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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das erste Mal eine Wohnung vermieten


Kira
2018-06-13, 23:12:22
Hallo zusammen,

meine hat eine eigene Wohnung (sie zahlt es an den Opa noch 5 Jahre ab, günstig erworben bzw. am abzahlen). Schriftlich festgelegt.

Nun möchten wir zwei zusammenziehen und sie möchte die Wohnung vermieten. Was gilt es zu beachten? Wenn möglich, so einfach wie möglich ;)

- Haus und Grund wurde uns empfohlen. Dort könne man sich Mietverträge besorgen? Alternativen?

Was wären die ersten Schritte bis hin zur Übergabe an den Mieter?

Bei Rückfragen, einfach schreiben. Werde versuchen alle Infos nachzureichen.

Danke euch und schönen Gruß

Lawmachine79
2018-06-13, 23:20:59
Mach es schön teuer, damit Du Dir später den Anwalt leisten kannst.

josefYY
2018-06-13, 23:54:56
Hallo zusammen,

meine hat eine eigene Wohnung (sie zahlt es an den Opa noch 5 Jahre ab, günstig erworben bzw. am abzahlen). Schriftlich festgelegt.

Nun möchten wir zwei zusammenziehen und sie möchte die Wohnung vermieten. Was gilt es zu beachten? Wenn möglich, so einfach wie möglich ;)

- Haus und Grund wurde uns empfohlen. Dort könne man sich Mietverträge besorgen? Alternativen?

Was wären die ersten Schritte bis hin zur Übergabe an den Mieter?

Bei Rückfragen, einfach schreiben. Werde versuchen alle Infos nachzureichen.

Danke euch und schönen Gruß
Bei Haus und Grund zwei Mietverträge besorgen. Kosten 5-6€ das Stück glaub ich.
Übergabeprotokoll findeste überall im Internet.
Zwei Exemplare ausdrucken und etwaige Mängel, Anzahl der Schlüssel usw. dokumentieren.
Ich würde mindestens 2 Kaltmieten als Kaution vereinbaren. Zahlbar bei Übergabe der Schlüssel.
Ich war auch mal Student, aber ne Studenten-WG würde ich mir nicht ins Haus holen!
Und ich würde mich auch einen Gehaltsnachweiss vorzeigen lassen, so das du dir sicher sein kannst das er/sie die Miete auch zahlen kann.

Florida Man
2018-06-14, 06:28:53
Ich habe meine Wohnungen mittlerweile an eine Hausverwaltung abgegeben. Die haben eine Vollmacht und handeln in meinem Interesse. Ich kann das nur empfehlen: Endlich geht einem kein Mieter mehr auf den Sack und - fast noch besser! - ich selbst muss nicht auf irgendwelchen Eigentümerversammlungen abhängen. Während sich die schrulligen Miteigentümer also durch die Tagesordnungspunkte hangeln, Mieterprobleme besprechen müssen usw. flieg ich mit meiner Frau einfach nach Pompano Beach und genieß mein Leben mit dem Geld meiner Mieter :)

Wohnungen zu besitzen und zu vermieten ist Krieg. Die Mieter sind Deine Feinde. Sie sind verrückt. Noch verrückter sind nur die Miteigentümer. Halte Dich da so weit raus wie es geht.

Semmel
2018-06-14, 07:30:57
Ich habe meine Wohnungen mittlerweile an eine Hausverwaltung abgegeben.

Was kostet der Spaß?

Florida Man
2018-06-14, 07:36:38
Lächerlich wenig. ca. einen Kinoabend für zwei Personen pro Einheit. Und mein "Betreuer" macht das irre gut, ein schlagfertiger, völlig trockener Mensch, an dem vieles einfach abperlt. Der Typ ist meine Firewall, nur Geld kommt durch.

Heelix01
2018-06-14, 07:55:02
Wobei die Beschreibung des Mieter / Vermieter Verhältniss nicht korrekt ist. Ich miete aktuell auch ein Reihenhaus von privat, der macht auch alles alleine. Absolut unkompliziert, kleinkram Mail ich ihm die Rechnung und kann direkt die nächste Miete um Betrag x Kürze. ( defekte Lüfter, Thermostat etc. ).

Mietvertrag sah auch aus wie in 1 Minute ergoogelt :D

sun-man
2018-06-14, 08:08:25
Da reicht der schwangere "Mieter" der keine Arbeit mehr hat. Den kriegst Du im Leben nicht mehr aus der Bude.

Ferienwohnung draus machen, dann hast Du immer nen Urlaubsplatz und, im Vergleich zur Miete, 10x mehr Geld was rein kommt :D...zumindest in Orten an Nord- und Ostsee. Das ganze per Hausmeisterservice und Buchungsservice :D

/dev/NULL
2018-06-14, 09:19:39
Ich hab nen Haus vermietet (keine Wohnung) - Haus und Grund Mietvertrag und völlig problemfreie Mieter.
Schufa, Selbstauskunft und Einkommensnachweis würde ich machen, heißt halt immer die Selbstauskunft ist teilweise nicht zulässig.. joa.. aber ich muss ja auch nicht jeden Mieter nehmen.

Hatte bei den Besichtigungen von "Der alleinerziehenden Mutter, die sich grad beruflich umorientiert und einen Raum als Heilpraktikern (Bachblüten) nutzen wollte über eine (wirklich freundliche) Aussiedlerfamilie, die sich nicht sicher war ob sie die Einkommensnachweise bringen konnten und wo dann noch ein Hund nachträglich "erschien" alles mögliche dabei.
Hab dann ne junge Familie mit einem (jetzt 2 Kindern) und die sind absolut problemfrei - aber ich denke das ich das als Vermieter auch bin.

