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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum wird vor Alkohol nicht genauso gewarnt wie vor Tabak?


Gast
2018-07-26, 00:21:39
Die Zigaretten- und Tabakschachteln an den Supermarktkassen sind mit Abschreckbildern nur so vollgepflastert. Warum werden nicht gleichermaßen auch verspeisbare Alkoholika mit Horror-Bildern vollgepflastert?

Ich kenne sooooo viele Leute, die direkt oder indirekt an den Folgen von Alkohol verreckt sind. Heute gerade erst mein Vater, der zwar auch an Parkinson litt, aber darüber hinaus auch noch jahrelang mit Alkoholismus zu kämpfen hatte, was in diversen Komplikationen (Leber, Nieren, Nervensystem...) resultierte und zur zusätzlichen Schwächung des Organismus führte... und da braucht es dann nur eine Lungenentzündung + damit einhergehende Komplikationen = R.I.P

Trinkbarer Alkohol, den man in den Konsumpalästen so zu kaufen bekommt, dürfte vom Schädlichkeitsindex mindestens genauso schlimm wie Tabakwaren sein, denn bei hunderttausenden Konsumenten resultiert der Alkoholgenuss in: zerstörte Familien, Obdachlosigkeit & Gosse, Leber- und Nierenerkrankungen, Krebs, diverse Stoffwechselerkrankungen wie Gicht, Rhabdomyolyse... und vieles mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Alkoholkrankheit#Folgekrankheiten

https://de.wikipedia.org/wiki/Alkoholkrankheit

Ist es also nicht an der Zeit Anti-Alkohol Kampagnen zu starten und den Genuss von Alkohol konsequent zu bekämpfen? Müsste nicht an jeder Wodka-Flasche eine Warnung abgebildet sein?

Eddyk
2018-07-26, 08:38:35
Um es Abzukürzen:

Grundnahrungsmittel der Deutschen, was wäre Oktoberfest ohne Bier?
Geschichtliche Aspekte (bzgl. Bier)
Die Alternativen sind keine Option
Steuereinnahmen


Bei harten Sachen stimme ich dir aber zu.

Lawmachine79
2018-07-26, 08:47:18
Weil Tabak wesentlich schneller süchtig macht als Alkohol. Die meisten, die nicbt Nichtraucher sind, sind Raucher. Wer nicht Nichtalkoholtrinker ist, ist aber kein Alkoholiker. Klingt kompliziert, ist aber einfach ;).

Die Zigaretten- und Tabakschachteln an den Supermarktkassen sind mit Abschreckbildern nur so vollgepflastert. Warum werden nicht gleichermaßen auch verspeisbare Alkoholika mit Horror-Bildern vollgepflastert?

Da habe ich auch schon eine Idee:
http://www.chilloutzone.net/bild/schalke-fan.html

taddy
2018-07-26, 08:59:39
Ich denke, dass die Alkohollobby einfach etwas Einflussreicher ist als die Tabaklobby.

Zudem sind die Folgen für andere (im allgemeinen) nicht so leicht fassbar wie beim Tabakrauch. Alkohol schädigt in erster Linie dem eigenen Körper.

Weitere Punkt: die Abhängigkeit von nicotin ist erheblich höher als bei einer Vielzahl anderer Suchtmittel

Zudem hat Alkohol eine weitaus längere "Geschichte" und ist Bevölkerungstechnisch stärker präsent als es der Nikotinabusus ist.

Kamikaze
2018-07-26, 09:15:32
Weil Alkohol Spaß macht und Rauchen nicht ;D

Lowkey
2018-07-26, 09:19:43
Alle Menschen in Pflegeberufen, die ich kenne, verbrauchen pro Woche einen halben Kasten Wein oder Bier. Nimmt man ihnen den Alkohol weg, dann bricht unser Pflegesystem zusammen.

Flyinglosi
2018-07-26, 09:22:20
Alle Menschen in Pflegeberufen, die ich kenne, verbrauchen pro Woche einen halben Kasten Wein oder Bier. Nimmt man ihnen den Alkohol weg, dann bricht unser Pflegesystem zusammen.

Das galt quasi für die gesamte (westliche) Wirtschaft jahrzehntelang im Bezug auf Zigaretten.

Wobei ich die Idee mag, dass Suchtmittel unsere Wirtschaft am Leben erhalten :freak:

Palpatin
2018-07-26, 09:30:30
Rein statisitsch konsumieren ja über 90% der deutschen Alkohol während nur 20% rauchen.
Rechnet man jetzt die ca. 130000 Tabakopfer pro Jahr auf die 20% um und im Gegenzug die ca 70.000 Aklkohlopfer auf die 90% ist Tabak fast um den Faktor 10 gefährlicher als Alkohol :eek:.

Monger
2018-07-26, 09:40:37
Alkohol ist einfach viel traditionsreicher. Die moderne Zigarette ist ja keine 100 Jahre alt, aber Alkohol gibt es nahezu unverändert seit Jahrtausenden. Das hat sich tief in die Kultur eingegraben.
Alkohol wird auch genutzt, um gezielt bestimmte Gemütszustände herbeizuführen: um zu enthemmen (Bier), zu beruhigen (Schnaps), um sich aufzuputschen (Mixgetränke mit Coffein und Zucker), um die Libido anzufeuern (ein Glas Wein)...

Jeder kann sich kleine Menge Alkohol zu Hause herstellen, Vergärungsprozesse passieren überall, und Destillation ist auch nicht so schwierig.

So wie Zigaretten gerne gegen Nervosität und Heißhunger genutzt werden, wird Alkohol gerne bei Depressionen konsumiert.

Andererseits hat die Industrie in den letzten Jahrzehnten schon dazu gelernt. Als ich als Kind am Schnaps meines Vaters genippt habe, schmeckte der absolut widerlich. Erst mit Mitte 20 habe ich so ganz langsam Geschmack an Schnäpsen und Likören gefunden. Auch Bier war mMn oft früher viel bitterer als die "leichten" Sorten heute.

Ich will nur sagen: es wird sehr schwierig werden, den Zugang zu Alkohol einzugrenzen, ohne die Ursachen für den Alkoholkonsum gleich mitanzugehen.
Aber ja, die Zeit dafür ist eigentlich überfällig.

Simon Moon
2018-07-26, 09:41:03
Weil Tabak wesentlich schneller süchtig macht als Alkohol. Die meisten, die nicbt Nichtraucher sind, sind Raucher. Wer nicht Nichtalkoholtrinker ist, ist aber kein Alkoholiker. Klingt kompliziert, ist aber einfach ;).




Nicht, dass ich dir da unrecht gäbe, aber so eine verklausulierte Formulierung kann auch nur von einem Juristen kommen...




Generell würd ich sagen, wird mittlerweile jedoch mehr als ausreichend gewarnt bzw. war schon vor den Warnbildern und Texten auf Kippen Packungen bekannt, wie schädlich die Auswirkungen vom Rauchen sind. Wer erzählt, er hätte nichts von den möglichen Folgen einer Sucht gewusst, belügt sich nur selber und will keine Verantwortung für sein Handeln übernehmen. Ich find da auch nichts schlimmer, als Leute die sich besaufen und dann im nachhinein (oder noch besser währenddessen) rumjammern, dass sie doch eigentlich nicht mehr trinken wollen. Das betrifft jetzt vielleicht nicht die wirklichen Hardcore-Alkoholiker, welche schon körperlich abhängig sind und Alkohol brauchen, damit sie keinen Tremor bekommen - aber um auf dieses Level zu kommen, muss man wirklich abartig viel saufen...

Simon Moon
2018-07-26, 09:45:19
Andererseits hat die Industrie in den letzten Jahrzehnten schon dazu gelernt. Als ich als Kind am Schnaps meines Vaters genippt habe, schmeckte der absolut widerlich. Erst mit Mitte 20 habe ich so ganz langsam Geschmack an Schnäpsen und Likören gefunden. Auch Bier war mMn oft früher viel bitterer als die "leichten" Sorten heute.


Das liegt eher an deinen Geschmacksknospen, als an der Industrie.

#44
2018-07-26, 09:49:15
Andererseits hat die Industrie in den letzten Jahrzehnten schon dazu gelernt. Als ich als Kind am Schnaps meines Vaters genippt habe, schmeckte der absolut widerlich. Erst mit Mitte 20 habe ich so ganz langsam Geschmack an Schnäpsen und Likören gefunden. Auch Bier war mMn oft früher viel bitterer als die "leichten" Sorten heute.
Ich halte diese These für gewagt.

Gerade die Wahrnehmung von Bitterkeit ändert sich mit dem Alter recht stark.
Das Kinder keinen Spinat mögen ist kein Klischee, das von ungefähr kommt.

Monger
2018-07-26, 09:52:05
Rein statisitsch konsumieren ja über 90% der deutschen Alkohol während nur 20% rauchen.
Rechnet man jetzt die ca. 130000 Tabakopfer pro Jahr auf die 20% um und im Gegenzug die ca 70.000 Aklkohlopfer auf die 90% ist Tabak fast um den Faktor 10 gefährlicher als Alkohol :eek:.
Das sind ja nur die Alkoholiker. Aber auch Nicht-Alkoholiker haben durch Alkohol eine gesenkte Lebenserwartung. Alkohol hat z.B. ein beträchtliches Krebsrisiko, das geht logischerweise in die Statistik nicht ein.

Palpatin
2018-07-26, 09:56:06
Das sind ja nur die Alkoholiker. Aber auch Nicht-Alkoholiker haben durch Alkohol eine gesenkte Lebenserwartung. Alkohol hat z.B. ein beträchtliches Krebsrisiko, das geht logischerweise in die Statistik nicht ein.
Nein da ist Krebs etc schon mit eingerechnet. Bezieht sich also nicht ausschließlich auf die ca. 1,8 Millionen Alkis. Dazu kommt das es zig Studien gbit die z.B. Rotwein in maßen eine gesteigerte Lebenserwartung bescheinigen.

Gast
2018-07-26, 10:16:32
Weil Tabak wesentlich schneller süchtig macht als Alkohol.
Ist dem so?
Meines Wissens ist für die Alkoholsucht vor allem eine bestimmte Genkombination verantwortlich. Hat man diese Kombination nicht, dann ist man relativ resistent gegen die Alk-Sucht. Weist man allerdings diese Kombi auf dem Allel auf, dann geht es mit der Sucht sehr schnell... (Biologen, Mediziner bzw. Humangenetiker an Bord?)


Da habe ich auch schon eine Idee:
http://www.chilloutzone.net/bild/schalke-fan.html
Das ist ein gutes Abschreckbild ;)

Monger
2018-07-26, 10:30:48
Nein da ist Krebs etc schon mit eingerechnet.
Sorry, aber das kann es gar nicht. Wenn Tod durch Krebs diagnostiziert wird, wird nicht nachgefragt was für einen moderaten Alkoholkonsum der hatte. Das fällt in der Statistik hinten raus.

Nein da ist Krebs etc schon mit eingerechnet. Bezieht sich also nicht ausschließlich auf die ca. 1,8 Millionen Alkis. Dazu kommt das es zig Studien gbit die z.B. Rotwein in maßen eine gesteigerte Lebenserwartung bescheinigen.
Das mit dem Rotwein ist ein Mythos:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/38885/Lebenserwartung-Der-Mythos-vom-Rotwein

Gast
2018-07-26, 10:48:34
Nein da ist Krebs etc schon mit eingerechnet. Bezieht sich also nicht ausschließlich auf die ca. 1,8 Millionen Alkis. Dazu kommt das es zig Studien gbit die z.B. Rotwein in maßen eine gesteigerte Lebenserwartung bescheinigen.
https://www.tagesschau.de/inland/alkohol-richtwerte-lebenserwartung-101.html
http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/alkohol-schon-kleine-mengen-verkuerzen-laut-studie-das-leben-a-1202621.html

Palpatin
2018-07-26, 10:48:57
Das mit dem Rotwein ist ein Mythos:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/38885/Lebenserwartung-Der-Mythos-vom-Rotwein
Das ist von 2003, dazu gibt es mittlerweile aktuellere Studien. Natürlichv weiss man mittlerweile das es nicht der Rotwein ist der das leben verlängern kann sondern die darin enthaltenen Antioxidanten wie z.B. Resveratrol (RESV).

MiamiNice
2018-07-26, 10:53:24
Weil Tabak wesentlich schneller süchtig macht als Alkohol. Die meisten, die nicbt Nichtraucher sind, sind Raucher. Wer nicht Nichtalkoholtrinker ist, ist aber kein Alkoholiker. Klingt kompliziert, ist aber einfach ;).


Da habe ich auch schon eine Idee:
http://www.chilloutzone.net/bild/schalke-fan.html

Das ist nicht korrekt. Alc rangiert auf der Drogen Hitliste auf Platz 5. Tabak, THC und auch LSD oder ETC kommen weit danach. Alc ist die 5. gefährlichste Droge auf der Welt und damit quasi ein legaler "Menschenvernichter" während Extrakte aus Heilkräutern wie z.b. THC, CBD verboten sind aufgrund der Texillobby also wegen Geld. Alc ist auch nur wegen dem Umsatz legal.

Da sieht man mal wieder schön wie dermaßen kaputt unsere Gesellschaft ist. Dazu wird Alc breit akzeptiert und auf anderen Drogen rumgehackt. Quasi alles ist gesünder und macht weniger Abhängig als Alc!


Alkohol toppt LSD
Wenig überraschend war, dass Heroin an erster Stelle des Rankings lag. Es folgten Kokain, Barbiturate, die als Beruhigungs- und Schlafmittel verordnet werden, sowie der Heroinersatzstoff Methadon. Auf Rang fünf jedoch platzierten die Experten bereits den Alkohol, die mit Abstand am weitesten verbreitete Droge. Er rangiert wegen seiner massiven körperlichen Langzeitschäden sowie wegen seiner zerstörerischen sozialen Wirkung besonders weit vorne.

Als zweitgefährlichste frei verkäufliche Droge liegt Tabak auf Platz neun, während die illegalen Rauschmittel Cannabis, LSD, Liquid Ecstasy und Ecstasy lediglich die Plätze elf, 14, 17 und 18 belegen.

https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/news/alkohol_aid_51703.html

Alc sollte verboten werden und Kiffern sollte endlich Gerechtigkeit widerfahren!

Simon Moon
2018-07-26, 12:00:13
Alc sollte verboten werden und Kiffern sollte endlich Gerechtigkeit widerfahren!


Diese Beissreflexe der Kiffer find ich mit zunehmendem Alter langweilig. Mittlerweile stört sich doch an den meisten Orten keine Sau mehr, wenn man kifft oder andere Drogen nimmt, solang man niemandem auf die Eier geht. Klar, in Dunkeldeutschland aka Bayern sieht die Welt wohl noch etwas anders aus, aber in zivilisierten Gebieten ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis es ganz legal wird.

Lawmachine79
2018-07-26, 12:18:55
Das ist nicht korrekt. Alc rangiert auf der Drogen Hitliste auf Platz 5. Tabak, THC und auch LSD oder ETC kommen weit danach. Alc ist die 5. gefährlichste Droge auf der Welt und damit quasi ein legaler "Menschenvernichter" während Extrakte aus Heilkräutern wie z.b. THC, CBD verboten sind aufgrund der Texillobby also wegen Geld. Alc ist auch nur wegen dem Umsatz legal.

Da sieht man mal wieder schön wie dermaßen kaputt unsere Gesellschaft ist. Dazu wird Alc breit akzeptiert und auf anderen Drogen rumgehackt. Quasi alles ist gesünder und macht weniger Abhängig als Alc!




https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/news/alkohol_aid_51703.html

Alc sollte verboten werden und Kiffern sollte endlich Gerechtigkeit widerfahren!
Naja aber auf welcher Grundlage kommt die Liste zusammen? Wenn die sozialen Folgen der Sucht berücksichtigt werden, ist Alkohol natürlich schlimmer als Rauchen. Ich habe noch nie jemanden in seiner Pisse auf einer Parkbank liegen sehen, weil er 4 Zigaretten hintereinander geraucht hat oder der wegen Nikotinkonsums nicht mehr arbeitsfähig ist. Unter dem Gesichtspunkt ist Alkohol natürlich schwieriger.

Ist dem so?
Meines Wissens ist für die Alkoholsucht vor allem eine bestimmte Genkombination verantwortlich. Hat man diese Kombination nicht, dann ist man relativ resistent gegen die Alk-Sucht. Weist man allerdings diese Kombi auf dem Allel auf, dann geht es mit der Sucht sehr schnell... (Biologen, Mediziner bzw. Humangenetiker an Bord?)



Ist natürlich auch nur meine persönliche Lebenserfahrung. Nach meiner ersten Zigarette habe ich mir direkt eine Schachtel gekauft und damit die nächsten 13 Jahre nicht mehr aufgehört. Auf Alkohol kann ich dagegen jederzeit verzichten. Gibt Zeiten, in denen ich viel trinke, gibt Zeiten, in denen ich gar nicht trinke. Ich feiere die Feste, wie sie fallen.

Colin MacLaren
2018-07-26, 12:36:53
Ich habe noch nie jemanden in seiner Pisse auf einer Parkbank liegen sehen, weil er 4 Zigaretten hintereinander geraucht hat oder der wegen Nikotinkonsums nicht mehr arbeitsfähig ist. Unter dem Gesichtspunkt ist Alkohol natürlich schwieriger.


Jemand mit Lungenkrebs ist auch nicht arbeitsfähig.

Alkohol ist bei uns hart in der Kultur verankert. Außerdem dauert es doch schon sehr lange, bis man davon abhängig ist (also so richtig, mit Entzugserscheinungen usw.). Das geht beim Rauchen wesentlich schneller.

Schließlich schadet es mir erstmal nicht direkt, wenn mein Gegenüber was trinkt. Wenn ich in einem völlig verqualmten Zimmer/Club/Restaurant stehe, schon. Eigentlich nervt es schon, wenn die Nachbarn so 16h am Tag Shisha rauchen und sobald ich das Fenster öffne, die ganze Bude nach Qualm stinkt.

taddy
2018-07-26, 12:56:26
Jemand mit Lungenkrebs ist auch nicht arbeitsfähig.

Alkohol ist bei uns hart in der Kultur verankert. Außerdem dauert es doch schon sehr lange, bis man davon abhängig ist (also so richtig, mit Entzugserscheinungen usw.). Das geht beim Rauchen wesentlich schneller.

Schließlich schadet es mir erstmal nicht direkt, wenn mein Gegenüber was trinkt. Wenn ich in einem völlig verqualmten Zimmer/Club/Restaurant stehe, schon. Eigentlich nervt es schon, wenn die Nachbarn so 16h am Tag Shisha rauchen und sobald ich das Fenster öffne, die ganze Bude nach Qualm stinkt.

Genauso ist es, Tabakkonsum ist meiner Meinung nach wirtschaftliche eine größere Katastrophe als Alkoholkonsum. Genauere Quellen habe ich nun nicht, im Tabakatlas war allerdings nachzulesen, dass uns Raucher mehr kosten als das sie "nützen". Steuerlich.

Ich bekomme schon das würgen, wenn ich an der "frischen Luft" hinter einem Raucher herlaufen muss, da wechsel ich gerne die Straßenseite

Alkoholabstürze sind nur deutlich sichtbarer als die Karzinome, Thrombosen und COPD.

Simon Moon
2018-07-26, 13:46:23
Ist dem so?
Meines Wissens ist für die Alkoholsucht vor allem eine bestimmte Genkombination verantwortlich. Hat man diese Kombination nicht, dann ist man relativ resistent gegen die Alk-Sucht. Weist man allerdings diese Kombi auf dem Allel auf, dann geht es mit der Sucht sehr schnell... (Biologen, Mediziner bzw. Humangenetiker an Bord?)


Das ist ein gutes Abschreckbild ;)
https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/alkoholismus-gene-identifiziert/

Gast_TS
2018-07-26, 13:58:25
Ist natürlich auch nur meine persönliche Lebenserfahrung. Nach meiner ersten Zigarette habe ich mir direkt eine Schachtel gekauft und damit die nächsten 13 Jahre nicht mehr aufgehört. Auf Alkohol kann ich dagegen jederzeit verzichten. Gibt Zeiten, in denen ich viel trinke, gibt Zeiten, in denen ich gar nicht trinke. Ich feiere die Feste, wie sie fallen.
Bei meinem Vater war es so, dass er in seinen "jungen Jahren" (bis 40) trinken konnte was er wollte und damit auch wieder relativ problemlos aufzuhören vermochte. Irgendwann in den 40ern erkrankte er dann an Parkinson, und infolge der Krankheit griff er öfters zur Flasche und plötzlich konnte er damit nicht mehr aufhören... (keine Ahnung, welche Hirnstrukturen sich da veränderten. Man liest ja häufig vom GABAergen System. Daher soll ja Baclofen ganz gut als Suchtbekämpfer wirken). Alle paar Monate Entzug, häufige Rückfälle, Depressionen und Aggressionen infolge der Alkoholsucht, sowie diverse alkoholbedingte Leiden (Perniziöse Anämien, Polyneuropathien) ... und wenn er dann mal einen Alk-Anfall hatte, konnte bzw. "musste" er sich eine 0,5er Flasche WODKA auf EX geben und danach noch ein paar Bier kippen um den "Drang" zu befriedigen. Das waren neben der Krankheit selbst sehr schlimme Jahre, sowohl für ihn als auch für uns als Familie. ...

Meinen Onkel, seinen Bruder, hat der Alkohol ebenfalls weggerafft: Alkoholhepatitis, Leberversagen, tot. Ein Grund, weshalb ich mich vom Alkohol so gut es geht fernhalte. Ab und zu ein Gläschen Bier oder Wein ja, aber darüber hinaus fasse ich das Zeug nicht an.

Selbst bin ich gerade etwas apathisch und indeterminiert ob seines Todes. Einerseits sehe ich, dass sein jahrelanges Leiden nun ein plötzliches Ende genommen hat, andererseits ist da dieses Gefühl, dass ich ihn nie wieder sehen und nie wieder mit ihm sprechen werde. 57 ist kein Alter zum Sterben.

Gast
2018-07-26, 14:00:22
Genauso ist es, Tabakkonsum ist meiner Meinung nach wirtschaftliche eine größere Katastrophe als Alkoholkonsum. Genauere Quellen habe ich nun nicht, im Tabakatlas war allerdings nachzulesen, dass uns Raucher mehr kosten als das sie "nützen". Steuerlich.

Ich bekomme schon das würgen, wenn ich an der "frischen Luft" hinter einem Raucher herlaufen muss, da wechsel ich gerne die Straßenseite

Alkoholabstürze sind nur deutlich sichtbarer als die Karzinome, Thrombosen und COPD.
Naja, Alkoholentzug in der Klinik kostet sicherlich einen Haufen Geld. Und jetzt guck mal wieviele Alkoholiker regelmäßig im Entzug sind... da kommt schon ordentlich Asche zusammen. Oder z.B. die ambulante psychiatrische Behandlung von Alkoholikern... auch Unsummen....

