGVO dürfren Dashcams innerhalb Europas vom Tisch sein, da kann der "niedere" BGH rumentscheiden, wie er will.
Ich bin mir nicht mal sicher ob KFZ Hersteller wie z.B. Tesla mit den eingebauten System aufzeichnen dürften. Traurige Geschichte....

Ich mein, kannst Dir natürlich son Teil reinschrauben, dürfte dich halt zukünftig paar tausend Euro Bußgeld kosten, für Firmen kanns auch schon mal sechs Nullen haben.

#44
2018-05-14, 14:22:16
Heute wird es entschieden ob nutzbar oder nicht nutzbar.
Verhandlung war am 10. Urteilsverkündung wird am 15. sein...

GSXR-1000
2018-05-14, 14:23:40
Wird leider notwendig werden, um korrekt Beweise zu führen.

Schon erstaunlich. 1 jahrhundert lang gelang es problemlos mit analogen mitteln wie zeugenaussagen, spurensucherung etc einen durchaus zufriedenstellenden rechtsfrieden bei verkehrsunfaellen zu wahren. Nun auf einmal ist die rundum ueberwachung fuer jedermann ploetzlich unausweichlich. George orwell haette sich sowas net mal im traum vorstellen koennen. Fuer euch ists die schoene neue welt. Glueckwunsch. Mal schauen ob ihr die dashcam auswertungen auch zur verfuegung stellt, wenn sie gegen euch sprechen? Korrekt wie ihr seid natuerlich ganz sicher. Obwohl das ja garnicht sein kann, da die einschlaegige klientel im 3dcenter nur aus opfern von verkehrsunfaellen besteht. Schuld sind sie nie:)
Ist schon recht seltsam wie schnell auf datenschutz geschissen wird. Persoenlichkeitsrecht...am arsch.

Fusion_Power
2018-05-14, 14:56:33
Für die Beweislage von Unfällen können Dashcams unglaublich wertvoll sein. Natürlich dürfen die permanenten Aufnahmen der cams nicht für andere Zwecke missbraucht werden. Da sollte man differenzieren. Aber nur deswegen gleich ganz verbieten halte ich für überzogen. Die Kameras haben sich schon oft bewährt, vor allem in Russland, gibt unzählige Videos dazu. Warum sollte man das hier nicht auch offiziell zur Unfallanalyse heranziehen? Notfalls werden unbeteiligte unkenntlich gemacht.

RaumKraehe
2018-05-14, 15:29:50
Für die Beweislage von Unfällen können Dashcams unglaublich wertvoll sein. Natürlich dürfen die permanenten Aufnahmen der cams nicht für andere Zwecke missbraucht werden. Da sollte man differenzieren. Aber nur deswegen gleich ganz verbieten halte ich für überzogen. Die Kameras haben sich schon oft bewährt, vor allem in Russland, gibt unzählige Videos dazu. Warum sollte man das hier nicht auch offiziell zur Unfallanalyse heranziehen? Notfalls werden unbeteiligte unkenntlich gemacht.

In Russland nutzt man die eigentlich nur aus einem Grund sehr gerne: Die Polizei ist da eben sehr korrupt. ;) Das ist hier definitiv nicht so.

Ich brauche keine Dashcams. Ist mir echt zu doof.

Crazy_Bon
2018-05-14, 16:00:21
Schon erstaunlich. 1 jahrhundert lang gelang es problemlos mit analogen mitteln wie zeugenaussagen, spurensucherung etc einen durchaus zufriedenstellenden rechtsfrieden bei verkehrsunfaellen zu wahren.War und ist es nicht. Zeugenaussagen können falsch sein, entweder vorsätzlich oder weil die Wahrnehmung nicht richtig war.

Joe
2018-05-14, 16:08:42
In Russland nutzt man die eigentlich nur aus einem Grund sehr gerne: Die Polizei ist da eben sehr korrupt. ;) Das ist hier definitiv nicht so.

Ich brauche keine Dashcams. Ist mir echt zu doof.

Das ist bullshit. In Russland ist die Dashcams so beliebt weil sich eine ganze Wirtschaft rund um den Versicherungsbetrug gebildet hat. Die Leute laufen Dir dort vorsätzlich vors Auto um abzukassieren. Wenn Du keine Dashcam hast darfst jedes mal zittern, wenn Du wieder einen Passanten auf der Motorhaube hattest. Entsprechend versuch dort mal eine Haftpflicht ohne Dashcam zu bekommen.

Wolfram
2018-05-14, 16:12:15
Die Dinger brauchte man bisher nicht, man wird auch in Zukunft ohne sie auskommen. Außerdem sind Kameraufnahmen keineswegs "objektiver" oder ansonsten in irgendeiner Form beweiskräftiger als Zeugenaussagen, Messungen oder sonstige Beweismittel. Daran glauben sie nur im Fußball...:biggrin:

x-force
2018-05-14, 16:34:18
Außerdem sind Kameraufnahmen keineswegs "objektiver" oder ansonsten in irgendeiner Form beweiskräftiger als Zeugenaussagen, Messungen oder sonstige Beweismittel.

wenn etwas objektivierbar ist, dann kameraaufnahmen.

würdest du wirklich daran glauben, müsstest du auch sämtliche moderne physik ablehnen, denn da werden die erkenntnisse idr über sensoren, also im grunde kameras, gewonnen.

PHuV
2018-05-14, 16:49:50
War und ist es nicht. Zeugenaussagen können falsch sein, entweder vorsätzlich oder weil die Wahrnehmung nicht richtig war.
Richtig. Vor allen Dingen hatte ich mal die Fälle, daß man sich beim Unfall geeinigt hatte, wer schuld hatte, und kaum gings an die Versicherung, wurde sich gewunden und gedreht und gelogen, daß sich die Balken biegen.

