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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Raspberry Pi 3 Probleme...


Dino-Fossil
2018-09-17, 15:47:56
Hallo,

hab mir kürzlich aus einer Bastellaune heraus einen Raspberry Pi 3B+ gekauft und für's erste LibreElec/Kodi installiert um die Tauglichkeit als Mediencenter zu testen.
Leider habe ich ein paar Probleme:
1. Fast bei jedem (Neu-)Start beschwert er sich über Beschädigung des Filesystems. Aktuell nutze ich eine (ältere) 4GB Micro-SD, die ich noch herumliegen hatte. Installation des Betriebssystems lief ohne Probleme, auch im Betrieb scheint es zu passen, aber sobald ich neu starte - Fehlermeldung.
Heute waren dann auch alle meine vorgenommenen Einstellungen, samt installierten Erweiterungen und Bibliotheken weg. Defekte SD-Karte, oder im Zusammenhang mit Problem 2?
2. Er beschwert sich häufig über zu wenig Saft. Ich habe 2 verschiedene USB-Netzteile (Ladegeräte) getestet, beide 5V/ 2.1A. Dennoch ständig das Blitzsymbol. Könnte es am Kabel liegen (habe 2 versch. USB-Kabel getestet, die allerdings Datenkabel sind, keine reinen Ladekabel), oder sollte ich doch besser das Original-Netzteil kaufen?
Könnte das Spannungsproblem mit der ständigen Beschädigung des Dateisystems zusammenhängen?

taddy
2018-09-17, 16:11:53
Hallo,

hab mir kürzlich aus einer Bastellaune heraus einen Raspberry Pi 3B+ gekauft und für's erste LibreElec/Kodi installiert um die Tauglichkeit als Mediencenter zu testen.
Leider habe ich ein paar Probleme:
1. Fast bei jedem (Neu-)Start beschwert er sich über Beschädigung des Filesystems. Aktuell nutze ich eine (ältere) 4GB Micro-SD, die ich noch herumliegen hatte. Installation des Betriebssystems lief ohne Probleme, auch im Betrieb scheint es zu passen, aber sobald ich neu starte - Fehlermeldung.
Heute waren dann auch alle meine vorgenommenen Einstellungen, samt installierten Erweiterungen und Bibliotheken weg. Defekte SD-Karte, oder im Zusammenhang mit Problem 2?
2. Er beschwert sich häufig über zu wenig Saft. Ich habe 2 verschiedene USB-Netzteile (Ladegeräte) getestet, beide 5V/ 2.1A. Dennoch ständig das Blitzsymbol. Könnte es am Kabel liegen (habe 2 versch. USB-Kabel getestet, die allerdings Datenkabel sind, keine reinen Ladekabel), oder sollte ich doch besser das Original-Netzteil kaufen?
Könnte das Spannungsproblem mit der ständigen Beschädigung des Dateisystems zusammenhängen?

Ich nutze seit vielen Jahren einen Pi als Mediacenter. Bei mir kam es immer wieder aufgrund von Spannungsproblemen zu Datei-Fehler.
Mit allen Ladesteckern die ich in einer Schublade hatte war nichts zu machen. Musste extra eines mit mehr Spannung besorgen 3A Netzteil aus dem Fluss bestellen

lumines
2018-09-17, 16:32:42
(habe 2 versch. USB-Kabel getestet, die allerdings Datenkabel sind, keine reinen Ladekabel), oder sollte ich doch besser das Original-Netzteil kaufen?

Also "Datenkabel" sind schon die richtigen Kabel. Moderne Geräte handeln darüber ihre Kodierung mit dem Netzteil aus.

Es kann natürlich sein, dass dabei irgendetwas schief läuft und nur 500 mA ausgehandelt werden. Wie alt sind die Netzteile?

Dino-Fossil
2018-09-17, 16:59:32
Sind beide relativ neu. Das eine kommt von meinem (Sony) Handy, das andere hab ich kürzlich gekauft. Zugegeben, es war nicht teuer, aber eigentlich auch nicht der totale Ramsch.

taddy
2018-09-17, 18:25:17
Funktioniert einwandfrei und eben nicht dass umständliche fehlerbehafte Handshaking..