Gast
2018-07-26, 14:01:56
https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/alkoholismus-gene-identifiziert/
Sowas in Zukunft als "Schnelltest" wäre eine feine Sache... ;)

Palpatin
2018-07-26, 14:51:34
Jemand mit Lungenkrebs ist auch nicht arbeitsfähig.

Muss nicht immer gleich Krebs sein. In Deutschland werden jährlich über 100.000 Amputationen druchgeführt. Rauchen ist nach Diabetes dafür die zweit häufigste Ursache. So mancher Job lässt sich dann nur noch schwer ausführen.

Roadrunner3000
2018-07-26, 15:15:31
Hier unsere Drogenbeauftragte Marlene Mortler, Tochter eines ehemaligen fränkischen Hopfenbauers:
https://pbs.twimg.com/media/DahgIAuXcAElmrs.jpg
http://www.brauer-bund.de/download/Archiv/Veranstaltungen/Marlene%20Mortler%20MdB%20Rainer%20Erdel%20MdB.JPG
Und das Merkel:
http://img.welt.de/img/politik/crop130231009/8280713118-ci3x2l-w580-aoriginal-h386-l0/Oktoberfest-in-Berlin.jpg

Überall Freude in den Gesichtern. Kein Wunder bei solch einer tollen Lobby-Zusammenarbeit.

Shaft
2018-07-26, 15:17:49
Gute Frage

Sehr viele aus meiner Familie und Umkreis sind durch Alkohol verstorben, keine über 65 Jahre geworden, mein Vater wurde 45.

Alle zudem starke Raucher gewesen, was sicher dem Körper auch belastete und Schäden verursachte. Dennoch, kein Krebsfall bisher oder Lungenschäden irgendwelcher Art.

Dabei gilt Alkohol als die Droge schlechthin, noch vor Tabak.

taddy
2018-07-26, 16:43:41
Dabei gilt Alkohol als die Droge schlechthin, noch vor Tabak.

Vllt in deiner Blase, bei mir ist es umgekehrt..

Shaft
2018-07-26, 18:39:45
Vllt in deiner Blase, bei mir ist es umgekehrt..

Welcher Blase?

taddy
2018-07-26, 19:03:24
Welcher Blase?

Soziale Blase/Filterblase

Ich wüsste nicht, dass deiner Aussage eine breite Masse zustimmen würde

Shaft
2018-07-26, 20:41:04
Soziale Blase/Filterblase

Ich wüsste nicht, dass deiner Aussage eine breite Masse zustimmen würde


Sagen aktuelle Zahlen 2017, Alkohol Nummer 1, mit großen Abstand folgen Zigaretten und sonstige Rauschmittel.

Dennoch werden doppelt soviele Rauchertote beklagt, als Tote durch Alkohol.

Flyinglosi
2018-07-26, 21:51:05
Alle zudem starke Raucher gewesen, was sicher dem Körper auch belastete und Schäden verursachte. Dennoch, kein Krebsfall bisher oder Lungenschäden irgendwelcher Art.

Starkes Rauchen über längere Zeit und kein Lungenschaden schließt sich real gesehen aus. Mag sein, dass nichts diagnostiziert wurde (weil nicht direkt störend/gefährlich) aber ohne Schädigung der Lungen kannste nicht rauchen.

Nebenbei: Wenn mir jemand bei solchen Themen mit volkswirtschaftlichen Schaden kommt, dreht es mir den Magen um. Der letzte Grund für mich keine Suchtmittel zu konsumieren wäre wohl die allgemeine Kostenoptimierung...

Andere Überlegung: Bei jedem Alkoholiker den ich kenne/gekannt habe, lief schon vorher so einiges schief (z.b. soziale Probleme). Rauchen dagegen fängt man auch mal aus einer Dummheit/Laune heraus an.

Mir selbst fehlt aber auch ein wenig die Fantasie, wie sehr man sich anstrengen muss, um mit dem Trinken anzufangen. Wenn ich bei mir eine gewisse Gewohnheit beim Alkoholkonsum erkenne, lasse ich es einfach wieder...

doublehead
2018-07-26, 22:20:01
Das ist von 2003, dazu gibt es mittlerweile aktuellere Studien. Natürlichv weiss man mittlerweile das es nicht der Rotwein ist der das leben verlängern kann sondern die darin enthaltenen Antioxidanten wie z.B. Resveratrol (RESV).
Und man weiss auch ganz genau, dass der Konsum von kleinen Mengen Alkohol Krebs auslösen kann. Es gibt keine ungefährliche Dosis. Und wenn man sich erstmal eine Krebsart eingefangen hat, dann nützen einem die anderen positiven Effekte des Rotweins auch nichts mehr.


Schließlich schadet es mir erstmal nicht direkt, wenn mein Gegenüber was trinkt.
Es gibt Leute, die werden durch Alkoholkonsum aggressiv. Teilweise sogar extrem aggressiv. Das musste ich leider schon erleben bei Bekannten, die im nüchternen Zustand absolut friedliebend sind.
Das kann Dir also unmittelbar schaden.

JaniC
2018-07-26, 22:33:20
https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/alkoholismus-gene-identifiziert/

Interessant, ob man das schon testen kann?

Meinen Vater habe ich Freitag beerdigt, 67, Darmkrebs, hatte gestreut. Starker Raucher und abends immer Bier gesoffen. Keine Entzüge oder so, aber schon Alki.

Hält mich trotzdem nicht davon ab, relativ "normal" (für einige sicherlich viel zu viel) Alkohol zu konsumieren.

Es gibt 1000 Faktoren, klar erhöhen einige Lebensmittel bestimmte Risiken, aber was willste machen?
Klar, kann Straight Edge Veganer werden.. dann werde ich vielleicht 110. Oder ich sterbe trotzdem mit 50 oder mit 40 oder was weiss ich.

doublehead
2018-07-26, 22:43:00
Es gibt 1000 Faktoren, klar erhöhen einige Lebensmittel bestimmte Risiken, aber was willste machen?
Bekannte Risiken minimieren?

Sorry, aber das ist so Larifari was Du sagst. Aber jeder hat natürlich das Recht mit seinem Leben russisch Roulette zu spielen.

Und an den Threadersteller: Herzliches Beileid!

JaniC
2018-07-26, 22:48:42
Und dann? Lebst irgendwo an einer Straße und die ganzen Ultrafeinstaubteile sorgen dann trotzdem für Lungenkrebs.

Oder es stellt sich raus, du hast 10 Jahre jeden Tag in einem Büro gearbeitet, wo das Gebäude mit sonstwas belastet war. Upsi.

Oder hast in der Nähe eines AKWs gelebt, wo nachgewiesenermaßen die Leukämiecluster sind...

Oder hast alles richtig gemacht, warst nie irgendwas ausgesetzt und kriegst trotzdem mit 49 Krebs. Passiert.

Es gibt soviele Faktoren, denen du im Laufe des Lebens ausgesetzt bist.
Komplett auf Alkohol zu verzichten, der in vielen Formen lecker ist, ein wichtiger gesellschaftlicher und sozialer Faktor ist und auch noch Spaß macht - kann man machen. Aber ob sich das auszahlt?
Kann ja jeder selbst entscheiden, wie er sein Leben leben will. Finde dieses "möglichst alt werden" Kredo aber auch nicht unanfechtbar.
Guck dir "Alter" doch mal an. Wirst lahm, blind, doof, taub, impotent..

Gast
2018-07-26, 22:51:23
Und an den Threadersteller: Herzliches Beileid!
Danke.

Was Alkoholkrankheit wirklich heißt, bekommt man meistens erst dann mit, wenn man in der Familie Betroffene hat und eine Entzugsklinik einige Male von innen gesehen hat. Das ist schlimm, da tuen sich Abgründe auf; und die Alkoholabhängigen leiden extrem. Mein Vater ist häufig vor mir zusammengebrochen und hat geweint, dass es ihm sooo schwer falle damit aufzuhören. Übrigens ein ehemals gestandener Mann, welcher große Ähnlichkeit zu Sean Connery hat(te). Wenn man den Verfall so schleichend mitbekommt und dann ein Häufchen Elend das letzte ist, was man von seinem Vater sieht. Das tut weh. Und er ist sicherlich nicht der einzige (gewesen).

Roadrunner3000
2018-07-27, 11:07:08
Man müsste noch nicht einmal diese abschreckenden Bilder wie auf den Zigarettenschachteln auf die Flaschen drucken.
Würde vielleicht schon reichen, wenn man statt "Alkohol" ab sofort überall das Wort "Nervengift" verwendet.

Gestern irgendwo gesehen, dass es momentan wohl voll trendy ist, unter der Dusche solch Nervengift zu konsumieren und sich dabei zu fotografieren...

taddy
2018-07-27, 12:04:45
Man müsste noch nicht einmal diese abschreckenden Bilder wie auf den Zigarettenschachteln auf die Flaschen drucken.
Würde vielleicht schon reichen, wenn man statt "Alkohol" ab sofort überall das Wort "Nervengift" verwendet.

Gestern irgendwo gesehen, dass es momentan wohl voll trendy ist, unter der Dusche solch Nervengift zu konsumieren und sich dabei zu fotografieren...

Es war auch Mal trendy Waschmittel zu schlucken, zwar nur bei den amerikanischen Jugendlichen, aber meiner Meinung nach sollte man sich von allen Trends fernhalten

Palpatin
2018-07-27, 12:16:29
Würde vielleicht schon reichen, wenn man statt "Alkohol" ab sofort überall das Wort "Nervengift" verwendet.

So positiv scheint das Wort nimmer zu sein. Bei den Zutaten des Hustensafts den meine Frau aktuell nimmt steht 30% Ethanol und nicht für Kinder unter 6 Jahre geeignet. :freak:

Colin MacLaren
2018-07-27, 12:32:00
Es gibt Leute, die werden durch Alkoholkonsum aggressiv. Teilweise sogar extrem aggressiv. Das musste ich leider schon erleben bei Bekannten, die im nüchternen Zustand absolut friedliebend sind.
Das kann Dir also unmittelbar schaden.

Das werde ich auch. Als auf dem Weinfest der Zugführer im leeren Zug (und letzten) Zug mir und den anderen Fahrgästen auf dem Bahnsteig die Tür zuschlug und uns in der Pampa sitzen ließ habe ich dem Zug mein Weinglas hinterher geworfen. :freak:

Ich halte in jungen Jahren (also bis 25) den Gruppenzwang beim Ruachen sogar für größer. Wenn wir früher in 10er-Gruppen in die Studentendisko einrückten und einer wollte "eine rauchen" dann gingen 9 Leute raus und der arme Colin stand alleine da :redface:

medi
2018-07-27, 15:08:02
Um es Abzukürzen:

Grundnahrungsmittel der Deutschen, was wäre Oktoberfest ohne Bier?
Geschichtliche Aspekte (bzgl. Bier)
Die Alternativen sind keine Option
Steuereinnahmen


Bei harten Sachen stimme ich dir aber zu.

Mein Vater ist durch Wein nach Römerart zum Alki geworden - sprich Wein mit Wasser verdünnt. Die Leber hat es trotzdem fast übern Jordan geschafft.
Alkohol ist ein Gift was auf verschiedenste Wege den Körper schädigt. Das sollte man den Menschen mal täglich ins Gedächtnis rufen.

Und ja ich trinke auch ab und an ein Gläschen Wein oder nen Schluck Whiskey - bin also weiss Gott kein Anti-Alkoholiker.

Roadrunner3000
2018-07-27, 15:41:37
Ja klar. Bin ich ja auch nicht, auch wenn ich ganz genau weiß, was ich mir damit antue.
Kann ja wohl auch kaum jemand leugnen, dass die enthemmende Wirkung nicht auch schon irgendwann für wahnsinnig lustige Momente gesorgt hat.
Aber das ist ja auch nicht wirklich Thema.
Wichtiger ist eher, dass so gut wie nichts mehr für die Aufklärung getan wird. Jedenfalls empfinde ich das in meinem Umfeld und den Medien so. Alk wird dabei mit meist so emotionaler Werbung angepriesen, dass dabei tatsächlich eine nachhaltige Wirkung erzielt wird.
Was fehlt, sind die mindestens genau so lauten Warnungen. Wo sind die Kampagnen?
Das höchste der Gefühle ist noch ein vergilbtes "Don't drink and drive" Schild am Straßenrand.
Und da kann ich schwer glauben, dass das nur "versäumt" wurde. Ich glaube da eher an Vorsatz.
Und ich bin eigentlich alles nur kein Verschwörungstheoretiker. Aber ich denke, dass da noch wesentlich mehr Druck aufbauen, wie die Alk-Industrie selbst. Wer müsste denn evtl. alles noch Leute entlassen, wenn zB plötzlich kaum noch jemand wegen Alk behandelt werden muss, wenn kaum noch jemand zur MPU müsste, etc... Glaubt man den Statistiken, ist die zweithäufigste Krankenhausdiagnose der Alkoholmissbrauch.

Gast
2018-07-28, 01:23:16
Aber ich denke, dass da noch wesentlich mehr Druck aufbauen, wie die Alk-Industrie selbst. Wer müsste denn evtl. alles noch Leute entlassen, wenn zB plötzlich kaum noch jemand wegen Alk behandelt werden muss, wenn kaum noch jemand zur MPU müsste, etc... Glaubt man den Statistiken, ist die zweithäufigste Krankenhausdiagnose der Alkoholmissbrauch.
Stimmt schon. Da hängt ein großer Rattenschwanz dran. Viele Berufsgruppen, die von dem Leid anderer profitieren...

Poook
2018-07-28, 01:51:36
Die Geburtenrate ist so schon gering genug, eine Alkoholreduzierung würde diese komplett ruinieren.

Monger
2018-07-28, 09:19:48
Würde vielleicht schon reichen, wenn man statt "Alkohol" ab sofort überall das Wort "Nervengift" verwendet.

"Zellgift" wäre treffender.

Rooter
2018-07-28, 12:01:25
Wenn ich bei mir eine gewisse Gewohnheit beim Alkoholkonsum erkenne, lasse ich es einfach wieder...:uclap:
Und wenn es dann schon zu spät ist und du in der Sucht steckst?

Die Geburtenrate ist so schon gering genug, eine Alkoholreduzierung würde diese komplett ruinieren.;D

MfG
Rooter

Dicker Igel
2018-07-28, 12:26:56
Die Frage vom Thema kann man doch auch auf minderwertige Lebensmittel münzen, Chemie af etc, oder Klamotten, die schon wie'n Chemiewerk stinken ... Imo alles Heuchelei! Normalerweise müsste man diese Schreckbildchen viel öfters sehen, und nicht nur auf Tabakprodukten ... Aber Fressen und Klamotten "überbesteuern" lässt sich dann wohl auch nicht der letzte Michel gefallen - beim Alk würde es halt zum Bürgerkrieg kommen, bspw Sterni für 2,50 die Pulle(ohne Pfand), woohoo, DE in Flammen :freak:

Gast
2018-07-28, 15:01:22
Die Frage vom Thema kann man doch auch auf minderwertige Lebensmittel münzen, Chemie af etc, oder Klamotten, die schon wie'n Chemiewerk stinken ... Imo alles Heuchelei! Normalerweise müsste man diese Schreckbildchen viel öfters sehen, und nicht nur auf Tabakprodukten ... Aber Fressen und Klamotten "überbesteuern" lässt sich dann wohl auch nicht der letzte Michel gefallen - beim Alk würde es halt zum Bürgerkrieg kommen, bspw Sterni für 2,50 die Pulle(ohne Pfand), woohoo, DE in Flammen :freak:
Sorry, aber das ist ein dämlicher Vergleich. Alkohol ist einwandfrei als Übeltäter vieler Krankheiten nachgewiesen! Nahrung / Lebensmittel brauchst Du zum Über(leben). Klar, ein Zuviel an bestimmten Lebensmitteln (z.B. Zucker) kann zu Krankheiten führen, aber das heißt nicht per se, dass z.B. Zucker bzw. andere Kohlenhydrate schädlich sind. Außerdem unterliegt die Lebensmittelindustrie strengen Kontrollen und es kommt bei Ungewissheiten sofort zum medialen Furor. Erinnerst Du dich noch an die Acrylamid-Geschichte?

Heute ist die Beerdigung gewesen. Ich habe meinen Papa im Alter von 57 Jahren der Erde zurückgegeben. Unbegreifliche Sache, wenn man den kalten leblosen Körper des Papas im Sarg liegen sieht. Vor kurzem noch da, und dann schnipps, GONE. Dabei hätte er noch gut und gerne weitere 20 Jahre leben können... ich hoffe er schwirrt da irgendwo im Äther zwischen SOL und Alpha Centauri rum...

Gast
2018-07-28, 15:23:09
:uclap:
Und wenn es dann schon zu spät ist und du in der Sucht steckst?


Eben.
Einige haben überhaupt keine Vorstellung darüber...

Alkoholsucht und Entzug sind - soweit man dafür genetisch anfällig ist - schlimmer als Heroinsucht.

Flyinglosi
2018-07-28, 16:58:50
:uclap:
Und wenn es dann schon zu spät ist und du in der Sucht steckst?

Ich wollte ja zum Ausdruck bringen, dass Alkohol (bei mir) scheinbar nicht schnell genug zur Sucht führt, um ein Risiko darzustellen.

Mir fehlt da im Verhältniss zu anderen Suchtmitteln (z.b. Zigaretten) ein wenig die Fantasie, wie lange ich regelmässig wieviel trinken müsste, um plötzlich nicht mehr ohne zu können.

Ich bin aber genererell ein Fan von Eigenverantwortung (wenns nicht anders geht eben auch bei der Aufklärung, sprich, man kann sich ja über sie Substanzen informieren, welche man konsumiert). Mir schwingt da gerade auf dieser Seite ein wenig zuviel Hysterie bzw. Verteufelung mit. Was stört sich z.b. Roadrunner3000 daran, dass irgendjemand in der Dusche trinkt?

Daredevil
2018-07-28, 17:06:08
Weil Tabak einfach nur schädlich ist, währenddessen Alkohol schädlich ist und einen Hemmungsloser, lockerer und lustiger macht. Die perfekte ( legale ) Partydroge.


Wenn Alkohol den Alltag bestimmt bzw. das Wochenende jede Woche, ist das natürlich traurig. :(

Sven77
2018-07-28, 17:33:40
:uclap:
Und wenn es dann schon zu spät ist und du in der Sucht steckst?


Ähm nein, so schnell geht das nicht

Gast
2018-07-28, 18:17:50
währenddessen Alkohol schädlich ist und einen Hemmungsloser, lockerer und lustiger macht.

Das sind Heroin, Kokain und Methamphetamin ebenfalls.

taddy
2018-07-28, 18:38:54
Weil Tabak einfach nur schädlich ist, währenddessen Alkohol schädlich ist und einen Hemmungsloser, lockerer und lustiger macht. Die perfekte ( legale ) Partydroge.


Wenn Alkohol den Alltag bestimmt bzw. das Wochenende jede Woche, ist das natürlich traurig. :(

+1

aufkrawall
2018-07-28, 18:53:40
Die perfekte ( legale ) Partydroge.

Besonders, wenn man gerne mit Glasflaschen am Kopf verletzt werden will.

Rooter
2018-07-28, 19:01:49
... lockerer und lustiger macht. Die perfekte ( noch nicht legale ) Partydroge.Du beschreibst Canabis. Das nimmt aber (zum Glück) nicht alle Hemmungen und macht nicht (manche) Aggro.

MfG
Rooter

Daredevil
2018-07-28, 19:04:45
Das letzte was ich jemals machen würde ist vor der Party zu kiffen, das lähmt mich total. Generell ist das Zeug Gift für meinen Körper. Ist aber halt auch von Typ zu Typ anders.

@aufkrawall
Dein Name ist Programm. :D

Monger
2018-07-28, 20:14:39
Ich wollte ja zum Ausdruck bringen, dass Alkohol (bei mir) scheinbar nicht schnell genug zur Sucht führt, um ein Risiko darzustellen.

Manche sind dafür anfällig, manche nicht. Gibt leider noch keinen Test, um das vorher festzustellen.

Ich weiß noch, glaub letztes Jahr gab es ne Studie, die Frauen grundsätzlich von Alkohol abrät. Man, war das ein Shitstorm danach.

Rooter
2018-07-28, 20:29:25
Man, war das ein Shitstorm danach.Shitstorm von Männern oder von Frauen?

MfG
Rooter

Monger
2018-07-28, 20:41:18
Shitstorm von Männern oder von Frauen?

MfG
Rooter
Beide. Frauen, weil sie kein schlechtes Gewissen haben wollen wenn sie saufen, und Männer, weil sie keine Frauen mehr abfüllen sollen.

Ich erinner mich an die Argumente nicht mehr im Detail, aber dass Alkohol per se für bestimmte Bevölkerungsgruppen schlicht ungeeignet ist, war schon ein Tabubruch.

Flyinglosi
2018-07-28, 21:37:59
Alkoholsucht und Entzug sind - soweit man dafür genetisch anfällig ist - schlimmer als Heroinsucht.

Ist das reine Polemik, oder kann man das irgendwie mit Fakten untermauern bzw. argumentieren?

Gast
2018-07-28, 23:35:22
Ist das reine Polemik, oder kann man das irgendwie mit Fakten untermauern bzw. argumentieren?
Nein, das ist keine Polemik, sondern Stand der Forschung (siehe PubMed - NCBI). Wenn Du die Veranlagung dafür hast, dann ist eine "Entwöhnung" schwieriger als bei Heroin & Methamphetamin. Es ist Russisch Roulette: hast Du die Gen-Kombi, bist Du am Arsch, hast Du die Gen-Kombi nicht, dann bist Du relativ resistent dagegen...

Mosher
2018-07-29, 09:22:42
Ist das reine Polemik, oder kann man das irgendwie mit Fakten untermauern bzw. argumentieren?
Reine Polemik bzw. so pauschal einfach nicht zutreffend.

Weiterhin finde ich, ist Sucht etwas extrem subjektives und es ist auch blödsinnig, diese in Kategorien wie körperliche und psychische Abhängigkeit zu pressen. Sicher, für einige Aspekte, wie den klinischen Entzug spielt es sicher eine Rolle, aber für den Betroffenen zählt zumindest erstmal nur das empfundene Leiden.

Ich hatte in meiner Jugend eine längere Phase (insgesamt ca. 6-7 Jahre), in der ich intensiv verschiedene Substanzen konsumiert habe.

Alkohol
Zigaretten
Cannabis
Pilze, LSD und andere Halluzinogene
Amphetamine
Benzodiazepine
Heroin und andere Opioide, Codein und andere Opiate

Ich hätte mich damals (zumindest aus der jetzigen Perspektive) als süchtig nach all diesen Substanzen bezeichnet, die Sucht hat sich aber jeweils ganz anders gezeigt und auch die Folgen im Rausch waren ganz unterschiedlich.