Ne, Kamera und eine Aufnahme sind eindeutig.

GSXR-1000
2018-05-14, 17:24:25
War und ist es nicht. Zeugenaussagen können falsch sein, entweder vorsätzlich oder weil die Wahrnehmung nicht richtig war.
Genau selbiges gilt für kameraaufnahmen. Da auch diese nicht direkt vor Ort gesichert werden dürften, besteht auch hier die Möglichkeit der Manipulation. Ausserdem müssten dann Dashcam user wenigstens dazu verpflichtet sein, das Material auch zur verfügung zu stellen, wenn es IHRE schuld nachweist, meinste nicht? Sonst ist eine objektive auswertung nicht möglich.
Zudem ist eine Kameraaufnahme noch fokussierter mit Tunnelblick und eingeengtem Blickfeld als jede Zeugenbeobachtung. Solange keine 360 Grad dashcams verbaut sind, wird die aussage selten klar sein.

Wenn es der objektiven Beweissicherung dienen soll, dann müssten Dashcamaufnahmen bei installation einer solchen generell direkt bei Unfallaufnahme übergeben werden, auch wenn selbst belastend. Und es müssen nachweislich vollkommen manipulationssichere, zertifizierte geräte sein. Die mindestens jährlich überprüft werden.

Trotzdem seltsam. 100 Jahre ist der Rechtsfrieden gewahrt auch ohne das alles und die welt ist nicht untergegangen... jetzt brauchen bestimmte Leute mit Blockwartattituede das unbedingt.

Wolfram
2018-05-14, 17:44:15
wenn etwas objektivierbar ist, dann kameraaufnahmen.

Nein. Nichts kann so gut lügen wie Bilder. Der Mensch ist optisch orientiert, deswegen wirken Bilder überzeugender als alles andere. Das heißt aber nicht, dass sie die Wirklichkeit zutreffend und umfassend wiedergeben würden.

Schon gar nicht Amateuraufnahmen aus nicht kalibrierten oder geeichten Amateurgeräten. Die, wie gesagt, auch nur kurz und anlaßbezogen eingeschaltet werden dürfen.


Ne, Kamera und eine Aufnahme sind eindeutig.

Alles andere als das.

PatkIllA
2018-05-14, 17:47:03
Genau selbiges gilt für kameraaufnahmen. Da auch diese nicht direkt vor Ort gesichert werden dürften, besteht auch hier die Möglichkeit der Manipulation.
Stimmt wohl. Ein bisschen doof, dass das dank KI auch wohl vom Normalo gemacht werden kann und man nicht mehr ILM beauftragen muss.
Ausserdem müssten dann Dashcam user wenigstens dazu verpflichtet sein, das Material auch zur verfügung zu stellen, wenn es IHRE schuld nachweist, meinste nicht? Sonst ist eine objektive auswertung nicht möglich.Man muss sich nicht selbst belasten.
Zudem ist eine Kameraaufnahme noch fokussierter mit Tunnelblick und eingeengtem Blickfeld als jede Zeugenbeobachtung.Die Zeugenbeobachtung scheinen wirklich oft schlecht zu sein. Dass man den Zeugen mehrere Leute zur Auswahl stellt und nicht einfach nur fragt war der das hat schon seinen Grund.
Wenn es der objektiven Beweissicherung dienen soll, dann müssten Dashcamaufnahmen bei installation einer solchen generell direkt bei Unfallaufnahme übergeben werden, auch wenn selbst belastend. Und es müssen nachweislich vollkommen manipulationssichere, zertifizierte geräte sein. Die mindestens jährlich überprüft werden.Die sonstigen Daten der Elektronik (Geschwindigkeit, Bremsen, Lenkung, Blinker, Impakt der den Airbag auslöst usw.) werden in modernen Autos auch oft aufgezeichnet und werden auch für das Gutachten bei Gericht verwendet. Da ist auch nur bedingt geschützt wie man an den Tachomanipulationen sehen kann.

GSXR-1000
2018-05-14, 17:57:12
Stimmt wohl. Ein bisschen doof, dass das dank KI auch wohl vom Normalo gemacht werden kann und man nicht mehr ILM beauftragen muss.
Man muss sich nicht selbst belasten.
Die Zeugenbeobachtung scheinen wirklich oft schlecht zu sein. Dass man den Zeugen mehrere Leute zur Auswahl stellt und nicht einfach nur fragt war der das hat schon seinen Grund.
Die sonstigen Daten der Elektronik (Geschwindigkeit, Bremsen, Lenkung, Blinker, Impakt der den Airbag auslöst usw.) werden in modernen Autos auch oft aufgezeichnet und werden auch für das Gutachten bei Gericht verwendet. Da ist auch nur bedingt geschützt wie man an den Tachomanipulationen sehen kann.
Die Klausel der Selbstelastung ist primär eine der Strafgerichtsbarkeit, nicht der Zivilrechtsbarkeit, wo es nur Antragsteller und Antragsgegner gibt.
Es ist doch ganz einfach: Um Gerichtsverwertbar zu sein, müssen die Geräte zertifiziert sein, unmanipulierbar und jährlich überprüft werden. Ist ein solches Gerät verbaut, wird das entsprechende Fimmaterial von der Polizei bei der Unfallaufnahme sichergestellt.
Ist doch ganz einfach und objektiv. Nur dann wird sich keiner der gröhlenden Meute hier so eine Dashcam reinsetzen, weil der schuss ja auch für einen selbst nach hinten losgehen kann.
Versicherungen haben dies übrigens schon oft und immer noch angeboten (diverse überwachungseinrichtungen und blackbox), gegen deutlich niedrigere Versicherungsbeiträge (bis zu -50% und mehr). Die Nachfrage ist danach seltsamerweise verschwindend gering... warum wohl?

