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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diskussion zu: Launch-Analyse AMD Ryzen Threadripper 2000


Leonidas
2018-08-20, 11:39:11
Link zum Artikel:
https://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-ryzen-threadripper-2000

Dino-Fossil
2018-08-20, 12:35:44
Danke für den Artikel!
Es wäre allerdings sinnvoll gewesen, ein wenig über den Tellerrand zu schauen, und Linux-Benchmarks (bei Phoronix) wenigstens zu erwähnen. Gerade in Hinblick auf die Skalierungsprobleme unter Windows.

Leonidas
2018-08-20, 14:33:04
Leider habe ich dafür keine Zeit mehr gehabt. Das ganze kam 3,5 Sekunden vor der Turing-Welle, welche ihre Zeit gekostet hat (neben anderem Stress).

MrSpadge
2018-08-20, 16:02:01
Leo, ich denke du hast die Problematik "wie schnell ist er denn nun" gut beantwortet - man kommt hier einfach nicht um die Antwort drum herum "es kommt auf die Software an". Ich denke inzwischen, man müsste hier 2 Anwendungs-Indizes einführen: einen für gut und einen für schlecht skalierende Software. Die sind schwerer zu erstellen und nicht zu schön zu interpretieren wie einzelne Zahlen, aber wenn die einzelnen Zahlen erstmal mit einer halben Seite Text als Erklärung der verschiedenen Fälle hinterlegt werden müssen, wird die Schwäche dieses Ansatzes viel Vielkern-CPUs offensichtlich.

Vorschlag: man nehme die benchmarks und berechne ihre Skalierung mit der Kernanzahl innerhalb möglichst gleicher CPU-Familien. Dann teile man die Benchmarks anhand des Medians in zwei Gruppen ein: "unterdurchschnittlich skalierend" und "überdurchschnittlich skalierend". Dann bilde man für beide Gruppen den Performance-Index. Kannst du ja mal an nem freien Vormittag anhand einiger Testdaten probieren, ob sich damit ein wesentlich klareres Bild ergibt.

MrS

Leonidas
2018-08-20, 18:40:16
Wenn ich die Zeit hätte, würde ich das sicher tun. So bleibt es als Idee im Hinterkopf. Ich muß hierzu glaube ich zuerst herausfinden, was man letztlich mit diesen zwei Indizes anfangen kann. Das wichtigste ist nicht die Zahl selber, sondern was man damit sagen will. Wieviel Mehr-Info ergeben zwei Indizies? Das wäre vorher zu klären.

Gast Ritis
2018-08-20, 20:42:48
Gratulation zur Zusammenfassung, ich denke das ist ein guter Artikel.

Seltsam ist beim WX-Launch, dass man den Eindruck bekommt Microsoft hätte nichts gewusst. Würde Microsoft auch erst anfangen das OS zu patchen nachdem die Intel-CPU im Laden liegt?
Hat man bei AMD etwa Angst gehabt Redmond zu früh zu informieren? Es hätte ja genügt darauf hinzuweisen, dass für die Desktop-OS Varianten bald eine Art EPYC in der Core-Anzahl nachgeschoben wird, dann hätte doch Microsoft schon reagieren können. Das gleiche ist bei nVidia der Fall. Dass die den Treiber nicht auf astreine Server-CPUs von Intel trimmen ist geschenkt, aber man hätte mit dem Patch für TR1 doch schon für TR2 vorarbeiten können? Die Coder fummeln doch auch ungern den gleichen Code doppelt zurecht.

Bei (professionellen) Workstations, die auch mal zum spielen genutzt werden, also so typische Freelancer Kisten, sind dann doch in der Regel die Games auf einer zweiten Bootpartition drauf. Da tut der Reboot für den Gamemode eigentlich nicht stören.
Die CPUs werden dort nicht übertaktet, aber der RAM in der Regel dann doch im Takt maximiert, solange das noch stabil ist. Dann mit ECC oder ohne, je nach Branche. Grafiker verzichten schon mal auf ECC.

