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F4_Nerd
2018-07-01, 13:53:08
Hallo liebe Community ich bin eher stiller Mitleser bzw. habe hier schon einmal einen Thread eröffnet. Wo es darum ging die Bundeswehrlaufbahn abzubrechen.
Dies habe ich mittlerweile auch getan und ein Elektrotechnikstudium aufgenommen.
Die Uni besuche ich nicht mehr, ich denke es war wieder nur so ein Kurzschlussgedanke und die falsche Entscheidung, das Studium bzw. diese Fachrichtung aufzunehmen.

Mein Leben im kurzen.

Die Kindheit war so naja, da ich mein Vater nie kennengelernt habe, da er einen Monat nach meiner Geburt Selbstmord begangen hat,
daraufhin war meine Mutter viele Jahre Alkoholikerin. Ich denke ihr könnt euch da in etwa ausmalen, wie meine Kindheit geprägt war.
In der Schule wurde ich oft gemobbt, sei es Grund-, Haupt-, Realschule und Gymnasium. Freunde hatte ich in meiner Kindheit,
aber aufgrund der Geschichten die so im Dorf rum kursierten(Mutter Alkoholikerin), verlor ich die meisten.
Nach der Hauptschule holte ich meinen Realschulabschluss nach und begann eine Lehre als Anlagenmechaniker SHK,
welche ich erfolgreich absolvierte. Dennoch kam ich mir nutzlos vor, eher als ein Handlanger(vielleicht lag auch vieles an mir selbst) und dort bin ich von einen Arbeitskollegen angegangen worden.
Die Ausbildung beendete ich dennoch. Danach wusste ich nicht was ich tun sollte und holte mein Abitur nach. Im Jahr 2015 war ich dann in einer Downphase, da ich mit einem Mädel(Dreiecksgeschichte) in einen großen Streit endete. Die Schulleiterin riet mir da schon, mal zu einem Psychotherapeuten zu gehen.


Natürlich wollte ich das Ganze nicht wahrhaben, verdrängte es und fing an wieder meinen Alltag zu bewältigen.
Leider bin ich 2015 sitzen geblieben und musste wiederholen. Im Jahr 2016 bezog ich eine Wohnung, da die Schule renoviert wurde und ich somit aus dem Wohnheim ausziehen musste.
Seit 2014 arbeite ich nebenbei in einem Kino(bis auf die 3-monatige Zeit in der Bw). Durch den Umzug in eine eigene Wohnung und durch die späteren Fahrten währen der Bw Zeit nachhause, kam es auch dazu, dass ich mir Schulden angehäuft habe. Mein Dispo ist immer bis zum Ende des Monats auf fast 2800€ ausgereizt.
Das klingt vielleicht nicht nach so viel, doch als Student oder jemand der keine Vollzeitstelle hat, ist das ziemlich viel, da ich mir eben keine großen Sprünge erlauben darf.


Nach dem Abi ging ich zur Bundeswehr, Offizierlaufbahn + Studium, brach aber ab und war bis zum Februar 2018 ALG II Empfänger,
wobei ich natürlich wieder im Kino anfing und dort sogar auf Teilzeitbasis arbeiten konnte. Ich bezog die Leistungen vom Amt ungern, da mMn es andere Menschen gibt, die es nötiger haben als ich.
So im Oktober 2017 fing ich wieder im Kino an und dort hatte ich dann privat auch oft etwas mit einer Arbeitskollegin unternommen, die Initiative ging meistens von ihr aus.
Als sie nochmal bei mir zum Filmschauen war, naja versuchte ich sie zu küssen. Ihre Reaktion(ungelogen) hat gelacht und meinte sorry bist voll in der Friendzone.
Ich hatte mich auch nebenbei etwas mit Pickup beschäftigt und meinte zu ihr, sie solle sich doch einen anderen Aufmerksamkeitspudel suchen.

Naja zwei Wochen später entschuldigte ich mich und daraufhin war es nicht mehr wie zuvor,
auch wo wir noch auf einem Event waren(Karten ein halbes Jahr zuvor gekauft), gingen wir bzw. sie nachdem ihr lieblings DJ aufgelegt hatte.


Dann kam es im April 2018 zu einer großen Streitigkeit. Ein Arbeitskollege ging mich zu Feierabend hin an, ob ich derjenige gewesen wäre,
der ihn beim Chef verpfiffen hätte(da gab es mal Mitarbeitergespräche Ende 2017 und ich war einer der Letzten die zum Gespräch gerufen worden sind).
Jedenfalls schickte ich meiner Kollegin Sprachnachrichten, wo ich sie fragte ob sie auch so angegangen worden wäre, sie verstand es scheinbar falsch und schickte meine Nachrichten an den Arbeitskollegen.
Natürlich schilderte ich meinem Chef die Situation und wollte ein Gespräch am nächsten Tag haben, blöd war, dass der Arbeitskollege ihn informierte, dass er meine Sprachnachrichten geschickt bekommen habe.
Letztendlich konnten wir(Arbeitskollege, Chef, ich) uns einigen/vertragen.

Mir ging es dennoch zu der Zeit richtig beschissen, fühlte mich von der Arbeitskollegin hintergangen, vor allem weil sie immer meinte wir seien Freunde. Ich fragte sie auch nach dem Warum, aber ihr war es egal.
Mitte April ging ich zum Arzt, ließ meine Schilddrüsenwerte, Blutwerte checken, es gab keine Auffälligkeiten,
aber er einen Verdacht auf Depression diagnostiziert und gab mir eine 4-Seitige Liste mit Therapeuten in der Umgebung mit.
Ich telefonierte bisher die halbe Liste ab, ohne Erfolg. Wartezeit Minimum 1 Jahr. Ich wandte mich an die Krankenkasse,
diese vermittelte mich an die Kassenärztliche Vereinigung weiter, durch diese konnte ich wenigstens ein einmaliges Erstgespräch am Anfang Juni bekommen, welches ich auch wahrnahm.

Meinen Chef bat ich um ein Gespräch und erzählte ihm, dass bei mir ein Verdacht auf Depression vorliegt.
Sicherlich ist das vielleicht in Euren Augen blöd, doch ich möchte mit offenen Karten spielen. Ich bat ihn nur darum, dass er ganz normal mit mir umgehen sollte und falls ich nicht für ihn tragbar wäre, könne er es mir ruhig sagen.


Die Psychotherapeuten hatte einen stärkeren Verdacht auf rezidivierende Depression + soziale Phobie.
Und einen Verdacht auf eine emotionale Persönlichkeitsstörung Typ Borderline(in die Richtung ging auch mein eigener Verdacht).
Einen Therapieplatz habe ich bisher noch nicht gefunden. Gestern arbeitete ich mit meiner Arbeitskollegin(ihr erzählte ich, dass ich einen Therapieplatz suche) zusammen.
Am Anfang lief alles gut, doch als sie mich darauf ansprach, wie es denn mit der Flirtapp so läuft..
naja ich teilte ihr mit, dass ich mein Profil eh schon gelöscht habe und fragte sie, ob sie mir nachspioniert. Sie meinte nein, habe es bei einer Freundin gesehen und ich habe übrigens schon jemanden(sie ist eh in ein Paar Monaten in den Staaten; Auslandsjahr).
Bei mir kippte daraufhin die Stimmung. Ich kann auch ehrlich nicht sagen, ob ich Gefühle für sie habe oder je hatte oder ob es einfach nur die Verlustangst ist, da wir schon freundschaftlich gesehen eine tolle Zeit hatten. Wie ich auf Verlustangst komme? Naja ich habe niemanden, außer wenn ich mal Nachhause fahre zu meiner Mutter.



Gestern und heute morgen habe ich wieder viel geweint, wie im April und Mai. Vor allem der Mai war schlimm, die Tage vor und an meinem Geburtstag.
Mir wurde zwar gratuliert, was aber nur daran lag, dass es in Facebook angezeigt wurde. Mittlerweile habe ich mich auch aus allen sozialen Netzwerken und Message Apps gelöscht/deaktiviert, da mir eh niemand schreibt.
Ich hätte auch jemanden, der mir beistehen würde, doch die Person braucht Zeit für sich, was ich ja verstehen kann. Doch das dauert halt nun auch schon seit einem viertel Jahr an und ich denke mir dann auch nur, dass es eine Ausrede war und es an mir liegt.
Generell projiziere ich dieses Abwenden auf mich, dass es an mir liegt.

Ich hatte zu der Zeit wo ich mein Abi nachholte eine gute Freundin, naja dachte ich jedenfalls.
Bis ich ihr mal 150€ lieh, nie zurückbekam und dennoch so blöd war und ihr nochmal Geld lieh.


Ich bin derzeit auch völlig perspektivlos, ich weiß überhaupt nicht was ich mal werden soll, werden will.
Wichtig ist mir zuerst einen Therapieplatz zu finden und eventuell einen festen Job über eine Zeitarbeitsfirma(aber nicht in meinen gelernten Beruf), um so meinen Dispo auszugleichen. Was sich aber mit dem Helferlohn als schwer herausstellt.
Also müsste ich was finden, wo ich am Wochenende noch meinen Nebenjob fortführen könnte. Eventuell wäre es auch gut Nachhause zu ziehen um etwas an Miete zu sparen.
Ich weiß halt wirklich nicht, was ich wie und wo in Angriff nehmen soll.


Vielleicht hat ja jemand von Euch einen Rat und ich bitte euch schon im Vorfeld um Verzeihung, dass mein Text so lang und wahrscheinlich teils unverständlich niedergeschrieben ist.

Mortalvision
2018-07-01, 15:29:26
Checkliste:

1) Psychotherapie fortführen, ggf. andere Psychiater nach deren Einschätzung fragen. Dein Papa hatte vermutlich eine ähnliche Erkrankung, das solltest du sehr Ernst nehmen! Ggf. Suchtberatung, auch bei Rauchen/ Alkohol, erst recht bei hartem Zeugs.
2) Gesundheitsamt anrufen, und fragen, wo und wie du einen Schwerbehindertenausweis bekommst. So ein Ding hat ein Bekannter auch wegen psych. Dingen. Du hast davon nur Vorteile, er kann nie gegen dich verwendet werden!
3) Agentur für Arbeit, Berufsberatung. Ggf. Anlagenmechaniker Stellen suchen, hier und da Praktikum machen. Frage auch nach Teilzeit, wenn du nicht so belastbar bist!
4) Freundinnen, im Moment auf Eis legen. Dein niedriges Selbstbewusstsein (dein Text sagt alles) ist keine gute Grundlage für eine Beziehung.
5) Daher nicht Kopf in den Sand, sondern an den Fußball. Egal was dir Spaß macht, tu etwas. Sportliche Aktivität hat nachgewiesen eine 99%ige lindernde Wirkung auf Depris. Es braucht kein teures Fitnesstudio! Laufen/ mit Bekannten spielen, städtische Vereine und Lauftreffs, das hilft!
6) Cash! Nimm deine Kontoauszüge und gehe zu einem Schuldenberater bei Caritas/ Diakonie etc. Jeden Monat den Dispo ausreizen, das ist uncool. Wenn du es schaffst, 50€ im Monat zurückzulegen, dann tu das, du wirst in drei Jahren schon besser dastehen.
7) Du hast ein paar vergeigte Sachen vorzuweisen. Aber: du bist jung, und kannst das noch gut ausgleichen. Überleg dir für jeden Tag zwei gute Aktivitäten, davon sollte ein Termin außer Haus sein.

Gute Besserung!

Monger
2018-07-01, 16:35:56
Erstmal die Antwort die du nicht hören willst: Was du so aus deinem beruflichem und persönlichem Alltag erzählst, wirkt auf mich völlig normal. Enttäuschungen, Stress mit Kollegen, leichte Geldsorgen, das Gefühl dass sich alles zieht wie Kaugummi und man nicht voran kommt... Klingt erstmal völlig normal.

Dein Empfinden und deine Reaktionen darauf sind das mMn aber nicht. Du machst dich schlechter als du bist, reitest dich tiefer in den Dreck als nötig, und nimmst emotional besonders Schaden an Misserfolgen.

Das passt zu deiner Diagnose. Bei Sozialphobien sabotiert man unterbewusst Beziehungen zu anderen Menschen, weil zu viel Nähe einem Angst macht.

Ergo, mach deine Therapie weiter. Wenn sie erfolgreich ist, wird dein Leben nicht automatisch super, aber du wirst zufriedener sein.
Denk auch dran: Du bist nicht depressiv, du hast eine Depression. Du bist krank.

F4_Nerd
2018-07-01, 17:27:50
Vielen Dank Euch beiden, für die schnelle Rückmeldung :smile:

Checkliste:

[...]



1) Ich habe ja noch kein Therapieplatz gefunden, bisher hatte ich nur ein einmaliges Erstgespräch, bei ihr könnte ich frühstens auch erst nächstes Jahr ein Platz bekommen. Rauchen tue ich schon lange, Alkohol trinke ich wenn überhaupt Mal wenn ich jemanden zum weggehen finde, aber auch dann nur wenig, weil ich das nicht so mag. Drogen, also abseits Tabak und Alkohol, hatte ich mal Cannabis ausprobiert, naja da wurde mir übel. Seit dem die Finger davon gelassen.