Cubitus
2018-05-14, 18:02:59
Ich hatte letztes Jahr das Pech niemand bot sich als Zeuge an, als mir eine kleine Frau mit Ihrem SUV links in den Karren fuhr.
Zum Glück war die Dame einsichtig!

Dennoch, eine Dashcam wäre bei so einem Fall praktisch. Bzw. es gibt auch super Apps dafür, mit einem aktuellen Smartphone sind sogar Aufnahmen in 4K möglich.. :cool:
Ich hoffe Dashcams werden zugelassen.

Unsere Landesmentalität finde ich dabei am traurigsten. Verkehrsraumüberwachung und blaBlub, man sollte doch für das Allgemeinwohl abwägen.
Gerade wenn ein schwerer Unfall passiert ist das deutlich Aufgezeichnete immer besser als irgendwelche vagen, emotional aufgeladenen Zeugenaussagen.

Ich meine wo leben wir denn!? Im 18ten Jahrhundert? :rolleyes:
Oh Mom ich muss den Zeichner (Polizei) für eine Momentaufnahme her zitieren. :freak:

Ich finde die Argumentation auf das Persönlichkeitsrecht im Straßenverkehr einfach nur egoistisch und borniert, sry

GSXR-1000
2018-05-14, 18:13:22
Ich hatte letztes Jahr das Pech niemand bot sich als Zeuge an, als mir eine kleine Frau mit Ihrem SUV links in den Karren fuhr.
Zum Glück war die Dame einsichtig!

Dennoch, eine Dashcam wäre bei so einem Fall praktisch. Bzw. es gibt auch super Apps dafür, mit einem aktuellen Smartphone sogar in 4K möglich.. :cool:
Ich hoffe Dashcams werden zugelassen.

Unsere Landesmentalität finde ich dabei am traurigsten. Verkehrsraumüberwachung und blaBlub, man sollte doch für das Allgemeinwohl abwägen.
Gerade wenn ein schwerer Unfall üpassiert ist das deutlich aufgezeichnete immer besser als iwielche vagen Zeugenaussagen.
Was ist denn das für eine bescheuerte Aussage?

Ich meine wo leben wir denn!? Im 18ten Jahrhundert? :rolleyes:

Oh Mom ich muss den Zeichner für eine Momentaufnahme her zitieren. :freak:


Ich finde die Argumentation auf das Persönlichkeitsrecht im Straßenverkehr einfach nur egoistisch und borniert, sry
Da du ja offensichtlich so ein menschenfreund und gerechtigkeitsfanatiker bist, der sich gegen die borniertheit anderer zur wehr setzt, auch an dich die simple frage: wenn du eine solche dashcam an board hast,gibst du die daten natuerlich auch an polizei und versicherung weiter, wenn es deine schuld oder mitschuld dokumentiert, richtig? Gerechtigkeitsliebend und rechtschaffen wie du doch offensichtlich bist?

Ich weiss nicht was die Diskussion soll. Es gibt doch bereits legale und praktikable Lösungen auf dem Markt. Nur erlauben die keine selektive Freigabe und Manipulation. Diverse Versicherungen liefern bereits in Kooperation mit Fahrzeugherstellern Blackboxes an, die nahezu alle Fahrzeugdaten von relevanz gerichtssicher aufzeichnen. Ganz ohne Kameras und Datenschutzprobleme, die Aufzeichnung ist auf einen kurzen Zeitraum vor dem Unfallhergang reduziert, so das auch eigene Daten sicher sind. Nur das will der doch so gerechtigkeitsfanatisierte Autofahrer eben genau nicht, da es auch gegen ihn laufen könnte. Zusammen mit der herkömmlichen Beweissicherung am Unfallort über Spurenaufnahme, Fotos, Rekonstruktion und Unfall/Schadensbild und Zeugenaussagen sind die Daten der Blackbox sogar deutlich aussagefähiger als eine engwinklige Kameraaufnahme in eine richtung. Und vor allem objektiv, manipulationssicher und zertifiziert.

Es wäre doch ganz einfach: Vorschrift für Neuwagen Einbau zertifizierter Blackboxen mit Versicherungsnachlass. Zusätzlich freiwillige Nachrüstung gegen Versicherungsnachlass für Gebrauchtfahrzeuge. Blackboxfunktionsprüfung und Siegelprüfung bei jeder Tüvprüfung. Manipulation Strafbar, führt zum Erlöschen der Betriebserlaubnis.
Ganz Ganz einfach. Nur das wird hier in dieser community offensichtlich eher nicht gewollt. Trotz aller rechtschaffenheit und gerechtigkeitsliebe...:)

Wolfram
2018-05-14, 18:20:28
Die Polizei wird sowieso in jedem Fall standardmäßig Kameras einkassieren, wenn sich das erst mal breit macht. Man darf gespannt sein auf den ersten Fall, in dem Aufnahmen gegen den Willen des Kamerainstallateurs verwendet werden.

Es ist ja klar, dass es genügend Experten geben wird, die glauben, man kann die Dinger einfach durchgehend laufen lassen und wenn es hart auf hart kommt, entweder Teile der Aufnahmen löschen oder gleich die Kamera ganz verschwinden lassen.

Ganz so doof sind Polizei und Justiz aber eben nicht. Was Ihr Euch vorstellen könnt, können die sich auch vorstellen. Und im Zweifel sogar ein bisschen mehr.

