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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bitcoin und Steuern - 2017 Gewinn mit Coinwechsel - 2018 Verlust


Liarnd
2018-11-08, 00:13:45
Hi, ich bin mit dem Thema wahrscheinlich nicht der einzige.
Ich wollte mich gerade einlesen und habe gemerkt, dass ich mit dem Thema etwas überfordert bin.

Gehen wir von folgendem Szenario aus:
5000 Euro in Bitcoins 2017 investiert, zwischen Oktober und Dezember ~5-10 Ankäufe und Verkäufe mit dem investierten Geld. Gewinne also mit den Trades eingefahren, bis Dezember 2017 Coinwert ca 7500 und keine trades mehr gemacht und Coins behalten.

2018 Fette Kursabsturz, aktuell noch Coin-Wert von 1500 Euro.

Für 2017 noch keine Steuererklärung abgegeben. Da als Arbeitnehmer ohne weitere Nebeneinkünfte eigtl freiwillige Steuererklärungsabgabe.

Nun müsste ich für die Gewinne von 2017 Steuer zahlen. Mache ich dann für 2017 einen Verlustvortrag weil ich 2018 verluste erzielt habe mache ich für 2018 einen Verlustrücktrag? oder muss ich beides machen? Wie gehe ich da vor?
Damit ich steuerlich Verluste abrechnen kann, muss ich die coins innerhalb der ein jährlichen Spekulationsfrist auch wieder verkauft haben, ansonstne kann ich steuerlich auch keine Verluste anrechnen lassen, ist das richtig?

Hatte sonst eigtl nicht für das es sich lohnt zum steuerberater zu gehen..

Oid
2018-11-08, 06:40:42
Auch wenn es sich vielleicht nicht "lohnt", würde ich dennoch zum Steuerberater gehen. Die sollten sich mittlerweile eigentlich mit dem Thema auskennen.

Allemal besser als potenziell Steuerhinterziehung zu betreiben, indem man auf (Halb-)Wissen im Internet baut.

Mortalvision
2018-11-08, 06:44:32
Verluste bei Aktien sind imho Privatvergnügen. Kommt drauf an, ob du ddas als Firma (dann isses in der Bilanz) oder als Privatmann meldest.

Gent Leman
2018-11-08, 07:12:46
Wenn dieser Kram wie share-trades behandelt werden, dann blechst du für die Gewinne aus den roundturns in 2017 die 25% oder deinen persönlichen Steuersatz, wenn geringer als 25%.
Und in 2018 keine trades? Dann auch kein Vortrag oder was auch immer. Deine Buchverluste/-gewinne interessieren keinen, solange da nichts realisiert wurde.
Und natürlich kannst du einen Verlustvortag machen, wenn er auch real entstanden ist. Du kannst diese Verluste aber nur wieder mit Gewinnen in der Zukunft aus der gleichen Kategorie ausgleichen. Also Coinverluste mit Coingewinnen, nicht mit deinem Verdienst oder anderem Einkommen. "Rücktrag" gibt es nicht.

Liarnd
2018-11-09, 01:10:44
puh ok.
schau ich wohl doch mal zu einem steuerberater. gibts da irgendwie eine vergleichsplattform oder nehm ich einfach den nächst besten? wohne in münchen, da wirds schon ne auswahl geben :biggrin:

Mortalvision
2018-11-09, 06:36:17
Vorsicht! Der Steuerberater ist nicht für eine fehlerhafte Steuerberatung verantwortlich. Wende dich mal an deren Dachverband und frage, wer sich gut damit auskennt.

Liarnd
2018-11-09, 11:52:21
Vorsicht! Der Steuerberater ist nicht für eine fehlerhafte Steuerberatung verantwortlich. Wende dich mal an deren Dachverband und frage, wer sich gut damit auskennt.


danke, mach ich gleich

Liarnd
2020-01-17, 23:11:53
danke, mach ich gleich
Ich hatte damals tatsächlich beim Dachverband angefragt und mit der zuständigen Stelle geredet. Die konnten mir keinen Steuerberater in meiner Nähe nennen, der damit gelistet war:freak:

Ich hab jetzt endlich ein Programm gefunden, dass mir meine Gewinne/Verluste für die jeweiligen Jahre ausrechnet, denn es waren doch insgesamt 180 Trades:redface:

Hab ja noch etwas Zeit für meine freiwillige Steuererklärung.
Hat nun jemand schon Erfahrungen damit gemacht?
Laut der Seite hier müsste man das ja verrechnen können mit einem Verlustrücktrag.
https://steuern-bitcoin.com/kann-ich-verluste-aus-kryptowaehrungen-mit-gewinnen-aus-dem-vorjahr-ausgleichen/

Wenn meiner Verluste 2018 höher waren als meine Gewinne 2017, sollte ich dann effektiv keine Steuern zahlen oder?