2) Darüber müsste ich mich informieren. Es ist jetzt nicht so, dass ich nicht arbeiten gehen kann. Ich war bisher noch nie krankgeschrieben, außer wenn ich durch eine Erkältung wirklich flach lag.

3) Als Anlagenmechaniker möchte ich nicht arbeiten, vor allem da ich keinerlei Berufserfahrung nach der Ausbildung hatte und das auch schon 5 Jahre her ist. Bringen die Berufsberatungen der Agentur für Arbeit etwas? Oder werde ich dort auch nur vor einen PC gesetzt und darf Interessensfelder auswählen?

4) Ich habe auch nicht vor aktiv eine zu suchen. Erstens wäre es auch ziemlich kompliziert jemanden zu finden, der damit umgehen könnte und zweitens habe ich aktuell eher weniger zu bieten.

5) Ich bin sogar in einem Fitnessstudio angemeldet. Von Dezember bis März bin ich dort 2-4 mal die Woche gewesen, seit dem lasse ich es schlauchen.

6) Definitiv möchte ich den Dispo ausgleichen, daher auch die Überlegung Zeitarbeit/Leiharbeit, auch wenn es Ausbeute sein mag, so könnte ich ja auch in verschiedene Berufsfelder reinschnuppern.

7) Damit habe ich auch angefangen. Ich habe letztens meine Kamera ausgegraben und führe ein Fototagebuch, wo ich wöchentlich ein Foto mir aussuche, ausdrucke und etwas dazu schreibe. Generell bemühe ich mich auch so banale Dinge zu erledigen, wie direkt nach dem aufstehen das Bett zu machen, direkt nach dem Essen den Abwasch zu tätigen.

Nebenbei beschäftige ich mich auch noch mit Adobe Programmen, also Lightroom für Fotografie und Premiere, da ich noch Videos aus meinem ersten Urlaub habe. Was mir halt auffällt und ich auch schon einmal gesagt bekommen habe, dass ich mich schnell für Dinge begeistern kann, aber genauso schnell auch das Interesse daran verliere.

Früher als Jugendlicher habe ich auch oft Games gespielt(New-Gen-, Retrokonsolen, PC), mittlerweile sind zumindest die New-Gen Konsolen verkauft und meine Steambibliothek/Retailsammlung umfasst einige Spiele, die ich noch nie gestartet habe. Irgendwie ist da die Luft auch draußen, außer bei bestimmten Spielereihen. Liegt vielleicht auch am Alter.

Erstmal die Antwort die du nicht hören willst: Was du so aus deinem beruflichem und persönlichem Alltag erzählst, wirkt auf mich völlig normal. Enttäuschungen, Stress mit Kollegen, leichte Geldsorgen, das Gefühl dass sich alles zieht wie Kaugummi und man nicht voran kommt... Klingt erstmal völlig normal.

Damals in der Ausbildung war es halt wirklich nicht so toll, der eine Kollege wurde auch handgreiflich. Ich hatte natürlich mit meinen damaligen Chef gesprochen, aber aus Angst und weil ich so schnell wie nur möglich dort weg wollte, habe ich einfach klein beigegeben.

Dein Empfinden und deine Reaktionen darauf sind das mMn aber nicht. Du machst dich schlechter als du bist, reitest dich tiefer in den Dreck als nötig, und nimmst emotional besonders Schaden an Misserfolgen.


Ja das mag sein. Mich enttäuscht es halt wirklich, wenn man oft zu hören bekommt, dass man selbst freundlich und für einen da sei, aber im Gegenzug bekommt man nichts. Eventuell habe ich da einfach auch eine zu hohe Erwartungshaltung und sollte einfach nur Mal an mich denken.

Das passt zu deiner Diagnose. Bei Sozialphobien sabotiert man unterbewusst Beziehungen zu anderen Menschen, weil zu viel Nähe einem Angst macht.


Ich sag es mal so, mit meiner Arbeitskollegin oder auch mit anderen ehemaligen Freunden(Teilzeitbekanntschaften) habe ich einiges unternommen, wobei bei ersterer gab es auch mal so Schweigeminuten. In Clubs oder so, traue ich mich eher auch nicht Fremde direkt anzusprechen, außer man hatte halt schon das ein oder andere Bier. Wenigstens traue ich mich mittlerweile einfach zu tanzen und meinen Spaß dabei zu haben, egal was Andere über einen denken.

Ergo, mach deine Therapie weiter. Wenn sie erfolgreich ist, wird dein Leben nicht automatisch super, aber du wirst zufriedener sein.
Denk auch dran: Du bist nicht depressiv, du hast eine Depression. Du bist krank.

Wie oben bereits genannt, leider habe ich noch keinen Therapieplatz. Und ob ich nun diese oder diese psychische Störung habe, ist ja noch nicht wirklich festgemacht. Da reichen denke ich 45 min Gespräch nicht aus. Egal was ich jetzt "aufgestempelt" bekomme, mir ist bewusst, dass ich mich selbst um Hilfe kümmern muss.

Gast
2018-07-02, 01:15:43
Dein Empfinden und deine Reaktionen darauf sind das mMn aber nicht. Du machst dich schlechter als du bist, reitest dich tiefer in den Dreck als nötig, und nimmst emotional besonders Schaden an Misserfolgen.
Ist bei vielen hypersensiblen Menschen so ;)


Das passt zu deiner Diagnose. Bei Sozialphobien sabotiert man unterbewusst Beziehungen zu anderen Menschen, weil zu viel Nähe einem Angst macht.
Kann ich bestätigen, wobei meine Sozialphobie durch Sertralin vernichtet worden ist. Krasses Zeug :) Medikamente unbedingt mal probieren. Mag nicht bei jedem helfen, aber bei mir hatte es ganz gut angeschlagen.

F4_Nerd
2018-07-03, 14:29:32
Die Psychotherapeutin vom Erstgespräch meinte zu mir, dass ich eventuell auch Tabletten nehmen sollte. Bis das soweit ist muss ich erstmal einen Therapieplatz finden.
Obwohl mir aktuell die Motivation dafür, einfach für alles fehlt. Weil ich schon genug Absagen und Vertröstungen erduldet habe. Ich weiß dass ich nicht alleine bin mit meinem Problem, dass es noch viel mehr Menschen gibt mit ähnlichen und weitaus schlimmeren Problemen.

Doch alle schauen weg, sie interessiert es nicht, machen sich wahrscheinlich noch lustig darüber. Im Mai, 3 Tage vor meinem Geburtstag, habe ich durchgehend geweint, kaum geschlafen und gegessen(letzteres tue ich schon länger selten, oder erst sehr spät am Tag). Ich war dann noch einmal bei meiner Hausärztin, bat sie dass sie mich die restliche Woche krankschreiben sollte, da ich nicht schlafen kann und so nicht arbeiten möchte. Das ich wenig esse und generell ziemlich dürr bin, erzählte ich ihr auch. Aber irgendwie kümmert es niemanden, weder die Ärztin noch Arbeitskollegen oder vermeintliche Freunde. Stattdessen erfährt man noch, dass Person A(der man sich anvertraut hat) alles an Person B weitergibt.
Wofür also noch die Mühe machen? Ich kann doch auch genauso gut einfach dahinvegetieren. Es interessiert eh niemanden aus meinem Umfeld. Noch nicht einmal ein belangloses "Wie geht es dir?" bin ich würdig.

StevenB
2018-07-03, 14:57:56
Wozu die Mühe machen? Das solltest du dir Wert sein, also lass dich bitte nicht hängen!

Das Jahr 2018 war extrem beschissen für mich, in jeder Hinsicht und ich rappel mich dank meiner Freunde und Familie so langsam wieder auf. Du hast falsche Freunde, Freunde tratschen nicht weiter und sind für einen da.

Kommst du zufällig aus dem Raum Leipzig? Oder wenn du einfach nur Bock hast zu reden, PN.

Monger
2018-07-03, 15:23:22
Die Psychotherapeutin vom Erstgespräch meinte zu mir, dass ich eventuell auch Tabletten nehmen sollte. Bis das soweit ist muss ich erstmal einen Therapieplatz finden.
Obwohl mir aktuell die Motivation dafür, einfach für alles fehlt. Weil ich schon genug Absagen und Vertröstungen erduldet habe. Ich weiß dass ich nicht alleine bin mit meinem Problem, dass es noch viel mehr Menschen gibt mit ähnlichen und weitaus schlimmeren Problemen.
Von einem Menschen mit Depressionen und Antriebslosigkeit zu verlangen dass er sich monatelang um einen Therapieplatz bemüht, ist genauso absurd wie von jemandem mit Beinbruch zu erwarten dass er kilometerlang ins nächste Krankenhaus läuft.

Sorry, das hilft dir leider in keinster Weise, aber unser Gesundheitssystem ist was psychische Erkrankungen angeht leider total kaputt. Wenn du keine Energie dazu hast, bist das nicht du, sondern deine Krankheit. Du erwartest ja auch von niemandem mit 41 Grad Fieber, dass er sich mal aufrafft, durch die halbe Stadt fährt und endlich Medikamente holt.

Da hilft also leider nur ein Stück weit Kräfte sparen und sich so viel wie möglich gutes tun. Deshalb auch erstmal Medikamente. Ich denke mir bleibt nicht viel mehr zu sagen, als: Gute Besserung!

IceKillFX57
2018-07-03, 15:30:00
Falls du aus Raum Neuss, Kempen, Düsseldorf, Krefeld kommst, kannst du dich auch gerne bei mir melden.

Du bist im Grunde irgendwie zerstört und brauchst jemanden der dich wieder aufbaut.

Ich glaube dir fehlt auch die Fähigkeit dir selbst gut zu tun bzw dich selbst aufzubauen und Niederlagen wegstecken zu können.

Ich habe auch unter Depressionen gelitten, bei mir hieß es auch ein Jahr warten, das fand ich sehr feierlich als hilfesuchender. Aber sobald jemand irgendwie nur eine Allergie oder eine Erkältung hat, gibt es sofort Termine oder sponate Sprechzeiten...das ist so lächerlich.
Als ich wegen der Depression nicht mehr arbeiten gehen könnte, rief mich die AOK an das ich doch bitte arbeiten gehen soll. Das war die Krönung.
Der Vorteil war zumindest bei mir das ich meine Grenzen kenne und entsprechend vorher die Notbremse gezogen habe.
Von den Ärzten und Krankenkassen in Stich gelassen... und das bei einem Seelischen Leiden (nenn ich jetzt Mal so).
Habe das dann versucht innerhalb von 1-2 Monaten gedanklich selbst zu verarbeiten und seitdem geht's mir wieder richtig gut. Ganz geheilt bin ich sicherlich nicht aus Sicht der Ärzte aber für mich war es meiner Meinung nach der bessere Weg. Zumal eine Therapie auch keinen Erfolg garantiert. Aber die eigene Selbsterkenntnis hingegen vielversprechend ist.


Sorry falls der Text wirr geschrieben ist, bin auf der Arbeit...

F4_Nerd
2018-07-03, 19:00:42
Wozu die Mühe machen? Das solltest du dir Wert sein, also lass dich bitte nicht hängen!

Das Jahr 2018 war extrem beschissen für mich, in jeder Hinsicht und ich rappel mich dank meiner Freunde und Familie so langsam wieder auf. Du hast falsche Freunde, Freunde tratschen nicht weiter und sind für einen da.

Kommst du zufällig aus dem Raum Leipzig? Oder wenn du einfach nur Bock hast zu reden, PN.

Das tut mir leid für dich, dass 2018 bisher für dich scheiße lief. Dir wird es bald besser gehen, Unterstützung hast du ja :smile:

Da hilft also leider nur ein Stück weit Kräfte sparen und sich so viel wie möglich gutes tun. Deshalb auch erstmal Medikamente. Ich denke mir bleibt nicht viel mehr zu sagen, als: Gute Besserung!

Mich würde es jetzt nicht direkt abschrecken, Medikamente zunehmen, ich habe ja noch keine Erfahrung damit und bin da eher offener Gegenüber eingestellt. Jedoch schreckt es mich ab, dass es eine Vielfalt von Antidepressiva gibt, die auch noch in jeglicher Dosis unterschiedlich wirken können. Dass das erst einmal dauert, bis man da die richtige Einstellungsdosis etc. gefunden hat, ist mir bewusst.. doch schreckt eben schon ab.

Ich frage mich auch, ob ich z.B mal mit dem Hausarzt über Antidepressiva reden sollte, ob es eine Option wäre oder ob man erst einmal schaut, dass es einem "irgendwann" besser gehen sollte, ohne die Hilfe von chemischen Mitteln.

Falls du aus Raum Neuss, Kempen, Düsseldorf, Krefeld kommst, kannst du dich auch gerne bei mir melden.

Du bist im Grunde irgendwie zerstört und brauchst jemanden der dich wieder aufbaut.

Ich glaube dir fehlt auch die Fähigkeit dir selbst gut zu tun bzw dich selbst aufzubauen und Niederlagen wegstecken zu können.