Cubitus
2018-05-14, 18:22:42
Da du ja offensichtlich so ein menschenfreund und gerechtigkeitsfanatiker bist, der sich gegen die borniertheit anderer zur wehr setzt, auch an dich die simple frage: wenn du eine solche dashcam an board hast,gibst du die daten natuerlich auch an polizei und versicherung weiter, wenn es deine schuld oder mitschuld dokumentiert, richtig? Gerechtigkeitsliebend und rechtschaffen wie du doch offensichtlich bist?

Die Frage würde sich gar nicht stellen:

Stell dir mal vor die Mehrheit hätte ne Dashcam,
also mein Unfall Gegner z.b auch.. bzw. ich würde das nicht wissen.

Die Polizei frägt nach eventuellen Material.
Ich würde sagen hab leider nichts: Entweder weil ich wirklich keine Aufnahme habe, oder ich natürlich denke fuck ja selbst belasten möchte ich mich nicht, wenn ich weiß das ich schuld bin.

Dafür hat die Gegenseite eventuell eine Aufnahme und dann war es das sowieso. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf sage ich vermutlich dann doch die Wahrheit ;) Und gebs gleich zu weil sonst die Strafe vielleicht höher ausfallen würde ;)
Oder wenn beide keine Aufnahme zur Verfügung stellen können wäre dann sowieso die konventionelle Methode angebracht.

Spätestens dann denken sich beide Parteien über die Anschaffung einer Dashcam nach.
Ich sehe praktisch nur Vorteile, die Polizei muss gar nicht aktiv auf die Aufnahmen bestehen, sondern diese optional nur miteinbeziehen.

Die Polizei wird sowieso in jedem Fall standardmäßig Kameras einkassieren, wenn sich das erst mal breit macht. Man darf gespannt sein auf den ersten Fall, in dem Aufnahmen gegen den Willen des Kamerainstallateurs verwendet werden.

Es ist ja klar, dass es genügend Experten geben wird, die glauben, man kann die Dinger einfach durchgehend laufen lassen und wenn es hart auf hart kommt, entweder Teile der Aufnahmen löschen oder gleich die Kamera ganz verschwinden lassen.

Ganz so doof sind Polizei und Justiz aber eben nicht. Was Ihr Euch vorstellen könnt, können die sich auch vorstellen. Und im Zweifel sogar ein bisschen mehr.

Man könnte von Vornherein diverse Kriterien für die Verwertung definieren. Das kann auch eine zertifizierte App oder Kamara-Vorrichtung sein. Von mir aus auch Tüv geprüft ;D

GSXR-1000
2018-05-14, 18:29:15
Die Frage würde sich gar nicht stellen:

Stell dir mal vor die Mehrheit hätte ne Dashcam,
also mein Unfall Gegner z.b auch.. bzw. ich würde das nicht wissen.

Die Polizei frägt nach eventuellen Material.
Ich würde sagen hab leider nichts: Entweder weil ich wirklich keine Aufnahme habe, oder ich natürlich denke fuck ja selbst belasten möchte ich mich nicht, wenn ich weiß das ich schuld bin.

Dafür hat die Gegenseite eventuell eine Aufnahme und dann war es das sowieso. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf sage ich vermutlich dann doch die Wahrheit ;) Und gebs gleich zu weil sonst die Strafe vielleicht höher ausfallen würde ;)
Oder wenn beide keine Aufnahme zur Verfügung stellen können wäre dann sowieso die konventionelle Methode angebracht.

Spätestens dann denken sich beide Parteien über die Anschaffung einer Dashcam nach.
Ich sehe praktisch nur voreile, die Polizei muss gar nicht aktiv auf die Aufnahmen bestehen, sondern diese optional nur miteinbeziehen.

Siehe mein Edit.
Dashcams sind die verdammt schlechteste Lösung. Es gibt bereits objektivere und legale und sichere Lösungen durch zertifizierte Blackboxen.. Nur leider eben nicht manipulierbar. Und darum gehts den meisten hier wohl. Die einzig eigene Vorteilssuche.
Nebenbei ist es vollkommen egal ob du am Unfallort deine Schuld abstreitest. Eine Auswirkung auf die "Strafe" hat das in keinster weise. Geahndet wird der Verstoss. Vollkommen unabhängig ob und wie du dich einlässt.
Wenn es um gerechtigkeit geht, um Rechtsfrieden kann die Lösung nur Blackbox heissen. Niemals dashcam.

Und hier erledigt sich dann auch gleich das Thema der Persönlichkeitsrechte...

Cubitus
2018-05-14, 18:36:16
Siehe mein Edit.
Dashcams sind die verdammt schlechteste Lösung. Es gibt bereits objektivere und legale und sichere Lösungen durch zertifizierte Blackboxen.. Nur leider eben nicht manipulierbar. Und darum gehts den meisten hier wohl. Die einzig eigene Vorteilssuche.
Nebenbei ist es vollkommen egal ob du am Unfallort deine Schuld abstreitest. Eine Auswirkung auf die "Strafe" hat das in keinster weise. Geahndet wird der Verstoss. Vollkommen unabhängig ob und wie du dich einlässt.
Wenn es um gerechtigkeit geht, um Rechtsfrieden kann die Lösung nur Blackbox heissen. Niemals dashcam.

und was ist mit zertifizierten Apps?
Man kann heutzutage sehr wohl digitale Fingerprints erstellen,
egal ob Hash-Werte oder Blockchains etc. Und das kann auch eine Dashcam App bringen. Natürlich wäre die elegantere Lösung eine vorab zertifzierte Lösung vom Hersteller.

Ja es stimmt das die eigl Unfall Schuld nicht durch zugeben der Sache beeinflusst wird. Aber ein Betrugsversuch durch Falschaussagen oder Manipulation eventuell schon.

Ich halte mal fest:

Dashcam (optional): Wenn der der Videobeweis betrugssicher ist bzw. von mehreren stellen zertifiziert wird.

PatkIllA
2018-05-14, 18:42:39
Es ist doch ganz einfach: Um Gerichtsverwertbar zu sein, müssen die Geräte zertifiziert sein, unmanipulierbar und jährlich überprüft werden.Sowas gibt es nicht.
Selbst mein Motorrad merkt sich wohl einige Zeit und die würden vor Gericht sicher auch ausgewertet werden.
Ebenso wie Bilder und Videos die Leute mit ihren Handys machen.
Da muss die evtl. Fälschung in Betracht gezogen werden aber die werden sicher auch gerichtlich genutzt.
Die üblichen Überwachungskameras sind auch offen wie ein Scheunentor und wenn der Einbrecher da reinlächelt wird das benutzt.

Wolfram
2018-05-14, 18:50:09
Man könnte von Vornherein diverse Kriterien für die Verwertung definieren. Das kann auch eine zertifizierte App oder Kamara-Vorrichtung sein. Von mir aus auch Tüv geprüft ;D

Ich will das ingesamt nicht. Ich will nicht noch mehr Kameras im öffentlichen Raum haben. Schon gar nicht wegen Streitigkeiten um Blechschäden, um die es hier im Kern geht. Das ist es nicht wert. Das ist nur Geld.

Verwertbar mögen die Aufnahmen ja so oder so mehr oder weniger sein, darum geht es mir nicht. Sondern darum, dass die, die hier Kameras einsetzen wollen, natürlich nur den Fall im Auge haben, in dem es ihnen nutzt. Das wird aber nicht passieren.

Wenn Aufnahmen da sind, werden die in jede Richtung verwendet werden. Und wenn Leute daran denken, eben in diesem Fall die Aufnahmen verschwinden zu lassen, oder allgemein die Behörden hinters Licht führen wollen, indem sie behaupten, sie hätten die Kameras nur anlaßbezogen eingeschaltet, dann finde ich das verwerflich. Und: Es wird auch nicht funkionieren.

Cubitus
2018-05-14, 19:07:11
Ich verstehe einerseits deine Bedenken,
unsere Nachbarn von der Insel z.b. Da ist es mit den Kameras so schlimm geworden,
dass sogar die Metropolitan Police von London in dein Wohn -oder Schlafzimmer zoomen kann.
Also in einem wirklich total privaten Bereich, so etwas darf und soll es nicht geben!

Wiederrum ist öffentliche Kamera Überwachung z.b an großen Plätzen wie dem Alex oder diversen Bahn Stationen imo sinnvoll.
Z.b den U-Bahn Treter, dieser Bulgare, welcher eine junge Frau die Treppe herunter trat. Dank Überwachungstechnik und öffentlicher Fahndung wurde der Täter geschnappt.
Vielleicht hätte der Typ ja weitere Aussetzer dieser Art fabriziert. Und iwann wäre jemand gestorben!? Man weiß es nicht.

Und jetzt kommen wir zur Verkehrsraumüberwachung.
Was ist denn darauf zu sehen? Okay der Verkehr, einzelne Fussgänger und Häuser was ist da jetzt besonders brisant? Man könnte meinen so mancher geht nackt auf die Straße!?

Dann zahlt man eben zum Wohl der Allgemeinheit den Tribut, im Endeffekt profitierst du in einer bestimmt Situation auch davon.
Zudem wäre es schön wenn es im Straßenverkehr nur um Blechschäden und Geld ginge.

Nochmals zu Erinnerung: Die meisten tödlichen Unfälle passieren im Straßenverkehr.
Und an einem Todesfall hängen unter Umständen komplette Existenzen.
Warum soll man da nicht mit allen stehenden Mitteln argumentieren dürfen?

Wie gesagt, es ist ja nicht so das wir die Technik nicht besäßen...
Bzw. die Dashcam sollte eben diverse Anforderungen erfüllen, und natürlich vorher schon laufen.

Crazy_Bon
2018-05-14, 19:12:27
Genau selbiges gilt für kameraaufnahmen. Da auch diese nicht direkt vor Ort gesichert werden dürften, besteht auch hier die Möglichkeit der Manipulation. Ausserdem müssten dann Dashcam user wenigstens dazu verpflichtet sein, das Material auch zur verfügung zu stellen, wenn es IHRE schuld nachweist, meinste nicht? Sonst ist eine objektive auswertung nicht möglich.
Zudem ist eine Kameraaufnahme noch fokussierter mit Tunnelblick und eingeengtem Blickfeld als jede Zeugenbeobachtung. Solange keine 360 Grad dashcams verbaut sind, wird die aussage selten klar sein.Jede digitale Kamera hinterlässt einen Fingerabdruck, für eine professionelle Fälschung benötigt man ein entsprechendes Equipment und Know-How. Eine Manipulation würde man schneller feststellen als eine Falschaussage (bewusst/unbewusst) eines Zeugen.
Tunnelblick? Ein Zeuge kann nur eine Sache erfassen, eine Kamera alles im sichtbaren Bereich.
Richtig. Vor allen Dingen hatte ich mal die Fälle, daß man sich beim Unfall geeinigt hatte, wer schuld hatte, und kaum gings an die Versicherung, wurde sich gewunden und gedreht und gelogen, daß sich die Balken biegen.

Ne, Kamera und eine Aufnahme sind eindeutig.
Das ist bei einem Arbeitskollegen auch passiert. Er stand mit seinem Fahrzeug und wartete auf freie Fahrt und ein anderer fuhr mit langsamer Geschwindigkeit hinten drauf. Eigentlich ein klare Sache, nur blöd, daß der andere jede Schuld von sich wies. Aussage gegen Aussage, einer ist der Geschädigte, der andere will seine Haut retten.
Ich hatte letztes Jahr das Pech niemand bot sich als Zeuge an, als mir eine kleine Frau mit Ihrem SUV links in den Karren fuhr.
Zum Glück war die Dame einsichtig!
.
..
...
Ich hoffe Dashcams werden zugelassen.

Unsere Landesmentalität finde ich dabei am traurigsten. Verkehrsraumüberwachung und blaBlub, man sollte doch für das Allgemeinwohl abwägen.
Gerade wenn ein schwerer Unfall passiert ist das deutlich Aufgezeichnete immer besser als irgendwelche vagen, emotional aufgeladenen Zeugenaussagen.

Ich meine wo leben wir denn!? Im 18ten Jahrhundert? :rolleyes:
Oh Mom ich muss den Zeichner (Polizei) für eine Momentaufnahme her zitieren. :freak:

Ich finde die Argumentation auf das Persönlichkeitsrecht im Straßenverkehr einfach nur egoistisch und borniert, sryKompliment an die Dame, sowas hätte sich mein Arbeitskollege auch gewünscht.
Es ist schon komisch, selbst darf man keine Aufzeichnungen vom öffentlichen Raum machen wegen Persönlichkeitsrechte etc., aber die Städte, Gemeinden, usw. sehr wohl und streamen es sogar direkt ins Internet. Wird da jede einzelne Person gefragt?

Wolfram
2018-05-14, 19:31:21
Dann zahlt man eben zum Wohl der Allgemeinheit den Tribut, im Endeffekt profitierst du in einer bestimmt Situation auch davon.
Zudem wäre es schön wenn es im Straßenverkehr nur um Blechschäden und Geld ginge.

Nochmals zu Erinnerung: Die meisten tödlichen Unfälle passieren im Straßenverkehr.
Und an einem Todesfall hängen unter Umständen komplette Existenzen.
Warum soll man da nicht mit allen stehenden Mitteln argumentieren dürfen?


Ich sehe ja auch die Argumente pro Kameras. Ob ich jetzt im Einzelfall profitiere oder nicht, spielt aber keine Rolle. Ich will einfach diese Überwachung nicht haben.

Und der Punkt ist hier: Es geht nicht um tödliche Unfälle. Die Leute, die pro Kameras argumentieren, haben Blechschäden im Auge. Siehe die hier im Thread genannte Beispiele.


Es ist schon komisch, selbst darf man keine Aufzeichnungen vom öffentlichen Raum machen wegen Persönlichkeitsrechte etc., aber die Städte, Gemeinden, usw. sehr wohl und streamen es sogar direkt ins Internet. Wird da jede einzelne Person gefragt?

Das tun und dürfen die Kommunen gerade nicht. Im Gegenteil werden für die Webcams absichtlich Auflösungen gewählt, die das Erkennen von Einzelpersonen nicht zulassen. Deswegen ist die Qualität normalerweise so grottig...:freak:

Der_Korken
2018-05-14, 19:56:32
Ich stehe dem ganzen sehr gespalten gegenüber. Auf der einen Seite bin ich immer gegen Überwachung, wo es geht. Oder besser gesagt: Gegen Protokollierung und Archivierung, gegen das Datensammeln an sich. Auf der anderen Seite bin auch Autofahrer und sehe oft unverschämtes und rücksichtsloses Verhalten auf der Autobahn. Ich will da gar nicht einzeln drauf eingehen, aber mich regt das teilweise maßlos auf, mit was für Dreistigkeiten (Abdrängen, Spurwechsel erzwingen, etc.) einige regelmäßig durchkommen, ohne dass man solchen Leuten ernsthaft was kann. Da wünsche ich mir manchmal schon so eine Dashcam. Aber vielleicht artet das dann in der Maße zu einer Denunziantenkultur aus, was ich auch nicht will. Schwierig.

Kundschafter
2018-05-15, 06:27:23
Und der Punkt ist hier: Es geht nicht um tödliche Unfälle. Die Leute, die pro Kameras argumentieren, haben Blechschäden im Auge.

Genau so ist es. Hat halt alles Vor- und Nachteile. Bei tödlichen Unfällen hätten die Dinger meinen Segen.
Aber gestern zeigte sich im "Staatsfernsehen" (Nachrichtensendung) :D, was wirklich kommen wird:
Ein Autofahrer wird im Überholverbot überholt. Zitat:
"Und genau damit könnte man solche Situationen in Zukunft besser verfolgen/ahnden."

Ich lach´mich schon heute schlapp, wenn alle für eine OWiG mit der Kamera zur Polizei rennen.
Bin auf alle Fälle gespannt, wie der ältere Herr aus dem Bericht den Fahrer nach 6 Monaten vor Gericht identifizieren will. Ich denke mal, das kann die Kamera nicht.

Und noch lustiger werden die, die angerannt kommen und sagen:
"Der..der hat mich überholt und war viel zu schnell." :tongue:

L233
2018-05-15, 06:52:59
Bin auf alle Fälle gespannt, wie der ältere Herr aus dem Bericht den Fahrer nach 6 Monaten vor Gericht identifizieren will. Ich denke mal, das kann die Kamera nicht.
Man geht vom Fahrzeughalter aus, soweit dieser keine andere Person vorweisen kann, die zugibt, dass sie zu diesem Zeitpunkt das Kfz geführt hat. Läuft ja auch nicht anders wenn man "geblitzt" wird.

