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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : D5600 (Spiegelreflex) jetzt noch gekauft! – Erster Eindruck. Was taugt die Kamera?


aths
2018-07-31, 17:32:27
Zur Urlaubszeit einen Fotoapparat zu kaufen ist eine blöde Idee. Das Kit war rund 100 Euro teurer als vor wenigen Wochen. Dazu scheint das Weitwinkel-Objektiv begehrt zu sein, andere Kits hatten einen Preisnachlass gegenüber Hersteller-Angabe um weitere 100 Euro. Was hat sich aths da gekauft? Die Nikon D5600 mit 10-20 mm f/4,5-5,6. Für fast 950 Euro ...

Erster Eindruck

Die D5600 ist leichter als erwartet und sitzt dank tiefem Griff gut in der Hand. Viel Kunststoff, leider eine dünne und klapprige Batteriesschacht-Abdeckung. Ansonsten wirkt das Gerät ziemlich solide. Das PSAM-Rad zeigt sich angenehm entschlackt, hat jedoch keinen User-definierten Modus. Außerdem ist der Selbstauslöser blöd, er stellt sich nach der Aufnahme wieder ab. Und es gibt nur ein Drehrad, was vollmanuelle Bedienung umständlich macht.

Die ganzen Einschränkungen sind in meiner Praxis kein Problem, zumal ich fast immer halbmanuell arbeite. Eine Sache allerdings: Die 5000-er Serie hat einen voll beweglichen Bildschirm, was den Einsatz im Live-View bequemer macht. Der Live-View-Modus ist mit seiner irrsinnigen Auslöse-Verzögerung jedoch kaum brauchbar.

https://photos.smugmug.com/photos/i-3p7XzsD/0/481555c6/L/i-3p7XzsD-L.jpg

Warum ist der Mensch nie zufrieden? Ständig das nagende Gefühl ob es ein günstigeres Modell nicht auch getan hätte. Oder ob ich im Gegenteil nicht vielleicht auf eine bessere Kamera hätte sparen sollen. Bei der D5600 ist das Sucherbild ziemlich klein. Das ist insgesamt mein Hauptkritikpunkt. Taugt die Kamera trotzdem?

- Autofokus: Nur 39 Punkte. Außerdem nicht besonders lichtempfindlich. Wäre ich Event-Fotograf für Nacht-Partys im Freien, wäre die D5600 das falsche Gerät. In meinem Einsatz ist der Autofokus der D5600 schnell und treffsicher mit nur sehr geringer Ausschluss-Quote. Damit zu arbeiten macht einfach Spaß. Geil ist auch, dass man im Spot-AF-Modus nicht das D-Pad nutzen muss, sondern das Touch-Display nutzten kann um den Punkt zu verschieben. Insgesamt kommt mir die D5600-Bedienung rund vor.

- Serienbildaufnahme. Ich verwende eine Speicherkarte mit 90 MB/s Schreibgeschwindigkeit. Mit 14-Bit-Raw nur rund 10 Bilder bevor das Gerät langsamer wird. Mit 12-Bit-Raw sind es 17 Fotos bevor das Gerät langsamer wird, danach aber noch immer ziemlich schnell bleibt. Aber auch mit 14-Bit-Raw ist die Geschwindigkeit noch immer komplett ausreichend für mich. Mit Raw 14-Bit plus aktiviertem Jpeg auf "Fine" reicht der Puffer fünf Fotos lang. Alles kein Profi-Niveau aber für den seltenen Fall dass ich Serienbild-Geschwindigkeit überhaupt mal brauche, reicht mir das Gerät. Zumal ich oft rein mit Jpeg, ohne Raw arbeite.

Der Sucher ist okay solange man nicht durch ein Profi-Gerät geschaut hat. Die haben ein viel größeres und auch noch helleres Sucherbild, wow! Im Vergleich wirkt die 5600 wie Spielzeug, das muss ich so hart sagen. Natürlich gibt es beim Gerät auch keinen Regenschutz, es bleibt eine Schönwetterkamera.

Auf der anderen Seite freue ich mich über die Arbeitsgeschwindigkeit, nach dem Einschalten kann man direkt ein Foto machen und das Menü ist sehr flott, auch wenn im Hintergrund noch der interne Puffer auf die SD-Karte geschrieben wird. Nur weil der Bildschirm Touch-Eingabe bietet, wurden am Gehäuse zum Glück keine Knöpfe eingespart. Man kann die Touch-Eingabe abschalten, mit macht es aber viel mehr Spaß. Das Gerät habe ich erst gut zwei Wochen und trotzdem fingere ich auf den anderen Kameras schon am Bildschirm rum bis ich merke, dass die ja keine Touch-Funktion haben. Die Vollbeweglichkeit des D5600-Bildschirms braucht man nur selten. Aber wenn doch, freut man sich dass es geht und man den Fotoapparat einfach benutzen kann ohne ein Problem umschiffen zu müssen.

