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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die 4-Tage-Woche


maximum
2018-07-09, 10:37:00
Hallo Forum :)

Ich würde gern mit euch über die 4 Tage Woche diskutieren. Hintergrund:
Wir sind aktuell zu 2. (Chef+ich) in der IT für 100-120 User. Eventuell wird nächstes Jahr die Mitarbeiterzahl unseres Betriebs weiter aufgestockt. In der Planung habe ich nun gelesen, dass wir dann noch eine halbe Stelle zusätzlich bekämen. (wie gesagt es steht noch gar nichts fest, ist also erstmal nur ins Blaue planen und "träumen" von mir)

Für eine halbe Stelle wird man imo sowieso niemanden finden. Darum habe ich mir jetzt überlegt, dass wir noch jemanden einstellen und dann alle 3 Personen nur noch 4 Tage/Woche arbeiten. Ich stelle mir eine 4-Tage Woche total reizvoll vor, einfach mehr Erholungszeit und dann auch einen Tag zusätzlich für Erledigungen/Behördenkram/Arzttermine/etc.

Geht hier jemand 4-Tage/Woche arbeiten? Ich würde mir natürlich auch einen festen Tage jede Woche wünschen, so dass sich alle daran "gewöhnen", wann man regelmäßig nicht da ist. Was würdet ihr nehmen - Freitag oder Montag oder gar Mittwoch? Montag ist natürlich immer viel mehr los und Freitag geht man sowieso nicht so lange. Andererseits ist man montags vielleicht auch motivierter nach einem langen Wochenende. Geldtechnisch müsste ich mich nicht wahnsinnig einschränken gegenüber jetzt, da ich nächstes Jahr sowieso mehr verdiene aufgrund von Betriebszugehörigkeit (ich rechne mit ~120€ ~180€ weniger netto ggü. jetzt). Mein Chef ist übrigens auch recht angetan von der Idee, also vielleicht ist es gar nicht so unrealistisch.

-Scud-
2018-07-09, 11:08:20
Ich habe ne 75%-Stelle mit ~30 Stunden pro Woche und gehe 4 Tage von Mo.-Do.
Den Freitag habe ich gewählt, weils gut mit meinen Hobbys passt. Theoretisch kann ich aber, mit vorheriger Absprache mit Chef (isv kurzer E-Mail), auch jeden anderen Tag der Woche frei nehmen.

Kurzum ist so ein extra freier Tag was wirklich Feines. Klar, man hat weniger Verdienst als mit 40h, aber ich will es vorerst nicht mehr missen!

BlacKi
2018-07-09, 11:22:51
120€ netto weniger? bei 4 tage woche? ich glaube es wird mehr sein was dir fehlt, oder ich schätze deinen lohn bzw. die deine steigerung nächstes jahr falsch ein. ich mache nächstes jahr die 30h woche, ich rechne mit 350-400€ weniger. einen festen tag nehme ich mir nicht frei. da mein arbeitsweg kurz ist und gleitzeit habe, stört es mich auch nicht, mal nur wegen 5 stunden rein zu fahren und an anderen tagen 7h durch zu arbeiten.

maximum
2018-07-09, 11:37:04
120€ netto weniger? bei 4 tage woche? ich glaube es wird mehr sein was dir fehlt, oder ich schätze deinen lohn bzw. die deine steigerung nächstes jahr falsch ein. ich mache nächstes jahr die 30h woche, ich rechne mit 350-400€ weniger. einen festen tag nehme ich mir nicht frei. da mein arbeitsweg kurz ist und gleitzeit habe, stört es mich auch nicht, mal nur wegen 5 stunden rein zu fahren und an anderen tagen 7h durch zu arbeiten.


Es wären jahresdurchschnittlich ziemlich genau 340€ netto weniger monatlich, wenn ich jetzt direkt auf 80% gehen würde. Es steht allerdings eine Tariferhöhung zum Jahresanfang, sowie ein Stufenaufstieg mit Mehrgehalt zur Jahresmitte 2019 an. Ich hab jetzt einfach das erwartete Gehalt 2019 von 80% mit den Erhöhungen mit meinem jetzigen 100% ohne die Erhöhungen verglichen und komme auf ~180€ jahresdurchschnittlich monatlich netto weniger. (ja die 120€ waren Quatsch, hatte die Jahressonderzahlung vergessen einzubeziehen)

PatkIllA
2018-07-09, 11:42:37
Ich mach 4,5 Tage und kann einfach zweimal im Monat zuhause bleiben. Tag kann ich mir aussuchen.
Dank Steuerprogression und anderer Abrechnung netto nur einen kleinen zweistelligen Betrag weniger im Monat.
Ich hätte auch 4 Tage genommen, aber für den halben Tag hat mir der Chef deutluch ein weniger attraktives Angebot gemacht.

medi
2018-07-09, 11:46:19
Wenn du das Geld nicht brauchst -> Mach es!
Ich hatte letztes Jahr paar Monate 35h Woche und bin jetzt wieder auf 40h. Ich will wieder runter sobald es geht. Lebenszeit ist mit Geld kaum aufzuwiegen.

Joe
2018-07-09, 12:27:54
Als Arbeitgeber kann ich sagen, dass 80% Stellen eigentlich ein klassischer Win-Win sind. Die Leute machen genau die gleiche Menge an Arbeit in 80% der Zeit, kosten weniger, werden seltener krank, sind besser gelaunt und weniger gestresst. 40 Stunden Woche MMN völlig überholt. Man sollte auch mal dran denken, wo Die her kommt :rolleyes:

BlacKi
2018-07-09, 12:42:48
und vorallendingen die halbtagsstellen im büro. unser arbeitgeber lässt die garnicht mehr vollzeit gehen, weil die arbeit auch (anscheinend)halbtags abgearbeitet werden kann.

maximum
2018-07-09, 12:47:40
Mir würde es nur was bringen, wenn ich auch wirklich einen Tag weniger gehen kann. 5 Tage Woche Als Teilzeit und am Besten dann noch 10-16 Uhr damit man auch bis in den Nachmittag da ist: Auf keinen Fall. Ich weiß aber von Mitarbeitern, dass die Chefs das bei uns gern so hätten und eher ungern 4 Tage geben, einfach weil man bei 5 Tagen halt jeden Tag da und ansprechbar ist. Das widerspricht halt meiner Freizeit/Erholungsintension, warum ich überhaupt mit den Stunden runtergehen würde.

Turrican-2
2018-07-09, 13:13:48
Als Arbeitgeber kann ich sagen, dass 80% Stellen eigentlich ein klassischer Win-Win sind. Die Leute machen genau die gleiche Menge an Arbeit in 80% der Zeit, kosten weniger, werden seltener krank (...)

Genau meine Rede!
Arbeite seit mehreren Jahren 80%, 32std/Woche, Freitag frei. Zuletzt mich auch nur mit diesem Modell (erfolgreich) beworben.

Schattenseite: ca 400€ weniger im Monat und zu wenig Geld auf der hohen Kante um sinnvolle Altersvorsorge zu betreiben.

RMC
2018-07-09, 13:40:32
Als Arbeitgeber kann ich sagen, dass 80% Stellen eigentlich ein klassischer Win-Win sind. Die Leute machen genau die gleiche Menge an Arbeit in 80% der Zeit, kosten weniger, werden seltener krank, sind besser gelaunt und weniger gestresst. 40 Stunden Woche MMN völlig überholt. Man sollte auch mal dran denken, wo Die her kommt :rolleyes:

Komisch, die Regierung in Österreich erzählt uns die ganze Zeit, die Arbeitnehmer WOLLEN doch alle so viel schuften. ;D Also bewegen wir uns mit Volldampf zurück ins Mittelalter: 60 Stunden Woche, Beschneidung der Arbeitnehmerrechte, Krankenstandkontrolle und die Kinderbetreuung wird auch eingeschränkt. Willkommen in den 60ern.

Mr.Fency Pants
2018-07-09, 13:45:07
Ich bin auch der Ansicht, dass die klassich 40 Stunden Woche ausgedient hat und nicht mehr in die aktuelle Zeit passt. In Skandinavien wurden iirc mal 35 oder weniger Stunden eingeführt und die Produktivität ist so gut wie gleich gelieben. Niemand kann 40 Stunden die Woche wirklich effektiv arbeiten.

Ich bin noch auf 40 Stunden und Dank Homeoffice freitags, montags und dienstags bei wenig zu tun am Freitag und Montag, lasse ich das aktuell erstmal so. Netto wäre das schon ein ordentlicher Batzen der fehlt, deshalb aktuell lieber so wies grade ist, mittelfristig wirds aber definitiv weniger werden. Wie hier schon jemand schrieb, Lebenszeit ist durch nichts zu ersetzen.

medi
2018-07-09, 14:20:05
Komisch, die Regierung in Österreich erzählt uns die ganze Zeit, die Arbeitnehmer WOLLEN doch alle so viel schuften. ;D Also bewegen wir uns mit Volldampf zurück ins Mittelalter: 60 Stunden Woche, Beschneidung der Arbeitnehmerrechte, Krankenstandkontrolle und die Kinderbetreuung wird auch eingeschränkt. Willkommen in den 60ern.

Ich kenn da auch so einen. Der ackert 60-80h die Woche. Würde der etwas organisierter und konzentrierter arbeiten, würde der die Arbeit auch in der Hälfte der Zeit schaffen.

60h die Woche? Super das sind 2x30h. Haben 2 Leute nen Job. :up:

Asaraki
2018-07-09, 14:39:20
Ich bin auch der Ansicht, dass die klassich 40 Stunden Woche ausgedient hat und nicht mehr in die aktuelle Zeit passt. In Skandinavien wurden iirc mal 35 oder weniger Stunden eingeführt und die Produktivität ist so gut wie gleich gelieben. Niemand kann 40 Stunden die Woche wirklich effektiv arbeiten.

Ich bin noch auf 40 Stunden und Dank Homeoffice freitags, montags und dienstags bei wenig zu tun am Freitag und Montag, lasse ich das aktuell erstmal so. Netto wäre das schon ein ordentlicher Batzen der fehlt, deshalb aktuell lieber so wies grade ist, mittelfristig wirds aber definitiv weniger werden. Wie hier schon jemand schrieb, Lebenszeit ist durch nichts zu ersetzen.

Ne haben sie nicht. Ein paar Pilotprojekte. Außerdem ist die nominale Arbeitszeit eh schwer zu erfassen.
In Norwegen arbeiten viele in Büroberufen nur 5x6-7h vor Ort, du kannst aber davon ausgehen, dass jeder mit Führung oder Fachverantwortung sowieso 40+ arbeitet.

Mir bekannt ist nur Frankreich mit einer offiziellen 35h Woche und denen gehts ja prächtig ^^

medi
2018-07-09, 15:08:17
Mir bekannt ist nur Frankreich mit einer offiziellen 35h Woche und denen gehts ja prächtig ^^
Das liegt bei denen aber eher daran, dass die Lohnstückkosten zu hoch sind. Verlangt ja keiner nur 35h arbeiten zu gehen aber auf 40h bezahlt zu werden. Das das nicht klappen kann sollte klar sein. Wenn aber ne Abteilung 240h zur Verfügung hat spricht imo gar nichts dagegen, dass statt wie bisher 6 Leute auf 40h Basis, 8 Leute auf 30h Basis die Arbeit erledigen. Haste sogar 2 Leute mehr in Lohn und Brot und kannst Krankheitsausfälle und Urlaub besser kompensieren.

Fragman
2018-07-09, 15:40:28
Mir bekannt ist nur Frankreich mit einer offiziellen 35h Woche und denen gehts ja prächtig ^^

gegen die deutschen niedrigloehne kommen sie halt nicht an.
und war deren produktivitaet nicht eh hoeher als die der deutschen?
warum den vorteil nicht nutzen und weniger arbeiten?

Mosher
2018-07-09, 16:44:58
Hallo Forum :)

Ich würde gern mit euch über die 4 Tage Woche diskutieren. Hintergrund:
Wir sind aktuell zu 2. (Chef+ich) in der IT für 100-120 User. Eventuell wird nächstes Jahr die Mitarbeiterzahl unseres Betriebs weiter aufgestockt. In der Planung habe ich nun gelesen, dass wir dann noch eine halbe Stelle zusätzlich bekämen. (wie gesagt es steht noch gar nichts fest, ist also erstmal nur ins Blaue planen und "träumen" von mir)

Für eine halbe Stelle wird man imo sowieso niemanden finden. Darum habe ich mir jetzt überlegt, dass wir noch jemanden einstellen und dann alle 3 Personen nur noch 4 Tage/Woche arbeiten. Ich stelle mir eine 4-Tage Woche total reizvoll vor, einfach mehr Erholungszeit und dann auch einen Tag zusätzlich für Erledigungen/Behördenkram/Arzttermine/etc.

Geht hier jemand 4-Tage/Woche arbeiten? Ich würde mir natürlich auch einen festen Tage jede Woche wünschen, so dass sich alle daran "gewöhnen", wann man regelmäßig nicht da ist. Was würdet ihr nehmen - Freitag oder Montag oder gar Mittwoch? Montag ist natürlich immer viel mehr los und Freitag geht man sowieso nicht so lange. Andererseits ist man montags vielleicht auch motivierter nach einem langen Wochenende. Geldtechnisch müsste ich mich nicht wahnsinnig einschränken gegenüber jetzt, da ich nächstes Jahr sowieso mehr verdiene aufgrund von Betriebszugehörigkeit (ich rechne mit ~120€ ~180€ weniger netto ggü. jetzt). Mein Chef ist übrigens auch recht angetan von der Idee, also vielleicht ist es gar nicht so unrealistisch.

Ich bin generell für flexible und individuelle Arbeitsmodelle, insofern stimme ich zu, dass die 40h-Woche nicht mehr zeitgemäß ist. Allerdings in beide Richtungen.
Es gibt so viele Jobs, die realistischerweise einfach nicht in 40h zu bewältigen sind, auch wenn man natürlich nicht permanent ununterbrochen am arbeiten ist, der Job es aber erfordert, eine lange Zeitspanne pro Tag mit Arbeit beschäftigt zu sein. Oft lohnt es dann aber auch nicht, einen zweiten einzustellen, da dann erst Recht Kommunikations- und Abstimmungsprobleme entstehen, die man ja gerade NICHT haben will, wenn man jemandem so einen Job gibt.

Mich nerven diese künstlichen Arbeitszeitenregelungen hart. Sehr gerne würde ich einen Wisch unterschreiben, der mich und den AG davon entbindet und würde eine eidesstattliche Versicherung abgeben, dass ich nicht dazu gezwungen wurde, sondern die Initiative von mir ausging.


Auf der anderen Seite, wenn ich mir ansehe, wie viele Leute eh nur so zu 80% ausgelastet sind, aber auch keinen Bock haben, Minusstunden zu machen (logisch!) und dann halt "abpimmeln", dann denke ich mir echt, es wäre für sie besser, einfach 35h bei gleichem Gehalt zu arbeiten. Würde das Gleiche rumkommen und wie Joe schon sagt, wären sie wahrscheinlich besser drauf, da "nix-zu-tun-haben" eigentlich die wenigsten Leute befriedigt *räusper* MarcWessels..

Der "Standardvertrag" bei uns ist 40h / Woche an 5 Tagen, 30 Tage Urlaub.

Es gibt zahlreiche Ausnahmen:

* Entwicklungsingenieur, 3 Tage / Woche, 24h
* Projektleiter, 3 Tage / Woche anwesend, 2 Tage / Woche Homeoffice + sporadisch hin und wieder Homeoffice.
* Entwicklungsingenieur, permanent Homeoffice
* Projektleiter, 4.5 Tage / Woche, hin und wieder Homeoffice
* Entwicklungsingenieur 3 Tage / Woche, 20h

Und einige, die ich sicher vergessen habe.

Das einzige, was mich manchmal stört, ist, dass halt trotzdem jeder der Teilzeitkräften einen Arbeitsplatz etc. braucht, was bei generellem Platzmangel und schnellem Wachstum nicht unbedingt geil ist, aber ok.

Asaraki
2018-07-09, 17:49:55
gegen die deutschen niedrigloehne kommen sie halt nicht an.
und war deren produktivitaet nicht eh hoeher als die der deutschen?
warum den vorteil nicht nutzen und weniger arbeiten?

Wüsst ich auch gar nicht. Wollte eigentlich eher drauf hinweisen, dass es in Europa afaik noch keine verlässlichen Zahlen dazu gibt, gerade langfristige Werte. Finds aber gut in die Richtung zu denken.

Lethargica
2018-07-09, 18:13:34
Ich bin generell für flexible und individuelle Arbeitsmodelle, insofern stimme ich zu, dass die 40h-Woche nicht mehr zeitgemäß ist. Allerdings in beide Richtungen.
Es gibt so viele Jobs, die realistischerweise einfach nicht in 40h zu bewältigen sind, auch wenn man natürlich nicht permanent ununterbrochen am arbeiten ist, der Job es aber erfordert, eine lange Zeitspanne pro Tag mit Arbeit beschäftigt zu sein. Oft lohnt es dann aber auch nicht, einen zweiten einzustellen, da dann erst Recht Kommunikations- und Abstimmungsprobleme entstehen, die man ja gerade NICHT haben will, wenn man jemandem so einen Job gibt.

Mich nerven diese künstlichen Arbeitszeitenregelungen hart. Sehr gerne würde ich einen Wisch unterschreiben, der mich und den AG davon entbindet und würde eine eidesstattliche Versicherung abgeben, dass ich nicht dazu gezwungen wurde, sondern die Initiative von mir ausging.


Auf der anderen Seite, wenn ich mir ansehe, wie viele Leute eh nur so zu 80% ausgelastet sind, aber auch keinen Bock haben, Minusstunden zu machen (logisch!) und dann halt "abpimmeln", dann denke ich mir echt, es wäre für sie besser, einfach 35h bei gleichem Gehalt zu arbeiten. Würde das Gleiche rumkommen und wie Joe schon sagt, wären sie wahrscheinlich besser drauf, da "nix-zu-tun-haben" eigentlich die wenigsten Leute befriedigt *räusper* MarcWessels..

Der "Standardvertrag" bei uns ist 40h / Woche an 5 Tagen, 30 Tage Urlaub.

Es gibt zahlreiche Ausnahmen:

* Entwicklungsingenieur, 3 Tage / Woche, 24h
* Projektleiter, 3 Tage / Woche anwesend, 2 Tage / Woche Homeoffice + sporadisch hin und wieder Homeoffice.
* Entwicklungsingenieur, permanent Homeoffice
* Projektleiter, 4.5 Tage / Woche, hin und wieder Homeoffice
* Entwicklungsingenieur 3 Tage / Woche, 20h

Und einige, die ich sicher vergessen habe.

Das einzige, was mich manchmal stört, ist, dass halt trotzdem jeder der Teilzeitkräften einen Arbeitsplatz etc. braucht, was bei generellem Platzmangel und schnellem Wachstum nicht unbedingt geil ist, aber ok.

Also bei uns werden auch Arbeitsplätze geteilt, bei clean Desk und sauberer Struktur ist das auch kein Problem.
Wie du schon sagtest, mich stören auch eher starre Arbeitszeitmodelle, wenngleich sich das in manchen Bereichen (z.B. Produktion) natürlich nicht vermeiden lässt. Ich arbeite täglich eigentlich alles von 5-10 Stunden, zur Not halt auch mal eine Skype Besprechung von Zuhause, wenn sich dadurch ein Tag freischaufeln lässt.

So lange die viel beschworene Flexibilität keine Einbahnstraße ist, für mich ne super Sache.

Mosher
2018-07-09, 19:03:56
"Clean desk" würde bei uns absolut nicht funktionieren, sind halt doch eher hardwarelastig und fast jeder hat irgendwelche Spezialprojekte rumfliegen, mit denen ein anderer nichts anfangen kann etc.
Zu groß wäre der Aufwand, die Arbeitsplätze so zu gestalten, dass heute der, morgen der daran arbeiten kann.
Das geht vielleicht bei den reinen Schreibtisch- und Telefontätern, mir ist es zB eigentlich ziemlich egal, wo ich gerade arbeite, aber bei 70% kann man das nicht machen.

THEaaron
2018-07-09, 19:53:40
Meine Firma ist da zum Glück ziemlich locker. Wir haben halt eine Kernarbeitszeit aber ich kann um 15:30Uhr theoretisch nach Hause fahren und die restliche Arbeit dann später erledigen.

Je nach Problem was man auf dem Tisch liegen hat ist das gar nicht verkehrt. 4-Tage-Woche habe ich auch schon hinter mir und die Lebensqualität steigt schon enorm.

Gerade verfolge ich aber auch ein paar interne Projekte und da hilft es neben dem Projektgeschäft einfach einen ganzen Tag nur internes Zeug machen zu können.

Monger
2018-07-09, 21:33:23
Ist nicht ganz das selbe, aber ich hab 16 Monate lang ne 18 Stunden Woche gemacht, also 3*6 Stunden. Teilzeit in Elternzeit halt.
Gewöhnungsbedürftig, aber war richtig gut. Hab in der Zeit gelernt, wie ich meinen Terminkalender für die wirklich wichtigen Sachen frei räume, und alles andere delegiere.
Bin jetzt wieder auf 35 Stunden.

Die Zeit ging allerdings auch ins Geld, musste trotzdem die Familie durchfüttern. Würde es aber wieder tun, hab selten so sinnvoll Geld für etwas ausgegeben.

Heelix01
2018-07-09, 23:08:36
4 Tage Woche, mein Abteilungsleiter würde sagen: „ klar machst halt die Stunden von 5 Tagen einfach an 4. „

Grundlegend sind 3 Tage Frau die Woche natürlich super, auf Gehalt würde ich dafür nicht verzichten wollen und irgendwie auch können.

RMC
2018-07-09, 23:53:11
60h die Woche? Super das sind 2x30h. Haben 2 Leute nen Job. :up:

Haha :D

Man müsste meinen, bei einer Rekordarbeitslosigkeit und offenbar vollen Auftragsbüchern läge die Situation doch auf der Hand. Tatsächlich aber lässt man doch lieber die jetzige Belegschaft, die eh schon 40+ arbeitet, einfach noch mehr arbeiten. Neue Mitarbeiter? Das sind doch wieder Lohnnebenkosten.

Kurze Anekdote: Ich hatte dazu einen Kommentar von einem Bekannten überhört, dem eine Montagefirma gehört. Er sagte, die 60-Stunden-Woche (11+12 Arbeitsstunde, die bei uns ja jetzt ab 1.9. kommen wird) sei natürlich super und erzählt groß von den vielen traurigen Fällen, dass sie ja oft nicht mit der Arbeit fertig werden und der arme Kunde dann jedemal fragt, ob man nicht doch noch "schnell was fertig machen könnte heute". Da musste er bisher immer "illegal" schnell was machen und es sei ja auch viel besser so. Natürlich macht man gern was fertig, hach. Mir kamen fast die Tränen vor so viel Fleiß. Im Angesicht dessen dass der Arsch natürlich selbst keinen Finger rührt sondern seine Hackler auf der Baustelle sind kommt mir das pure Kotzen. Wo wird das noch enden? Wird man im Endeffekt dann schöne 14 Stunden arbeiten, weil ja "noch was fertig zu machen ist". Das ändert sich nie. Es gibt immer was zu tun. Die Frage ist wie fair man seinen Angestellten und Arbeitern gegenüber ist.

Ist die gleiche Verarsche wie bei der Diskussion um die Sonntagsöffnung. Nie im Leben gibt das auch nur einen Job mehr. Die Arbeitnehmer lässt man nur ausbluten.

Im Übrigen, ich selbst arbeite 38.5 Stunden mit einem sehr guten, fairen Gleitzeitmodell. Es gibt auch fast keine Überstunden zu machen. Aber ich weiß, dass es auch viele Branchen und Firmen gibt bei denen das lange nicht so ist.

insane in the membrane
2018-07-10, 06:08:19
Wenn man manche Leute und ihr verletztes Gerechtigkeitsempfinden hier so liest, könnte man meinen, alles über 30 Stunden die Woche läuft auf freiwilliger Basis und wird nicht bezahlt...

mictasm
2018-07-10, 12:50:08
Ich bin sehr froh, dass ich in einem festen Arbeitszeitmodell ohne Gleitzeit arbeite, da wird noch jede Überstunde bezahlt.

Wie macht man das mit der 4-Tage-Woche denn später, gibt es dann auch 4-Tage-Rente?

PatkIllA
2018-07-10, 12:56:29
Ich bin sehr froh, dass ich in einem festen Arbeitszeitmodell ohne Gleitzeit arbeite, da wird noch jede Überstunde bezahlt.Wenn man sich bei Gleitzeit ausnutzen lässt und unbezahlte Überstunden macht ist man ja auch mit schuld.

Wie macht man das mit der 4-Tage-Woche denn später, gibt es dann auch 4-Tage-Rente?Weiß ja eh keiner, was da in etlichen Jahrzehnten rum kommt. Vielleicht ist man schon tot.
Wenn man nicht auf zu großen Fuss lebt kommt man auch mit weniger aus.
Gerade als Single kommt man mit wenig aus und wird von der Steuerprogression ausgenommen.

BlacKi
2018-07-10, 13:22:16
Ich bin sehr froh, dass ich in einem festen Arbeitszeitmodell ohne Gleitzeit arbeite, da wird noch jede Überstunde bezahlt.

Wie macht man das mit der 4-Tage-Woche denn später, gibt es dann auch 4-Tage-Rente?
dafür kann man dann aber auch nicht früher gehen oder später kommen.

ohne gleitzeit käme ich sehr oft zu spät^^ wenn ich dann mal ne stunde dranhänge, mache ich das nur weil ich meine gleitzeit ausgenutzt habe. ich musste noch nie überstunden dranhängen weil es die produktion an diesem tag benötigte, mein vorgesetzte macht das monatsweise und dann bekommt man auch den zuschlag. daher ist mir das latte.

ja, es wirkt sich auch auf die spätere rente aus, wenn man es bis zur rente durchzieht bestimmt auch bemerkbar. aber so für 5 jahre wird das kaum einen unterschied machen.

maximum
2018-07-10, 13:25:23
Ich bin sehr froh, dass ich in einem festen Arbeitszeitmodell ohne Gleitzeit arbeite, da wird noch jede Überstunde bezahlt.

Wie macht man das mit der 4-Tage-Woche denn später, gibt es dann auch 4-Tage-Rente?


Bei Gleitzeit sticht man sich doch trotzdem normal ein und aus, bzw. wir tragen alles selbst am PC in eine Software ein. Überstunden kann man natürlich auch abbummeln
Und bezüglich Rente... Im ÖD zahlt man sowieso verpflichtend in die Betriebsrente ein und mir würde das wohl aus diesen 2 Bausteinen auch mit 4 Tagen reichen. Glaskuel hat aber sowieso keiner.

Semmel
2018-07-10, 13:47:07
Ich hab Gleitzeit und 40h und bau mir meine 4-Tage-Woche oft selber duch Überstundenabbau. ;)
So habe ich wenigstens keine Gehaltsverluste.

fizzo
2018-07-10, 13:57:44
Seit 1. Mai d.J. habe ich von 38,5h/5-Tage auf 30h/4 Tage-Woche reduziert. Dies ging mit einem Gehaltverlust von ~ 16% einher. Laut Pensionsrechner (Pensionskonto-Österreich) muß ich mit einer ~ 8% geringeren Rente rechen.

Dies nimm ich jedoch gerne für die gewonne Freizeit in Kauf. Auf einen Schlag hat man 45 Urlaubstage mehr im Jahr. Lebensqualität steigt signifikant. Ich gehe gerne Arbeiten, selbstbestimmte Zeit ist für mich jedoch unbezahlbar. Vorausgesetzt diese kann auch sinnstiftend ausgefüllt werden ;)

Mosher
2018-07-10, 16:30:52
Seit 1. Mai d.J. habe ich von 38,5h/5-Tage auf 30h/4 Tage-Woche reduziert. Dies ging mit einem Gehaltverlust von ~ 16% einher. Laut Pensionsrechner (Pensionskonto-Österreich) muß ich mit einer ~ 8% geringeren Rente rechen.

Dies nimm ich jedoch gerne für die gewonne Freizeit in Kauf. Auf einen Schlag hat man 45 Urlaubstage mehr im Jahr. Lebensqualität steigt signifikant. Ich gehe gerne Arbeiten, selbstbestimmte Zeit ist für mich jedoch unbezahlbar. Vorausgesetzt diese kann auch sinnstiftend ausgefüllt werden ;)
Ich kenne deine Situation nicht, kann ja sein, dass es bei dir anders ist, aber ich finde in meinem Umfeld zB interessant, dass mir viele vorrechnen, wie viel mehr Freizeit sie doch durch ihre 35h statt 40h hätten, aber trotzdem jeden Tag 2h Arbeitsweg haben und nicht bereit sind, umzuziehen.


Ich habe < 10 Minuten Arbeitsweg, da ich der Arbeit hinterhergezogen bin und habe darauf geachtet, dass alle alltäglichen Dinge (Einkaufen, Bank, irgendwelche Ämter) alle auf dem Weg liegen, so dass ich für solche Dinge unter der Woche keine Extrafahrten brauche. Unter'm Strich habe ich dann mit einer hypothetischen 40h-Woche (ich rechne jetzt mit Arbeitszeit laut Vertrag) mehr Freizeit UND bekomme mehr Geld.

Seltsamerweise ziehen sehr wenige Leute, die ich kenne, so einen Schritt in Betracht, auch die, die zur Miete wohnen.

Das Argument ist dann oft, dass man der Arbeit ja nicht hinterherziehen möchte, da man ja nie wissen könne, was morgen ist etc.pp.
Dass man sein Leben lang aber bei einem AG mit 35h/Woche bleiben wird, ist dann komischerweise in Stein gemeißelt.

Für mich war jedenfalls der Umzug der logischere Schritt, da beruflich im Auto zu sitzen fast immer Zeitverschwendung ist und selten Freude bereitet, während mir eine Arbeit, die mir Spaß macht, ja genau, Spaß macht.

Also lieber zB 9h arbeiten und 30 min fahren, als 7h arbeiten und 2h fahren.

maximum
2018-07-10, 16:42:48
Ich kenne deine Situation nicht, kann ja sein, dass es bei dir anders ist, aber ich finde in meinem Umfeld zB interessant, dass mir viele vorrechnen, wie viel mehr Freizeit sie doch durch ihre 35h statt 40h hätten, aber trotzdem jeden Tag 2h Arbeitsweg haben und nicht bereit sind, umzuziehen.


Ich habe < 10 Minuten Arbeitsweg, da ich der Arbeit hinterhergezogen bin und habe darauf geachtet, dass alle alltäglichen Dinge (Einkaufen, Bank, irgendwelche Ämter) alle auf dem Weg liegen, so dass ich für solche Dinge unter der Woche keine Extrafahrten brauche. Unter'm Strich habe ich dann mit einer hypothetischen 40h-Woche (ich rechne jetzt mit Arbeitszeit laut Vertrag) mehr Freizeit UND bekomme mehr Geld.

Seltsamerweise ziehen sehr wenige Leute, die ich kenne, so einen Schritt in Betracht, auch die, die zur Miete wohnen.

Das Argument ist dann oft, dass man der Arbeit ja nicht hinterherziehen möchte, da man ja nie wissen könne, was morgen ist etc.pp.
Dass man sein Leben lang aber bei einem AG mit 35h/Woche bleiben wird, ist dann komischerweise in Stein gemeißelt.

Für mich war jedenfalls der Umzug der logischere Schritt, da beruflich im Auto zu sitzen fast immer Zeitverschwendung ist und selten Freude bereitet, während mir eine Arbeit, die mir Spaß macht, ja genau, Spaß macht.

Also lieber zB 9h arbeiten und 30 min fahren, als 7h arbeiten und 2h fahren.


Ich hab auch einen Arbeitsweg <10min und trotzdem oft keine Energie/Lust bei 40h Woche nach der Arbeit solche Wege zu erledigen. Darum geht es mir ja (auch).

Mosher
2018-07-10, 16:53:32
Ich hab auch einen Arbeitsweg <10min und trotzdem oft keine Energie/Lust bei 40h Woche nach der Arbeit solche Wege zu erledigen. Darum geht es mir ja (auch).
Ich hab mich einfach dazu gezwungen und jetzt ist es kein Zwang mehr. :D
Sowas wie "Wochenendeinkauf" oder "Samstags wird Rasen gemäht" gibts bei mir einfach nicht, da ich viel lieber alles kompakt unter der Woche erledige und zwar in einer Reihe und am Stück, ohne nutzlose Füllpausen.

Was ich damit sagen will: Es gibt so viel "Optimierungspotential" für quasi alle Lebensmodelle, sich irgendwie Zeit im Alltag zu verschaffen.
Ein Kumpel hat mich zB immer darum beneidet, dass ich arbeiten kann, wo und wann ich will. Er würde auch gern um 5:30 anfangen, da er eh von seinem Kleinen aufgeweckt wird und dann nicht nochmal schlafen will.
Aber sein Laden lässt ihn eben erst um 8 rein.
Und dann bleibt ja so wenig Zeit für Fitnessstudio, Einkaufen etc.

Lösung: Geh halt um 5:30 ins Fitness und danach zur Arbeit.
Er hats gemacht und ist begeistert ^^

So einfach kann's manchmal sein.

Morale
2018-07-10, 17:29:45
keine Energie/Lust bei 40h Woche nach der Arbeit solche Wege zu erledigen
Einfach mal Kinder anschaffen, dann weiß man wie gut man es vorher hatte ;)

Der Tag hat 24h, nach Schlaf und Arbeit bleiben noch 8 über, wenn man dann nur paar Minuten Heimweg hat, bleiben noch min 7h über.
Seit 1. Mai d.J. habe ich von 38,5h/5-Tage auf 30h/4 Tage-Woche reduziert. Dies ging mit einem Gehaltverlust von ~ 16% einher. Laut Pensionsrechner (Pensionskonto-Österreich) muß ich mit einer ~ 8% geringeren Rente rechen.

Dies nimm ich jedoch gerne für die gewonne Freizeit in Kauf.
Ich hab das genaue Gegenteil gemacht.
Wir haben 35h Regelarbeitszeit und ich bin auf 40h. Und jetzt hab ich noch das Model Gleitzeit gegen das Model Arbeitszeitsouveränität getauscht. Die 14 + 5 % (plus Urlaubstage als Ausgleich - aber das ist ja kein Gehaltsbestandteil) mehr Gehalt merkt man schon deutlich(über 700netto/Monat).

Dazu muss man aber sagen wir haben keine festen Arbeitszeiten (wobei ich idR zwischen 6-9 komme und 15-19 uhr gehe).
Dass heißt ich kann meine Tochter in den Kindergarten bringen und dann abends länger machen. Oder früher kommen und dafür um 14:30 gehen.
Oder beides und dafür Abends den laptop anwerfen wenn meine Tochter im Bett ist. Oder am WE mal.


Das empfinde ich deutlich besser als fixe 9-5.
Dazu muss man aber auch sagen, dass ich meinen Job super finde :)
Andere Tätigkeit davor beim gleichen AG war nur 35h und auch keine Minute mehr ;)

Verlangt ja keiner nur 35h arbeiten zu gehen aber auf 40h bezahlt zu werden. Das das nicht klappen kann sollte klar sein. Wenn aber ne Abteilung 240h zur Verfügung hat spricht imo gar nichts dagegen, dass statt wie bisher 6 Leute auf 40h Basis, 8 Leute auf 30h Basis die Arbeit erledigen. Haste sogar 2 Leute mehr in Lohn und Brot und kannst Krankheitsausfälle und Urlaub besser kompensieren.

Klar und das fehlende Einkommen holt man sich dann im 450 Euro Job bei Aldi oder was?
Ich mein, uns im IT Bereich geht es da ja noch "gut". Bei 100.000 mag es nicht so auffallen wenn 25% vom Gehalt fehlen, bei 60.000 schon eher und bei 30.000 auf jeden Fall. Gerade mit Familie.

Heelix01
2018-07-11, 03:20:05
Bei einigen kann man meinen ihr Job ist eine Strafe :D .
Ich mache ja ganz gerne was ich mache und habe wenn es nötig ist auch wenig Probleme mal 12-14h auf Arbeit zu sein.
Man muss dazu sagen das ich als Prozessingenieur öfter Dinge die in der Produktion schieflaufen begleiten muss um Nacharbeit oder Ausschuss zu verhindern.
Am Ende hat man offiziell nen 40h/Woche Vertrag. Kann sich aber die Arbeitszeiten quasi frei legen. Ich glaub es gibt keine Zeit zu der ich noch nicht losgefahren bin zur Arbeit.. Zeitkonto darf sich +\- 60h bewegen, Stunden darf man gerne auch Tage für frei nehmen.
Späße wie mittags mal 7h Pause um dann weiter zu arbeiten weil man Ende spätschicht was anschauen will natürlich kein Probleme. Der AG erwartet totale Flexibilität aus beruflicher Notwendigkeit, bietet sie aber auch wenn private Dinge anstehen. Man kann auf Kosten des Zeitkonto sich immer nen langes Wochenende machen etc.

medi
2018-07-11, 08:05:19
Ich kenne deine Situation nicht, kann ja sein, dass es bei dir anders ist, aber ich finde in meinem Umfeld zB interessant, dass mir viele vorrechnen, wie viel mehr Freizeit sie doch durch ihre 35h statt 40h hätten, aber trotzdem jeden Tag 2h Arbeitsweg haben und nicht bereit sind, umzuziehen.


Ich habe < 10 Minuten Arbeitsweg, da ich der Arbeit hinterhergezogen bin und habe darauf geachtet, dass alle alltäglichen Dinge (Einkaufen, Bank, irgendwelche Ämter) alle auf dem Weg liegen, so dass ich für solche Dinge unter der Woche keine Extrafahrten brauche. Unter'm Strich habe ich dann mit einer hypothetischen 40h-Woche (ich rechne jetzt mit Arbeitszeit laut Vertrag) mehr Freizeit UND bekomme mehr Geld.

Seltsamerweise ziehen sehr wenige Leute, die ich kenne, so einen Schritt in Betracht, auch die, die zur Miete wohnen.

Das Argument ist dann oft, dass man der Arbeit ja nicht hinterherziehen möchte, da man ja nie wissen könne, was morgen ist etc.pp.
Dass man sein Leben lang aber bei einem AG mit 35h/Woche bleiben wird, ist dann komischerweise in Stein gemeißelt.

Für mich war jedenfalls der Umzug der logischere Schritt, da beruflich im Auto zu sitzen fast immer Zeitverschwendung ist und selten Freude bereitet, während mir eine Arbeit, die mir Spaß macht, ja genau, Spaß macht.

Also lieber zB 9h arbeiten und 30 min fahren, als 7h arbeiten und 2h fahren.

So war ich auch mal drauf. Dann hab ich mir ne Familie zugelegt und aus dem 5min mit dem Fahrrad zur Arbeit Weg ist ein 45min mit dem Auto zur Arbeit Weg geworden.
Als Single ist es viel einfach sowas zu optimieren....

maximum
2018-07-11, 08:06:16
Ich hab mich einfach dazu gezwungen und jetzt ist es kein Zwang mehr. :D
Sowas wie "Wochenendeinkauf" oder "Samstags wird Rasen gemäht" gibts bei mir einfach nicht, da ich viel lieber alles kompakt unter der Woche erledige und zwar in einer Reihe und am Stück, ohne nutzlose Füllpausen.

Was ich damit sagen will: Es gibt so viel "Optimierungspotential" für quasi alle Lebensmodelle, sich irgendwie Zeit im Alltag zu verschaffen.
Ein Kumpel hat mich zB immer darum beneidet, dass ich arbeiten kann, wo und wann ich will. Er würde auch gern um 5:30 anfangen, da er eh von seinem Kleinen aufgeweckt wird und dann nicht nochmal schlafen will.
Aber sein Laden lässt ihn eben erst um 8 rein.
Und dann bleibt ja so wenig Zeit für Fitnessstudio, Einkaufen etc.

Lösung: Geh halt um 5:30 ins Fitness und danach zur Arbeit.
Er hats gemacht und ist begeistert ^^

So einfach kann's manchmal sein.


So ähnlich halte ich bereits. Einkaufen: alle 2 Tage mal ein paar Kleinigkeiten ausm Supermarkt aufm Heimweg mitnehmen, gerade soviel, wie noch mit Fahrrad+Rucksack transportierbar sind. Fitnesstsudio (1min zu Fuss): Wird 2 mal pro Woche in der Mittagspause ein Ganzkörperplan in rund 45min gemacht.

Aber mal nach Klamotten oder was anderem in der Stadt schauen, da fehlt mir total die Energie nach der Arbeit. Arzttermine und Behördenkram lassen sich auch immer nicht so einfach händeln, da die Zeiten sich meistens mit meinen Arbeitszeiten decken und einer bis 17 Uhr da sein "soll". (das bleibt meistens an mir hängen)

Semmel
2018-07-11, 08:58:37
Ich mache ja ganz gerne was ich mache und habe wenn es nötig ist auch wenig Probleme mal 12-14h auf Arbeit zu sein.

Was ist mit der 10-Stunden-Grenze?
Verschenkst du die Zeit darüber?

Ich bin zwar auch zu Überstunden bereit, aber spätestens nach 10h ("netto") lass ich alles stehn und liegen und hau ab.

medi
2018-07-11, 09:13:46
Bei einigen kann man meinen ihr Job ist eine Strafe :D .
Ich mache ja ganz gerne was ich mache und habe wenn es nötig ist auch wenig Probleme mal 12-14h auf Arbeit zu sein.

Ich wollt schon sagen ... 12-14h produktiv arbeiten und 12-14h auf Arbeit sein sind nämlich 2 paar Schuhe. Ich bin in der Softwareentwicklung. Da biste nach 8h geistig oft einfach nur platt. Jede Stunde mehr erhöht nur die Fehlerquote und den Zeitaufwand den Blödsinn, den man dann verzapft wieder auszubessern. 8+ Stunden machen bei uns überhaupt keinen Sinn.
Heute mache ich HomeOffice, da ich gesundheitlich angeschlagen bin. Das werden 6h, in denen ich so produktiv bin wie 8h in der Firma. Einfach weil die ganzen Störungen wegfallen und man konzentriert an der Sache arbeiten kann.

PatkIllA
2018-07-11, 09:20:10
Bei einigen kann man meinen ihr Job ist eine Strafe :DKlingt ja fast so, dass du es auch für umsonst machen würdest.
Ich wollt schon sagen ... 12-14h produktiv arbeiten und 12-14h auf Arbeit sein sind nämlich 2 paar Schuhe. Ich bin in der Softwareentwicklung. Da biste nach 8h geistig oft einfach nur platt. Jede Stunde mehr erhöht nur die Fehlerquote und den Zeitaufwand den Blödsinn, den man dann verzapft wieder auszubessern. 8+ Stunden machen bei uns überhaupt keinen Sinn.Bei mir schwankt es eher. Da geht manchmal am nachmittag schon nichts mehr aber mal 10h+ refactoring geht schon mal. Fest 9 bis 17 Uhr wäre deswegen wohl für beide Seiten kontraproduktiv.

Mosher
2018-07-11, 18:17:08
So war ich auch mal drauf. Dann hab ich mir ne Familie zugelegt und aus dem 5min mit dem Fahrrad zur Arbeit Weg ist ein 45min mit dem Auto zur Arbeit Weg geworden.
Als Single ist es viel einfach sowas zu optimieren....

Einfacher ist es sicher, aber auch mit Familie ist es wohl auch nicht unmöglich.

Wir sind als Kinder auch 4 mal mit den Eltern umgezogen. Geht schon alles irgendwie, wenn man WILL. Und damit ist glaube ich das meiste gesagt.

medi
2018-07-12, 06:07:01
Einfacher ist es sicher, aber auch mit Familie ist es wohl auch nicht unmöglich.

Wir sind als Kinder auch 4 mal mit den Eltern umgezogen. Geht schon alles irgendwie, wenn man WILL. Und damit ist glaube ich das meiste gesagt.

4 Kinder? Lass mich raten: Deine Mutter war Hausmutter und hat maximal Aushilfsjobs nebenbei gemacht? Dann verstehe ich, dass Umzüge kein Thema sind.
In unserem Fall ist es unmöglich denn wir wohnen südlich von Frankfurt, meine Frau arbeitet in Frankfurt und ich nördlich von Mannheim. Wenn wir Richtung Süden ziehen würde zwar mein Arbeitsweg kürzer aber ihrer länger. Du siehst, in diesem Fall ist es unmöglich den Arbeitsweg zu verkürzen ohne den meiner Frau zu verlängern, außer einer von uns beiden würde seinen Job aufgeben - was von uns beiden dumm wäre.

medi
2018-07-12, 06:10:03
Bei mir schwankt es eher. Da geht manchmal am nachmittag schon nichts mehr aber mal 10h+ refactoring geht schon mal. Fest 9 bis 17 Uhr wäre deswegen wohl für beide Seiten kontraproduktiv.

Gegen mal spricht ja auch nix. Wir haben auch flexible Arbeitszeiten mit Kernzeit 9:00-15:30 und in "Muss fertig werden" schafft man auch mal 10h. Auf Dauer brennt das in unserem Bereich (Customizing einer Anlagenplanungssoftware... ich finde Kunden sooo anstrengend) aber aus.
Guck ich mir dann so Manager wie meine Schwester an... die könnte auch 12h problemlos "arbeiten". So ein bisschen deligieren, Mails schreiben, im Internet surfen und in meetings Zeit verbummeln ist jetzt nicht sooo anstrengend.

Korfox
2018-07-12, 07:52:02
4 Kinder?
4 Mal umgezogen.Wir sind als Kinder auch 4 mal mit den Eltern umgezogen. Geht schon alles irgendwie, wenn man WILL. Und damit ist glaube ich das meiste gesagt.
Jaja, das Ergebnis lesen wir täglich hier im Forum. Also da spare ich mir das Umziehen doch lieber und hoffe, dass meine Kinder normal werden ;D;D;D.

fizzo
2018-07-12, 09:20:41
Jedes Individuum hat einen anderen Zugang zur Arbeitswelt. Damit sollte auch geklärte seine, dass es nicht DAS Arbeitszeitmodell für Alle und Jeden gibt. Je nach Lebenssituation und Wertigkeit gibt es, wie man hier auch sieht, sehr unterschiedliche Ansätze hierzu.

Ich für meinen Teil hätte mir bis vor 2 Jahren auch nicht vorstellen können auf eine 4 Tage Woche zu reduzieren. Zu diesem Zeitpunkt wurde bei meiner Mutter (59 Jahre) Krebs - Stage IV - diagnostiziert. Als ich sie das letzte Jahr begleitet habe, hat sich so einiges bei mir verändert. Wenn man so vor Augen geführt bekommt, wie abprupt das Leben enden kann, wird die Zeit, welche einem bleibt, umso kostbarer. Reflektierend betrachtet wird man von der Gesellschaft konditioniert, dass Geld der Indikator für seine Leistung im Leben ist. Am Ende seiner Tage spielt dies aber eine untergeordnete Rolle. Vieles auf später Verschobenes (wenn ich dann Zeit habe) ist dann unerreichbar.

Es war für mich keine leichte Entscheidung auf 30h/Woche zu reduzieren. Gerade weil mir bewusst war, dass dies mit einer Mehrbelastung für meiner Kollegen einhergeht. Wir sind seit über 20 Jahren ein eingespieltes Team. Jedoch hat sich die besagte Wertigkeit in meinem Leben verändert. Dies wird auch respektiert. =)

/dev/NULL
2018-07-12, 11:28:56
Bis vor ein paar Jahren war ich auch eher "Geldgetrieben".

Mittlerweile denke ich mir 40h und nen Sack voll Kohle sind zwar nett, aber weniger arbeiten, mehr Freizeit wäre schon was feines.

Nächstes Jahr erstmal die 27% Bonus (IGMetall T-ZUG) in 8 Tage Urlaub umwandlen, und dann will ich ernsthaft drüber nachdenken, ob ich auf 32h gehen soll und nur noch 4 Tage arbeite.
Die ~700€ netto weniger würde ich merken, aber es würde mich nicht umbringen.

Lyka
2018-07-12, 12:07:24
kann ich mir nicht leisten. Ich zahle Schulden ab und ich kann vom Schreiben schon gar nicht leben.

BlacKi
2018-07-12, 12:19:54
Nächstes Jahr erstmal die 27% Bonus (IGMetall T-ZUG) in 8 Tage Urlaub umwandlen, und dann will ich ernsthaft drüber nachdenken, ob ich auf 32h gehen soll und nur noch 4 Tage arbeite.
Die ~700€ netto weniger würde ich merken, aber es würde mich nicht enorm einschränken.
die 8 tage bekommst du doch nur wenn du jemanden bedürftigen zu hause hast, soweit ich weis.

bei uns in der firma ist mal wieder personalabbau angesagt, der betriebsrat hat der geschäftführung angeboten die 8 tage allen zu gute kommen zu lassen um personal zu halten^^ ich bin mir sicher, einige hatten sich schon auf die 27% gefreut^^

Mosher
2018-07-12, 12:30:37
4 Kinder? Lass mich raten: Deine Mutter war Hausmutter und hat maximal Aushilfsjobs nebenbei gemacht? Dann verstehe ich, dass Umzüge kein Thema sind.
In unserem Fall ist es unmöglich denn wir wohnen südlich von Frankfurt, meine Frau arbeitet in Frankfurt und ich nördlich von Mannheim. Wenn wir Richtung Süden ziehen würde zwar mein Arbeitsweg kürzer aber ihrer länger. Du siehst, in diesem Fall ist es unmöglich den Arbeitsweg zu verkürzen ohne den meiner Frau zu verlängern, außer einer von uns beiden würde seinen Job aufgeben - was von uns beiden dumm wäre.

Wieso nimmst du einfach irgendwas an und baust darauf deine Argumentation, nur um dann möglichst schnell zur Diagnose "unmöglich" zu kommen? Ich spare mir jetzt die Mühe, deine kühnen Thesen zu widerlegen. Du Willst doch eh nicht, was auch völlig OK ist, aber dann sag das halt auch so. Immer dieses "Aber aber aber bei mir ist das Wirklich unmöglich" :(

Der Leidensdruck (=Grund, irgendwas zu ändern oder ein Risiko einzugehen) ist halt nicht groß genug aber wenn die Vorteile einfach so auf einen zugeflogen kämen, würde man schon zugreifen.

4 Mal umgezogen.
Jaja, das Ergebnis lesen wir täglich hier im Forum. Also da spare ich mir das Umziehen doch lieber und hoffe, dass meine Kinder normal werden ;D;D;D.

Meine Geschwister sind normal. Naja, einigermaßen.

PatkIllA
2018-07-12, 12:41:18
Bis vor ein paar Jahren war ich auch eher "Geldgetrieben".

Mittlerweile denke ich mir 40h und nen Sack voll Kohle sind zwar nett, aber weniger arbeiten, mehr Freizeit wäre schon was feines.Was machst du denn mit dem Sack? Geld ist doch gerade zum Arbeit zwischenspeichern.

Nächstes Jahr erstmal die 27% Bonus (IGMetall T-ZUG) in 8 Tage Urlaub umwandlen, und dann will ich ernsthaft drüber nachdenken, ob ich auf 32h gehen soll und nur noch 4 Tage arbeite.
Die ~700€ netto weniger würde ich merken, aber es würde mich nicht umbringen.
Mit IG Metal Tarifen hat man ja schon ziemlich den Jackpot gezogen.
Wollten die nicht die 28h Option für alle?
kann ich mir nicht leisten. Ich zahle Schulden ab und ich kann vom Schreiben schon gar nicht leben.Deswegen ist die Ausgabenseite genauso wichtig wie die Einnahmen. Das hat man auch deutlich mehr unter Kontrolle.
Meine Geschwister sind normal. Naja, einigermaßen.Ist die frage, ob man das selbst bewerten kann ;) Warum muss man normal sein. Wer immer auch das wie definiert...

medi
2018-07-12, 12:44:27
Wieso nimmst du einfach irgendwas an und baust darauf deine Argumentation, nur um dann möglichst schnell zur Diagnose "unmöglich" zu kommen? Ich spare mir jetzt die Mühe, deine kühnen Thesen zu widerlegen. Du Willst doch eh nicht, was auch völlig OK ist, aber dann sag das halt auch so.

Ähm doch, würde mich mal interessieren wie die Basisfakten da waren, dass gleich 4 Umzüge (hatte mich verlesen und 4 Kinder gelesen => deswegen die Annahmen, sry dafür) so einfach möglich waren.

Mosher
2018-07-12, 12:54:41
Was ;) Warum muss man normal sein. Wer immer auch das wie definiert...

Ich kann mir denken, worauf Korfox anspielte und definiere das jetzt so, dass meine Geschwister eben jene "Anomalien" nicht aufweisen. Ist ja auch egal. Wenns ernst gemeint war, wars sowieso schwach, alles auf die Umzüge zu schieben.

@Medi: Ich antworte heute Abend

/dev/NULL
2018-07-12, 13:30:55
die 8 tage bekommst du doch nur wenn du jemanden bedürftigen zu hause hast, soweit ich weis.

Oder "Kinder die das 8 Lebensjahr noch nicht vollendet haben" passt für mich also nächstes Jahr - zum letzten mal (außer meine Frau wirft nochmal..)

Was machst du denn mit dem Sack? Geld ist doch gerade zum Arbeit zwischenspeichern.

Derzeit eher nichts.. jeden Monat viel Geld weglegen - bin aber auch kein Luxus/Auto-Junkie und eher sparsam.


Mit IG Metal Tarifen hat man ja schon ziemlich den Jackpot gezogen.
Wollten die nicht die 28h Option für alle?

Tarif ist schon was feines.. als Arbeitnehmer. Keine Gehaltsverhandlungen, tolle Konditionen.
28h Glaube schon, durchgesetzt haben sie ja den Anspruch auf Teilzeit mit Reduktion auf 28(,5 ?) .. aber da sind die Abzüge noch höher.

Mr.Fency Pants
2018-07-12, 13:51:29
kann ich mir nicht leisten. Ich zahle Schulden ab und ich kann vom Schreiben schon gar nicht leben.

Das ist imo ein ganz wichtiger Punkt bei der Diskussion. Wer Schulden hat, ist nicht frei und kann daher sein Leben nicht immer möglichst frei gestalten.

Du schreibst ja, dass du dabei bist die Schulden abzubezahlen, viel Erfolg dabei. :) Imo ist nicht der reich, der viel hat, sondern der, der wenig braucht.

Mosher
2018-07-12, 17:21:41
Ähm doch, würde mich mal interessieren wie die Basisfakten da waren, dass gleich 4 Umzüge (hatte mich verlesen und 4 Kinder gelesen => deswegen die Annahmen, sry dafür) so einfach möglich waren.

Also:

1. Umzug: Meine Geschwister waren 2 und 3 Jahre alt, ich existierte als Klumpen im Uterus meiner Mutter. Sie betrieb damals einen kleinen Laden und übernahm Hausmeistertätigkeiten in der Wohnanlage. Der Vater hatte einen 5km Radweg zur Arbeit. Neue Wohnung: Keine Hausmeistertätigkeit mehr, Laden mit umgezogen. Neuer Radweg zur Arbeit meines Vaters: 10km

2. Umzug: Meine Eltern zogen in eine noch größere Wohnung, nachdem sie die alte verkauft haben. Statt der Hausmeistertätigkeiten nahm meine Mutter zwei Putzstellen an. Eine morgens, nachdem sie die Geschwister in den Kindergarten gebracht hat, eine Nachmittags, nachdem sie sie abgeholt und mit auf die Arbeit gebracht hat. Neuer Radweg zur Arbeit meines Vaters: 15km

3. Umzug: Man zog in das inzwischen gebaute Haus. Kindergarten war jetzt weiter weg, dafür die Schule näher dran. Radweg zur neuen Arbeit: 7km. Ich war in der Zwischenzeit geboren, meine Mutter machte erst mal eine Pause mit den Jobs, öffnete stattdessen den Laden wieder. Der war jetzt im Keller des neuen Hauses.

4. Umzug: Wir waren 14, 17 und 18 und Schüler. Altes Haus wurde verkauft, neues gekauft. Schulweg statt 10 Minuten zu Fuß jetzt 20 Minuten Bus durch die Innenstadt. Radweg für den Vater 10km.

Meine Geschwister sind mit 19 und 19 ausgezogen, ich mit 17/18 (schleichender Prozess, lange Geschichte etc.) Die Geschwister sind seitdem auch jeweils 2 oder 3 mal weitergezogen, beide haben Kinder und sich auch mit denen umgezogen. Jeweils mit oder ohne Jobwechsel, mit oder ohne Änderung der Wochenarbeitszeit etc. Wie es halt zur Situation gepasst hat.

Ich bin seitdem auch schon wieder 5 mal oder so umgezogen. Ist halt so, für mich ist das kein Stress. Heimisch kann man sich überall fühlen und als Erwachsener berufstätiger mit Geld und Auto ist es eigentlich auch fast egal, wo die Freunde und Kumpels sind. Man sieht sich so oder so nicht mehr so oft und wenn, dann ist man ja mit Geld und Auto flexibel genug. Die meisten meiner Bekannten, die noch in der selben Stadt geblieben sind, sehen sich auch nicht öfter gegenseitig, als wir uns sehen, von daher.. Pffff..


Ja und sicher kannst du dir jetzt ein paar Punkte rauspicken, die deine Argumentation stützen, dass es bei euch ja gaaaanz anders und deshalb völlig unmöglich ist. Deine Entscheidung stand aber von Anfang an fest und nichts, was ich hätte schreiben können, hätte irgendwas daran ändern können. Ist ja auch absolut ok so, aber bitte sag' doch einfach nicht, dass es "unmöglich" wäre.

Meistens steckt hinter so einer Argument einfach nur der Fakt, dass man etwas nicht stark genug will/braucht.

medi
2018-07-12, 19:44:03
...

Meistens steckt hinter so einer Argument einfach nur der Fakt, dass man etwas nicht stark genug will/braucht.

Nein, du hast nur aufgezeigt, dass deine Mutter flexibel bei der Jobwahl war. Meine Frau ist das nicht weil sie sich über ein Jahrzehnt lang etwas aufgebaut hat, was sie so woanders nicht mehr bekommen würde (Insider sagen: Sie hat noch einen alten Vertrag mit den alten Konditionen).
Bei mir sieht es ähnlich aus. Klar könnte jetzt einer von uns seinen Job hinschmeissen damit der andere näher an den Wohnort ziehen kann aber das wäre einfach nur dumm weil wir uns damit unseren Lebensstandard kaputt machen würden. Und einer ist auch quatsch weil es nur was bringen würde wenn sie ihren Job hinschmeisst. Und dann? Dann müssten wir hier aus dem Ort auch noch weg, wo Einkaufsmöglichkeiten so nah und die Schule zu Fuß zu erreichen ist. Nochmal dumm.
Ergo ist es in unserem Fall unmöglich umzuziehen - außer man will sein Leben wegschmeissen.

Mosher
2018-07-12, 20:20:27
[...] alten Vertrag mit den alten Konditionen [den sie] woanders nicht mehr bekommen würde.[...] Lebensstandard [...]Einkaufsmöglichkeiten so nah [...] Schule zu Fuß [...]


Sag' ich doch. Ihr wägt halt Risiken und Kompromisse ab und kommt zu dem Schluss, dass es das nicht wert ist. == Definition von nicht stark genug wollen oder brauchen. Dann verstehe ich aber auch die ganze Diskussion nicht. Wenn ich etwas nicht will oder brauche, ist doch alles gesagt. Warum jemanden davon überzeugen, dass es unmöglich ist, wenn es das nicht ist?

Ich finde das gerade interessant, weil einem das ja ständig begegnet:

"Ich würde ja gerne mit dem Rauchen aufhören, aber ich hab schon alles probiert und ich schaffe es einfach nicht"
"Ich würde ja gerne abnehmen, aber...."
"Ja ich weiß, bei mir zuhause ist das WLAN scheiße und es nervt dich, wenn beim Skypen ständig die Verbindung abbricht, aber es ist einfach UNMÖGLICH, ein Netzwerkkabel zu verlegen. Nein, auch die flachen Patchkabel gehen nicht, weil... geht halt nicht"

Jeder dieser Sätze ist zu 99% eine Lüge.

Das fängt im Kleinen an und zieht sich durch sämtliche Lebensbereiche.

Indem man etwas einfach mal eben als unmöglich deklariert, muss man sich damit nicht mehr auseinandersetzen.

Ich finde es aber trotzdem befreiender, einfach ehrlich zu sein.

Damit wir wieder einigermaßen zum Thema kommen:


Guck ich mir dann so Manager wie meine Schwester an... die könnte auch 12h problemlos "arbeiten". So ein bisschen deligieren, Mails schreiben, im Internet surfen und in meetings Zeit verbummeln ist jetzt nicht sooo anstrengend.
Ich kenne jetzt deine Schwester nicht, aber ich kann dir versichern, dass der Job aus mehr als aus deinen beschriebenen Tätigkeiten besteht.

Weiterhin muss man Delegieren auch können, denn wenn man effizient delegiert und so für eine gute Verteilung der Last sorgt, ist das für die Firma und für die Mitarbeiter besser, als wenn einzelne Helden sich total verausgaben (obwohl sie das nicht möchten. Muss ich ja dazusagen) und andere ihre Zeit abbummeln. Und unterm Strich wird man halt genau dafür bezahlt, dafür zu sorgen, dass bestimmte Abläufe effizient abgewickelt werden. Dafür muss man die Leute am besten alle persönlich gut kennen, ihre Stärken und Schwächen kennen, wissen, wer mit wem gut zusammenarbeiten kann, Zeit- und Projektpläne im Blick haben, Urlaube etc. unter einen Hut bekommen, auf Krankheiten, Schwangerschaften etc. vorbereitet sein. Es steckt schon etwas mehr dahinter, als einfach nur "Aufgaben zu verteilen"

Die meisten können tatsächlich nicht gut delegieren, ich erlebe das jeden Tag. Teils aus Schüchternheit, Teils, weil es Leute gibt, die ohne explizite Erlaubnis sich nicht trauen, ihre Aufgaben auch mal weiterzuleiten, oder aus Angst, als unfähig gesehen zu werden, wenn man seine Aufgaben nicht alle selbst schafft.
Das Gegenteil ist der Fall. Niemand kann perfekt planen, oder perfekt vorhersagen, wie lange jmd. für eine Aufgabe braucht. Es wird zwangsläufig immer ein Ungleichgewicht geben und jeder ist herzlich dazu eingeladen, dieses aktiv auszugleichen. Wer nix zu tun hat, kann sich ja anbieten. Wer in Arbeit ertrinkt, soll sich ein paar Leute schnappen, die ihm unter die Arme greifen. Ich achte da immer sehr genau drauf und weise in Mitarbeitergesprächen immer darauf hin, ob sich jemand in der Hinsicht weiterentwickelt hat.

medi
2018-07-13, 05:39:09
Warum jemanden davon überzeugen, dass es unmöglich ist, wenn es das nicht ist?
Es ist in unserem Fall unmöglich unter dem Aspekt betrachtet seinen Lebensstandard nicht zu verschlechtern. Klar kann man immer seinen Arbeitsweg verkürzen - man kündigt einfach seinen Job und macht auf H4 => Arbeitsweg = 0m. Sinn?
Die findest es ist möglich: Sag mir wie, ohne das einer von uns seinen Job wechselt und sich der Arbeitsweg meiner Frau verlängert. Na komm, ist doch alles so einfach :rolleyes:
Vielleicht solltest du auch einfach mal einsehen, dass deine Vorstellung nicht immer so einfach und für jeden umsetzbar ist. Klar gibt es viele Menschen wo das zutrifft, die näher an den Arbeitsort ziehen könnten ohne dabei massiv etwas zu verlieren. Denk auch mal an den Freundenkreis, den man einfach mal so zurück lässt. Oder das "Hier bin ich zu Hause" Gefühl. Aber das kennt vielleicht jemand, der x mal in seinem Leben umgezogen ist gar nicht. Meine Schwester ist mal nach München gezogen wegen nem Job. Nach nem Jahr ist sie wieder dort weg weil sie ihren Freundeskreis, den sie hier mittlerweile in FFM hatte vermisst hat.
Ich hatte als Single auch kein Problem mit dem Umziehen. Wenig besessen. Freunde = 0. Da hält einen nix an einem Ort und man kann der Arbeit hinterher ziehen. Jetzt sieht die Welt allerdings anders aus.

Mosher
2018-07-13, 06:08:11
Es ist in unserem Fall unmöglich unter dem Aspekt betrachtet seinen Lebensstandard nicht zu verschlechtern.


Ich ergänze: und kürzere Wege, und Einkaufsmöglichkeiten, und...

--> Umsonst gibt's halt nichts. Aber jetzt sind wir ja auf dem richtigen Weg. Es ist natürlich immer unmöglich, bestimmte Änderungen völlig ohne Nebenwirkungen zu vollbringen. Trotzdem gefällt mir der Stempel "UNMÖGLICH" einfach nicht. Du wirst sehen, was alles möglich ist, wenn mal der Druck da ist, oder die Anreize steigen, oder was weiß ich.

Für dich ist Job aufgeben ja auch gleich Hartz4. Ok, auf der Grundlage brauchen wir nicht weiterdiskutieren. Wenn es dir an Phantasie, oder vielleicht auch einfach an Risikobereitschaft fehlt, oder ihr euch im Prinzip wohl fühlt in der Bequemlichkeit dann ok. Aber dann musst du halt auch damit leben, bestimmte Entscheidungen nie getroffen zu haben.

Sich einfach einen idealen Zustand zu wünschen kann jeder.




Ich hatte als Single auch kein Problem mit dem Umziehen. Wenig besessen. Freunde = 0. Da hält einen nix an einem Ort und man kann der Arbeit hinterher ziehen. Jetzt sieht die Welt allerdings anders aus.
Mir gefallen deine schnellen Annahmen nicht. Du behauptest einfach immer irgendwas und ich muss dann dagegenargumentieren. Da habe ich keinen Bock mehr drauf. Oder anders ausgedrückt: Es ist unmöglich, mit dir zu diskutieren.

/dev/NULL
2018-07-13, 12:36:51
Dem Job hinterherziehen macht auch nicht immer Sinn.
Betonklotz (Haus) am Bein -> weniger flexibel.
Dort wo ich arbeite, will ich garnicht wohnen.
Bekannte / Freunde zurücklassen ->:-(

Bei mir ist es entspannt hab nur 25km, die fahre ich auch mal mit dem Rad -> Wegzeit = Trainingszeit.

Glaube alle Extreme sind nur begrenzt tauglich immer weiter pendeln bringt genauso wenig wie jedem Job auf Teufel komm raus zu folgen.

4 Tage Woche klingt immer attraktiver, je mehr ich drüber nachdenke.
Mal mit der Frau besprechen und vielleicht mal Testweise einfach für nen Jahr machen. zurück auf 40h käme ich dann nicht mehr, ist aber ehrlich auch nicht schlimm..

/dev/NULL
2018-07-17, 22:07:50
Interessanterweise: jeder mit dem ich mich bisher unterhalten habe sagt: klar, ich würde das sofort machen.

Was mich anspornt: meine Ma geht bald in Rente und kann nicht mehr all das machen, was sie will.
Unser Maler geht morgen ins KH, muss schauen ob seinTumor gestreut hat. Aussage: ich bin 62 ich hab mein Leben gelebt.. so will ich nicht enden.. mein Leben ist noch nicht gelebt.

GBWolf
2018-07-17, 22:20:57
aber ändert sich das Leben großartig wenn man 10 Stunden mehr pro Woche frei hat? Was tut man da was man nicht auch so könnte?

/dev/NULL
2018-07-17, 22:40:32
Ich geh um 7:10 aus dem Haus bin 18:00 daheim.. mir fallen ein paar Sachen ein dich ich an einem Freien Tag machen kann.. und sei es mit meiner Frau in der Sonne im Kaffee zu sitzen ;-)

w0mbat
2018-07-17, 22:40:57
aber ändert sich das Leben großartig wenn man 10 Stunden mehr pro Woche frei hat? Was tut man da was man nicht auch so könnte?

Es geht ja nicht um 10 Std. es geht um einen ganzen Tag. Das ändert sehr viel, vor allem weil viele das Wochenende zum Einkaufen und Ausspannen benötigen, das bleibt nicht mehr viel Zeit für anderes. Bei drei Tagen WE sieht das schon wieder ganz anders aus.

Morale
2018-07-17, 22:54:19
Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, das ist halt First World Problem (gerade ohne Kinder).

"Och mein 8h Bürojob schafft mich sooo sehr, ich pack ja unter der Woche gar nix und dann muss ich am WE putzen und einkaufen und dann bin ich so KO, dann ist schon wieder Montag"...

Sorry, bei (min) 5*5h die Woche Freizeit also 25h wird man ja wohl irgendwo mal 2-3 für kurz einkaufen und bisschen aufräumen haben?
Wer 12h am Tag aufm Bau ackert, da kann man es ja vielleicht noch nachsehen...
In anderen Ländern packen die Menschend as ja auch noch nach ihren 3 Jobs ;)
Ja, nicht direkt vergleichbar, aber wenn man seinen A... etwas hoch bekommt und halt das Leben strukturiert hat man deutlich mehr Zeit als von einem freien Tag wo man dann auch zu nix kommt, weil ja: xyz usw

/dev/NULL
2018-07-17, 23:06:08
Natürlich First World. Keiner von uns könnte am Computer in nem Forum schreiben, wenn es anders wäre. Mit Kindern fängt der Tag früh an und endet spät.
Zusätzlich kann ich mir das leisten, weil ich mit 32h noch besser leben kann als irgendeine Pflegekraft oder nen Maurer.
Ich sehe einfach mein Ziel nicht darinnen maximale Kohle zu verdienen - das war mit Ende 20 anders - wenn ich arbeiten kann um zu leben, warum sollte ich leben um zu arbeiten?

Morale
2018-07-17, 23:12:03
Klar, das kann ja jeder selber machen wie er meint.
Ich optimiere mir lieber (erstmal) die vorhandene Freizeit.
Wer das natürlich schon macht und trotzdem mehr haben will und es sich leisten kann, why not.

Schnäppchenjäger
2018-07-17, 23:13:28
Interessanterweise: jeder mit dem ich mich bisher unterhalten habe sagt: klar, ich würde das sofort machen.
Es gibt Leute, die haben Spaß daran, mögen die Abläufe, haben eine emotionale Bindung... oder mögen es, sich etwas zu erarbeiten.. mögen diese Genugtuuing, diese Ertüchtigung, die sie erfahren... oder der Aufstieg, aus intrinsischen Gründen, nicht nur des Geldes oder sosntwas wegen. Denen würden die paar Std in der Woche mehr nichts bringen.

Morale
2018-07-17, 23:18:07
Es gibt Leute, die haben Spaß daran
Bei mir ist Arbeit fast schon wie Hobby.
Ist einfach eine meist tolle Sache.
Positives Feedback von Kunden oder Kollegen sowie Chefs zu bekommen.
Deswegen ja auch extra mehr Arbeit als weniger ;)
Eigentum will ich ja auch in 10 Jahren ab-bezahlen, danach können wir noch mal schauen.

w0mbat
2018-07-17, 23:19:28
Wieso sind hier so viele so geil darauf ihre Lebenszeit im Büro abzusitzen? Wenn ihr nichts besseres zu tun habr, gerne. Aber ich hab besseres zu tun, z.B. im Bett zu chillen und Musik zu hören.

Morale
2018-07-17, 23:21:54
Also nur rumgammeln?
Das soll jetzt super-duper-toll sein? Ist ja auch nur Lebenszeit statt im Büro absitzen auf dem bett absitzen ;)

Also da ist mein Job 10x besser als daheim aufm Bett zu flacken und nix zu tun.
Musik kann ich auch während der Arbeit hören.

Nordwolf
2018-07-17, 23:33:01
Ich werde im Leben nie wieder 40h arbeiten. Ich hab zum Glück eine ausbezahlte Eigentumswohnung und keine Schulden. Gehe z.Z. im Monat 40h arbeiten, 2 Tage Arbeit und 5 Tage frei. Als Single lebt es sich auch so ganz gut ;). 40 Stunden arbeiten ist sklaverei Leute, Rente gibts fürs uns sowieso keine mehr, also lieber jetzt chillen. :)

Morale
2018-07-17, 23:38:38
Und die Wohnung fiel vom Himmel? ;)

https://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei

Schnäppchenjäger
2018-07-18, 00:00:07
Wieso sind hier so viele so geil darauf ihre Lebenszeit im Büro abzusitzen? Wenn ihr nichts besseres zu tun habr, gerne. Aber ich hab besseres zu tun, z.B. im Bett zu chillen und Musik zu hören.Lustig wie für dich jeder Job nur ein Bürojob mit immer den selben, langweiligen Abläufen ist.
Nur mal so.. es gibt auch Jobs die Spaß machen... ob im Büro oder draußen... weil sie tief in unserem innerste Dinge erfüllen, die uns Spaß bereiten. So wie Morale, er liebt das Feedback zum Beispiel :wink:
Manche gehen darin auf, irgendwo nützlich zu sein, andere haben ein Helfersyndrom deluxe. Wiederum andere haben Abwechslung, man weiß nicht was kommt, Spannnung, etc.
Andere haben ein traumhaftes Kollegium, etc.

Wiederum andere "lieben" ihren Job, weil es von eine miserablen Teil ihres Lebens ablenkt. Ich kenn da so einen. Der konnte seine Frau nicht ausstehen und was macht er? Schmeißt sich ins Berufsleben wie ein Irrer. Alle dachten, er sei ein Workaholic und arbeitstüchtig aber dabei wollte er nur weniger Zeit mit seiner Frau verbringen und hatte so ein gutes Alibi :eek:

Lyka
2018-07-18, 00:12:21
Ich werde im Leben nie wieder 40h arbeiten. Ich hab zum Glück eine ausbezahlte Eigentumswohnung und keine Schulden. Gehe z.Z. im Monat 40h arbeiten, 2 Tage Arbeit und 5 Tage frei. Als Single lebt es sich auch so ganz gut ;). 40 Stunden arbeiten ist sklaverei Leute, Rente gibts fürs uns sowieso keine mehr, also lieber jetzt chillen. :)


geil. Wer hat die Wohnung denn bezahlt? :) (y)

Unyu
2018-07-18, 07:34:25
Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, das kann man es ja bekommt und halt das Leben strukturiert hat man deutlich mehr Zeit als von einem freien Tag wo man dann auch zu nix kommt, weil ja: xyz uswEin 50% längeres Wochenende ist doch was völlig anderes. Man kann unter der Woche doch trotzdem effizient mit der Zeit umgehen. Am Wochende dann 3 tägige Ausflüge mit Übernachtung. Dorthin wo man bei 2 Tagen schon sagen es lohnt kaum wegen der Anfahrt.

Für eine freie Woche braucht es nur noch 4 Tage Ferien. Heisst unterm Strich öfter Verreisen im Jahr.

Korfox
2018-07-18, 07:34:59
Interessanterweise: jeder mit dem ich mich bisher unterhalten habe sagt: klar, ich würde das sofort machen.
Ok, dann melde ich mich auch mal zu Wort: Nein, würde ich wahrscheinlich nicht machen (die Option habe ich).
Wieso sind hier so viele so geil darauf ihre Lebenszeit im Büro abzusitzen? Wenn ihr nichts besseres zu tun habr, gerne. Aber ich hab besseres zu tun, z.B. im Bett zu chillen und Musik zu hören.
Im Büro kann ich mit Dingen spielen, für die ich fünf- bis siebenstellige Beträge auf den Tisch legen müsste, insofern ich sie privat überhaupt erhalten könnte. Ich habe einen Job, der mit zu 98% viel Spaß und Freude bereitet. Ich kann, wenn ich will, auch Musik hören O.o. Chillen kommt automatisch, da ich halt Spaß mit Hobby verbinde.

Habe ich die Option zur 32h-Woche? Ja.
Könnte ich es mir leisten? Mit etwas rechnen: Wahrscheinlich durchaus... auch, wenn zwei Kinder sich nicht von nichts unterhalten.
Will ich es? Nein. Vielleicht in ein paar Jahren irgendwann mal.

maximum
2018-07-18, 08:47:23
aber ändert sich das Leben großartig wenn man 10 Stunden mehr pro Woche frei hat? Was tut man da was man nicht auch so könnte?

Wie ich bereits schrieb: Behördengänge, Arzttermine, Handwerker, Werkstatt, Shopping, Ausspannen, Putzen, Ausflüge, ja das KANN man alles auch irgendwie so unterbringen, dann aber halt mit Mühe und Planung "Chef ich bin mal 2h weg und arbeite das nach" etc.

Meine Werkstatt ist ein Stückchen weg und ich müsste eigentlich zur Inspektion. Schiebe das jetzt schon eine Weile auf, weil es sich doch nicht so leicht organisieren lässt, wenn man jeden Tag arbeiten geht und die Werkstatt Samstag zu hat.

Und wer wirklich nur das allernötigste arbeiten will (10-15h/Woche) und wegen Miete ächzt:
kann übrigens auch in ein Mobilhome auf einen Campingplatz als Dauercamper ziehen. :freak: Mit Postadresse kostet das knapp 1000€/Jahr.

Mr.Fency Pants
2018-07-18, 09:42:18
aber ändert sich das Leben großartig wenn man 10 Stunden mehr pro Woche frei hat? Was tut man da was man nicht auch so könnte?

Ich finde, das ist eine ganze Menge und ein erster Schritt, um aus dem Hamsterrad auszusteigen. Da hat man Zeit die Dinge zu erledigen, die sowieso gemacht werden müssen wie z.B. den Haushalt, Einkaufen, etc., so dass man die Woche nicht so vollpacken muss. Das verschafft einem Lebensqualität und Zeit die man wiederrum für andere Dinge nutzen kann. Man hat mal Zeit zum Nachdenken was man wirklich will und wie man sich in Zukunft entwickeln will.

Ich habe das Glück, effektiv die Woche vielleicht 20 Stunden zu arbeiten bei vollem Gehalt und 2-3 mal Homeoffice die Woche. Mein Job macht mir zur Zeit wenig Spaß, aber ich habe so die Möglichkeit viel zu lesen, recherchieren und nachzudenken, was ich in Zukunft machen will.

Aktuell bin ich dabei an meiner finanziellen Freiheit zu arbeiten und ein Online Business aufzubauen, um dann irgendwann nur noch das zu arbeiten, was ich möchte, wann ich möchte und für wen ich möchte. Ich glaube, der Mensch ist nicht dafür gemacht, dann nur rumzusitzen, sondern sich ständig zu verbessern und zu wachsen.

Die Zeit, um dieses Mindset zu bekommen und die entsprechenden Schritte durchzuführen hätte ich niemals bekommen, wenn ich 40 oder mehr Stunden die Woche arbeiten müsste.

Ich kann jedem nur empfehlen, der es machen kann, die Arbeitszeit zu reduzieren.

w0mbat
2018-07-18, 15:28:04
Im Büro kann ich mit Dingen spielen, für die ich fünf- bis siebenstellige Beträge auf den Tisch legen müsste, insofern ich sie privat überhaupt erhalten könnte. Ich habe einen Job, der mit zu 98% viel Spaß und Freude bereitet. Ich kann, wenn ich will, auch Musik hören O.o. Chillen kommt automatisch, da ich halt Spaß mit Hobby verbinde.

Hier geht es aber um Arbeit und nicht um Vergnügen. Wenn deine Arbeit auch dein Vergnüngen ist, herzlichen Glückwunsch! Du lebst den Traum.

Das ist aber nicht das Thema hier.

Wieso 4 Tage Woche? Mein Papa ist Millionär, ich chille.. äh Arbeite, die ganze Zeit :freak:

Mosher
2018-07-18, 16:47:02
Wieso sind hier so viele so geil darauf ihre Lebenszeit im Büro abzusitzen? Wenn ihr nichts besseres zu tun habr, gerne. Aber ich hab besseres zu tun, z.B. im Bett zu chillen und Musik zu hören.

Wieso sind Leute so geil darauf, 2h täglich im Auto zu sitzen und zu einem Job zu fahren, bei dem sie 8h täglich miese Laune haben?

Ich fahre lieber 10 Minuten und arbeite 12h an einem Job, der mir Spaß macht, Herausforderungen schafft, Erfolgserlebnisse beschert etc. und obendrein einen Batzen Kohle bringt, als mich 1/3 meiner Lebenszeit (1/2 wenn man von 8h Schlaf ausgeht) in einen Laden zu schleppen, der mich nur ankotzt.

Ich habe jetzt einfach mal dein Extrem durch das andere ersetzt. Die Wahrheit wird wohl meistens in der Mitte liegen.

Mein Job macht mir nicht ausschließlich Spaß, aber in Summe ist es perfekt.
Wieso sollte ich nicht etwas Energie dafür aufwenden, mir dieses realistischerweise unvermeidbare Drittel (ok, bei mir ists halt dann mehr) meines Lebens so angenehm wie möglich zu gestalten?

Ich kann diese 9to5er, am Mittwoch schon fürs Wochenende-Beter nicht verstehen. Krass ausgedrückt würde ich mir sofort die Kugel geben, wenn ich so wenig Bock auf meine Arbeit hätte.

Ich kann in meinem Job meine Stärken ausspielen, meine Interessen zur Geltung bringen, habe die größtmögliche Abwechslung zwischen Technik, Zwischenmenschlichen Angelegenheiten und Papierkram, die man sich vorstellen, kann arbeiten, wo und wann ich will, habe geile Kollegen, mit denen man permanent Spaß haben und auch mal einen bechern kann und habe jeden Tag die Genugtuung, was geleistet zu haben und irgendwo eine kleine Spur hinterlassen zu haben.

Verstehen kann ich schon, wenn für jmd. ein Job nur ein Job ist und er danach zB Leistungssport treibt etc., um ähnliche Bedürfnisse zu befriedigen, doch wo ist eigentlich der Unterschied? Offenbar wohnt in den meisten von uns mehr oder weniger ausgeprägt der Wille inne, irgendwas produktives zu tun. Kann dir doch Rille sein, wo ich das tue.


Achso, und @Bett Chillen und Musik hören:
Musik kann ich während der Arbeit hören. Im Büro aus Lautsprechern oder Kopfhörern, im Homeoffice aus einer tollen 5.1-Anlage.
"Chillen" ist nicht so meins. Das brauche ich vielleicht 1 mal pro Woche für ca. 30 Minuten und die würde ich mir auch nicht nehmen lassen wollen.
"Ausschlafen" ist auch sowas, womit ich nix anfangen kann. Am WE nochmal umdrehen ist ok, aber Schlafexzesse über 8h sind für mich die reinste Zeitverschwendung.


Es gibt Leute, die haben Spaß daran, mögen die Abläufe, haben eine emotionale Bindung... oder mögen es, sich etwas zu erarbeiten.. mögen diese Genugtuuing, diese Ertüchtigung, die sie erfahren... oder der Aufstieg, aus intrinsischen Gründen, nicht nur des Geldes oder sosntwas wegen. Denen würden die paar Std in der Woche mehr nichts bringen.
So ist es. Wie gesagt, ich sehe bezahlte Arbeit als unvermeidbar an. Deswegen hole ich das Maximum aus diesen 8 (oder eben mehr) Stunden.




Hier geht es aber um Arbeit und nicht um Vergnügen. Wenn deine Arbeit auch dein Vergnüngen ist, herzlichen Glückwunsch! Du lebst den Traum.


Wieso denn dieses kategorische Ausschließen? Selbst Schuld, wenn für dich Arbeit und Spaß grundsätzlich unvereinbar sind und du dieses Weltbild nicht hinterfragst.
Wenns an der Qualifikation o.ä. liegt, ok. Nicht jeder Job eignet sich dazu, Spaß zu haben.

Wenn ich es aber kategorisch ausschließe. ;D Selbst schuld.

PatkIllA
2018-07-18, 17:27:51
Wieso sind Leute so geil darauf, 2h täglich im Auto zu sitzen und zu einem Job zu fahren, bei dem sie 8h täglich miese Laune haben?Das ist wohl keiner. Ein Job der wirklich Spass macht ist aber wohl die Ausnahme.
Da muss man ja erstmal was außergewöhnliches für Können und das muss noch verwertbar sein. Sonst wäre es nur ein Hobby.
Und es gibt genug die kriegen halt nichts außergewöhnliches hin und sind halt ersetzbar.

maximum
2018-07-18, 17:53:47
Nicht alle leben in ihrem Job so auf, dass sie freiwillig noch mehr arbeiten würden. Viele gehen 40h weil es sonst einfach nicht reicht. Darum ist die Diskussion hier in diesem Forum, wo doch recht viele (sehr) gut verdienen schon eine andere als woanders. Bei mir ist es halt so, dass das Gehalt ein Niveau erreicht hat, wo ich bei 32h immernoch "genug" zurücklegen könnte. Die Mehr-Euros brauche ich einfach nicht und da finde ich schon, dass man sagen kann: Ja ich mag meinen Job, aber nur 4 Tage gehen wäre fein.

Unyu
2018-07-18, 19:27:30
Wieso sind Leute so geil darauf, 2h täglich im Auto zu sitzen und zu einem Job zu fahren, bei dem sie 8h täglich miese Laune haben?

Ich fahre lieber 10 Minuten und arbeite 12h an einem Job, der mir Spaß macht, Herausforderungen schafft, Erfolgserlebnisse beschert etc. und obendrein einen Batzen Kohle bringt, als mich 1/3 meiner Lebenszeit (1/2 wenn man von 8h Schlaf ausgeht) in einen Laden zu schleppen, der mich nur ankotzt.
Wie wäre es mit vernünftigen Arbeitszeiten und 10min Fahrt? Ich bin lieber nur 9h als 12h da. So ist das eben, wenn man nicht lebt um zu arbeiten, sondern arbeitet um zu leben. - Unangenehm wenn einem diese Arbeitszeit dann noch so ausgelegt wird als sei man faul. Selbst hast du sicher deine 30 Tage Ferien im Jahr plus 15 Feiertage, also mal etwas ruhiger angehen.

Kann die Leute nicht verstehen, die absolut leer sind ohne Arbeit und nicht wissen was sie tun sollen. Genau solche Leute sind dann überrascht wenn Jemand die finanzielle Freiheit erreicht hat und evtl. nicht mehr arbeitet. Oder gar wenn Jemand 1 Jahr früher in Rente geht. Bemitleidenswert ist, dieses Leben komplett ohne eigenes Leben.

Ich hätte unendlich viel zu erleben und zu bereisen wenn die Zeit da wäre. Aber (Arbeits)Zeit ist Geld. Mit genug Geld heisst es dann Geld ist, (Frei)Zeit.

Mosher
2018-07-18, 19:33:14
Wie wäre es mit vernünftigen Arbeitszeiten und 10min Fahrt? Ich bin lieber nur 9h als 12h da. So ist das eben, wenn man nicht lebt um zu arbeiten, sondern arbeitet um zu leben. - Unangenehm wenn einem diese Arbeitszeit dann noch so ausgelegt wird als sei man faul. Selbst hast du sicher deine 30 Tage Ferien im Jahr plus 15 Feiertage, also mal etwas ruhiger angehen.

Kann die Leute nicht verstehen, die absolut leer sind ohne Arbeit und nicht wissen was sie tun sollen. Genau solche Leute sind dann überrascht wenn Jemand die finanzielle Freiheit erreicht hat und evtl. nicht mehr arbeitet. Oder gar wenn Jemand 1 Jahr früher in Rente geht. Bemitleidenswert ist, dieses Leben komplett ohne eigenes Leben.
Lies doch mal meine ersten Posts im Thread. Mitnichten stelle ich Leute als faul hin, die weniger als 40h arbeiten. Im Gegenteil, ich bin FÜR flexible Arbeitszeiten jenseits der 40h, aber halt beiderseits.

Deine Argumentation der "Leere" ist doch auch nicht besser. Früher habe ich halt das, was ich jetzt in der Arbeit mache, teilweise als Hobby gemacht. Deine Unterstellungen "man wisse sonst nichts mit seiner Zeit anzufangen" sind doch genauso einfach nur leere Schüsse, um sein eigenes Modell zu verteidigen.

Ich wehre mich nur gegen den "Vorwurf", dass überdurchschnittliches Engagement für die Arbeit irgendwas schlechtes sein muss.

Unterm Strich stecken wir alle irgendwo Energie rein und bekommen in Summe Geld, Spaß und Befriedigung raus.
Ob sich das jetzt in Teilen zu 33 33 33 auf Arbeit, Hobbys und sonstiges aufteilt, oder 50 25 25, oder 60 20 20 ist doch scheißegal.

Dein Beispiel mit der finanziellen Freiheit ist auch witzig. Denn genau das ist mein Hintergedanke. Lieber jetzt ranklotzen und es später ruhig angehen lassen, als mit 60 festzustellen, dass die Rente richtig scheiße wird, oder man doch gern irgendwie noch XYZ machen würde. Geld wird jedenfalls für mich kein Thema werden, da bin ich mir relativ sicher.


Ich hätte unendlich viel zu erleben und zu bereisen wenn die Zeit da wäre. Aber (Arbeits)Zeit ist Geld. Mit genug Geld heisst es dann Geld ist, (Frei)Zeit.

Gutes Beispiel, ich bin quasi ständig auf Reisen und habe schon viel von der Welt gesehen. Überraschung: Mein Job gibt das automatisch her und ich verknüpfe halt das angenehme mit dem nützlichen. Hänge an Geschäftsreisen noch Privataufenthalte dran etc.



Die meisten Menschen, die ich kenne, die über zu wenig Zeit jammern, haben einfach ein schlechtes Zeitmanagement, sind zu unflexibel oder denken sie wären es, oder sind generell nicht entscheidungsfreudig.

Ex3cut3r
2018-07-18, 19:49:41
Meiner Meinung nach ein Trugschluss, alles soll immer schneller, besser, vonstatten gehen, gleichzeitig, wollen Wir aber weniger arbeiten, wie soll das gehen? Weniger Stress? Sehe ich nicht, denn dann musste ich ja die Arbeit die ich jetzt in 40 Std. erledige in 30 Std. erledigen. Ergo noch mehr Stress. Achja und mehr Geld wollen wir ja auch allle. :rolleyes:

Unyu
2018-07-18, 19:53:06
Ich habe einfach den Eindruck, das sich Manche rein über den Job identifizieren und Freitags unglücklich den Platz bis Montags räumen.

Weiss allerdings auch nicht wo die 9to17er sein sollen, im Amt?

Gibt auch Leute die in ihren Ferien doch mal im Büro vorbeischauen oder zumindest fleissig Mails machen. Oder ganz zu schweigen von den ganzen Bankern, die sowieso das Wochenende durchmachen. Daran erkenne ich nicht den Sinn.

Gutes Beispiel, ich bin quasi ständig auf Reisen und habe schon viel von der Welt gesehen. Überraschung: Mein Job gibt das automatisch her und ich verknüpfe halt das angenehme mit dem nützlichen. Hänge an Geschäftsreisen noch Privataufenthalte dran etc. Geld ist sowieso kein Thema. Du hast eine privilegierte Stelle, ein Traumjob. Geniesse es, es sei dir gegönnt. Haben die Wenigsten. Und können die wenigsten haben. Gibt genug Jobs die nicht nur nicht schön sondern sogar richtig scheisse sind.

Deine Argumentation der "Leere" ist doch auch nicht besser. Früher habe ich halt das, was ich jetzt in der Arbeit mache, teilweise als Hobby gemacht. Deine Unterstellungen "man wisse sonst nichts mit seiner Zeit anzufangen" sind doch genauso einfach nur leere Schüsse, um sein eigenes Modell zu verteidigen.Mein Modell heisst Vollzeit, wenig Ferien, sparsam leben, kurzer Arbeitsweg. Ferien voll ausnutzen, nicht einen Tag zu Hause vertrödeln. In den Ferien nicht Faul am Strand liegen. Aber alles mit der Gewissheit, das das Leben so nicht bis zur Rente mit 70 weitergeht.

Am Wochenende bin ich auch nicht im Einkaufszentrum, weil ich mit der Freizeit auch besseres anzufangen weiss als das Mühsam erkämpfte Geld wieder aus dem Fenster zu schmeissen.

Mosher
2018-07-18, 19:57:29
I
Du hast eine privilegierte Stelle, ein Traumjob. Geniesse es, es sei dir gegönnt. Haben die Wenigsten. Und können die wenigsten haben. Gibt genug Jobs die nicht nur nicht schön sondern sogar richtig scheisse sind.
Als die Stelle bei uns ausgeschrieben wurde, wurden viele Leute gefragt.
"Zu stressig", "muss ich mal noch ein paar Monate nachdenken", "Mach ich, aber ich will dafür,..."

Ich hab sofort ja gesagt und mich knietief reingehängt, was sich recht bald ausgezahlt hat. Bald darauf kamen aber auch schon schon die ersten Neider. "Hätte ich gewusst, dass..." etc.

Das ist eben der Unterschied zwischen zögern und entscheiden. Und deshalb schreibe ich die Tatsache, dass ich den Job habe, nicht irgendeinem "Glück" zu, sondern anderen Dingen.

Ich habe einfach den Eindruck, das sich Manche rein über den Job identifizieren und Freitags unglücklich den Platz bis Montags räumen.

Weiss allerdings auch nicht wo die 9to17er sein sollen, im Amt?



Gibt auch Leute die in ihren Ferien doch mal im Büro vorbeischauen oder zumindest fleissig Mails machen. Oder ganz zu schweigen von den ganzen Bankern, die sowieso das Wochenende durchmachen. Daran erkenne ich nicht den Sinn.


Ich identifiziere mich stark mit meinem Job, keine Frage. Aber nicht nur. Mir ist privates genauso wichtig, ich mag auch das Gefühl, nach einer stressigen Phase mal die Sau rauszulassen, eine Feier zu veranstalten, zu reisen etc.
Wenn man außer dem Job NICHTS hat, sehe ich das durchaus ähnlich kritisch wie du. Stell dir dann aber mal vor, man nähme so jmd. dann auch den Job. Automatisch glücklicher wird er dadurch sicher nicht.



9to5 ist doch nur so eine Redensart. "Dienst nach Vorschrift, keine Überstunden, geregelte Arbeitszeiten" Und ja, Ämter fallen mir da als erstes ein. Da brauchste um 11:45 Uhr nicht mehr anrufen, wenn der Laden bis 12 offen hat. Das Gespräch könnte ja 17 Minuten dauern, deshalb lieber nicht rangehen.


Ich habe in meinem Leben viele scheiß Jobs gemacht, als Schüler bekommt man halt nichts anderes, erst als Student wurde es dann langsam besser. Aber auch in diesen scheiß Jobs habe ich 120% gegeben. Da hieß es dann: Schule bis 15 Uhr, Job von 16-20 Uhr Baumarkt Baustoffabteilung Vollgas Zement schleppen, danach schwitzend und stinkend mit den Jungs noch einen drauf machen. In den Ferien habe ich LKWs abgeladen. 8h am Stück bis zu 50kg schwere Säcke vom Container runterhieven. Danach brauchste nichts mehr, war aber ein geiles Gefühl danach.
Und immer haben mir irgendwelche Kollegen erzählt, ich solle doch langsamer machen, dankt einem eh keiner.
Da hätte ich aber nicht mit intrinsischer Motivation anfangen brauchen, hätten die eh nicht verstanden.

Hamster
2018-07-18, 20:02:05
Du hast eine privilegierte Stelle, ein Traumjob. Geniesse es, es sei dir gegönnt. Haben die Wenigsten. Und können die wenigsten haben. Gibt genug Jobs die nicht nur nicht schön sondern sogar richtig scheisse sind.

Mein Job hat ähnliche Rahmenbedingungen wie die von Mosher beschriebenen.. Ich arbeite jedoch zuviel, Freizeit ist oft ein knappes Gut.

Würde daher, wenn eine finanzielle Unabhängigkeit eintreten würde, meinen Job vermutlich direkt aufgeben

medi
2018-07-19, 05:26:37
Ich habe einfach den Eindruck, das sich Manche rein über den Job identifizieren und Freitags unglücklich den Platz bis Montags räumen.

Ich kenne auch so einen. 60-80h Woche sind bei dem normal. Anfangs dachte ich "hey der geht aber in seinem Job auf" bis sich irgendwann herausstellte, dass er zwar Frau und Kinder hat, seine Beziehung aber im Arsch ist und er sich nur in selbige flüchtet ...

Ein weiteres Problem mit dem Überstunden kloppen ist auch, dass man seine Kollegen damit unter Druck setzt frei nach dem Motto: "Wenn der das kann, warum könnt ihr das nicht auch." Damit macht man sich auf Dauer keine Freunde und der Chef siehst das eher früher als später bei einem selbst als Normalzustand und erwartet diesen Einsatz dann immer. Burnout ick hör dir trapsen...

Ich selbst habe Familie und möchte möglichst viel Zeit mir ihr verbringen. Also fällt nach gemittelt 8h der Hammer. Was bringt es einem in dieser schönen Zeit ranzuklotzen wenn man sie dadurch verpasst und mit 58 dann bei einem irgend ein irreparabler Krebs entdeckt wird, der einem dann sämtliche Alterspläne einfach vom Tisch fegt?

Meine Frau sieht das auch so und ist erst von 40 auf 35 und nun auf 32h runter.

Schnäppchenjäger
2018-07-19, 05:30:25
Ich kenne auch so einen. 60-80h Woche sind bei dem normal. Anfangs dachte ich "hey der geht aber in seinem Job auf" bis sich irgendwann herausstellte, dass er zwar Frau und Kinder hat, seine Beziehung aber im Arsch ist und er sich nur in selbige flüchtet ...
Die Geschichte habe ich doch schon grad eben erzählt :freak:
Eine seeehr ähnliche.

Mosher
2018-07-19, 06:08:55
Ich kenne auch so einen. 60-80h Woche sind bei dem normal. Anfangs dachte ich "hey der geht aber in seinem Job auf" bis sich irgendwann herausstellte, dass er zwar Frau und Kinder hat, seine Beziehung aber im Arsch ist und er sich nur in selbige flüchtet ...

Ok, das Phänomen ist glaube ich eher recht weit verbreitet. Man kann sich in viele Dinge flüchten, Alkohol, Drogen, Sex, Arbeit, Sportexzesse, Fressexzesse...
Ideal wäre natürlich, die Beziehungsprobleme zu lösen, statt ihnen aus dem Weg zu gehen, aber gut. Falsches Thema irgendwie.



Ein weiteres Problem mit dem Überstunden kloppen ist auch, dass man seine Kollegen damit unter Druck setzt frei nach dem Motto: "Wenn der das kann, warum könnt ihr das nicht auch." Damit macht man sich auf Dauer keine Freunde und der Chef siehst das eher früher als später bei einem selbst als Normalzustand und erwartet diesen Einsatz dann immer. Burnout ick hör dir trapsen...

Ja da ist schon was dran, ich sehe allerdings auch nicht ein, mit halber Backe zu arbeiten, nur damit alle anderen glücklich sind. Vor allem, wenn man so hinterfotzige Kollegen hat, die einem gleich am ersten Tag die besten Tricks zeigen, wie man "die Zeit rumbekommt" etc. Ich lass mir von solchen doch nicht meine Motivation aussaugen.

Wenn der Chef was taugt, dann erkennt er auch an, dass die Leute unterschiedliche Lebenssituationen etc. haben und nicht jeder das gleiche Pensum mit den gleichen Folgen reißen kann. Gehört für mich alles zum flexiblen Arbeitsmodell. Die, die bei uns viele Überstunden reißen, klotzen zB ein paar Wochen/Monate ran und machen dann 2-3 Wochen Sonderurlaub, weil sie das so möchten. Die anderen haben eher konstante Arbeitszeiten. Auch ok, wird auch bei der "Resourcen"planung so berücksichtigt.


Ich selbst habe Familie und möchte möglichst viel Zeit mir ihr verbringen. Also fällt nach gemittelt 8h der Hammer. Was bringt es einem in dieser schönen Zeit ranzuklotzen wenn man sie dadurch verpasst und mit 58 dann bei einem irgend ein irreparabler Krebs entdeckt wird, der einem dann sämtliche Alterspläne einfach vom Tisch fegt?

Meine Frau sieht das auch so und ist erst von 40 auf 35 und nun auf 32h runter.
Ja gut, das Totschlagargument schlechthin. Was bringt es dir, eine Familie zu gründen, wenn alle vom Bus überfahren werden? ...

Mit deiner klaren Trennung zwischen "schöner Zeit" und "Arbeitszeit, die man hinterher bereut" kann ich nichts anfangen.

Mein Job hat ähnliche Rahmenbedingungen wie die von Mosher beschriebenen.. Ich arbeite jedoch zuviel, Freizeit ist oft ein knappes Gut.

Würde daher, wenn eine finanzielle Unabhängigkeit eintreten würde, meinen Job vermutlich direkt aufgeben

Würde ich persönlich zB anders machen. Wenn ich das Gefühl bekommen sollte, etwas kürzer treten zu müssen, würde ich wahrscheinlich sofort irgendwelche Maßnahmen ergreifen, statt längere Zeit "durchzuhalten" und dann einen kompletten Schlussstrich zu ziehen. Muss jeder selber wissen, letzten Endes ist der beste Ratgeber einfach das eigene Gefühl.

Schnäppchenjäger
2018-07-19, 06:16:01
Würde ich persönlich zB anders machen. Wenn ich das Gefühl bekommen sollte, etwas kürzer treten zu müssen, würde ich wahrscheinlich sofort irgendwelche Maßnahmen ergreifen, statt längere Zeit "durchzuhalten" und dann einen kompletten Schlussstrich zu ziehen. Muss jeder selber wissen, letzten Endes ist der beste Ratgeber einfach das eigene Gefühl.Und die eigenen Möglichkeiten. Nicht jeder kann sowas forden und viele sind froh, da überhaupt angestellt zu sein.
Ist ein hohes Privileg.

Im Zweifelsfall schluckt man es halt. Wayne ob es nun 38 oder 40h sind. Solange es kein grassierendes Problem ist.

medi
2018-07-19, 06:50:20
Mit deiner klaren Trennung zwischen "schöner Zeit" und "Arbeitszeit, die man hinterher bereut" kann ich nichts anfangen.

Hallo medi vor 10 Jahren! Wir sprechen uns wieder wenn du älter bist und auch Frau und Kind(er) zu Hause hast.

Mosher
2018-07-19, 06:59:40
Hallo medi vor 10 Jahren! Wir sprechen uns wieder wenn du älter bist und auch Frau und Kind(er) zu Hause hast.
Ich habe nie gesagt, dass ich in dem Fall nicht auch etwas an meinem FLEXIBLEN Arbeitszeitenmodell ändern würde.
Darüber reden wir doch eigentlich die ganze Zeit. :confused:

Weiterhin sehe ich immer noch nicht den Widerspruch. Warum sollte man nicht gut gelaunt nach einem 6h-Arbeitstag zu seiner Familie heimkehren können?

Morale
2018-07-19, 23:20:31
Ich selbst habe Familie und möchte möglichst viel Zeit mir ihr verbringen
Ich hab Familie und möchte das nicht.
Klingt erstmal negativ, aber:
Alles in Maßen. Ich esse ja auch nicht jeden Tag mein Lieblingsgericht ;)
ich bin jemand der brauch auch Zeit für sich. Und die bekomme ich (nur) in der Arbeit.
Ich war auch 6 Monate VZ daheim in Elternzeit, das war toll, aber auch anstrengend.
Meine Tochter ist ein absolutes Papa Kind. Ist Papa da, werde ich verlangt. Spielen, Vorlesen, ins Bett bringen, alles eine Aufgabe für Papa. Komm ich nach
Hause, bin ich gleich gefordert. Bis sie im Bett ist (meist gegen 20-20:30). Danach Zeit für meine Frau/uns. Danach vielleicht noch etwas Zeit für mich.

Deswegen, ich bin gerne 40h in der Arbeit. Ich mache etwas was ich mag, ich hab meine Ruhe.
Ich habe keinen (negativen Stress). Ich kann meine Batterien für abends aufladen.
Neben den 40h für Arbeit und 5 in der Woche für pendeln verbringe ich ja auch immer noch ~60h mit meiner Familie.
Ich sehe da keinen Bedarf das zu erhöhen ;)

Ansonsten schweift der Faden etwas ab, ich lese hier was von 60h ackern und finanzielle Unabhängigkeit. Ich denke das hat ja wenig mit einer 4 Tage Woche zu tun.

Gerade letzteres schafft man ja eher indem man ranklotzt.
Als Beispiel, von dem Geld was mir bei 40h auf 32h verloren geht kann man je nach Lage ne schöne Whg finanzieren die dann später 500 kalt abwirft. Oder man legt das Geld an.

Und um nochmal auf 4 Tage zu kommen:
Als Single oder relativ ungebunden wäre das vielleicht ansprechender. (Wobei ich da immer genug Zeit für mich hatte).
Jemand schrieb, den 3 freien Tag sollte man nicht nur als 8h weniger sehen sondern als 3 Tage Wochenende wo man dann schon Do. Abend wegfahren kann usw.
Mit Kind halt 3x laut gelacht. Wo soll man schon groß hin? Mit Schulkind erst 3x nicht möglich.
Oder man "bürdet" es dem Partner auf: Tschüss ich genieße mein langes WE, mach du mal?

Daher, einen freien Tag sehe ich nicht wirklich als vollwertig an. Denn volle selbstbestimmte Tage gibt es einfach nicht.

/dev/NULL
2018-07-20, 10:32:28
Ich war vor ein paar Jahren noch deutlich heißer drauf unterwegs zu sein, mittlerweile (auch mit Sporttraining) gehe ich um 7:10 aus dem Haus und bin selten vor 18:00 daheim. Kids gehen um 19:30 ins Bett, Essen muss man/frau auch noch machen.

Wochenende macht man halt die Sachen, die sonst nicht mehr gehen (Gartenarbeit, zum Kompost fahren, ausgiebiger einkaufen, Freunde treffen, Sportveranstaltungen)

Ich könnte nen Tag frei (oder weniger Stunden am Tag) gut verbrauchen.

Geld ja.. von dem Geld das dann weniger reinkommt hätte man natürlich was finanzieren können.
Es ist generell selten ein Problem mehr Geld unterzubringen: Arbeitet man statt 40 dann 50 Stunden, kann man vielleicht auch 2 Wohnungen finanzieren .. aber wo ist das Ende, wann wird es sinnlos?.

In meinem Dunstkreis gibt es schon eine Menge (|n| >2) Leute die ihre Rente nicht mehr (bzw nur kurz) erlebt haben - Krebs/Herz der Hurensohn, da hat man dann von 3 ETWs auch nichts mehr - aber nen Leben lang voll geklotzt.

@Morale: Und für Dich ist es angenehmer auf der Arbeit zu hocken, mit Kunden/Code/Alarmanlagen/whatever.. zu kämpfen, als daheim von der Tochter gefordert zu werden und ggf der Frau mal unter die Arme zu greifen?

Ok.. das ist bei mir definitiv anders. Meine Töchter sind etwas größer, selbst wenn ich daheim bin könnte ich auch mal was eigenes erledigen (oder ein paar Seiten Buch lesen).

Morale
2018-07-20, 11:45:44
Und für Dich ist es angenehmer auf der Arbeit zu hocken, mit Kunden/Code/Alarmanlagen/whatever.. zu kämpfen, als daheim von der Tochter gefordert zu werden und ggf der Frau mal unter die Arme zu greifen?
Natürlich ist es für MICH angenehmer. Das ist halt MEINE (Frei)Zeit.

Denn das hab ich (noch) nicht:
Ok.. das ist bei mir definitiv anders. Meine Töchter sind etwas größer, selbst wenn ich daheim bin könnte ich auch mal was eigenes erledigen (oder ein paar Seiten Buch lesen).
Bin ich daheim, bin ich für Kind und Frau da. Mit der Frau kann man reden, aber mit einer bald 4 jährigen noch nicht.
Ich hol sie auch 2x die Woche direkt nach dem Kindergarten ab (wird halt a) um 6 angefangen oder b) abends noch was gemacht).
Es ist ja nicht so dass es nicht idR gut ist, aber noch mehr Zeit, nein danke. Bin ich ganz ehrlich.

aber nen Leben lang voll geklotzt.
Wie gesagt soll es mir hier eher um 32 vs 40h gehen und nicht um 60h um dann 5 ETW zu haben...
40h ist IMO kein klotzen. Normaler Beruf halt. Da ich im internationalen Unternehmen arbeite kenne ich das ja von anderen Ländern. Die arbeiten mehr für weniger Geld und Urlaub.
Da sind wir hier schon fast im Schlaraffenland, auch wenn vorher jemand 40h als Sklaverei bezeichnet hat.

Und es geht ja auch nicht darum dauerhaft 60h zu klotzen, aber wer mit 30 weiter 40h macht hat mit Mitte 40 eine abgezahlte ETW (Größe variiert je nach Wohnlage) und kann es dann schon relativ leichter angehen lassen.

Unser Eigentum ist auch bis Mitte 40 abbezahlt, dann sparen wir uns die dann vermutlich 2000 kalt (heute 1500 für vergleichbares) pro Monat ein. DANN würde ich vielleicht auch mal drüber nachdenken zu reduzieren.

medi
2018-07-20, 22:45:24
Ich hol sie auch 2x die Woche direkt nach dem Kindergarten ab (wird halt a) um 6 angefangen oder b) abends noch was gemacht).
Es ist ja nicht so dass es nicht idR gut ist, aber noch mehr Zeit, nein danke. Bin ich ganz ehrlich.

Du arme Sau ...
Ich hol meinen Kleinen jeden Tag unter der Woche 16:30 aus der KiTa ab und bringe ihn dann 20:00 ins Bett. Dann hab ich noch 1,5h Zeit für mich bevor ich selbst ins Bett muss weil am nächsten Morgen gehts ja um 5:00 wieder raus.
Samstag hab ich ihn auch meist den ganzen Tag an der Backe. Anstrengend? Geht mittlerweile dank der Erfindung der Hörbücher (nur mal so als Tipp). Seh ich ihn dann aber mal 2-3 Tage am Stück nicht vermiss ich ihn schon derbe. Und je älter er wird desto mehr kann man mit ihm machen und macht die Zeit zusammen auch immer mehr Spaß. Ich freu mich schon drauf, wenn er nächsten Jahr in die Schule kommt. :up:

Morale
2018-07-21, 07:22:54
Und deine Frau hat ihn dann kaum, dabei arbeitet sie ja schon nur 32h.
Oder teilt ihr euch das und du machst hier nur so einen auf dicken Max ;)

Hab ich übrigens nicht erwähnt, wenn ich sie nicht abhole, bringe ich sie, beides geht halt nicht bzw manchmal mache ich das auch, dann muss die Arbeit halt anders wann gemacht werden.
Daher kommen wir auf ähnliche Stunden (was ist mit Sonntag?), aber das ist ja kein Wettbewerb.

Ich bin einfach ehrlich und sage, Familie ist nicht das beste wo gibt bzw das einzige. Genau wie Arbeit nicht das einzige ist. Es brauch (bei mir) einfach einen guten Mix. Gerade wenn man eher introvertiert ist und halt seine Zeit für sich brauch.

Dein Kind ist ja auch scheinbar männlich (ja das macht auch ein Unterschied) und 1 Jahr älter. Hörbücher kenne ich auch werden aber (noch) nicht so gut angenommen.
Mit der Zeit wird das besser, klar.

PS:
Auf Dienstreisen vermisse ich sie auch relativ schnell (1-2 Tage).
So ist es nicht, ich brauch sie halt nur nicht 8+h jeden Tag. 3-4 pro Werktag langen vollkommen.

medi
2018-07-21, 07:59:22
Und deine Frau hat ihn dann kaum, dabei arbeitet sie ja schon nur 32h.
Oder teilt ihr euch das und du machst hier nur so einen auf dicken Max ;)


Sie hat ihn morgens und bringt ihn in die KiTa. Ja sie sieht ihn seltener als ich und bejammert das auch regelmäßig. Einzelhandel hat halt kack Arbeitszeiten was Familiendinge angeht.

Sonntag klammer ich mich immer etwas auch wobei der obligatorische 2-3h Familienausflug jeden Sonntag unternommen wird.


Dein Kind ist ja auch scheinbar männlich (ja das macht auch ein Unterschied) und 1 Jahr älter. Hörbücher kenne ich auch werden aber (noch) nicht so gut angenommen.
Mit der Zeit wird das besser, klar.
Ja das mit den Hörbüchern war ne krasse "Entdeckung". Wir kannten das schon von seinen Kumpels, die das recht stark praktiziert hatten. Bei ihm hat meine Mutter das gestartet. Er war mal ne Woche bei ihr (müsste so 4,5-5 Jahre alt gewesen sein) und sie hat ihn dann ne "Weisst du eigentlich wie lieb ich dich hab" CD Abends hören lassen (Das Brauner Hase Teil). Dann gings weiter mit den "Geschichten aus dem Bärenland" und sowas. Mittlerweile hört er Ninjago Hörbücher sowie Chima und die drei ???

Wenn er momentan nicht spurt reicht nicht mal mehr Fernsehverbot (er darf nach der Kita 20-40min schauen), nein es muss ein Medienverbot ausgesprochen werden weil er sonst halt einfach Hörbücher hört, der Sack :freak:

Wie gesagt seine Kumpels fingen viel früher mit Hörbüchern an. Vllt. habt ihr einfach nur noch nicht die Richtigen probiert. Geh halt mal mit ihr in ne Bücherei und lass sie mal schauen. Da gibts auch viel Zeug für Mädels. Danach haste viel entspanntere Abende und ein neues Druckmittel :D

maximum
2018-11-07, 17:49:00
Ich hab mir jetzt folgendes überlegt (weiterhin 40h-Woche):

Mo-Do 7:30-17 Uhr und Fr 6:30-15 Uhr. So komme ich jede Woche auf +4h und kann jede 2. Woche freitags freinehmen. Mal sehen wie das so läuft. Ich würde zwar lieber immer schon etwas eher anfangen Mo-Do (7-16:30) aber ich soll regelmäßig bis 17 Uhr bleiben und hab keine Lust jedesmal nachzufragen ob ich heute/morgen/Tag xy mal eher gehen kann. Nur freitags ist 15 Uhr die Deadline.

Timolol
2018-11-07, 21:36:09
Ich war ja mal im 3 Schicht Betrieb. 35h Woche. Fast 10 Jahre lang. Bevor ich dann ausgeflippt bin 25h Woche beantragt. Das war dann aber 6 Wochen arbeit und 3 Wochen frei. Das Wohlbefinden hat sich deutlich verbessert, aber die Extreme zwischen arbeit und "Urlaub" + Schicht waren mir u.a. zu hoch.
Nun andere Abteilung 25h Wochen Gehalt mitgenommen und nun Normale Flexible Arbeitszeiten und 35h Woche. Macht schon sehr viel mit einem. Dann nebenbei noch Arbeiten in meiner Werkstatt, komme ich aber auch auf 70h+ die Woche.

Wichtig ist m.E. eine Konstante reinzubringen. 4 Tage arbeiten und 3 Tage Frei ist wieder so ein Extrem. Dann lieber jeden Tag 1h weniger. Fickst deinen Geist und den Körper einfach weniger.

maximAL
2018-11-07, 21:38:02
Ich hätte ja schon gern die 5 Tage Woche wieder, bei uns wird z.Z. die 6 Tage Woche erwartet...

Timolol
2018-11-07, 21:41:26
Bei uns auch. Habe mich da aber entschieden dagegen gestellt. Wurde so akzeptiert und das zuviel an Aufträgen konnte ich auswärts geben.

Fragman
2018-11-08, 06:48:08
Ich hätte ja schon gern die 5 Tage Woche wieder, bei uns wird z.Z. die 6 Tage Woche erwartet...

Wie wird das denn extra bezahlt?
Ein Tag Wochenende weg, bei normaler Überstundenbezahlung lohnt sich das eigentlich nicht so richtig, da muss ja ein fetter Bonus oben drauf kommen?

maximAL
2018-11-08, 07:51:46
Wie wird das denn extra bezahlt?
Ein Tag Wochenende weg, bei normaler Überstundenbezahlung lohnt sich das eigentlich nicht so richtig, da muss ja ein fetter Bonus oben drauf kommen?
50% Bonus. Aber auch dann hat man nach ein paar Wochen keine Lust mehr.

GSXR-1000
2018-11-08, 08:38:48
Ich hab mir jetzt folgendes überlegt (weiterhin 40h-Woche):

Mo-Do 7:30-17 Uhr und Fr 6:30-15 Uhr. So komme ich jede Woche auf +4h und kann jede 2. Woche freitags freinehmen. Mal sehen wie das so läuft. Ich würde zwar lieber immer schon etwas eher anfangen Mo-Do (7-16:30) aber ich soll regelmäßig bis 17 Uhr bleiben und hab keine Lust jedesmal nachzufragen ob ich heute/morgen/Tag xy mal eher gehen kann. Nur freitags ist 15 Uhr die Deadline.

Im baugewerbe sind solche regelungen waehrend der sommerarbeitszeit (41 wochenstunden) zwischen april und oktober auch ueblich.
Da wird gerne in dieser zeit jeden tag 9,25 stunden gearbeitet, freitags 7,5 und jeden 2. Freitag frei.
Hab ich selbst mal mitgemacht ne ganze zeit, da die kaufmaennischen angestellten gleicher logik folgten. Im winter war die arbeitszeit dann 7,5 stunden taeglich.
War fuer den betrieb deutlich effizienter, ich persoenlich fands auch sehr angenehm. Sofern moeglich wurden die freien freitage auch mal gewechselt, um brueckentage zu nutzen oder zum beispiel der freitag vor pfingsten war dann eben auch ein freier freitag.
Ich fands sehr gut, die stunde mehr jeden tag merkt man, grad im sommer kaum, zumal wenn wie in meinem fall mittags- und fruehstueckspausen durchbezahlt werden, weil faktisch aus arbeitstechnischen gruenden diese zeiten am arbeitsplatz verbracht wurden.
Ich wuerde so einer loesung jeden tag wieder zustimmen.

maximum
2018-11-08, 16:46:10
Okay also handhaben das doch auch andere so, ich hab ne Weile gegoogelt und keine passenden Erfahrungen gefunden. Jetzt kommt die Vorweihnachtszeit, die ist ja sowieso nicht ganz so repräsentativ. Vermutlich wird sich erst nächstes Jahr rausstellen, wie gut ich damit zurecht komme.