Konsum ca. 8-12 Bier/tag bei täglichem Konsum.
Unter Alkoholeinfluss habe ich definitiv die schlimmsten Taten meines Lebens vollbracht. Gewalt- und Todesandrohungen gegenüber Familienmitgliedern mit einer tödlichen Waffe in der Hand dürfte da an der Spitze stehen.

Die Sucht war nie ausgeprägt, dass ich bewusst körperliche Entzugserscheinungen erlebt hätte, wenn ich mal 1-2 Tage gezwungen war, nichts zu trinken. Sie zeigte sich eher darin, dass meine größte Sorge immer und überall war, ob es genug Alkohol gibt und dass ich große Risiken und Aufwände und Kauf genommen habe, an Alkohol zu kommen (Als Minderjähriger)

Ich habe leider schon sehr früh, also bevor ich anfing, Alkohol als Gesellschaftsdroge zu konsumieren, festgestellt, dass man damit auch einfach Gedanken betäuben kann, vermutlich hat das auch dazu beigetragen, dass ich schon vergleichsweise heftig konsumiert habe, als gleichaltrige gerade so anfingen.

Entzug war relativ harmlos, aber ich wusste irgendwie schon, dass ich nicht mein restliches Leben komplett nüchtern bleiben möchte. Da ich aber auch keinen Bock auf Beschaffungskriminalität etc. habe, war mir klar, dass ich vermutlich einfach beim Alkohol bleiben werde. Zunächst mal musste ich aber längere Zeit komplett substanzfrei werden und das fiel ziemlich leicht. War 28 Monate nach dem Entzug absolut clean.




Auch mit 13 oder 14 angefangen und dann bis ~ 26 ununterbrochen geraucht, ca. 1 Schachtel / Tag. Ab dann immer wieder mal längere Pausen auch ein paar mal "mit Absicht" wieder angefangen bzw. ganz bewusst in Kauf genommen, dass man wieder Raucher wird. Trotzdem ist das mit dem Rauchen aufhören heute nur noch eine Fingerübung. Verglichen mit anderen Dingen sind die Entzugserscheinungen ein Witz in Sachen Intensität und Dauer. Das weiß man umso besser, je öfter man schonmal ganz bewusst für mindestens eine Woche komplett aufgehört hat. Mittlerweile rauch ich vielleicht 10 Zigaretten pro Jahr, ausschließlich in Gesellschaft und auch da nicht immer. Und habe außerhalb dieser Gelegenheit auch nie wieder das Bedürfnis verspürt, eine zu rauchen.

Anders als bei anderen Substanzen empfand ich aber diese "Angst, dass man etwas aufgeben muss" als intensiver, wenn man sich mit dem Gedanken des Aufhörens beschäftigt hat. Letzten Endes ist diese Angst vor Veränderung bei fast allen Süchten der entscheidende Faktor, warum Leute lieber Ausreden suchen, als das Problem anzugehen. Bei Zigaretten kann man allerdings mit Rationalisieren dieser Ängste noch ganz gute Erfolge erzielen, da es wirklich einfach lächerlich ist.




Komisches Zeug. Anfangs war es aufregend, da es verboten war und irgendwie durch die Konsumform aus der Bong einen krasseren Drogenfaktor hatte, als das Trinken von Bier. Auch die Wirkung war zunächst heftiger. Ich war nie so der Joint-Typ und auch nie so der Gras-Typ, wobei mir diverse Lachflashs schon in Erinnerung geblieben sind. Viel häufiger wollte ich mich aber einfach abschießen, die Gedanken stummschalten und mich aus dem Geschehen ausklinken. Auf der Suche nach Gleichgesinnten formte sich dann eine Gruppe aus ähnlich gepolten Leuten und man schoss sich regelmäßig, eher täglich, vor, nach, während der Schule ab.
Mich hat es hauptsächlich paranoid gemacht und mich meiner Phantasie beraubt. Die Kritzeleien auf Blockblätttern während des Unterrichts mit und ohne Cannabis-Einfluss unterschieden sich extrem. Eigentlich hat mir das Zeug nie so richtig gefallen, trotzdem habe ich enormen Aufwand und Risiko auf mich genommen, an Stoff zu kommen. Ich hatte mal mehrere kg (!) davon bei mir herumliegen, weil ein Kumpel Angst vor der Polizei hatte und ich es für ihn aufbewahrt hatte. Nach knapp einem Jahr wollte er es wiederhaben und es war einfach weg. Ich war der festen Meinung, ich hätte nur hin und wieder mal einen Brocken abgebrochen und vielleicht auch mal bisschen was verkauft, aber nein, es war alles weg. Durch diese Trägheit, Lustlosigkeit und letzten Endes auch durch den Raubbau an meiner Phantasie und Schaffenskraft schreibe ich dem Cannabis einen Großteil an der Misere zu, die sich in der aktiven Drogenzeit ereignet hat. Unter Alkohol habe ich zwar öfter akut Mist gebaut, die schneller und heftiger eintretenden Langzeitfolgen gab es bei mir definitiv vom Cannabis. Der Entzug fiel dann aber sehr leicht. Einfach aufgehört, fertig.Voraussetzung war halt der Wille, es zu tun.


Ein paar mal gemacht, war interessant, aber ich hatte viel zu viel Respekt vor einem Horrortrip und hatte schon festgestellt, dass vergleichsweise harmlose Drogen wie Cannabis Dinge in meinem Kopf anstellen, die ich nicht möchte.
Deswegen habe ich da schnell die Finger von gelassen. Suchtpotential gibt es vermutlich, ich kenne allerdings niemanden, der solche Sachen regelmäßig nimmt.





Hätte ich nie kennenlernen sollen. Ich war nach dem ersten Konsum schon so begeistert davon, dass ich sofort zur Nadel übergegangen bin und damit endgültig in die "Junkyszene" eingetaucht bin. Das Zusammengehörigkeitsgefühl, wenn man zu zweit oder in kleinen Gruppen konsumiert, war irre und anders als bei Cannabis war nicht jeder in einer eigenen Welt, sondern man hatte das Gefühl, gemeinsam am selben Konstrukt zu arbeiten.
Ich war sofort gefangen in der Welt, denn diese Droge hatte einen Nerv getroffen. Aufwand, Beschaffungskriminialität, Ärztenetzwerk, Rezeptetausch etc. gehörten ab sofort zum Alltag. Es war ein Vollzeitjob.
Die Mengen, die ich konsumiert habe, waren jenseits von gut und böse. In einer Nacht hatte ich mir mal über 40 20mg-Tabletten Ritalin aufgelöst und in die Venen gedrückt.
Wenn es mal ein paar Tage nichts gab, war das kein Problem, ich hatte keine Entzugserscheinungen. Man hat sogar freiwillig längere Pausen gemacht, um "wieder runterzukommen". Wenn man dann allerdings irgendwann spontan Lust bekommen hat, musste es SOFORT sein und man hat SOFORT alle Steine in Bewegung gesetzt, um SOFORT an Stoff zu kommen. Beängstigend.

Allerdings war der Entzug dann eher harmlos, wie oben auch schon: Den nötigen Willen vorausgesetzt.



Diazepam (besser bekannt als Valium), Bromazepam, Flunitraezpam, Lorazepam (Tavor)..
Ich weiß gar nicht, wie es dazu gekommen ist, denn die Wirkung ist eigentlich total langweilig und unaufregend (Was ja auch irgendwo der Zweck ist) Ich weiß nur, von meiner ersten Bromazepam habe ich geschlafen wie ein Stein und war nicht mehr wachzubekommen. Bei der 2. und 3. war es auch noch so. Und * zack * konnte ich plötzlich einen ganzen Streifen fressen, ohne irgendwas zu spüren. Aus dem "konnte" wurde relativ schnell ein "musste". Ohne Benzos stellte sich recht schnell ein zunächst sehr subtiles, dann konkreter greifbares Unwohlsein ein. Richtig unangenehm. Man musste das Zeug nehmen, um ein unangenehmes Gefühl loszuwerden. Eigentlich ganz ähnlich zum Rauchen, aber eher psychischer Natur und stärker. Durch die Mengen, die ich konsumiert habe, war ein gefahrloser kalter Entzug nicht möglich / ratsam, weshalb ich mich hierzu ins BKH begab. Dort wurde mir verboten, Sport zu machen, da sich sonst zu viel des in Fettzellen gespeicherten Abbauprodukts freigesetzt hätte und meine Werte rauf- statt runtergegangen wären und man gezwungen wäre, mich auf die geschlossene zu bringen. Alles in allem blödsinniges Zeug für diejenigen, die es als Droge missbrauchen wollen. Und erhebliche Risiken (Krämpfe), wenn man ohne klinische Hilfe einen Entzug versucht. Dazu sau unangenehme psychische Entzugserscheinungen. Höllenzeug.




Fing in etwa gleichzeitig mit den Benzos an. Mal hatte man das eine, mal das andere zur Verfügung. Mit jeweils ähnlichen Entzugserscheinungen, wobei die von Heroin harmloser waren, man konnte es irgendwie besser lokalisieren und rationalisieren, was jetzt mit einem passiert.
Die Wirkung war jetzt auch nicht soo meins, im Grunde vergleichbar mit Cannabis (Die Sorte, die einen träge macht). Das Gefühl der einströmenden Wärme und Wonne hat sicherlich Suchtpotential und die H-Junkies die ich kennengelernt habe, konnten einem wirklich nur leid tun.

Wie schlimm H mit seinem Suchtpotential ist, konnte ich an mir zum Glück nicht so richtig feststellen, da es einfach nicht "meine" Droge war. Allerdings war das allgemeine Elend unter den Junkies bei den H-Konsumenten das schlimmste, was ich jemals gesehen habe.

In der Entzugsklinik, in die ich mich dann irgendwann mal begab, wurden auch keine Heroinsüchtigen mehr aufgenommen, da sie eh hoffnungslose Fälle seien. So war die Aussage.



Wie gesagt, so mit 20 habe ich mit allem (außer Tabak) aufgehört und 28 Monate später wieder Alkohol zu mir genommen. Ich trinke sicherlich nicht wenig, bestimmt auch jenseits der gesundheitlichen Unbedenklichkeitsgrenze, aber ich kann sehr gut damit leben. Habe keine Ausfallerscheinungen, keine Abstürze oder Ausraster. Außerdem gefallen mir einfach solche gesellschaftlichen Trinkereien und ich bin da gerne ein Teil davon. Lässt sich auch ganz gut mit dem Job vereinbaren ^^

Dicker Igel
2018-07-29, 12:43:27
Sorry, aber das ist ein dämlicher Vergleich. Alkohol ist einwandfrei als Übeltäter vieler Krankheiten nachgewiesen! Nahrung / Lebensmittel brauchst Du zum Über(leben). Klar, ein Zuviel an bestimmten Lebensmitteln (z.B. Zucker) kann zu Krankheiten führen, aber das heißt nicht per se, dass z.B. Zucker bzw. andere Kohlenhydrate schädlich sind. Außerdem unterliegt die Lebensmittelindustrie strengen Kontrollen und es kommt bei Ungewissheiten sofort zum medialen Furor.
Ich würde mal ganz frech behaupten, dass man nicht gesünder wird, wenn man sich ausschließlich mit den billigsten Lebensmitteln ernährt. Das geht nie und nimmer auf Dauer gut. Ich will das auch nicht 1:1 mit Alk oder Nikotin vergleichen, aber gesund ist imo was anderes.

Dicker Igel
2018-07-29, 12:57:04
Durch diese Trägheit, Lustlosigkeit und letzten Endes auch durch den Raubbau an meiner Phantasie und Schaffenskraft schreibe ich dem Cannabis einen Großteil an der Misere zu, die sich in der aktiven Drogenzeit ereignet hat.
Also aus meinen Weedbuds ist noch nie ein Geist erschienen, der mich dazu zwang, es zu konsumieren. Ernsthaft: Wieso sollte man etwas konsumieren, wenn man es nicht verträgt? Isst Du auch Sachen, die Dir gar nicht bekommen? Ich denke auch mal, dass Du nie einzig Cannabis konsumiert hast, sondern dass stets andere Sachen mit im Spiel waren, Mischkonsum ist schlechter Konsum. Ganz einfaches Beispiel: Trink 8 Bier und rauch dazu keine Kippen. Brenn Dir nach dem neunten eine an. Oder, rauch 'nen puren Joint, statts mit Tabakmische(oder halt durch die Bong, wobei da das Wasser auch sauber sein sollte) ... wie Tag und Nacht. Stell Dir jetzt noch Alk, Kaffee, Meth und Shit dazu vor - kann gar nicht gut gehen und ich weiß wovon ich hier schreibe, weil ich dieselben Filme laufen hatte :)

Flyinglosi
2018-07-29, 20:55:27
Nein, das ist keine Polemik, sondern Stand der Forschung (siehe PubMed - NCBI). Wenn Du die Veranlagung dafür hast, dann ist eine "Entwöhnung" schwieriger als bei Heroin & Methamphetamin. Es ist Russisch Roulette: hast Du die Gen-Kombi, bist Du am Arsch, hast Du die Gen-Kombi nicht, dann bist Du relativ resistent dagegen...

Ich finde da auf die Schnelle nur, dass diverse Untersuchungen einen Zusammenhang zwischen dem Risiko Alkoholiker zu werden, und der genetischen Veranlagung vermuten lassen.

Mosher
2018-07-29, 21:03:25
Also aus meinen Weedbuds ist noch nie ein Geist erschienen, der mich dazu zwang, es zu konsumieren. Ernsthaft: Wieso sollte man etwas konsumieren, wenn man es nicht verträgt? Isst Du auch Sachen, die Dir gar nicht bekommen? Ich denke auch mal, dass Du nie einzig Cannabis konsumiert hast, sondern dass stets andere Sachen mit im Spiel waren, Mischkonsum ist schlechter Konsum. Ganz einfaches Beispiel: Trink 8 Bier und rauch dazu keine Kippen. Brenn Dir nach dem neunten eine an. Oder, rauch 'nen puren Joint, statts mit Tabakmische(oder halt durch die Bong, wobei da das Wasser auch sauber sein sollte) ... wie Tag und Nacht. Stell Dir jetzt noch Alk, Kaffee, Meth und Shit dazu vor - kann gar nicht gut gehen und ich weiß wovon ich hier schreibe, weil ich dieselben Filme laufen hatte :)

Es hat mir nicht gefallen, trotzdem hatte ich ständig den Drang, es zu konsumieren. Vielleicht lags auch einfach daran, dass nix anderes da war.
Wie auch immer. Ich gebe nicht dem Stoff die Schuld, aber ich rede mir halt auch nicht schön, wie bestimmte Dinge mein Leben verändert haben. Mir ist auch klar, dass es viele Leute gibt, die überhaupt kein Problem mit Cannabis haben, aber das spielt genau keine Rolle für mich selbst.

Mir geht's auch nicht darum, bestimmte Substanzen zu verteufeln, denn, wie gesagt, an mir ging Zeug vorbei, wovon andere nach 2 Monaten sterben. Nehme ich mich deshalb als Maßstab? Nö.

Mit dem Mischkonsum liegst du allerdings falsch, im Gegenteil, ein reiner Hasch-Rausch war oft schlimmer, als wenn auch Alkohol im Spiel war und man einfach komplett ausgeknockt war.

Bitte akzeptiere einfach, dass Drogen, die stark auf die Psyche wirken, bei jedem anders wirken. Und dein Satz mit dem Geist.. Naja.. Weißte selber, oder? Das Thema hier heißt Sucht, und die hat viele Gesichter. Auch wenn das viele nicht wahr haben wollen.

Wegen mir soll Gras ruhig legal sein, ich glaube nicht, dass sich dadurch groß was für die Gesellschaft ändern würde.

Gast
2018-07-29, 22:20:26
Ich finde da auf die Schnelle nur, dass diverse Untersuchungen einen Zusammenhang zwischen dem Risiko Alkoholiker zu werden, und der genetischen Veranlagung vermuten lassen.
Ich suche dir bei Gelegenheit ein paar Links zu Papern zusammen. Ist in der wissenschaftlichen Literatur überwiegender Konsens, jedoch wird es nicht medienwirksam kommuniziert bzw. sind diese Erkenntnisse der breiten Masse nicht genehm.

Roadrunner3000
2018-07-30, 15:51:26
Die Zigaretten- und Tabakschachteln an den Supermarktkassen sind mit Abschreckbildern nur so vollgepflastert. Warum werden nicht gleichermaßen auch verspeisbare Alkoholika mit Horror-Bildern vollgepflastert?

Nochmal schnell zurück zur eigentlichen Frage. Sry. :)
Wie ist denn das bei den Shishabars? Ich bin selbst noch nie in einer gewesen. Man liest aber von wesentlich höherer Konzentration im Vergleich zur Zigarette, von Kohlenmonoxidvergiftungen. Und davon, dass die Shisha die Zigarette als Einstieg abzulösen "droht".
Wie sind dort die Warnungen? Ist ja auch Tabak. Kriegt man dann dort so ein Bild in DIN A3 auf den Tisch gelegt? Wohl kaum.

Gast
2018-07-30, 17:16:42
Nochmal schnell zurück zur eigentlichen Frage. Sry. :)
Wie ist denn das bei den Shishabars? Ich bin selbst noch nie in einer gewesen. Man liest aber von wesentlich höherer Konzentration im Vergleich zur Zigarette, von Kohlenmonoxidvergiftungen. Und davon, dass die Shisha die Zigarette als Einstieg abzulösen "droht".
Wie sind dort die Warnungen? Ist ja auch Tabak. Kriegt man dann dort so ein Bild in DIN A3 auf den Tisch gelegt? Wohl kaum.
Sind Shishabars nicht vordergründig Geldwäscheläden? Das "Shisha" ist doch nur Tarnung!? ^^

taddy
2018-07-30, 19:37:23
Sind Shishabars nicht vordergründig Geldwäscheläden? Das "Shisha" ist doch nur Tarnung!? ^^

Würde ich auch so sehen, vornehmlich ziemlich zwielichtige Gestalten dort mit ihren Penisprothese.

Aber Fakt ist, dass Wasserpfeifen night gesünder sind als andere Rauchwaren. Der kalte Dampf erleichtert zudem "Neueinsteigern" ein tieferes Inhalieren.

CO Konzentration ist in den Buden Dank mangelnder Belüftung auch übel.

Wir fahren öfter spät nachts zu den Läden und müssen Lüften da der CO Warner auf der Leitstelle angeschlagen hat. Auch gerne kurz vor Mitternacht Werktags wo normale Arbeitnehmer wie ich schon seit 2 h im Bett liegen

PHuV
2018-07-30, 21:58:21
Reine Polemik bzw. so pauschal einfach nicht zutreffend.
:

:eek: Du bist nicht zufälligerweise ein reincarnierter Lemmy?

Philipus II
2018-07-30, 22:20:50
Mosher, du erinnerst mich total an einen meiner Arbeitskollegen. Danke für deinen Erfahrungsbericht.

doublehead
2018-07-30, 22:22:01
Ich trinke sicherlich nicht wenig, bestimmt auch jenseits der gesundheitlichen Unbedenklichkeitsgrenze,
Es gibt keine "gesundheitliche Unbedenklichkeitsgrenze". Alkohol ist IMMER schädlich.

Surrogat
2018-07-30, 23:28:12
Es gibt keine "gesundheitliche Unbendenklichkeitsgrenze". Alkohol ist IMMER schädlich.

Korrekt, wie jeder weiß der in Biologie auch nur ein wenig aufgepasst hat. Alkohol ist ein schweres Zellgift und wenn ich sehe wie viele hier über Alkoholsucht sprechen und erst danach über Krebs, dann kann ich nur sagen das letzeres wahrscheinlicher ist als die Sucht. Wer mal mit Krebs durch die Krankenhäuser gereicht wurde und mit diversen Ärzten geplauscht hat, der weiß das Kippen und Alk die Krebsauslöser Nummer eins sind, was die Alltagsdrogen angeht.

Seltsamerweise ist es aber mit dem krebs irgendwie anders als mit den üblichen Sorgen, scheinbar denkt ein jeder das es ihn ja eh nicht trifft oder im Umkehrschluss das man es ja sowieso irgendwann bekommt, egal ob man nun säuft/raucht oder eben nicht, siehe JaniC
Eine schlimme Fehleinschätzung und die wird sich auch irgendwann rächen, nur ist es dann eben zu spät und man hat die Scheisse an den Hacken!
Ich habe in meiner Zeit in den Krankenhäusern genug Idioten erlebt die nach der Diagnose und den ersten OPs fröhlich weiterquarzten, rein nach dem Motto, jetzt erst recht.

Ach ja wo ich das von Mosher zu den Benzos gelesen habe, musste nach meiner ersten (von vielen) Krebs-OPs auch Benzos nehmen um überhaupt noch schlafen zu können, zu viel Elektrostimulation in die Beine bekommen daher nachts wildeste Tretorgien im Schlaf (kein Scherz). Von der himmlischen Entspannung und dem ruhigen Endlosschlaf den einem die Dinger geben kann man wirklich schnell süchtig werden. Erinnert mich immer an die Szene aus Inception wo die ganzen alten Männer in ihren Träumen schlafen weil es der einzige Weg ist wie sie noch schlafen können.....
Anfangs hatte ich allerdings starke Schlafwandelattacken unter benzos, hat sich dann aber schnell gelegt, die Erinnerung daran ist aber nach wie vor prässent

Mosher
2018-07-31, 02:52:25
Es gibt keine "gesundheitliche Unbedenklichkeitsgrenze". Alkohol ist IMMER schädlich.

OK, das war blöd ausgedrückt, wobei meine Aussage ja nicht falsch ist, wenn die Grenze bei 0 liegt :D

Ich meine halt die Grenze davon, was gemeinhin als "normal", oder "im Rahmen" bezeichnet wird. Rein subjektiv und extrem schwammig, schon klar, aber selbst Ärzte kamen mir nicht damit, dass jedes Molekül Alkohol schädlich ist, sondern scheinen irgendwelche anderen Kriterien zu haben.
Vielleicht haben wir hier aber einen guten Anker für die Diskussion gefunden.

PHuV
2018-07-31, 14:29:19
Hast Du eigentlich irgendwie irgendwelche spürbaren Langzeitfolgen abbekommen?

JaniC
2018-07-31, 15:15:48
Seltsamerweise ist es aber mit dem krebs irgendwie anders als mit den üblichen Sorgen, scheinbar denkt ein jeder das es ihn ja eh nicht trifft oder im Umkehrschluss das man es ja sowieso irgendwann bekommt, egal ob man nun säuft/raucht oder eben nicht, siehe JaniC
Eine schlimme Fehleinschätzung und die wird sich auch irgendwann rächen, nur ist es dann eben zu spät und man hat die Scheisse an den Hacken!