Bauchgefühl hilft, aber ohne Nachweise würde ich nichts machen. Kaution ist auch Muss.

dreas
2018-06-14, 09:28:58
Ich habe meine Wohnungen mittlerweile an eine Hausverwaltung abgegeben. Die haben eine Vollmacht und handeln in meinem Interesse. Ich kann das nur empfehlen: Endlich geht einem kein Mieter mehr auf den Sack und - fast noch besser! - ich selbst muss nicht auf irgendwelchen Eigentümerversammlungen abhängen. Während sich die schrulligen Miteigentümer also durch die Tagesordnungspunkte hangeln, Mieterprobleme besprechen müssen usw. flieg ich mit meiner Frau einfach nach Pompano Beach und genieß mein Leben mit dem Geld meiner Mieter :)

so mach ich das auch, bin zwar noch im eigentümerbeirat, aber kümmere mich nicht mehr um nebenkostenabrechnungen und gerissene silikonfugen. nebenbei sind nach meiner erfahrung mieter mit mehr als 100k jahreseinkommen die problematischsten.

bodenständiger mittelstand ist meine mieter empfehlung.
vermietung mach ich auch über einen makler. selbst wenns teuer ist.

Iceman346
2018-06-14, 09:31:31
Selbstauskunft ist durchaus zulässig, allerdings manche Fragen darin nicht.
Ich habe vor kurzem ne neue Wohnung gesucht und da so diverse Varianten gesehen. Von ganz kurzen Selbstauskünften wo nur "normale" Fragen gestellt wurden die auch zu beantworten sind bis hin zu drakonischen Dingern wo nach Sachen wie gespielten Instrumenten, der Personalausweisnummer etc. gefragt wurde.

Die eine Mietgesellschaft wollte sogar eine Kopie des Personalausweises, ist völlig unzulässig, aber was man mit den Mietern machen kann hängt natürlich immer von der Stadt ab. Hier ist der Wohnungsmarkt zum Glück noch recht entspannt, darum konnte ich solche Anbieter sofort aussortieren.

Eine Anmerkung noch zur Mietkaution: Es sind auch 3 Monatskaltmieten zulässig, aber man muss als Vermieter auch akzeptieren wenn der Mieter diese in 3 Raten zahlt. Zahlung auf einen Schlag ist keine Pflicht.

00-Schneider
2018-06-14, 09:37:16
Würde noch ein Mieterzeugnis vom letzten Vermieter verlangen.

PatkIllA
2018-06-14, 09:44:45
Eine Anmerkung noch zur Mietkaution: Es sind auch 3 Monatskaltmieten zulässig, aber man muss als Vermieter auch akzeptieren wenn der Mieter diese in 3 Raten zahlt. Zahlung auf einen Schlag ist keine Pflicht.Viel Spass beim auf die Miete warten, wenn die Kaution nur in Raten gezahlt werden kann oder da verhandelt werden soll.

Iceman346
2018-06-14, 09:56:42
Viel Spass beim auf die Miete warten, wenn die Kaution nur in Raten gezahlt werden kann oder da verhandelt werden soll.

Diese Information muss der Mieter ja zu keinem Zeitpunkt offenlegen und es gibt da auch keinerlei Verhandlungsspielraum. Ob der Mieter alles auf einmal zahlt oder in Raten ist seine freie Entscheidung die er bis zum Zeitpunkt der Fälligkeit der ersten Kautionsrate treffen kann.

Aus meiner Mietersicht sehe ich da auch keinerlei Veranlassung zu die Kaution auf einen Schlag zu zahlen. Ich habe im ersten Monat die Miete für die neue Wohnung, die Miete für die alte Wohnung (einen Monat Überschneidung ist ja meist da und auch sinnig), die Kaution und den Umzug am Hals. Selbst wenn es geldlich kein Problem ist, warum sollte man sich klammer machen als nötig?

Plutos
2018-06-14, 10:03:53
Ich habe noch nie und würde auch unter keinen Umständen jemals eine Wohnungsübergabe machen, ohne dass die Kaution vollständig bezahlt ist. Wenn der Mieter in spe dann auf seinem Recht der Ratenzahlung beharrt, soll er doch versuchen, sich in die Wohnung reinzuklagen, das ist mir wesentlich lieber und höchstwahrscheinlich auch billiger als ihn rausklagen zu müssen. Darauf weise ich aber vorher auch hin. Gab noch nie Gezeter deswegen.

Iceman346
2018-06-14, 10:08:12
Dazu bist du aber rechtlich verpflichtet. Den Rechtsstreit wirst du verlieren. Wird wahrscheinlich eher darauf hinauslaufen, dass du Schadensersatz zahlen musst um den Aufwand des, dann nicht mehr willigen Mieters, ersetzen musst der sich ne andere Wohnung sucht aber gut.

Aber ist halt, auch für mich als Mieter, eine Bauchgefühlssache. Wenn ich vom Vermieter drakonische Informationsanfragen oder solche Sprüche zu hören bekomme ist mein Interesse auch nicht mehr da. So kann man halt auch gute Mieter vergraulen wenn man zu sehr auf Gutsherrenmanier unterwegs ist ;)

Ash-Zayr
2018-06-14, 10:18:56
Jede Bank bietet für den gerade bei Muddi ausgezogenen Bengel eine Bürgschaft...viele Banken werben explizit damit im Zusammenhang der Mietkaution.
Ist nur die Frage, ob ein Vermieter lieber die Kohle faktisch eingesackt sehen will und Angst hat, dass er selbst bei der Bürgschaft als Bevollmächtiger später nicht prolemlos rankommt, wenn er sie einbehalten will, berechtigt oder unberechtigt...