Kundschafter
2018-05-15, 07:12:20
Jein. Wenn du geblitzt wirst, gibt es (Laserpistole ausgenommen) i.d.R. ein Foto, welches auch als Beweismittel dienen darf.
Wenn ich jemanden im Überholverbot überhole, angezeigt werde und den Anhörbogen bekomme...bin ich nicht gefahren. Sondern ein Verwandter 1. Grades, so daß ich von meinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch mache.
Bei der Gerichtsverhandlung wird mich der "Anzeiger" zu 99 % nicht identifizieren können und eine Verurteilung wird es in diesem Fall so nicht geben.
"Schutzbehauptung" hin oder her, im Zweifelsfall "für den Angeklagten". Schafft jeder halbwegs kompentene Rechtsanwalt, oft genug erlebt.

Kartenlehrling
2018-05-15, 08:55:33
http://www.tagesschau.de/ausland/dashcam-111.html
BGH urteilt zu Dashcams: Wann dürfen Aufnahmen verwertet werden?

Dashcam-Videos als Beweismittel vor Gericht zulässig
Stand: 15.05.2018 09:28 Uhr

Der Bundesgerichtshof hat entschieden: Aufnahmen von Minikameras z.B. auf dem Armaturenbrett eines Autos dürfen als Beweismittel vor Gericht verwendet werden.
Dagegen sprechen vor allem Datenschutzbedenken.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Verwendung von Dashcamaufnahmen als Beweismittel vor Gericht zur Klärung von Verkehrsunfällen für zulässig erklärt.
Die Aufnahmen verstießen zwar gegen das Datenschutzrecht - da aber Unfallbeteiligte ohnehin Angaben zu Person, Versicherung und Führerschein machen müssten, sei dies nachrangig.

Eine Tendenz zur Zulassung der kleinen Videokameras zeigte sich bereits in der mündlichen Verhandlung in einem umstrittenen Fall,
bei dem zwei Autofahrer beim Linksabbiegen auf zwei nebeneinander verlaufenden Linksabbiegespuren seitlich kollidierten.

Der Kläger, Fahrer eines Wagens mit Dashcam, wollte mit Bildern seiner Videokamera beweisen, dass der andere Autofahrer seine Spur verlassen und
seitlich auf ihn aufgefahren sei. Dies wurde ihm aber in der Vorinstanz verwehrt. Gegen eine Zulassung von Dashcams sprechen vor allem Datenschutzbedenken.
Der Begriff Dashcam setzt sich aus den englischen Worten "dashboard" (Armaturenbrett) und "camera" (Kamera) zusammen.

sun-man
2018-05-15, 09:25:06
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/bundesgerichtshof-dashcams-als-beweismittel-vor-gericht-zulaessig-a-1207762.html

Aufnahmen von Auto-Minikameras können bei Unfällen als Beweis vor Gericht verwendet werden. Dies entschied der Bundesgerichtshof in Karlsruhe.

Gut so.

deekey777
2018-05-15, 09:33:37
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/dashcams-bundesgerichtshof-entscheidet-ueber-kameras-im-auto-a-1207569.html

Heute wird es entschieden ob nutzbar oder nicht nutzbar.
Unabhängig von deren Entscheidung : Ich werde mir oder kurz oder lange eine für vorne UND hinten holen müssen...
Wie seht ihr es ?

VG
Es wird nur entschieden (bzw. wurde entscheiden), ob die Aufnahmen als Beweis verwertbar sind oder nicht.

An dem eigentlichen Problem ändert es sich nichts: Datenschutz vs. Dashcam. Dass ein Datenschutzbeauftragter just wenige Sekunden vor dem Unfall die Aufnahme seiner Dashcam aktiviert, ist eher selten.

#44
2018-05-15, 09:34:38
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/bundesgerichtshof-dashcams-als-beweismittel-vor-gericht-zulaessig-a-1207762.html
WTF :ugly:

Seit wann bestehen Artikel beim Spiegel nur noch aus Überschrift und Unterüberschrift?

deekey777
2018-05-15, 09:36:31
WTF :ugly:

Seit wann bestehen Artikel beim Spiegel nur noch aus Überschrift und Unterüberschrift?
Wollten erster sein, auch die Tagesschau hat zunächst nur eine inhaltlose Eilmeldung veröffentlicht, jetzt mit Inhalt:
http://www.tagesschau.de/inland/dashcam-urteil-101.html

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Verwendung von Dashcamaufnahmen als Beweismittel vor Gericht zur Klärung von Verkehrsunfällen für zulässig erklärt. Die Aufnahmen verstießen zwar gegen das Datenschutzrecht - da aber Unfallbeteiligte ohnehin Angaben zu Person, Versicherung und Führerschein machen müssten, sei dies nachrangig.

sun-man
2018-05-15, 09:40:18
WTF :ugly:

Seit wann bestehen Artikel beim Spiegel nur noch aus Überschrift und Unterüberschrift?


Leider üblich das ganze erstmal asap per Push raus zu hauen. wer zuerst kommt mal zuerst ;) und sieht Werbung :freak:

GSXR-1000
2018-05-15, 09:49:26
Leider üblich das ganze erstmal asap per Push raus zu hauen. wer zuerst kommt mal zuerst ;) und sieht Werbung :freak:
Offensichtlich (und so versteh ich die Begründung) bleibt es wie bisher Einzelfallentscheidung. Ohnehin sollte man bedenken, das der Richter das Recht der freien Beweiswürdigung besitzt.

Ich denke gerade da dieses Urteil eher Rechtsunsicherheit schürt (weiterhin gibt es widerstreitende Rechtsnormen, es bleibt Einzelfallentscheidung) wird der Gesetzgeber eine Regelung definieren.
Die wird dann wohl der Idee der Blackboxen folgen. Sprich: für die Würdigung müssen Normen und Zertifikate eingehalten werden, die Beweismittel direkt vor Ort gesichert werden und im Falle des Vorhandensein dieser technischen Einrichtung zwingend übergeben, unbeachtet der Schuldfrage. Ebenso wie bereits bisher auch eine Fahrzeuguntersuchung zuzulassen ist für die Ermittlung.
Alles andere macht wenig sinn und schadet dem Rechtsfrieden.

Die Dashcam befürworter haben somit wohl eher einen Pyrussieg errungen, denn damit werden wohl auch sie selbst teil der eigenen überwachung (durch ihre eigenen Geräte) da dieses Urteil diese Konsequenz in der Gesetzgebung haben wird. Somit werden auch eigene Verstösse zukünftig schonungslos dokumentiert und Aufnahme in die Beweisführung nehmen. Glückwunsch:)

Crazy_Bon
2018-05-15, 13:44:14
Die Dashcam befürworter haben somit wohl eher einen Pyrussieg errungen, denn damit werden wohl auch sie selbst teil der eigenen überwachung (durch ihre eigenen Geräte) da dieses Urteil diese Konsequenz in der Gesetzgebung haben wird. Somit werden auch eigene Verstösse zukünftig schonungslos dokumentiert und Aufnahme in die Beweisführung nehmen. Glückwunsch:)Warum sind Dashcams notwendig geworden? Weil es in der Gesellschaft normal geworden ist sich aus der Verantwortung zu winden wie ein Schlange statt mal zu sagen, Ja ich habe Scheisse gebaut und stehe dafür gerade. Jeder, der mal in einem Beinaheunfall verwickelt war, wird sicherlich mitbekommen haben wie Leute sich verhalten. Da wird der Vorfall runter gespielt und bekommt man eher sowas zu hören wie "Ist ja nicht so schlimm, habe sie doch gesehen, ist doch nichts passiert" als eine aufrichtige Entschuldigung. Und was wäre, wenn es doch geknallt hätte? Da schiesst in den Leuten zusammen mit dem Zusammenstoss erst die Geldfrage in den Kopf, mit welcher Taktik man sich aus der Verantwortung stiehlt. Aus der Harmlosigkeit wird zu einer Beschuldigung und schon steckt in man im Dilemma seine Unschuld zu beweisen.

Joe
2018-05-15, 13:48:20
Schön das Sie zulässig sind. Jetzt bräuchten wir nur noch die Rechtssicherheit überhaupt aufnehmen zu dürfen ohne dafür bestraft zu werden.

Jupiter
2018-05-15, 14:29:57
Das klingt gut. Es gab schon genug Leute welche meine Autos in der Stadt zerkratzten. Von daher parke ich gar nicht mehr mit frisch gewaschenem Auto in der Stadt. Einmal zündete eine Gestalt zu Silvester sogar mal eine Fontäne auf der Motorhaube.

][immy
2018-05-15, 14:43:50
Das klingt gut. Es gab schon genug Leute welche meine Autos in der Stadt zerkratzten. Von daher parke ich gar nicht mehr mit frisch gewaschenem Auto in der Stadt. Einmal zündete eine Gestalt zu Silvester sogar mal eine Fontäne auf der Motorhaube.
Das darfst du aber weiterhin nicht aufnehmen. Die Dashcam dürfte wenn überhaupt immer nur kurze Momente aufnehmen und alles vorherige wieder überschreiben. Und nur im Falle einer Kollision (ist halt nen ziemlicher ruck) dürfte die Kamera die letzten x Sekunden dauerhaft speichern.
Mit Zerkratzen oder sonstigen wirst du da nichts verhindern können.

Jupiter
2018-05-15, 14:54:46
Das ist mir bewusst, aber vielleicht entwickelt sich da noch etwas in der Richtung. Mir reicht es das sich Gestalten, welche sich selbst nie etwas aufbauten, am Eigentum Anderer vergreifen. Damit hätten die evt. eine größere Hemmung.

Fusion_Power
2018-05-15, 15:20:49
Gutes Urteil. Ich wundere mich aber über diese Verbissenheit beim angeblichen "Datenschutz", vor allem von Behörden, die selber unglaublich lax mit Daten umgehen. Wie passt das denn zusammen? Mir kommts immer so vor als würde da mit zweierlei Maß gemessen.

Roadrunner3000
2018-05-15, 15:58:13
Schau dir doch die in 10 Tagen in Kraft tretende, neue DSGVO an. Behörden und (mitunter staatl. subventionierte) Unternehmen haben's verbockt.
Datenskandal hier, fappening dort, Wahlbeeinflussung an anderer Stelle, Virus im Kanzleramt...
Und der hiesige Mittelstand erfährt die "Repressalien".
Die Abmahnindustrie natürlich steht auch schon in den Startlöchern und kann es kaum noch erwarten.

Es kommt dir also nicht nur so vor. Man erlebt es gerade mal wieder live.

downforze
2018-05-18, 10:42:14
Gutes Urteil. Ich wundere mich aber über diese Verbissenheit beim angeblichen "Datenschutz", vor allem von Behörden, die selber unglaublich lax mit Daten umgehen. Wie passt das denn zusammen? Mir kommts immer so vor als würde da mit zweierlei Maß gemessen.
Wir dürfen gar nichts rausschicken, was nicht vorher vom Herr der Daten abgesegnet und anonymisiert ist. Der Datenschutz hat eine um Welten höhere Priorität, als in der freien Industrie.