Ich habe auch unter Depressionen gelitten, bei mir hieß es auch ein Jahr warten, das fand ich sehr feierlich als hilfesuchender. Aber sobald jemand irgendwie nur eine Allergie oder eine Erkältung hat, gibt es sofort Termine oder sponate Sprechzeiten...das ist so lächerlich.
Als ich wegen der Depression nicht mehr arbeiten gehen könnte, rief mich die AOK an das ich doch bitte arbeiten gehen soll. Das war die Krönung.
Der Vorteil war zumindest bei mir das ich meine Grenzen kenne und entsprechend vorher die Notbremse gezogen habe.
Von den Ärzten und Krankenkassen in Stich gelassen... und das bei einem Seelischen Leiden (nenn ich jetzt Mal so).
Habe das dann versucht innerhalb von 1-2 Monaten gedanklich selbst zu verarbeiten und seitdem geht's mir wieder richtig gut. Ganz geheilt bin ich sicherlich nicht aus Sicht der Ärzte aber für mich war es meiner Meinung nach der bessere Weg. Zumal eine Therapie auch keinen Erfolg garantiert. Aber die eigene Selbsterkenntnis hingegen vielversprechend ist.


Sorry falls der Text wirr geschrieben ist, bin auf der Arbeit...

Tut mir leid zu hören, welchen Weg du da gehen musstest.
2015 war ich schon einmal in so einer ähnlichen Verfassung, aber nicht so extrem. Da hatte ich ja den Rat zum Psychotherapeuten zu gehen, als lächerlich abgetan und wollte es nicht wahrhaben, habe es verdrängt. Nach einer gewissen Zeit, hat man einfach wieder den Alltag bewältigt und alles so hingenommen wie es ist, vielleicht auch durchgängig eine Maske aufgesetzt.

Ich habe aber Angst davor, dass wenn ich jetzt versuche es ohne professionelle Hilfe zu regeln, dass ich beim nächsten potenziellen Triggermoment, wieder in solch eine Verfassung lande.

Hiermit möchte ich natürlich nicht sagen, dass es dir nicht hilft o.a, nur mir wird das wahrscheinlich nicht wirklich weiterhelfen.

Zu den Gesprächsangeboten:

Räumlich gesehen wohne ich etwas weiter weg, ich komme aus Hessen. Per PN natürlich gerne, nur heute werde ich wahrscheinlich keine mehr verfassen. Ich habe den Nachmittag fast durchgehend geschlafen und möchte gleich nach einer Kleinigkeit zu essen weiterschlafen.

Korfox
2018-07-04, 07:38:32
Der Hausarzt darf dir (btw. im Gegensatz zum Psychotherapeuten) Antidepressiva verschreiben, sinnvoller wäre es meiner Meinung aber, wenn du zusätzlich bei einem Psychiater vorstellig wirst.

Rancor
2018-07-04, 09:34:04
Dein Problem ist, das du fast nichts zu Ende bringst was du anfängt und bei Widerständen schnell die Flinte ins Korn wirfst.

Die Stelle bei der Bundeswehr war deine beste Chance bisher und die hast du einfach fallen gelassen.

Du musst dringend daran arbeiten an einer Sache dran zu bleiben und nicht gleich alles hinzuschmeißen wenn es mal nicht läuft. Dann wird es automatisch besser.

F4_Nerd
2018-07-04, 10:11:14
Der Hausarzt darf dir (btw. im Gegensatz zum Psychotherapeuten) Antidepressiva verschreiben, sinnvoller wäre es meiner Meinung aber, wenn du zusätzlich bei einem Psychiater vorstellig wirst.

Den Gang zum Psychiater werde ich angehen. Nur stelle ich mir hier die Frage, wie wird er vorgehen. Eine wirklich handfeste Diagnose habe ich ja noch nicht wirklich. Finden dort auch erst einmal Gespräche statt, um herauszufinden welche psychische Störung nun genau vorliegt?

Dein Problem ist, das du fast nichts zu Ende bringst was du anfängt und bei Widerständen schnell die Flinte ins Korn wirfst.

Die Stelle bei der Bundeswehr war deine beste Chance bisher und die hast du einfach fallen gelassen.

Du musst dringend daran arbeiten an einer Sache dran zu bleiben und nicht gleich alles hinzuschmeißen wenn es mal nicht läuft. Dann wird es automatisch besser.

Ich weiß dass das mein größtes Problem darstellt.
Dennoch muss ich hier mal Einschreiten, bisher war das einzige was ich abgebrochen habe, die Offizierlaufbahn. Nachholen den Realschulabschlusses, des Abiturs und meine Ausbildung habe ich abgeschlossen.
Bezüglich Bundeswehr, ich weiß nicht so recht, ob dass nun letztendlich der bessere Weg gewesen wäre, wenn in den kommenden Monaten eine psychische Störung festgestellt wird. Die paar Monate die ich dort war, habe ich auch gelernt, was es heißt Verantwortung zu übernehmen, auch wenn dies nicht vergleichbar mit der Verantwortung ist, die man als voll ausgebildeter Offizier zu tragen hat. Daher halte ich die Aussage für fragwürdig.

Es ist nicht so, dass ich nicht auf mich allein gestellt sein kann, doch ich merke selbst irgendetwas stimmt nicht, darum möchte ich das jetzt auch angehen und ändern.

Grumbart
2018-07-04, 11:33:39
Finden dort auch erst einmal Gespräche statt, um herauszufinden welche psychische Störung nun genau vorliegt?

Ja. Aus meiner Erfahrung heraus, erst ein Gespräch und dann zur Kontrolle von Medikation Regeltermine.

Korfox
2018-07-04, 12:18:10
Der Psychiater wird mit dir natürlich auch eine Anamnese führen, wird aber nicht versuchen, das aufzuarbeiten, oder so.
Der Psychiater wird dir etwas verschreiben, damit es dir akut besser geht (wahrscheinlich Serotonin- oder Dopaminwiederaufnahmehemmer) und natürlich seine Meinung haben.

Schnäppchenjäger
2018-07-04, 13:06:27
Ich bezweifle, dass dein momentaner Zustand körperlichen Ursprungs ist.
Es ist deine Lebensgeschichte, wäre die besser/gut verlaufen, hättest du die Probleme jetzt nicht.

HAL
2018-07-04, 14:06:19
Ich würde in eine Psychiatrische Klinik und mich da beraten lassen - gut möglich, das sie Dich gleich dabehalten. Ersetz natürlich keine Therapie, das muss man separat in Angriff nehmen.

Wenn es einem mit Medikamenten deutlich besser geht sind sie m.E. ein guter Weg erstmal mit dem Leben zurecht zu kommen bis man die zugrundelegenden Probleme mit einem Therapeuten aufgearbeitet hat (falls möglich).
Die meisten psychischen Störungen sind komplex und vielschichtig. Eine einzelne feste Diagnose gibt es da meist nicht. Ist halt nicht so simpel wie ein gebrochenes Bein...

Den Tipp mit Beziehungen auf Eis legen kann ich nur unterschreiben. Wie willst Du eine Zweierkiste führen, wenn Du mit Dir selbst schon nicht im Reinen bist?

Meine Frau ist depressiv und hatte immer Zeiten in denen sie Medikamente brauchte und Zeiten in denen es auch gut ohne geht (im moment ohne). Ich selbst bin im moment auch depressiv und bin am überlegen wieder eine Therapie anzufangen.

Monger
2018-07-04, 15:03:40
Den Gang zum Psychiater werde ich angehen. Nur stelle ich mir hier die Frage, wie wird er vorgehen. Eine wirklich handfeste Diagnose habe ich ja noch nicht wirklich. Finden dort auch erst einmal Gespräche statt, um herauszufinden welche psychische Störung nun genau vorliegt?

Ein Psychiater ist ein Arzt. Nicht zu verwechseln mit einem Psychotherapeuten, der quasi Berater ist. Sprich, der macht erstmal ne Anamnese.

Wenn du mit Kopfschmerzen und Erbrechen zum Arzt gehst, macht der ja auch erstmal ne Diagnose bevor er mit Medikamenten kommt.

Bis vor wenigen Jahren galten Depressionen als psychische Erkrankung, so wie Schizophrenie, Bipolare Störungen, Psychosen etc. .
Aber mittlerweile deutet vieles darauf hin, dass Depressionen körperliche Ursachen haben könnten. Zum einen zeigen Menschen mit Depressionen oft auffällige Entzündungswerte, zum anderen helfen Therapien aus der psychischen Ecke oft wenig bis gar nicht.
Spricht vieles dafür, dass Depressionen quasi sowas wie Grippe fürs Gehirn sind. Und da ist dann ein Arzt eben ein besserer Ansprechpartner als ein Therapeut.

Gerade weil es so körperlich ist, sollte man auch die restlichen Lebensumstände zumindest mal in Betracht ziehen: Blutwerte, Allergien, sonstige Gesundheit, Gewicht, Ernährung, Schlaf, Tagesrhythmus, Wohnung...


Ist nicht das selbe wie ne ausgewachsene Depression, aber ich hab schon mein halbes Leben lang in bestimmten Situationen Todesangst. Ich hab das sehr lange immer versucht zu rationalisieren: die Todesfälle in meiner Familie, Einsamkeit, fehlende Lebensplanung etc. pp. ...
Bis mir dann u.a. durch Psychotherapie ein Zusammenhang zu meinem körperlichen Zustand aufgefallen ist: immer wenn ich Rückenschmerzen habe, habe ich Beklemmungsgefühle in der Brust. Da ich als Kind allergisches Asthma hatte, kenne ich eine kneifende Brust als Indiz für eine lebensbedrohliche Situation, ergo Todesangst. Da hat sich ne Assoziation aufgebaut die halt heute nicht mehr gilt. Aber siehe da: seitdem ich das weiß, kann ich das rationalisieren: "Oh, ich denke an meine toten Eltern, und wie meine Jahre dahin ziehen und mein eigener Tod immer näher rückt. Mal kurz checken wie es mir sonst so geht... jepp, Kreuzschmerzen."
Dann suche ich mir ein paar weichere Kissen, gehe an die frische Luft, mach Entspannungsübungen, treib n bissl mehr Sport... und die Angst verschwindet. Ich denk einfach nicht an sowas, wenn es mir gut geht.

Will damit nur sagen: Psyche und Körper sind stärker und seltsamer miteinander verwoben als man denkt. Die Ursache ist manchmal simpel, aber bei weitem nicht offensichtlich.

F4_Nerd
2018-07-04, 18:04:28
Wo ich das erste Mal zur meiner Ärztin ging, wurden die Schilddrüsenwerte, sowie die Blutwerte untersucht. Laut ihrer Aussage ist alles im Normalbereich. Natürlich gibt es noch weitere Möglichkeiten, ich könnte zum Neurologen gehen und mich dort durchchecken lassen, doch irgendwo muss man ja auch mal einen Schlussstrich ziehen. Ich bin weder Mediziner noch habe ich Psychologie studiert, doch ich schätze es gibt zig körperliche Ursachen, die man abchecken könnte.

Ich werde mich nächste Woche mal um einen Termin bei einem Psychiater kümmern. Mir ist bewusst, dass ein Psychiater Medizin studiert hat. Ich meinte viel mehr damit, dass z.B ein Psychotherapeut sich mehrere Sitzungen Zeit nimmt, um eine gesicherte Diagnose zu stellen. Eine psychische Störung ist ja leider nicht so einfach zu diagnostizieren wie z.B eine Grippe etc.

Bezüglich psychiatrische Klinik. Gewissermaßen möchte ich nicht direkt dorthin. Meine Texte hören sich vielleicht so an, dass ich gegen alles bin und mir nicht helfen lassen möchte. Die einzigen sozialen Kontakte die ich noch habe, kommen durch mein Nebenjob zustande, sei es mit Kollegen oder eben Besuchern. Mir schreibt halt wirklich niemand oder fragt nach mir, da meint man wirklich es muss erst etwas schlimmes passieren(nicht das ich dass vor hätte), bevor das Umfeld mal die Augen öffnet. Wenn ich in einer Klinik wäre und es würde herauskommen, ich glaube dann würde sich letztendlich niemand mehr um mich scheren, dass mag vielleicht pessimistisch klingen, doch da jetzt sich schon niemand mehr meldet, wird es dort auch niemand tun.

Und natürlich hat man in einer Klinik Menschen um sich, die gleiches, ähnliches oder auch schlimmeres wie ich durchmachen. Ich habe schon Angst davor diesen Schritt zu wagen.

Des Weiteren hören bei uns bald die meisten Nebenjobbler auf, dann wären nur noch ich und ein Kollege sowie Festangestellte dort. Ich muss natürlich auch mal an mich denken und Arbeitskräfte sind ersetzbar. Allerdings würde ich meinen Chef sicherlich keinen gefallen tun(er weiß das ich Probleme habe und mir Hilfe suche), wenn ich dann für eine längere Zeit Weg wäre. Da er demnächst Nachwuchs bekommt und ich bin nicht so ein Mensch der andere im Stich lässt, was sich natürlich vermehrt auf ehemalige Freunde bezieht. Das ist sozusagen mein Kryptonit, dass ich zuerst an andere denke und danach an mich selbst. Mir wurde auch schon einmal gesagt, dass ich zu nahbar sei.

