Tablet: Bastler/Elektroniker gefragt

[Kundschafter]

Moinsen.

Da ich ungern Dinge wegwerfe, versuche ich mal, hier eventuell einen kleinen Tip oder anderweitige Hilfe/Ratschläge zu bekommen.

Einer meiner Stubentiger nutzte die Gunst der Stunde und griff mich völlig unerwartet und hinterhältig auf dem Sofa an. :biggrin:
Vor Schreck fiel mir das (zugegeben) alte Tablet herunter, welches sich gerade mittels Netzteil im Lagevorgang befand.
Es kam, wie es kommen musste: der kleine "Nupsie" brach ab. Der Anschluß des Ladegeräts steckt jetzt quasi im leeren Raum und macht nicht mehr, was es soll.

Mit meinem gefährlichen Halbwissen habe ich heraus gefunden, dass ich das Ding über den USB Port laden kann.
Es folgte....ein Erfolgserlebnis. Klappt.

Nur leider....dauert das gefühlte Jahre. Ich bin zwar nicht auf der Flucht, aber, Sternzeichentypisch, ein sehr ungeduldiger Mensch.
Zusätzlich ist das Akku auch nicht mehr so toll, daher hing das Netzteil oft mit dran, so konnte ich das Tablet permanent nutzen.
Mit dem kleinen 5V USB-Netzteil geht das leider nicht mehr. Es kommt mit dem "Hinterherladen" gar nicht nach, wenn es an und in Gebrauch ist.

Gibt es noch irgendeine Möglichkeit, das Leben des Tablets zu verlängern ? Ohne Akkutausch ?
Quasi eine "Lötanleitung" (die ich natürlich nicht selbst durchführe, bei mir wird es dann vermutlich "gegrillt" :D).

Tablet ist aus 2014: Odys Ieos Quad 25,7 cm (10,1 Zoll) Tablet-PC (Rockchip Quad Core Prozessor (4x1,6GHz), 1 GB RAM, 8 GB HDD, HDMI, Android 4.2.x, HQ Display, Bluetooth 4.0, OTA) schwarz

Danke im voraus.

[lumines]

Wenn der Akku schon so durch ist, dass du es dauerhaft angesteckt lassen musst, dann würde ich es ehrlich gesagt eher verwerfen. Dauerhaftes Laden verschleißt ihn nur noch mehr und Lithium-Ionen-Akkus sollte man sowieso nicht komplett unbeaufsichtigt laden.

Wahrscheinlich lässt es sich über den separaten USB-Anschluss nur mit 500 mAh laden. Eventuell kann das Tablet auf dem Port auch gar keinen höheren Ladestrom aushandeln.

Zum Löten kann ich leider nicht viel sagen.

[bun]

Der USB Standard (abgesehen von neusten USB 3.0) sieht nur 500mA Ladestrom vor. Bei 5V ist das eine sehr geringe Ladeleistung.

Die meisten Hersteller von Smartphones setzen sich darüber hinweg, und Smartphone Netzteile überschreiten die 500mA schon deutlich. Bei Tablets sieht man teilweise Netzteile mit 2000mA und mehr.

1000mA = 1A

Inspiziere doch mal das alte Netzteil nach einer mA oder A Zahl, und das USB Netzteil das du jetzt benutzt.

Wahrscheinlich unterscheidet sich die Ausgangsleistung recht dramatisch, und ein stärkeres USB Netzteil könnte schon helfen.

[Screemer]

Nur Mal so als Anmerkung, das Odys hat zum Laden eine Hohlstecker und wird regulär nicht über den USB-port geladen. Kundschafter hat das als nubsi bezeichnet ;)

ob man sich nicht den usb-port grillt wenn man da Mal 1-2A draufgibt ist die Frage bzw. ob die Ladeelektronik so schlau ist den Strom auf 0,5A zu beschränken. Das nt mit Hohlstecker liefert aber soweit ich mich erinnere 5v/2A.

[NeoVx]

Stück Holz und sekundenkleber dann rausziehen, PS4 Controller ist da ebenso ein Kandidat dafür

[joe kongo]

Dein abgebrochenes Ding kann auch einen Kurzen verursachen, würds wieder rausholen. :rolleyes:

[Mosher]

Der USB Standard (abgesehen von neusten USB 3.0) sieht nur 500mA Ladestrom vor. Bei 5V ist das eine sehr geringe Ladeleistung.

Die meisten Hersteller von Smartphones setzen sich darüber hinweg, und Smartphone Netzteile überschreiten die 500mA schon deutlich. Bei Tablets sieht man teilweise Netzteile mit 2000mA und mehr.



So ein ausgemachter Blödsinn.


http://www.usb.org/developers/docs/devclass_docs/USB_Battery_Charging_1.2.pdf

Viel Spaß.

Was richtig ist, ist dass sich viele Hersteller von USB-Equipment (Sowohl zu ladende Geräte als auch Charger) nicht an diese Spezifikation halten und sich eine Extrawurst braten.

Hier der Abschnitt aus der Wiki:

Mittlerweile gibt es Netzteile, die an einer USB-A-Buchse oder einem Kabel mit Micro-USB-B-Stecker 5 V zur Verfügung stellen. Der verfügbare Strom liegt meist bei 1000 mA (allgemein zwischen 500 und 2500 mA). Generell gilt bei Smartphones die USB-Battery Charging Specification als Referenz (dies ist nicht mit dem Energiemanagement zu verwechseln, das beim Enumeration-Prozess, beim Anschließen an einen USB-Host, stattfindet). Diese standardisiert die Beschaltung der Datenleitungen, damit es eine einheitliche Konfiguration gibt und möglichst alle Smartphones mit ein und demselben Netzteil geladen werden können. Leider halten sich nicht alle Smartphone-Hersteller an diese Vorgabe, so dass bestimmte Anwendungen nicht mit jedem Netzteil geladen werden können (z. B. Apple). Wenn ein Gerät nicht an einem dafür gebauten Netzteil, sondern an einem USB-Host (z. B. PC/Notebook) geladen wird, werden Befehle bzgl. des Energiemanagements während der Enumeration ausgetauscht. Letzteres ist notwendig, wenn das zu ladende Gerät sich exakt an den USB-Standard hält und nur den Strom entnimmt, der ihm genehmigt wurde. Ein bekannter Vertreter ist das iPhone: Es erkennt, dass es an einem Netzteil geladen wird, wenn bestimmte Spannungspegel an den Datenleitungen anliegen. An einem Rechner wird stattdessen über das Energiemanagement verhandelt, wie viel Strom das Gerät entnehmen darf.

https://de.wikipedia.org/wiki/Universal_Serial_Bus

So in etwa arbeiten viele ICs, die sich nur um die Stromaushandlung kümmern:

https://abload.de/img/unbenannt5isbn.png
Die Extrawurst-Hersteller wären dann auf dem "Not USB BCv 1.2 compliant"-Pfad

Dieser Baustein ist das:
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/bq24392.pdf

Nur Mal so als Anmerkung, das Odys hat zum Laden eine Hohlstecker und wird regulär nicht über den USB-port geladen. Kundschafter hat das als nubsi bezeichnet ;)

ob man sich nicht den usb-port grillt wenn man da Mal 1-2A draufgibt ist die Frage bzw. ob die Ladeelektronik so schlau ist den Strom auf 0,5A zu beschränken. Das nt mit Hohlstecker liefert aber soweit ich mich erinnere 5v/2A.

Der Lader "drückt" nicht auf Zwang seine 1-2A rein. Das Gerät entscheidet, wie viel Strom es aufnimmt, deswegen kannst du (bei korrekter Implementierung der Schnittstelle) auch einen 5A DCP (dedicated charging port) dranhängen, ohne dass was passiert. Der Lader ist eine Spannungs- keine Stromquelle.

[Rooter]

Nach der USB Battery Charging Specification, Revision 1.2 läuft die Charger-Detection über die Datenleitungen: Wenn zwischen diesen ein Widerstand von weniger als 200 Ohm besteht, geht das Gerät (Handy/Tablet) davon aus, dass kein Host-Gerät sondern ein reiner Charger angeschlossen ist und zieht mehr als die üblichen 500mA.