PatkIllA
2018-06-14, 11:05:45
Ich habe noch nie und würde auch unter keinen Umständen jemals eine Wohnungsübergabe machen, ohne dass die Kaution vollständig bezahlt ist. Wenn der Mieter in spe dann auf seinem Recht der Ratenzahlung beharrt, soll er doch versuchen, sich in die Wohnung reinzuklagen, das ist mir wesentlich lieber und höchstwahrscheinlich auch billiger als ihn rausklagen zu müssen. Darauf weise ich aber vorher auch hin. Gab noch nie Gezeter deswegen.
Eben. Habe ich auch schon mehrfach gesehen. Wegen dem ganzen Gezettere haben meine Eltern das Mehrfamilienhaus an eine Gesellschaft verkauft und eins hat mein Bruder übernommen (da sind noch mehrere tausend Euro offen). Jetzt gibt es noch zwei Mieter. Die eine wohnt seid 30 Jahren dort und der andere war jahre vorher persönlich bekannt.
Man ist gefühlt schon ziemlich enteignet und selbst wenn man Recht bekommt dauert das ewig und man bleibt am Ende auf den Kosten sitzen, weil die sowieso kein Geld haben. Deren Anwalt hat man dann noch indirekt mit Steuern bezahlt. Da muss man schon froh sein, wenn man nicht noch sanieren muss.
Für mich ist klar. Wenn nur Haus und das dann selbstbewohnt.
Jede Bank bietet für den gerade bei Muddi ausgezogenen Bengel eine Bürgschaft...viele Banken werben explizit damit im Zusammenhang der Mietkaution.
Ist nur die Frage, ob ein Vermieter lieber die Kohle faktisch eingesackt sehen will und Angst hat, dass er selbst bei der Bürgschaft als Bevollmächtiger später nicht prolemlos rankommt, wenn er sie einbehalten will, berechtigt oder unberechtigt...Dann hast du wenigstens noch deie Prüfung der Bank mitgenommen. Und mit dickem Schufa-Eintrag kriegt man den Kredit doch wahrscheinlich auch nicht.

KakYo
2018-06-14, 19:08:22
Bisher 11 verschiedene Mieter in 2 Objekten gehabt. Probleme mit Zahlungen gab es bisher nur bei einem. Vermiete ein Haus als WG mit 5 Personen sowie eine kleine 2 Zimmer butze an eine Studentin wo ich die Miete vom Papa bekomme.
Seit 5 Jahren läuft das jetzt recht frustfrei. Ich würde mir da nicht so viele Gedanken machen.

Edit: Schufa oder Selbstauskunft hab ich nie gefordert.

Kira
2018-06-14, 19:53:14
Bzgl. Haus und Grund:

Kann es sein, dass die Preise variieren? Und dass es mehrere Seiten gibt? Lohnt es sich, da Mitglied zu werden, sodass man sie auch bei rechtlichen Schritten einschalten kann und man z.b einen Anwalt gestellt bekommt?

Mortalvision
2018-06-14, 20:05:08
Es lohnt sich, potentielle Mieter auf Herz und Nieren zu durchleuchten, und auch eine dolle Kaution zu fordern (unter 2500€ nix mehr). Soviel hat uns die letzte Räumungsklage gekostet, zusätzlich für 3000€ nur Entsorgung durch Containerdienste, und ja, wir hatten Alles selbst rausgebracht...

Plutos
2018-06-14, 20:14:45
Bzgl. Haus und Grund:

Kann es sein, dass die Preise variieren? Und dass es mehrere Seiten gibt? Lohnt es sich, da Mitglied zu werden, sodass man sie auch bei rechtlichen Schritten einschalten kann und man z.b einen Anwalt gestellt bekommt?
Sowas machen die nicht (und dürften sie wahrscheinlich auch gar nicht). Beratung kannst du da haben, ja, aber wenn du prozessieren willst, zahlst du das natürlich selber (oder hast eine Rechtsschutzversicherung mit entsprechendem Umfang).

cartman5214
2018-06-14, 20:55:19
Unser Vermieter hat auch (über den Makler) versuchen wollen mehrere unzulässige Regeln beginnend bei Kaution bis hin zu den Schönheitsreparaturen im Mietvertrag durchsetzen zu wollen. Den habe ich komplett unterzeichnet, gewartet bis dieser unterschrieben zurück kam und dann dezent aufs BGB verwiesen. Da kamen nämlich mal so Schoten wie 5.000,-€ Barkaution komplett vor Schlüsselübergabe. Auf die Ankündigung den MV dann halt noch vor Einzug zu kündigen gab es nen Brief vom Anwalt mit dem Vorschlag sich halt reinzuklagen. Ende vom Lied: ich hab das Haus und bin seit Einzug aber auch ein vorbildlicher und engagierter Mieter, Vermieter und ich verstehen uns gut und ich mache mehr als nötig im Unterhalt der Hütte.

Mit diesen überheblichen Versuchen sich übers BGB zu stellen fährt man als
Vermieter vielleicht bei eingeschüchterten und ahnungslosen Mietern gut. Bei allen anderen kann man sich damit aber auch ins Knie schießen. Viel Spaß nen Mieter mit gültigem Vertrag die Schlüssel nicht geben zu wollen bevor nicht eine unzulässig hohe und sofortige Kaution überwiesen worden ist.

Mortalvision
2018-06-14, 20:56:16
Da brauchst du eine gewerbliche Rechtschutz für Vermieter. Die sind z.Zt. EXTREM teuer, wenn du kein Bestandskunde bist...

Oid
2018-06-14, 20:59:04
Viel Spass beim auf die Miete warten, wenn die Kaution nur in Raten gezahlt werden kann oder da verhandelt werden soll.
Ich fand es schon sehr überraschend wie wenige Leute noch nicht mal so eine Kaution auf der hohen Kante haben. Da wäre ich auch vorsichtig, wenn da jemand mit Ratenzahlung ankommt.