Auch steht natürlich die finanzielle Frage im Raum. 6 Wochen lang würde ich die Lohnfortzahlung bekommen mit der Halbwaisenrente(Anspruch da Student) zusammen, könnte ich Miete etc. zahlen. Vom Bafög sehe ich mal ab, wenn der Anspruch erlischt, fällt auch die Halbwaisenrente weg, somit hätte ich nur noch den Lohn. Nur mit dem Lohn oder später dem Krankengeld könnte ich die Miete, Strom, DSL, Handy nicht zahlen. Somit müsste ich gezwungenermaßen wieder mich ans Amt wenden, was ich ungern möchte. Irgendwie ist es ein Teufelskreis und alles ist irgendwie miteinander verkettet, voneinander abhängig. Vielleicht sehe ich gerade auch nur den Wald vor lauter Bäumen nicht.

IceKillFX57
2018-07-04, 18:09:10
Dann nimmst du halt eben die Kohle von Amt in Anspruch, wird natürlich viel Papierkram sein aber anders geht es ja wohl nicht?
Immerhin zahlt man ja immer schön ein ob man will oder nicht.
Und ja, man muss auch lernen erst an sich zu denken. Natürlich nicht unbedingt immer. Das ganze ist ja immer ein geben und nehmen, da muss man Abwegen.
Meinem derzeitigrn Arbeitgeber würde ich garantiert keinen Gefallen tun.

Benutzername
2018-07-04, 23:54:11
Checkliste:

1) Psychotherapie fortführen, ggf. andere Psychiater nach deren Einschätzung fragen. Dein Papa hatte vermutlich eine ähnliche Erkrankung, das solltest du sehr Ernst nehmen! Ggf. Suchtberatung, auch bei Rauchen/ Alkohol, erst recht bei hartem Zeugs.
2) Gesundheitsamt anrufen, und fragen, wo und wie du einen Schwerbehindertenausweis bekommst. So ein Ding hat ein Bekannter auch wegen psych. Dingen. Du hast davon nur Vorteile, er kann nie gegen dich verwendet werden!
3) Agentur für Arbeit, Berufsberatung. Ggf. Anlagenmechaniker Stellen suchen, hier und da Praktikum machen. Frage auch nach Teilzeit, wenn du nicht so belastbar bist!
4) Freundinnen, im Moment auf Eis legen. Dein niedriges Selbstbewusstsein (dein Text sagt alles) ist keine gute Grundlage für eine Beziehung.
5) Daher nicht Kopf in den Sand, sondern an den Fußball. Egal was dir Spaß macht, tu etwas. Sportliche Aktivität hat nachgewiesen eine 99%ige lindernde Wirkung auf Depris. Es braucht kein teures Fitnesstudio! Laufen/ mit Bekannten spielen, städtische Vereine und Lauftreffs, das hilft!
6) Cash! Nimm deine Kontoauszüge und gehe zu einem Schuldenberater bei Caritas/ Diakonie etc. Jeden Monat den Dispo ausreizen, das ist uncool. Wenn du es schaffst, 50€ im Monat zurückzulegen, dann tu das, du wirst in drei Jahren schon besser dastehen.
7) Du hast ein paar vergeigte Sachen vorzuweisen. Aber: du bist jung, und kannst das noch gut ausgleichen. Überleg dir für jeden Tag zwei gute Aktivitäten, davon sollte ein Termin außer Haus sein.

Gute Besserung!

Alles sehr gute Vorschläge und Maßnahmen. die beissen nicht bei der Diakonie udn helfen jedem. Ja sogar auch Teufelsnabetern und bekehren wollen die auch nicht. die bieten auch Lebensberatung an, aber das kostet miestens was. Und komm aus dem Dispo raus. Das kostet brutalst Zinsen und es kettet Dich zu Jause an, weil Du effektiv fast nichts machen kannst, weil Du nicht flüssig bist.


zu 4) möchte Ich anmerken, daß ein meistens selbst sehr gestörter Typ Frau total auf so wie du im Moment gestörte Typen abfährt. Endet ausnahmslos in der Katastrophe weil beide kaputt sind. Jedes mal andere "Gründe" und Geschichten, aber letzten Endes alles auf grund des nicht vorhandenen Fundamentes. Sortier Dich selbst. Räum dein Zimmer auf im übertragenen Sinne. Dann kannst Du anfangen Dich nahc einer Frau umzusehen. Alles andere wird nur in sinnfreiem Rumgevögel oder einem Herzschmerzdrama enden. einige Zeit magst Du Dich selbst belügen können, diese andere Frau liebte Dich und unterstützte Dich. Das kann sie gar nicht und meistens projizieren die ihre Wunschvorstellungen auf Dich und sehen gar nicht DICH als Person. Woher Ich das weiß? In jungen Jahren bin Ich ein paar Mal in Folge auf solche Fälle hereingefallen. Sie verbiegen sich für Dich um Dir zu gefallen, damit sie einen Freund haben um einen Freund zu haben. Stellen sie jedoch dann fest, daß diese andere Person gar nicht so ist wie sie sich einbildeten...


Also klar, sollst Du Freundschaften pflegen falls Du welche hast, aber nicht auf Biegen und Brechen eine 'Beziehung erzwingen. Das wird nichts.

Korfox
2018-07-05, 08:00:45
Will damit nur sagen: Psyche und Körper sind stärker und seltsamer miteinander verwoben als man denkt. Die Ursache ist manchmal simpel, aber bei weitem nicht offensichtlich.
Man sollte aber immer betonen, dass es nicht gesichert ist und keinesfalls ein definitiver Zusammenhang besteht.
Klar - gerade bei Wochenbettdepressionen liegt z.B. der Zusammenhang sehr nahe. Aber Depressionen können auch (z.B.) durch PTBS ausgelöst werden.

Prinzipiell ist in meinem Empfinden aber tatsächlich nicht verkehrt, erstmal den "gewohnten Krenkheitsweg" abzuklappern, und nicht zwingend eine große Therapie aufzureißen.
Potentiell bekommt man die "Probleme" mit einer recht flachen Verhaltenstherapie oder auch nur ein paar Tipps vom Arzt soweit in den Griff, dass man sagt: Ich komme super im Leben zurecht, mir geht es gut... eigentlich will ich gar nicht wissen, was das alles ausgelöst hat und habe Angst, dass eine Aufarbeitung alles eher wieder schlimmer macht. Wenn die fachliche Einschätzung dann ähnlich ist... passt es.

F4_Nerd
2018-07-06, 11:34:06
Ich habe heute gesehen, dass ich online Post von meiner Bank bekommen habe, bezüglich der dauerhaften Nutzung des Dispos. Ein Gespräch habe ich für kommende Woche vereinbart, was da auf mich zukommt weiß ich noch nicht.

Ich Liste hier mal meine Ausgaben auf:


Miete 540€
Strom 20€
Telekom DSL ~40€
Telekom Handy ~60€
Bundeswehr Gehaltsrückzahlung(Anteilig) 100€(noch etwa 7 Raten)
Bundeswehrverband 10,50€
Netflix ~11€
Fitnessstudio ~23€
Dispo Zinsen ~20€
Zigaretten ~182€
Notebook 98€(noch 5 Raten)


Gesamtsumme der Ausgaben: 1104,5€

Liste der Einnahmen:


Bafög 735€
Nebenjob 450€
Halbwaisenrente ~208€


Gesamtsumme der Einnahmen: 1393€

Einnahmen - Ausgaben = 1393€ - 1104,5€ = 288,50€ für Lebensmittel, Getränke und sonstiges was anfällt. Sonstiges ist hierbei sehr wenig, weg gehe ich nicht. Darunter fallen Kosten wie z.B beim Nebenjob mal mit den Kollegen eine Pizza bestellen, oder ein Döner essen. Was natürlich bei 4-8€ deutlich zu buche schlägt. Friseurbesuch, Kleidung etc. ist in den Betrag auch enthalten, wobei ich hier sehr wenig dafür ausgebe, da ich es mir eben durch Eigenverschulden auch nicht leisten kann. Schuhe etc. werden halt wirklich getragen, bis die quasi auseinanderfallen oder T-Shirts so ausgeleiert sind, dass es mir peinlich ist.

2016 kam zum Einzug der Wohnung auch noch die Posten Kühlschrank und Herd auf mich zu, wurde aber bis Ende 2016 getilgt. Waschmaschine besitze ich keine, ich fahre halt Nachhause um Wäsche zu waschen, was mir peinlich ist, dass zuzugeben. Anfangs hatte ich oft zuhause gekocht, aber die Küche bleibt schon längere Zeit bei mir kalt. Kann natürlich daran liegen, dass ich erstens nicht so ein großer Koch bin, aber Rezepte gibt es ja zuhauf im Netz. Ich habe halt einfach keine Motivation.

Ich meine ich kann beschreiben wie ich mich fühle, dass ich mich zu kaum mehr etwas aufraffen kann. Bei der Arbeit wirke ich auf mich selbst wie ausgewechselt.

Der Dispo muss weg, daher die Überlegung Studium abbrechen(hat eh keinen Sinn) und eine Vollzeitstelle finden, wo ich noch am Wochenende den 450€ Job auszuüben. Bei der standard Entlohnung von 9,49€ bei Leiharbeitsfirmen, würde der Lohn allein nicht ausreichen um die Kosten zu decken, daher bin ich gewissermaßen auf einen Nebenverdienst angewiesen.

Der Handyvertrag ist schon gekündigt zum nächsten Jahr. Beim DSL Vertrag könnte ich mich nach einem anderen Anbieter umschauen, vielleicht sogar einen ohne Mindestvertragslaufzeit. Netflix kann ich kündigen, ich schaue eh weder Fernsehen, noch Netflix. Ich bin froh wenn ich irgendwie den Tag rumbekomme, was mir schwer fällt. Den Bundeswehrverband kann ich auch kündigen. Dann hätte ich schon einmal 21,50€ mehr im Monat.
Aufhören zu Rauchen ist definitiv eine Option, es schont nicht nur die Gesundheit sondern auch den Geldbeutel. Ich rauche seit etwa 10 Jahren, also seit ich 16(da noch heimlich) bin. Ich hatte mal für 1 Jahr aufgehört und immer mal wieder für 1-2 Monate, doch wieder angefangen.

Ich weiß nicht ob es an der Nikotinsucht direkt liegt oder ob es der "Zeitvertreib" ist, denn wenn ich den ganzen Tag in meiner Wohnung bin, rauche ich nicht. Da ich nicht in der Wohnung rauche, ich könnte aber auf den Balkon gehen, tue es aber nicht. Somit könnte ich insgesamt 203,50€ mtl. sparen.

Oder halt wirklich ausziehen, zuhause zwei-/dreihundert Euro dazusteuern und die el. Geräte aus meiner bisherigen Wohnung verkaufen.

//: Angenommen ich finde eine Stelle über eine Zeitarbeitsfirma, die sich mit dem Nebenjob verträgt, dann müsste ich auch erstmal einen Psychotherapeuten finden, wo man zeitlich passende Termine vereinbaren kann. Ich möchte das alles nicht beschönigen, die finanzielle Situation kam durch Eigenverschulden zustande, aber wie man erkennt, ist alles irgendwie miteinander verwebt.

//²: Die Einnahmen stimmen auch nicht ganz, nächsten Monat dürfte es weniger sein, falls ich dann überhaupt noch Anspruch auf Bafög habe, da ich die Halbwaisenrente erst im Juni beantragt habe, was ich jetzt natürlich beim Bafögamt angeben muss.
Es macht halt alles irgendwie überhaupt keinen Sinn. Wenn ich die scheiß Schulden nicht hätte, wäre es leichter für mich, aber jetzt gegen zwei große Berge anzukämpfen, die Schulden und meine psychischen Probleme fällt mir verdammt schwer.

Korfox
2018-07-06, 13:39:57
~4000€ Schulden (Dispo + Notebook + BW-Gehalt) sind auch mit geringen Einkünften in meinen Augen bewältigbar.
Wenn jetzt dein GaFög um den Betrag der Halbwaisenrente gekürzt wird ist das bitter. Dann hast du 80€ zum Leben. Vielleicht kann man sich dann mit BW und Laptop-Finanzier nochmal absprechen, die Raten etwas zu reduzieren und 1-2 Monate länger abzustottern, damit du abzüglich eines großen Teils deines Zigarettenkonsums wieder in "lebbare" Bahnen kommst.
Von daher: Zigaretten kürzen (80-100€ weniger müsste in realer Zeit doch drin sein, oder?), Bundeswehrkram kündigen, Netflix nach Belieben und in 7-8 Monaten sieht die Kiste schon so aus, dass du monatlich 200€ auf den Dispo legen kannst. Dann bist du den also auch innert eines Jahres los.
Das Fitness-Studio könnte man vielleicht sogar noch durch Joggen ersetzen?

Inwiefern bringt das Studium eh nichts?