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Design und Arbeitsgefühl

Das Gehäuse ist recht klein und hat einen großen Bildschirm, damit spricht es den normalen Verbraucher an – wobei die Bildfläche an kleiner ist als das ausklappbare Panel, das Design gaukelt mehr Bildfläche vor als es gibt. Die wirkliche Bildfläche ist trotzdem noch schön groß. Leider sind die Bedienknöpfe am Gerät eher klein und eine zweite Funktionstaste oder zweites Rad wäre hilfreich gewesen, gibt es aber nicht. Das Bediengefühl ist aber okay und die Buttons wurden ergonomisch platziert.

Ein früher geliehenes Gerät, die D5200, hatte bei mir Appetit geweckt und die D5600 macht es im Detail noch besser. Der Auslöseknopf ist nicht mehr mit glänzendem Kunststoff überzogen was Metall simulieren soll, sondern schwarz und griffig. Zwar weiterhin aus Kunststoff, aber es sieht professioneller aus und fühlt sich auch besser an. Bei den 5000-ern gibt es noch kein Schulter-Display, dafür ist das Einstellrad nun von oben komplett sichtbar und nicht mehr in das Gehäuse versunken eingebaut. Dieses Vorzeigen "hallo, hier ist eine manuelle Steuerung" gibt dem Gerät ebenfalls einen Hauch von Profi-Design auch wenn es funktional genau gleich ist. Zudem ist das Rad, wie auch das PSAM-Rad, aus Metall. Das sind alles so kleine Details die mich als Käufer beruhigen, auch etwas geboten zu bekommen.

Im Menü des Apparates finden sich diverse Einstellmöglichkeiten, die einen erst mal stauen lassen was das Gerät alles kann. Schon die vielen unterschiedlichen Autofokus-Modi, die dann teilweise für sich noch mal weiter konfigurierbar sind! Das wirkt so: "Ja okay wir verbauen hier natürlich nicht die allerneuste Technologie, aber was eingebaut ist, unterstützen wir so gut es geht." Die Status-Anzeige lässt sich von grafisch auf klassisch umstellen. Als Jpeg-Auswahl gibt es auch den Flat-Modus, was für normaler Verbraucher uninteressant ist, für Aufsteiger hingegen schon. Dass Raw immer verlustbehaftet komprimiert wird, zeigt sich in der Praxis als vernachlässigbar, aber es man merkt "Tja für Profi-Features hättest du ein anderes Modell kaufen müssen."

Der Gehäuseboden ist aus Kunststoff ohne rutschfeste Gummierung. Noch so eine Sache wo man merkt, in welchem Preissegment man sich befindet.

Diese Wermutstropfen gibt es, trotzdem macht der Einsatz Bock! Am Gehäuse vorne rechts wo man mit den Fingern rumgreift und hinten für den Daumen gibt es natürlich griffiges Gummi. Ich nehme die Spiegelreflex in die Hand und mache ein Foto. Und kann mich darauf verlassen, dass der Autofokus trifft. Und dass bei Jpeg-Aufnahme das Bild schon brauchbar ist, also Weißabgleich und Belichtung gut genug sind. Die Kamera wirkt ausgereift. Erst mit der Zeit fällt auf, woran kompaktere Systeme kranken, die Spiegelreflexkamera aber nicht: Zugriff auf Batterie, Speicherkarte und Ports auch während die Kamera auf einem Stativ ist. Gewinde auf der optischen Achse. Und, natürlich, die Batterielaufzeit! Mit der D5600 kann ich mit einer Ladung locker ein Event durchfotografieren. Auch im Alltag lässt die Spannung nach, ob noch genug Saft da ist.

https://photos.smugmug.com/photos/i-7nrqNGK/0/716c6455/L/i-7nrqNGK-L.jpg

Bildqualität

Mit dem Kit-Objektiv kann man die Qualität des Apparates natürlich nicht bewerten, das Objektiv hat nur mäßige Schärfeleistung. Will mir aber nicht gleich eine komplette Sammlung an Linsen zulegen, das lasse ich alles auf mich zukommen. Das Weitwinkel-Kitobjektiv ist dank eingebauter Verwacklungskorrektur auch beim Filmen ohne Stativ gut nutzbar. Wegen der Farbsaumproblematik hatte ich mich schon auf manuelle Kleinarbeit eingestellt, eine allgemeine Farbsaum-Entfernfunktion reicht aber meistens ohne einzelne Bildbereiche manuell nacharbeiten zu müssen. Wenn überhaupt, denn ohne Vergrößerung kann man das Bild meistens direkt aus der Kamera nehmen. Die Vignetten-Korrektur habe ich im Menü jedoch auf "Hoch" stellen müssen, um die Abschattung wirklich herausrechnen zu lassen. Der 2x-Zoom dreckt einen Bereich von krassem bis moderatem Weitwinkel ab.