Rydges EU 5V 3A Micro USB Stecker Netzteil DC Adapter Strom Kabel für Raspberry Pi 3 Model B / Raspberry Pi 2 Model B ( die ausreichende Leistungsreserve ) https://www.amazon.de/dp/B01E75SB2C/ref=cm_sw_r_cp_apa_Ou9NBbE1DYCKM

lumines
2018-09-17, 18:40:25
Funktioniert einwandfrei und eben nicht dass umständliche fehlerbehafte Handshaking..

Ohne die Kodierung durchzuprobieren würde das verlinkte Netzteil auch nur mit 500 mA laden. Anders kommt man auch gar nicht über die 500 mA.

Bei so Herstellern wie RAVPower oder Anker (es gibt sicher auch noch andere mit den gleichen Chips) macht man relativ wenig falsch. Bei anderen Herstellern sollte man sich einmal Reviews angucken, welche Kodierungen die so unterstützen.

Ganon
2018-09-18, 06:56:33
Handy-Ladegeräte (natürlich nicht alle) sind auch gerne mal Vendor-Locked. D.h. sie geben die Schnell-Ladefunktion (aka >500mA) nur bei Geräten desselben Herstellers raus. Generell würde ich nur Netzteile holen die explizit u.a. für den Raspberry Pi ausgelegt sind. Ist natürlich weiterhin keine Garantie, aber ist zumindest ein ordentlicher Rücksende-Grund. Beim Anker 5-Port USB-Netzteil bei meinen Eltern stand z.B. explizit dabei "NICHT für Raspberry Pi geeignet" obwohl das Teil 2A pro Port ausspuckt.

Allgemein hätte ich dir vermutlich eh zu einem Komplett-Set (https://www.amazon.de/Raspberry-Model-Bundle-SD-Karte-schwarz/dp/B07BGD8L1D) geraten.

Dino-Fossil
2018-09-18, 11:28:08
Allgemein hätte ich dir vermutlich eh zu einem Komplett-Set (https://www.amazon.de/Raspberry-Model-Bundle-SD-Karte-schwarz/dp/B07BGD8L1D) geraten.

Naja, aufgrund diverser schon vorhandener Teile war es einen Versuch wert. Günstiger wäre das Komplett-Set jedenfalls auch so nicht gewesen.
Ich hol mir jetzt halt noch ein anderes NT (evtl. das Original für den Raspi) und zur Sicherheit ne neue µ-SD und dann ist hoffentlich gut.

horner002
2018-09-18, 14:22:27
Ich hol mir jetzt halt noch ein anderes NT (evtl. das Original für den Raspi) und zur Sicherheit ne neue µ-SD und dann ist hoffentlich gut.

Eh du in eine neue Speicherkarte investierst: Der Raspi hat wohl beim booten manchmal Probleme, seine interne Uhr auf die richtige Zeit zu setzen. Dann kann es vorkommen, dass der letzte Zugriff auf das Dateisystem nach der falschen, weil zu alten, Zeit liegt. Das System wundert sich und kontrolliert sicherheitshalber erst mal.
Nach einem Boot mit Kartenüberprüfung kannst du mithilfe von journalctl mal schauen, was der Grund dafür war.
Mehr dazu auch hier (https://www.raspberrypi.org/forums/viewtopic.php?t=198937).

Dino-Fossil
2018-09-18, 15:20:16
Was mir noch eingefallen ist - ich habe teilweise eine externe Platte mit Filmen per USB am Raspi.
Die Platte ist USB3, Saft bekommt sie über USB. Ohne die Platte kommt das Blitzsymbol natürlich deutlich seltener, da ein Gerät weniger versorgt werden muss.
Überfordere ich den Raspi hiermit einfach? Ich hätte da noch eine ältere USB2 mit externem NT herumliegen, USB3 hat der Raspi ja eh nicht... :uponder:

lumines
2018-09-18, 15:21:15
Überfordere ich den Raspi hiermit einfach? Ich hätte da noch eine ältere USB2 mit externem NT herumliegen... :uponder:

Ja, ziemlich sicher. An den Pi sollte man keine Geräte dranstecken, die nur gerade so ohne externe Stromzufuhr auskommen.