Es gäbe noch die Möglichkeit, dass der Mieter einen jährlichen Betrag an einen Kautionsdienstleister zahlt. Das Geld ist halt dann weg, aber die Dienstleister übernimmt die Kaution, falls diese fällig werden sollte. Wie gut das in der Praxis klappt, weiß ich allerdings nicht. Als Vermieter spart man sich so halt auch das Führen eines/mehrerer Kautionskonten.

Ein paar Tipps von mir:
- Bin auch der Meinung, dass sich um die Verwaltung am besten eine Firma kümmert. Zur Eigentümerversammlung würde ich aber dennoch gehen (zumindest am Anfang).
- Potenzielle Mieter so gut überprüfen wie es der Wohnungsmarkt hergibt: Wenn es zu juristischen Streitigkeiten kommt, ist man als Vermieter fast immer im Nachteil, da das deutsche Mietrecht ganz klar den Mieter bevorzugt.
- Dafür sorgen, dass der Mieter einem wohlgesonnen bleibt, d. h. bei gewissen Dingen entgegenkommen oder mehr machen als eigentlich nötig wäre (weil: siehe oben).

cartman5214
2018-06-14, 21:12:29
Nicht der Mieter kommt mit der Ratenzahlung an sondern das Gesetz gibt diese vor. Alle abweichenden Regelungen zum Nachteil des Mieters sind ausgeschlossen. 3 Raten zu je einer NKM. Fertig. Aus die Maus.

Und zur hohen Kante: zum Zeitpunkt des Umzugs steht die alte Kaution noch aus, es sind evtl. Doppelte Mieten zu zahlen und der Umzug mit allen Nebenkosten ist auch nicht billig. Da schmilzt die Liquidität wie Schnee in der Sonne. Warum sollte ich in dieser Situation meine Reserve mehr als nötig angreifen?

Iceman346
2018-06-14, 21:15:04
Es lohnt sich, potentielle Mieter auf Herz und Nieren zu durchleuchten, und auch eine dolle Kaution zu fordern (unter 2500€ nix mehr). Soviel hat uns die letzte Räumungsklage gekostet, zusätzlich für 3000€ nur Entsorgung durch Containerdienste, und ja, wir hatten Alles selbst rausgebracht...

Für 2500€ Kaution muss die Monatskaltmiete bereits bei 833€ liegen. Erreicht man auch nicht für jede Wohnung. Hier in der Stadt wäre man da schon bei sehr gehobener Ausstattung oder >100 m².

Ich fand es schon sehr überraschend wie wenige Leute noch nicht mal so eine Kaution auf der hohen Kante haben. Da wäre ich auch vorsichtig, wenn da jemand mit Ratenzahlung ankommt.

Muss ja nicht daran liegen das es nicht auf der hohen Kante liegt. Aber auch der Mieter muss doch auf die wirtschaftliche Seite schauen und Umzüge sind teuer. Was negatives passieren kann immer. Warum also das Risiko nicht verringern und die Kaution in Raten zahlen, auch wenn das Polster da ist?

Plutos
2018-06-14, 21:54:12
Mit diesen überheblichen Versuchen sich übers BGB zu stellen fährt man als
Vermieter vielleicht bei eingeschüchterten und ahnungslosen Mietern gut. Bei allen anderen kann man sich damit aber auch ins Knie schießen. Viel Spaß nen Mieter mit gültigem Vertrag die Schlüssel nicht geben zu wollen bevor nicht eine unzulässig hohe und sofortige Kaution überwiesen worden ist.
Hab ich kein Problem mit. Wie gesagt, billiger als den unliebsamen Mieter wieder rauszukriegen. Dein Vermieter scheint ja hingegen recht schnell eingeknickt zu sein. :uponder: Hättest du es denn bis zum "gerichtlich angeordneten Einbruch" auf eigene Kosten durchgezogen (weil anders kommst du ja ohne Schlüssel kaum rein)? Anwaltsschreiben schön und gut, aber die bringen dich in der Praxis genau so wenig "rein", wie Räumungsklagen einen "raus" bringen, solange die jeweilige Gegenseite nicht mitspielt.

cartman5214
2018-06-14, 22:04:41
Ja klar. Mietvertrag hatte ich in der Tasche, recht auf meiner Seite und nen guten Anwalt auch. Pünktlich zum Mietbeginn wäre die erste Kautionsrate überwiesen worden, parallel dazu Klage auf Herausgabe der Wohnung und ne Aufstellung der anfallenden Schäden (Teilstorno Umzugsunternehmen, Einlagerungskosten Möbel, unterbringungskosten Hotel/Ferienwohnung,...). Ob das günstiger als ne Räumungsklage ist?

Sorry, aber es gibt wenige Situationen wo die Rechtslage so eindeutig ist. Und das ist auch jedem Vermieter spätestens nach der Rücksprache mit dem eigenen Anwalt klar.

Plutos
2018-06-14, 22:16:48
Die Rechtslage ist selbstverständlich eindeutig, auch ohne Rücksprache mit dem eigenen Anwalt. Genauso, wie es ja auch klar ist, dass Zigeuner/Türken/Arbeitslose/… selbstverständlich vor dem Gesetz die gleichen Chancen auf eine bestimmte Wohnung haben wie DINKs, Beamte oder Ärzte. :weg:

Als Vermieter ist das reine Selbstverteidigung. Es reicht ja ein einziger Fall, um in Nullkommanix fünfstellige Schadenssummen zu erleiden.

Mortalvision
2018-06-14, 22:20:44
Wenn du eine Wohnung gemietet hast und der alte Mieter meint, er kann drinnen bleiben, ist die Rechtslage ebenso klar: Verweis aus der Wohnung, notfalls schön warten und bei erster Gelegenheit Schlösser tauschen. Irgendwann muss jeder mal zumGeldautomaten. Wieddr reinklagen kann sich der alte Mieter nicht ;D

Plutos
2018-06-14, 22:32:14
Verweis aus der Wohnung, notfalls schön warten und bei erster Gelegenheit Schlösser tauschen. Irgendwann muss jeder mal zumGeldautomaten. Wieddr reinklagen kann sich der alte Mieter nicht ;D
Das ist halt so in der Form (leider oder zum Glück, je nach Sichtweise) illegal. Ohne Gerichtsbeschluss und mit Hilfe der Exekutive bringst du so jemanden halt nicht raus – und das dauert und kostet.



edit: achso, als Vermieter einfach an einen neuen Mieter vermieten und den die "Drecksarbeit" mit dem alten Nomadenmieter erledigen lassen? Das wäre natürlich eine interessante, elegante Lösung. :uponder:

Mortalvision
2018-06-14, 23:42:34
Sie haben es verstanden, 007 :D

Franconian
2018-06-15, 11:51:56
Unser Vermieter hat auch (über den Makler) versuchen wollen mehrere unzulässige Regeln beginnend bei Kaution bis hin zu den Schönheitsreparaturen im Mietvertrag durchsetzen zu wollen. Den habe ich komplett unterzeichnet, gewartet bis dieser unterschrieben zurück kam und dann dezent aufs BGB verwiesen. Da kamen nämlich mal so Schoten wie 5.000,-€ Barkaution komplett vor Schlüsselübergabe. Auf die Ankündigung den MV dann halt noch vor Einzug zu kündigen gab es nen Brief vom Anwalt mit dem Vorschlag sich halt reinzuklagen. Ende vom Lied: ich hab das Haus und bin seit Einzug aber auch ein vorbildlicher und engagierter Mieter, Vermieter und ich verstehen uns gut und ich mache mehr als nötig im Unterhalt der Hütte.

Mit diesen überheblichen Versuchen sich übers BGB zu stellen fährt man als
Vermieter vielleicht bei eingeschüchterten und ahnungslosen Mietern gut. Bei allen anderen kann man sich damit aber auch ins Knie schießen. Viel Spaß nen Mieter mit gültigem Vertrag die Schlüssel nicht geben zu wollen bevor nicht eine unzulässig hohe und sofortige Kaution überwiesen worden ist.

Aus Mietersicht: Völlig gerechtfertigt, ich würde das wohl auch so machen.

Aus Vermietersicht: Ist so ein Mieter sofort das Arschloch das mit der Juristerei kommt, den man eigentlich nicht haben will.

Man muss einfach beide Seiten verstehen. Ich bin selbst Mieter, wenn es Konditionen gibt, dir mir nicht passen, dann lasse ich das halt einfach sein.

cartman5214
2018-06-15, 18:41:01
Man muss einfach beide Seiten verstehen. Ich bin selbst Mieter, wenn es Konditionen gibt, dir mir nicht passen, dann lasse ich das halt einfach sein.
Vor ein paar Jahren ok, bei dem aktuellen Wohnungsmarkt eher nicht...

Gynoug MD
2018-08-12, 19:20:37
Schufa, Selbstauskunft und Einkommensnachweis würde ich machen
+1
Wenn man nicht komplett auf die Schnauze fliegen will, MUß man das heute mMn fordern.

Als Vermieter ist das reine Selbstverteidigung.
Fast noch schlimmer: Ein Arschloch-Mieter, der sich schon eingenistet hat, verpestet auch gleich den "Ruf" des Hauses mit.
Außerdem: Wenns schon "am Anfang" Abgefucke bezüglich Formalitäten/vollständige Kautions-Zahlung gibt, verheißt das nichts Gutes.

Lawmachine79
2018-08-12, 19:56:24
Kann es sein, dass die Preise variieren?
Diese Beobachtung habe ich auf freien Märkten schon häufiger gemacht.

@Topic: lieber anzünden als vermieten (#Ironie).

MikePayne
2018-08-13, 02:49:12
*edit - kann gelöscht werden*

Mancko
2018-12-30, 13:36:33
Ich habe zufällige dieses Thema hier gefunden und habe ebenfalls eine Wohnung zu vermieten. Frage an Vermieter hier im Forum. Würdet Ihr eher einen Standard, Staffel- oder Indexmietvertrag verwenden?

Normalerweise hätte ich jetzt zu einem Standard Mietvertrag tendiert. Allerdings lassen mich zahlreiche und zunehmende Planwirtschaftliche Eingriffe der Politik sowie insbesondere die Gelddruckerei der EZB eher zu den letzteren beiden Varianten tendieren. Im Grunde will ich jetzt keine exorbitanten Steigerungen. Der Mieter soll sich ja auch wohlfühlen. Aber ich möchte natürlich eine Wertsicherung gegenüber der Inflation bzw. Geldentwertung.

Daher meine Frage hat jemand hier Erfahrung mit den verschiedenen Varianten und deren Vor- und Nachteilen? Aktuell tendiere ich zu der Variante mit Indexmietvertrag, also Kopplung an die Entwicklung des Verbraucherpreisindex (VPI) vom Statistischen Bundesamt. Im Gewerbebereich ist das bei Vermietung sogar üblich.

Mortalvision
2018-12-30, 16:00:12
Mach doch einen zeitlich begrenzten Mietvertrag mit der Option, für den ganzen Zeitraum im Voraus zu bezahlen gegen kleines Skonto. Da findest du garantiert wen. Und nach 1 oder 2 Jahren ist fertig, und der Mieter kann sogar instant rausgeklagt werden, falls es am Ende Stress geben wird.