Das Sensor-Bildrauschen bei hohen Iso-Werten ist noch okay, wobei ich sagen muss dass mir die Art des Rauschens bei der X100F besser gefällt. Bei der Fuji lasse ich High-Iso-Noise oft drin, das Foto wirkt zwar etwas körnig aber noch angenehm. Die Nikon ist für meine Begriffe mehr auf Rauschreduktion angewiesen. Nicht weil es stärker rauscht, sondern irgendwie anders.

Das ist aber jammern auf hohem Niveau. Dynamikumfang und Tonwertabstufung erscheinen mir exzellent und das Bildrauschen wird erst bei sehr hohen Iso-Werten überhaupt störend. Es ist einfach geil, durch den guten Sensor auch mit dem lichtschwachen Kit-Objektiv tolle Bilder machen zu können, bis in die weit fortgeschrittenere Dämmerung ohne Stativ. Das Raw bietet viel Spielraum, auch die Jpeg-Ausgabe ist gut. Wobei Nikon einen bestimmten Ansatz verfolgt: Das Jpeg sollte möglichst naturgetreu sein.

Bei Fuji-Jpegs finde ich es leichter, Bilder von der Speicherkarte hochzuladen. Sie sind von der Kamera stärker modifiziert, aber meistens auf die richtige Art und zeigen Finesse, die Nikon nicht hinbekommt. Doch ganz ehrlich, es geht um Nuancen und die D5600 bietet anderswo Vorteile: Option auf schön neutrale Jpegs sowie Option auf hohe Komprimierung bei weiterhin brauchbarer Qualität. Wer benötigt bei jedem einzelnen Foto Druckauflösung? In der Praxis nutze ich öfter Medium- oder Small-Auflösung und Basic-Jpeg-Qualität. Bringt kleine Dateien die ich dann oft ohne Bearbeitung nutze. Hier im Ersteindruck-Review habe ich für die Beispielbilder aber am Computer am Kontrast und den Farben gedreht.

https://photos.smugmug.com/photos/i-Sx8mb8T/0/98012ecb/L/i-Sx8mb8T-L.jpg

War der Kauf sinnvoll?

Ja und nein. Nein: Die D5600 brauche ich im Alltag nicht unbedingt. Die X100F, trotz Festbrennweite, deckt fast alles ab, das eingebaute Objektiv macht schärfere Fotos als die Kit-Linse der Spiegelreflex und man kann die Fuji immer dabei haben, weil sie schön kompakt ist. Außerdem sieht dieser Fotoapparat viel besser aus.

Ja: Man erweitert den fotografischen Horizont, wenn man auch ein anderes System hat. Die Spiegelreflex ist kein Immer-dabei-Apparat aber ich nutze die D5600 gerne und mache bewusst Foto-Touren, nur um das griffige, leichte Gerät zu verwenden.

https://photos.smugmug.com/photos/i-mk6k7BK/0/3552a37d/L/i-mk6k7BK-L.jpg

Ben Carter
2018-08-06, 09:11:02
Schöner Bericht zum Ersteindruck! Du nutzt sie als zusätzliche Kamera zur Fuji oder löst sie die Fuji ab?

Bzgl. des JPEG-Output: ich kenne mich bei den Nikons nicht aus, aber ich vermute, dass die Kamera auch Optionen zur JPEG-Engine bietet, in denen du Schärfe, Kontrast, Sättigung, etc. etwas anpassen kannst. Vielleicht kannst du es damit noch etwas besser an deine Bedürfnisse anpassen.

lg Ben

aths
2018-08-07, 02:02:34
Hallo Ben

Man kann die Jpegs anpassen, teilweise weitergehend als bei der Fuji (Nikon hat einen Clarity-Regler), insgesamt aber fühle ich mich eher eingeschränkt. (Keine Noise-Reduktion separat wählbar, statt Shadow und Highlight nur allgemein Kontrast.) Die Jpegs sind trotz allem gut genug, dass ich das Raw nur bei schwierigem Licht nehme, wenn überhaupt.

Die X100F kann durch die D5600 nicht abgelöst werden, da letztere immer irgendwie ein Transportproblem ist während man die X100 einfach immer am Mann hat. Zudem ist das eingebaute Objektiv der Hammer. Natürlich nicht vergleichbar mit einem ausgewachsenen Profi-Objektiv, aber für die Größe sehr scharf und lichtstark.

Dann die indirekten Vorteile. Richte ich die D5600 auf eine Person, verkrampft sie sofort. Fotoscheue Leute sind auch bei der X100F nicht begeistert wenn die in ihre Richtung zeigt, aber insgesamt erlaubt der Apparat, näher ranzukommen.

Trotzdem macht die D5600 Bock. Das was sie können soll, kann sie gut. Die Fujifilm richtet sich wohl eher an den selbstgefühlten Künstler, die Nikon an den soliden Arbeiter.

=Floi=
2018-08-07, 04:54:51
naja, mit 800x533 fotos schauen alle cams gut aus. :rolleyes:
einen stück größer hätten die fotos schon sein dürfen.

warum wurde es dieses modell und nicht gleich ne nummer größer, wenn du von der compakten kommst?! Die wird ja auch um die 200-300€ gekostet haben.
irgendwie verlierst du oben den faden vom thema. Ich hätte bei schon stattlichen 950€ noch ein paar € draufgelegt.



Auch im Alltag lässt die Spannung nach, ob noch genug Saft da ist.

?

L233
2018-08-07, 07:36:30
Viewfinder Magnification (35mm equivalent): 0.55x

Wow, das ist wirklich Mäusekino, geht das bei Nikon ernsthaft als Mittelklasse durch? Das ist nur minimalst besser als bei einer €290 Entry-Level Canon und schlechter als bei der €340 Nikon 3400. Zusammen mit dem kaum brauchbaren Live-View-Modus würde ich mir ernsthaft die Frage stellen, ob die 950 Euro hier gut angelegt sind.

Ben Carter
2018-08-07, 08:10:54
Man kann die Jpegs anpassen, [...]

AH verstehe, danke für die Aufklärung.

lg Ben

aths
2018-08-08, 13:01:46
naja, mit 800x533 fotos schauen alle cams gut aus. :rolleyes:
einen stück größer hätten die fotos schon sein dürfen. Das würde den Text schwerer lesbar machen. Allerdings sehen heute alle Kameras mit größerem Chip sowieso gut aus. Die Bilder sollten eher einen Eindruck vom Weitwinkel vermitteln.

warum wurde es dieses modell und nicht gleich ne nummer größer, wenn du von der compakten kommst?! Die wird ja auch um die 200-300€ gekostet haben.
irgendwie verlierst du oben den faden vom thema. Ich hätte bei schon stattlichen 950€ noch ein paar € draufgelegt.
Ja, ich hatte beim Posting erst angefangen, die genauen Überlegungen zu beschreiben, dachte dann aber das würde vom Thema (D5600) zu sehr ablenken und hatte den Part wieder gelöscht.

Hier die sinngemäße Zusammenfassung: Das nächsthöhere Modell wäre die inzwischen recht alte D7200, oder die neue D7500. Jedes Modell würde, zusammen mit einem 500-Gramm-Objektiv, auf ein Transportgewicht deutlich jenseit von einem Kilo kommen. Es ist auch eine höhere Geldausgabe, oder will man eine 7000-er mit einem Billo-Kit-Objektiv betreiben? Das hochwertige Kitobjektiv kostet alleine rund 900 Euro (plusminus.) Zusammen mit der teureren Kamera ist das ein zu hohes Risiko gewesen.

Vorteil für mich wäre Regenschutz bei den 7000-ern, sowie einige Sachen in der Bedienung. Wobei ich als Fahrradfahrer nicht oft im Regen unterwegs bin, das wäre ein ziemlich theoretischer Vorteill. Bei den 7000-ern gibt es keinen vollbeweglichen Bildschirm mehr, den finde ich aber gut obwohl man den in der Praxis nur selten braucht.

Im Momente spüre ich sowohl die allgemeinen Spiegelreflex-Nachteile, aber auch die Vorteile. Das lasse ich erst mal auf mich wirken. Das geringe Gewicht und die weitgehend angenehme Bedienungsmöglichkeiten der D5600 machen im Moment Spaß. Sollte der Spaß bleiben, und ich den Wunsch verspüren mehr zu brauchen und sollte ein unverhoffter Geldsegen kommen, könnte man die D5600 zur Schönwetter-Reisekamera degradieren und ein höheres Modell als "richtiges" Gerät kaufen.

Auch im Alltag lässt die Spannung nach, ob noch genug Saft da ist.

?Bei der X100F (spiegellose Kamera) muss man immer einen geladenen Ersatzakku dabei haben. Bei der Spiegelreflex schaue ich manchmal drauf ob ich bei der Batterie beim letzten Strich bin und lade dann zu Hause die Batterie. Hier habe ich auch eine Ersatzbatterie gekauft aber man kann die Kamera auch ohne mitnehmen (sofern die Batterie nicht schon beim letzten Strich ist.)

aths
2018-08-08, 22:37:52
Viewfinder Magnification (35mm equivalent): 0.55x

Wow, das ist wirklich Mäusekino, geht das bei Nikon ernsthaft als Mittelklasse durch? Das ist nur minimalst besser als bei einer €290 Entry-Level Canon und schlechter als bei der €340 Nikon 3400. Zusammen mit dem kaum brauchbaren Live-View-Modus würde ich mir ernsthaft die Frage stellen, ob die 950 Euro hier gut angelegt sind.
Bei den 950 Euro ist auch ein 350-Euro-Objektiv dabei. Aber es fällt schon auf, dass Nikon die Modelle innerhalb der eigenen Produkte klar abgrenzt, also dass die Nicht-Profi-Modelle nicht zu gut werden dürfen. Da fragt man sich auch, ob es die günstigere D3400 nicht zum Kennenlernen auch getan hätte.

Vielleicht passiert auch das Gegenteil und ich komme mal zu einem Punkt wo ich sage, dass es gleich eine 7000-er hätte sein sollen. Doch je länger man mit einer Modellsuche beschäftigt ist, um so weniger fotografiert man.

=Floi=
2018-08-09, 04:51:04
kannst die cam ja auch verkaufen.

Man hört doch raus, dass du lieber die F7500er hättest. :D
Ist dort der sucher größer?


Ich sehe auch das thema spiegelrefelx nicht so extrem. Das thema wird sicherlich noch 5-10 jahre aktuell bleiben und dann erst stellen alle um.

Echt schade, wenn ein hersteller solch eine starke produktdifferenzierung vornimmt.

aths
2018-08-11, 20:25:00
kannst die cam ja auch verkaufen.

Man hört doch raus, dass du lieber die F7500er hättest. :D
Ist dort der sucher größer?

Ich sehe auch das thema spiegelrefelx nicht so extrem. Das thema wird sicherlich noch 5-10 jahre aktuell bleiben und dann erst stellen alle um.

Echt schade, wenn ein hersteller solch eine starke produktdifferenzierung vornimmt.
Der Sucher ist ein wenig größer bei der D7500, 15% pro Achse.

Sachen wie Verkaufen und/oder Neuanschaffung: Aktuell hätte ich eh nicht das Geld jetzt für was Größeres, andererseits fühle ich mich noch nicht erfahren genug, das Thema zu bewerten. Klar ist nur, dass deutlich schwerere Spiegelreflexkameras nichts für mich sind. Schon beim ersten Anheben verliere ich die Lust.

Ob wirklich mal alle umstellen wie seit Jahren vorhergesagt wird, weiß ich nicht. Das Spiegelreflexsystem hat klare Nachteile, aber beim Handling habe ich bisher nirgendwo anders den gleichen Spaßfaktor.

aths
2018-08-28, 12:22:21
Korrektur Auslöseverzögerung im Live-View: Das Foto scheint sofort gemacht zu werden, allerdings wird danach eine aus meiner Sicht unverständliche Pause eingelegt.

Metalmaniac
2018-10-13, 10:42:31
Schöner Bericht. Doch ich selber wäre jetzt geflasht wie früher, als ich auch klein anfing aber relativ schnell nicht mehr wirklich zufrieden war. So kam es, dass ich innerhalb weniger Jahre zuerst die D3000 als Einstieg hatte, danach mir aber zuerst die D90, dann die D7000 und zuletzt die D7200 als APS-C Kameras zugelegt hatte, allesamt mehr oder weniger deutlich besser als der jeweilige Vorgänger. Inzwischen habe ich zusätzlich zu letzterer auch noch die sehr sehr ähnliche (von Bedienung und Features) Vollformat Kamera D750.