Ich habe das so nicht gesagt. Ich habe nur die hier proklamierte Monokausalität in Frage gestellt.

Wäre es so einfach "Wenn du Alkohol trinkst, kriegst du Krebs", würden garantiert nicht soviele Leute casual Alkohol konsumieren und es wäre gesellschaftlich nicht so anerkannt.
Manche denken bei Alkohol vielleicht nur an die Leute, die sich morgens um 11 an der S-Bahn das Oetti reinstellen oder an Komasäufer in den Teeniejahren - aber Alkohol ist allgegenwärtig.
Macht der Professor einen Empfang, gibt es Wein und Sekt.
Bei jeder Grillparty gibt es Alkohol, völlig normal.
Auf jeder Konferenz wird abends gepichelt und dabei genetzwerkelt.

Natürlich erkenne ich die Risikoerhöhung durch Alkohol an und verneine das nicht. Es ist eben nur so schwer greifbar, weil es genug Leute gibt, die trotz Konsum alt werden und es umgekehrt eben genug Leute gibt, die trotz Verzicht Krebs kriegen. Man kann am Ende halt nicht nachweisen, woran es gelegen hat. Das wollte ich nur zeigen.
Erschwerend kommt hinzu, dass "Risiko erhöhend" eben nicht so schlimm klingt, da es ja nicht genau beziffert wird.
Würde klar sein, dass man sein Krebsrisiko um bspw. 70% erhöht, wenn man einmal die Woche in die Kneipe geht, sehe das alles anders aus.

Dass mein Vater jetzt mit 67 gestorben ist als schwerer Raucher und Alkoholiker, sollte natürlich abschreckend wirken. Ist mir aber zu einfach. Ich würde sogar sagen "ja, er ist wegen seines Lebensstils gestorben" - trotzdem hätte er theoretisch so auch 90 werden können. Oder 50.

PHuV
2018-07-31, 15:44:20
Dass mein Vater jetzt mit 67 gestorben ist als schwerer Raucher und Alkoholiker, sollte natürlich abschreckend wirken. Ist mir aber zu einfach. Ich würde sogar sagen "ja, er ist wegen seines Lebensstils gestorben" - trotzdem hätte er theoretisch so auch 90 werden können. Oder 50.
Meine Mutter hat es gerade mal zu 57 geschafft. :frown: Trotz, daß sie dann mit 48 (?) irgendwann das Rauchen aufgegeben hatte, und mit ca. 55 auch Alkohol. Aber dann wars wohl zu spät.

Generell hast Du schon recht, es sind lediglich Faktoren. Aber die summieren sich eben im Laufe des Lebens auf. Klar ist das keine Garantie, wenn man gesund und abstinent lebt, daß man auch automatisch länger lebt, aber die Statisiken zeigen sehr wohl gut, daß mit Alkohol die Krankheitsanfälligkeit steigt. Kommt dazu noch Stress, ungünstige Wohnsituation und Umgebungen usw., schon schraubt man mit Alkoholkonsum sich eben schneller sein Grab.

Flyinglosi
2018-07-31, 15:46:35
Würde klar sein, dass man sein Krebsrisiko um bspw. 70% erhöht, wenn man einmal die Woche in die Kneipe geht, sehe das alles anders aus.

Auf ein Individuum gesehen macht eine solche Aussage keinen Sinn. Wenn von relativ erhöhtem Krebsrisiko gesprochen wird, gehts dabei immer um große Gruppen, weil du sonst keinen Referenzwert hast.

Und so einfach wie es hier dargestellt wird, ist die Realität nicht. Ob ein Stoff karzinogen ist, wird erstmal im Reagenzglas an Zellkulturen nachgewiesen. Das heist aber dann nicht automatisch, dass der gleiche Effekt in einem Menschen auftritt (weil hier ein weit komplexeres System vorliegt).

Zum Thema allgemein: Ich werfe mal einen recht simplen Satz in den Raum: Die meisten Dinge im Leben die Spaß machen, sind ungesund. Hätte ich z.B. in meinen 20ern nur Orangensaft getrunken und frische Waldluft inhaliert, hätte ich nicht jede Menge toller Erinnerungen an diese Zeit, oder wäre heute auch nicht verheiratet.

Dicker Igel
2018-08-03, 20:47:32
Mit dem Mischkonsum liegst du allerdings falsch, im Gegenteil, ein reiner Hasch-Rausch war oft schlimmer, als wenn auch Alkohol im Spiel war und man einfach komplett ausgeknockt war.
Das mit dem Mischkonsum ist ein Fakt, weiteres unter Google.
Dass das bei Dir mit Alk besser lief ist für mich auch nix neues, ich kenne da 'ne Menge Leute, denen es genauso ging/geht. Ist ja och logisch, der Alk wirkt euphorisierend und wenn man nicht grade straight up Sativa am Start hat ... Für Dich wäre wohl eher roter Libanese (https://www.joergo.de/haschlex/) das Richtige - ist ja nicht so, dass es nur "Haze" gibt :)

Monger
2018-08-03, 22:53:01
Zum Thema allgemein: Ich werfe mal einen recht simplen Satz in den Raum: Die meisten Dinge im Leben die Spaß machen, sind ungesund.
Reisen, gut kochen und essen, Musik hören, mit Freunden abhängen, TV Serien, Sex, Sport, Kinder großziehen...
Ist alles nicht per se ungesund.

Nur weil unsere Kultur so tief mit Alkohol verwoben ist, heißt es nicht dass dieser gut ist.
Ich verstehe was du meinst, aber dass so viele soziale Ereignisse nur mit Alkohol funktionieren, ist ein Problem.

doublehead
2018-08-03, 23:53:01
Hätte ich z.B. in meinen 20ern nur Orangensaft getrunken
Dann hättest Du aufgrund des hohen Fruchtzuckergehalts wahrscheinlich eine Fettleber entwickelt, bzw. Diabetes bekommen.

Und zu Deiner sonstigen verharmlosenden Argumentation sage ich mal nichts, und schüttele nur den Kopf.

Ihr könnt mit Eurem Leben ja anstellen was ihr wollt, nur dieses verharmlosende Gerede ist echt schlimm. Weil das auch andere lesen, vielleicht übernehmen, und sich damit in die scheisse reiten.

Simon Moon
2018-08-04, 07:22:58
Dann hättest Du aufgrund des hohen Fruchtzuckergehalts wahrscheinlich eine Fettleber entwickelt, bzw. Diabetes bekommen.

Und zu Deiner sonstigen verharmlosenden Argumentation sage ich mal nichts, und schüttele nur den Kopf.



Flyinglosi verharmlost doch gar nichts. Es ist doch eher absurd, wenn man befürchtet von Fruchtsaft gleich eine Diabetes zu bekommen - und dabei völlig übersieht, dass es wohl eher eine Anspielung auf all die Aperos ist, bei welchen eben Orangensaft als alkoholfreie Alternative angeboten wird.

DinosaurusRex
2018-08-04, 08:28:28
Grundsätzlich gilt: Die psychische Abhängigkeit ist viel schlimmer als die körperliche Abhängigkeit. Das wird aber leider immer wieder verdreht. Die psychische Abhängigkeit bleibt ein Leben lang und ist der Grund, warum man rückfällig wird. Die körperliche Abhängigkeit bleibt je nach Substanz 3 bis 10 Tage bestehen. Wenn man diese Zeit übersteht, ist es so, als wäre man niemals körperlich abhängig gewesen.

Es dauert sehr sehr lange, um von Alkohol psychisch abhängig zu werden. Vermutlich wird man lange vorher schon sozial und beruflich richtig auf die Fresse fliegen. Bei Tabak ist das anders. Es gibt wohl kaum eine Droge (vllt Speed), die so schnell psychisch abhängig macht wie Tabak. Und gleichzeitig gibt es keine andere Droge (vllt Koffein), die so sehr akzeptiert wird im Alltag. Das ist eine brandgefährliche Mischung.

Ich bin übrigens selber Raucher.

---

Deswegen ist Cannabis auch so gefährlich. Cannabis macht extrem schnell psychisch abhängig. Und es ist eine Einstiegsdroge. Entgegen der landläufigen Meinung liegt das nicht daran, dass Cannabis illegal ist. Einstiegsdrogen sind jene, gegen die der Körper in sehr kurzer Zeit eine Resistenz aufbaut. Analog dazu wären im legalen Bereich Benzodiazepine zu nennen. Benzos sind auch eine Einstiegsdroge, denn der Körper baut sehr schnell eine Resistenz gegen den Wirkstoff auf. Wenn der Patient danach nicht kuriert ist, wird zu härteren Sache gegriffen, also Opiaten.

---

Und überhaupt: Traue niemals einem Abhängigen, wenn es um Drogen geht. Die reden sich die Welt schön, Hauptsache man kann ruhigen Gewissens weiter konsumieren.

---

Quelle: Ich hab nen Heroin Turkey durchgemacht. Mit Wahnvorstellungen und allem drum und dran. Drogen sind alle scheiße. Egal welche. Liebe und Sport ist ein guter Ersatz.

x-force
2018-08-04, 10:16:49
Benzos sind auch eine Einstiegsdroge, denn der Körper baut sehr schnell eine Resistenz gegen den Wirkstoff auf. Wenn der Patient danach nicht kuriert ist, wird zu härteren Sache gegriffen, also Opiaten.


und du meinst opiate unterdrücken den benzo entzug?
wenn du das nicht belegen kannst, kannst du auch nicht behaupten, dass das eine zum anderen führt. ;)

ich verstehe auch nicht wie man benzos als nicht harte sache klassifizieren kann. wonach teilst du das ein?

DinosaurusRex
2018-08-04, 10:44:38
und du meinst opiate unterdrücken den benzo entzug?

Opiate sind in der Medizin derzeit das Nonplusultra. Wenn dir ein Arzt Opiate verschreibt, dann kannst du dir sicher sein, dass du richtig am Arsch bist. Und vermutlich sterben wirst.

Tatsächlich verhält es sich aber anders herum wie du sagst. Benzos werden bei Opio-Entzug eingesetzt. Aber wenn Benzos nicht helfen, ja, dann greift man eine Schublade höher und da stecken die Opiate drin.

ich verstehe auch nicht wie man benzos als nicht harte sache klassifizieren kann. wonach teilst du das ein?

Benzos sind extrem gefährlich. Ich hab sicher noch 30 bis 40 1mg Tavor Dosen hier zuhause. Aber das Zeug ist gefährlich. Das zerstört dir dein Hirn. Nach einer Tavor weiß ich zwei bis drei Tage nicht mehr was real oder Traum ist.

DinosaurusRex
2018-08-04, 11:05:26
Anekdotisch: Lemmy Kilmister (Motörhead, RIP) hat einmal gesagt, dass er selber unendlich viele Drogen genommen hat und das er selber unendlich viele Typen Drogen nehmen hat sehen. Aber er hat gesagt, dass am aller aller schlimmsten die Tranquilizer wären. Also die Benzos und die Opiate. Wenn du einen Benzo Entzug nicht unter ärztlicher Aufsicht durchführst, dann stirbst du.

Simon Moon
2018-08-04, 11:07:16
Tatsächlich verhält es sich aber anders herum wie du sagst. Benzos werden bei Opio-Entzug eingesetzt. Aber wenn Benzos nicht helfen, ja, dann greift man eine Schublade höher und da stecken die Opiate drin.



Kannst du genauer erklären, wie das funktionieren soll? :smile:

DinosaurusRex
2018-08-04, 11:12:03
Kannst du genauer erklären, wie das funktionieren soll? :smile:

Heroin Junky -> Klinik -> Turkey -> Benzos

Du willst niemals einen Heroin Turkey erleben. Glaub mir.

Simon Moon
2018-08-04, 11:16:16
Heroin Junky -> Klinik -> Turkey -> Benzos

Du willst niemals einen Heroin Turkey erleben. Glaub mir.


Und als die Benzos nicht wirkten, haben sie dir wieder Opiate gegeben oder wie meinst du das?

DinosaurusRex
2018-08-04, 11:17:56
Nein, Heroin ist ja ein Opiat

---

Wenn du Heroin nimmst, dann ist alles perfekter als perfekt. Dann ist alle einfach so wie du es dir immer gewünscht hast. Das ist unvorstellbar schön. Und der Hammer: Das wirkt ja auch noch richtig lange. Mit 20€ kannst du locker die ganze Woche überstehen. Nicht so wie Kokain, da gibst du 100€ pro Abend aus...

Aaaaaber wenn du es nicht mehr nehmen möchtest, dann beginnt die Kacke zu dampfen. Du frierst wie am Nordpol, aber gleichzeitig schwitzt du wie ein Schwein. Deine Arme und Beine Zucken und du hast überhaupt keine Möglichkeit, das abzustellen. Du hörst Stimmen, die ganze Zeit. Sei froh, wenn sie dich nur beschimpfen, weil das kann echt unter die Gürtellinie gehen. Und dann kriegst du visuelle Halluzinationen und die werden dich fertig machen.

Hmm, also eigentlich klingt der Entzug wie ein Drogenrausch. Naja. Der Unterschied wird wohl sein, dass du beim Entzug die ganze Zeit panische Angst hast.

Mosher
2018-08-04, 11:18:08
Wenn dir ein Arzt Opiate verschreibt, dann kannst du dir sicher sein, dass du richtig am Arsch bist. Und vermutlich sterben wirst.

Komisch, ich habe wegen nicht-tödlichem Reizhusten Codi-Opt (also Codein) verschrieben bekommen. Natürlich hatte ich keinen Reizhusten.

Bei Tabak ist das anders. Es gibt wohl kaum eine Droge (vllt Speed), die so schnell psychisch abhängig macht wie Tabak. Und gleichzeitig gibt es keine andere Droge (vllt Koffein), die so sehr akzeptiert wird im Alltag.

Ich empfinde das genau andersrum beim Tabak. Die psychische Abhängigkeit komm mMn nur von den körperlichen Symptomen und der vergleichsweise heftigen Wirkung (Herzschlag, Nervosität, Unruhe --> Kippe und alles ist instantan wieder in Ordnung). Dieser Mechanismus ist es mMn, der das große Suchtpotential hervorruft.
Die Symptome verschwinden aber bereits nach 2-3 Tagen Entzug vollständig.
Nikotinentzug ist "nervig", "lästig", meinetwegen "anstrengend" aber keinesfalls zu vergleichen mit Heroin oder Benzos, wo das Ganze mit Schmerzen, Schüttelfrost, Krämpfen, Todesangst etc. verbunden ist.
Es sei denn natürlich, man quält sich selbst freiwillig mit so einer Scheiße wie Nikotinkaugummis etc.




Quelle: Ich hab nen Heroin Turkey durchgemacht. Mit Wahnvorstellungen und allem drum und dran. Drogen sind alle scheiße. Egal welche. Liebe und Sport ist ein guter Ersatz.
Ach, ich denke gar nicht so schlecht über Drogen. Drogen können lustig sein und Spaß machen, aber auch relativ schnell das genaue Gegenteil bewirken.
Und selbstverständlich können auch glückliche Menschen an Drogen Spaß haben (Das wird ja gern anders dargestellt).

Man geht halt bei manchen Drogen ein sehr hohes Risiko ein. Während man bei manchen (Zigaretten, Koffein) zum Großteil "nur" körperliche Risiken eingeht, haben Alkohol, Cannabis und andere Drogen aufgrund ihrer Wirkungsweise wesentlich mehr Potential, einen komplett aus der Gesellschaft zu reißen. Deswegen sehe ich schon ein, dass man nicht leichtfertig alles freigibt, sondern da eher zögerlich unterwegs ist.

Dass die Lobby eine "gewisse" Rolle spielt, darüber müssen wir glaube ich nicht diskutieren.

Simon Moon
2018-08-04, 11:22:45
Nein, Heroin ist ja ein Opiat


Darum frag ich ja auch so vehement nach. Denn du schriebst: "Benzos werden bei Opio-Entzug eingesetzt. Aber wenn Benzos nicht helfen, ja, dann greift man eine Schublade höher und da stecken die Opiate drin."



Was meinst denn du nun genau damit?

DinosaurusRex
2018-08-04, 11:26:14
Wenn du Heroin nimmst, dann ist alles perfekter als perfekt. Dann ist alle einfach so wie du es dir immer gewünscht hast. Das ist unvorstellbar schön. Und der Hammer: Das wirkt ja auch noch richtig lange. Mit 20€ kannst du locker die ganze Woche überstehen. Nicht so wie Kokain, da gibst du 100€ pro Abend aus...

Aaaaaber wenn du es nicht mehr nehmen möchtest, dann beginnt die Kacke zu dampfen. Du frierst wie am Nordpol, aber gleichzeitig schwitzt du wie ein Schwein. Deine Arme und Beine Zucken und du hast überhaupt keine Möglichkeit, das abzustellen. Du hörst Stimmen, die ganze Zeit. Sei froh, wenn sie dich nur beschimpfen, weil das kann echt unter die Gürtellinie gehen. Und dann kriegst du visuelle Halluzinationen und die werden dich fertig machen.

Hmm, also eigentlich klingt der Entzug wie ein Drogenrausch. Naja. Der Unterschied wird wohl sein, dass du beim Entzug die ganze Zeit panische Angst hast.

Komisch, ich habe wegen nicht-tödlichem Reizhusten Codi-Opt (also Codein) verschrieben bekommen. Natürlich hatte ich keinen Reizhusten.


Troll dich. Selbst Kinder vertragen Codein locker.

Mosher
2018-08-04, 11:31:27
Wenn du Heroin nimmst, dann ist alles perfekter als perfekt. Dann ist alle einfach so wie du es dir immer gewünscht hast. Das ist unvorstellbar schön. Und der Hammer: Das wirkt ja auch noch richtig lange. Mit 20€ kannst du locker die ganze Woche überstehen. Nicht so wie Kokain, da gibst du 100€ pro Abend aus...

Aaaaaber wenn du es nicht mehr nehmen möchtest, dann beginnt die Kacke zu dampfen. Du frierst wie am Nordpol, aber gleichzeitig schwitzt du wie ein Schwein. Deine Arme und Beine Zucken und du hast überhaupt keine Möglichkeit, das abzustellen. Du hörst Stimmen, die ganze Zeit. Sei froh, wenn sie dich nur beschimpfen, weil das kann echt unter die Gürtellinie gehen. Und dann kriegst du visuelle Halluzinationen und die werden dich fertig machen.

Hmm, also eigentlich klingt der Entzug wie ein Drogenrausch. Naja. Der Unterschied wird wohl sein, dass du beim Entzug die ganze Zeit panische Angst hast.


Zu viel Pauschalisierung. 20€ für eine Woche. Am Anfang vielleicht.
Aber jeder ist anders.


Troll dich. Selbst Kinder vertragen Codein locker.
Ich wäre mir nicht so sicher, ob Kinder Codein iV "vertragen"

Nein, Heroin ist ja ein Opiat



Heroin ist ein Opioid.

DinosaurusRex
2018-08-04, 11:32:01
Darum frag ich ja auch so vehement nach. Denn du schriebst: "Benzos werden bei Opio-Entzug eingesetzt. Aber wenn Benzos nicht helfen, ja, dann greift man eine Schublade höher und da stecken die Opiate drin."

Was meinst denn du nun genau damit?


Opiate sind stärker als Benzos. Wenn du Opiate bekommst, dann solltest du dein Testament machen.

Mosher
2018-08-04, 11:36:14
Opiate sind stärker als Benzos. Wenn du Opiate bekommst, dann solltest du dein Testament machen.

Ok, ich bin raus hier.

Benzos wirken ganz anders als Heroin. Klar sind sie in gewisser Weise gegenseitig substituierbar, aber ob das eine "stärker" ist, als das andere lässt sich bei der unterschiedlichen Wirkungsweise überhaupt nicht sagen.

Hast du schon mal Diazepam iV konsumiert? Was ist passiert?
Richtig, nichts, einfach nichts, gar nichts. "Haste dir wieder Dias geballert?" War bei uns ein running Gag, wenn man seine Tabletten verwechselt hat

Überhaupt nicht zu vergleichen mit der Flut an Wonne, die einem beim Konsum von Heroin einströmt.
Wie will man da von "stärker" sprechen?

DinosaurusRex
2018-08-04, 11:40:40
Ich glaube du hast dich verlesen.

Alles okay bei dir, Mosher?

Simon Moon
2018-08-04, 12:00:51
Heroin ist ein Opioid.


Ich würde auch eher Opiat sagen, da nur halbsynthetisiert, aber chemisch dennoch strukturell dem Opium ähnlich. Opioide sind doch eher Fentanyl etc., die chemisch eigentlich keine Gemeinsamkeiten mit Opiaten aufweisen, aber eben halt an die Opiat-Rezeptoren andocken. Aber würd mich darauf jetzt auch nicht verwetten.




Opiate sind stärker als Benzos. Wenn du Opiate bekommst, dann solltest du dein Testament machen.


Relativ. Rohypnol ( Flunitrazepam ) oder Dormicum ( Midazolam ) würd ich jetzt nicht unbedingt mit Mohnbrötchen vergleichen wollen. Umgekehrt war ich ziemlich froh, als sie mir bei meinem Fersenbruch ein Morphininfusion legten - war ansonsten nicht wirklich angenehm. Und auch für Operationen bin ich durchaus froh, wenn da ein starkes Opioid verwendet wird.

Sertralin_Gast
2018-08-04, 14:28:37
Es wäre super, wenn das Thema nicht wieder in die Benzo-, Tramadol-, Pregabalin-, Aspirin® Complex- Ecke abdriften würde...

PHuV
2018-08-04, 22:36:29
Anekdotisch: Lemmy Kilmister (Motörhead, RIP) hat einmal gesagt, dass er selber unendlich viele Drogen genommen hat und das er selber unendlich viele Typen Drogen nehmen hat sehen. Aber er hat gesagt, dass am aller aller schlimmsten die Tranquilizer wären.
Wo? :confused: Dazu möchte ich eine Quelle. Lemmy hat immer nur vor Heroin gewarnt. Ich hab viele Interviews und seine Bio gelesen, und hier bei Lanz sagt er es auch:
T6jdvPkRAzM

Sertralin_Gast
2018-08-05, 02:04:13
Wo? :confused: Dazu möchte ich eine Quelle. Lemmy hat immer nur vor Heroin gewarnt. Ich hab viele Interviews und seine Bio gelesen, und hier bei Lanz sagt er es auch:
http://youtu.be/T6jdvPkRAzM
Gibt es eigentlich sowas wie eine Liste, die übliche Wirkungsdosen in Bezug zu letalen Dosen aufstellt? Die Verhältnisse würden mich echt mal interessieren...

Sertralin_Gast
2018-08-05, 14:27:29
Korrekt, wie jeder weiß der in Biologie auch nur ein wenig aufgepasst hat. Alkohol ist ein schweres Zellgift und wenn ich sehe wie viele hier über Alkoholsucht sprechen und erst danach über Krebs, dann kann ich nur sagen das letzeres wahrscheinlicher ist als die Sucht. Wer mal mit Krebs durch die Krankenhäuser gereicht wurde und mit diversen Ärzten geplauscht hat, der weiß das Kippen und Alk die Krebsauslöser Nummer eins sind, was die Alltagsdrogen angeht.