Du könntest auch versuchen, deine Schulden sozusagen komplett umzusetzen, sodass du nurnoch einen Gläubiger hast (sprich: Der bank 4000€ Kredit aus der Rippe leiern, damit Dispo ausgeglichen ist und Laptop und BW-Gehalt abgezahlt sind und dann monatlich ~150€ zurückzahlen). Dann musst du nicht mit mehreren Parteien verhandeln, hast den besseren Blick auf die Entwicklung der Schuld und kannst es oft flexibler anpassen. Und hast einen deutlich geringeren Zinssatz, als im Dispo.

Die Vollzeitstelle bringt halt nur etwas, wenn hinten mehr als das BaFög rausfällt. Netto. Ausbildung ist also eigentlich schonmal Essig. Und was macht man dann ungelernt in 10 Jahren?

Wenn es drin ist, die Wohnung zu kündigen kannst du tatsächlich innert 7-12 Monaten alle Schulden los sein.

F4_Nerd
2018-07-06, 14:17:37
Ich besuche die Uni nicht mehr, weil ich einfach keinen Kopf mehr dafür habe, ergo habe ich auch keine Klausuren mitgeschrieben. Es war höchstwahrscheinlich von mir wieder so ein unüberlegter Schnellschuss. Ich weiß leider überhaupt nicht, wo ich mich sehe, was mir gefallen könnte Ausbildung, Studium etc.

Und was macht man dann ungelernt in 10 Jahren?

Ich weiß es einfach nicht. Vor kurzem war ich mal im Urlaub, mein erster Urlaub, erster Flug überhaupt, von dem Geld was ich eigentlich nicht anrühren wollte. 500€+150€ Telekom Pauschalreisengutschein. In euren Augen war das sicherlich dumm, dafür das Geld auszugeben. Ich war aber noch nie im Ausland, außer mal vor über 10 Jahren mit der Schule in den Niederlanden.

Vorhin habe ich mir auch die Frage gestellt, wieso habe ich nichts als Kind/Jugendlicher anders gehandelt, hätte mir zu diesem Zeitpunkt Hilfe gesucht, bezüglich der familiären Verhältnisse, hätte eine andere Ausbildung gemacht, mich einfach besser informiert. Ich stelle mir auch oft die Frage, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn sich mein Vater nicht umgebracht hätte. Das grübeln bringt natürlich nichts, man kann leider abgeschlossene Ereignisse nicht mehr rückgängig machen.

Ich hatte auch mal überlegt irgendwie eine Selbstfindung durchzumachen, Auslandsjahr oder irgendwas. Fällt natürlich auch ins Wasser, da mein Englisch nicht so gut ist, verstehen kann ich viel sei es mündlich oder schriftlich, aber schreiben.. da kommen nur Hauptsätze an Hauptsätze gereiht, sprechen habe ich mich nie getraut, schon kaum im Unterricht. Dazu kommt natürlich jetzt der psychische Knacks, es sei jetzt mal dahingestellt welche gesicherte Diagnose ich letztendlich bekomme, ich muss halt lernen damit zu leben und umzugehen. So gesehen kann ich das eh vergessen, ich bin 26. Die Psychotherapeutin vom Erstgespräch meinte ich sollte mir ein Psychotherapeuten suchen, der eine Verhaltenstherapie anbietet. Die Krankenkasse würde die 80 Stunden tragen, die sich auf etwa zweieinhalb Jahre aufteilen, dann wäre ich 28-29 Jahre alt. Zwar mit Ausbildung(ohne eigentliche Berufserfahrung, die ich auch nicht mehr ausüben möchte), abgebrochenes Studium und sonst keine Qualifikationen außer einem mittelmäßigen Abitur, klasse besser kann es nun wirklich nicht mehr laufen. So gesehen hast du recht, was macht man dann 10 Jahre später als ungelernter? Die Antwort wäre vermutlich Hartz IV, dass ist das was ich am wenigsten möchte. Ich möchte einfach ein normales Leben führen, eventuell noch das nachholen, was ich in der Jugend nicht hatte, mehr nicht.

Und hier stelle ich mir auch die Frage, ob meine Überlegung nicht nur wieder ein übereiliger Schnellschuss ist.

Bei uns scheint seit Tagen die Sonne, andere gehen raus mit ihren Freunden, haben Spaß. Ich hocke zuhause und verbittere mehr und mehr(soll jetzt kein Selbstmitleid sein). Natürlich könnte ich rausgehen, mich in den Park setzen oder draußen Sonnen, aber mal ehrlich wie creepy ist das denn?

Da stelle ich mir auch die Frage warum sich niemand meldet. Vor allem die ehemalige gute Freundin aus der Schule nicht. Ich war immer für sie da, selbst in Situation wo es ihr wirklich sau schlecht geht, hatte ihr Geld geliehen(nie zurückbekommen, auch nie nachgefragt), obwohl ich zu dem Zeitpunkt auch nicht viel hatte. Auch andere Freunde, okay ich meldete mich dann irgendwann auch nicht mehr, weil ich nach drei, vier Absagen irgendwann dache, dass die kein Bock auf mich haben. Die eine Arbeitskollegin, ich vermute einfach mal, dass sie so viel mit mir unternommen hatte, da sie zu einem späteren Zeitpunkt mal meinte, sie hätte alle Freunde verloren(keine Ahnung warum). Da war ich wohl der Trottel, der einfach da war. Ich verlange gar nicht, dass alle jetzt für mich da sein und mit mir etwas unternehmen müssen, nen kurzen "Hey wie gehts dir denn so, was machst du so?" würde gut tun.

Wenn ich mich mit anderen in meinem Alter vergleiche(sollte man ja eher nicht tun), dann ist das, was ich bisher "erreicht" habe, ein Witz.

Und sorry wenn ich das jetzt so sagen muss, aber da helfen mir so Hiobsbotschaften, wie sich in einer psychiatrischen Klinik beraten zu lassen und gut möglich, dass die mich gleich da behalten, auch nicht wirklich weiter.
Nichts gegen eine stationäre Klinik, aber dass wäre mMn eine der letzten Optionen, die ich in Erwägung ziehen würde, falls in mir Selbstmordgedanken aufkommen würde.

Um das gleich zu beantworten, ja die hatte ich auch mal. Als Jugendlicher wollte ich auch oft weglaufen, tat es aber nie. Und ich habe aktuell auch nicht vor mir das Leben zu nehmen, obwohl es so beschissen läuft und bisher lief. Daran hindert mich allein schon der Gedanke, was mein Umfeld dann darüber denken würde, Vorwürfe(es sei jetzt mal dahingestellt, ob sie das tun würden) machen etc.

//: Hinzu kommt die kieferorthopädische Behandlung, welche ich 2014 aus zeitlichen Gründen abbrach hinzu. Diese möchte ich angehen. Ich habe eine Fehlstellung, 1cm Überbiss, deutlich zu Enger Oberkiefer, Kreuz- und Scherenbiss. Dazu muss der Oberkiefer/Gaumen gedehnt werden, OP(dabei wird UK gebrochen) und danach eine Spange tragen. Soweit ich weiß, werden die meisten Kosten durch die Krankenkasse übernommen, dennoch muss ich dort auch ein Teil dazu beitragen. Ich habe mich auch dazu durchgedrungen zum Zahnarzt zu gehen, meine Zähne checken zu lassen. Doch durch die Fehlstellung und und natürlich ein paar kariöse stellen, welche Gottseidank nicht weitergehend schlimm waren, brauche ich 6 Kronen, die werden scheinbar von der Krankenkasse mitfinanziert, dennoch meinte die Zahnärztin, dass pro Krone ca. 300-500€ fällig werden. Das kommt noch mit auf den Schulden Berg, dass wären aber auch somit alle Schulden. Oder ich lasse mir nur die 6 Kronen und zwei Brücken setzen und vergesse meine Fehlstellung und leb halt damit.

Mosher
2018-07-06, 17:15:10
Ich grätsche hier mal rein.

Manchmal muss es erst richtig, richtig schlimm werden, bevor es besser werden kann.

Irgendwie hörst du dich so an, F4_Nerd, als könntest du so jemand sein.

Böse ausgedrückt sind deine Probleme jetzt nicht sooooo schlimm. Sie wären mit "Diziplin" und "Durchhaltevermögen" lösbar. Ich weiß, klingt immer so einfach, aber glaub' mir, ich weiß auch, dass es nicht immer so einfach ist ^^

Meine Geschichte ist in ein paar Punkten deiner gar nicht so unähnlich, nur dass ich das Glück hatte, schon sehr viel früher auf die Schnauze zu fliegen und dementsprechend früher noch die Kurve bekommen habe.

Ich will jetzt nicht den Teufel an die Wand malen, aber ich zitiere jetzt einfach mal die Worte, die der Kinder- und Jugendpsychiater vor 15 Jahren an mich richtete:

"Es wird noch richtig übel mit ihnen werden und wenn sie es überleben, haben sie die Chance was draus zu machen"


--> Es muss ja nicht so weit kommen, aber aktuell steuerst du genau auf sowas zu.
Viel Glück.

Monger
2018-07-06, 23:20:03
In euren Augen war das sicherlich dumm, dafür das Geld auszugeben.

Nö, Schulden machen war noch nie so günstig wie jetzt. Gibt Leute die gehen mit 10k Schulden von der Uni ab, und fahren dann Taxi. Gibt Leute die kaufen sich nen dicken BMW auf Pump, und setzen ihn an die Wand. Manche kaufen ein Haus für 400k auf Pump, und stellen dann fest dass nebenan das Klärwerk eröffnet.
Finanzielle Probleme sind den meisten Deutschen nicht fremd.


Vorhin habe ich mir auch die Frage gestellt, wieso habe ich nichts als Kind/Jugendlicher anders gehandelt, hätte mir zu diesem Zeitpunkt Hilfe gesucht, bezüglich der familiären Verhältnisse, hätte eine andere Ausbildung gemacht, mich einfach besser informiert.

Weil du ein Kind warst. Das ist okay.

Die Krankenkasse würde die 80 Stunden tragen, die sich auf etwa zweieinhalb Jahre aufteilen, dann wäre ich 28-29 Jahre alt.

Meine Frau ist 36 und steckt mitten im Studium, so what?

AnnoDADDY
2018-07-07, 13:49:34
Ich bin jetzt 25 und habe äußerlich ähnliche Probleme bis auf dass ich kein Dispo habe,aber auch kein Bafög, was du brauchst ist ein wirkliches Lebensziel und auch einige gute Freunde(ich weiß dass die nicht auf Bäumen wachsen), dann schaffst du das auch. Du hast ein Abitur was schon mal einiges wert ist! Du hast die Intelligenz zu studieren, nutze diese, aber ohne eigene Zielsetzung wirst du sehr wahrscheinlich scheitern, aber auch dann kannst du aufstehen und wirst daraus lernen :) Die Situation ist wesentlich besser als sie sich für dich darstellt, aber das musst du selbst erkennen!

Edit:

Und wenn es dir im Park zu komisch ist Oberkörper frei herum zu laufen gehe doch ins Freibad oder irgendwo hin wo wenige sind, und davon ab ist das völlig normal, probier es einfach aus und ignoriere die vermeintlichen blicke von anderen, die sind Einbildung ;)

Semmel
2018-07-09, 08:04:42
Zum Geldumgang:
- Kredite in Zukunft vermeiden: Was du nicht sofort bezahlen kannst, das brauchst du nicht. Keine Ausreden! Keine 0%-Finanzierungen! Kein Leasing!
- Verträge mit längerer Laufzeit meiden. Es gibt z.B. einen Smartphone-Tarif mit Allnet-Flat, 3 GB LTE-Datenvolumen, monatlich kündbar, für 9€/Monat. Teure Telekom-Verträge braucht kein Mensch. Festnetz-Internet kann man auch für effektiv 20€/Monat haben.
- Rauchen: Eine Sucht wird man nicht so einfach los und wenn es dir so schlecht geht, dann ist es noch unwahrscheinlicher. Hier planst du vielleicht besser sowas wie eine E-Zigarette als Zwischenschritt ein. Das ist auch schon günstiger und bei weitem nicht so gesundheitsschädlich.
- Fitnessstudio: Unnötig, kündigen. Laufen kann man auch draußen. Kraftsport geht auch durch Eigengewichtsübungen daheim.
- Zahnärztliche Behandlung: Würde ich zurückstellen, bis Geld da ist. Aber du solltest mal prüfen, ob du die Behandlungen durch die Härtefallregelung nicht kostenlos bekommen könntest. Sollte eigentlich machbar sein, aber darum musst du dich aktiv kümmern. Von alleine wird dir das eher keiner anbieten.

Zum Studium/Beruf:
Du studierst anscheinend noch nicht lange, da wäre ein Abbruch schon noch vertretbar, wenn du dort eh nicht vorankommst. Ich glaube ein Job würde dir gut tun. Damit hättest du ein geregeltes Leben und die Chance auf neue soziale Kontakte. Wenn es dir dann irgendwann wieder besser geht und du das Bedürfnis danach hast, dann kannst du immer noch ein Fernstudium neben dem Beruf versuchen.

Mr.Fency Pants
2018-07-09, 09:51:08
In meinen Augen bekommt man immer das, woran man glaubt und was man damit anzieht. Sprich, wenn ein Denken negatv ist, wird auch das Leben negativ verlaufen. Wer sich ständig einredet arm, krank oder sonstwas zu sein, der wird auch genau dieses Leben erhalten. Vor dem Handeln kommt immer der Gedanke. Mein Tipp an dich lieber F4_Nerd ist, zunächst Gedankenpflege zu betreiben. Schau dir mal die Bücher von Dr. Joseph Murphy oder (besser und) Bodo Schäfer und Konsorten an, suche dir ein Lebensziel.

Erster Schritt ist jetzte erst einmal die Schulden loszuwerden, siehe den Post von Semmel und keine Schulden zu machen, ganz wichtig! Wer Schulden hat ist gefesselt.

HAL
2018-07-12, 08:27:26
In meinen Augen bekommt man immer das, woran man glaubt und was man damit anzieht. Sprich, wenn ein Denken negatv ist, wird auch das Leben negativ verlaufen. Wer sich ständig einredet arm, krank oder sonstwas zu sein, der wird auch genau dieses Leben erhalten. Vor dem Handeln kommt immer der Gedanke.
Wenn negatives Denken aber krankhaft wird/ist, dann nennt man das Depression.
Die kann viele Ursachen haben (auch körperlich), wird aber durch Buchlesen nicht grundlegend besser (damit will ich nicht sagen, das das nicht hilft sondern das es als alleinige Hilfe in so einem Fall einfach nicht taugt).

Deshalb ist es wichtig erstmal abzuklären ob wir uns im bereich der klinischen Depression bewegen und z.B. Medikamente und Therapie nötig sind oder nicht.
Ein Internetforum kann das alles sicher nicht leisten. Ein Arzt schon. Offensichtlich ist der Leidensdruck noch nicht hoch genug.

F4_Nerd
2018-07-15, 13:40:36
Deshalb ist es wichtig erstmal abzuklären ob wir uns im bereich der klinischen Depression bewegen und z.B. Medikamente und Therapie nötig sind oder nicht.
Ein Internetforum kann das alles sicher nicht leisten. Ein Arzt schon. Offensichtlich ist der Leidensdruck noch nicht hoch genug.

Sorry aber anscheinend hast du meine Postings entweder nicht gelesen, oder verstehst diese nicht. Ich war beim Hausarzt, dort wurden sowohl sämtliche(notwendigen) Blutwerte als auch gesondert die Schilddrüsenwerte untersucht. Daraufhin bekam ich eine Überweisung zum Psychotherapeuten. Weil es an körperlichen Ursachen nicht liegt.

Auch deine Aussage "gut möglich, das sie Dich gleich dabehalten" ist völliger Kokolores. Man wird nicht sofort "zwangseingewiesen".

Man wird durch viele Informationen im Internet auch nicht wirklich schlauer.

Die einen sagen ab zum Hausarzt, die anderen zum Psychiater, wiederum heißt es auch ab zum Psychotherapeuten. Ich habe bis dato keine gesicherte Diagnose bzgl. soziale Phobie + rezidivierende mittelgradige Depression oder Borderline. Ich habe mich bei einigen Psychotherapeuten auf die Warteliste setzen lassen. Der früheste Termin könnte mit ganz viel Glück im September sein, ansonsten erst 2019. Das ist doch totaler Irrsinn..

GSXR-1000
2018-07-15, 21:36:01
Sorry aber anscheinend hast du meine Postings entweder nicht gelesen, oder verstehst diese nicht. Ich war beim Hausarzt, dort wurden sowohl sämtliche(notwendigen) Blutwerte als auch gesondert die Schilddrüsenwerte untersucht. Daraufhin bekam ich eine Überweisung zum Psychotherapeuten. Weil es an körperlichen Ursachen nicht liegt.

Auch deine Aussage "gut möglich, das sie Dich gleich dabehalten" ist völliger Kokolores. Man wird nicht sofort "zwangseingewiesen".

Man wird durch viele Informationen im Internet auch nicht wirklich schlauer.

Die einen sagen ab zum Hausarzt, die anderen zum Psychiater, wiederum heißt es auch ab zum Psychotherapeuten. Ich habe bis dato keine gesicherte Diagnose bzgl. soziale Phobie + rezidivierende mittelgradige Depression oder Borderline. Ich habe mich bei einigen Psychotherapeuten auf die Warteliste setzen lassen. Der früheste Termin könnte mit ganz viel Glück im September sein, ansonsten erst 2019. Das ist doch totaler Irrsinn..

Nein, ist es nicht. Wenn dieses Problem wirklich derart belastend für dich ist, das du es als akut lebensbedrohlich oder schwer gesundheitsgefährdend erachtest, steht dir der Gang (ohne voranmeldung) zu den örtlichen psychatrischen Notfallambulanzen frei.
Die werden auch eine Einschätzung vornehmen, die im Zweifel eine zeitnahe Weiterbehandlung ermöglichen. Auch ohne Wartezeiten.
Es kommt halt, wie eigentlich immer bei Fachärzten auf die Dringlichkeit an. Es liegt an dir, diese feststellen zu lassen.

Eine Anmerkung darüber hinaus:
Ich lese bei dir primär eine Lebens- (Sinn-)krise heraus, die ich jetzt a) nicht als besonders selten und b) nicht als physiologisch begründet empfinden würde.
Du trägst eine massive latente Unzufriedenheit mit deinem Leben mit dir, das dir kaum das Gefühl der Befriedigung oder Zufriedenheit erlaubt. Du hast keinen wirklichen Plan, was dich glücklich oder zufrieden machen könnte, führst daher auch kaum irgendetwas zuende, so das auch nur die chance bestünde, das sich zufriedenheit einstellen könnte, oder auch nur Erfolgserlebnisse da wären. Gleichzeitig versinkst du bei jedem (selbst initiierten) "Scheitern" in einem immer grösseren See an Selbstmitleid, welches dir verwehrt, die Ursache für vieles was passiert (oder auch nicht passiert) in dir selbst zu sehen.
Dieses Verhalten beobachte ich öfter. Ich würde es schon fast als Gesellschaftskrankheit bezeichnen. Sicherlich kann da verhaltenstherapeutische Hilfe unterstützen. Aber letztlich bedarf es primär auch deinem eigenen Antrieb.

Ich hab selber schon einige wirklich heftige Tiefschläge und Niederlagen erlitten. Wie vermutlich viele. Die Frage ist, wie man damit ümgeht. Selbstmitleid ist in aller Regel das am wenigsten hilfreiche, selbst dann, wenn die Welt um einen herum objektiv eine unfaire ist.

Lawmachine79
2018-07-15, 22:51:45
Ich habe heute gesehen, dass ich online Post von meiner Bank bekommen habe, bezüglich der dauerhaften Nutzung des Dispos. Ein Gespräch habe ich für kommende Woche vereinbart, was da auf mich zukommt weiß ich noch nicht.

Ich Liste hier mal meine Ausgaben auf:


Miete 540€
Strom 20€
Telekom DSL ~40€
Telekom Handy ~60€
Bundeswehr Gehaltsrückzahlung(Anteilig) 100€(noch etwa 7 Raten)
Bundeswehrverband 10,50€
Netflix ~11€
Fitnessstudio ~23€
Dispo Zinsen ~20€
Zigaretten ~182€
Notebook 98€(noch 5 Raten)


Gesamtsumme der Ausgaben: 1104,5€

Liste der Einnahmen:


Bafög 735€
Nebenjob 450€
Halbwaisenrente ~208€


Gesamtsumme der Einnahmen: 1393€

Einnahmen - Ausgaben = 1393€ - 1104,5€ = 288,50€ für Lebensmittel, Getränke und sonstiges was anfällt. Sonstiges ist hierbei sehr wenig, weg gehe ich nicht. Darunter fallen Kosten wie z.B beim Nebenjob mal mit den Kollegen eine Pizza bestellen, oder ein Döner essen. Was natürlich bei 4-8€ deutlich zu buche schlägt. Friseurbesuch, Kleidung etc. ist in den Betrag auch enthalten, wobei ich hier sehr wenig dafür ausgebe, da ich es mir eben durch Eigenverschulden auch nicht leisten kann. Schuhe etc. werden halt wirklich getragen, bis die quasi auseinanderfallen oder T-Shirts so ausgeleiert sind, dass es mir peinlich ist.

2016 kam zum Einzug der Wohnung auch noch die Posten Kühlschrank und Herd auf mich zu, wurde aber bis Ende 2016 getilgt. Waschmaschine besitze ich keine, ich fahre halt Nachhause um Wäsche zu waschen, was mir peinlich ist, dass zuzugeben. Anfangs hatte ich oft zuhause gekocht, aber die Küche bleibt schon längere Zeit bei mir kalt. Kann natürlich daran liegen, dass ich erstens nicht so ein großer Koch bin, aber Rezepte gibt es ja zuhauf im Netz. Ich habe halt einfach keine Motivation.

Ich meine ich kann beschreiben wie ich mich fühle, dass ich mich zu kaum mehr etwas aufraffen kann. Bei der Arbeit wirke ich auf mich selbst wie ausgewechselt.

Der Dispo muss weg, daher die Überlegung Studium abbrechen(hat eh keinen Sinn) und eine Vollzeitstelle finden, wo ich noch am Wochenende den 450€ Job auszuüben. Bei der standard Entlohnung von 9,49€ bei Leiharbeitsfirmen, würde der Lohn allein nicht ausreichen um die Kosten zu decken, daher bin ich gewissermaßen auf einen Nebenverdienst angewiesen.

Der Handyvertrag ist schon gekündigt zum nächsten Jahr. Beim DSL Vertrag könnte ich mich nach einem anderen Anbieter umschauen, vielleicht sogar einen ohne Mindestvertragslaufzeit. Netflix kann ich kündigen, ich schaue eh weder Fernsehen, noch Netflix. Ich bin froh wenn ich irgendwie den Tag rumbekomme, was mir schwer fällt. Den Bundeswehrverband kann ich auch kündigen. Dann hätte ich schon einmal 21,50€ mehr im Monat.
Aufhören zu Rauchen ist definitiv eine Option, es schont nicht nur die Gesundheit sondern auch den Geldbeutel. Ich rauche seit etwa 10 Jahren, also seit ich 16(da noch heimlich) bin. Ich hatte mal für 1 Jahr aufgehört und immer mal wieder für 1-2 Monate, doch wieder angefangen.

Ich weiß nicht ob es an der Nikotinsucht direkt liegt oder ob es der "Zeitvertreib" ist, denn wenn ich den ganzen Tag in meiner Wohnung bin, rauche ich nicht. Da ich nicht in der Wohnung rauche, ich könnte aber auf den Balkon gehen, tue es aber nicht. Somit könnte ich insgesamt 203,50€ mtl. sparen.

Oder halt wirklich ausziehen, zuhause zwei-/dreihundert Euro dazusteuern und die el. Geräte aus meiner bisherigen Wohnung verkaufen.

//: Angenommen ich finde eine Stelle über eine Zeitarbeitsfirma, die sich mit dem Nebenjob verträgt, dann müsste ich auch erstmal einen Psychotherapeuten finden, wo man zeitlich passende Termine vereinbaren kann. Ich möchte das alles nicht beschönigen, die finanzielle Situation kam durch Eigenverschulden zustande, aber wie man erkennt, ist alles irgendwie miteinander verwebt.

//²: Die Einnahmen stimmen auch nicht ganz, nächsten Monat dürfte es weniger sein, falls ich dann überhaupt noch Anspruch auf Bafög habe, da ich die Halbwaisenrente erst im Juni beantragt habe, was ich jetzt natürlich beim Bafögamt angeben muss.
Es macht halt alles irgendwie überhaupt keinen Sinn. Wenn ich die scheiß Schulden nicht hätte, wäre es leichter für mich, aber jetzt gegen zwei große Berge anzukämpfen, die Schulden und meine psychischen Probleme fällt mir verdammt schwer.
Ich scrolle mich so durch und sehe "Geldnot" und "Kippen". 180€ im Monat für Rauchen. Das kann nicht Dein Ernst sein. Sorry Alter, wieso macht Du hier einen Thread mit First-World-Problems auf? Schämst Du Dich nicht vor Leuten, die echte Probleme haben? Nimm doch einfach mal Deinen Kopf aus dem Arsch. Jeder hat sein Kreuzchen zu tragen und die meisten schaffen das ohne 200 € im Monat einfach zu verbrennen. Jeder kann mit dem Rauchen aufhören. Den Satz sagt Dir jemand, der jetzt 39 ist, mit 28 aufgehört hat zu rauchen und bei 60 Zigaretten am Tag aufgehört hat. Nicht aus Geldnot. Aber wenn man Geldnot hat, sollte das jawohl die einfachste Übung der Welt sein.

Die Schulden sind eine wesentliche Ursache Deiner psychischen Probleme. Also geh' das Eine an und das Andere löst sich nicht, wird aber deutlich besser. So gut, dass Du Licht am Horizont siehst. Stell' Nikotinsucht nicht als unlösbare Aufgabe dar. Die meisten Leute schaffen das, kaum jemand raucht noch, also zeig' mal ein wenig Selbstachtung und versuch' zumindest mal Durchschnitt zu sein.