Das Argument, die D7200 sei inzwischen schon älter kann man so ohne weiteres nicht stehenlassen. Klar sind die D500 und auch die D7500 etwas moderner und speziell erstere hat ganz klar Vorteile im AF was sie vor allem als Sportkamera prädestiniert. Aber es gibt durchaus Vergeichsseiten, die der D7200 eine minimal bessere Bildqualität zuschreiben und sie von dieser Seite immer noch als bestes APS-C Modell Nikons sehen (was vielleicht auch an der höheren Auflösung liegen mag). Die D7500 wäre mir allerdings eh zu abgespeckt gegenüber dem direkten Vorgänger und ich bin mir mit vielen Leuten einig, dass Nikon mit ihr eher eine neue Reihe hätte schaffen sollen, nämlich eine D6x00er Serie.

Jedenfalls bin ich mir ziemlich sicher, dass Du mit einer (vom Preis dann eben guten gebrauchten) D7200 zusammen mit z.B. dem sehr starken Sigma 17-70 F2.8-4 Contempoary glücklicher geworden wärest.

Hier mal ein paar signifikante Vergleichsdaten (welche die sehr viel bessere Bedienung trotz fehlendem Touchscreen der D7200 noch gar nicht abbildet):

Kameragrößenvergleich (http://j.mp/2nDAVuT)

Vor- und Nachteilvergleich (http://snapsort.com/compare/Nikon-D5600-vs-Nikon-D7200/detailed)

Eine sehr gute gebrauchte D7200 gibts für rund 600€ und bei etwas Glück sogar günstiger, das Sigma neu ab 375€, gebraucht nochmals deutlich reduziert.

P.S.: Ich habe übrigens nahezu all meine Kameras und Objektive mit wenigen Ausnahmen gebraucht gekauft und bin noch nie reingefallen. Für jene, die einen Gebrauchtkauf aufgrund des für sie zu großen Risikos ablehnen. :wink:

Laz-Y
2018-10-13, 11:28:59
Darf man Fragen, wo Du gebraucht kaufst? ebay, Kleinanzeigen, Fotoforum, lokaler Händler?

Metalmaniac
2018-10-13, 14:15:35
Darf man Fragen, wo Du gebraucht kaufst? ebay, Kleinanzeigen, Fotoforum, lokaler Händler?

Bis auf beim lokalen Händler bei all den genannten. Ist aber mit www.asgoodasnew.de auch ein Online-Händler mit dabei, der seiner Gebrauchtware nach Registrierung 30 Monate Garantie einräumt. Bei dem habe ich eins meiner besten Objektive, dass sehr seltene Sigma 50-150mm/F2.8 mit OS gekauft. Ansonsten sehr häufig im Marktplatz des DSLR-Forums.

aths
2018-10-18, 00:34:05
Schöner Bericht. Doch ich selber wäre jetzt geflasht wie früher, als ich auch klein anfing aber relativ schnell nicht mehr wirklich zufrieden war. So kam es, dass ich innerhalb weniger Jahre zuerst die D3000 als Einstieg hatte, danach mir aber zuerst die D90, dann die D7000 und zuletzt die D7200 als APS-C Kameras zugelegt hatte, allesamt mehr oder weniger deutlich besser als der jeweilige Vorgänger. Inzwischen habe ich zusätzlich zu letzterer auch noch die sehr sehr ähnliche (von Bedienung und Features) Vollformat Kamera D750.

Das Argument, die D7200 sei inzwischen schon älter kann man so ohne weiteres nicht stehenlassen. Klar sind die D500 und auch die D7500 etwas moderner und speziell erstere hat ganz klar Vorteile im AF was sie vor allem als Sportkamera prädestiniert. Aber es gibt durchaus Vergeichsseiten, die der D7200 eine minimal bessere Bildqualität zuschreiben und sie von dieser Seite immer noch als bestes APS-C Modell Nikons sehen (was vielleicht auch an der höheren Auflösung liegen mag). Die D7500 wäre mir allerdings eh zu abgespeckt gegenüber dem direkten Vorgänger und ich bin mir mit vielen Leuten einig, dass Nikon mit ihr eher eine neue Reihe hätte schaffen sollen, nämlich eine D6x00er Serie.

Jedenfalls bin ich mir ziemlich sicher, dass Du mit einer (vom Preis dann eben guten gebrauchten) D7200 zusammen mit z.B. dem sehr starken Sigma 17-70 F2.8-4 Contempoary glücklicher geworden wärest.
Im Vorfeld hatte ich die D7200 kurz in Betracht gezogen, auch die D7500. Dachte aber, dass ich lieber günstiger kaufe, vor allem leichter. Die D5600 mit DX 35 mm, oder mit dem DX 40 mm Macro, ist leichter als eine D7500 ohne Objektiv. (Die ist schon leichter als die D7200.)

Letztes Wochenende war ich drei Tage in Leipzig (Firmenausflug) und hatte nur die Spiegelreflex mit. Wenn man drei Tage nonstop fotografiert, macht Gewicht was aus.

Ohne Touchdisplay, das kann ich so sagen, kaufe ich keine Kamera mehr. Das Quickmenü mit der i-Taste finde ich besser als ein paar weitere Fn-Tasten oder Räder am Gerät. Die 7000-er Serie hat kein Selfi-Display, das war auch ein Grund für die 5600. Nutze ich zugegebenermaßen sehr selten. Hätte ich eine D7200, würde ich beides vermutlich nicht vermissen, und auch die D5600 bediene ich aus Gewohnheit manchmal noch mit Knöpfen obwohl Touch schneller wäre. Schön ist es trotzdem, auch weil die Touchfunktion den (nicht vorhandenen) AF-Joystick ersetzt.

Eine Kollegin hatte die D90 mit, und das größere Sucherbild ist schon geil. Außerdem haben aktuelle 7000-er Modelle (weiß nicht genau, ab wann) einen empfindlicheren Autofokus. Ich hingegen muss bei wenig Licht (während es draußen dunkel ist, in einer Gaststätte sein) den Live-View-Modus mit Kontrastfokus nutzen. Das sind dann die, wenn auch seltenen, Ereignisse, wo ich mich frage ob ein Modell der D7000-er Reihe nicht doch besser gewesen wäre.

Beim neuen Apparat wollte ich unbedingt ein Ultraweitwinkel. 17 mm auf DX wäre mir nicht weit genug. Inzwischen merke ich aber, zumindest ein Reizezoom zu benötigen, um bei einer Kanal-Fahrt oder Architektur-Tour nicht ständig nur am Wechseln der Objektive zu sein. Ansonsten lasse ich die Eindrücke mit der Spiegelreflex noch auf mich wirken.

RLZ
2018-10-18, 11:44:52
Eine Kollegin hatte die D90 mit,
Die D90 ist was Autofokus und Bildqualität angeht leider komplett veraltet. Ich hab sie selbst noch, aber wenns mir auf Bildqualität ankommt, leihe ich mir in der Familie die D7200 aus.

Beim neuen Apparat wollte ich unbedingt ein Ultraweitwinkel. 17 mm auf DX wäre mir nicht weit genug.
Das Sigma 8-16 ist seit Jahren mit Abstand mein Lieblingsobjektiv. Es dauert zwar eine Zeit lang bis man mit der Brennweite zurechtkommt, aber dann ist es ziemlich cool.
Dazu auf Reisen und Wanderungen ein 18-200 und man hat alles was man braucht. Klar sind sie optisch nicht vorne dabei, aber ich will auf Reisen Bilder machen und nicht den ganzen Tag mit Objektivwechsel verbringen.

Metalmaniac
2018-10-18, 16:04:15
Im Vorfeld hatte ich die D7200 kurz in Betracht gezogen, auch die D7500. Dachte aber, dass ich lieber günstiger kaufe, vor allem leichter. Die D5600 mit DX 35 mm, oder mit dem DX 40 mm Macro, ist leichter als eine D7500 ohne Objektiv. (Die ist schon leichter als die D7200.)

Letztes Wochenende war ich drei Tage in Leipzig (Firmenausflug) und hatte nur die Spiegelreflex mit. Wenn man drei Tage nonstop fotografiert, macht Gewicht was aus.


Ok, dass ist natürlich Geschmacksache. Ich habe lieber etwas in der Hand. Wie gesagt, habe mit der D3000 angefangen, die ist ähnlich wie Deine D5600 winzig gegenüber meinen jetzigen Kameras. Auch da hatte ich wie bei allem anderen sogar noch einen Batteriegriff zusätzlich angeschafft. Doch dies machte bei ihr das ganze auch nicht viel besser vom Anfassgefühl.

Mir ist es schon zu unhandlich wenn man größere Objektive hat. Die an einer kleinen Kamera finde ich irgendwie merkwürdig anmutend. Deshalb kaufe ich wie gesagt relativ schnell immer einen BG dazu. Nur dann meine ich, etwas richtiges in der hand zu halten. Das Gewicht spielt bei mir ebenso eine untergeordnete Rolle, macht mir nix aus, selbst wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin.


Ohne Touchdisplay, das kann ich so sagen, kaufe ich keine Kamera mehr. Das Quickmenü mit der i-Taste finde ich besser als ein paar weitere Fn-Tasten oder Räder am Gerät. Die 7000-er Serie hat kein Selfi-Display, das war auch ein Grund für die 5600. Nutze ich zugegebenermaßen sehr selten. Hätte ich eine D7200, würde ich beides vermutlich nicht vermissen, und auch die D5600 bediene ich aus Gewohnheit manchmal noch mit Knöpfen obwohl Touch schneller wäre. Schön ist es trotzdem, auch weil die Touchfunktion den (nicht vorhandenen) AF-Joystick ersetzt.



Das mit dem Klappbildschirm ist für mich auch kein Argument. Habe wie erwähnt auch die D750 und dessen Klappbildschirm eigentlich noch nie wirklich genutzt. Touch ok, das wäre nicht sooo schlecht weil man ja die Bedienung des Smartphones so gewohnt ist. Habe sogar schonmal versehentlich auf meinem Bildschirm herumgestochert um einen Menüpunkt anzuwählen weil ich in meinem persönlichen Automatik-Modus einfach vergessen hatte, dass dies bei meiner Kamera nicht geht. :redface: ;) Aber das Fehlen von selbigem ist im Grunde auch nicht so schlimm, quasi ein nice-to-have, aber auch kein Muss. Doch wie gesagt, alles Geschmacksache. Ich will Dir Deine sicherlich tolle Kamera nicht mardig machen. Vielleicht reicht sie Dir ja für ewig aus.

aths
2018-10-19, 12:54:15
Ok, dass ist natürlich Geschmacksache. Ich habe lieber etwas in der Hand. Wie gesagt, habe mit der D3000 angefangen, die ist ähnlich wie Deine D5600 winzig gegenüber meinen jetzigen Kameras. Auch da hatte ich wie bei allem anderen sogar noch einen Batteriegriff zusätzlich angeschafft. Doch dies machte bei ihr das ganze auch nicht viel besser vom Anfassgefühl.

Mir ist es schon zu unhandlich wenn man größere Objektive hat. Die an einer kleinen Kamera finde ich irgendwie merkwürdig anmutend. Deshalb kaufe ich wie gesagt relativ schnell immer einen BG dazu. Nur dann meine ich, etwas richtiges in der hand zu halten. Das Gewicht spielt bei mir ebenso eine untergeordnete Rolle, macht mir nix aus, selbst wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin.

Für ein Event vor einiger Zeit konnte ich eine D4 leihen (für Mitleser: der 90° gedrehte Zweitgriff ist dort schon eingebaut) und da fühlt man sich sofort wie ein Journalist :D Das Gefühl was man selbst hat, finde ich wichtig, könnte deshalb auch nicht mit Handys fotografieren selbst wenn die Qualität reicht.

Mein bislang größtes Objektiv ist ein 420 Gramm schweres Tele. Geht noch gerade so. Gestern mit einem geliehenen Metallobjektiv 35 mm f/1,8 wars natürlich schon komisch, von der Haptik (vorne Metall, hinten Leichtplastik.)

Das mit dem Klappbildschirm ist für mich auch kein Argument. Habe wie erwähnt auch die D750 und dessen Klappbildschirm eigentlich noch nie wirklich genutzt. Touch ok, das wäre nicht sooo schlecht weil man ja die Bedienung des Smartphones so gewohnt ist. Habe sogar schonmal versehentlich auf meinem Bildschirm herumgestochert um einen Menüpunkt anzuwählen weil ich in meinem persönlichen Automatik-Modus einfach vergessen hatte, dass dies bei meiner Kamera nicht geht. :redface: ;) Aber das Fehlen von selbigem ist im Grunde auch nicht so schlimm, quasi ein nice-to-have, aber auch kein Muss. Doch wie gesagt, alles Geschmacksache. Ich will Dir Deine sicherlich tolle Kamera nicht mardig machen. Vielleicht reicht sie Dir ja für ewig aus.
Hatte man ein mal Touch, geht man nicht mehr zurück. Auf meiner anderen Kamera (X100F) will ich immer Fotos aufziehen oder wischen. Geht leider nicht.

"Ausreichen". Anderen Leuten der Firma reicht die D90 noch aus :D Das hatte mir gefallen, kein Fachsimpeln über Kameratechnik oder Objektive (sie hatte das damals gekaufte Reise-Zoom drauf und offenbar gar keine anderen Objektive) und setzte das Gerät einfach ein.

Die D5600 macht Spaß und wirkt auf mich weitgehend rund. Eine gute Reise-Spiegelreflex, auch mit dem Bildschirm der sogar ganz nach vorne klappbar ist, man kann alle Perspektiven damit realisieren (selbst wenn man das nur selten braucht.) Ich plane ein ausführliches Review :) Die Kamera existiert nicht alleine, da finde ich Kommentare von D7000-Modell-Usern gut.