MfG
Rooter

[Mosher]

Nach der USB Battery Charging Specification, Revision 1.2 läuft die Charger-Detection über die Datenleitungen: Wenn zwischen diesen ein Widerstand von weniger als 200 Ohm besteht, geht das Gerät (Handy/Tablet) davon aus, dass kein Host-Gerät sondern ein reiner Charger angeschlossen ist und zieht mehr als die üblichen 500mA.

MfG
Rooter


Und kann mehr als 500mA ziehen.
Sonst klingt das wieder so, als wäre der Lader dafür verantwortlich, wie viel Strom in das Gerät fließt.

Weiterhin hast du ja nur den Weg zum DCP beschrieben. Ein Applecharger wird zB ja auch nur über passive Eigenschaften erkannt, ohne Datenkommunikation.

Steht ja eigentlich alles in den verlinkten Dokumenten.

[Mosher]

https://abload.de/thumb/img_20180701_203317ulsib.jpg (http://abload.de/image.php?img=img_20180701_203317ulsib.jpg)

So in der Art könnte es im Inneren eines Smartphones oder Tablets aussehen. Unten links der BQ von oben, der die Art des Laders erkennt, rechts daneben die Schaltung, die dann die Ströme umschaltet, ISET1 ist das Signal, das den Strom am Batterielader (oben rechts) einstellt. Für die Höhe des Stroms ist einzig und allein das Gerät verantwortlich.
Wird mehr gezogen, als der Lader liefern kann, bricht die Spannung weg, oder der Lader wird heiß(Billigkram). Zieht das Gerät mehr, als gut für es ist, ist es ausschließlich das Problem des Geräts. Der Lader bietet nur an, das Gerät nimmt.
Diese Kenntnis würde zB auch oberschlauen Saturn-Verkäufern gut tun, die einem ein Laptopnetzteil nicht verkaufen wollen, weil die aufgedruckten 7A "Viel zu viel" für den Laptop wären. :facepalm:

[Kundschafter]

Ich bedanke mich an dieser Stelle mal. :)

Im Augenblick bleibt leider kein anderer Weg als über diesen "Mini-USB-Port". Dauert ja nur 6-8 Stunden :D
Muss ich halt mit leben..oder watt ein neues Tablet kaufen (was mir widerstrebt, zu schade zum wegwerfen).

[Mosher]

Achso, zu deiner ursprünglichen Frage:
Diese DC-Buchsen (Das Ding, das dir abgebrochen ist) sind idR sehr leicht zu löten, weil sie verhältnismäßig gigantisch riesig sind. Vorausgesetzt, man kommt einigermaßen gut an die Platine hin. Wenn du irgendeinen Elektrobastler im Bekanntenkreis hast, der bekommt das hin. Könnte dir auch bei Reichelt o.ä. das passende Ersatzteil besorgen.

Du kannst mir das Teil auch schicken, dann löte ich dir was hin. Voraussetzung, dass man noch irgendwie an die Platine hinkommt.

Dass der USB langsam lädt, kann an mehreren Dingen liegen:

1) Dein Tablet zieht generell nicht mehr über USB
2) Dein Tablet erkennt den Lader nicht als Lader, weil es zB garnicht auf BCv1.2 reagiert o.ä. --> Hast du mal verschiedene Ladertypen probiert? (USB am PC, Steckernetzteil verschiedener Marken, Datenfähige Ladebuchse an einem aktiven USB-Hub) ?

Beides ließe sich - theoretisch - beheben ("modifizieren"), aber ohne Kenntnisse der Schaltung würde ich mich das auch nicht auf die Schnelle trauen.

[Kundschafter]

Danke @Moshi :)

Werde ev. auf dein Angebot zurück kommen. Hatte das Tablet auch schon auf, man käme ganz gut an diese "defekte Stelle" heran, aber im löten bin ich ich ´ne absolte Null. Jedenfalls, was Elektronik angeht :D

Werde das Ding noch einmal testweise an den PC anstöpseln, tippe aber, lädt genau so lang.

[Mosher]

Ok, Angebot steht. Kosten = Versandkosten. Aber zeig' das Teil ruhig mal jmd. in deinem Bekanntenkreis, irgendwen kennst du sicher, dem das zuzutrauen wäre.

Ich mach's gern, so isses nicht :)

Kannst du vielleicht mal ein Foto schicken?