Tyrann
2018-09-18, 15:23:07
Überfordere ich den Raspi hiermit einfach? Ich hätte da noch eine ältere USB2 mit externem NT herumliegen, USB3 hat der Raspi ja eh nicht... :uponder:

Du kannst die Platte auch über einen USB-Hub mit eigenem Netzteil betreiben, dann kommt auch kein Blitz.

Dino-Fossil
2018-09-18, 15:27:23
Werde ich heute Abend mal testen. Allerdings kam die Warnung, wenn ich mich richtig erinnere, auch ohne externe Platte, wenn auch deutlich seltener...

taddy
2018-09-18, 19:00:01
Der Pi frisst meiner Meinung nach auch Strom über die USB Ausgänge, da könnte man auch noch Strom reinpumpen..

OK, BackPowering funktionierte nur mit Pi 1 und 2

Dino-Fossil
2018-09-19, 11:27:35
Mein gestriger Versuch war nur semi-Erfolgreich.
Zwar ist mit der externen Spannungsquelle für die Platte das Blitzsymbol weitestgehend weg - aber eben nur weitestgehend. Hat der Raspi mal etwas mehr zu tun (Netzwerk+Speichersystem+bissl CPU) blitzt es doch wieder auf.
Auch war beim Neustart wiederum ein Teil meiner vorgenommenen Einstellungen weg (Lokalisation+Wetterdienst). Werde wohl doch noch eine andere SD-Karte testen.

Mosher
2018-09-23, 15:48:36
Also "Datenkabel" sind schon die richtigen Kabel. Moderne Geräte handeln darüber ihre Kodierung mit dem Netzteil aus.

Es kann natürlich sein, dass dabei irgendetwas schief läuft und nur 500 mA ausgehandelt werden. Wie alt sind die Netzteile?


Das ist so leider nicht ganz korrekt, oder ich habe dich falsch verstanden.

Ein DCP-Netzteil kann zB nichts aushandeln. Es obliegt dem Device, zu erkennen, dass da ein DCP-Netzteil dranhängt, dieses darf sich aber folgendermaßen verhalten:

https://abload.de/img/unbenanntm5ea7.png

"Aushandeln" ist hier der falsche Begriff.

Bei USB-PD ist es natürlich anders, das stimmt.

Was auf jeden Fall stimmt: ohne physisch vorhandene Datenleitungen darf eigentlich kein Gerät 500 mA ziehen. Die meisten Ports geben es aber trotzdem her, weil's ja nur darum geht, den Port nicht zu zerstören. Und das entscheidet immer noch der Port selbst.
Manche Hersteller verwenden irgendeine Extrawurst-Codierung, um ihre "Super-Hyper-Mega-Charge, die nur mit speziellen Hyper-Monster-Super-Kabeln funktionert"-Technologie zu vermarkten. Da muss dann das passende Kabel mit dem passenden Ladegerät verwendet werden, um das Smartphone mit 3A zu füttern.

Totaler Missbrauch der Spec., doch vielleicht hat das mit USB-PD ja vielleicht mal ein Ende.

Funktioniert einwandfrei und eben nicht dass umständliche fehlerbehafte Handshaking..

Rydges EU 5V 3A Micro USB Stecker Netzteil DC Adapter Strom Kabel für Raspberry Pi 3 Model B / Raspberry Pi 2 Model B ( die ausreichende Leistungsreserve ) https://www.amazon.de/dp/B01E75SB2C/ref=cm_sw_r_cp_apa_Ou9NBbE1DYCKM

Das umständliche fehlerbehaftete Handshaking per Software ist aber das einzige, was Kompatibilität in die verworrene USB-Welt bringt.

USB BC1.2 hat eigentlich nicht viel gebracht, weil zu viele Hersteller ihr eigenes Süppchen kochen und zu viele Geräte die Schnittstelle auch nur fehlerhaft erkennen. Die Folge ist eine Flut an ICs, die tatsächlich verschiedene Kodierung "durchprobieren", bis das gewünschte Verhalten eintritt. Ist doch eigentlich ein absolutes Armutszeugnis für eine so weit verbreitete Schnittstelle.

Aber gut, ist halt ein beschissener Consumer-Bus, da interessiert es kein Schwein.
Auch die Datenschnittstelle ist ja sagenhaft empfindlich und störfreudig, ein einziger EMV-Albtraum und ein Witz verglichen mit wesentlich leistungsfähigeren Industriebussen.

Ohne die Kodierung durchzuprobieren würde das verlinkte Netzteil auch nur mit 500 mA laden. Anders kommt man auch gar nicht über die 500 mA.

Bei so Herstellern wie RAVPower oder Anker (es gibt sicher auch noch andere mit den gleichen Chips) macht man relativ wenig falsch. Bei anderen Herstellern sollte man sich einmal Reviews angucken, welche Kodierungen die so unterstützen.

Jein. Das liegt dann eigentlich am Endgerät und nicht am Netzteil. Wenn ein Netzteil zB wie oben als DCP funktioniert und auch brav seine 1.5A bei 5V liefert, dann obliegt es dem angschlossenen Device, das zu erkennen und zu nutzen. Tun viele aber nicht. Das häufigste Verhalten ist 1A zu ziehen, (Es gibt keinen 1A-Lader. Apple und Tom-Tom machen das), gefolgt von 500mA, gefolgt von "1583mA, weil ab dann die Spannung etwas heruntergeht"

Soll heißen, man kann mit seiner Netzteilseitigen Implementierung eines DCP-Laders nicht erzwingen, wie sich das Gerät verhält. Auch nicht wirklich vorhersagen, da zu viele Spec.-Rüpel unterwegs sind.

Da kommen dann natürlich wieder deine "Durchpropbier-ICs" in's Spiel.

Du hast schon Recht, dass die Ladegeräte ohne diese ICs oft nichts taugen, nur das liegt das technisch gesehen mehr an der miserablen Umsetzung auf Device-Seite.

lumines
2018-09-23, 20:18:00
Manche Hersteller verwenden irgendeine Extrawurst-Codierung, um ihre "Super-Hyper-Mega-Charge, die nur mit speziellen Hyper-Monster-Super-Kabeln funktionert"-Technologie zu vermarkten. Da muss dann das passende Kabel mit dem passenden Ladegerät verwendet werden, um das Smartphone mit 3A zu füttern.

Totaler Missbrauch der Spec., doch vielleicht hat das mit USB-PD ja vielleicht mal ein Ende.

Ist natürlich die Frage, was der Pi genau macht. Besonders viel findet man dazu leider nicht mit spontanem Googlen.

Dino-Fossil
2018-09-23, 22:48:38
Ich habe mit inzwischen übrigens eine neue SD-Karte besorgt, bisher behält er wenigstens die Einstellungen.
Eventuell hatte die alte also wirklich einen Schaden.
Fahlt also noch ein anderes NT...

lumines
2018-09-23, 22:56:52
Ich habe mit inzwischen übrigens eine neue SD-Karte besorgt, bisher behält er wenigstens die Einstellungen.
Eventuell hatte die alte also wirklich einen Schaden.

Das kann übrigens gut sein. Die allerwenigsten microSD-Karten haben Wear Leveling oder auch nur eine simple Fehlerkorrektur. Auf jeden Fall erwischt man solche microSD-Karten nicht zufällig, weil die oft für industrielle Zwecke gemacht sind. Bei den großformatigen SD-Karten war Wear Leveling zwar auch nicht wirklich verbreitet, aber einige wenige Serien für Consumer hatten das noch.