Seltsamerweise ist es aber mit dem krebs irgendwie anders als mit den üblichen Sorgen, scheinbar denkt ein jeder das es ihn ja eh nicht trifft oder im Umkehrschluss das man es ja sowieso irgendwann bekommt, egal ob man nun säuft/raucht oder eben nicht, siehe JaniC
Eine schlimme Fehleinschätzung und die wird sich auch irgendwann rächen, nur ist es dann eben zu spät und man hat die Scheisse an den Hacken!
Ich habe in meiner Zeit in den Krankenhäusern genug Idioten erlebt die nach der Diagnose und den ersten OPs fröhlich weiterquarzten, rein nach dem Motto, jetzt erst recht.

Jup.

Und Krebs ist nicht die einzige mögliche Folge. Daneben ist Alkoholismus auch noch Auslöser diverser anderer schwerwiegender Leiden: Fettleber, Alkohol-Hepatitis, Leberzirrhose, Speiseröhren-Krampfadern, Pankreatitis, alkoholische Myopathie, Rhabdomyolyse, Gicht, Hormonelle Störungen, Bluthochdruck, Herzmuskelerkrankungen, koronare Herzerkrankung, Anämien, (Poly)neuropathien und diverse andere neurologische Schäden, Speiseröhren- und Magenschleimhautentzündungen...

Letalitätsraten für einige dieser Leiden sind hoch.... und auch wenn man nicht daran stirbt: Leiden tut man. Wer alkoholkrank ist, hat eine im Durchschnitt 20 Jahre geringere Lebenserwartung! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Ich bin mir sicher, dass man Vater trotz Parkinson bestimmt noch 10 Jahre gelebt hätte, wenn der Alkohol nicht gewesen wäre.

Flyinglosi
2018-08-06, 10:15:51
Dann hättest Du aufgrund des hohen Fruchtzuckergehalts wahrscheinlich eine Fettleber entwickelt, bzw. Diabetes bekommen.

Und zu Deiner sonstigen verharmlosenden Argumentation sage ich mal nichts, und schüttele nur den Kopf.

Ihr könnt mit Eurem Leben ja anstellen was ihr wollt, nur dieses verharmlosende Gerede ist echt schlimm. Weil das auch andere lesen, vielleicht übernehmen, und sich damit in die scheisse reiten.

Ich verharmlose hier gar nichts aber:
1. Ich halte wenig davon anstatt von Aufklärung Angst und Hysterie zu verbreiten. Wenn hier z.B. davon gesprochen wird, dass es bei Alkohol keine ungefährliche Dosis gibt, dann mag das streng formal richtig sein, ist aber real gesehen eine völlig unnütze Aussage. Denn in der Praxis erleidest du von einem einzelnen Bier in deinem Leben eben keinen für dich relevanten Schaden. Genauso wie Alkoholkonsum nicht automatisch Alkoholsucht bedeutet.

2. Ist leben für mich gleichbedeutend mit dem Sammeln von Erfahrungen, und diese können eben auch mal destruktiver Natur sein. Vielleicht sind moderne Smartphones hier ein nettes Analogon. Der eine kauft sich ein 1000€ Iphone und packt es in eine dicke Gummihülle und ein anderer verzichtet darauf und akzeptiert, dass es Kratzer bekommt.

Am Ende wird niemanden die Flasche an den Mund gesetzt. Wer trinkt und damit ein Problem hat, ist selbst Schuld daran, denn jeder einzelne von uns ist mündig und für sich selbst verantwortlich. Und wer das Gefühl hat, dass hier gesellschaftliche Konventionen einen negativen Einfluss haben, hat vielleicht gerade kapiert, dass man selbige desöfteren (auch in ganz anderen Bereichen) hinterfragen sollte.

Simon Moon
2018-08-06, 11:05:45
Wo? :confused: Dazu möchte ich eine Quelle. Lemmy hat immer nur vor Heroin gewarnt. Ich hab viele Interviews und seine Bio gelesen, und hier bei Lanz sagt er es auch:
http://youtu.be/T6jdvPkRAzM


Du weisst aber schon, dass die Barbiturate über die er ab ca. Minute 3 spricht und vor ihnen warnt, Schlafmittel, also Tranquilizer sind? :freak:

x-force
2018-08-06, 11:07:59
Wer trinkt und damit ein Problem hat, ist selbst Schuld daran, denn jeder einzelne von uns ist mündig und für sich selbst verantwortlich.

dieser satz zeigt, dass du von der menschlichen psyche in etwa so viel verstehst wie eine kuh vom skat spielen.

Flyinglosi
2018-08-06, 11:20:50
dieser satz zeigt, dass du von der menschlichen psyche in etwa so viel verstehst wie eine kuh vom skat spielen.
Ich spar mir jetzt den direkten Gegenangriff, weil das zu nichts führt. Vielleicht kann ich meine Aussage aber sogar dir begreiflich machen:

Wenn im Ausgangspost gefragt wird, warum vor Alkohol nicht gewarnt wird, geht es wohl eindeutig um die Verantwortung einer Gesellschaft gegenüber ihren Mitgliedern. Oder umgekehrt: Ist ein Individuum je nach Thema selbst Schuld, wenn es Scheiße baut, oder hätte man es vorab beschützen müssen.

Das hat erstmal gar nichts mit der menschlichen Psyche zu tun, sondern beschäftigt sich mit der Frage der Verantwortung. Bist du für dich selbst verantwortlich, oder ist am Ende immer jemand anderer Schuld?

PHuV
2018-08-06, 12:27:27
Ich halte das für ein sehr einseitiges Statement. Vernünftige Eigenverantwortung setzt ein hohes Maß an geistiger Reife voraus, die nun mal leider nicht jeder hat. Unsere Kultur hat das Ziel der Freiheit des Individuums, aber viele können damit nicht so umgehen und haben Schwierigkeiten damit, siehe auch:

Prof. Dr. Andreas Urs Sommer - Werte ohne Kultur? Kultur ohne Werte? (https://www.br.de/mediathek/video/prof-dr-andreas-urs-sommer-werte-ohne-kultur-kultur-ohne-werte-av:5b60b6c87a09620018d6aa1a)
Das hat erstmal gar nichts mit der menschlichen Psyche zu tun, sondern beschäftigt sich mit der Frage der Verantwortung. Bist du für dich selbst verantwortlich, oder ist am Ende immer jemand anderer Schuld?
Kannst Du das immer so einfach beantworten? Ich kann das nicht!

Flyinglosi
2018-08-06, 13:17:32
Ich halte das für ein sehr einseitiges Statement. Vernünftige Eigenverantwortung setzt ein hohes Maß an geistiger Reife voraus, die nun mal leider nicht jeder hat.
Wenn du annimmst, dass relevante Anteile der Bevölkerung nicht genug geistige Reife mitbringen (und damit eigentlich nicht mündig sind) muss du aber das ganze System hinterfragen bzw. macht eine Detaildiskussion über Alkohol wenig Sinn. Allerdings herrscht meiner Ansicht nach der Konsens, dass wir dieses Thema real einfach ignorieren (deswegen darf ja auch praktisch jeder Ü18 wählen).

Kannst Du das immer so einfach beantworten? Ich kann das nicht!
Wenn diese Frage nicht geklärt ist bzw. geklärt werden kann, ist auch klar, warum uns niemand vorm bösen Alkohol warnt :wink:

Ich denke allerdings die Antwort ist simpel: Im Zweifel bist immer du selbst für dich und dein Handeln verantwortlich!!! Einfach weil sonst niemand da ist. Das heist aber übrigens nicht, dass du stehts frei handeln kannst bzw. die Wahl hast.

Cubitus
2018-08-06, 13:50:40
Das jemand stark abhängig von einer Substanz wird hat teilweise auch mit der Genetik bzw. der körperlichen Beschaffenheit zu tun.
z.B https://www.welt.de/wissenschaft/article946496/Alkoholsucht-zur-Haelfte-genetisch-bedingt.html

Die einen vertagen es mehr die anderen weniger, ich sehe es aber ähnlich wie Losi.

Meiner Meinung nach, anstatt Substanzen zu verbieten sollte die Gesellschaft einfach mehr aufgeklärt sein und das Problem auf sozialer Ebene lösen.
Auf der anderen Seite sollte man Alkohol bzw. Bier nicht verherrlichen, so wie ich z.b ;D. Aber im Ernst wir sind doch stolz auf unseren Individualismus und ich sehe es auch als Teil der Eigenverantwortung an mit Rauschmitteln umzugehen.

Gerade in der Schule würde ich den Kids ab Stufe 9 oder 10 ein extra Kurs oder Fach anbieten wo es um Drogen und Aufklärung geht.
Als nächstes würde ich das Heilpraktiker-Gesetz wieder ändern, sodass auch nicht promovierte Personen wieder eine umfangreiche psychologische Beratung ausführen dürften,
da wäre unserer Gesellschaft sicherlich mehr geholfen!

Zudem bin ich der Meinung das gerade Drogen einen wesentlichen Teil des Erfindergeist ab der Renaissance prägten.
Eine allg. Freigabe würden viele kriminellen Strukturen den Nährboden entziehen und somit wohl mehr Leid auf der Welt verhindern.

PHuV
2018-08-06, 13:53:52
Ich denke allerdings die Antwort ist simpel: Im Zweifel bist immer du selbst für dich und dein Handeln verantwortlich!!! Einfach weil sonst niemand da ist. Das heist aber übrigens nicht, dass du stehts frei handeln kannst bzw. die Wahl hast.
Siehst Du, genau darum geht es. Wenn eine Handlung aufgrund vorheriger Erfahrungen bevorzugt wird, ist das mitnichten frei, sprich man hat hier keine Wahl. Gerade Sucht kann ein negative Konditionierung sein, ein falsches Lernverhalten etc. Nicht jeder Mensch hat genug Willenskraft, gegen die Fehlschaltungen seines Hirnes vorzugehen, z.B. das permanente Aktivieren des Belohnungszentrums. Daher scheitern ja auch viele Therapien dramatisch, wenn hier nicht vernünftig gegenkonditioniert wird. Ich sehe das als nicht so trivial wie Du. Vielleicht würdest Du umdenken, wenn Du mal einige Zeit in Kliniken mit Suchtkranken zu tun hättest. Ich bin da schon lange sehr ernüchtert.

Florida Man
2018-08-06, 14:17:11
Ich finde die Frage berechtigt und kenne die Antwort nicht. Alkohol und Zigartten sollten einfach verboten werden. Ich sehe das Problem dabei nicht.

JaniC
2018-08-06, 14:24:02
Ein Verbot. Wird bestimmt super (https://de.wikipedia.org/wiki/Prohibition#Marktgeschehen:_Auswirkungen_einer_Prohibition).

:facepalm:

Karümel
2018-08-06, 14:24:42
Die Akzeptanz von Alkohol ist in der Gesellschaft ist einfach normal.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen.
Wenn man Leuten sagt das man garkeinen Alkohol trinkt wird man angeschaut als wäre man "krank".
Jetzt aber auch nicht mit dem Hintergedanken der trinkt nicht weil er "trocken" ist.

Für viele ist die Vorstellung das man keinen Alkohol trinkt kaum vorstellbar.

Metalmaniac
2018-08-06, 14:33:03
Weil Alkohol schmeckt. Tabak/Nikotin nicht. Ganz einfach.

Und ach ja, mein bevorzugtes Tröpfchen ist sogar in Maßen genossen gesund :wink: :
https://www.neuropool.com/berichte/gesundheit/wie-gesund-ist-whisky.html
https://www.alkoblog.de/whisky-gesund/
https://blog.gronda.eu/10-positive-effekte-von-whisky-auf-deine-gesundheit/

Gibts noch hunderte weiterer Seiten zum Thema...;D

Flyinglosi
2018-08-06, 14:50:30
Siehst Du, genau darum geht es. Wenn eine Handlung aufgrund vorheriger Erfahrungen bevorzugt wird, ist das mitnichten frei, sprich man hat hier keine Wahl. Gerade Sucht kann ein negative Konditionierung sein, ein falsches Lernverhalten etc. Nicht jeder Mensch hat genug Willenskraft, gegen die Fehlschaltungen seines Hirnes vorzugehen, z.B. das permanente Aktivieren des Belohnungszentrums. Daher scheitern ja auch viele Therapien dramatisch, wenn hier nicht vernünftig gegenkonditioniert wird. Ich sehe das als nicht so trivial wie Du. Vielleicht würdest Du umdenken, wenn Du mal einige Zeit in Kliniken mit Suchtkranken zu tun hättest. Ich bin da schon lange sehr ernüchtert.

Ich kann deine Überlegung nachvollziehen bzw. stimme ich dir zu, aber sie gehen meiner Ansicht nach am Thema vorbei. Die Frage ist, ob es die Aufgabe der Gesellschaft oder des Staates ist, derartige Schwächen einzelner auszugleichen (und das womöglich durch Einschränkung der Reche aller, wenn das gewählte Mittel z.B. ein Verbot ist).

Zum Thema gibt es noch eine viel relevante Frage: Würde Aufklärung oder gar ein Verbot diese Menschen vor dem Schicksal bewahren (also werden sie nur süchtig, weil es die Möglichkeit gibt), oder finden sie dann einfach eine Alternative (was sich mit meinen bisherigen Erfahrungen mit Süchtigen decken würde).

Zum Vorwurf meine Ansicht wäre trivial bzw. der Möglichkeit eines Umdenkens (letzter Satz): Was wäre denn ein alternativer Standpunkt? Ein Alkoholkranker ist ein Opfer? Wenn ja, von wem?

De[a]mon
2018-08-06, 14:58:19
Alle Ansätze mit einem verbot scheitern schon im Ansatz. Damit steigt nur der Preis des Produkts. Wer wirklich denkt mit einem Verbot könnte man irgend welche Probleme oder verhalten lösen hat das ganze noch nicht so recht verstanden. Hier gilt es die Leute aufzuklären und Ihnen einen alternativen Weg zu zeigen.

Gast
2018-08-06, 15:03:22
Siehst Du, genau darum geht es. Wenn eine Handlung aufgrund vorheriger Erfahrungen bevorzugt wird, ist das mitnichten frei, sprich man hat hier keine Wahl. Gerade Sucht kann ein negative Konditionierung sein, ein falsches Lernverhalten etc. Nicht jeder Mensch hat genug Willenskraft, gegen die Fehlschaltungen seines Hirnes vorzugehen, z.B. das permanente Aktivieren des Belohnungszentrums. Daher scheitern ja auch viele Therapien dramatisch, wenn hier nicht vernünftig gegenkonditioniert wird. Ich sehe das als nicht so trivial wie Du. Vielleicht würdest Du umdenken, wenn Du mal einige Zeit in Kliniken mit Suchtkranken zu tun hättest. Ich bin da schon lange sehr ernüchtert.
Was ist deine Meinung zu Baclofen?

Gast
2018-08-06, 15:04:57
Ein Alkoholkranker ist ein Opfer? Wenn ja, von wem?
Seiner Hirnchemie.

Gast
2018-08-06, 16:02:10
Die Akzeptanz von Alkohol ist in der Gesellschaft ist einfach normal.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen.
Wenn man Leuten sagt das man garkeinen Alkohol trinkt wird man angeschaut als wäre man "krank".
Jetzt aber auch nicht mit dem Hintergedanken der trinkt nicht weil er "trocken" ist.

Für viele ist die Vorstellung das man keinen Alkohol trinkt kaum vorstellbar.
In Osteuropa wird einem sogar das "Mann-sein" abgesprochen, wenn man nicht mittrinkt.

"Nie pije? Chuj, nie chłop"

Roadrunner3000
2018-08-06, 16:02:15
Naja... Die Anslinger-Geschichte muss man, denke ich, hier nicht noch mal runterbeten.
Aber genau das, was eben mit dem Alk nicht funktioniert hat, ziehen sie doch nun schon viel zu lange mit dem Cannabis durch.
Und dieses willkürliche Verbot wird vehement aufrecht erhalten. Scheissegal, ob es funktioniert. Man muss die Strafen nur hoch genug ansetzen, an den Führerschein und somit an Arbeit und Existenz rangehen (und damit zB eine komplette "Begutachtungsstelle für Fahreignung" finanzieren), jahrelang Lügen erzählen und dann kann man das auch noch durchziehen, wenn andere Nationen schon längst wieder auf den Trichter gekommen sind, dass all das genau nichts besser macht.
Doch so lange Trump wieder die Einführung der Todesstrafe bei Drogendelikten fordert und diese in anderen Nationen auch tatsächlich noch vollstreckt wird, hat man noch genügend Argumente, um den einen oder anderen Stammtisch von der teuflischen Wirkung anderer Drogen (neben Alk und Nikotin NATÜRLICH) zu überzeugen...
Der Konsument hat zudem die Wahl. Er kann sich auch tödliche "legal highs" reinpfeiffen, die ebenfalls ein Nebenprodukt der hiesigen Drogenpolitik sind.

Von Aufklärung ist hingegen weit und breit nichts zu sehen. Scheint wohl auch eins der Dinge zu sein, die komplett der Marktwirtschaft übergeben wurden und somit immer mehr unter den Tisch fallen, da es sich nun mal nicht lohnt, in den Bürger zu investieren. Schwimmbäder? Krankenhäuser? Alk oder zb auch AIDS-Aufklärung? Kann man nicht genug mit verdienen.

Ach übrigens: Hier lief schon den ganzen Tag im Radio, dass die Weinlese nun schon beginnt.
Ja... Voll geil oder? Endlich mal ne tolle Info, um den "Traditionsgedanken" weiter zu schüren und gleichzeitig schon mal vorzuwarnen, dass alles teurer werden kann, wenn es a)zu trocken bleibt und b)während der Ernte regnet... Also Regen kagge, Sonne kagge... Teuer wirds, wenn man wieder mit "geniessen" will. ;)
Der Hanf beginnt i.d.R. gerade mit dem Blühen. Und die Guerilla-Grower mussten dieses Jahr bestimmt Unmengen an Wasser in die Wälder schleppen. Juckt das jetzt auch jemanden?
:freak: ;)

PHuV
2018-08-06, 17:59:04
Ein Verbot. Wird bestimmt super (https://de.wikipedia.org/wiki/Prohibition#Marktgeschehen:_Auswirkungen_einer_Prohibition).

:facepalm:
Du weiß schon, warum die Prohibition kam? Lies mal die Hintergründe dazu, sie wahr sehr wohl berechtigt, genauso wie der Opiumkriege, wo China gezwungermaßen ein Riesenproblem mit Millionen von Süchtigen hatte. In den USA herrschten wegen Alkoholsucht teilweise chaotische Zustände, wo sich die Frauen zurecht auflehnten.

Leider sind wir keine Insel oder außerhalb, wie in Schweden und Co. Die machen das richtig, das Zeug muß einfach sauteuer werden, am besten Europaweit.
Zum Thema gibt es noch eine viel relevante Frage: Würde Aufklärung oder gar ein Verbot diese Menschen vor dem Schicksal bewahren (also werden sie nur süchtig, weil es die Möglichkeit gibt), oder finden sie dann einfach eine Alternative (was sich mit meinen bisherigen Erfahrungen mit Süchtigen decken würde).
Sucht findet leider immer Wege, siehe Länder wie Saudi-Arabien, Iran, China, wo es sehr rigide Gesetze dazu gibt.

Zum Vorwurf meine Ansicht wäre trivial bzw. der Möglichkeit eines Umdenkens (letzter Satz): Was wäre denn ein alternativer Standpunkt? Ein Alkoholkranker ist ein Opfer? Wenn ja, von wem?
Das wäre in meinen Augen wieder zu schwarz weiß. Die Frage ist eher, warum werden viele Menschen süchtig, und andere eben nicht?

Nur mal ein Beispiel für negative und versteckte Alkoholwerbung. Schau Dir mal ein paar aktuelle Filme aus Amiland der letzten 10-15 Jahre an, immer wieder Alkohol verwendet, Whiskey, in zig Szenen kommt das vor, das ist schon richtig verdächtig. Kummer - erst mal ein Glas. Probleme - ein Glas. Gute Nachrichten, ein Glas. Zum Essen immer Wein, egal ob auswärts oder privat. Das ist schon richtig frapierend. Da wundert mich das Alkoholproblem angesichts solcher Vorbilder gar nicht mehr.

Flyinglosi
2018-08-06, 18:15:49
Leider sind wir keine Insel oder außerhalb, wie in Schweden und Co. Die machen das richtig, das Zeug muß einfach sauteuer werden, am besten Europaweit.
Das wäre im Falle von Alkohol meiner Ansicht nach ein sehr sinnvoller Ansatz. Denn das kühle Bierchen als Durstlöscher ist für viele auch deswegen so reizvoll, weil es eben saugünstig ist.

Edit: @PHuV: Ich antworte später ausführlicher, denn mit dem Ipad ist mir das zu fummelig ;-)

De[a]mon
2018-08-06, 18:42:41
Super Idee mit dem Preis bin seit 2 Monaten im Norden unterwegs und die Leute trinken trotzdem. Und erst recht im Winter.

Gast
2018-08-06, 18:57:03
Das wäre im Falle von Alkohol meiner Ansicht nach ein sehr sinnvoller Ansatz. Denn das kühle Bierchen als Durstlöscher ist für viele auch deswegen so reizvoll, weil es eben saugünstig ist.

Volle Zustimmung. Ordentlich Steuer drauf und gut ist. Von dem eingenommenen Geld kann man dann auch die Alkohol-Leiden querfinanzieren...

In Polen z.B. ist das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit verboten. (Restaurants, Kneipen und Bars ausgenommen)
https://www.sz-online.de/nachrichten/alkoholverbot-in-polen-1289383.html
https://www.augsburger-allgemeine.de/themenwelten/reise-urlaub/Getarnte-Flasche-Wie-das-Ausland-mit-Alkohol-umgeht-id22440691.html

Und die Verschärfung komme noch dieses Jahr: https://www.mdr.de/sachsen/bautzen/alkoholverbot-in-polen-100.html

Gast
2018-08-06, 18:59:07
mon;11762369']Super Idee mit dem Preis bin seit 2 Monaten im Norden unterwegs und die Leute trinken trotzdem. Und erst recht im Winter.
Die trinken weil sie sonst wegen dem Wetter depressiv werden würden...

Vielleicht sollte der Staat denen Tageslichtlampen mit UV-Spektrum schenken um dem entgegenzuwirken?

Gast
2018-08-06, 20:22:07
Ein Problem ist auch das männliche Konkurrenzgehabe a la "Wer kann mehr?". Wetttrinken ist das blödeste was es gibt. Gerade in ländlichen Gegenden haben die Jugendlichen nix besseres zu tun und versaufen ihre Freizeit...

Dass das überkommende Männlichkeitsideal vor allem in den osteuropäischen Ländern diesen "Bullshit" auch noch fördert... naja. Ein Drama.

https://youtu.be/p7pyIq1hU6Q
https://youtu.be/1inkOhiSXqQ
http://nsfwyoutube.com/watch?v=2r7vzgGwA5U

Da wird mir schon vom zuschauen übel. Warum nicht gleich Methanol?

Rooter
2018-08-06, 21:11:15
Meiner Meinung nach, anstatt Substanzen zu verbieten sollte die Gesellschaft einfach mehr aufgeklärt sein und das Problem auf sozialer Ebene lösen.
...
Eine allg. Freigabe würden viele kriminellen Strukturen den Nährboden entziehen und somit wohl mehr Leid auf der Welt verhindern.Zu diesem Schluss kommen "Kurzgesagt" auch:
https://www.youtube.com/watch?v=TGm_QTD5yKM

Du weiß schon, warum die Prohibition kam? Lies mal die Hintergründe dazu, sie wahr sehr wohl berechtigt, genauso wie der Opiumkriege, wo China gezwungermaßen ein Riesenproblem mit Millionen von Süchtigen hatte. In den USA herrschten wegen Alkoholsucht teilweise chaotische Zustände, wo sich die Frauen zurecht auflehnten.Mag ja sein, dass die gute Gründe dafür hatten, aber funktioniert hat es dennoch nicht so wie geplant.

Volle Zustimmung. Ordentlich Steuer drauf und gut ist. Von dem eingenommenen Geld kann man dann auch die Alkohol-Leiden querfinanzieren...Als ob das Geld dafür hergenommen werden würde... :rolleyes:

MfG
Rooter

Gast
2018-08-06, 23:24:47
Zu diesem Schluss kommen "Kurzgesagt" auch:
https://www.youtube.com/watch?v=TGm_QTD5yKM

Mag ja sein, dass die gute Gründe dafür hatten, aber funktioniert hat es dennoch nicht so wie geplant.

Als ob das Geld dafür hergenommen werden würde... :rolleyes:

MfG
Rooter
Kann auch gerne für andere Sachen hergenommen werden, z.B. Rente oder MigHus ;)

Oder für die öffentliche Finanzierung von Schwimmbädern...

Simon Moon
2018-08-07, 00:07:09
Ich finde die Frage berechtigt und kenne die Antwort nicht. Alkohol und Zigartten sollten einfach verboten werden. Ich sehe das Problem dabei nicht.


Keine Droge ist einfacher herzustellen als Alkohol. Beim Traubensaft den Deckel auf, ein paar Tage stehen lassen, fertig. Wie will man sowas also durchsetzen, wenn man es noch nicht mal schafft, das Verbot von (in der Herstellung) weit komplexeren Drogen durchzusetzen?



Also wenn du das "Problem" dabei nicht siehst....

Simon Moon
2018-08-07, 00:33:43
Du weiß schon, warum die Prohibition kam? Lies mal die Hintergründe dazu, sie wahr sehr wohl berechtigt, genauso wie der Opiumkriege, wo China gezwungermaßen ein Riesenproblem mit Millionen von Süchtigen hatte. In den USA herrschten wegen Alkoholsucht teilweise chaotische Zustände, wo sich die Frauen zurecht auflehnten.


Das Gegenteil von Gut ist nicht Böse, sondern gut gemeint. Die Prohibition ist kläglich gescheitert und hat erst Mobster Strukturen wie Al Capone ermöglicht, welche ihren Schatten bis heute nachwerfen.



Und in der aktuellen Zeit würde das noch weit weniger funktionieren. Liess dir mal den UN Drogenbericht durch - dort sieht man gut, wie die Polizei jetzt schon mit Drogen wie Kokain überfordert ist und die Qualität ungeahnte Reinhatsgrade erreicht, während der Preis in den letzten 20 Jahren teilweise um 50 - 75% gefallen ist. Und da willst du nun ernsthaft diesen mafiosen Strukturen ein weiteres Geschäftsfeld in die Hand geben?





Leider sind wir keine Insel oder außerhalb, wie in Schweden und Co. Die machen das richtig, das Zeug muß einfach sauteuer werden, am besten Europaweit.



Auch da muss man aufpassen. Es gibt ja jetzt bereits z.b. in Osteuropa Märkte für Schwarzgebranntes.



Ich bin auch absolut dafür, dass man die ganzen Billig-Biere und -Schnäpse auf ein vernünftiges Preisniveau hebt, aber es ist naiv, wenn man glaubt, dass man damit die Probleme löst. Zumal doch gerade in den nördlichen Ländern Alkoholismus wegen der dunklen Winter auch trotz des hohen Preises noch ein Problem ist.





Vielleicht würdest Du umdenken, wenn Du mal einige Zeit in Kliniken mit Suchtkranken zu tun hättest. Ich bin da schon lange sehr ernüchtert.


Es wird eben auch gerne vermittelt, dass man in einer Klinik einen Entzug machen kann und dann mit einer Therapie schon alles wird. Die wenigsten Alkoholiker haben aber wirklich die Motivation mit ihrer Sucht aufzuhören, sehr viele gehen auch nur in die Klinik, weil ihr Umfeld dazu "ermuntert" und sie sich dazu (unterbewusst) verpflichtet fühlen. Und wenn die dann so "frewillig" einen Entzug machen, werden die natürlich auch vor dem Arzt nicht zugeben, dass ssie eigentlich gar keinen Bock haben mit dem Alkohol aufzuhören und dem Arzt bei jeglicher Argumentation zustimmen, nur um möglichst schnell wieder rauszukommen und sich zu besaufen.

Rooter
2018-08-07, 02:21:48
Keine Droge ist einfacher herzustellen als Alkohol. Beim Traubensaft den Deckel auf, ein paar Tage stehen lassen, fertig. Naja, ganz so einfach ist es dann doch nicht... -- sehr viel schwieriger aber auch nicht. X-D
Als Hauptschüler habe ich mal "Bananenwein" hergestellt, nach einem Rezept mit iirc Wasser, Zucker, Hefe und einer zermatschen Banane. Das Ganze wurde in einer Flasche 2 Wochen gären gelassen und dann abgefiltert... Hat mein Vater schließlich gesoffen. :D

MfG
Rooter

Cubitus
2018-08-07, 03:21:00
Zu diesem Schluss kommen "Kurzgesagt" auch:
https://www.youtube.com/watch?v=TGm_QTD5yKM


Sehr gutes Video :)

Ich möchte noch hinzufügen das bei stärkeren Sorten einfach die Dosis niedrig gehalten werden kann, bzw. man nicht jeden Tag kiffen muss.
So ist das Risiko an einer Psychose zu erkranken seltener.

Aber es stimmt schon, die starken Sorten sind ergiebiger, was den Profit auf dem Schwarzmarkt wohl sehr zu Gute kommt.
Am schlimmsten sind wohl die legal Hights mit 100-1000 Facher Wirkung :eek: Es gab Todesfälle und massenhaft Einweisungen
Ohne die Drogen-Prohibition würde es so ein Rotz nie zu kaufen geben.

Alkohol kann übrigens ebenso Psychosen auslösen, vor allem beim Entzug oder beim abrupten herunterfahren der Trinkmenge, oder bei exzessiven Trinkgelagen über mehrere Tage.

Florida Man
2018-08-07, 08:14:41
Keine Droge ist einfacher herzustellen als Alkohol. Beim Traubensaft den Deckel auf, ein paar Tage stehen lassen, fertig. Wie will man sowas also durchsetzen, wenn man es noch nicht mal schafft, das Verbot von (in der Herstellung) weit komplexeren Drogen durchzusetzen?



Also wenn du das "Problem" dabei nicht siehst....
Man könnte die Ahnung von Drogenmissbrauch dem Volk überlassen, quasi so wie es Rodrigo Duterte tat. Es gibt bestimmt genug verrückte Drogenhasser, die Freude daran hätten.

Warum sollte man Menschen Drogen erlauben, ihnen aber vorschreiben wie schnell sie autofahren dürfen? Das ganze System ist doch völlig kaputt.

Simon Moon
2018-08-07, 08:42:01
Man könnte die Ahnung von Drogenmissbrauch dem Volk überlassen, quasi so wie es Rodrigo Duterte tat. Es gibt bestimmt genug verrückte Drogenhasser, die Freude daran hätten.



Also versteh ich dich richtig, du willst Alkohol und Tabak verbieten und darum soll sich dann eine Lynchjustiz kümmern? ;D

Florida Man
2018-08-07, 08:48:40
Du hast doch behauptet, man könne ein Verbot nicht umsetzen. Ich stelle nur Optionen in den Raum.

Simon Moon
2018-08-07, 08:58:39
Du hast doch behauptet, man könne ein Verbot nicht umsetzen. Ich stelle nur Optionen in den Raum.


Ok, wenn das deine einzige Option ist, sehe ich das mal so, dass du mir eigentlich recht gibst , aber das einfach nicht zugeben kannst.

RaumKraehe
2018-08-07, 08:59:20
mon;11762369']Super Idee mit dem Preis bin seit 2 Monaten im Norden unterwegs und die Leute trinken trotzdem. Und erst recht im Winter.

Fördert dann auch das schwarz-brennen. Die Geschichte der Menscheit sollte ja nun oft genug gezeigt haben das Menschen vor allem eines wollen: sich besaufen und der Realität entfliehen.

Ob das nun an der Realität liegt die nicht gerade für viele Menschen ein schönes Leben bereithält oder am Alkohol und dem Gefühl des Kontrollverlustes muss jeder für sich entscheiden.

RaumKraehe
2018-08-07, 09:04:05
Du hast doch behauptet, man könne ein Verbot nicht umsetzen. Ich stelle nur Optionen in den Raum.

Weil Duterte nicht die Volksdrogen anrührt sonder die vermeintlich illegalen.

Würde es diesen "Kampf" auch gegen den Alkohol führen wäre er wohl nicht mehr im Amt. Ganz ehrlich, schau dir die Geschichte an. Es hat noch nie irgend wo auf der Welt funktioniert.

Vielleicht sollte man anfangen die Welt zu einer besseren zu machen?

Exxtreme
2018-08-07, 09:19:27
Alkohol verbieten wird nicht funktionieren. Das Zeug wird schwarz gebrannt/gegärt werden und dann gedealt. Größere Mengen Alkohol selbst herstellen ist mit viel weniger Aufwand verbunden als z.B. Hanf anbauen. Das Zeug rein in den Bottich, paar Tage/Wochen stehen lassen -> win.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das irgendwie verhindern kann ohne eine absolute Totalüberwachung. Und dann gibt es Hausdurchsuchungen weil einer zu viel Obst gekauft hat oder wie? Selbst mein Opa hat in Polen Alkohol hergestellt obwohl es dort mit der Überwachung der Bevölkerung ganz anders aussah.

Palpatin
2018-08-07, 10:55:57
Ganz ehrlich, schau dir die Geschichte an. Es hat noch nie irgend wo auf der Welt funktioniert.

Doch in Ländern in denen es die Religion streng verbietet und fast 100% Gläubige sind funktioniert es weitesgehend.
Verbieten ist natürlich keine Lösung. Insgesamt ist seit den 70er Jahren sowohl die Zahl derer die regelmäßig Trinken, des Gesamtkonsums und auch die Zahl der Verkehrstoten durch Alkohl stark zurückgegangen. Wir sind hier also als Gesellschaft auf einem sehr guten Weg zum verantwortungsbewußten Umgang mit Alkohol.

PHuV
2018-08-07, 11:07:57
Was ist deine Meinung zu Baclofen?
Bisher gibt es dazu leider zuwenig genaue Studien. Ich schätze aber mal, daß es künftig in genau diese Richtung gehen wird.

Jedoch erkauft man sich vermutlich die Suchtabhängigkeiten mit einem riesigen Aufgebot an Pharmazeutika, Nebenwirkungen und Langzeitwirkungen unbekannt. Philosophen wie Thomas Metzinger warnen schon seit Jahren, daß wir uns dem Thema Neuro Enhancenment widmen müssen, um eine gesellschaftliche Diskussion und Konsens zu erreichen, und Stefan Lorenz Sorgner sagt sogar direkt, daß wir langfristig ohne Neuro Enhancenment international nicht mehr wettbewerbsfähig sein werden.

Ganz weit gesponnen, vielleicht schafft man sogar einen Impfstoff gegen diverse Süchte, so daß man künftig schon als Kleinkind davor gefeilt wird. Wer weiß?

RaumKraehe
2018-08-07, 11:27:00
Doch in Ländern in denen es die Religion streng verbietet und fast 100% Gläubige sind funktioniert es weitesgehend.
Verbieten ist natürlich keine Lösung. Insgesamt ist seit den 70er Jahren sowohl die Zahl derer die regelmäßig Trinken, des Gesamtkonsums und auch die Zahl der Verkehrstoten durch Alkohl stark zurückgegangen. Wir sind hier also als Gesellschaft auf einem sehr guten Weg zum verantwortungsbewußten Umgang mit Alkohol.

Quatsch. Schau dir mal an wie z.b. im Iran die illegale Herstellung von Bier und Schnaps boomt. Die bei Verkehrskontrollen sind anteilig mehr Personen betrunken am Steuern als in Deutschland. Von sich behaupten die auch das sie glauben. Wobei selbst im islamischen Iran gerade mal 5% der Bevölkerung regelmäßig in die Moschee gehen. Dem Rest ist das alles ziemlich wumpe. Gesoffen wird überall.

Das Oktoberfest steht aber nicht gerade für den verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol. ;)

PHuV
2018-08-07, 11:52:01
Doch in Ländern in denen es die Religion streng verbietet und fast 100% Gläubige sind funktioniert es weitesgehend.
[QUOTE=Palpatin;11762898]Verbieten ist natürlich keine Lösung.
Warum nicht? Natürlich ist es eine Lösung, ob sie gut ist oder nicht, ist eine andere Frage.

Insgesamt ist seit den 70er Jahren sowohl die Zahl derer die regelmäßig Trinken, des Gesamtkonsums und auch die Zahl der Verkehrstoten durch Alkohl stark zurückgegangen.
Äh, nein, Konsum von Wein und Co. ist sehr wenig zurückgegangen, nur Bier hat stark abgebaut:
https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/sonstVeroeffentlichungen/Alkoholatlas-Deutschland-2017_Einzelseiten.pdf

Quelle: Alkoholatlas Deutschland 2017 der DKFZ (https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/sonstVeroeffentlichungen/Alkoholatlas-Deutschland-2017_Einzelseiten.pdf), Seite 36
https://i.imgur.com/cigKzkv.jpg
Quelle: Alkoholatlas Deutschland 2017 der DKFZ (https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/sonstVeroeffentlichungen/Alkoholatlas-Deutschland-2017_Einzelseiten.pdf), Seite 37
https://i.imgur.com/aHjPzai.jpg

Deutsche trinken unverändert viel (http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/alkoholkonsum-in-deutschland-sinkt-nur-geringfuegig-14214126.html)
Mit den Verkehrstoten liegst Du richtig:
https://www.dvr.de/unfallstatistik/de/alkohol/
https://www.dvr.de/bilder2017/unfallstatistik/de-alkohol_th.jpg
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/459049/umfrage/anzahl-der-alkoholbedingten-verkehrsunfaelle-deutschland/
Aber schau Dir mal die Verkehrsdelikte unter "Einfluß anderer berauschender Mittel" auf Seite 8 an:
https://i.imgur.com/vzDPdeb.jpg
Wir sind hier also als Gesellschaft auf einem sehr guten Weg zum verantwortungsbewußten Umgang mit Alkohol.
Definitives und klares NEIN. Woher hast Du Deine Infos? :rolleyes: :confused:

Quelle: Alkoholatlas Deutschland 2017 der DKFZ (https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/sonstVeroeffentlichungen/Alkoholatlas-Deutschland-2017_Einzelseiten.pdf), Seite 52
https://i.imgur.com/cc5Y2ne.jpg

Es gibt einen Trend, das Jugendliche weniger Alkohol trinken, ja.
Jugendliche trinken so wenig wie seit den 1970ern nicht mehr (https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2017-05/alkohol-verliert-wert-jugendliche-umfrage)

Wie wir wissen, sind Statistiken hin und herbiegbar, wie man es passend möchte. Es gibt welche, die behaupten, daß der Pro-Kopf-Verbrauch von reinem Alkohol aktuell tatsächlich gesunken ist. Nun kann man folgende Fragen stellen:
Anzahl der Verkehrstoten durch Alkohol gesunken. Wegen besserer Sicherheitstechnik? Weil die Anzahl der Toten durch "berauschende Mittel" gestiegen ist?
Bierkonsum gesunken. Weil die Biertrinker "aussterben"? Die Jugend mehr auf andere "berauschende Mittel" umgestiegen sind?
Alkoholkonsum gesunken. Mehr Migraten aus islamischen Ländern? Andere Verteilung, da mehr Leute, mehr Kinder?
Krankenhausaufenthalten wegen Alkoholmißbrauchs gestiegen. Bessere und genauere Diagnostik? Mehr medizinsiche Aufmerksamkeit?
...


Interessantes Thema: Ärzte und Alkoholismus
Alarmierend: Ein Drittel der Ärzte ist suchtkrank „Alkohol als willkommenes Ventil“ (https://www.alk-info.com/reportagen/627-aerzte-und-alkoholsucht-medikamentenmissbrauch-lange-arbeitszeiten-druck-stress-ueberbelastung-karriere-propofol-beruhigungsmittel-selbstmord-mediziner-sozialprestige-dr-wolfgang-hagemann)
Alkohol, Cannabis und Co – wenn Ärzte süchtig werden (https://www.aerztezeitung.de/panorama/article/958370/interview-alkohol-cannabis-co-wenn-aerzte-suechtig.html)

Mein aktuelles persönliches Fazit: Das Thema Sucht ist nicht weniger geworden. Es hat sich nur auf viele andere Gebiete vervielfältigt. Verantwortungsvoll ist etwas anderes.

Palpatin
2018-08-07, 11:55:02
Quatsch. Schau dir mal an wie z.b. im Iran die illegale Herstellung von Bier und Schnaps boomt.
Deshalb hab ich auch weitesgehend geschrieben, der Durchschnittskonsum ist im Iran mit 1 Liter reinen Stoff pro Jahr trozdem insgesamt wesentlich niediger als in unserer westlichen Welt.

Palpatin
2018-08-07, 11:58:51
Das die Anzahl der Unfälle durch andere berauschende Mittel stark gestiegen ist, liegt wohl eher daran das das früher kaum geprüft wurde.

Kundschafter
2018-08-07, 12:04:30
Und was ist mit Straftaten durch alkoholisierte "Mitmenschen" ? Fast jede Kriminalstatistik spricht von Steigerung: Häusliche Gewalt, KV, bes. schw. Fall der KV, Widerstand geg. Vollstreckungsbeamte, usw.pp., die Liste ist endlos.

Sorry für die Ironie:
Wir sind hier also als Gesellschaft auf einem sehr guten Weg zum verantwortungsbewußten Umgang mit Alkohol.

Stimmt. Merke ich jeden Tag. Hat aber immerhin einen Vorteil: Sind keine Gegner. :D

RaumKraehe
2018-08-07, 12:12:05
Deshalb hab ich auch weitesgehend geschrieben, der Durchschnittskonsum ist im Iran mit 1 Liter reinen Stoff pro Jahr trozdem insgesamt wesentlich niediger als in unserer westlichen Welt.


Natürlich, wer will auch schon, nur weil er ein Glas Wein trinken möchte, 10 Peitschenhiebe abbekommen oder in das Gefängnis?

Und ich denke das nicht die Religion die Menschen vom trinken abhält, sonder eher die drakonischen realen Strafen.

PHuV
2018-08-07, 12:19:24
Laut meinem iranischen Freund wird in Iran genauso gebechert wie bei uns, es wird eben nur nicht so öffentlich gemacht, und nur im engen familiären Kreisen.

YeOldeFerret
2018-08-07, 12:30:32
Der wichtigste Grund, warum man keine Kampagne gegen Alkohol startet, wurde hier glaube ich noch nicht genannt:

Durch die gesonderte Besteuerung von Schaumwein (§ 1 Abs. 1 SchaumwZwStG) wird vom eingeführten Zweck her die kaiserliche Flotte finanziert. Nicht auszudenken, wer uns alles angreifen könnte, wenn diese Finanzierung wegfällt. Also immer schön Spirituosen konsumieren, damit das Kaiserreich der Staat sicher bleibt!

:freak:

Cubitus
2018-08-07, 14:43:01
Naja man darf nicht vergessen es ist steckt hier eine riesen Industrie dahinter.
ca 1400 Brauereien (große Lobby) + deren Mitarbeiter + Zuliefer-Betriebe, dann das komplette Gastro Gewerbe + deren Zulieferer.

Klar es gibt auch Anti-Alk, aber Bier und Alkohol allgemein sind trotz Rückgang noch so stark vertreten das ohne Stoff die Einnahmen drastisch sinken würden.
Zusätzlich kommt noch der Steuerausfall hinzu.

Gast
2018-08-07, 15:10:56
Bei Zigaretten hat man es doch auch geschafft mit Aufklärungskampagnen die Leute vom Rauchen abzuhalten. Es rauchen immer weniger Leute und immer mehr hören damit auf...

Kann man die gleichen "Werkzeuge" nicht auch bei Alkohol anwenden?

PHuV
2018-08-07, 15:15:05
Gerade gelesen,

Bundesmonopolverwaltung für Branntwein (https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesmonopolverwaltung_f%C3%BCr_Branntwein)
Die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein (BfB) mit Sitz in Offenbach am Main hat als Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Finanzen die Aufgabe, das Branntweinmonopol zu verwalten. Sie ist die Nachfolgeorganisation der 1922 gegründeten Reichsmonopolverwaltung (RMV) und wird mit Wirkung vom 31. Dezember 2018 aufgelöst.[1]

Roadrunner3000
2018-08-07, 15:25:39
Größere Mengen Alkohol selbst herstellen ist mit viel weniger Aufwand verbunden als z.B. Hanf anbauen. Das Zeug rein in den Bottich, paar Tage/Wochen stehen lassen -> win.

Das andere ist ein Unkraut, dass in manchen Ecken von Dunkeldeutschland sogar immer noch wild wächst.

Und auch hier funktioniert das Verbot ja offensichtlich nicht, sonst gäbe es weder die ganzen, immer wieder aufkommenden Diskussionen, noch würde zB der Markt für Anbauequipment so gut laufen.

@Palpatin: Betr. Alk und nationale Unterschiede im Umgang damit: Disney "Die Wüste lebt" gesehen?
Wieso sollten wir Menschen anders sein wie Elefanten, Affen, Giraffen etc. die sich an vergorenen Früchten einen Rausch holen?
Da meinst du wirklich, eine in solchen Ländern meist nach außen gelebte Religion ändert daran etwas? ;)

Flyinglosi
2018-08-07, 18:09:34
Bei Zigaretten hat man es doch auch geschafft mit Aufklärungskampagnen die Leute vom Rauchen abzuhalten. Es rauchen immer weniger Leute und immer mehr hören damit auf...

Kann man die gleichen "Werkzeuge" nicht auch bei Alkohol anwenden?

Bei Zigaretten hat man das durch rigorose Rauchverbote erreicht. Das klappt aber nur, weil man Zigaretten als Süchtiger viel öfters konsumieren "muss" und man somit immer stärker in seiner gefühlten Freiheit eingeschränkt wird.

Und weil nun plötzlich viele hier von einem Verbote träumen. Da frage ich mich doch, was man nach dem Erreichen eines solchen als nächstes angehen will. Ist dann irgendwann ne Tüte Chips auch verboten:
-extrem ungesund
-teils karzinogen
-ernährungsphysiologisch völlig unnütz
-Fresssucht ist ja auch so ne Sache

Vielleicht wärs aber sinnvoller anstelle von Symptomen die waren Probleme in unserer Gesellschaft anzupacken. Wenn man sich das Umsatzplus von Brauereien (in Österreich) wärend der letzten Wirtschaftskrise ansieht, brauche ich da nicht lange überlegen, wo es wirklich hakt!

Und selbst in einer hypothetischen sorgenfreien Welt wird es noch immer Leute geben, die Freude an Rausch/Suchtmitteln haben. Und ein paar anderen, die das eigentlich einen feuchten Dreck angeht, wird das ordentlich auf den Sack gehen.

Gast
2018-08-07, 19:45:34
Und weil nun plötzlich viele hier von einem Verbote träumen.
Von gänzlichen Verboten halte ich auch nichts, aber wie wäre es, wenn man das Konsumieren auf öffentlichen Plätzen einschränkt, wie z.B. in Polen?

https://de.wikipedia.org/wiki/Verbot_des_Alkoholkonsums_in_der_%C3%96ffentlichkeit#Polen

https://youtu.be/jdg8Sp1HUKM
https://youtu.be/wqgShMQNdEY

Man stelle sich das mal in Deutschland vor. Dieter und Harry dürften nicht mehr vor dem Penny-Supermarkt saufen ;D Revolutione!!!

Simon Moon
2018-08-07, 19:55:39
Und weil nun plötzlich viele hier von einem Verbote träumen.


Diese Reaktion ist in solchen Diskussionen normal, die Abstinenzler müssen sich da immer zu Wort melden und wollen dann ihr Weltbild dem Rest der Welt aufzwingen. Sind quasi wie Veganer mit dem Fleisch. Einfach winken und lachen. :biggrin:

Mit etwas Glück erhälst du dann so Schenkelklopfer wie von Pana ;D

Simon Moon
2018-08-09, 23:56:30
passend zum Thema:

Mehr Drogenkompetenz (https://www.tagesanzeiger.ch/contentstationimport/mehr-drogenkompetenz/story/21255540)
Der Mensch hat sich immer berauscht. Statt Drogen zu verbieten, sollte man akzeptieren und aufklären.
https://screenshotscdn.firefoxusercontent.com/images/6bcb35d2-8fd8-436d-a7db-5443d10effdb.png

Viel klüger wäre es anzuerkennen, dass Menschen sich immer berauschen werden, wenn sie können. Und dass dies bei vernünftigem Gebrauch auch ziemlich harmlos ist. Dafür liefert das Street-Parade-Wochenende jedes Jahr zuverlässig den Beweis.

Gast
2018-08-14, 21:04:42
Ist Alkohol ein Zellgift oder ein Nervengift? Oder gar beides?

Gast
2018-08-15, 02:01:16
Wisst ihr, was wirklich schlimm ist? Dass an den Supermarkt-Kassen auch noch mal hochprozentiger Alk steht / ausgestellt sind! Der trockene Alki kommt an dem Zeug nicht vorbei, denn jeder von uns muss ab und zu einkaufen. Welche Marketing-Taktik steckt dahinter? Die gleiche wie bei den Kindern mit den Süssigkeiten an der Kasse?

Gynoug MD
2018-08-20, 09:12:30
Die gleiche wie bei den Kindern mit den Süssigkeiten an der Kasse?
Exakt.
Die Taktik funktioniert ja auch schon so lange es Geschäfte/Tankstellen/Trinkhallen gibt, der aktive Alki muß nicht in/durch den Laden laufen, der trockene hat beim Bezahlen die Flachmänner ständig im Blickfeld.

Gast
2018-08-20, 10:56:13
Exakt.
Die Taktik funktioniert ja auch schon so lange es Geschäfte/Tankstellen/Trinkhallen gibt, der aktive Alki muß nicht in/durch den Laden laufen, der trockene hat beim Bezahlen die Flachmänner ständig im Blickfeld.
ist das nicht ziemlich unmoralisch?

Flyinglosi
2018-08-20, 11:32:33
Dazu habe ich ne Anekdote mit bitterem Nachgeschmack parat:

Als Student stand ich mal an einem Samstag Morgen recht verkatert an der Kassa des Supermarkts um die Ecke (war nicht gerade ne noble Gegend). Hinter mir hat ein sichtlich Obdachloser gerade 5 Minifläschchen Vodka für je 2€ das Stück aufs Band gelegt. In meiner geistigen Umnachtung habe ich ihm erklärt er könne sich doch ums gleiche Geld fast zwei Liter leisten, wenn er das Zeug in ner großen Flasche kauft.

Der Typ hat gestrahlt als hätte ich ihm gerade erklärt, Weihnachten, Neujahr und Ostern würden heuer auf den gleichen Tag fallen.

Bis heute denke ich, dass ich den Kerl wohl indirekt auf dem Gewissen habe :redface:

Gast
2018-08-20, 11:40:37
Hinter mir hat ein sichtlich Obdachloser gerade 5 Minifläschchen Vodka für je 2€ das Stück aufs Band gelegt. In meiner geistigen Umnachtung habe ich ihm erklärt er könne sich doch ums gleiche Geld fast zwei Liter leisten, wenn er das Zeug in ner großen Flasche kauft.

Ja, aber auch nur, wenn er das billigste vom billigsten kauft ;D
Gibt es WODKA für 2,99€ das halbe Liter? ^^

Chronicle
2018-08-20, 12:35:04
Von gänzlichen Verboten halte ich auch nichts, aber wie wäre es, wenn man das Konsumieren auf öffentlichen Plätzen einschränkt, wie z.B. in Polen?

Gibts teilweise auch schon, bzw wurde probiert und ist dann meist im Stadtrat gescheitert (zumindest hier im Ruhrgebiet hab ich da in den letzten Jahren beiläufig solche Sachen aufgeschnappt. Google spuckt auch ein paar sachen bezüglich Essen und Duisburg aus).

Ich meine hier in Essen hat mans auch mal am Willy-Brandt-Platz versucht (man läuft quasi direkt drauf wenn man aus dem HBF kommt). Hatte dann zur Folge, dass sich die Leute einfach auf die umliegenden Plätze verteilt haben. Wie es mittlerweile geregelt ist weiß ich allerdings nicht.

Simon Moon
2018-08-20, 12:59:00
Bis heute denke ich, dass ich den Kerl wohl indirekt auf dem Gewissen habe :redface:


Nein, getorben wär er so oder so. Aber du hast die Alkohollobby um viel Profit gebracht.

Gynoug MD
2018-08-20, 13:01:07
Bis heute denke ich, dass ich den Kerl wohl indirekt auf dem Gewissen habe :redface:
Frag dazu mal die ganzen Porsche-Verkäufer.:freak:

doublehead
2018-08-20, 20:21:05
Viel klüger wäre es anzuerkennen, dass Menschen sich immer berauschen werden, wenn sie können. Und dass dies bei vernünftigem Gebrauch auch ziemlich harmlos ist. Dafür liefert das Street-Parade-Wochenende jedes Jahr zuverlässig den Beweis.
Wieviele Beweise braucht es denn noch um zu kapieren, dass sehr viele Menschen nicht vernünftig handeln?

Simon Moon
2018-08-21, 00:30:22
Wieviele Beweise braucht es denn noch um zu kapieren, dass sehr viele Menschen nicht vernünftig handeln?


Gute Frage, aber ich denke bald wird sich die Vernunft durchsetzen, dass es sinnlos ist Drogen zu verbieten.



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Emperor
2018-08-22, 20:52:49
ööööö darf ich da mal ein Argument einwerfen warum ich nicht die gleiche Warnung bei Alkohol haben möchte wie bei Tabak und das leuchtet denke ich sogar ein.

Ich liebe Premium Spirituosen ab 30€ und mehr,ich bin sogar bereit 200€ für einen Whisky auf den Tisch zu legen weil es auch begehrte Sammelobjekte sind.

Ja soviel und ich habe keine Lust das auf meiner 200€ Flasche Innereien oder verfaulte Füße zu sehen sind,von daher bist du irre.das kannste bei dem billigen Oettinger machen oder dem schrott Härke Bier,aber auf meinen Whisky den ich Sammel, will ich sowas garantiert nicht haben wenn ich dafür verdammt viel Zaster auf den Tisch lege.

Wenn son Mist kommt, dann machen die das auf alle Spirituosen und dann ist mein Whisky versaut,nein danke. das sind Sammelobjekte,Wertanlagen und auch mal zum Genießen.

Rooter
2018-08-23, 00:14:16
Vielleicht gibt's dann ja Wendeetiketten wie bei DVDs. :freak:

MfG
Rooter

Gynoug MD
2018-08-23, 15:44:20
Vielleicht gibt's dann ja Wendeetiketten wie bei DVDs. :freak:

MfG
Rooter
;D

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und postuliere: Bei verantwortungslosem Trinken/Alkis merkt die Leber keinen Unterschied darin, ob sie täglich mit einem Rucksack Bierbüchsen, Flachmännern von der Supermarktkasse oder einer edlen Pulle 100€-Fusel zerstört wird.

Flyinglosi
2018-08-23, 18:48:26
Von gänzlichen Verboten halte ich auch nichts, aber wie wäre es, wenn man das Konsumieren auf öffentlichen Plätzen einschränkt, wie z.B. in Polen?

Dazu kann man noch erwähnen, dass derartige Massnahmen (z.b. am Praterstern in Wien) eher dazu dienen Obdachlose aus dem Stadtbild zu verdrängen.

Die geben ihr "Hobby" aber nicht auf. Es steigt nur die Gefahr, weil die Betroffenen sich dann auch noch verstecken müssen.

So gesehen wäre das für mich eine sehr verlogene Massnahme.

Gast
2018-08-23, 19:53:02
Dazu kann man noch erwähnen, dass derartige Massnahmen (z.b. am Praterstern in Wien) eher dazu dienen Obdachlose aus dem Stadtbild zu verdrängen.

Was ja auch nicht schlecht ist. Bei mir an der Flaniermeile @ Fluss-Hafen ist alles voll mit Alkis und Pennern, die zudem auch noch alles vollmüllen und mit ihrem Gestank (Pisse und Bier) die Leute belästigen...

Macht sicherlich einen tollen Eindruck auf Touristen... O_o

Emperor
2018-08-23, 22:09:34
;D

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und postuliere: Bei verantwortungslosem Trinken/Alkis merkt die Leber keinen Unterschied darin, ob sie täglich mit einem Rucksack Bierbüchsen, Flachmännern von der Supermarktkasse oder einer edlen Pulle 100€-Fusel zerstört wird.

Das stimmt und hier muss man aber mal sagen das es sich bei teuren Spirituosen ebend um Sammelobjekte handelt die auch gerne mal verschenkt werden zu besonderen anlässen oder aber auch Wertanlagen die eine menge Schotter bringen können.

Wenn da dann eckelbilder drauf sind kannste das vollkommen vergessen,die will ich dann ncihtmal mehr sammeln oder Geld dafür ausgeben um sie mal zu trinken.

und nur um das mal zu Zeigen wie teuer sowas sein kann https://www.whisky.de/shop/Schottland/?force_sid=229b4a01548581a7c74a66eff6aabd29#task=search&preis_min=102

Mit Eckelbildern ist alles total versaut,das ist eine total schwachsinnige idee.

Gast
2018-08-23, 22:39:00
Die geben ihr "Hobby" aber nicht auf. Es steigt nur die Gefahr, weil die Betroffenen sich dann auch noch verstecken müssen.

So gesehen wäre das für mich eine sehr verlogene Massnahme.
Würde ich so nicht sagen. Wenn das "Hobby: Saufen in der Öffentlichkeit" immer mehr aus der Öffentlichkeit verbannt wird, dann verliert es sicherlich stückweit seinen Reiz. Und ob es Spaß macht irgendwo versteckt unter der Brücke bzw. zu Hause mit den Saufkumpanen zu saufen? I don't know ;)

Wer ein Bier in der Öffentlichkeit trinken möchte, der setzt sich ins Lokal, ans Cafe bzw. in eine Sports-Bar und bestellt sich sein 3,70€-Bier... kultiviert und kontrolliert.

Flyinglosi
2018-08-24, 00:09:38
Ich werfe ja ungerne deine Argumentation über den Haufen, aber du bestätigst gerade, dass derartige Bilder funktionieren würden :freak:

Mosher
2018-08-24, 00:11:43
Auf Zigarrenschachteln sind doch auch Horrorbilder oder? Da würden sicherlich auch viele mit Genuss, Sammlerstücken etc. argumentieren

Gast
2018-08-24, 01:19:02
Auf Zigarrenschachteln sind doch auch Horrorbilder oder? Da würden sicherlich auch viele mit Genuss, Sammlerstücken etc. argumentieren
Auf Zigarren auch?

][immy
2018-08-24, 01:20:46
Das stimmt und hier muss man aber mal sagen es es sich bei teuren Spirituosen ebend um Sammelobjekte handelt die auch gerne mal verschenkt werden zu besonderen anlässen oder aber auch Wertanlagen die eine menge Schotter bringen können.

Wenn da dann eckelbilder drauf sind kannste das vollkommen vergessen,die will ich dann ncihtmal mehr sammeln oder Geld dafür ausgeben um sie mal zu trinken.

und nur um das mal zu Zeigen wie teuer sowas sein kann https://www.whisky.de/shop/Schottland/?force_sid=229b4a01548581a7c74a66eff6aabd29#task=search&preis_min=102

Mit Eckelbildern ist alles total versaut,das ist eine total schwachsinnige idee.
Eigentlich genau richtig sowas aich darauf zu machen. Solange so was verschenkt wird oder gar als wertanlage dient ist es gesellschaftlich vollkommen akzeptiert, das ist ja das schlimme am alk. Er wird fast überall einfach akzeptiert. Selbst läden wie lidl, netto, ... haben eine recht große fläche nur für alk reserviert. Das zeug sollte in lebensmittelläden eigentlich nix zu suchen haben und vor allem nicht so extrem viel davon.
Das problem am alk ist halt das er extrem schlechte nebenwirkungen (z.b. ansonsten vermeidbare unfälle) für andere personen haben kann und nicht nur für den der ihn zu sich nimmt.
Aber solange er gesellschaftlich so akzeptiert wird sich daran nichts ändern.
ich werd übrigens auch immer schief angeschaut wenn ich z.b. zu besonderen anlässen alk ablehne ... ich mag das zeug aber einfach nicht, schmeckt widerlich

Mosher
2018-08-24, 07:00:18
Ist es nicht einfach so, dass man irgendwo (mehr oder weniger weltweit) erkannt hat, dass der Mensch als Ganzes einfach ein frei zugängliches Rauschmittel braucht und Alkohol aus diversen Gründen, trotz seiner vielen negativen Auswirkungen, immer noch mit am besten dazu geeignet ist?

Alkohol trinkt man, trinken ist eine natürliche und angeborene Handlung, also lässt sich der Konsum von Alkohol gut in alle möglichen gesellschaftlichen Ereignisse einbinden.

Das lässt sich mit rauchen, schnupfen oder spritzen schon schwieriger argumentieren.

Emperor
2018-08-24, 07:17:01
Wenn solche bilder auf Minderwertigen Produkten ist wie Oettinger Bier oder Härke und dem billigen Wodka für 4,99€ sage ich ok da Akzeptiere ich Ekelbilder.Aber wenn es sich um Hochwertige Produkte handelt lehne ich sie ab.

Also ob die Leber einen Unterschied zu Hochwertigen Alkohol macht im vergleich zu Minderwertigen weiß ich nicht.ich kannn da nur aus meinem eigenen Erfahrungs und Wissenstand sagen das Hochwertige Produkte fast keine Fuselöle enthalten.

Aus meienr eigenen Erfahrung,ich war mal mit Kumpels bei einem Whiskytasting und wir haben an dem Abend 8 Whiskys mit min 46% bis 51% verkostet jeweils immer 2cl und alle lagen in der Preisklasse von 40€ bis 120€.Wir hatten uns alle für den nächsten Tag alle freigenomemn weil wir schon damit gerechnet hatten ohh verdammt das wird übel werden.

Aber nichts,wir sind alle aufgestanden und haben sofort zum handay gegriffen und den anderen gefragt wie es ihm geht und uns allen ging es Bombe,Ich hab mich sogar noch mit einen Kumpel getroffen und wir sind 50km Rad gefahrenWir waren alle vollkommen erschrocken was den jetzt aufeinmal los ist.

Fuselöle sind ein Gemisch aus mittleren und höheren Alkoholen, Fettsäureestern, Terpenen und Furfuralen. Sie entstehen bei der alkoholischen Gärung als Nebenprodukte des Hefestoffwechsels und dienen in Bier, Wein und Spirituosen als Geschmacks- und Aromaträger.

Beispiele für solche Fuselalkohole sind Butanol, Hexanol, Isoamylalkohol, Isobutylalkohol, Pentanol und Propanol. Fuselöle werden im Körper des Menschen zu Giftstoffen abgebaut, die zu einer Verminderung der Herzleistung und zur Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff führen können. Kopfschmerz, Übelkeit und Müdigkeit (zusammengefasst: Kater) sind die möglichen Folgen. In höheren Dosen können Fuselöle zur Erblindung oder gar lebensgefährlichen Vergiftungen führen.

Durch Techniken wie Rektifikation oder durch Filtrieren über Aktivkohle lässt sich der Gehalt der Fuselöle in Spirituosen reduzieren. Hoch aufkonzentrierte und gereinigte Spirituosen wie Wodka enthalten in Relation zum Alkoholgehalt deutlich weniger Fuselöle als andere alkoholische Getränke.
Quelle: http://www.chemie.de/lexikon/Fusel%C3%B6le.html

Ich weiß z.b von dem Grey Goose Wodka das er zu 99% rein ist,hab ihn nie getrunken aber der hat nichts an an Fuselölen drin,nur das 1%.

Auf dauer ist auch Hochwertiger Alkohol schädigend,aber mich selber würde gerne mal eine Studie dazu interessieren wie genau die Auswirkungen von Minderwertigen und Hochwertigen Spirituosen auf den Körper sind.

Auf Produkten die ich Sammel und Verschenke möchte ich sowas nicht haben,auf den Billig Zeug ok da dieses eh eine größere Masse anspricht und auch eher zum (saufen) als zum (genießen) gekauft wird.

doublehead
2018-08-26, 04:37:05
Wenn solche bilder auf Minderwertigen Produkten ist wie Oettinger Bier oder Härke und dem billigen Wodka für 4,99€ sage ich ok da Akzeptiere ich Ekelbilder.Aber wenn es sich um Hochwertige Produkte handelt lehne ich sie ab.
Alkohol schädigt immer. Egal ob billiger Fusel oder "hochwertig".

Wobei da bei vielen teuren Produkten auch sehr viel Marketing dahintersteckt, und es genügend Doofe gibt die das dann glauben.

Emperor
2018-08-26, 12:16:56
Alkohol schädigt immer. Egal ob billiger Fusel oder "hochwertig".

Wobei da bei vielen teuren Produkten auch sehr viel Marketing dahintersteckt, und es genügend Doofe gibt die das dann glauben.

Das kann ja gut sein,aber denoch möchte ich sowas nicht auf so Teuren Flaschen haben die ich in einer Preislage von 30-200€ kaufe und sie Sammel oder als Wertanlage nutzte oder sie verschenken möchte.

Da ist für mich dann das ganze Produkt komplett versaut.

Flyinglosi
2018-08-26, 13:30:28
Das kann ja gut sein,aber denoch möchte ich sowas nicht auf so Teuren Flaschen haben die ich in einer Preislage von 30-200€ kaufe und sie Sammel oder als Wertanlage nutzte oder sie verschenken möchte.

Da ist für mich dann das ganze Produkt komplett versaut.
Ich denke bzgl. deiner Forderung stehst du hier nicht alleine da, aber deine Argumente sind ein wenig "schwach", bzw. wenig schlagkräftig.

Ich halte gar nichts von derartigen Bildern (auch nicht auf Zigaretten, alleine schon, weil ich die manchmal auch als Nichtraucher zu Gesicht bekomme und wenig appetitlich finde).

Aber zu argumentieren, sowas dürfe nicht gemacht werden, weil es dir deine 300€ Nobel-Whiskeyflasche versaut, kommt eher dem Gießen von Öl ins Feuer gleich. Denn genau solche Verankerungen eines Rauschmittels als Kulturgut gälte es ja aufzubrechen, wenn man dagegen vorgehen will.

Und bzgl. deiner Überlegungen zu Fuselölen: Ich denke nicht, dass die Empfehlung nur noch hochprozentige Spirituosen zu konsumieren, das Suchpotential verringert. Und nur weil du am nächsten Tag keinen Kater hattest, heist das nicht, dass du deinen Körper nicht geschädigt hast. Bzw. hätte der Kater eventuell dafür gesorgt, den nächsten geplanten Vollrausch ein wenig hinauszuzögern :wink:

Edit: Auf Verpackungen von Zigarren werden meines Wissens nach keine derartigen Bilder gedruckt.

Gast
2018-08-26, 16:43:29
Neue aktuelle Studie: https://www.welt.de/gesundheit/article181311092/Alkoholkonsum-Auch-ein-Glas-Wein-oder-Bier-kann-schaden.html

Hades11
2018-08-26, 17:51:24
Ist es nicht einfach so, dass man irgendwo (mehr oder weniger weltweit) erkannt hat, dass der Mensch als Ganzes einfach ein frei zugängliches Rauschmittel braucht[...]
solchen Schwachsinn habe ich selten gehört. Wieso sollte ein Mensch auf Rauschmittel angewiesen sein? Rauschmittel sind vollkommen nutzlos, sie können keinerlei Probleme lösen.

Im Gegenteil, wie viele Idioten berauschen sich (Alkohol oder sonstiges) um die Probleme zu vergessen statt sie zu lösen oder zu lernen damit umzugehen? Die direkten und indirekten negativen Effekte möchte ich nicht nochmal auflisten, die sollten hier ausreichend bekannt sein.