Mortalvision
2020-01-17, 23:48:00
lustig, ich meinte: fehlerhafte Steuererklärung.

Aber grundsätzlich: setz mal mit deinem Programm alles auf, und bitte um einen persönlichen Termin für die Übergabe der Steuererklärung. Das Finanzamt darf zwar nicht beraten, aber wenn du offen zeigst, dass dir mulmig bei einem Teil deiner Steuererklärung ist, legen sie dir das nicht zur Last, falls es abgelehnt wird.

Daredevil
2020-01-18, 00:10:31
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So wie ich das verstanden habe, funktioniert das nicht, wie du dir das vorstellst.
Du hast 2017 Gewinne gemacht und die müssen dementsprechend versteuert werden, solang die Haltungsfrist nicht über 1 Jahr war.
Ebenso kannst du Verluste Steuerhaft positiv anrechnen lassen, solange du auch aktiv verkauf hast und diese Anrechnung bzw. der "Verlustpuffer" gilt dann für das kommende Jahr.

Liarnd
2020-01-18, 00:44:48
Ich hatte 2017 viele Trades und ich habe ende 2018 auch aktiv innerhalb der jahresfrist verkauft. Bin da auf eine Artikel gestoßen, der das empfohlen hat.

ich habe es jetzt in mehreren Quellen so gelesen, dass ich einen Verlustrücktrag machen könnte und dieser würde auf das Vorjahr zählen und zwar nur eins. Ein Verlustvortrag kann dann unbegrenzt in die zukunft gestellt werden, dadurch wird man aber steuererklärungspflichtig.

Sind jetzt alles keine 1A Quellen aber bei Cryptotax (https://cryptotax.io/steuerliche-behandlung-von-verlusten-bei-kryptowahrungen/)steht z.B.
"Wurden innerhalb des Kalenderjahres 2017 Gewinne und innerhalb des Kalenderjahres 2018 Verluste erzielt, kann der Steuerpflichtige die Verluste von 2018 in das Jahr 2017 zurücktragen. Für eine transparente Auflistung der jeweiligen Gewinne und Verluste kann dabei das zertifizierte Tool von CryptoTax verwendet werden."

Da es mit dieser 1 Jahresfrist und vielen Trades relativ kompliziert ist/war zu berechnen ob irgendwelche coins länger als ein jahr gehalten wurden, bin ich echt froh um dieses programm, dass einem das ganze je nachdem wie es gewünscht ist nach der first in first out methode berechnet.

Mein Problem war ja, dass ich am anfang vom Hype viel an- und verkauft habe, und jeder einzelner Trade war dadurch steuerpflichtig, da Spekulationsgeschäft. Ich müsste also eigentlich für mehrere Tausend Steuern zahlen, obwohl ich in Gesamtzusammenschau Verluste gemacht habe :freak: durch den Verkauf kann ich die Steuerlast hoffentlich auf 0 bringen, aber ich scheine der einzige hier in dieser Situation zu sein :biggrin:

Liarnd
2020-01-18, 00:57:57
Also ich hab das gerade erst nochmal gelesen:freak:
vielleicht hat ja noch jemand selbst erfahrungen gemacht. danke euch beiden jedenfalls für eure antworten.

Daredevil
2020-01-18, 01:01:45
Ich persönlich habe 2017 Gewinne gemacht und die dementsprechend mit angegeben( Ein übersichtliches Excel Tabellchen hat gereicht, waren aber auch unter 20 Trades ), 2018 habe ich nichts unternommen, trotz großem Kurssturz.
Mir war es in dem Fall wichtiger, dass ich generell über die 1 Jahr Haltefrist bin, als das ich Verluste angebe.

Jetzt mach ich mir gar nicht den Stress und halte generell immer über ein Jahr.
Verkaufen würde ich in dem Fall nur, wenn sich wieder ne Blase aufbläht, wie Ende 2017. Aber da waren wir ja alle irgendwie nicht so klug. ^^!

Heutzutage bieten Börsen ja nen Jahresbericht an, wie auch im Video oben angesprochen.

Daredevil
2020-01-31, 00:30:10
Hier gibt noch ein Video:
5ZwmWtuCPnI

Liarnd
2020-02-03, 21:25:13
hab vor ner woche eingereicht, ich bin gespannt was rauskommt. hoffe es geht einfach auf ne nullsumme raus

Daredevil
2020-11-09, 13:30:31
Und?