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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mikroplastik


Blackpitty
2018-11-11, 11:50:05
Aktuell gibt es einige Punkte wo ich mich wenn ich wollte täglich aufregen könnte, wie dumm und primitiv doch die Regierung und die EU ist, sei es die Abgasgeschichte wo alles auf dem Rücken derer ausgetragen wird die gar nichts dafür können und die am wenigsten Geld haben(wir) usw.

Allerdings geht es mir in dem Thread hier mal um das Thema Mikroplastik.

Einerseits durch extra hergestelltes Mikroplatik für Waschmittel, Kosmetik, Duschbad usw. und Mikroplastik was durch große Plastikteile nach Jahren der Zersetzung entsteht wenn diese in die Natur geschmissen werden.

Ich selbst verwende viele Plastiktüten weil es für meinen Zweck optimal ist, entsorge diese aber auch fachgerecht im gelben Sack und schmeiße nichts irgendwo hin.

Somit landet von dem Müll auch nichts im Wasser wie ja oft damit verbunden wird....

Mich nervt es jedes Mal am Gemüsestand, vorallem beim Salat, wenn von den Verkäufern versucht wird so wenig Tüten zu verteilen wie es nur geht.....


Nun muss ich mir einfach extrem an den Kopf fassen wenn im Radio mal wieder kommt, "hilfe alles ist voller Mikroplastik, in jedem Tier und in jedem von uns und überall" und wir müssen die Plastiktütenverwendung reduzieren und der neueste Schrei, Einwegbesteck und Teller und Wattestäbchen ersetzen gegen andere Materialien.

Mal mit einem gesunden Menschenverstand betrachtet.

Wie viele Wattestäbchen und Tüten und Besteckteile landen täglich in der Natur? wie lange braucht es bis diese zu Mikroplastik werden?

Und dagegen gesetzt, wie viele Menschen benutzen täglich zig fach Produkte wie Seifen, Duschbad, Kosmetik und Waschpulver und leiten zig Tonnen vom schon fertigen Mikroplastik in das Abwassersystem und somit direkt in die Natur ein?


Wie geistesamputiert muss man dann sein, Wattestäbchen zu verbieten anstatt die direkte Verarbeitung von Mikroplastik in Produkten zu unterbinden?



Ich erinner mich da noch an eine Reportage schon vor Jahren wo es um Waschmittel in Pulverform ging.

Von ein und der selben Firma und Marke gab es das gleiche Waschpulver in 2 Verpackungen.

Einmal in der 3KG riesen Papp Box(wie zu Omas Zeiten) wovon man pro Waschgang 5 Messbecher nutzen muss und die andere Verpackung mit 500g Inhalt und der Nutzung von nur einem Messbecher pro Waschladung.

Nach der Untersuchung der beiden Pulver kam heraus, dass im 3KG Behälter 2,5KG Füllstoffe enthalten sind, die geführlich für die Umwelt sind und von der Kläranlage gar nicht rausgefiltert werden können, nur um dem Kunden das Gefühl zu geben, er hat viel Waschpulver und macht damit "viel" sauber, dabei beinhalteten beide die selbe Dosis saubermachender Stoffe

:crazy::hammer:


Auf andere Länder wo jeglicher Müll ins Wasser gekippt wird möcht ich gar nicht erst eingehen, sonst wird man ja in 2 Wochen nicht fertig mit schreiben......

Corny
2018-11-11, 12:09:49
Es wird doch ohnehin überall Plastik benutzt, wo es oft sicherlich vermeidbar wäre. Zwei Beispiele die mir die letzten Tage aufgefallen sind:

- Pomelo (Frucht) ist in Plastikfolie, Plastiknetz und Tragegriff aus Folie verpackt. Dabei hat die Pomelo eine Schale die ca. 2 cm dick ist. Da braucht es keine Folie mehr!
- Socken: Papphülle mit Beschriftung, diese hat einen Plastikhaken, damit die Socken im Geschäft aufgehängt werden können (ging doch früher auch aus Pappe?). In die Papphülle sind die Socken mit einem Stück Faden eingenähnt, am anderen Ende mit einem Stückchen Plastik verbunden (warum!?)

Plastik ist einfach zu billig.

Sumpfmolch
2018-11-11, 12:57:25
Es gibt aber für Länder mit halbwegs funktionierendem Abfallsystem überhaupt keinen Grund Plastik künstlich teurer zu machen oder Plastikartikel zu verbieten.

2/3 des Mikroplastiks stammt von Autoreifen und synthetischer Kleidung. Hat aber noch keiner sich gewagt alles außer (Baum)wollkleidung zu verbieten...
Der Damenwelt die Nylonstrümpfe wegzunehmen, bringt vermutlich ein Vielfaches gegenüber einem Totalverbot von Mikroplastik in Kosmetikprodukten.

Blackpitty
2018-11-11, 13:58:44
Das witzige ist einfach dass zwar irgendwo Hand angelegt wird aber eben komplett Sinnfrei und am Ziel vorbei.

Statt die wichtigen Dinge anzupacken macht man sich komplett lächerlich(in Bezug auf Wattestäbchen)

Einfach traurig

Aus meiner Sicht ist der Punkt aber eh schon lang überschritten wo man noch hätte etwas retten können

derpinguin
2018-11-11, 14:04:36
Bei den wattestäbchen musste ich auch kurz lachen. Werden die in Zukunft dann zum selber wickeln angeboten?

Monger
2018-11-11, 14:47:55
Jetzt werden gleich alle heulen wegen Bento, aber...

https://www.bento.de/nachhaltigkeit/plastikmuell-vermeiden-ich-habe-eine-woche-lang-meinen-plastikmuell-gesammelt-und-das-dabei-gelernt-a-4f94634c-5dcf-400d-844e-e59d05fee57b#refsponi

Wir brauchen echt ein gesünderes Gefühl für Maßstäbe. Was produziert am meisten Plastikmüll? Und was davon Hausmüll? Wahrscheinlich nicht die dünnen Plastiktüten vom Obst...
Erst messen, dann optimieren, dann neu messen.

maguumo
2018-11-11, 14:58:49
Verpackungsmüll und Mikroplastik sind doch Probleme die nur begrenzt zusammenhängen. Zumindest wir als Zentraleuropäer kippen unseren Plastikmüll doch größtenteils nicht in den nächstbesten Fluss sondern nutzen ihn in Müllverbrennungsanlagen zur Energiegewinnung.

Opprobrium
2018-11-11, 14:59:32
Es ist doch letztendlich die Gesamtmasse die problematisch ist. Da würde ich gar nicht erst versuchen rauszufinden wo die Hauptlast liegt sondern grundsätzlich alles einschränken was feht.

Salatgurken einzeln einschweißen? Schwachsinn. Wattestäbchen gingen auch aus Holz, sind davon abgesehen ohnehin nicht gut für die Ohren. Mitnehmbehälter für Speisen gehen auch regenerativ. Autos sollten ohnehin eingeschränkt werden, traut sich nur niemand auszusprechen. Plastikklamottend sind ekelhaft und ungesund sowie allergen.

Plastik ist natürlich für viele Dinge praktisch und oft auch scheinbar unvermeidbar. Wenn aber die EU hohe Steuern darauf einführen würde anstatt dämliche, aktionistische Einzelverbote zu verhängen würden bestimmt ganz schnell diverse Alternativen entdeckt werden. Kreativ sind wir Menschen doch, zumal wenn es um Geld geht :smile:

Cyphermaster
2018-11-11, 15:08:44
Es gibt aber für Länder mit halbwegs funktionierendem Abfallsystem überhaupt keinen Grund Plastik künstlich teurer zu machen oder Plastikartikel zu verbieten.

2/3 des Mikroplastiks stammt von Autoreifen und synthetischer Kleidung. Hat aber noch keiner sich gewagt alles außer (Baum)wollkleidung zu verbieten...
Der Damenwelt die Nylonstrümpfe wegzunehmen, bringt vermutlich ein Vielfaches gegenüber einem Totalverbot von Mikroplastik in Kosmetikprodukten.
Nenne bitte ein Land mit funktionierendem Abfallsystem in dieser Beziehung. Deutschland als 'Recyclingweltmeister' qualifiziert sich dafür trotz des Titels nicht, wenn man sich die Zahlen ansieht, wie viel Kunststoff noch immer irgendwo statt in den geplanten Kanälen (von Wiederverwendung will ich gar nicht erst reden) landet.

Und nicht vergessen: auch Abfallsysteme zu betreiben, kostet Geld, genau wie das Beseitigen von Umweltschäden und steigende Ölpreise. Kunststoff IST also für jeden für uns teuer. Es ist nur die Frage, wie wir dafür zahlen. Eine Minimierung schützt also nicht nur die Umwelt und unsere Gesundheit, sondern unter dem Strich auch unseren Geldbeutel.

Über die optimale Strategie kann man streiten, aber grundsätzlich hab ich kein Problem damit. Im Gegenteil.

Rooter
2018-11-11, 15:27:25
Dass sie Plastikstrohhalme verbieten wollen finde ich auch albern. Weil wir alle davon ja jeden Tag Dutzende wegwerfen... :facepalm:

MfG
Rooter

insane in the membrane
2018-11-11, 15:33:55
Das gehört zur Symbolpolitik nunmal dazu.

Monger
2018-11-11, 15:37:24
Verpackungsmüll und Mikroplastik sind doch Probleme die nur begrenzt zusammenhängen. Zumindest wir als Zentraleuropäer kippen unseren Plastikmüll doch größtenteils nicht in den nächstbesten Fluss sondern nutzen ihn in Müllverbrennungsanlagen zur Energiegewinnung.
"Größtenteils" ist bei Mikroplastik so eine Sache, weil selbst wenn es am Gesamtmüll nur einen geringen Anteil hat, macht es halt fast 100% dessen aus was in die Umwelt kommt, und auch fast 100% dessen was man nicht wegkriegt. Ist halt mittlerweile überall drin: Trinkwasser, Nahrungsmittel, Tiere, Menschen...

Mark3Dfx
2018-11-11, 15:38:45
Juckt mich 0,nix der Terz.
Verpackungen entsorgen wir zum Großteil schon IM Supermarkt
und ansonsten wird alles getrennt und nix auf den Boden/Straße geworfen.

Ich bin kein Asiate der seinen Hausmüll im nächsten Fluss entsorgt.

Lokadamus
2018-11-11, 15:40:01
Bei den wattestäbchen musste ich auch kurz lachen. Werden die in Zukunft dann zum selber wickeln angeboten?Aus Bambus gibt es sie schon zu kaufen.

Frage ist, wo entsteht der Abfall, der nicht richtig entsorgt wird? Bringt nichts, wenn bei uns alles ordentlich entsorgt wird, aber von der italienischen Mafia alles ins Meer verfrachtet wird.

Cyphermaster
2018-11-11, 15:40:41
Dass sie Plastikstrohhalme verbieten wollen finde ich auch albern. Weil wir alle davon ja jeden Tag Dutzende wegwerfen... :facepalm:

MfG
Rooter
Die Zahlen sagen: Ja. Und wenn man mal hinsieht, wie viele Strohhalme in "Schnellrestaurants" und "...-to-go"-Läden durchgesetzt werden, die keine 30min später im Müll landen (in der Regel dann auch irgendwo in einem öffentlichen Müllbehälter = Restmüll, also nicht im gelben Sack), dann kommt man da auch drauf. Die Tonnagen, die produziert werden, kann man auch nachvollziehen.
Natürlich ist das aktuell auch etwas "Symbolpolitik" - aber man sollte sich vor Augen führen, was es hieße, wenn man direkt bei den Hauptverursachern anfängt. Jedes Textil aus Kunstfasern oder mit Anteil davon emittiert. Alle Dichtungen. Jeder Spülschwamm. Jede Kunststoffflasche. Insofern gehe ich die Richtung mit, nach absteigendem Unnötigkeitsgrad zu gehen bei der Regulierung (Strohhalme, Eßbestecke und Wattestäbchen sind wie die "Rascheltüten" im Supermarkt vergleichsweise simpelst und schnell zu substituieren).

(Mikroplastik entsteht übrigens auch bei den gelben Säcken, die nicht verbrannt werden. Da werden natürlich Restverschmutzungen im Recyclingprozeß ausgewaschen...)

Sumpfmolch
2018-11-11, 15:40:51
Nenne bitte ein Land mit funktionierendem Abfallsystem in dieser Beziehung. Deutschland als 'Recyclingweltmeister' qualifiziert sich dafür trotz des Titels nicht, wenn man sich die Zahlen ansieht, wie viel Kunststoff noch immer irgendwo statt in den geplanten Kanälen (von Wiederverwendung will ich gar nicht erst reden) landet.

Und nicht vergessen: auch Abfallsysteme zu betreiben, kostet Geld, genau wie das Beseitigen von Umweltschäden und steigende Ölpreise. Kunststoff IST also für jeden für uns teuer. Es ist nur die Frage, wie wir dafür zahlen. Eine Minimierung schützt also nicht nur die Umwelt und unsere Gesundheit, sondern unter dem Strich auch unseren Geldbeutel.

Über die optimale Strategie kann man streiten, aber grundsätzlich hab ich kein Problem damit. Im Gegenteil.

Deutsche Maßstäbe müssen erst mal andere auch nur ansatzweise erreichen. Der Aufwand in Deutschland zur weiteren Reduzierung könnte anderswo das x-fache an Wirkung erzielen.

90% des Plastikmülls in den Meeren stammt aus gerade einmal 10 Flüssen. 8 davon sind asiatische Flüsse. Dazu kommen noch der Nil und der Niger.
Und der EU fällt dazu nur ein europäische Plastikstrohhalme zu verbieten... :facepalm:

Cyphermaster
2018-11-11, 15:44:52
Deutsche Maßstäbe müssen erst mal andere auch nur ansatzweise erreichen. Der Aufwand in Deutschland zur weiteren Reduzierung könnte anderswo das x-fache an Wirkung erzielen.

90% des Plastikmülls in den Meeren stammt aus gerade einmal 10 Flüssen. 8 davon sind asiatische Flüsse. Dazu kommen noch der Nil und der Niger.
Und der EU fällt dazu nur ein europäische Plastikstrohhalme zu verbieten... :facepalm:Du kannst gern eine Spende für das ägyptische oder nigerianische Abfallsystem machen. Wir reden hier trotzdem über MIKRO-Plastik, nicht Plastik. Mikroplastik wird aktuell in Deutschland/der EU im Abfallsystem GAR NICHT gefiltert oder irgendwie vermieden.

Sumpfmolch
2018-11-11, 15:48:54
Und warum reden wir dann von Obsttüten und Strohhalmen? Es gibt nur zwei Hauptverursacher von Mikroplastik: Reifen (Mobilität) und Kleidung. Alles andere ist da ziemlich belanglos (Einsparpotential durch sämtliche Kosmetik: 2%).

Cyphermaster
2018-11-11, 15:52:07
Dazu KÖNNTE man natürlich meinen Beitrag direkt darüber gelesen haben...

Blackpitty
2018-11-11, 16:07:02
Klar sind die großen festen Plastikteile am Stück wie alles was wir im gelben Sack haben am Ende in der Natur auch Micropkastik.

Jedoch dauert es (hab keine Info) zig Jahre bis aus dem Joghurtbecher unsehbarer Pastikstaub geworden ist.

Da ist der Strohhalm mit Wattestäbchen und vorallem die Plastiktüten noch am harmlosesten da sie ja auch erst zersetzt werden müssen.

DieProduktediedirekt Micropkastik Abwerfen in kurzer Zeit oder dieses von Haus aus schon drin haben weil es künstlich hergestelkt wurde... Das sehe ich als großes Problem und wichtiger als die Trinkhalme.

Trinkhalme kann man auch gleich ganz weg lassen, jeder kann aus nem Glas trinken oder Becher und unterwegs bzw im Auto geht das wie bei Heißgetränken auch mit der Trinkdeckelkappe.


Ich komme halt immer in Konflikt mit einer Frau am Gemüsestand. Aus Erfahrung hält sich der Salatkopf am frischesten in der Tüte im Kühlschrank und man muss anschließend keine Tupperdose spülen usw.

Jedesmal muss ich mir anhören dass durch meine Tüte die Umwelt verschmutzt wird.....

Monger
2018-11-11, 16:09:45
Und warum reden wir dann von Obsttüten und Strohhalmen? Es gibt nur zwei Hauptverursacher von Mikroplastik: Reifen (Mobilität) und Kleidung. Alles andere ist da ziemlich belanglos (Einsparpotential durch sämtliche Kosmetik: 2%).
Da würde ich gerne mehr wissen. Weil Reifen und Kleidung zu substituieren wird natürlich hart.

Lokadamus
2018-11-11, 16:14:18
Da würde ich gerne mehr wissen. Weil Reifen und Kleidung zu substituieren wird natürlich hart.Finde das dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mikroplastik
Der überwiegende Teil des primären Mikroplastiks in den Ozeanen (98 %) wird durch Aktivitäten an Land verursacht und zu zwei Prozent durch Aktivitäten auf See. Der größte Teil dieser Partikel stammt aus dem Waschen von synthetischen Textilien (35 %) und aus dem Abrieb von Reifen von Kraftfahrzeugen (28 %) während der Fahrt. Weiter folgen Feinstaub aus Städten (24 %), Abrieb von Straßenmarkierungen 7 %, aus Schiffsbeschichtungen (3,7 %), Kosmetikprodukten (2 %) und Plastikpellets (0,3 %). Die Hauptwege dieser Kunststoffe in den Ozean führen ...

Cerise
2018-11-11, 17:06:17
Da würde ich gerne mehr wissen. Weil Reifen und Kleidung zu substituieren wird natürlich hart.

Kleidung aus Plastik kann man ohne größeren Aufwand substituieren. Einfach das Etikett vor dem Kauf studieren...

EvilOlive
2018-11-11, 17:31:18
Kleidung aus Plastik kann man ohne größeren Aufwand substituieren. Einfach das Etikett vor dem Kauf studieren...

Schuhe ohne Gummisohle sind heutzutage eher selten.

Monger
2018-11-11, 17:49:20
Kleidung aus Plastik kann man ohne größeren Aufwand substituieren. Einfach das Etikett vor dem Kauf studieren...
Wasserabweisende Kleidung ohne Kunststoffanteile? Geht, ist aber exotisch.

Sumpfmolch
2018-11-11, 17:53:21
Wasserabweisende Kleidung wäscht man aber nicht wöchentlich, ist also auch unwichtig. Schaut man mal sein Zeug durch, merkt man schnell:
Socken -> Plastik
Unterwäsche -> Plastik
Pullover -> Plastik
Jeans/Hosen -> Plastik (Stretch)

Cyphermaster
2018-11-11, 20:36:56
Einige Dinge lassen sich wirklich gut vermeiden, daher hab ich kein Problem, da anzufangen. Das ist wie bei den Staubsaugern, wo auch alle gejammert haben, dass die Teppiche jetzt dreckig blieben. Und? Jetzt schaffen Modelle <950W trotzdem Reinigungswirkung 'A', wo es vorher teils 3000W waren...

Anmerkung : Klamotten aus Kunststoff emittieren schon durch das Tragen. Ob das dann 'so' abfällt oder erst beim Waschen macht es nicht fett.

Und es muss tatsächlich nicht immer Kunst- oder Mischgewebe sein. Funktionskleidung, ja. Aber die echte Funktionskleidung braucht man - wenn man ehrlich ist - eher selten. Wolle statt Fleece, Jeans ohne Stretch, und so weiter. Das wäre schon kein ganz kleiner Schritt, genau wie Kunststoffmüll zu vermeiden, der sich zu Mikroplastik zersetzen kann/wird.

Sumpfmolch
2018-11-11, 21:20:07
Das ist mir zu viel nutzlose Symbolpolitik für hohle Köpfe. Siehe der Bento Artikel, der vermutlich leider nicht mal ein gefaked ist. Kann ich mir gut vorstellen, wie da die Studentin - größenteils selber in Plastik eingepackt - vor den Plastikflaschen steht und verkündet: "Warum ist das alles in Plastik verpackt? Was ist mit unseren Meeren, mit unserer Umwelt? Was ist mit unserer Zukunft?"

Ja, da wird mir auch angst und bange, wenn unsere Zukunft solchen Flaschen gehört. Und damit meine ich nicht die Getränkeverpackung.

Cyphermaster
2018-11-11, 21:48:50
Wenn man immer auf riesige Sprünge in die richtige Richtung wartet, statt die einfachen kleinen zu machen, bewegt man sich gar nicht. Das kannst dann auch nicht sein, und ist oft auch einfach nur bequeme Ausrede.

Es gibt einfach kein schlagendes Argument, warum man nicht die Dinge tun sollte, die im Alltag problemlos möglich sind. Ist ja nicht so, als hätte ein anderes Material für Strohhalme groß negative persönliche Auswirkungen oder würde das Wirtschaftswachstum des Landes gefährden.

Sumpfmolch
2018-11-11, 21:56:30
Wenn man immer auf riesige Sprünge in die richtige Richtung wartet, statt die einfachen kleinen zu machen, bewegt man sich gar nicht. Das kannst dann auch nicht sein, und ist oft auch einfach nur bequeme Ausrede.

Ganz im Gegenteil. Sinnfreie Nebenschauplätze aus seiner Komfortzone heraus zu beackern ist eine Ausrede und dekadente Bequemlichkeit. Mit Strohhalmen und Wattestäbchen erreicht man überhaupt nichts, außer sein Gewissen (grundlos) zu erleichtern.

Solches Placebohandeln ist genau daran Schuld, dass Probleme nicht angegangen werden.

Mortalvision
2018-11-11, 22:04:52
Widerspruch: die Strohhalme sind wie Plastikbecher einmal und nie wieder Produkte. Wir sammeln das, andere Länder nicht, und dann versauert das Zeug in irgendwelchen Fischmägen. Macht man das aus Bambus oder Stroh, ist auch hier ein Anfang gegangen.

Kleidung: ja, da muss auch ich mich an die Nase fassen. Werde wieder verstärkt Naturprodukte suchen ;)

Rooter
2018-11-11, 22:21:31
Wenn man immer auf riesige Sprünge in die richtige Richtung wartet, statt die einfachen kleinen zu machen, bewegt man sich gar nicht. Das kannst dann auch nicht sein, und ist oft auch einfach nur bequeme Ausrede.

Es gibt einfach kein schlagendes Argument, warum man nicht die Dinge tun sollte, die im Alltag problemlos möglich sind. Ist ja nicht so, als hätte ein anderes Material für Strohhalme groß negative persönliche Auswirkungen oder würde das Wirtschaftswachstum des Landes gefährden.Ich bin mir sicher, dass irgendein kleines Startup irgendwo auf der Welt schon biologisch abbaubare Strohhalme in der Schublade hat, die für die eine Stunde stabil sind, in der sie gebraucht werden und sich danach auflösen.

Ganz im Gegenteil. Sinnfreie Nebenschauplätze aus seiner Komfortzone heraus zu beackern ist eine Ausrede und dekadente Bequemlichkeit. Mit Strohhalmen und Wattestäbchen erreicht man überhaupt nichts, außer sein Gewissen (grundlos) zu erleichtern.

Solches Placebohandeln ist genau daran Schuld, dass Probleme nicht angegangen werden.Ja, aber als "kleiner Mann" hat man ja auf die Hauptkriegsschauplätze leider keinen Einfluss.

Was Strohhalme und Wattestäbchen angeht finde ich es halt nur albern, dass die "Großen" sich an so Kinkerlitzchen aufhalten.

MfG
Rooter

Corny
2018-11-11, 22:25:03
Bis vor kurzem wurde der meiste getrennte Plastikmüll doch zum "Recycling" nach China verkauft.

Rooter
2018-11-11, 22:32:51
Wird doch auch recycled, die machen Polyester-Klamotten draus. Z.B. aus unseren PET-Flaschen.

MfG
Rooter

Sumpfmolch
2018-11-11, 22:41:17
Ja, aber als "kleiner Mann" hat man ja auf die Hauptkriegsschauplätze leider keinen Einfluss.


Für Mikroplastik sind die Hauptverursacher Klamotten und Reifen. Also genau das auf das der "kleine Mann" den größten Einfluss hat.

Bezüglich Plastik in den Meeren sind wir aber raus, den Dreck kippen die ganzen dritte Welt Länder in die Flüsse.

Rooter
2018-11-11, 22:49:15
Für Mikroplastik sind die Hauptverursacher Klamotten und Reifen. Also genau das auf das der "kleine Mann" den größten Einfluss hat.Ja, aber wenn nur Cypher wir beide und ein paar andere darauf verzichten, wird sich nichts ändern. Dafür muss es von den "Großen" EU-Richtlinien geben.
Davon ab: Wie soll (m)ein PKW ohne Reifen auskommen?

MfG
Rooter

Sumpfmolch
2018-11-11, 22:57:59
Das verärgert aber die Leute, wenn Sie weniger Plastik tragen sollen. Die schönen Stretchsachen, die hübschen Nylonstrümpfe...

Lieber was nutzloses, völlig unverfängliches machen.

Rooter
2018-11-11, 23:12:23
Das verärgert aber die Leute, wenn Sie weniger Plastik tragen sollen. Die schönen Stretchsachen, die hübschen Nylonstrümpfe...

Lieber was nutzloses, völlig unverfängliches machen.Jetzt hast du das Problem erkannt. :) Genau deshalb kommt in der Richtung auch nichts von den "Großen".

MfG
Rooter

ilPatrino
2018-11-11, 23:28:16
wie siehts denn mit zigarettenfiltern aus? die haben noch den nikotin-bonus und landen zu - gefühlt - 98% in der umwelt. warum fordert dort keiner maßnahmen?

Fusion_Power
2018-11-12, 00:29:21
Bei den wattestäbchen musste ich auch kurz lachen. Werden die in Zukunft dann zum selber wickeln angeboten?
Es gibt schon lange Wattestäbchen wo der Stiel aus dicht gerolltem Papier ist, geht einwandfrei. Diese Sorte muss man natürlich erst mal finden. Hab ich zugegeben auch länger nicht mehr gesehen.

Das verärgert aber die Leute, wenn Sie weniger Plastik tragen sollen. Die schönen Stretchsachen, die hübschen Nylonstrümpfe...

Lieber was nutzloses, völlig unverfängliches machen.
Ich fürchte, die Möglichkeiten plastikfreie Klamotten zu finden sind leider recht eingeschränkt. Zumindest wenn der Geldbeutel schmal ist. Ich gugg ja auch schon danach aber naja, ne wasserdichte Regenjacke geht halt mit Kunststoffen am besten. Solche Sachen wasche ich aber auch nie.

Mark3Dfx
2018-11-12, 07:59:16
Das verärgert aber die Leute, wenn Sie weniger Plastik tragen sollen. Die schönen Stretchsachen, die hübschen Nylonstrümpfe...

Lieber was nutzloses, völlig unverfängliches machen.

Ach du meinst die ökologisch bewegten "Pescetarier" Girlies in ihren Plastik Hochwasserhosen
und dem fünf Meter Kunststoffteppich um den Hals gewickelt, auch bei 19 Grad+ atm? ;D

Argo Zero
2018-11-12, 08:06:54
Verpackungsmüll und Mikroplastik sind doch Probleme die nur begrenzt zusammenhängen. Zumindest wir als Zentraleuropäer kippen unseren Plastikmüll doch größtenteils nicht in den nächstbesten Fluss sondern nutzen ihn in Müllverbrennungsanlagen zur Energiegewinnung.

Wir haben so viel Plastikmüll, dass wir diesen Richtung Asien verkaufen.
Wo der dann landet sehen wir und werden wir auch bald bzw. bereits in uns messen können.