Viele Menschen sind von Grunde auf Faul und gehen immer den Weg des geringsten Widerstands. Das ist ja auch eine der Hauptursachen für Bewegungsmangel als Volkskrankheit.
Rauschmittel aller Art nutzen die selbe (mentale) Schwäche und die Unfähigkeit vieler sich nachhaltiges Handeln und Selbstdisziplin anzueignen aus.

Einen ähnlichen Fall hatten wir vor ein paar Jahren wenige km entfernt an einem Seefest. Ein Kerl hat sich den Frust weggesoffen und im Suff seinen Kumpel erstochen (der nicht überlebt hat). Ein Polizeitaucher hat dann die Tatwaffe gesucht, wir (DLRG) hätten den ein paarmal fast mit dem Rettungbot erwischt. Vorher hatte der heutige Mörder auch keine Verhaltensauffälligkeiten (ich meine nicht nur das Vorstrafenregister, sondern auch seinen Ruf und nichtkriminelle Probleme, bei uns auf dem Land kennt ja fast jeder jeden). Deshalb ist es Blödsinn zu behaupten man hätte ein Rauschmittel "unter Kontrolle", wenn ihr bemerkt dass dies nicht mehr so ist ist es schon längst zu spät um Schaden zu verhindern.

Die einzig sinnvolle Folgerung daraus ist es Rauschmittel in allen Arten und Formen zu vermeiden.
Am meisten nervt es micht wenn Drogen zur Kultur ernannt werden, Weinberge z.B. haben so viele Sonnenstunden, die gehören abgerodet und mit Solarzellen bepflastert.

Mosher
2018-08-26, 18:02:56
solchen Schwachsinn habe ich selten gehört. Wieso sollte ein Mensch auf Rauschmittel angewiesen sein? Rauschmittel sind vollkommen nutzlos, sie können keinerlei Probleme lösen.

Im Gegenteil, wie viele Idioten berauschen sich (Alkohol oder sonstiges) um die Probleme zu vergessen statt sie zu lösen oder zu lernen damit umzugehen? Die direkten und indirekten negativen Effekte möchte ich nicht nochmal auflisten, die sollten hier ausreichend bekannt sein.

Viele Menschen sind von Grunde auf Faul und gehen immer den Weg des geringsten Widerstands. Das ist ja auch eine der Hauptursachen für Bewegungsmangel als Volkskrankheit.
Rauschmittel aller Art nutzen die selbe (mentale) Schwäche und die Unfähigkeit vieler sich nachhaltiges Handeln und Selbstdisziplin anzueignen aus.

Einen ähnlichen Fall hatten wir vor ein paar Jahren wenige km entfernt an einem Seefest. Ein Kerl hat sich den Frust weggesoffen und im Suff seinen Kumpel erstochen (der nicht überlebt hat). Ein Polizeitaucher hat dann die Tatwaffe gesucht, wir (DLRG) hätten den ein paarmal fast mit dem Rettungbot erwischt. Vorher hatte der heutige Mörder auch keine Verhaltensauffälligkeiten (ich meine nicht nur das Vorstrafenregister, sondern auch seinen Ruf und nichtkriminelle Probleme, bei uns auf dem Land kennt ja fast jeder jeden). Deshalb ist es Blödsinn zu behaupten man hätte ein Rauschmittel "unter Kontrolle", wenn ihr bemerkt dass dies nicht mehr so ist ist es schon längst zu spät um Schaden zu verhindern.

Die einzig sinnvolle Folgerung daraus ist es Rauschmittel in allen Arten und Formen zu vermeiden.
Am meisten nervt es micht wenn Drogen zur Kultur ernannt werden, Weinberge z.B. haben so viele Sonnenstunden, die gehören abgerodet und mit Solarzellen bepflastert.

Sicher, "brauchen" tut es niemand. Es braucht aber auch niemand Bungee-Jumping, Kondome (schließlich ist der Zweck von Sex ja das Zeugen von Kindern), Computerspiele, Kaffee, Medikamente zur Linderung leichter Symptome etc. etc.

Keine Ahnung, wie die Welt aussehen würde, wenn all das verboten wäre, obwohl es existiert.
Was ich aber relativ sicher weiß, ist, dass der Mensch schon immer irgendwie versucht hat, sich zu berauschen, sobald er etwas gefunden hat, das diesen Zweck erfüllt. Wenn man alles verbietet, fangen manche Leute vielleicht einfach an, die Luft anzuhalten, oder ihre Exkremente in Eimern zu sammeln und die entstehenden Gase einzuatmen. https://en.wikipedia.org/wiki/Jenkem (Ja, der Grund ist kein Verbot, sondern Armut, ich weiß)
:D Ok, der musste sein


Ich danke halt, es ist im Grunde "einfacher", den Menschen irgendeine legale Droge zu lassen, als zu versuchen, alles zu kontrollieren. Auch das widerspricht nicht deinem Weg des geringsten Widerstands, nur eben aus einer anderen Perspektive.

Deswegen habe ich meine Aussage ja bewusst aus einem weiten Blickwinkel formuliert.

greeny
2018-08-26, 18:16:37
Studie zu Alkohol - Von wegen in Maßen ... (https://www.tagesschau.de/ausland/alkohol-107.html)

Hades11
2018-08-26, 18:46:49
Sicher, "brauchen" tut es niemand. Es braucht aber auch niemand Bungee-Jumping, Kondome (schließlich ist der Zweck von Sex ja das Zeugen von Kindern), Computerspiele, Kaffee, Medikamente zur Linderung leichter Symptome etc. etc.

Im gegensatz zu Alkohol sind die von dir genannten Konsummittel nicht für den Tod tausender Menschen verantwortlich. Mit dem Kondom hattest du gerade besonders Pech, das einzige Verhütungsmittel das tatsächlich Leben retten kann, HIV ist nicht ohne.
Mir geht es ja nicht darum alles zu verbieten was nicht zwingend überlebensnotwendig ist (oder was ich nicht leiden kann), sondern darum die negativen Auswirkungen zu vermeiden.
Manchmal müssen die Menschen (und ihre unbeteiligten Mitmenschen) einfach vor der eigenen Dummheit geschützt werden, beim TÜV ist es doch im Prinzip das gleiche:
Wer mit nicht verkehrssicheren Fahrzeugen unterwegs ist gefährdet sein eigenes Leben und das Leben anderer. Also werden nicht verkehrssichere Fahrzeuge verboten.

Mosher
2018-08-26, 19:01:36
Mir geht es ja nicht darum alles zu verbieten was nicht zwingend überlebensnotwendig ist (oder was ich nicht leiden kann), sondern darum die negativen Auswirkungen zu vermeiden.


Na, ist das nicht schön :)

Flyinglosi
2018-08-26, 19:07:21
Manchmal müssen die Menschen (und ihre unbeteiligten Mitmenschen) einfach vor der eigenen Dummheit geschützt werden, beim TÜV ist es doch im Prinzip das gleiche:
Wer mit nicht verkehrssicheren Fahrzeugen unterwegs ist gefährdet sein eigenes Leben und das Leben anderer. Also werden nicht verkehrssichere Fahrzeuge verboten.
Und wie passen Autobahnen ohne Tempolimit in deine Argumentation?

Rooter
2018-08-26, 19:56:16
Vorher hatte der heutige Mörder auch keine Verhaltensauffälligkeiten (ich meine nicht nur das Vorstrafenregister, sondern auch seinen Ruf und nichtkriminelle Probleme, bei uns auf dem Land kennt ja fast jeder jeden).Na und? Trotzdem hat da nicht der Alkohol zugestochen sondern ein Mensch und da die wenigsten Sturzbesoffenen jemanden umbringen muss er den mörderischen Charakterzug schon in sich getragen haben. Alkohol verändert keine Persönlichkeit, er fördert sie nur zutage.
(Um Moshi nicht wieder zu triggern schreibe ich jetzt mal nicht dazu woher ich den letzten Satz habe... :D)

MfG
Rooter

Mosher
2018-08-26, 22:19:16
(Um Moshi nicht wieder zu triggern schreibe ich jetzt mal nicht dazu woher ich den letzten Satz habe... :D)


Nö, sowas triggert mich nicht. Ich stimme der Aussage ja prinzipiell zu, was aber für mich nichts daran ändert, dass ich durchaus Substanzen die "Schuld" geben kann, wenn sie Schaden anrichten, auch wenn niemand dazu gezwungen wird, diese Substanzen zu konsumieren.

Ein unglücklicher Familienvater, der im Suff Frau und Kinder ersticht, hätte ohne Suff vielleicht "nur" Selbstmord begangen, oder wäre "nur" todtraurig und depressiv etwas frühzeitig gestorben.
Wenn man jetzt nüchtern Bilanz zieht, könnte man zu dem Schluss kommen, dass es ohne Alkohol besser gelaufen wäre, egal was jetzt am Anfang der Kausalkette der Ereignisse steht.
Der Mann hätte seine Familie auch nicht abgestochen, wenn niemand ein Messer erfunden hätte.
Oder vielleicht hätte er auch einfach mehr saufen müssen, dann wäre er früher eingeschlafen und nichts wäre passiert.
Vielleicht ist er nur so ausgerastet, weil seine Frau geschimpft hat, dass er schon wieder besoffen ist, anstatt ihm einfach noch ein Bier zu bringen.
Vielleicht wäre dieser Mann nie gewalttätig geworden, sondern wäre einfach "nur" frühzeitig gestorben, wenn ihn nicht ständig jemand genervt hätte.


Es passt schon, bestimmte Todesopfer dem Alkohol selbst und nicht der alkoholisierten Person zuzuschreiben, da man sonst nie fertig wird mit der Untersuchung der Kausalkette.
Bei Autounfällen macht man es ja auch so. "Zu schnelles Fahren" ist vermutlich selten die alleinige Unfallursache. Wäre der andere nicht rübergezogen, wäre ja schließlich auch kein Unfall passiert. Doch es passt schon, in solchen Fällen die Schuld beim schnellen Fahrer zu sehen (auf die Masse bezogen), da das der einzige absolut und objektiv gültige Faktor ist, mit dem sich der Unfall hätte vermeiden lassen. "Unaufmerksamkeit", "zu spät geblinkt", "falsch eingeschätzt" ist alles schwammig und es ist viel leichter, allgemeingültig zu sagen, dass man langsamer fahren soll, als ,dass man eben 'irgendwie' aufmerksamer sein soll, ohne konkrete Maßnahmen zu nennen, wie das gehen soll. Das beißt sich jetzt natürlich komplett mit meiner eigenen Wahrnehmung, wenn ich mal wieder eine Vollbremsung für einen machen muss, der besser keinen Führerschein besitzen sollte, aber für das große Ganze sehe ich schon ein, dass schnelles Fahren als Sündenbock herhalten muss, auch wenn es manchmal nicht so simpel ist.

So und ich denke eben, dass man die "paar" toten einfach in Kauf nimmt, bevor man irgendein Risiko eingeht, dass durch ein Verbot chaotische Zustände eintreten und sei es nur, weil die Alkohollobby durchdreht.
"Glück" für die, die auf Alkohol stehen.
"Pech" für die, die darunter leiden.
"Pech" für die, die gerne legal andere Drogen kaufen und konsumieren möchten.

Emperor
2018-08-27, 07:49:53
Ich denke bzgl. deiner Forderung stehst du hier nicht alleine da, aber deine Argumente sind ein wenig "schwach", bzw. wenig schlagkräftig.

Ich halte gar nichts von derartigen Bildern (auch nicht auf Zigaretten, alleine schon, weil ich die manchmal auch als Nichtraucher zu Gesicht bekomme und wenig appetitlich finde).

Aber zu argumentieren, sowas dürfe nicht gemacht werden, weil es dir deine 300€ Nobel-Whiskeyflasche versaut, kommt eher dem Gießen von Öl ins Feuer gleich. Denn genau solche Verankerungen eines Rauschmittels als Kulturgut gälte es ja aufzubrechen, wenn man dagegen vorgehen will.

Und bzgl. deiner Überlegungen zu Fuselölen: Ich denke nicht, dass die Empfehlung nur noch hochprozentige Spirituosen zu konsumieren, das Suchpotential verringert. Und nur weil du am nächsten Tag keinen Kater hattest, heist das nicht, dass du deinen Körper nicht geschädigt hast. Bzw. hätte der Kater eventuell dafür gesorgt, den nächsten geplanten Vollrausch ein wenig hinauszuzögern :wink:

Edit: Auf Verpackungen von Zigarren werden meines Wissens nach keine derartigen Bilder gedruckt.


Ja die Zigarren sind mir auch in den Sinn gekommen das dort keine Bilder zu sehen sind,das liegt wohl daran weil es kein Massenkonsum ist.

Hades11
2018-08-27, 18:07:20
Ich möchte keine OT Quote Orgien weiterführen, aber diese Frage würde ich nur ungerne unbeantwortet lassen
Und wie passen Autobahnen ohne Tempolimit in deine Argumentation?
garnicht, deshalb bin ich auch dafür ein Tempolimit bei 130km/h einzuführen :P
Hätte den schönen Nebeneffekt das Höchstgeschwindigkeit der Autos als Kauffaktor irrelevant wird, was den Elektroautos mit üblicherweise niedrigeren Höchstgeschwindigkeiten auch noch zugute kommen und unnötig große Motoren aus dem Markt vertreiben sollte.

Flyinglosi
2018-08-27, 18:10:44
Ich wollte eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass sich eine aktuelle Gesetzgebung (TÜV-Pflicht) nicht wirklich für einen Verglech eignet, weil sie schon in sich inkonsistent ist, was die Motive angeht.

Wer allgemein sehen will, wie toll solche Verbote funktionieren, kann sich mal einen Tag neben die Theke einer österreichischen Apotheke stellen. Ein Freund von mir leitet eine solche und "betreut" über 100 Heroin-Substitutionspatienten (Tendenz steigend).

herb
2018-08-27, 18:29:12
Reicht schon, aus der Geschichte zu lernen (Stichwort Prohibition USA). Aber da das für die meisten wohl unmöglich ist, wiederholen wir halt die Fehler der Vergangenheit...

PHuV
2018-08-27, 23:32:53
Warum nehmt Ihr alle nur die USA immer als tolles Beispiel für gescheiterte Prohibition? :rolleyes: Beschäftigt Euch mal bitte, warum damals dort die Prohibition eingeführt wurde, es hatte einen dramatischen Grund. Und es hat sogar teilweise funktioniert.

Positive Auswirkungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Prohibition_in_den_Vereinigten_Staaten#Positive_Auswirkungen)
Der Alkoholkonsum sank infolge der Prohibition nachweislich. Alkoholpolitisch unbelastete Mediziner zitieren die Prohibition als Beispiel, wie durch eine Senkung des Konsums die alkoholbedingten Schäden, z. B. die Zahl der Todesfälle durch Leberzirrhose, vermindert werden konnten. Die Zahl der in die Illegalität gezwungenen Alkoholkonsumenten, die an der durch ihre Krankheit verursachten Leberzirrhose verstarben, hat also nicht die Höhe der verstorbenen Konsumenten zu Zeiten legalen Alkoholkonsums erreicht. So war eine deutliche Abnahme der alkoholbedingten Todesfälle in der Fastprohibition 1910–1920 festzustellen, ein Tiefstand 1920–1931 sowie ein langsames, aber stetiges Ansteigen seither.
Gut, die
Es gibt einige Länder, in denen Alkohol verboten ist, und dort funktioniert es doch auch (mehr oder minder).

Das Alkohol oftmals wieder erlaubt wurde, hat ganz andere Gründe, siehe z.B. Indonesien - Alkoholverbot und ihre Folgen (https://www.bayi.de/2018/04/11/alkoholverbot-und-ihre-folgen/), und zwar die Panscherei mit unsauberem Methoden und die dadurch entstehenden Gesundheitsschäden und Toten. Siehe auch

Negative Auswirkungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Prohibition_in_den_Vereinigten_Staaten#Positive_Auswirkungen)
Im Verlauf der Prohibition kam es, nach Schätzung des New Yorker Gerichtsmediziners Charles Norris,[7] zu etwa 10.000 Todesfällen durch Vergiftung. Allein an Weihnachten 1926 starben daran 31 Personen in New York. Im Laufe der Prohibition stand immer weniger ordentlich gebrannter Alkohol zur Verfügung. Beim Brennen von Alkohol aus Holz oder bei unsauberem Brand entstand giftiges Methanol. Alkohol für medizinische oder industrielle Zwecke wurde während der Prohibition immer stärker vergällt und mit giftigen Zusatzstoffen versetzt, um Missbrauch zu verhindern. Aber dennoch wurde dieser Alkohol getrunken und führte so zu tödlichen Vergiftungen.

So einseitig schwarz und weiß ist also ein Verbot auch nicht. Gescheitert ist es deshalb in den USA, weil die Anzahl der Kontrolleure einfach zu gering war, und die organisierte Kriminalität enorm anstieg. Nun, Deutschland ist nicht die USA, daher könnte ich mir - unabhängig von der Sinnfrage - eine bessere Durchsetzung des Alkoholverbotes vorstellen. Ebenso würden die meisten Regierung irgendwann reagieren müssen, falls Alkohol zu einem massiven Problem für die Gesellschaft und Volkswirtschaft werden würde.

Ich würde mal Alkohol eher als das kleinste Übel in Europa sehen, weil es eine ganz andere Kultur dahinter gibt als beispielsweise bei den indigenen Völkern, die mit den üblichen Drogen teilweise besser umgehen können, da eine kulturelle Verwurzelung existiert. Ebenso teile ich mal die Meinung von Mosher, daß es wohl (leider) immer eine Menschengruppe geben wird, die sich berauschen will, warum auch immer, daher wird sich das wohl oder übel nicht verhindern lassen. Bevor die Bevölkerung aus der Not mit verseuchter und gepanschter Ware in Gefahr gebracht wird, ist eine kontrollierte Herstellung allemale vorzuziehen.

herb
2018-08-28, 07:41:41
So einseitig schwarz und weiß ist also ein Verbot auch nicht. Gescheitert ist es deshalb in den USA, weil die Anzahl der Kontrolleure einfach zu gering war, und die organisierte Kriminalität enorm anstieg.
Ähm, nein. Die Gründe für ein Scheitern der Prohibition sind vielfältig.
Ich empfehle da
Amerikas große Ernüchterung: Eine Kulturgeschichte der Prohibition
von Thomas Welskopp

Um so etwas wie eine vollständige Prohibition durchziehen zu können, mag man denken, dass es mit totaler Überwachung funktionieren könnte (Dein Vorschlag bezüglich nicht genug Kontrolleuren), aber selbst dann funktioniert das nicht. Sogar in Saudi Arabien wird gesoffen (von anderen Drogen ganz abgesehen), und das nicht zu knapp.

Gast
2019-02-13, 00:05:46
Ein Anfang wäre ja schon getan, wenn es keine Wodka- und Kornfläschchen im Supermarkt AN DEN KASSEN mehr gäbe. Ich finde es einfach ungeheuerlich und abscheulich, dass man (trockene) Alkoholiker damit zwingenderweise konfrontiert. So ein Alki hat doch überhaupt nicht die Chance den Supermarkt zu verlassen ohne dass er dabei an dem Zeug vorbeikommt. Und dann noch direkt an den Kassen wo man des öfteren lange wartet und sich das Zeugs in aller Ruhe angucken kann. Das ist Verführung pur. Welche widerwärtigen Marketing-Fritzen sich das ausgedacht haben....

Ein abgesperrter Gang im Supermarkt nur für Alk wäre nicht schlecht... also ein Gang, wo man nur durch ein Drehkreuz rein- und wieder rauskommt. Und im betreffenden Gang dann ein LCD mit einer Dauersendung zu den Risiken von Alkohol, mit Interviews von Leuten in der Ausnüchterungszelle, Lebererkrankten usw. ...

w0mbat
2019-02-14, 17:42:06
Ich finde Bier und Wein sollte man weiterhin so kaufen können, für alles andere, also harten Alk und Zigaretten, sollte es eine eigene Kasse geben, also zwangsweise.

Gast
2019-02-14, 18:20:37
Ich finde Bier und Wein sollte man weiterhin so kaufen können, für alles andere, also harten Alk und Zigaretten, sollte es eine eigene Kasse geben, also zwangsweise.
oder gleich in speziellen Alk-Shops bzw. "Coffeeshops"....

Ja, ich denke, das wäre nicht verkehrt. Ist das nicht sogar in skandinavischen Ländern so oder irre ich mich?

Mosher
2019-02-18, 22:01:52
Ich finde Bier und Wein sollte man weiterhin so kaufen können, für alles andere, also harten Alk und Zigaretten, sollte es eine eigene Kasse geben, also zwangsweise.

Ich mag da vielleicht zu der Gruppe gehören, die nicht dafür verantwortlich ist, dass Schnaps allgemein als schlimmer eingestuft wird als Bier, aber ich habe zB eine Zeit lang ohne Probleme "so nebenbei" täglich 7-9 Bier weggezogen, während ich (guten) Schnaps viel bewusster trinke und damit beim "Nebenher trinken" auf ca. 12cl komme. ( beides gemessen an der durchschnittlichen Lebensdauer eines Kasten Bier bzw. einer 0.7l-Flasche Schnaps)

Liegt zB auch daran, dass ich bei Durst niemals Schnaps als Getränk in Betracht ziehen würde, wenn mir beim Öffnen des Kühlschranks auf der Suche nach einem Getränk aber ein Bier entgegenspringt, kann das schonmal als Durstlöscher herhalten müssen.

Wenn ich bewusst auf ein Besäufnis aus bin, bildet Bier auch meistens die Grundlage.

Abgesehen von wirtschaftlichen Interessen blabla wäre imho die einzige konsequente Maßnahme, jeglichen Alkohol nur in speziellen Läden anzubieten, oder eben ganz zu verbieten. Wer Alkoholiker werden will, schafft das mit Hugo genauso wie mit Korn.
OK, vielleicht ist es mit konzentrierten Gemengen einfacher, sich 'aus Versehen' über alle Maßen wegzuballern.

Korfox
2019-02-19, 07:16:19
Bier trinke ich nicht, davon werde ich betrunken. Wein trinke ich, wenn ich was süßes trinken und einen Schwipps möchte.
Whiskey trinke ich zum genießen und werde auch nicht betrunken davon.

Von meiner Perspektive sollte man also Bier und Wein beschränken und nicht die harten Sachen.

Dozence
2019-02-19, 16:12:16
oder gleich in speziellen Alk-Shops bzw. "Coffeeshops"....

Ja, ich denke, das wäre nicht verkehrt. Ist das nicht sogar in skandinavischen Ländern so oder irre ich mich?

Ja, zumindest in Finnland, denke aber, dass es in ganz Skandinavien so ist. Bis auf die dort sehr hohen Preise (war damals Student) hat mir das Prinzip ziemlich gut gefallen.