Philipus II
2018-12-30, 16:29:44
Die Kunst des Vermietens liegt primär in der Mieterauswahl. Im Zweifelsfall zeigt man die Bude lieber 20 Leuten, als dass man einen unpassenden Mieter riskiert. Eine Vorauswahl schon vor der Besichtigung empfiehlt sich ebenfalls, um unnötige Besichtigung zu vermeiden. Ich betreue die Vermietung eines Objekts meiner Eltern seit über 10 Jahren - keine relevanten Probleme. Meine Eltern sind, praktisch vertreten durch mich, aber auch vorbildliche Vermieter...

Hambsami
2018-12-30, 17:03:41
Das lustige ist, dass die ganzen neoliberalen und marktradikalen Nerds hier im Forum zufällig auch Immobilienbesitzer sind... ;D

"lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit"

Troyan
2018-12-30, 18:19:56
Mach doch einen zeitlich begrenzten Mietvertrag mit der Option, für den ganzen Zeitraum im Voraus zu bezahlen gegen kleines Skonto. Da findest du garantiert wen. Und nach 1 oder 2 Jahren ist fertig, und der Mieter kann sogar instant rausgeklagt werden, falls es am Ende Stress geben wird.

Zeitverträge bei unmöbilierten Wohnungen sind nur mit bestimmten Grund möglich. Ansonsten ist der Vertrag ungültig und wandelt sich in einem unbefristeten Standardvertrag.

Mancko
2018-12-30, 18:59:08
Mach doch einen zeitlich begrenzten Mietvertrag mit der Option, für den ganzen Zeitraum im Voraus zu bezahlen gegen kleines Skonto. Da findest du garantiert wen. Und nach 1 oder 2 Jahren ist fertig, und der Mieter kann sogar instant rausgeklagt werden, falls es am Ende Stress geben wird.

Ne ich will keinen befristeten Mietvertrag machen. Das ist für den Mieter ja auch wieder eine Unsicherheit und für mich erneuter Aufwand dann wieder zu suchen. Diese ganze Befristerei finde ich nicht so gut. Staffelmietvertrag oder Indexmietvertrag sind m.E. ganz gute Instrumente.

Wie ich schon gesagt habe tendiere ich zu letzterem. Hat irgendwer hier Erfahrung mit den beiden Varianten oder einer davon?

Mancko
2018-12-30, 19:07:58
Das lustige ist, dass die ganzen neoliberalen und marktradikalen Nerds hier im Forum zufällig auch Immobilienbesitzer sind... ;D

"lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit"

Das ist irgendwie am Thema vorbei. Ich lehne ganz klar die planwirtschaftlichen Eingriffe der Politik ab. Die Politik soll sich lieber mal an die eigene Nase fassen und die echten Ursachen bekämpfen und die hat sie primär selbst zu verantworten und nicht der böse Vermieter oder Immobilienbesitzer. Es hat die Politik niemand dazu gezwungen den ländlichen Raum zu vernachlässigen, Geld zu drucken und die Zinsen bewusst dauerhaft unten zu halten sowie den Wohnungsbau zu vernachlässigen. Das sind nur einige wenige der Einflussfaktoren. Ich könnte noch sehr viel mehr aufzählen.

kiX
2018-12-30, 19:24:57
Ich habe zufällige dieses Thema hier gefunden und habe ebenfalls eine Wohnung zu vermieten. Frage an Vermieter hier im Forum. Würdet Ihr eher einen Standard, Staffel- oder Indexmietvertrag verwenden?

Aus Sicht des normalen Mietpöbels: mach von mir aus Staffelmiete, da kann man mit etwas niedriger Miete locken und dann recht schnell auf ein höheres Plateau gehen (wenn es wie bei mir zB nur drei weitere Staffeln gibt, über 4 Jahre), oder einen planbaren Mietanstieg alle zwei Jahre oder so. Aber bitte, erspare dir und deinen Mietern eine völlig unvorhersehbare Mieterhöhung über irgendwelche Indices.

Dazu solltest du die Qualität der Wohnung gut einschätzen zu können. Für ne mittelprächtige 75m2-Wohnung für 700€ warm, wo dann ne dreiköpfige Arbeiterfamilie einzieht, eine Staffelmiete mit ewig steigender Kaltmiete zu verlangen, während das Familieneinkommen in den Breiten mangels Beteiligung am Wirtschaftswachstum nicht steigt, ist dann nicht nur unsozial sondern bestimmt auch aus rein kapitalistischen Gründen langfristig nicht effizient.

x-force
2018-12-30, 20:15:53
Das lustige ist, dass die ganzen neoliberalen und marktradikalen Nerds hier im Forum zufällig auch Immobilienbesitzer sind... ;D

natürlich... selbstverständlich auch ausschließlich durch eigene leistung in besitz gekommen. :D

Mancko
2018-12-31, 11:42:39
Aus Sicht des normalen Mietpöbels: mach von mir aus Staffelmiete, da kann man mit etwas niedriger Miete locken und dann recht schnell auf ein höheres Plateau gehen (wenn es wie bei mir zB nur drei weitere Staffeln gibt, über 4 Jahre), oder einen planbaren Mietanstieg alle zwei Jahre oder so. Aber bitte, erspare dir und deinen Mietern eine völlig unvorhersehbare Mieterhöhung über irgendwelche Indices.


Warum findest Du die Erhöhung über Indices, in diesem Fall den Verbraucherpreisindex des Bundesamts für Statistik, unvorhersehbar? Gut der Warenkorb darin wird gern von der Politik geschönt damit die Inflation niedriger angegeben wird als sie tatsächlich ist aber in Summe wandert das Teil halt einfach mit der Inflation mit. Das ist doch recht verlässlich. Ich habe mal auf den offiziellen Seiten nachgeschaut. Seit 2008 ein Anstieg von 13,76%. Macht also 1,38% pro Jahr im Schnitt. Bei einer Staffelmiete müsste ich das Ganze schätzen und vor allem ist die maximale Anzahl an Staffeln m.E. begrenzt. Ich tuhe mich schwer damit das vorherzusagen. Deswegen tendiere ich eher zum VPI Index. Ich würde das dann so festlegen, dass die Anpassung erfolgt wenn der Index um 4% gegenüber dem Mietbeginn gestiegen ist. Die Anpassung wäre dann genau in der Höhe. So muss ich nicht jedes Jahr eine Anpassung vornehmen. Dazu habe ich ja auch keine Lust und den Mieter nervt das auch nur.


Dazu solltest du die Qualität der Wohnung gut einschätzen zu können. Für ne mittelprächtige 75m2-Wohnung für 700€ warm, wo dann ne dreiköpfige Arbeiterfamilie einzieht, eine Staffelmiete mit ewig steigender Kaltmiete zu verlangen, während das Familieneinkommen in den Breiten mangels Beteiligung am Wirtschaftswachstum nicht steigt, ist dann nicht nur unsozial sondern bestimmt auch aus rein kapitalistischen Gründen langfristig nicht effizient.

Die Wohnung ist sehr hochwertig. Hochwertige EBK, Kamin, Parkett, hochwertiges Bad und natürlich Lage München. Aufgrund der Größe auf keinen Fall für Familien geeignet. Eher für Singles oder kinderlose Paare. Klassische Arbeiter werden da eher nicht einziehen. Ist zu teuer für die.


natürlich... selbstverständlich auch ausschließlich durch eigene leistung in besitz gekommen. :D
In meinem Fall definitiv. Ich bin als Praktikant nach München gekommen mit nix. Dann habe ich mir 10 Jahre lang einen abgespart mit meiner Lebensgefährtin. Einfache Wohnung mit nur knapp über 40qm, altes Auto und außer Urlaube keine sonstigen großen Ausgaben, während andere halt das Geld wie gehabt lieber durch aufwändigen Lebensstil verjubelt haben in irgendwelchen Clubs und Szenebars. Wir haben dagegen das ganze an einem Langfristplan ausgerichtet. Ich habe damals gesagt ich miete einmal eine Wohnung und da bleibe ich solange drinn bis ich mir was kaufen kann und genauso habe ich es gemacht. Zuerst eine Wohnung für uns zum Selbstwohnen und nun die Wohnung zum Vermieten. Im Freundeskreis haben viele geerbt deren Familien schon seit Generationen in München und Umgebung wohnen. Auch dafür muss man sich nicht schämen. Die Familien haben sich das halt mal erarbeitet. So ist das nun mal. Ich finde daran nichts verwerfliches. Ich gönne es den Leuten. Es ist ja auch nicht so, dass die sich einfach ausruhen können. Auch die müssen in der Regel ran um das Ganze zu erhalten. Ansonsten sind so 1 bis 2 Immobilien im Schnitt die vielleicht mal geerbt wurden auch ganz schnell nach einer Generation verjubelt worden.

Morale
2018-12-31, 11:47:09
Indexmiete und fertig.
In Muc wirste eh genug Mieter finden.

Mancko
2018-12-31, 12:42:43
Indexmiete und fertig.
In Muc wirste eh genug Mieter finden.

Habt Ihr bisher eine Mindestmietdauer vereinbart, sagen wir 2 Jahre? Das ist auch noch so ein Thema wo ich mir unschlüssig bin. Hat sowas Nachteile für mich als Vermieter?

Troyan
2018-12-31, 12:58:41
Erkundige dich, ob in einem Indexmietvertrag der einseitige Kündigungsverzicht des Mieters möglich ist. Ansonsten musst du wohl den Umweg über Staffel -> Indexmiete gehen.

Hast du auch geschaut, ob eine mobilierte Wohnung nicht besser ist? Sollten ja genug Leute in München sein, die nur temporär eine Wohnung suchen.

Morale
2018-12-31, 13:37:42
Habt Ihr bisher eine Mindestmietdauer vereinbart, sagen wir 2 Jahre? Das ist auch noch so ein Thema wo ich mir unschlüssig bin. Hat sowas Nachteile für mich als Vermieter?
In München ist die Gefahr des Leerstands wohl sehr gering. Ich würde einfach eine passende Person suchen. Gibt ja genug die einen guten Job haben, gut verdienen und auch langfristig hier bleiben.
Und wenn auch zwei drin wohnen können ist die Gefahr ja auch weniger groß, dass ein Single auszieht, wenn er einen Partner findet.
Daher wäre wohl der beste Mieter mittleres Alter, Konzern MA, 2+ Jahre Zugehörigkeit (gibt es ja genug hier) mit 3000-4000 netto.

Mancko
2018-12-31, 14:00:18
Erkundige dich, ob in einem Indexmietvertrag der einseitige Kündigungsverzicht des Mieters möglich ist. Ansonsten musst du wohl den Umweg über Staffel -> Indexmiete gehen.


Sollte m.E. möglich sein.


Hast du auch geschaut, ob eine mobilierte Wohnung nicht besser ist? Sollten ja genug Leute in München sein, die nur temporär eine Wohnung suchen.

Möbliert ist finanziell und von den Regelungen immer besser, insbesondere in München. Sieht man ja an den zahlreichen Mr. Lodge angeboten. Da gelten viele Regelungen gar nicht bzw. sind nicht richtig anwendbar. Der Staat will Mietpreisbremse und dann wundern sich alle wieso es nur noch möblierte Wohnungen auf Zeit gibt. Mein Steuerberater hat mir auch ganz klar dazu geraten weil man da eben ordentlich zulangen kann. Darüber hinaus ist die Abwicklung über Mr. Lodge & Co halt problemlos.