Semmel
2018-11-12, 08:34:36
Wir haben so viel Plastikmüll, dass wir diesen Richtung Asien verkaufen.
Wo der dann landet sehen wir und werden wir auch bald bzw. bereits in uns messen können.

Wieso sollten die Asiaten unseren Plastikmüll kaufen, um ihn dann ins Meer zu werfen? Das ist doch an den Haaren herbei gezogen.

Argo Zero
2018-11-12, 08:46:56
Wieso sollten die Asiaten unseren Plastikmüll kaufen, um ihn dann ins Meer zu werfen?

Die picken sich die Teile vom Plastik raus, die sie brauchen. Der Rest wandert ins Meer. Verbrennen ist zu teuer bzw. die Infrastruktur fehlt.
China möchte mittlerweile unseren Plastikmüll nicht mehr haben. Man möchte wohl nicht mit unserem Müll verrecken.

Cerise
2018-11-12, 08:48:14
Ich fürchte, die Möglichkeiten plastikfreie Klamotten zu finden sind leider recht eingeschränkt. Zumindest wenn der Geldbeutel schmal ist. Ich gugg ja auch schon danach aber naja, ne wasserdichte Regenjacke geht halt mit Kunststoffen am besten. Solche Sachen wasche ich aber auch nie.

Natürlich kannst du nicht alles 1:1 sinnvoll substituieren, aber Hemden, Pullover, T-Shirts, Unterwäsche und Socken, Schal, Mütze, Handschuhe,... sind wirklich völlig problemlos zu ersetzen, auch für den kleinen Geldbeutel.
Schuhe, Sport- und Funktionskleidung sind schwierig, aber es geht ja auch erstmal um einen Anfang.

Semmel
2018-11-12, 09:46:29
Die picken sich die Teile vom Plastik raus, die sie brauchen. Der Rest wandert ins Meer. Verbrennen ist zu teuer bzw. die Infrastruktur fehlt.


Hast du dafür irgendwelche Quellen?
Plastik ist ja gut brennbar und kann zur Stromerzeugung genutzt werden.


China möchte mittlerweile unseren Plastikmüll nicht mehr haben.

Ist doch toll, dann ist der europäische Plastikmüll ja kein Problem mehr, falls er eins war.

downforze
2018-11-12, 09:57:23
Asien wird der ganzen Welt in spätestens 100 Jahren den Untergang bringen. Egal, was 300 Millionen Europäer nun machen.
Unabhängig davon hasse ich Plastiktüten, weil sie inflationär völlig unnötig verteilt werden. Bananen haben eine Schale. Da brauche ich nicht noch eine fcking Tüte drumherum.
Den Vogel schießen natürlich die Lebensmittelproduzenten ab. Ich hatte mal Lindt-Pralinen geschenkt bekommen, wo in der 15 x 10 cm Packung vier (!) Pralinen drin waren. Rest nur Plastikmüll. So was sollte unter Strafe gestellt werden.

Lokadamus
2018-11-12, 09:58:43
Hast du dafür irgendwelche Quellen?
Plastik ist ja gut brennbar und kann zur Stromerzeugung genutzt werden.

Ist doch toll, dann ist der europäische Plastikmüll ja kein Problem mehr, falls er eins war.China hat Anfang 2018 aufgehört Plastikmüll zu importieren. Mittlerweile importieren sie wieder etwas.
https://www.google.com/search?q=china+plastik+recycling

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/plastik-muell-china-leitet-weltweite-abfallstroeme-um-a-1214074.html
Durch das Verpackungsgesetz, das Anfang 2019 in Kraft tritt, soll die Recyclingquote für Kunststoffverpackungen von bisher geforderten 36 Prozent bis zum Jahr 2022 auf 63 Prozent ansteigen.

Argo Zero
2018-11-12, 10:05:36
Hast du dafür irgendwelche Quellen?.

https://www.theverge.com/2018/6/20/17484866/chinas-plastic-waste-import-ban-trash

https://www.weforum.org/agenda/2018/06/90-of-plastic-polluting-our-oceans-comes-from-just-10-rivers/

Asien wird der ganzen Welt in spätestens 100 Jahren den Untergang bringen. Egal, was 300 Millionen Europäer nun machen.
Unabhängig davon hasse ich Plastiktüten, weil sie inflationär völlig unnötig verteilt werden. Bananen haben eine Schale. Da brauche ich nicht noch eine fcking Tüte drumherum.
Den Vogel schießen natürlich die Lebensmittelproduzenten ab. Ich hatte mal Lindt-Pralinen geschenkt bekommen, wo in der 15 x 10 cm Packung vier (!) Pralinen drin waren. Rest nur Plastikmüll. So was sollte unter Strafe gestellt werden.

Der Wirtschaft ist es leider egal. Die kaufen billig die Tüten und gut ist. Daher muss politisch mal wieder etwas passieren. Zum Glück gibt es mittlerweile Lebensmittler, die den Versuch unternehmen, den Plastikmüll soweit es geht einzustellen.

Blackpitty
2018-11-12, 12:53:31
wie siehts denn mit zigarettenfiltern aus? die haben noch den nikotin-bonus und landen zu - gefühlt - 98% in der umwelt. warum fordert dort keiner maßnahmen?

Riesen Problem, zu 50% soll am besten keiner rauchen, belastet das Gesundheitssystem nicht und verschmutzt die Umwelt nicht und genau so hoch stehen die Steuereinnahmen dagegen.

Zwiespalt

Semmel
2018-11-12, 13:54:04
Wenn das Problem ist, dass deutscher Plastikmüll exportiert wird (war mir so nicht bewusst), dann ist es doch die einfachste Lösung, diesen Müll-Export zu verbieten und die Verbrennung (am besten inkl. Stromgewinnung) im Inland sicherzustellen.

Die Mülltrennung funktioniert in Deutschland hervorragend.
Der ganze Plastikmüll ist (in Deutschland!) also kaum ein Problem, solange er nicht irgendwie exportiert wird.

Es ist ja sogar schon so, dass die Mülltrennung so gut ist, dass unser Restmüll sehr viel zusätzlichen Brennstoff braucht, damit er ordentlich verbrennt. Diesen Brennstoffanteil könnte man erheblich reduzieren, wenn man mehr Plastik verbrennt.

Argo Zero
2018-11-12, 14:11:54
Dein Gedanke geht in die richtige Richtung.
Zum einen sollten wir an sinnvollen Stellen auf Plastik verzichten zum Anderen muss eine Infrastruktur geschaffen (oder erzwungen) werden, die das Exportieren von Plastikmüll nicht mehr lukrativ macht. Aktuell wird der bequeme, also auch finanziell lukrative Weg gegangen. Wie immer halt in der freien Marktwirtschaft.
Zusätzlich würde ich das noch ausdehnen, dass nicht Industrieländer die Länder unterstützen, die aktuell keine Infrastruktur haben, die Tonnen an Plastikmüll ordentlich zu sortieren und zu verbrennen. Es ist einfach auszumachen, wer die Ozeane am meisten versaut. Es ist schon ein Unding, Müll einfach ins Meer abzulassen. Das grenzt schon so an Dummheit, dass ich solche Menschen unter die Würde eines Schweines stellen würde. Aber anderes Thema... ;)

Palpatin
2018-11-12, 14:31:53
Riesen Problem, zu 50% soll am besten keiner rauchen, belastet das Gesundheitssystem nicht und verschmutzt die Umwelt nicht und genau so hoch stehen die Steuereinnahmen dagegen.

Zwiespalt
Einfach die Filter verbieten und gut ist. Es sind übrigens 7 Billionen pro Jahr und ein Großteil davon landet im Meer. Ich denk auch das die Weltweite Raucherquote zurück gehen würde gäb es nur noch filterlose Zigaretten also WinWin ohne Totalverbot.

registrierter Gast
2018-11-12, 14:45:12
Die Mülltrennung funktioniert in Deutschland hervorragend.
Der ganze Plastikmüll ist (in Deutschland!) also kaum ein Problem, solange er nicht irgendwie exportiert wird.

Es ist ja sogar schon so, dass die Mülltrennung so gut ist, dass unser Restmüll sehr viel zusätzlichen Brennstoff braucht, damit er ordentlich verbrennt. Diesen Brennstoffanteil könnte man erheblich reduzieren, wenn man mehr Plastik verbrennt.
Die deutsche Mülltrennung ist völlig übertrieben.

Einfach den Plastikmüll mit in den normalen Hausmüll schmeißen und löst damit gleich mehrere Probleme:
- es gibt keinen Plastikmüllexport mehr
- der normale Hausmüll kann ohne Substituierung verbrannt werden
- die Mülltrennung wird einfacher und ist nicht mehr regional verschieden
- die Müllentsorgung wird günstiger, weil die Gelbe Tonne entfällt
- Produkte werden günstiger, weil die Grüne-Punkt-Gebühr entfällt

Was hat man jetzt dank der Verpackungstrennung?
- erhöhte Einkaufs- und Entsorgungskosten
- der Verpackungsmüll wird trotzdem mit dem Restmüll verbrannt

:freak:


Es ist einfach auszumachen, wer die Ozeane am meisten versaut. Es ist schon ein Unding, Müll einfach ins Meer abzulassen. Das grenzt schon so an Dummheit, dass ich solche Menschen unter die Würde eines Schweines stellen würde. Aber anderes Thema... ;)
Komme mal von deinem hohen Ross runter.

Unter der dritten Welt gibt es gravierende, andere Probleme als die Vermüllung der Ozeane. Da steht das Überleben an der ersten Tagesordnung. Dann das Überleben der Kinder.
Sorgfältige Müllentsorgung kommt irgendwo an x-ter Stelle.
Mülltrennung dann irgendwann an tausendster Stelle.

Ich würde sogar so weit gehen, dass die Leute dort sich des Problems gar nicht bewusst sind.

Fusion_Power
2018-11-12, 15:45:01
Natürlich kannst du nicht alles 1:1 sinnvoll substituieren, aber Hemden, Pullover, T-Shirts, Unterwäsche und Socken, Schal, Mütze, Handschuhe,... sind wirklich völlig problemlos zu ersetzen, auch für den kleinen Geldbeutel.
Schuhe, Sport- und Funktionskleidung sind schwierig, aber es geht ja auch erstmal um einen Anfang.
Schon klar, hab ettliche Klamotten die nur aus Baumwolle bestehen, dazu sind viele auch schon Jahre alt, was ökologisch auch sinnvoll ist. Bin kein Klamotten-Fetischist, hauptsache es ist bequem und hält.

Ich sehe Plastikmüll auch eigentlich ehr als Rohstoff, man könnte das Zeuch viel mehr recyceln, gerade in anderen Ländern wo es Tonnenweise anfällt und kaum recycelt wird. Auch das gröbere Plastik ausm Meer, da schwimmen Milliardenwerte, man muss sie nur einsammeln. Sogar Erdöl kann man wieder aus Plastik gewinnen, oder z.B. recyceltes Filament für 3D Drucker, das ist die Zukunft.

Cyphermaster
2018-11-12, 18:57:12
Ganz im Gegenteil. Sinnfreie Nebenschauplätze aus seiner Komfortzone heraus zu beackern ist eine Ausrede und dekadente Bequemlichkeit. Mit Strohhalmen und Wattestäbchen erreicht man überhaupt nichts, außer sein Gewissen (grundlos) zu erleichtern.

Solches Placebohandeln ist genau daran Schuld, dass Probleme nicht angegangen werden.Kann man so sehen - man kann aber auch der Ansicht sein, daß das Warten auf DIE (große) Lösung die Ausrede dafür ist, gar nichts zu tun...

"Kleine" Ansätze sind nicht wertlos, imho. Große Lösungen brauchen viel Kapital und viel Durchsatz, und das wird umso riskanter, umso schlechter erprobt diese sind. Daher haben Großkonzerne daran nicht so viel Interesse und stecken nicht so viel Energie in die Erforschung, wie kleinere Spezialfirmen. Diese können auch von "Nischen" leben, und nach Erkenntnisgewinn diese Erfahrungen auch als Risikominimierung für andere (große) Bereiche dienen.
Ähnlich ist das ja auch mit neuen Technologien im HW-Bereich, bei Autos etc. die i.d.R. im Enthusiasten- oder Profisegment mit den kleinen Stückzahlen debütieren (nicht selten noch halb teure Machbarkeitsstudie), erst nach einer weiteren Reifungsphase in die "Massenmodelle" übertragen werden.

Ob sowas also von den Regulierungsbehörden rein als Ausrede genommen wird, um die großen Themen nicht zu beackern, läßt sich so also nicht von vorn herein bestimmen.
Ja, aber als "kleiner Mann" hat man ja auf die Hauptkriegsschauplätze leider keinen Einfluss.Unsinn. Du bist sowohl Kunde, als auch Wähler.
Wenn das Problem ist, dass deutscher Plastikmüll exportiert wird (war mir so nicht bewusst), dann ist es doch die einfachste Lösung, diesen Müll-Export zu verbieten und die Verbrennung (am besten inkl. Stromgewinnung) im Inland sicherzustellen.

Die Mülltrennung funktioniert in Deutschland hervorragend.
Der ganze Plastikmüll ist (in Deutschland!) also kaum ein Problem, solange er nicht irgendwie exportiert wird.

Es ist ja sogar schon so, dass die Mülltrennung so gut ist, dass unser Restmüll sehr viel zusätzlichen Brennstoff braucht, damit er ordentlich verbrennt. Diesen Brennstoffanteil könnte man erheblich reduzieren, wenn man mehr Plastik verbrennt.
Die deutsche Mülltrennung ist völlig übertrieben.

Einfach den Plastikmüll mit in den normalen Hausmüll schmeißen und löst damit gleich mehrere Probleme:
- es gibt keinen Plastikmüllexport mehr
- der normale Hausmüll kann ohne Substituierung verbrannt werden
- die Mülltrennung wird einfacher und ist nicht mehr regional verschieden
- die Müllentsorgung wird günstiger, weil die Gelbe Tonne entfällt
- Produkte werden günstiger, weil die Grüne-Punkt-Gebühr entfällt

Was hat man jetzt dank der Verpackungstrennung?
- erhöhte Einkaufs- und Entsorgungskosten
- der Verpackungsmüll wird trotzdem mit dem Restmüll verbrannt

:freak:1. Weder wird jeder Hausmüll verbrannt, noch ist das unbedingt sinnvoll (z.B. Verbrennung von PVC, PU, Flammgeschützte oder mit mineralischen Stoffen bzw. Glasfasern gefüllte Kunststoffe...).
2. Gelbe Säcke bzw. Inhalt der gelben Tonnen wird schon als Ersatzbrennstoff verkauft, sofern stoffliches Recycling (das nur einen kleinen Teil ausmacht, weil viele Kunststoffprodukte dafür immer noch sehr unpassend produziert werden) nicht stattfinden kann.
3. Die Verbrennung von Müll sorgt dafür, daß am Ende mehr noch viel direkter giftiger Sondermüll entsteht, als notwendig wäre.

Müllverbrennung als Lösung ist schon lange bekannt, und soweit sinnvoll, auch umgesetzt. Beim Rest lohnt es sich nicht, bzw. wäre schlechter als andere Wege.

Kunststoffe vermeiden ist aktuell die (Kosten-)effizienteste Strategie, solange Dinge wie Rückverölung, stoffliche Verwertung (d.h. wirklich gut rezyklierbarer Materialien und Produkte) oder biologische Abbautechniken ausreichend weit gediehen sind.
Man kann sich das an Kaffee mit Zucker verdeutlichen: Der Aufwand zum Zucker-Recycling ist Null, wenn man keinen verwendet. Wenn man Zucker als Brocken in der Tasse hat, kann man ihn noch einfach wieder raus bekommen. Banal, so weit. Je stärker man den Zucker aber mit Kaffee mischt (= Varianz und Typen von Stoffen pro Produkt oder Material), desto mehr Aufwand an Abdampfen, Vorreinigen usw. muß man hinein stecken, um hinterher wieder den Zuckerwürfel zu haben. Läßt man den Kaffee dann noch Einbrennen (= Denaturierung des Materials, wie Verbrennen), so daß der Zucker sich teilweise umwandelt, geht praktisch gar nichts mehr.

Kunststoff wird in der Industrie nicht unbedingt eingesetzt, weil man nichts Besseres hätte (das ist der Ausnahmefall, nicht die Regel), sondern überwiegend, weil er billig erscheint. Solange die End-of-Life-Kosten nicht von der Industrie auf die Preise umgelegt, sondern per Steuern, Abgaben usw. "versteckt" von der Allgemeinheit beglichen werden (oder eben gar nichts gemacht wird), fällt es eben nicht auf, daß die effektiven Kosten höher liegen.

Florida Man
2018-11-12, 19:41:08
Können wir mal ehrlich sein? Plastik ist Mist. Wir Menschen bringen unmengen davon in die Umwelt, die Europäer und US-Amerikaner insbesondere über Reifenabrieb und Abrieb von Straßenmarkierungen.

Zu der Wahrheit gehört aber auch, dass wir weniger als 10% des Plastiks in die Umwelt bringen. Über 90% kommen aus Afrika und ejnige asiatische Länder wie z.B. Vietnam. Es sind rückständige, wenig weitsichtige, arme, Kulturen mit einem niedrigen Bildungsstand.

EIn Verbot von Strohhalmen in der EU, weil auf den Malediven daran Schildkröten verrecken, ist hoch peinlicher, dummer Aktionismus, der überhaupt nichts verändert. Nur die dummen Gutmenschen glauben, dass sie etwas in der Welt ändern können.

#44
2018-11-12, 19:54:27
Nur die dummen Gutmenschen glauben, dass sie etwas in der Welt ändern können.
Und Hitler. Der hat auch geglaubt, etwas ändern zu können. Wollen wir also Hitler nicht vergessen! Dumme Gutmenschen und Hitler!

Marodeur
2018-11-12, 20:00:41
Ich tu meinen persönlichen Teil indem ich Verpackungsplastik versuche zu vermeiden. Merkt man dann schon daran das man weniger gelbe Säcke braucht. Das ist was man als einzelner tun kann. Muss jeder selber wissen. Ich hab zuletzt Die Besten von Ferrero geschenkt bekommen. So lecker die Dinger sind, die vierfache Verpackung geht mir auf den Sack.

So lang ich aber keine vernünftigen Reifen kaufen KANN die kein Mikroplastik verteilen kann ich daran z.B. aber auch nichts ändern. Was man machen kann ist weniger schnelllebige Sportreifen zu verheizen was nebenher den Geldbeutel schonen würde.

Schwierig wird für mich das Thema wenn wie bei veganer Ernährung, etc. das Thema von der Industrie nur aufgegriffen wird weil man das große Geld wittert das man an den ganzen Ökos verdienen kann indem man die Ersatzmaterialien die wahnsinnige 2 statt 1 Cent im Einkauf kosten dann für 1 € mehr verkauft weils ja so schön Öko ist. Da bekäme ich das große kotzen.

Blackpitty
2018-11-12, 20:37:42
Schwierig wird für mich das Thema wenn wie bei veganer Ernährung, etc. das Thema von der Industrie nur aufgegriffen wird weil man das große Geld wittert das man an den ganzen Ökos verdienen kann indem man die Ersatzmaterialien die wahnsinnige 2 statt 1 Cent im Einkauf kosten dann für 1 € mehr verkauft weils ja so schön Öko ist. Da bekäme ich das große kotzen.

Das endet wie bei Spritsparreifen, man zahlt so viel mehr dass man aufgerechnet 0 Ersparnis hat

Cyphermaster
2018-11-12, 20:43:18
Nur die dummen Gutmenschen glauben, dass sie etwas in der Welt ändern können.Alles, was über Dinge wie Naturgesetze und Evolution hinausgeht, HABEN Menschen in und an der Welt verändert. Im Guten wie im Schlechten. Dumm sind nur die Menschen, die sich einreden lassen, daß man eh nichts ändern könnte - von denen, die nichts ändern wollen. Und die jammern halt auch schon, wenn's nur um kleine Dinge geht. Wie das wäre, wenn mal jemand wirklich eine große Veränderung verlangen würde, kann man daraus gut lesen.

Alleine, daß dieser Satz sich in einem rein menschlich-künstlichen Konstrukt wie dem Internet befindet, geschrieben auf einer menschlich-künstlichen Maschine, konstruiert aus vorwiegend menschlich-künstlich erzeugten Werkstoffen und mittels zumindest teilweise menschlich-künstlich erzeugter Energie...

medi
2018-11-13, 05:52:18
Wasserabweisende Kleidung ohne Kunststoffanteile? Geht, ist aber exotisch.

Von wegen exotisch:

https://www.fjallraven.de/shop/fjallraven-keb-jacket-m-F81762-un-blue/?sku=7323450017590

Nur so als Beispiel...

medi
2018-11-13, 05:58:37
Kleidung: ja, da muss auch ich mich an die Nase fassen. Werde wieder verstärkt Naturprodukte suchen ;)

Ich versuche mittlerweile Synthetikprodukte zu meiden wie der Teufel das Weihwasser. Das ist meist einfach nur Mist. Gerade im First Layer Bereich setze ich nur noch auf Schurwolle. Das Zeug ist einfach nur geil und dabei nicht mal viel teurer als der Synthetikmüll.

Ansonsten halt hochwertig und robust kaufen. Dann hat man auch länger was davon.

medi
2018-11-13, 06:10:18
Es gibt schon lange Wattestäbchen wo der Stiel aus dicht gerolltem Papier ist, geht einwandfrei. Diese Sorte muss man natürlich erst mal finden. Hab ich zugegeben auch länger nicht mehr gesehen.


Ich fürchte, die Möglichkeiten plastikfreie Klamotten zu finden sind leider recht eingeschränkt. Zumindest wenn der Geldbeutel schmal ist. Ich gugg ja auch schon danach aber naja, ne wasserdichte Regenjacke geht halt mit Kunststoffen am besten. Solche Sachen wasche ich aber auch nie.

Ich sehe überhaupt kein Problem darin, sich ne Regenjacke aus Kunststoff zu holen. In der Regel wirft man sowas auch nicht nach nem Jahr weg. Die Regenjacke meines Vater hängt immer noch in der Garage und die meines Großvaters hat ihn selbst überlebt. Problem ist eher der ganze billige Modeschrott, der teils 100% synthetisch ist. Und weil er so billig ist wird er einmal getragen und dann oft schon entsorgt. Geht doch mal mit euren holden Damen einkaufen. Die Klamotten sind teils spott billig und gar nicht dafür gedacht länger als ne Saison zu halten.

Ich hab mir gestern ne neue Winterjacke aus Synthetik bestellt. Kostenpunkt 400€. Die werde ich jetzt aber auch wieder mind. 10 Jahre tragen - so wie die letzte Winterjacke, die ich immer noch trage auch wenn sie mittlerweile nicht mehr alle Aufgaben mit vollster Zufriedenheit erfüllen kann und schon den einen oder anderen Makel mit sich rumträgt. Aber für ne Wandung an schönen Tagen durch den Wald reichts noch alle mal. Also warum entsorgen?

Cyphermaster
2018-11-13, 07:04:16
Vermeiden bedeutet ja auch nicht, dass man jetzt alles verteufeln oder instantan alles an Kunststoff, was man hat, verbrennen sollte.

registrierter Gast
2018-11-20, 00:17:28
1. Weder wird jeder Hausmüll verbrannt, noch ist das unbedingt sinnvoll (z.B. Verbrennung von PVC, PU, Flammgeschützte oder mit mineralischen Stoffen bzw. Glasfasern gefüllte Kunststoffe...).
2. Gelbe Säcke bzw. Inhalt der gelben Tonnen wird schon als Ersatzbrennstoff verkauft, sofern stoffliches Recycling (das nur einen kleinen Teil ausmacht, weil viele Kunststoffprodukte dafür immer noch sehr unpassend produziert werden) nicht stattfinden kann.
3. Die Verbrennung von Müll sorgt dafür, daß am Ende mehr noch viel direkter giftiger Sondermüll entsteht, als notwendig wäre.

Müllverbrennung als Lösung ist schon lange bekannt, und soweit sinnvoll, auch umgesetzt. Beim Rest lohnt es sich nicht, bzw. wäre schlechter als andere Wege.
Sollen das jetzt Argumente für den Grünen Punkt sein?! Ich bin mir unsicher. Das von dir Aufgezählte klingt ziemlich schwach. Besonders Punkt 2, 3 und 1.

Aktuell hat man kaum bis keine Vorteile durch den Grünen Punkt aber hohe Kosten.
Die Kosten kann man besser in Forschung stecken oder in Strategien zur Vermeidung von Plastikmüll.

Unyu
2018-11-23, 23:28:51
Passend dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=mIUG0bd31PE

Solchen Leuten, die fröhlich alles in die Biomüll werfen, habe ich es zu verdanken, das in der angeblichen "Bio" Erde die Plastikfetzen kaum noch zählbar sind.

Cyphermaster
2018-11-24, 08:58:15
Sollen das jetzt Argumente für den Grünen Punkt sein?! Ich bin mir unsicher. Das von dir Aufgezählte klingt ziemlich schwach. Besonders Punkt 2, 3 und 1.
Das sind weniger Argumente als Fakten, die imho zwar gegen die Idee sprechen, das Problem per Müllverbrennung lösen zu wollen - aber deshalb im Umkehrschluß noch lange nicht für das 'Duale System Deutschland'. Das aktuelle System halte ich für einen ziemlich schwachen Anfang, wenn nicht gar nur ein Feigenblatt.

dechosen
2018-11-24, 20:33:09
Passend dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=mIUG0bd31PE

Solchen Leuten, die fröhlich alles in die Biomüll werfen, habe ich es zu verdanken, das in der angeblichen "Bio" Erde die Plastikfetzen kaum noch zählbar sind.

Da geht mir aber echt die Hutschnur hoch.
Denen würde ich den Rotz vor die Tür kippen oder in die Bude.

Bei uns werden Gott sei Dank die Biotonnen vorher gescannt.
Sobald Fremdkörper drin ist, werden die stehen gelassen, Anhänger mit Info dran und dann muss der Eigentümer beim Rathaus antanzen, Strafe zahlen und dann wird die als Restmüll abgeholt.

Anders funktioniert das sonst nicht.

War schon lustig, als ich vor Jahren mal von der Arbeit kam und hier in der Straße an jeder 2ten Tonne so einen schönen roten Zettel sah. ;D
Man sieht die jetzt auch nur ganz, ganz, ganz selten noch. ^^

drdope
2018-11-24, 20:42:22
Passend dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=mIUG0bd31PE

Solchen Leuten, die fröhlich alles in die Biomüll werfen, habe ich es zu verdanken, das in der angeblichen "Bio" Erde die Plastikfetzen kaum noch zählbar sind.

Als Großverbraucher kannst du problemlos in Plastik verpackten Bioabfall in die Biotonne hauen...
XNuWrhGI6RA

Blackpitty
2018-11-24, 21:29:27
einfach Witzlos.... dagegen kann man viel anderes verbieten oder gegen Naturstoffe ersetzen wenn so täglich Tonnenweise Plastik in die erde gebracht wird:rolleyes:

big_lebowski
2018-11-27, 21:16:56
Tüten und andere Verpackungen aus Zucker:

https://sz-magazin.sueddeutsche.de/die-loesung-fuer-alles/diese-tueten-sind-aus-zucker-86232

In den Niederlanden findet man diese kompostierbaren Verpackungen aus Bioplastik in vielen Supermärkten. In Deutschland nicht – wegen aberwitziger bürokratischer Hürden.

Kundschafter
2018-11-28, 06:44:19
Kam die Tage auch eine Sendung zu, einfach nur genial. Auch die Einstellung des Firmenchefs, sinngemäß: "Man muss nicht reden, man muss einfach machen".
Dürfte hier dann so im Jahre 2050 kommen.