Und ersetze das Rauchen durch Sport. Dazu braucht man kein Glück oder sonstwas, dazu muss man halt nur einfach machen. Da bist Du völlig frei von externen Einflüssen. Sport ist für viele Menschen das Lebenslineal. Da Du nicht weißt, dass es bei Dir nicht auch so ist, lass' es darauf ankommen.

Und wieso bezahlst Du 100€ bei der Telekom für Handy & Tele? Hast Du alles doppelt zur Absicherung oder wohnt ein Techniker bei Dir? Vielleicht hast Du auch einfach ein sauteures Smartphone und musst es abbezahlen? Hat Dir oben schon jemand gesagt. Keine Kredite. Mobiltarife mit Smartphone sind Kredite. Rauch' einen Monat nicht und kauf' Dir ein gebrauchtes Smartphone. Wieso machst Du hier einen Thread auf, in dem es auch um Geldnot geht, aber Du leistest für ca. 30€ im Monat ein Smartphone? Auf eine Laufzeit von 2 Jahren gerechnet sind das ca. 720€. Brauchst Du ein 720€ Handy, um Dich aus Deiner Situation zu befreien? Nimm' Dir das Handy und frag' Dich, ob es ein so Teures sein muss. Die Antwort wirst Du auf viele andere Lebensbereiche übertragen können.

In welcher Stadt wohnst Du? Gibt doch überall FitX. Kostet 6-7 Euro weniger.

Raff' einfach mal diesen Scheiss mit den Schulden. Mach' doch Sport, statt Geld auszugeben.

Nicht den Bundeswehrverband kündigen. Weiss der Geier, was jemand mit Deinem Gemüt da alles angestellt haben kann, was noch ein Nachspiel hat.

Immerhin hast Du die Probleme erkannt und auch tatsächlich Sachen abbezahlt. Geh' jetzt einfach jeden Scheisstag um 22 Uhr ins Bett, steh' um 6 Uhr auf und versuch' einfach mal ein perfekter Mensch zu sein. Sowas wirkt Wunder (das schafft niemand; es geht ums Prinzip). Du bist in einer Phase, in der sich entscheidet, ob Du ein Loser bist, oder ob Du Dir Möglichkeit für ein ordentliches Leben offen hältst. Mach' Dir das jede Sekunde klar und richte jede kleinste Facette Deines Alltags daran aus. Die gute Nachricht: jemand der Krebs hat braucht Glück. Du dagegen musst Dich einfach nur anstrengen. Wenn Du das sauber hin bekommst, sitzt Du in 20 Jahren irgendwann mit Deinem besten Freund auf einer Terrasse und Ihr stellt fest: "Verdammt ist das geil, wenn es einfach nur daran hängt, dass man sich anstrengen muss." Und das ist es tatsächlich. Du willst kein Profifußballer oder Rennfahrer und Popstar werden. Du brauchst kein Glück - Anstrengung und gesunder Menschenverstand reichen.

Gast
2018-07-16, 00:18:41
Ich scrolle mich so durch und sehe "Geldnot" und "Kippen". 180€ im Monat für Rauchen. Das kann nicht Dein Ernst sein. Sorry Alter, wieso macht Du hier einen Thread mit First-World-Problems auf? Schämst Du Dich nicht vor Leuten, die echte Probleme haben? Nimm doch einfach mal Deinen Kopf aus dem Arsch. Jeder hat sein Kreuzchen zu tragen und die meisten schaffen das ohne 200 € im Monat einfach zu verbrennen. Jeder kann mit dem Rauchen aufhören. Den Satz sagt Dir jemand, der jetzt 39 ist, mit 28 aufgehört hat zu rauchen und bei 60 Zigaretten am Tag aufgehört hat. Nicht aus Geldnot. Aber wenn man Geldnot hat, sollte das jawohl die einfachste Übung der Welt sein.

Die Schulden sind eine wesentliche Ursache Deiner psychischen Probleme. Also geh' das Eine an und das Andere löst sich nicht, wird aber deutlich besser. So gut, dass Du Licht am Horizont siehst. Stell' Nikotinsucht nicht als unlösbare Aufgabe dar. Die meisten Leute schaffen das, kaum jemand raucht noch, also zeig' mal ein wenig Selbstachtung und versuch' zumindest mal Durchschnitt zu sein.

Und ersetze das Rauchen durch Sport. Dazu braucht man kein Glück oder sonstwas, dazu muss man halt nur einfach machen. Da bist Du völlig frei von externen Einflüssen. Sport ist für viele Menschen das Lebenslineal. Da Du nicht weißt, dass es bei Dir nicht auch so ist, lass' es darauf ankommen.

Und wieso bezahlst Du 100€ bei der Telekom für Handy & Tele? Hast Du alles doppelt zur Absicherung oder wohnt ein Techniker bei Dir? Vielleicht hast Du auch einfach ein sauteures Smartphone und musst es abbezahlen? Hat Dir oben schon jemand gesagt. Keine Kredite. Mobiltarife mit Smartphone sind Kredite. Rauch' einen Monat nicht und kauf' Dir ein gebrauchtes Smartphone. Wieso machst Du hier einen Thread auf, in dem es auch um Geldnot geht, aber Du leistest für ca. 30€ im Monat ein Smartphone? Auf eine Laufzeit von 2 Jahren gerechnet sind das ca. 720€. Brauchst Du ein 720€ Handy, um Dich aus Deiner Situation zu befreien? Nimm' Dir das Handy und frag' Dich, ob es ein so Teures sein muss. Die Antwort wirst Du auf viele andere Lebensbereiche übertragen können.

In welcher Stadt wohnst Du? Gibt doch überall FitX. Kostet 6-7 Euro weniger.

Raff' einfach mal diesen Scheiss mit den Schulden. Mach' doch Sport, statt Geld auszugeben.

Nicht den Bundeswehrverband kündigen. Weiss der Geier, was jemand mit Deinem Gemüt da alles angestellt haben kann, was noch ein Nachspiel hat.

Immerhin hast Du die Probleme erkannt und auch tatsächlich Sachen abbezahlt. Geh' jetzt einfach jeden Scheisstag um 22 Uhr ins Bett, steh' um 6 Uhr auf und versuch' einfach mal ein perfekter Mensch zu sein. Sowas wirkt Wunder (das schafft niemand; es geht ums Prinzip). Du bist in einer Phase, in der sich entscheidet, ob Du ein Loser bist, oder ob Du Dir Möglichkeit für ein ordentliches Leben offen hältst. Mach' Dir das jede Sekunde klar und richte jede kleinste Facette Deines Alltags daran aus. Die gute Nachricht: jemand der Krebs hat braucht Glück. Du dagegen musst Dich einfach nur anstrengen. Wenn Du das sauber hin bekommst, sitzt Du in 20 Jahren irgendwann mit Deinem besten Freund auf einer Terrasse und Ihr stellt fest: "Verdammt ist das geil, wenn es einfach nur daran hängt, dass man sich anstrengen muss." Und das ist es tatsächlich. Du willst kein Profifußballer oder Rennfahrer und Popstar werden. Du brauchst kein Glück - Anstrengung und gesunder Menschenverstand reichen.
Guter Post.

Ich kann ansonsten auch noch die Videos von "Jordan Peterson" @ Youtube empfehlen... guter bodenständiger Mann. Gute Tipps.

https://youtu.be/6c9Uu5eILZ8

HAL
2018-07-16, 07:33:41
Sorry aber anscheinend hast du meine Postings entweder nicht gelesen, oder verstehst diese nicht. Ich war beim Hausarzt, dort wurden sowohl sämtliche(notwendigen) Blutwerte als auch gesondert die Schilddrüsenwerte untersucht. Daraufhin bekam ich eine Überweisung zum Psychotherapeuten. Weil es an körperlichen Ursachen nicht liegt.

Ich rede auch nicht vom Hausarzt sondern vom Spezialisten.

Auch deine Aussage "gut möglich, das sie Dich gleich dabehalten" ist völliger Kokolores. Man wird nicht sofort "zwangseingewiesen".
Von Zwangseinweisung redet doch keiner? Mit Dabehalten meine ich natürlich das Angebot sich staionär psychatrisch behandeln zu lassen weil (wie so oft) momentan keine Therapeuten frei sind. Vorausgesetzt man will sich helfen lassen wird man das Angebot doch wohl wahrnehmen??

Meine Frau war vor einigen Jahren 2 Monate in der psychiatrischen Tagesklinik. Ein Freund ist im moment stationär in der Psychiatrie. Bei ihm war genau der Fall - Therapeuten nicht verfügbar, deshalb erstmal stationäre Einweisung zur Medikationseinstellung und Therapiesitzungen.
Man wird durch viele Informationen im Internet auch nicht wirklich schlauer.
Richtig, was machst Du dann in einem Internetforum??? Geh zum Spezialisten!

Die einen sagen ab zum Hausarzt, die anderen zum Psychiater, wiederum heißt es auch ab zum Psychotherapeuten.
Der erste Gang ist zum Hausarzt, der einen dann z.B. zum Psychiater überweist. Langfristig ist dann in der Regel eine Therapie sinnvoll.

Ich habe bis dato keine gesicherte Diagnose bzgl. soziale Phobie + rezidivierende mittelgradige Depression oder Borderline. Ich habe mich bei einigen Psychotherapeuten auf die Warteliste setzen lassen. Der früheste Termin könnte mit ganz viel Glück im September sein, ansonsten erst 2019. Das ist doch totaler Irrsinn..
Und Genau deswegen solltest Du erstmal in die Psychiatrie um abklären zu lassen ob Du so lange warten kannst oder nicht.

Aber wenn man natürlich anstatt Hilfe lieber Aufmerksamkeit in Internetforen sucht...

F4_Nerd
2018-07-17, 09:07:24
Vielen Dank für deine weisen Worte HAL. Du hast natürlich vollkommen recht, ein Psychotherapeut(mein Posting anscheinend abermals nicht gelesen) ist auch kein Spezialist. Wie lange soll ich denn noch rumlaufen von Hausarzt zum Psychotherapeuten, dann zum Psychiater, Neurologen usw.. und jeweils am besten nochmals eine Zweitmeinung einholen. Warum ich mich ans Internet wende? Weil ich einfach nicht mehr weiter weiß, danke dafür das du mir unterstellst, dass ich Aufmerksamkeit suche. Ganz ehrlich, dir wünsche ich keine psychischen Probleme.

Ich kann mit viel Glück im September einen Therapieplatz bekommen, ansonsten hieß die Aussage der Psychotherapeuten die ich abtelefoniert habe, Minimum 1 Jahr Wartezeit. Und das waren nicht nur 3-4 Anrufe die ich getätigt habe, sondern 4 Din A4 Seiten, die ich vom Hausarzt bekommen habe, kann die sehr gerne hier hochladen.

Da steht man sich am Ende wirklich besser, man scheißt einfach auf alles, macht so weiter wie bisher.. bis es nen großen Knall gibt.. naja dabei spart sich am Ende die Krankenkasse, sowie der Steuerzahler Geld.

Lies einfach mal mein Eingangspost, falls du dem Lesen mächtig bist, woran ich aber sehr stark zweifel.

Filp
2018-07-17, 09:50:52
Normalerweise kann dir dein Hausarzt ne Überweisung und ne Ticketnummer geben mit der du dann bei der KV an Therapeuten mit freien Plätzen verwiesen wirst. Kann manchmal auch etwas länger dauern und braucht dann viele Anrufe, geht aber deutlich schneller als die Wartelisten der Therapeuten.
Der Besuch eines Psychiaters macht immer Sinn, wenn es um Medis geht, denn der kann dich besser einstellen als dein Hausarzt.

HAL
2018-07-17, 10:11:46
Vielen Dank für deine weisen Worte HAL. Du hast natürlich vollkommen recht, ein Psychotherapeut(mein Posting anscheinend abermals nicht gelesen) ist auch kein Spezialist. Wie lange soll ich denn noch rumlaufen von Hausarzt zum Psychotherapeuten, dann zum Psychiater, Neurologen usw.. und jeweils am besten nochmals eine Zweitmeinung einholen.
Nochmal mein Tipp: Geh in eine psychiatriche Klinik. Die sind genau für solche Fälle da.
Warum ich mich ans Internet wende? Weil ich einfach nicht mehr weiter weiß, danke dafür das du mir unterstellst, dass ich Aufmerksamkeit suche. Ganz ehrlich, dir wünsche ich keine psychischen Probleme.
Ich bin selbst depressiv und war deswegen schon in Behandlung. Mit Samthandschuhen hilft man keinem weiter. Auch ein Therapeut wird Dir unangenehme Wahrheiten um die Ohren hauen (hat mir meiner auch).

Ich kann mit viel Glück im September einen Therapieplatz bekommen, ansonsten hieß die Aussage der Psychotherapeuten die ich abtelefoniert habe, Minimum 1 Jahr Wartezeit.
Damit haben wir jetzt also zum X-ten mal geklärt, das Du im moment keine Therapie anfangen kannst. Damit lautet mein Tipp also abermals: Geh in eine psychiatrische Klinik.

Lies einfach mal mein Eingangspost, falls du dem Lesen mächtig bist, woran ich aber sehr stark zweifel.
Hab ich gelesen. Beibe bei meiner Meinung.

Döner-Ente
2018-07-17, 10:45:06
Gibts vielleicht nicht überall, aber: Hier in der Gegend gibt es eine sog. psychiatrische Institutsambulanz, quasi eine ambulante Sprechstunde einer größeren psychiatrischen Einrichtung.
Da kriegt man binnen 2 Wochen einen Termin für ein Erstgespräch, wo erstmal der Bedarf eingeschätzt wird, weitere Termine/Vermittlung von stationären Platz/ambulanter Therapie festgezurrt werden und auch, wenn nötig, übergangsweise auch erstmal Antidepressiva verschrieben werden (und ja, die können deutlich die Stimmung heben und einen überhaupt erst mal aus der "ach wird ja eh nichts, warum überhaupt sich drum bemühen, alles mist"-Lethargie herausreißen).
Vielleicht gibt es so was ähnliches in der nächsten Großstadt in deiner Nähe auch ?

Falls nicht, würde ich auch einfach in der nächsten stationären Einrichtung vorstellig werden. Heisst dort dann zwar auch meist "Notaufnahme", aber dort darf man nicht erst hin, wenn man sich schon die Kehle durchgeschnitten hat. Vielleicht brauchst du langfristig ne Therapie, um das "Grundübel" anzugehen - kurzfristig können die dich aber ziemlich wahrscheinlich erstmal so weit auf die Beine stellen, dass erst mal wieder deutlich mehr positive Einstellung, Energie zum Entscheiden und Angehen des weiteren beruflichen Lebenslaufs und weniger Rumgegrübel am Start ist.

Du musst JETZT was machen und nicht all deine Hoffnungen in einen vermutlichen September-Termin beim Psychotherapeuten setzen. Was ist, wenn der schlicht ne Niete ist ? Was ist, wenn er zwar was taugt, aber die Chemie nicht stimmt ? Was ist, wenn der 2 Tage vorher vom Auto überfahren wird ? Dann geht die ganze Warterei von vorn los.

x-force
2018-07-17, 14:09:17
Auch ein Therapeut wird Dir unangenehme Wahrheiten um die Ohren hauen (hat mir meiner auch).

und ich dachte immer ein therapeut stellt die richtigen fragen, die zur selbsterkenntnis führen, aber das macht vielleicht nur ein guter :confused:

Benutzername
2018-07-27, 00:10:59
und ich dachte immer ein therapeut stellt die richtigen fragen, die zur selbsterkenntnis führen, aber das macht vielleicht nur ein guter :confused:


Man kann unangenehme wAhrheiten als Fragen verpacken damit der Therapierte selbst zu der Erkenntnis gelangt, was los ist. ;)

F4_Nerd
2018-09-16, 12:06:24
32 Tage Stationär + 1 Tag Intensivstation, aber ja der Leidensdruck ist ja nicht groß genug. Und wer jetzt behauptet, ich sei Troll. Ich bin weder unter Beschluss in der Psychiatrie, noch auf einer geschlossenen Station. Und ja man darf auch an Wochenenden nachhause und sonst, wenn keine Therapien anstehen auch ganz normal rausgehen.

Ob es mir jetzt letztendlich etwas bringt, weis ich noch nicht so genau. Antidepressiva bekomme ich keine, zumindest nicht in einer antidepressiven Wirkung, sondern nur sehr gering dosiert, damit es Schlaf anstoßend wirkt. Ich würde von meinem Bauchgefühl her sagen, ich bin dort falsch, da es eher für Menschen gedacht ist, die überhaupt nicht mehr können, die erst einmal in eine geschützte Umgebung müssen, um Kraft für den Alltag/Beruf zu sammeln.

Daredevil
2018-09-16, 12:48:52
und ich dachte immer ein therapeut stellt die richtigen fragen, die zur selbsterkenntnis führen, aber das macht vielleicht nur ein guter :confused:
Man kann einem aber auch nahelegen, schlechte Gewohnheiten und negative Züge der Persönlichkeit abzulegen bzw. daran zu arbeiten und das kann man nur tun, indem man eine Person nicht dauerhaft in den Arm nimmt und ihr sagt, dass sie so bleiben soll, wie sie ist.

Beispiel: Es gibt viele ( inklusive mir ), die ihre Probleme immer darauf gemünzt haben, wie die Gesellschaft ist. Die Gesellschaft ist scheiße, weil ich gemobbt werde. Die Gesellschaft ist scheiße, weil sie mich lange arbeiten lässt. Die Gesellschaft ist scheiße, weil sie einen ausnutzt.

Meine Situation erfährt aber keine positive Steigerung, wenn ich nicht selber erkenne, dass die Gesellschaft nur böse Dinge mit mir machen kann, wenn ich sie an mich ran lasse. In eine Opferrolle zu stecken und sich wohl zu fühlen, indem man jeden anderen für seine persönlichen Probleme verantwortlich macht ist einfacher, als zuzugeben, dass man selber versäumt hat, eine Grenze zu setzen und sich dagegen zu wehren.

Das sind Dinge, die ich in letzter Zeit gelernt habe.
Fundament, Persönlichkeit, Gesellschaft.


@F4_Nerd
Viel Erfolg! :)
Geh das ganze offen an, das wird dir gut tun.
Und kleiner Gedankentipp von mir, nur du bist wichtig dort. Es ist völlig irrelevant, ob es anderen besser oder schlechter geht, du hast Probleme und du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben, also bist du dort auch nicht "falsch", weil es anderen anders geht. Kümmer dich um dich.

Gast
2018-09-16, 16:24:49
Antidepressiva bekomme ich keine, zumindest nicht in einer antidepressiven Wirkung, sondern nur sehr gering dosiert, damit es Schlaf anstoßend wirkt.
Warum verschließt Du dich den Antidepressiva?

F4_Nerd
2018-09-18, 09:29:49
Ich verschließe mich denen nicht ich habe bis dato keines bekommen. Ab morgen soll ich ein SSRI AD bekommen, erstmal geringdosiert auf 5mg, welches später aber auf 20mg angehoben wird.

Gast
2018-09-18, 10:18:53
Ich verschließe mich denen nicht ich habe bis dato keines bekommen. Ab morgen soll ich ein SSRI AD bekommen, erstmal geringdosiert auf 5mg, welches später aber auf 20mg angehoben wird.
Von der Dosis ausgehend vermute ich mal, dass es sich um Escitalopram handelt?

Clomipramin kann ich dir sehr ans Herz legen, für den Fall, dass SSRIs nicht funktionieren sollten bzw. Du unter dem SSRI Zombie Syndrom leiden solltest... ;)

https://psychotropical.info/clomipramine-potent-snri-anti-depressant/

Winkekatze
2018-09-18, 15:16:43
Du erinnerst mich an mich. Ich habe auch ähnliches "durchgemacht", ähnliche Ansichten gehabt und war/bin genau wie du seeeehr in meinen eigenen Gedanken gefangen. Ich gehe mal auf ein paar Dinge ein...

[...] Vor kurzem war ich mal im Urlaub, mein erster Urlaub, erster Flug überhaupt, von dem Geld was ich eigentlich nicht anrühren wollte. 500€+150€ Telekom Pauschalreisengutschein. In euren Augen war das sicherlich dumm, dafür das Geld auszugeben. Ich war aber noch nie im Ausland, außer mal vor über 10 Jahren mit der Schule in den Niederlanden.

Das war das Beste, was du machen konntest. Das zeigt, dass du gewillt bist, aus deinem Trott auszubrechen und Dinge erleben möchtest. Du hattest ein Ziel, hast dir was vorgenommen und hast das dann verwirklicht.

Vorhin habe ich mir auch die Frage gestellt, wieso habe ich nichts als Kind/Jugendlicher anders gehandelt, hätte mir zu diesem Zeitpunkt Hilfe gesucht, bezüglich der familiären Verhältnisse, hätte eine andere Ausbildung gemacht, mich einfach besser informiert. Ich stelle mir auch oft die Frage, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn sich mein Vater nicht umgebracht hätte. Das grübeln bringt natürlich nichts, man kann leider abgeschlossene Ereignisse nicht mehr rückgängig machen.
Dann grübel nicht mehr. Konnte jetzt nicht rauslesen, ob das nur "vorhin" war oder ob du regelmäßig deine eigene Vergangenheit hochholst und sie durchkaust, aber grübeln wirft dich immer nur zurück. Jedesmal, wenn du grübelst, sinkt deine Laune und du fühlst dich mies.

Ich hatte auch mal überlegt irgendwie eine Selbstfindung durchzumachen, Auslandsjahr oder irgendwas. Fällt natürlich auch ins Wasser, da mein Englisch nicht so gut ist, verstehen kann ich viel sei es mündlich oder schriftlich, aber schreiben.. da kommen nur Hauptsätze an Hauptsätze gereiht, sprechen habe ich mich nie getraut, schon kaum im Unterricht.
"Selbstfindung" muss nicht heißen, dass du dich erstmal für ein Jahr ins Ausland verpisst und die Wildniss erkundest. Selbstfindung kann auch hier und jetzt, bei deinem Job im Kino stattfinden.

[...], dann wäre ich 28-29 Jahre alt. Zwar mit Ausbildung(ohne eigentliche Berufserfahrung, die ich auch nicht mehr ausüben möchte), abgebrochenes Studium und sonst keine Qualifikationen außer einem mittelmäßigen Abitur, klasse besser kann es nun wirklich nicht mehr laufen. So gesehen hast du recht, was macht man dann 10 Jahre später als ungelernter? Die Antwort wäre vermutlich Hartz IV, dass ist das was ich am wenigsten möchte.

Ich bin jetzt 27 1/2 und habe nach meinem Abi mit 18 2x mein Studium hingeworfen, eine Ausbildung nach drei Monaten abgebrochen, eine miserable Ausbildung abgeschlossen und mache Anfang nächstes Jahr meinen Bachelor. Es ist nie zu spät für irgendwas und für ein Studium schon gar nicht.

Bei uns scheint seit Tagen die Sonne, andere gehen raus mit ihren Freunden, haben Spaß. Ich hocke zuhause und verbittere mehr und mehr(soll jetzt kein Selbstmitleid sein). Natürlich könnte ich rausgehen, mich in den Park setzen oder draußen Sonnen, aber mal ehrlich wie creepy ist das denn?

Bleib nicht Zuhause! Da passiert nichts, was dich weiterbringt. Du sitzt nur da und grübelst. Schnapp dir ein Buch und leg dich in den Park oder nimm einen Block mit und schreib eine Kurzgeschichte, zeichne etwas, was du siehst, was auch immer.
Und: Vitamin D (https://www.herbano.com/de/ratgeber/Vitamind-Antidepressiva).

Wenn ich mich mit anderen in meinem Alter vergleiche(sollte man ja eher nicht tun), dann ist das, was ich bisher "erreicht" habe, ein Witz.

Dazu möchte ich dir zwei Dinge sagen:
1. Deine Betrachtungsweise ist eindimensional. Die wenigsten dieser Leute sind ohne Vater und mit einer Alkoholikerin als Mutter aufgewachsen.
2. Der Durchschnittsmensch vergleicht sich immer und überall mit jedem. Das fängt an bei "wieso hat der hässliche Vogel so ne geile Olle als Freundin?" über "ich hätte auch gern so nen Body wie der" bis hin zu "zum Glück muss ich nicht auf der Straße sitzen wie der Penner da vorne".

__

Zu der ganzen Geschichte bzgl. Depression und Antidepressiva und und... kann und möchte ich nichts sagen. Das ist für viele mit Sicherheit ein guter Weg. Alles in allem muss jeder aber für sich an sich selbst arbeiten, um irgendwas zu schaffen. Egal, ob mit oder ohne Medikamente und/oder Verhaltenstherapie.

Daredevil
2018-09-18, 15:28:43
Zum Thema grübeln und "die böse innere Stimme", die einem täglich miese Gedanken bereitet, kann ich folgendes Buch empfehlen.
https://www.amazon.de/gewinnen-Sie-mehr-Selbstvertrauen-Freundschaft/dp/3923614349/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1537277119&sr=8-2&keywords=selbstvertrauen

Ist etwas, wo man immer mal drin blättern kann, um zu verstehen, wieso man manche Gedanken hat. Im den Buch ist das ganze der "Innere Kritiker" und der lässt eben nichts aus, um einen schlecht zu machen.

Die Quintessenz des ganzen ist einfach, dass man immer sein bester Freund sein sollte.
Du bist immer gnädiger in Urteilen und Entscheidungen anderen gegenüber als dir selber. So findet man unter Umständen ein wenig seinen frieden mit sich selber, Persönlichkeit ist ein großes Thema.

Gast
2018-09-18, 15:35:41
Den Grübelzwang habe ich erst mit Sertralin besiegt. Guter Wille hat da nichts genützt...