Nennt mich altmodisch aber ich war auch mal Mieter. Ich lehne Mietpreisbremse & Co. wie bereits geschrieben ab. Aber ich find es auch asslig wenn es jetzt hier nur noch möblierte Appartments auf Zeit für zugezogene Ausländer mit Beschäftigung in Großunternehmen gibt. Sowas verändert einfach das Stadtbild zu krass. Verhältnisse wie in London & Co. sind zwar für Vermieter interessant aber ich will solche Zustände hier nicht haben bzw. diese nicht noch extra befördern. Die nagelneue hochwertige EBK werde ich umlegen aber ich werde jetzt nicht bei IKEA & Co. ganze Möbel kaufen und dann so ein Zeitappartment draus machen. Ich bin sehr konservativ ausgerichtet. Dementsprechend werde ich in dem von Morale beschriebenen Umfeld suchen und auswählen idealerweise mit deutschem staatsbürgerschaftlichem Hintergrund.

Mancko
2018-12-31, 16:00:44
Hast Du doch bereits, indem Du die Miete bei Neuvermietung bzw. Erstvermietung sicherlich über den Mittelwert des Mietenspiegels deiner Stadt gesetzt hast, nicht wahr? Oder entspricht die von dir angesetzte Miete dem Mittelwert des Mietenspiegels? I.d.R. hauen Vermieter bei Neuvermietung einen ordentlichen Prozentbetrag drauf...

Das kann ich so genau nicht quantifizieren. Ich würde sagen, dass ich definitiv über dem Mietspiegel bin. Der ist aber insbesondere in München zu ungenau. Die Stadt wollte ja nicht mal preisgeben wie sie die Daten erhoben hat. Ich hatte die Mietspiegel Berechnung beispielhaft bei mir mal durchgeführt. Viele Kriterien oder Merkmale die eine Wohnung besonders hervorheben kannst Du da gar nicht erfassen. Auch beim Wohngebiet ist der Mietspiegel zu grob und ungenau. Alleine in meinem Stadtteil ist das extrem davon abhängig wo genau Du da wohnst, denn in München wurden historisch Sozialwohnungen und Plattenbauten quer über die ganze Stadt verteilt. Dementsprechend gibt es Straßenzüge die eher nicht so toll sind und dann ein paar Straßen weiter bist dann gleich in hochwertigem bis luxuriösem Wohngebiet. Die Mietspiegelberechnung selber gibt zudem eine Spanne an. Ich hatte mal Interesse halber zu der Spanne geschaut. Da findest Du selbst zum oberen Ende des Spiegels keine einzige Wohnung, es sei denn Plattenbau mit Bad und Küche aus den 80ern oder lose zusammengestöpselte Kücheneinzelteile wie Herd, Spühle und Kühlschrank. Da reden wir nicht mal davon, dass die Angebote 10% über den Werten der Berechnung liegen sondern deutlich weiter davon entfernt. Das lässt an der Datenerhebung des Mietspiegels dann doch erheblich zweifeln.

Zudem geht es ja bei der Indexmiete um langfristigen Inflationsschutz. Selbst wenn man aktuell über dem Mietspiegel ist sagt das ja nichts darüber aus wie es in 10 Jahren aussieht. Im Grunde geht es darum die heutige Einnahme zum Start gegen Inflation abzusichern. Nicht mehr und nicht weniger. Bei Deflation ist das sogar ein Risiko denn dann kann der Mieter eine Kürzung verlangen. Ich denke ich werde es trotzdem damit beim ersten Mal versuchen. Mal schauen ob sich das dann bewährt.

registrierter Gast
2018-12-31, 16:31:52
Meine Nachbarn in der einen Wohung in einer Großstadt leben seit über 40 Jahren dort. Dank fester Grundmiete zahlen sie etwa 500€. Ich zahle für eine kleinere Wohnung direkt daneben 775€.

Wenn du Pech hast, dann bekommst du auch so einen Mieter. Das ist die Crux.

Ich wundere mich, warum es hier so wenig Staffelmiete gibt.
Gerade in Konzernen sind doch regelmäßige Gehaltserhöhungen Gang und gäbe. Jedes Jahr dann ein halbes Prozent mehr Miete sollte drin soll.

Mancko
2018-12-31, 17:38:28
Meine Nachbarn in der einen Wohung in einer Großstadt leben seit über 40 Jahren dort. Dank fester Grundmiete zahlen sie etwa 500€. Ich zahle für eine kleinere Wohnung direkt daneben 775€.

Wenn du Pech hast, dann bekommst du auch so einen Mieter. Das ist die Crux.

Ich wundere mich, warum es hier so wenig Staffelmiete gibt.
Gerade in Konzernen sind doch regelmäßige Gehaltserhöhungen Gang und gäbe. Jedes Jahr dann ein halbes Prozent mehr Miete sollte drin soll.

In München sind m.E. Staffelmieten seit eh und je zahlreich vorhanden. Ich hatte bei meiner Mietwohnung damals auch eine. In letzter Zeit findet man aber auch immer häufiger die Indexmiete. Ich finde die als Vermieter irgendwie einfacher. Bei der Staffel muss ich die Erhöhungen vorhersagen. Tuhe ich mich wie bereits erwähnt schwer damit. Klar bei der Indexmiete ist der Verwaltungsaufwand höher. So schwierig scheint mir das aber nicht zu sein. Den kann man sehr leicht online berechnen. Dann ausdrucken und dem Mieterhöhungsschreiben beilegen.