Für die Zukunft sieht es wohl gar nicht so schlecht aus im Gaming, hier ein Link http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t=431710

aber der HEDT-Gamer ist ohnehin mit dem 2950er und dem bischen höheren Boost besser bedient.

time_me
2018-08-20, 21:10:13
In der Preis-/Performance Tabelle, die auch im Teaser für den Artikel zu sehen ist, sind wohl beim 2950X die Werte des 1950X reingerutscht. 151% statt 160%.

Leonidas
2018-08-20, 21:36:58
In der Preis-/Performance Tabelle, die auch im Teaser für den Artikel zu sehen ist, sind wohl beim 2950X die Werte des 1950X reingerutscht. 151% statt 160%.



Uuuuiiii ... böser Fehler. Selbst die Performance/Preis-Berechnungen dieser Tabelle basierten auf diesem Fehler. Gefixt & Danke für den Hinweis.

concr3t3
2018-08-20, 22:09:05
Interessant und überzeugend fand ich den Test auf phoronix. Der 32 Kerner ist ein Workstationprozessor und dort meines Erachtens gut platziert.

Iapetos
2018-08-20, 22:18:07
Seltsam ist beim WX-Launch, dass man den Eindruck bekommt Microsoft hätte nichts gewusst. Würde Microsoft auch erst anfangen das OS zu patchen nachdem die Intel-CPU im Laden liegt?
Hat man bei AMD etwa Angst gehabt Redmond zu früh zu informieren? Es hätte ja genügt darauf hinzuweisen, dass für die Desktop-OS Varianten bald eine Art EPYC in der Core-Anzahl nachgeschoben wird, dann hätte doch Microsoft schon reagieren können. Das gleiche ist bei nVidia der Fall. Dass die den Treiber nicht auf astreine Server-CPUs von Intel trimmen ist geschenkt, aber man hätte mit dem Patch für TR1 doch schon für TR2 vorarbeiten können? Die Coder fummeln doch auch ungern den gleichen Code doppelt zurecht.
Im Vergleich mit der GCC für Linux ist wohl auch der Microsoft-Compiler Teil des Problems. Während unter Unixoiden seit Ewigkeiten schon mit sehr hohen Kernzahlen gearbeitet und optimiert wird, ist Windows, nunja, eben nur ein Desktop-Betriebssystem. Es lohnt schlicht nicht, die gängigen Compiler für mehr als vier Kerne zu ertüchtigen, weil die überwiegende Mehrheit der Rechner (in diesem Fall tatsächlich PCs), die mit Windows laufen, eher kernarm sind.


Und so lange Microsoft sich nicht dazu genötigt sieht, werden sie auch nichts daran ändern. Das kostet schließlich Zeit und Geld und der Nutzen ist eher gering. Proaktives oder vorausschauendes Handeln sollte man von dieser Firma nicht erwarten.

MrSpadge
2018-08-20, 22:19:51
@Ritis: ich denke, es ist beim 2990X nicht primär die Anzahl der Kerne, sondern vor allem das NUMA, welches im Ergebnis deutlich anders als bei EPYC aussieht.

Wenn ich die Zeit hätte, würde ich das sicher tun. So bleibt es als Idee im Hinterkopf. Ich muß hierzu glaube ich zuerst herausfinden, was man letztlich mit diesen zwei Indizes anfangen kann. Das wichtigste ist nicht die Zahl selber, sondern was man damit sagen will. Wieviel Mehr-Info ergeben zwei Indizies? Das wäre vorher zu klären.
Guter Punkt und für mich recht klar:

Index für besser skalierende Benchmarks: repräsentiert sehr gut skalierende Software wie Rendering, extrem anspruchsvolle Videokonvertierung, "Mega tasking", einigs an Profi/Workstation Software (z.B. Lumerical FDTD Solver) und Server-/Virtualisierungslasten. Die Leute, die sowas nutzen, wissen das normalerweise.

Index für schlechter skalierende Benchmarks: "normale" Software mit mäßigem multithreading. Das, was man durchschnittlich ungefähr erwarten kann, wenn man nicht zur ersten Gruppe zählt.

MrS

Ferenzo
2018-08-23, 15:54:57
Klasse Artikel, wie immer :smile:

Wie Leo geschrieben hat, muss bei solch einer Anschaffung immer der spezifische Anwednungszweck betrachtet werden. Daher musste ich bei dem 32 Kerner und Gaming doch etwas schmunzeln :wink: