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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frugalisten - Die Rente mit 40


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crazymind
2019-03-29, 23:10:21
Es redet hier auch niemand von "uebermaessigem konsum", alter, hast du den thread gelesen? Es geht beim thema frugalisten primaer darum, wie man das ZUR VERFUEGUNG STEHENDE kapital/einkommen einsetzt.

Mal angenommen jemand arbeitet 20 Jahre wie verrückt und hat dann ne Million gespart und auf dem Konto. Wo genau ist das denn nun so schlimm, wenn man versucht von Zinsen und Dividenden zu leben?
Ist das wirklich nur assozial weil es nicht alle machen können / wollen? Oder zu wenig Steuern abgedrückt werden?

Finde ich dann doch etwas too much, dann schimpf doch erstmal über die, die absichtlich auf Staatskosten leben, oder Hausfrauen oder Leute die schon reich geboren wurden.

GSXR-1000
2019-03-29, 23:42:55
Mal angenommen jemand arbeitet 20 Jahre wie verrückt und hat dann ne Million gespart und auf dem Konto. Wo genau ist das denn nun so schlimm, wenn man versucht von Zinsen und Dividenden zu leben?
Ist das wirklich nur assozial weil es nicht alle machen können / wollen? Oder zu wenig Steuern abgedrückt werden?

Finde ich dann doch etwas too much, dann schimpf doch erstmal über die, die absichtlich auf Staatskosten leben, oder Hausfrauen oder Leute die schon reich geboren wurden.
1. Sagte ich nicht das dies generell asozial sei. Asozial ist es allerdings, diese passiven einkommen zu nutzen, und gleichzeitig sich ueber die vielen dummen hamster zu belustigen und sich in jeder hinsicht ueber diese zu erhoehen, obwohl genau diese und deren masse das wohlige passive einkommen erst ermoeglichen.
2. Ist dieses passive einkommen eine idee, die systembedingt nur fuer wenige funktionieren kann, weil eine vielfaches von "hamstern" dieses passive einkommen erwirtschaften muessen. Man kann bei einem solchen modell also zumindest kritisch die legitimationsfrage stellen.
3. Es ist wohl auch zumindest anzumerken, das das hierzu zwingend notwendige zinseszins system fuer viele verwerfungen und probleme heutiger gesellschaften und wirtschaftssysteme verantwortlich ist.
Auch darf man wohl die einseitige verteilung von produktivitaetsgewinnen auf das kapital zuungunsten des produktivkapitals in den letzten jahrzehnten kritisieren, ebenso die bevorteilung von kapitalertraegen gegenueber erwerbseinkommen. Alles vorraussetzungen fuer das hier so gelobte passive einkommen.
Inwiefern sind diese aussagen fuer dich nicht zulaessig?

Daredevil
2019-03-29, 23:54:10
Aber die Herangehensweise kannst du doch bei allem nehmen, wenn du jedes Thema bis in den Grund analysierst. Was nicht bedeutet, dass das nicht falsch ist, was du sagst.

Selbst wenn ich mit hunderten Sonnenkollektoren Mining Rigs in Südafrika betreibe, bin ich letzten Endes doch für dich ein Umweltschwein, weil die Kollektoren mit nicht grüner Energie erschafft wurden, die Materialien aus Qualarbeit kommen, die Autos der Mitarbeiter mit Diesel fahren und die Mitarbeiter gerne mal im Sommer grillen, was das Klima nachweislich killt. Natürlich grillen die mit Kohle.

Ich bin mir fast sicher, dass du bei jedem Thema etwas gegensätzliches findest, das ist wirklich eine beachtliche Stärke von dir.

GSXR-1000
2019-03-30, 00:09:02
Aber die Herangehensweise kannst du doch bei allem nehmen, wenn du jedes Thema bis in den Grund analysierst. Was nicht bedeutet, dass das nicht falsch ist, was du sagst.

Selbst wenn ich mit hunderten Sonnenkollektoren Mining Rigs in Südafrika betreibe, bin ich letzten Endes doch für dich ein Umweltschwein, weil die Kollektoren mit nicht grüner Energie erschafft wurden, die Materialien aus Qualarbeit kommen, die Autos der Mitarbeiter mit Diesel fahren und die Mitarbeiter gerne mal im Sommer grillen, was das Klima nachweislich killt. Natürlich grillen die mit Kohle.

Ich bin mir fast sicher, dass du bei jedem Thema etwas gegensätzliches findest, das ist wirklich eine beachtliche Stärke von dir.

Waere doch klasse, wenn du und andere die threads nicht staendig dazu nutzen wuerdet, mich oder meine vermeintlichen intentionen zu analysieren, sondern beim threadthema bleiben wuerdet und euch an den inhalten abarbeiten wuerdet.
Auch waere es sinnvoll, wenn du differenzen aus anderen theads in vollkommen anderen kontext nicht hier zwanghaft weiterfuehren wollen wuerdest.
Hier gehts nicht um miningfarmen ganz gleich welcher art, also diskutiere derlei dort wo es hingehoert.
Das ist zudem der letzte post dieser art auf den ich antworte, zukuenftiges wird kommentarlos als OT gemeldet.

RattuS
2019-03-30, 03:42:50
Ich habe vom Begriff "Frugalist" vor einem Jahr zum ersten Mal gehört. Als ich mir das anhörte, wurde mir klar, dass ich mir selbst bereits einen so ähnlichen Weg überlegt und vorgelegt habe:

Ich habe mit Mitte 20 von 40 Stunden auf 20 Stunden reduziert, meine zusätzliche Zeit genossen. Nach einem Jahr wurde mir langweilig, also bin ich wieder auf 30 Stunden rauf. Perfekter Sweetspot für mich. Mittlerweile habe ich meine Position beim Arbeitgeber so weit ausgebaut, dass ich in selbstbestimmend weitere Stunden arbeiten kann und diese für gleichen Stundenlohn bezahlt bekomme. HomeOffice selbstverständlich auch möglich (und genutzt), ich mag es aber im Büro für Kollegen anwesend zu sein. Fußweg zur Arbeit, versteht sich. Könnte ich als Informatiker mehr verdienen? Zweifellos, aber [aktuell] sind mir die erarbeiteten Freiheiten wichtiger.

Ich lebe genügsam, weil ich von meinen Eltern so erzogen wurde. Viel Geld hatten wir nie, also hat man den Konsum sinnvoll eingeschränkt (aber nie verkrüppelt und sich durchaus auch mal etwas gegönnt). Ich habe das in mein Erwachsenalter übernommen. Ich spare nicht wie ein Fuchs, aber überlege mir vor jeder Anschaffung, ob es notwendig und mittel- oder langfristig eine sinnvolle Investition ist. Meine Hobbies sind kostengünstig - hier spare ich allerdings nicht bewusst. Hobby ist Hobby, ich lebe. Auslandsreisen bzw. "Strand-Urlaube" sind mir nicht wichtig (komme beruflich ohnehin mal raus). Ein Auto brauche ich nicht, denn ich wohne stadtnah (Großstadt), aber immer noch abseits genug, um keine Megamiete zahlen zu müssen. Ausgaben für Kinder oder Unterhalt habe ich nicht.

Generell halte ich meine finanziellen Verpflichtungen möglichst gering. Keine Kredite, keine Zusatzversicherungen, keinen aufgeschwatzten Finanzmodelle oder Umwandlungen. Unabhängig und flexibel bei meinen getroffenen Entscheidungen. Meine Sparquote liegt bei 500-600 EUR im Monat (der Spielraum ergibt sich aus den variablen zeitraumabhängigen Freizeitausgaben, abhängig von Jahreszeit/Wetter/Anlässen also mal mehr, mal weniger). Ich regele meine Depotentwicklung selbst, informiere mich, lasse mich aber nicht steuern. Portfolio nicht zu risikolastig, aber auch keine Anleihen-Galore. Wie viel Rendite ich durchschnittlich über die nächsten 30 Jahre heraushole? Keine Ahnung, aber ganz sicher mehr als 0,1 % oder das, was ich für herumliegendes Kapital erwarten kann, jetzt und wahrscheinlich auch in 20 Jahren.

Bin ich nun ein "Frugalist"? Weiß ich nicht und ist mir auch egal. Mein Konzept ist:

- zufrieden im Job sein und so viel arbeiten, wie man arbeiten möchte
- genügsam konsumieren, aber nie aus Prinzip verzichten
- eine finanzielle Strategie verfolgen

Ich erhoffe mir davon, dass ich, was das Arbeiten angeht, immer unabhängig bleibe und nicht bis 60+ aktiv bleiben muss. Ich denke zwar, dass ich auch später noch arbeiten möchte, aber womöglich mit anderen Schwerpunkten und mit weniger Zeitaufwand, vielleicht sogar in einem anderen Berufsfeld. Wunschvorstellung wäre, dass ich mit 50+ sagen kann: Ich mache jetzt nur noch, worauf ich Lust habe. Ich bin nicht mehr gezwungen ein regelmäßiges Einkommen aus Arbeit zu generieren.

---

Unabhängig davon, sehe ich bei der Machbarkeit des Frugalismus folgende Kritikpunkte:

- Einkommen muss mindestens durchschnittlich/"mittelschichtig" sein und bleiben (Berufsgruppen mit geringem Verdienst sind chancenlos)
- Kinder, Immobilienkauf oder andere langfristige finanzielle Verpflichtungen passen schlecht (bzw. erhöhen die Distanz zum Zielalter deutlich)
- börsenabhängige Kapitalvermehrung ist eine unzuverlässige Grundlage, ohne Alternativen kann das zur Sackgasse werden
- das Zielalter 40 halte ich für schwer erreichbar, 50 erscheint mir realistischer

Oder anders formuliert: Das Modell funktioniert nur für wenige Menschen mit konkreten Vorstellungen, worauf sie sich einlassen.

Lokadamus
2019-03-30, 04:03:57
Immer wieder das gleiche schwachsinnsargument.
Es wird lediglich der KapitalERTRAG!!!!! besteuert. Nicht die Investition selbst. Ergibt sich ein negativeetrag kann es sogar zur Steuerminderung fuehren.
Jeder Konsum hingegen fuehrt zu direkter Besteuerung von 19%. Auch von bereits versteuertem Einkommen.Da hat aber jemand den wirtschaftlichen Kreislauf richtig verstanden.

Wir müssen Investitionen unterbinden, damit weniger Neues erschaffen wird und Altes länger bestehen bleibt. Hauptsache es ändert sich nichts.
Dieses Konzept, was GSXR-1000 hier verteidigt, wird von den ÖRs praktiziert.

Jeder, der sich ein bischen mit dem Prinzip von Aktien beschäftigt hat, weiß, dass Aktien im Prinzip ein Vertrauensvorschuß für Investitionen in Firmen sind. Die Firmen sollen schließlich praktische Investitionen tätigen, um ihre Produktivität und damit den Gewinn zu steigern. Tesla ist ein einfaches Beispiel dafür.

Um von diesem Kreislauf selber Geld abschöpfen zu können, muss man selber investieren und hoffen, dass es eine gute Investition war. Kann auch nach hinten losgehen. Und ja, dieses Konzept kann von jedem umgesetzt werden. Ob es sinnvoll ist, hängt von den möglichen Aktienkäufen ab. Werden diese zum falschen Zeitpunkt gekauft ist es wie bei Bitcoins ein reines Verlustgeschäft.

Edit: Um es ganz einfach zu sagen: Selbst bei einer Bank ist das Geld nicht sicher.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/probleme-bei-online-bank-n26-haeufen-sich-a-1260154.html

maximum
2021-08-02, 23:34:39
So hier nochmal was als Threadstarter: Tatsächlich ist das Thema bei mir doch aktueller denn je. Ich glaube zwar nicht, dass es auf klassischen Frugalismus hinausläuft, allerdings ist es alles für mich sehr viel näher als zum ursprünglichen Thread-Eröffnen. (damals war ich gar nicht börseninvestiert) Ich habe Mitte 2020 angefangen in einen breitgestreuten ETF zu investieren. (1.000€/Monat) und ca. 200€/Monat vom Netto zahle ich noch in die BAV ein, das bleibt auch so.

Ich habe dann mit meinem Arbeitgeber seit Anfang des Jahres über mein Gehalt gesprochen. Große Hoffnung auf mehr Gehalt wurde mir nicht gemacht. Wir haben im Prinzip erstmal nur über eine höhere Entgeltgruppe gesprochen, die bei Vollzeit die nächsten Jahre (!) 80 € Brutto/Monat(!) gewesen wäre. Das Ganze hat sich dann monatelang hingezogen, ohne Ergebnisse, man wollte es scheinbar einfach auch nicht. Ich habe dann einfach mal eine Bewerbung auf eine wirklich top passende Stelle hier vor Ort (mit Gehaltsvorstellung +++) abgesendet. Wurde auch prompt eingeladen und dann wollten sie mich tatsächlich einstellen zu meinen Konditionen. Das Arbeitsangebot habe ich meinem Arbeitgeber vorgelegt und auf auf einmal wurde sehr eifrig innerhalb von 2 Tagen ein Konzept vorgelegt, wie sie das Gehalt auch abbilden können und wie es sich in den nächsten Jahren entwickelt. Alle Vorstandsmitglieder stimmten innerhalb eines Tages zu. Jetzt heißt es zwar unter der Hand, wenn das jeder machen würde... wo ist der Abstand zu den Führungskräften etc. Naja mir egal, ich habe das angenommen und dem 2. AG freundlich abgesagt. Alles an Mehrverdienst wandert in meinen ETF zusätzlich. Steigerung sind erstmal rund 14.000€ brutto / Jahr sofort. In einem Jahr dann nochmal weitere knapp 10.000€ brutto / Jahr mehr. Wahnsinn, was da auf einmal möglich ist. Die Angst vor dem Fachkräftemangel und dann noch jemanden monate- oder jahrelange einarbeiten zu müssen, scheint sehr groß zu sein. Natürlich ist es mit mehr Geld einfacher mehr wegzulegen. Ich passe meinen Lebensstil jetzt sicher nicht nach oben an, sondern butter jetzt erstmal 1500€ monatlich in den ETF und nächstes Jahr dann ca. 1900€. Vielleicht auch als Motivation an den ein oder anderen hier im Thread, einfach mal eine Bewerbung rauszuschicken. (wobei ich vielleicht noch dazu sagen muss: ich hab ja nur eine einzige Bewerbung auf genau eine passende Stelle gesendet und die auch relativ akribisch vor- und nachbereitet auf die eine Stelle zugeschnitten) :)

P.S. es klingt vielleicht blöd, aber ich habe neulich urlaubsbedingt 1.000€ in relativ kleinen Scheinen abgehoben und ja das IST viel Geld, wenn man es mal so in der Hand hält.

Daredevil
2021-08-02, 23:52:27
Gut gepokert. :)
Wichtig ist an der Stelle auch, das man sein Lebensstil nicht immer in der Menge anpassen muss, wie man auch Geld verdient bzw. wie die Lohnerhöhung ausfällt.
Wenn ich 1000€ bekomme und 200€ im Monat spare, dann kann auch auch 2000€ bekommen und 1200€ sparen, wenn ich vorher glücklich damit gelebt habe. Das Geld ist ja nicht weg, es wird nur für die Zukunft angespart. Jedem sein eigener Lebensstil, nech.

Ich stehe jetzt auch vor einer Gehaltserhöhung und mir wurden mehr Stunden angeboten ( 32Std statt 24Std ), sind allgemein ca. 40% mehr als jetzt.
Habe die Stundenerhöhung dankend abgelehnt und freue mich über jeden Euro, den ich direkt weiter sparen kann.
Das meiste Geld habe ich ohnehin in den letzten Jahre nicht im Job gemacht, sondern abseits dessen. ( Aktien, Börse, Crypto )

Grundsätzlich lebe ich nicht wie ein Frugalist, da ich für den Spaß relativ viel ausgebe. Wichtig ist mir nur, dass ich kein Geld verliere. So gesehen ist das also weniger Konsum.
Alles was ich Besitze, kann ich mit wenig Verlust weiter verkaufen, also kann es immer nur mehr werden am Ende.
Wenn man alles aber mal so zusammenzählt, lebe ich von ca. 15% meines Einkommens, alles andere wird angespart und so gut es geht vermehrt.

Ziel ist jedoch stets zufrieden zu sein.
Im jetzt und auch für das kommende Ich.

maximum
2021-08-03, 00:00:50
@ DD: Danke! Wohnst du immernoch in der WG oder wie hälst die Kosten klein? finde 24h/Woche sehr spannend, aber da muss man sich wahrscheinlich schon einschränken wohntechnisch.

Watson007
2021-08-03, 00:07:08
Mittlerweile kann ich auch recht viel sparen, weiss aber überhaupt nicht wie ich das anlegen könnte oder sollte...

Daredevil
2021-08-03, 00:08:19
Tatsächlich ist unsere WG in ein 2019er Neubau gezogen, mehr Zentral in der Stadt.
Kostet für mich zwar nen Hunni mehr, aber ich kann mir ab sofort das ÖFFI Ticket für 60€ sparen und brauche ganze 5 Minuten zur Arbeit zu Fuß. Das war es mir am Ende dann Wert. ^^ ( Vorher ca. 1 Std "pendeln" am Tag )

Aber ohne WG wäre das so in der Lage hier sicherlich nicht möglich, ( Neubau, Bodenheizung, Aufzug ect. )
Da würde ne 50-60qm Wohnung alleine das doppelt kosten, was ich jetzt zahle.
Ich habe halt immer noch mein Zimmer mit Bett, Schreibtisch und einem 2x4+4x4 Ikea Regal, mehr braucht es für mich alleine nicht.
Die 15% kommen aber in dem Sinne nur zustande, weil ich schlicht viel mehr Geld verdiene als noch vor 2 Jahren durch meine Crypto passive Inc Späßchen.

@Watson007
Der Aktien/Crypto/Gold/Rohstoffe/Silber Thread ist dein Freund. :D
Bzw. hier gibts auch ein paar Ideen: Gesamtportfolio Vorstellung und Diskussion
(https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=603240&highlight=oatly)

maximum
2021-08-03, 00:10:25
Mittlerweile kann ich auch recht viel sparen, weiss aber überhaupt nicht wie ich das anlegen könnte oder sollte...


lies dir doch das hier mal durch:
https://www.reddit.com/r/Finanzen/comments/emfucx/start_grundlagenwissen_f%C3%BCr_das_investierenanlegen/

und auch ansonsten kann man ja https://www.reddit.com/r/Finanzen/
auch passiv erstmal mitlesen.

taddy
2021-08-03, 08:36:48
Nur Mal so aus Interesse.. Angenommen, man geht 10 oder 7 Jahre früher in Rente.

Wer bezahlt denn Krankenkasse usw?

Daredevil
2021-08-03, 08:40:06
Na du. Wer sonst?
Alternativ holt man sich einfach nen 400€ Job und lässt das die Pauschale erledigen.

sven2.0
2021-08-03, 08:46:10
Aufgrund meiner genetischen Prädisposition hab ich gar keine Zeit zu sparen, ich denke ich werde spätestens mit Mitte 50 einfach tot umkippen.

PatkIllA
2021-08-03, 08:51:55
Na du. Wer sonst?
Alternativ holt man sich einfach nen 400€ Job und lässt das die Pauschale erledigen.
Mit Minijob alleine ist man nicht krankenversichert.
Das läut dann meistens über den Partner.
Also einer muss für sich für 451€ anstellen lassen und dann ist man als Paar für einen zweistelligen Betrag krankenversichert.

Daredevil
2021-08-03, 08:59:20
lol, das stimmt. Sorry für die Falschauskunft. Das war mir gar nicht bewusst. o0
Dachte wenn man schon so wenig Kohle bekommt, ist die Versicherung da wenigstens "irgendwie" mit drin. Wahnsinn.

Argo Zero
2021-08-03, 09:03:31
Nur Mal so aus Interesse.. Angenommen, man geht 10 oder 7 Jahre früher in Rente.

Wer bezahlt denn Krankenkasse usw?

Gute Frage. Theoretisch besteht Versicherungspflicht aber wenn ich mir meine PKV im Alter nicht mehr leisten kann, wird der wohl erlöschen. Amerikanische Verhältnisse halt :D

Semmel
2021-08-03, 09:42:28
Gute Frage. Theoretisch besteht Versicherungspflicht aber wenn ich mir meine PKV im Alter nicht mehr leisten kann, wird der wohl erlöschen. Amerikanische Verhältnisse halt :D

Man bleibt einfach sein ganzes "Arbeitsleben" gesetzlich sozialversichert. In der "arbeitsfreien" Phase dann eben durch einen Midijob (451 €) und zum Renteneintritt ist man dann eh automatisch gesetzlich krankenversichert durch die gesetzliche Rente.

taddy
2021-08-03, 09:50:17
Gute Frage. Theoretisch besteht Versicherungspflicht aber wenn ich mir meine PKV im Alter nicht mehr leisten kann, wird der wohl erlöschen. Amerikanische Verhältnisse halt :D

War halt schon so eine Frage die man sich stellt. Gesetzt dem Fall, dass man mit 55 in Rente gehen will, die Altersgrenze aber mittlerweile auf 70 ist (was alleine schon eine Frechheit ist) dann müsste man auch noch ganze 15 Jahre KV bezahlen. Mal davon abgesehen, was sich die Regierung in den nächsten Jahren alles so einfallen lässt.

Und einen 451€ Job zu haben bedeutet dann zwangsweise auch, dass man am Wohnort gebunden ist. Was mir auch unsinnig erscheint, gesetzt dem Fall man ist noch soweit fit, dass man einige Monate "unterwegs" sein kann, dann ist es mit der 451€ Stelle schwierig, außer man findet einen dummen Arbeitgeber der einen fürs Nichtstun bezahlt

xcv
2021-08-03, 09:56:40
Man kann auch in ein Land ziehen, dass günstiger ist und keine KV verlangt. Wie sinnvoll das ist, ist natürlich die andere Frage.
Aber gibt ja genug Länder, wo man auch mit unter 1000 € gut leben kann...

PatkIllA
2021-08-03, 10:09:26
Und einen 451€ Job zu haben bedeutet dann zwangsweise auch, dass man am Wohnort gebunden ist. Was mir auch unsinnig erscheint, gesetzt dem Fall man ist noch soweit fit, dass man einige Monate "unterwegs" sein kann, dann ist es mit der 451€ Stelle schwierig, außer man findet einen dummen Arbeitgeber der einen fürs Nichtstun bezahlt
Es ist ja schon kein Minijob mehr und da kann man genauso gut remote was machen.
Wenn man es geschafft hat deutlich eher in Rente zu gehen sollte man hoffentlich mehr Fähigkeiten haben als Regale einräumen.

00-Schneider
2021-08-03, 10:17:43
Man kann auch in ein Land ziehen, dass günstiger ist und keine KV verlangt. Wie sinnvoll das ist, ist natürlich die andere Frage.
Aber gibt ja genug Länder, wo man auch mit unter 1000 € gut leben kann...


Bekommt man seine Rente eigentlich auch in voller Höhe, wenn man seinen Hauptwohnsitz im Ausland hat?

Argo Zero
2021-08-03, 10:42:41
Man bleibt einfach sein ganzes "Arbeitsleben" gesetzlich sozialversichert. In der "arbeitsfreien" Phase dann eben durch einen Midijob (451 €) und zum Renteneintritt ist man dann eh automatisch gesetzlich krankenversichert durch die gesetzliche Rente.

Du darfst aber ab 55 Jahre nicht mehr zurück in die GKV.
Hast du auch nicht x Jahre in die gesetzliche RV einbezahlt, zahlt diese deine GKV im Alter nicht.

Semmel
2021-08-03, 10:56:27
Du darfst aber ab 55 Jahre nicht mehr zurück in die GKV.
Hast du auch nicht x Jahre in die gesetzliche RV einbezahlt, zahlt diese deine GKV im Alter nicht.

Ich glaube du hast mich falsch verstanden. Ich habe nicht vor, die GKV jemals zu verlassen.

Bekommt man seine Rente eigentlich auch in voller Höhe, wenn man seinen Hauptwohnsitz im Ausland hat?

Klar.

Triniter
2021-08-03, 19:57:30
Bekommt man seine Rente eigentlich auch in voller Höhe, wenn man seinen Hauptwohnsitz im Ausland hat?
Derzeit ja. Wer weiß was so manchen Politikern da noch einfallen könnte.

pest
2021-08-03, 19:59:45
Ich zahle ca 800€ pM in die Krankenkasse...es reizt mich schon in eine PK zu wechseln, mehr Service für weniger Kohle

Semmel
2021-08-03, 20:36:22
Ich zahle ca 800€ pM in die Krankenkasse...es reizt mich schon in eine PK zu wechseln, mehr Service für weniger Kohle

Bedenke dabei die kostenlose Familienversicherung der Kinder und ggf. Frau.
Wenn man dann auch noch vor hat, deutlich vor 67 mit der Arbeit aufzuhören, dann lohnt es sich ganz sicher nicht mehr.

pest
2021-08-03, 20:50:17
Ich bin nicht (gesetzlich) verheiratet und das Kind ist über meine Frau versichert
Können die dann trotzdem zu mir kommen und mich blechen lassen?

Blöd ist das Vertrags-Pooling
Bist du in einem Pool mit Gleichaltrigen wird es immer teurer
Bist du in einem Generations-Pool steigen die Kosten nicht so stark

Weiß nicht, was die da so anbieten oder ob man sich das aussuchen kann

Mortalvision
2021-08-03, 21:04:54
Auch dran denken: du bekommst im Zweifelsfall Krankengeld, ca. 65% vom letzten Netto der vorherigen 12 Monate oder so. Und das bis zu 1,5 Jahre!

Ein guter Kumpel von mir hatte erst mit Fuß und chron. Bronchitis zu kämpfen, 30% Behinderung, dann kamen in nur fünf Jahren hinzu: Diabetes, Asthma, anderer Fuß, Tumor in der Nase operativ entfernt mit halbem Nasenraum (Röntgenbild sieht aus wie von Criminal Minds), COPD wegen Rauchen, Adipositas ü40, jetzt sind auch noch die Füße entzündet… Also, der freut sich seit nem guten Jahr übers Krankengeld. Ist aber auch 100% behindert mit Merkzeichen B und G

grizu
2021-08-03, 21:16:55
#maximum
Darf ich fragen was du Jobtechnisch machst ?

Semmel
2021-08-03, 21:20:07
Ich bin nicht (gesetzlich) verheiratet und das Kind ist über meine Frau versichert
Können die dann trotzdem zu mir kommen und mich blechen lassen?


Da du nicht verheiratet bist, bist du da fein raus.
Das würde also für eine PKV für dich sprechen, sofern du bis 67 arbeiten willst und nie heiraten wirst.

Auch dran denken: du bekommst im Zweifelsfall Krankengeld, ca. 65% vom letzten Netto der vorherigen 12 Monate oder so. Und das bis zu 1,5 Jahre!

Ein guter Kumpel von mir hatte erst mit Fuß und chron. Bronchitis zu kämpfen, 30% Behinderung, dann kamen in nur fünf Jahren hinzu: Diabetes, Asthma, anderer Fuß, Tumor in der Nase operativ entfernt mit halbem Nasenraum (Röntgenbild sieht aus wie von Criminal Minds), COPD wegen Rauchen, Adipositas ü40, jetzt sind auch noch die Füße entzündet… Also, der freut sich seit nem guten Jahr übers Krankengeld. Ist aber auch 100% behindert mit Merkzeichen B und G

So ein Krankengeld kostet privat versichert nicht viel. Das wäre für mich jetzt kein Grund für die GKV.

maximum
2021-08-03, 21:23:05
#maximum
Darf ich fragen was du Jobtechnisch machst ?
Klar, ich bin Sysadmin. Berufserfahrung rund 10 Jahre.

grizu
2021-08-03, 21:43:24
Danke, ich auch :)

crazymind
2021-08-04, 08:58:37
Man bleibt einfach sein ganzes "Arbeitsleben" gesetzlich sozialversichert. In der "arbeitsfreien" Phase dann eben durch einen Midijob (451 €) und zum Renteneintritt ist man dann eh automatisch gesetzlich krankenversichert durch die gesetzliche Rente.

Ohne Midijob gehts doch auch, wenn man sich freiwillig versichert. Sind beim Mindestsatz knapp unter 200 Euro, Ehepartner wird trotzdem mitversichert.

/dev/NULL
2021-08-04, 09:38:27
Ich zahle ca 800€ pM in die Krankenkasse...es reizt mich schon in eine PK zu wechseln, mehr Service für weniger Kohle

Mein Stiefvater (Rente, war Selbstständig) war in der PKV hat am Ende nur geflucht.. im Alter waren dann Erhöhungen pro Jahr von 10-20% usus.. und er kam nicht mehr raus..
Ist jetzt in der untersten Basistarif und zahlt immer noch ein Heidengeld.

Mein Bruder ist Arzt und hat gesagt er wird nie aus der gesetzlichen rausgehen und macht ggf noch was mit ner privaten Zusatzversicherung..

Ich bin dann auch gesetzlich geblieben..

Argo Zero
2021-08-04, 10:00:04
Die gesetzliche ist im Alter aber auch nicht ohne. Zumal du den AG Anteil als selbständiger mitzahlst.

Rancor
2021-08-04, 10:09:32
Meine Schwester flucht auch. Private Krankversicherungen sind so lange geil, wie man jung und gesund ist.
Sollte eins der beiden nicht mehr eintreffen, ist es einfach nur noch scheisse.

Semmel
2021-08-04, 10:49:41
Ohne Midijob gehts doch auch, wenn man sich freiwillig versichert. Sind beim Mindestsatz knapp unter 200 Euro, Ehepartner wird trotzdem mitversichert.

Freiwillig versichert sind aber alle Einkunftsarten beitragspflichtig, also auch Kapitaleinkünfte oder Mieteinkünfte. Dann zahlt man ganz schnell den Höchstsatz und das kann man mit einem Midijob verhindern.

Mein Stiefvater (Rente, war Selbstständig) war in der PKV hat am Ende nur geflucht.. im Alter waren dann Erhöhungen pro Jahr von 10-20% usus.. und er kam nicht mehr raus.

Und ich denke, dass das in Zukunft noch schlimmer wird, weil die heute angesparten Altersrückstellungen immer stärker weginflationiert werden.

Die gesetzliche ist im Alter aber auch nicht ohne. Zumal du den AG Anteil als selbständiger mitzahlst.

Ich war nie selbstständig und werde es nie sein. Noch arbeite ich ganz normal in sozialversicherungspflichtiger Anstellung. Wenn ich dann irgendwann genug angespart habe und dem Job hinschmeißen kann, dann wechsle ich zwecks Krankenversicherung in einen Midi-Job.

taddy
2021-08-04, 11:00:24
Es ist ja schon kein Minijob mehr und da kann man genauso gut remote was machen.
Wenn man es geschafft hat deutlich eher in Rente zu gehen sollte man hoffentlich mehr Fähigkeiten haben als Regale einräumen.

Remote ist vllt für ITler oder Büroangestellte hier eine Option.. Es soll aber auch Jobs geben wo Remote keine Option ist. Zumindest nicht dauerhaft

crazymind
2021-08-04, 11:25:10
Freiwillig versichert sind aber alle Einkunftsarten beitragspflichtig, also auch Kapitaleinkünfte oder Mieteinkünfte. Dann zahlt man ganz schnell den Höchstsatz und das kann man mit einem Midijob verhindern.



Höchstsatz ist doch erst bei knapp 5000 Euro im Monat.. das ist schon ne ganze Menge. Bei soviel passivem Einkommen will man vielleicht doch nicht nur in der Heimat abhängen.
Also zum Rumreisen ist nen Midijob eher hinderlich, außer man ist so ein Digital-nomade.

NiCoSt
2021-08-04, 12:24:29
Höchstsatz ist doch erst bei knapp 5000 Euro im Monat.. das ist schon ne ganze Menge. Bei soviel passivem Einkommen will man vielleicht doch nicht nur in der Heimat abhängen.
Also zum Rumreisen ist nen Midijob eher hinderlich, außer man ist so ein Digital-nomade.

Laut kurzem googlen beträgt der Beitragssatz 14,9% der Kap Einkünfte. Sollte doch kein Problem sein, wenn man auf einen kleinen Job verzichten möchte.

Ich würde schon aus solidarischen Gründen nie in die PKV wechseln. Es ist keine echte Versicherung, sondern eine solidargemeinschaft. Warum diese verlassen? Je mehr mitmachen, desto besser...

Acid-Beatz
2021-08-04, 12:48:24
Ich war nie selbstständig und werde es nie sein. Noch arbeite ich ganz normal in sozialversicherungspflichtiger Anstellung. Wenn ich dann irgendwann genug angespart habe und dem Job hinschmeißen kann, dann wechsle ich zwecks Krankenversicherung in einen Midi-Job.
Bekommt man die KV nicht vom Staat, wenn man nicht arbeiten kann oder will? Gut, Unterstützung gibts dann keine aber mir war so, wie wenn der Staat dann zumindest die KV übernimmt oder ist das gedeckelt? Auf der anderen Seite kann das garnicht sein, weil Deutschland ja doch "ein paar" Arbeitslose hat und die dann ohne KV wären :|

#44
2021-08-04, 13:38:50
Bekommt man die KV nicht vom Staat, wenn man nicht arbeiten kann oder will? Gut, Unterstützung gibts dann keine aber mir war so, wie wenn der Staat dann zumindest die KV übernimmt oder ist das gedeckelt? Auf der anderen Seite kann das garnicht sein, weil Deutschland ja doch "ein paar" Arbeitslose hat und die dann ohne KV wären :|
So lange du Privatvermögen hast, gibt es keine Sozialleistungen.

THEaaron
2021-08-04, 14:00:03
Ich zahle ca 800€ pM in die Krankenkasse...es reizt mich schon in eine PK zu wechseln, mehr Service für weniger Kohle

Ich zahle auch den Maximalbetrag als Arbeitnehmer habe aber tatsächlich für mich entschieden im solidarischen System der gesetzlichen Kasse zu bleiben.

Ich bin an einem Punkt wo mich 300, 400 oder 500€ mehr nicht mehr mit dem Mundwinkel zucken lassen und ich habe keine großen materialistischen Träume.

Nicht falsch verstehen, ich verstehe jeden der wegen besserem Service bei weniger Kosten in die PK wechselt, aber wenn alle starken Verdiener aus dem System fliehen funzt das irgendwie auch nicht mehr so richtig. :redface:

Acid-Beatz
2021-08-04, 14:18:38
So lange du Privatvermögen hast, gibt es keine Sozialleistungen.
Ich war mal zwischen zwei Jobs quasi 2 Wochen arbeitslos, das haben sie zum Glück übernommen, deswegen frage ich.

Liarnd
2021-08-04, 21:53:20
Mein Stiefvater (Rente, war Selbstständig) war in der PKV hat am Ende nur geflucht.. im Alter waren dann Erhöhungen pro Jahr von 10-20% usus.. und er kam nicht mehr raus..
Ist jetzt in der untersten Basistarif und zahlt immer noch ein Heidengeld.


Im Basistarif der PKV zahlt man doch genau den gleichen Beitrag, den man auch in der GKV zahlen würde. Die Leistung sind dann gleich oder ähnlich wie in der GKV.
Er würde also jetzt also das gleiche Heidengeld in der GKV zahlen:confused:

Screemer
2021-08-04, 21:59:08
Ich war mal zwischen zwei Jobs quasi 2 Wochen arbeitslos, das haben sie zum Glück übernommen, deswegen frage ich.
solange du alg beziehst ist das ja auch so. wenn du einfach nicht arbeitest, dann natürlich nicht.

bleipumpe
2021-08-04, 22:26:27
Im Basistarif der PKV zahlt man doch genau den gleichen Beitrag, den man auch in der GKV zahlen würde. Die Leistung sind dann gleich oder ähnlich wie in der GKV.
Er würde also jetzt also das gleiche Heidengeld in der GKV zahlen:confused:
Für eine Parität der Beiträge freiwillig GKV vs Basistarif PKV müsste er aber den höchsten Rentensatz von gut 4800€/Monat haben. Wenn die Rente aber "nur" 2000€/Monat beträgt und davon der Basistarif gezahlt werden muss - da bleibt nicht viel. Als freiwillig versicherter Rentner in der GKV würde man bei gut 15% liegen. Das ist schon ein Unterschied.

Argo Zero
2021-08-04, 22:32:04
Im Basistarif der PKV zahlt man doch genau den gleichen Beitrag, den man auch in der GKV zahlen würde. Die Leistung sind dann gleich oder ähnlich wie in der GKV.
Er würde also jetzt also das gleiche Heidengeld in der GKV zahlen:confused:

Du vergisst gerade, dass ein Angestellter nur 50% des GKV Beitrages zahlen muss.
Die GKV ist im Alter ohne RV genau so teuer wie die PKV.

Gandharva
2021-12-27, 20:31:57
Hat ja super geklappt: https://www.stern.de/wirtschaft/geld/frugalismus--er-wollte-mit-40-jahren-in-rente-gehen---dann-kam-das-leben-dazwischen-30689442.html

Jaja, das Leben... ^^

00-Schneider
2021-12-27, 20:37:49
War mit einer sechsstelligen Summe auf dem Konto mit Sicherheit auch nicht die schlechteste Partie auf dem Datingmarkt. ;)

Joe
2021-12-27, 20:42:41
Hat ja super geklappt: https://www.stern.de/wirtschaft/geld/frugalismus--er-wollte-mit-40-jahren-in-rente-gehen---dann-kam-das-leben-dazwischen-30689442.html

Jaja, das Leben... ^^

Seine Investmentstrategie ist erstaunlich einfach. Das Geld fließt nicht in Bitcoins oder andere hochspekulative Wetten mit vermeintlichen Wunderrenditen, sondern ganz schnöde in ETF.

https://i.imgur.com/ldTNVZL.png

Ungard
2021-12-27, 21:02:52
Ganz normal und auch das was ich seit Jahren zu solchen Themen schreibe.
Rente mit 40 geht gut wenn man DINK ist noch so einen bekloppten findet und keine kostenfresser (sei es Zeit/Geld) wie eben Kinder hat.
Dazu meine 5 Cent: die meisten Frugalisten machen das eher um mir Blog usw halt Geld zu machen.

@joe
Naja Sparbuch ist nicht ETF.
Meine machen seit Jahren im Schnitt 8% pa.

Das gibt und gab kein Sparbuch her.
Natürlich keine BTC und keine super Aktien die in 1 jahr 100% machen.
Aber so legt man sich mit kleinen monatlichen Betrag bis zur Rente 600.000 plus weg. Aktien kann man dann ja immer noch ein paar nebenbei kaufen.

ALTAY
2021-12-28, 05:18:13
Naja, was heisst denn Rente mit 40?
1500 Euro/monatlich ohne Arbeit ist das dann Rente?

Backbone
2021-12-28, 08:29:37
Naja, was heisst denn Rente mit 40?
1500 Euro/monatlich ohne Arbeit ist das dann Rente?

Das ist ja genau das Thema bei den Frugalisten. Die bringen nicht nur ihr Berufsleben aus Studentenniveau zu, sondern dann auch die lange „Rentenzeit“. Da ist ja mit Anfang 20 alles ok, aber heute mit knapp über 40 will ich mir kaufen können was ich will und wann ich will. Und nicht über 500€ lange nachdenken müssen. In einer Doku stand der Typ mal im Supermarkt und hat minutenlang gesucht welche Nudelsorte denn nun die billigste war und hat dann noch mit der Frau telefoniert ob sie Nicht zu Hause nochwas da haben. Für mich ist das das Gegenteil von Freiheit.
Da auch ich mir lieber nen Job der ordentliches Geld bringt und den ich bis Anfang / Mitte 60 gern mache. Das scheint mir die bessere Strategie zu sein.

bleipumpe
2021-12-28, 08:45:11
Gute Einstellung, die ich auch verfolge. Aktuell gehe ich gerne zur Arbeit aber ob die Rahmenbedingungen in 10 oder 15 Jahren noch passen?
Mit 60 keinerlei Zwang mehr - das ist mein Ziel. Die Kinder sind dann flüge und mit Ausbildung/ Studium durch und ich kann mir in Ruhe überlegen, ob ich noch arbeiten möchte. Aktuell passt einfach alles und wir können den Kids vieles ermöglichen.
Um beim Beispiel zu bleiben: Wenn ich selbstgemachte Bolognese essen möchte, kaue ich alles frisch und die hochwertigeren Spaghetti- weil es einfach besser schmeckt. Aber wenn es z.B. Barilla im Angebot gibt, kaufe ich auch mal 5 Packungen. Geld hat man nicht vom Ausgeben… :biggrin: die Mischung machts.

Semmel
2021-12-28, 09:07:05
Hat ja super geklappt: https://www.stern.de/wirtschaft/geld/frugalismus--er-wollte-mit-40-jahren-in-rente-gehen---dann-kam-das-leben-dazwischen-30689442.html

Jaja, das Leben... ^^

Das liegt wahrscheinlich weniger am Kind, sondern an der Frau. Die entwickeln da oft einen krankhaften Nestbautrieb und der kann abartig teuer werden.
Ich kann jedenfalls nicht sagen, dass meine zwei Kinder finanziell groß was geändert hätten. Ich habe allerdings auch nichts für Nestbau verbraten und ein Auto war schon vorher da. Bisher deckt das Kindergeld alle Kosten. :D

BlacKi
2021-12-28, 09:52:28
Das ist ja genau das Thema bei den Frugalisten. Die bringen nicht nur ihr Berufsleben aus Studentenniveau zu, sondern dann auch die lange „Rentenzeit“. Da ist ja mit Anfang 20 alles ok, aber heute mit knapp über 40 will ich mir kaufen können was ich will und wann ich will. Und nicht über 500€ lange nachdenken müssen. In einer Doku stand der Typ mal im Supermarkt und hat minutenlang gesucht welche Nudelsorte denn nun die billigste war und hat dann noch mit der Frau telefoniert ob sie Nicht zu Hause nochwas da haben. Für mich ist das das Gegenteil von Freiheit.
Da auch ich mir lieber nen Job der ordentliches Geld bringt und den ich bis Anfang / Mitte 60 gern mache. Das scheint mir die bessere Strategie zu sein.
du kannst es doch so planen wie du willst. niemand sagt, das du mit 40 nichts mehr arbeiten musst als frugalist. sondern du arbeitest dann wenn du willst. viele machen das dann so zwischendurch, projektartig, selbstständig. kein zwang, sondern wie und wann man will.

es gibt durchaus viele menschen die haben so oder so keinen besonders hohen lebensstandard, bzw. sehen nicht arbeiten zu müssen wichtiger an, als arbeiten zu gehen und dafür sorgenlos geld zu haben.

ich hab auch schon daran gedacht früh in rente zu gehen und dafür den abschlag in kauf zu nehmen. nur mit 40 wird das bei mir nichts. es sei denn ich geh auf H4:biggrin:

Palpatin
2021-12-28, 10:32:11
Gute Einstellung, die ich auch verfolge. Aktuell gehe ich gerne zur Arbeit aber ob die Rahmenbedingungen in 10 oder 15 Jahren noch passen?
Mit 60 keinerlei Zwang mehr - das ist mein Ziel. Die Kinder sind dann flüge und mit Ausbildung/ Studium durch und ich kann mir in Ruhe überlegen, ob ich noch arbeiten möchte. Aktuell passt einfach alles und wir können den Kids vieles ermöglichen.
Um beim Beispiel zu bleiben: Wenn ich selbstgemachte Bolognese essen möchte, kaue ich alles frisch und die hochwertigeren Spaghetti- weil es einfach besser schmeckt. Aber wenn es z.B. Barilla im Angebot gibt, kaufe ich auch mal 5 Packungen. Geld hat man nicht vom Ausgeben… :biggrin: die Mischung machts.
So ein kleiner Tipp unter Frugalisten, die besten und hochwertigsten Spagetti sind meiner Erfahrung nach die selbst gemachten und die sind auch sehr günstig;).

Semmel
2021-12-28, 10:42:29
Aber wenn es z.B. Barilla im Angebot gibt, kaufe ich auch mal 5 Packungen.

Grundsätzlich kauft man alles nur im Angebot, was lange haltbar ist.
Da kann man auch mal den Einkaufswagen voll machen, wenn das Angebot gut ist.

Oid
2021-12-28, 10:56:03
Ist ja auch äußerst sinnvoll Verbrauchsartikel im Angebot ordentlich aufzustocken. Solange man den Verbrauch deswegen nicht erhöht :D Das ist bei Nahrung natürlich etwas schwieriger als bei Zahnpasta, Klopapier und Co. Ernährungsplan ftw :)

Wie gesagt, kann man sich von Frugalisten schon die ein oder andere Sache ab schauen. Aber in Summe ist das halt schon ein ziemlich naives Lebensmodell.

Flyinglosi
2021-12-28, 11:23:31
Wie gesagt, kann man sich von Frugalisten schon die ein oder andere Sache ab schauen. Aber in Summe ist das halt schon ein ziemlich naives Lebensmodell.
Naja, dem gegenüber steht ne große Gruppe, die sich auf 35+ Jahre für Eigenheim und den restlichen Luxus verschuldet, unter der Annahme, dass der Zins niedrig bleibt und sie bis zur Rente Gesundheit und Motivation für den entsprechenden Job erhalten können.

Und das, obwohl ich in meinen 35 Lebensjahren schon so manche Veränderung der Umstände erlebt habe, die so vorab allesamt für den Normalo nicht vorstellbar waren.

So gesehen steht der Frugalist da weit besser da, weil er nicht schon vorab alle gröberen Korrekturmöglichkeiten aufgibt. Allerdings ist dieses Lebensmodel in sich doch paradox. Wer von 25 bis 40 jede mögliche Minute atbeitet um Vermögen anzuhäufen, wird wohl kaum danach streben mit 40 plötzlich auf der faulen Haut zu liegen. Und wenn man sowieso gerne arbeitet, kann man doch auch mit 40+ damit Einkommen lukrieren.

Schiller
2021-12-28, 11:28:59
Die Frage ist, wie gut die Gesellschaft bzw. Wirtschaft funktionieren würde, wenn alle "frugal" leben würde.

Überall nur noch geizige Pfennigfuchser, die jeden Cent fünffach umdrehen. Dann wären ganze Branchen plötzlich pleite: Luxusartikelanbieter, Werbebranche, Gastronomie, Freizeitangebote etc.

Wäre ein sehr interessantes wissenschaftliches Modell! Irgendwelche gelangweilten Volkswirtschaftler sollen das mal durchrechnen. :D

Gut für den Planeten wäre es zumindest.

Flyinglosi
2021-12-28, 11:32:25
@Schiller: Wozu die Frage stellen, wenn das Szenario nie eintreten wird? Bzw. wird diese Frage ja häufig sogar als Totschlagargument für diesen Lebensstil eingesetzt, obwohl sich wohl ohnehin nur eine Minderheit die Disziplin dafür mitbringt.

bleipumpe
2021-12-28, 12:02:16
So ein kleiner Tipp unter Frugalisten, die besten und hochwertigsten Spagetti sind meiner Erfahrung nach die selbst gemachten und die sind auch sehr günstig;).
Habe ich mal probiert. Das Ergebnis war mehrfach… verbesserungswürdig. Dann habe ich es sein lassen. Aber Dips & Co läuft nur noch so. (Frei)Zeit ist auch so ein Faktor, den man gerne mitnimmt. Marmelade haben wir früher zu 100% selbst eingekocht. Aktuell ist die Quote 50:50. Gibt da wirklich gute Marken und der Hofladen hat auch immer einiges im Angebot.

Grundsätzlich kauft man alles nur im Angebot, was lange haltbar ist.
Da kann man auch mal den Einkaufswagen voll machen, wenn das Angebot gut ist.
Das sowieso. Mit 3 Kindern braucht man immer Vorrat. Gerade über die Feiertage ist meine Motivation zum Einkauf gleich Null.

BlacKi
2021-12-28, 12:02:23
Die Frage ist, wie gut die Gesellschaft bzw. Wirtschaft funktionieren würde, wenn alle "frugal" leben würde.

Überall nur noch geizige Pfennigfuchser, die jeden Cent fünffach umdrehen. Dann wären ganze Branchen plötzlich pleite: Luxusartikelanbieter, Werbebranche, Gastronomie, Freizeitangebote etc.

Wäre ein sehr interessantes wissenschaftliches Modell! Irgendwelche gelangweilten Volkswirtschaftler sollen das mal durchrechnen. :D

Gut für den Planeten wäre es zumindest.
gleicht sich das nicht aus? wenn man durch früher in rente gehen weniger geld hat, dann braucht man auch weniger gewerbe. und man hat weniger gewerbe, wenn man früher in rente geht.

wenn die steuereinnahmen sinken, gleicht das auch vieles wieder aus, weil ja weniger beansprucht wird zb. straßen und co.
was anderes wäre, wenn jeder auf H4 machen würde^^ das ist auch das problem mit der erhöhung des H4 satzes. je höher der H4 satz, desto mehr wird H4 beantragt.

Oid
2021-12-28, 12:09:14
Naja, dem gegenüber steht ne große Gruppe, die sich auf 35+ Jahre für Eigenheim und den restlichen Luxus verschuldet, unter der Annahme, dass der Zins niedrig bleibt und sie bis zur Rente Gesundheit und Motivation für den entsprechenden Job erhalten können.

Sich nicht auf Jahrzehnte für ein Konsumgut zu verschulden und den Kredit aus einem oder - wenn es hoch kommt - zwei Einkommensströmen zu tilgen, würde ich unter "kann man sich ab schauen" verbuchen :D

Schiller
2021-12-28, 13:55:34
@Schiller: Wozu die Frage stellen, wenn das Szenario nie eintreten wird? Bzw. wird diese Frage ja häufig sogar als Totschlagargument für diesen Lebensstil eingesetzt, obwohl sich wohl ohnehin nur eine Minderheit die Disziplin dafür mitbringt.
Weil es eine interessante Theorie ist, um davon auch Ableitungen für andere Szenarien treffen zu können.

Swissr
2021-12-28, 14:25:42
Hat ja super geklappt: https://www.stern.de/wirtschaft/geld/frugalismus--er-wollte-mit-40-jahren-in-rente-gehen---dann-kam-das-leben-dazwischen-30689442.html

Jaja, das Leben... ^^

Hier wäre evtl. die Sicht von Oliver direkt interessant - siehe Anhang

Flyinglosi
2021-12-28, 14:31:51
Weil es eine interessante Theorie ist, um davon auch Ableitungen für andere Szenarien treffen zu können.
Du hast erstmal nur ne Fragestellung kreiert und (noch) keine Theorie formuliert die diese beantworten könnte. So wie ich mich grad frage, welche Sinn es hat Auswirkungen eines praktisch nicht erreichbaren Zustands zu postulieren und die vermeintlichen, nicht evaluierten Erkenntnisse auf andere Szenarien anzuwenden. Klingt für mich eher nach Beschäftigungstherapie.

Shink
2021-12-28, 16:04:42
Das liegt wahrscheinlich weniger am Kind, sondern an der Frau. Die entwickeln da oft einen krankhaften Nestbautrieb und der kann abartig teuer werden.
Ich kann jedenfalls nicht sagen, dass meine zwei Kinder finanziell groß was geändert hätten. Ich habe allerdings auch nichts für Nestbau verbraten und ein Auto war schon vorher da. Bisher deckt das Kindergeld alle Kosten. :D
Ich würde ja behaupten, das Teure an den Kindern ist der Verdienstentgang. 2x40h arbeiten als Paar ist damit einige Zeit unrealistisch. Und wenn man das doch schafft: Hurra, man hat die Kindheit seiner Bälger verpennt in Zeichen der Rente mit 40.

Zu den Nudeln: Noch billiger als selbstgemachte Nudeln (ist die Herstellung dann eigentlich auch Arbeitszeit?) sind geschnorrte oder geklaute Nudeln.

deepmac
2021-12-28, 16:41:15
Wobei ich hier mich fragen muss, grad auch im vergleich hier im Forum, er hat halt 180k round about, da sind hier einige weiter und dann als itler 1200 euro den monat, schaffen hoer auch einige mehr, und das ohne Einnahmen eines Frugalisten Block, und überhaupt des erklärten ziels,wo Nudeln dann in der 1,29 euro variante der mit 70 cent abgewogen werden.

Und wieso hat er mit in den 30 er lebensjahren cash?
Nachkaufchancen?

Swissr
2021-12-28, 16:56:12
Am Besten auf seiner Website selber lesen (frugalisten . de)

- er hat keine 1200 netto
- er hat das Geld nicht auf seinem Konto, sondern es ist angelegt

Ungard
2021-12-28, 16:58:51
Das liegt wahrscheinlich weniger am Kind, sondern an der Frau. Die entwickeln da oft einen krankhaften Nestbautrieb und der kann abartig teuer werden.
Ich kann jedenfalls nicht sagen, dass meine zwei Kinder finanziell groß was geändert hätten. Ich habe allerdings auch nichts für Nestbau verbraten und ein Auto war schon vorher da. Bisher deckt das Kindergeld alle Kosten. :D

Du lebst ja auch zu 4 auf weniger qm als mancher alleine...
Dazu verursachen Kinder wenn keine Kosten dann doch halt weniger Einkommen. Ihr arbeitet beide halbtags. Wenn ich halbtags arbeiten würde gehen halt mal ca 2500 netto im Monat flöten. Das sind ja auch „Kosten

Flyinglosi
2021-12-28, 17:06:36
Ohne Kinder kann/will man beruflich auch einfach „härter ans Limit“ gehen und folglich mehr Einkommen generieren. Bevor meine Tochter zur Welt kam hab ich quasi mein gesamtes „produktives Potential“ auf meinen jeweiligen Job fokussiert und war damit finanziell auch recht erfolgreich.

Aber mit Kind gehen eben temporär viele Freiheiten (und folglich unter anderem Freizeit zur Regeneration verloren). Selbst wenn man die typische Verlagerung von Prioritäten beiseite lässt, ist man eben plötzlich kein einsamer Söldner mehr, der was auch immer, wann auch immer erledigen kann, ohne sich nach irgendjemanden richten zu müssen. Von Pflegeurlaub und Co. mal ganz zu schweigen.

deepmac
2021-12-28, 17:10:43
Am Besten auf seiner Website selber lesen (frugalisten . de)

- er hat keine 1200 netto
- er hat das Geld nicht auf seinem Konto, sondern es ist angelegt
1200 sparrate monatlich meine ich und er sagt im Interview er hätte einen hohen chashanteil.

Semmel
2021-12-28, 17:15:25
Ich würde ja behaupten, das Teure an den Kindern ist der Verdienstentgang. 2x40h arbeiten als Paar ist damit einige Zeit unrealistisch. Und wenn man das doch schafft: Hurra, man hat die Kindheit seiner Bälger verpennt in Zeichen der Rente mit 40.

Zu den Nudeln: Noch billiger als selbstgemachte Nudeln (ist die Herstellung dann eigentlich auch Arbeitszeit?) sind geschnorrte oder geklaute Nudeln.

Du lebst ja auch zu 4 auf weniger qm als mancher alleine...
Dazu verursachen Kinder wenn keine Kosten dann doch halt weniger Einkommen. Ihr arbeitet beide halbtags. Wenn ich halbtags arbeiten würde gehen halt mal ca 2500 netto im Monat flöten. Das sind ja auch „Kosten


Die Kinder haben an unserer Arbeitszeit nichts geändert. Wir hatten schon vor den Kindern nur Teilzeit und das lief unverändert weiter.
Einzige Ausnahme war die bezahlte Elternzeit (Elterngeld), die haben wir mitgenommen. Sonst gab es keinen Verdienstausfall durch die Kinder.
Der Verdienst ist mit dem Kindergeld/Kinderfreibetrag sogar leicht gestiegen. :freak:

Schiller
2021-12-28, 17:40:09
Du hast erstmal nur ne Fragestellung kreiert und (noch) keine Theorie formuliert die diese beantworten könnte. So wie ich mich grad frage, welche Sinn es hat Auswirkungen eines praktisch nicht erreichbaren Zustands zu postulieren und die vermeintlichen, nicht evaluierten Erkenntnisse auf andere Szenarien anzuwenden. Klingt für mich eher nach Beschäftigungstherapie.
Dann ist jegliches theoretisches Modell innerhalb der Wissenschaft reine Beschäftigungstherapie. Hier mal die Definition für Soziologie:

Soziologen und Soziologinnen untersuchen mittels empirischer und theoretischer Forschung soziales Verhalten, das heißt die Voraussetzungen, Abläufe und Folgen des Zusammenlebens von Menschen.

Ich hatte nicht gesagt, dass ich diese Theorie aufstellen will. Dafür gibt es Leute, die so etwas hauptberuflich machen: Soziologen, Volkswirtschaftler etc.

Mich würde lediglich das Ergebnis solch eines theoretischen Modells interessieren. That's it.

Flyinglosi
2021-12-28, 17:54:23
Dann ist jegliches theoretisches Modell innerhalb der Wissenschaft reine Beschäftigungstherapie. Hier mal die Definition für Soziologie.
Mal abgesehen davon, dass Soziologie die Voraussetzungen für wissenschaftliches Arbeiten ohnehin nicht eindeutig erfüllt: Man erstellt Modelle in der Regel um das Verhalten real existierender Systeme zu beschreiben/vorherzusagen. Einerseits, weil selbige sonst keinerlei Zweck erfüllen, aber eben auch um sie (irgendwann) evaluieren zu können.

Welchen Sinn hätte es, ein Modell für ein fiktives (nicht realisierbares) System zu erstellen und die Erkenntnisse daraus auf einen anderen Sachverhalt anzuwenden, wenn nichts davon validiert ist.

edit: Aber interessieren kann dich das Ergebnis natürlich trotzdem ;)

Shink
2021-12-28, 18:12:57
Am Besten auf seiner Website selber lesen (frugalisten . de)

- er hat keine 1200 netto
- er hat das Geld nicht auf seinem Konto, sondern es ist angelegt
Täusch ich mich, oder tut er so, als gäbe es keine Inflation? (Kalkulatorische Ausgaben sind konstant)

Jedenfalls hat er natürlich Recht: Wenn man wenig ausgibt, hat man dann... etwas. In seinem Fall angelegtes Geld. Könnte auch z.B. eine selbst bewohnte Immobilie sein - die haben aus Gründen lächerlich an Wert zugelegt aber das ist natürlich "Glück", genau wie bei vielen anderen Anlagearten auch.
Hauptkritikpunkt dafür scheint mir hier zu sein, dass das altmodisch ist. Viel mehr Nachteile fallen mir nicht ein.

Schiller
2021-12-28, 18:22:32
Mal abgesehen davon, dass Soziologie die Voraussetzungen für wissenschaftliches Arbeiten ohnehin nicht eindeutig erfüllt: Man erstellt Modelle in der Regel um das Verhalten real existierender Systeme zu beschreiben/vorherzusagen. Einerseits, weil selbige sonst keinerlei Zweck erfüllen, aber eben auch um sie (irgendwann) evaluieren zu können.

Welchen Sinn hätte es, ein Modell für ein fiktives (nicht realisierbares) System zu erstellen und die Erkenntnisse daraus auf einen anderen Sachverhalt anzuwenden, wenn nichts davon validiert ist.

edit: Aber interessieren kann dich das Ergebnis natürlich trotzdem ;)
Man kann Erkenntnisse isoliert validieren, wenn man die Erwartung aufgrund des theoretischen Modells hat, dass das Ergebnis praxistauglich ist. Dafür sind theoretische Modelle da, der Ursprung von jedem Plan.

Flyinglosi
2021-12-28, 18:26:43
Man kann Erkenntnisse isoliert validieren, wenn man die Erwartung aufgrund des theoretischen Modells hat, dass das Ergebnis praxistauglich ist. Dafür sind theoretische Modelle da, der Ursprung von jedem Plan.
Ich verstehe den ersten Satz weder für sich, noch im Kontext in dem wir uns grad befinden. Da es aber ohnehin schon stark ins OT geht, geb ich einfach mal Ruhe.

vinacis_vivids
2021-12-28, 18:37:49
Also der Kerl sieht bissel dünn und abgemagert aus.
Schon in den 30er Jahren mit vielen Falten im Gesicht.

Das kommt wohl von qualitativ schlechter Ernährung und zuviel Energieverbrauch im Hirn.

Was seine 180.000€ angeht ist natürlich ne super Leistung auf finanzieller haben Seite.

Der Umzug, Auto und Mehrkosten durch Kind und Frau schlägt eine deutliche finanzielle Delle ein.


Allerdings sind seine Einschränkungen in meinen Augen auch eine Einschränkung in der Lebensqualität und Freiheit.
Kein Auslandsurlaub, kein Essen im Restaurant und keine Hobbys.
Das ist nicht das, was ich mir unter Leben vorstelle.

Lethargica
2021-12-28, 19:23:15
Naja, dem gegenüber steht ne große Gruppe, die sich auf 35+ Jahre für Eigenheim und den restlichen Luxus verschuldet, unter der Annahme, dass der Zins niedrig bleibt und sie bis zur Rente Gesundheit und Motivation für den entsprechenden Job erhalten können.

Und das, obwohl ich in meinen 35 Lebensjahren schon so manche Veränderung der Umstände erlebt habe, die so vorab allesamt für den Normalo nicht vorstellbar waren.

So gesehen steht der Frugalist da weit besser da, weil er nicht schon vorab alle gröberen Korrekturmöglichkeiten aufgibt. Allerdings ist dieses Lebensmodel in sich doch paradox. Wer von 25 bis 40 jede mögliche Minute atbeitet um Vermögen anzuhäufen, wird wohl kaum danach streben mit 40 plötzlich auf der faulen Haut zu liegen. Und wenn man sowieso gerne arbeitet, kann man doch auch mit 40+ damit Einkommen lukrieren.

Wieso entweder oder? Frugalist und Häuslebauer scheint sich doch gar nicht auszuschließen (klar, man sollte dann keine 35 Jahe am Kredit zahlen).

Würde ich heute mit 36 mein Häusle verkaufen (sollte so 800k€ bringen) wär das ne ordentliche Rendite gewesen. Das Geld gut angelegt, sollte auch für etwas mehr als Studentenniveau reichen.

Wobei ich es eh irgendwie dämlich finde, als Frugalist zu studieren. Hätte man in der Zeit mal ordentlich gearbeitet (idealerweise irgendwoe in Schicht), hätte man in der Zeit schon die ersten 60-100k€ zusammen gehabt.

Ungard
2021-12-28, 19:39:28
Die Kinder haben an unserer Arbeitszeit nichts geändert. Wir hatten schon vor den Kindern nur Teilzeit und das lief unverändert weiter.
Einzige Ausnahme war die bezahlte Elternzeit (Elterngeld), die haben wir mitgenommen. Sonst gab es keinen Verdienstausfall durch die Kinder.
Der Verdienst ist mit dem Kindergeld/Kinderfreibetrag sogar leicht gestiegen. :freak:

Ok, dann theoretischer Verlust/Ausfall. Ohne Kinder geht halt mehr. Ohne Kinder wäre ich heute schon deutlich weiter was das berufliche und damit den Verdienst angeht. Ich habe da keine „Hard feelings“ wie der Ami sagt aber so ist es halt wenn man rein pragmatisch die Sache betrachtet. Ich würde es aber immer wieder so machen.
Wenn man natürlich eh nur 50% arbeitet dann ist das eben so.
Da verzichtet man aber halt auch auf jede Menge Geld. Natürlich für Freizeit.

Ungard
2021-12-28, 19:42:01
Wieso entweder oder? Frugalist und Häuslebauer scheint sich doch gar nicht auszuschließen (klar, man sollte dann keine 35 Jahe am Kredit zahlen).

Würde ich heute mit 36 mein Häusle verkaufen (sollte so 800k€ bringen) wär das ne ordentliche Rendite gewesen. Das Geld gut angelegt, sollte auch für etwas mehr als Studentenniveau reichen.

Wobei ich es eh irgendwie dämlich finde, als Frugalist zu studieren. Hätte man in der Zeit mal ordentlich gearbeitet (idealerweise irgendwoe in Schicht), hätte man in der Zeit schon die ersten 60-100k€ zusammen gehabt.

Studieren kann sich schon auszahlen. Am besten dual in einer IGM Firma. Da gibt es dann schon gutes Geld.
Ich mein ne Grundlage braucht man. Ausbildung geht sich kann aber in die Sackgasse führen. Und zur Ausbildung könnte man auch sagen: mach lieber irgendwo Schicht.
Kollege hier hat Winfo studiert dann nebenbei MBA gemacht heute mit 26 verdient er sechsstellig. Wie lange kann man Schicht kloppen? Was kommt danach ohne Grundlagen?

Unyu
2021-12-28, 19:45:31
Erst Frugalist machen, dann wenige Jahre später leben scheint mir nicht so verkehrt. Das Vermögen bleibt stehen, wird nur im schlimmsten Fall weniger ausgebaut. Die Rente ist damit gesichert. Immerhin! Denn gerade das ist das Hauptproblem in Gesellschaften mit einem staatlichen Zwangsrenten System.

Ansonsten sind ja die meisten sogenannten Frugalisten ohnehin Leute, die durch YouTube und Blogs Geld verdienen....

Ungard
2021-12-28, 19:52:08
Bekannter (Jurist) meinte mal: an den Ausgaben kann man gar nicht so schrauben. Hat er auch teilweise recht außer man ist jetzt vollkommen verplant hat 5 Handy Verträge, least sich dicke Autos usw.
Oft kann man optimieren, aber das sind dann im 100-200 Euro Bereich.

Dann doch lieber das Einkommen um 1000 Euro hoch schrauben, 500 weglegen, 500 „verballern“ und es geht einem deutlich besser als wenn man sich die 10 Euro für Netflix spart...
PS
Klar geht das nicht immer mit mehr verdienen aber viele versuchen es gar nicht

Sardaukar.nsn
2021-12-28, 20:24:09
Allerdings sind seine Einschränkungen in meinen Augen auch eine Einschränkung in der Lebensqualität und Freiheit.
Kein Auslandsurlaub, kein Essen im Restaurant und keine Hobbys.
Das ist nicht das, was ich mir unter Leben vorstelle.

Gerade in jungen Jahren sollte man doch das Leben in vollen Zügen genießen. Alter und Krankheiten kommen schon noch von alleine.

Ich habe ein paar Semester länger als die Regelstudienzeit studiert. Aber rückblickend war das Leben, lieben und Erfahrungen sammeln in der großen WG, die Festivals, die Loveparade in Berlin usw. vielleicht die spannendste Zeit meines Lebens. Wirtschaftlich sicher nicht optimale Jahre, da hätten man sicher auf den ein oder anderen lustigen Abend verzichten können, auch ein Semester schneller durchs Studium gekommen. Aber ist es das wert? Muss und kann ja zum Glück jeder für sich selbst entscheiden.

Semmel
2021-12-28, 20:30:41
Da verzichtet man aber halt auch auf jede Menge Geld. Natürlich für Freizeit.

Das ist doch das Grundkonzept und Ziel des Frugalismus. Auf Lebenszeit gesehen viel, viel, viel mehr Freizeit.

Zu mir, ich habe mit 16 mit einer Ausbildung angefangen zu arbeiten, später während dem Vollzeitberuf studiert. Es gab Zeiten, da hab ich 100h/Woche gebuckelt. Aber ich habe seitdem ich 16 bin, Geld weggelegt und mit 26, wo andere gerade mal mit dem Studium fertig sind und ins Arbeitsleben starten, hatte ich schon sechsstellige Ersparnisse.
Ich habe tatsächlich auch schon mit 16 mit einigen Konzepten des Frugalismus angefangen. War damals meine eigene Idee, das Wort Frugalismus gab es damals noch nicht. Und ich hatte damals schon den festen Plan, mit 30 in Rente zu gehen. Das war sehr ehrgeizig und hat natürlich nicht geklappt. :D
Aber ich habe mit 30 zumindest angefangen, meinen Lebensstandard zu steigern und meine Arbeitszeit massiv zu reduzieren. (andere Leute studieren bis 30, haben in der Zeit auch keinen nennenswerten Lebensstandard und stehen finanziell mit NICHTS da)

So zwischen 40 bis 45 will ich aber dann doch komplett aufhören mit der Arbeit. :)
Ich könnte rein finanziell jetzt auch schon aufhören, aber ich will diesen Schritt nicht zu voreilig machen. Man weiß ja auch nie, wie es mit dem Kapitalmarkt läuft.

Bekannter (Jurist) meinte mal: an den Ausgaben kann man gar nicht so schrauben. Hat er auch teilweise recht außer man ist jetzt vollkommen verplant hat 5 Handy Verträge, least sich dicke Autos usw.
Oft kann man optimieren, aber das sind dann im 100-200 Euro Bereich.

Dann doch lieber das Einkommen um 1000 Euro hoch schrauben, 500 weglegen, 500 „verballern“ und es geht einem deutlich besser als wenn man sich die 10 Euro für Netflix spart...


Totaler Bullshit. Es gibt genug Beweise, dass genau das sehr gut geht.
Netflix ist übrigens ein schönes Beispiel. Ich habe Netflix in UHD, aber ich zahle nur 2,xx € dafür im Monat. Ist ein Auslandstarif (VPN-Trick) kombiniert mit Account-Sharing.
Man kann sehr viel sparen, wenn man nur will. Wenn es im Discounter z.B. ein gutes Angebot für Nudeln gibt, dann ist es mir auch nicht zu blöd, einen ganzen Einkaufswagen nur mit Nudeln voll zu machen.

Für mein Empfinden habe ich heute genug Lebensstandard. Meine Ansprüche sind insgesamt sicher auch immer noch niedriger als beim Durchschnitt. :)

Ungard
2021-12-28, 20:43:06
Ja die 3 Euro die da da im Gegensatz zu mir sparst. Nach 100 Jahren immerhin 3600 Euro
Wie gesagt rede ich nicht von ich hab 5 Handy Tarife oder fahre Autos die ich mir gar leisten kann im Leasing. Klar kann man dann was sparen.
Ich rede von normalen Ausgaben und wenn man da 100 euro einspart was ist das großartig? Stark verzichten für ein paar Euro. Stattdessen könnte man eben eher die Einnahmen steigern.

@Weniger arbeiten
Klar ist das das Ziel von frugalisten. Nur oft halt so: ackern bis man nicht mehr muss.
Natürlich gibt es auch andere Modelle (aber nicht so präsent?)
Wer mit 16 schon an die Rente mit 30 denkt ist meiner Meinung auch nicht normal ;-) nicht negativ gemeint. Aber da haben die meisten wohl anderes im Kopf, mich eingeschlossen.

Für mich ist das ganze frugal Blabla auch eher so ein Mode Wort bzw Geschäft. „Einfach“ Einnahmen maximieren Ausgaben nicht ganz aus dem Ruder laufen lassen. Sich auch mal was gönnen. Geld weglegen.
Der Rest kommt schon. Ich leg jeden Monat 3000 Euro weg (inkl immo).
Mitte 40 ist die immo abgezahlt. bAv wächst jeden Monat. Private ebenso. Mit 50 könnte ich sich aufhören. Vielleicht mit 45. mir macht die Arbeit aber Spaß. Gerade im Homeoffice ist man sich sein eigener Herr.
Beförderung gerade erhalten. Weitere Fortbildung läuft an.
Ich sehe auch viel Sinn in meiner Arbeit (nein weder Arzt noch Krankenpfleger oder sowas) und von daher will ich auch her nichts reduzieren.
Klar könnte ich auch anderes in der Zeit machen nur ob es immer besser ist?
Wenn ich mal die Menschen anschaue, wie viele hocken abends 2-3h vor der Glotze? Da arbeite ich lieber, bringt mir mehr (Zeit mit den Kids tagsüber - bei trotzdem VZ)

vinacis_vivids
2021-12-28, 21:05:41
Das Konzept Rente mit 40 halte ich für völligen Unsinn.

Mit 40 sind viele geistig und körperlich schon langsam am Abbauen.
Dabei sinkt auch die Risikobereitschaft und bei Männern der Testosteronspiegel, Energielevel, Muskelmasse usw.
Gerade ab Mitte 30er hat man als Mann genug Skills und Erfahrung um sich überall durchzusetzen und auch viele neue Sachen auszuprobieren.

Mir wäre nach 3-6 Monaten dieser Lebensstil mit dem Preisvergleich bei Nudeln 0,70€ oder 1,29€ zu langweillig, einfach zu langweillig und sinnlos.

Der Frugalist im Artikel sieht aus wie ein akribischer Buchhalter, der zuviel denkt und zu wenig aus seinem Leben gemacht hat.

Was man ins Grab nimmt, sind die reichhaltigen Erinnerungen an ein ereignisreiches Leben.
Aber gut, wer bin ich schon um über andere zu Urteilen.

Jetzt wegen Corona und Winter bin ich ja selber ein bisschen Frugalist geworden (HomeOffice, wenig/keine Auslandsreisen, keine Festivals, keine Clubs, kein Vereinssport, kein Netflix, kein Auto, kein Alkohol, keine Zigaretten, kein/kaum Restaurant)

Also ich arbeite mit 40, 50, 60 auf jeden Fall weiter, einfach um geistig fit zu bleiben und soziale Kontakte zu halten bzw. aufzubauen.

Vielleicht auch noch mit 70.
Kennen einen Herren von 80 Jahren, der nach wie vor im Immobiliengeschäft arbeitet.
Den habe ich gefragt wieso er noch arbeitet und nicht in Rente ist: "Ich arbeite nicht für Geld, sondern weil ich es gerne mache."

Schiller
2021-12-28, 21:19:34
Das Konzept Rente mit 40 halte ich für völligen Unsinn.

Mit 40 sind viele geistig und körperlich schon langsam am Abbauen.
Dabei sinkt auch die Risikobereitschaft und bei Männern der Testosteronspiegel, Energielevel, Muskelmasse usw.
Gerade ab Mitte 30er hat man als Mann genug Skills und Erfahrung um sich überall durchzusetzen und auch viele neue Sachen auszuprobieren.

Mir wäre nach 3-6 Monaten dieser Lebensstil mit dem Preisvergleich bei Nudeln 0,70€ oder 1,29€ zu langweillig, einfach zu langweillig und sinnlos.

Der Frugalist im Artikel sieht aus wie ein akribischer Buchhalter, der zuviel denkt und zu wenig aus seinem Leben gemacht hat.

Was man ins Grab nimmt, sind die reichhaltigen Erinnerungen an ein ereignisreiches Leben.
Aber gut, wer bin ich schon um über andere zu Urteilen.

Jetzt wegen Corona und Winter bin ich ja selber ein bisschen Frugalist geworden (HomeOffice, wenig/keine Auslandsreisen, keine Festivals, keine Clubs, kein Vereinssport, kein Netflix, kein Auto, kein Alkohol, keine Zigaretten, kein/kaum Restaurant)

Also ich arbeite mit 40, 50, 60 auf jeden Fall weiter, einfach um geistig fit zu bleiben und soziale Kontakte zu halten bzw. aufzubauen.

Vielleicht auch noch mit 70.
Kennen einen Herren von 80 Jahren, der nach wie vor im Immobiliengeschäft arbeitet.
Den habe ich gefragt wieso er noch arbeitet und nicht in Rente ist: "Ich arbeite nicht für Geld, sondern weil ich es gerne mache."
Mit 40 am Abbauen, aber mit 35 auf dem Höhepunkt? :ugly:

Die Frage ist, ob man ab Alter x arbeiten MUSS oder WILL. Ich denke, kaum einer der "Frugalisten" will sich nach dem Erreichen des persönlichen Ziels einfach aufs Sofa setzen, die Glotze anmachen und auf den Tod warten - ohne finanzielle Sorgen natürlich.

Den meisten davon geht es um finanzielle Unabhängigkeit, also, dass man arbeiten kann, wenn man will, aber eben nicht muss, um (über)leben zu können. Also eine Art persönliches Grundeinkommen.

In diesem Zusammenhang finde ich das japanische "Ikigai (https://de.wikipedia.org/wiki/Ikigai)" interessant.

Arbeiten, um fit zu bleiben und etwas für die Gesellschaft zu tun.

https://www.deutschlandfunk.de/japan-altwerden-ist-arbeit-100.html

Schnäppchenjäger
2021-12-28, 21:29:42
Zu mir, ich habe mit 16 mit einer Ausbildung angefangen zu arbeiten, später während dem Vollzeitberuf studiert. Es gab Zeiten, da hab ich 100h/Woche gebuckelt. Aber ich habe seitdem ich 16 bin, Geld weggelegt und mit 26, wo andere gerade mal mit dem Studium fertig sind und ins Arbeitsleben starten, hatte ich schon sechsstellige ErsparnisseRede keinen Unsinn! ;D
Als ob man in den 10 Jahren mit 'nem mickrigen Gehalt so viel weglegen kann, dass daraus eine sechsstellige Summe wird.
Selbst ohne einzige Ausgabe ist es schon eine Leistung da etwas sechsstelliges anzusparen :wink:

Ungard
2021-12-28, 21:30:09
Naja

Japans Senioren arbeiten nicht nur länger, weil sie so gerne arbeiten, oder um eine Beschäftigung zu haben, sondern auch aus wirtschaftlicher Not. Nur zwei Drittel der Japaner gaben bei einer Umfrage an, von ihren Renten als Haupteinnahmequelle zu leben – der Rest hat hoffentlich andere private Bezüge oder muss eben arbeiten. Laut japanischem Arbeits- und Sozialministerium sind rund 40 Prozent der Rentner faktisch pleite und erfüllen alle Voraussetzungen, „seikatsu hogo“ – Unterstützung aus öffentlichen Mitteln zu beziehen.

So toll auch nicht.

Ungard
2021-12-28, 21:33:46
Rede keinen Unsinn! ;D
Als ob man in den 10 Jahren mit 'nem mickrigen Gehalt so viel weglegen kann, dass daraus eine sechsstellige Summe wird.
Selbst ohne einzige Ausgabe ist es schon eine Leistung da etwas sechsstelliges anzusparen :wink:

100.000/7/12 (Ausbildung mal außen vor) = 1200 pro Monat sparen. Mit Ausbildung noch weniger. Also ich hätte damals schon so 300-400 pro Monat weglegen können. Hab’s aber lieber in Spaß investiert. Bleiben dann so 1000 Euro. Wenn man als Beispiel daheim wohnt und ne gute Firma hat geht das schon. Wenn dann noch die Aktien oder ETF steigen.
Glaube nicht dass Semmel lügt.
Der Knackpunkt ist halt so früh damit anzufangen. Die meisten haben mit 16 oder auch Anfang 20 halt noch anderes im Sinn.

Lethargica
2021-12-28, 22:16:13
Rede keinen Unsinn! ;D
Als ob man in den 10 Jahren mit 'nem mickrigen Gehalt so viel weglegen kann, dass daraus eine sechsstellige Summe wird.
Selbst ohne einzige Ausgabe ist es schon eine Leistung da etwas sechsstelliges anzusparen :wink:

Wo nimmst du das mickrige Gehalt her?

Mit 26 war ich z.B. schon das erste mal Papa und wir haben gerade mit dem Bauen angefangen. EK allein von meiner Seite waren etwa 140k€.

Swissr
2021-12-28, 22:43:59
Muss zugeben, kann auch weder Semmels, noch deine Zahl nachvollziehen, zumindest nicht mit reinem Selbstsparen. Da sollten zumindest ordentliche Schenkungen o.ä. dabei gewesen sein..?

large molecule
2021-12-28, 22:55:17
Für ein anonymes Computer Forum halten sich die genannten Gehälter doch noch sehr im Rahmen;D

Schiller
2021-12-28, 23:08:22
Für ein anonymes Computer Forum halten sich die genannten Gehälter doch noch sehr im Rahmen;D
Das oberste Prozent ist hier: https://www.reddit.com/r/Finanzen/

Ungard
2021-12-28, 23:16:20
Muss zugeben, kann auch weder Semmels, noch deine Zahl nachvollziehen, zumindest nicht mit reinem Selbstsparen. Da sollten zumindest ordentliche Schenkungen o.ä. dabei gewesen sein..?

Also Semmels 6 stellig nach 10 Jahren ist doch „einfach“
Wenn man 500 Euro /m zurücklegt bei 6% sind das schon knapp 80.000 nach 10 Jahren. Wenn man in einer IGM Bude lernt kann man easy 500 zurücklegen. Als ausgelernter dann je nachdem auch das doppelte.
Wenn man halt wie Semmel keine großen Ansprüche hat.

Swissr
2021-12-28, 23:54:19
Zeitraum 10 Jahre, wovon die ersten 3-3.5 Jahre Ausbildungszeit waren. Glaube kaum dass da ein riesiges Sparpotential war. Heisst dass ich mir da evtl. 10k statt 20-25k über den Zeitraum vorstellen konnte. Verbleiben 90k über max 7 Jahre: Das wären dann um die 1000 Eur pro Monat gewesen.

Kein Auto? Keinen Führerschein mit 1-2k Euro machen müssen? Keine Miete zahlen müssen? Möbel?

Bitte nicht falsch verstehen, das soll kein Angriff sein, ich sage nur dass ICH es nicht nachvollziehen kann, gerade für diesen Lebenszeitraum :-)

Ungard
2021-12-29, 00:00:08
Kommt halt aufs Elternhaus an. Eltern H4 Empfänger wo man von Lohn noch was abdrücken darf? Oder eher Mittelklasse wo man noch das Kindergeld ausbezahlt bekommen hat und Opa den Führerschein spendiert?
Also ich würde sagen ich war so Mittelklasse, Kindergeld hab ich nicht bekommen das ging für Kost und Logis drauf aber sonst konnte ich halt gratis wohnen und essen und Führerschein gab es bezahlt und erste Ausstattung für die Bude ebenso.
Wie gesagt da konnte ich schon 400 zurücklegen als Azubi. Was ich nicht getan habe ;-)
Heute bekommt ein Azubi hier im 1 LJ über 1000 brutto das sind knapp 800 Euro. Plus Sonderzahlungen. Also in dem Fall mit daheim leben kann man sicher einfach 500 weglegen.
Ausgelernt dürfte man so 2000 netto haben. Bude was zu essen usw dann bleiben auch 1000 über. Auto braucht man ggf nicht zwingend.
Machbar ist es bestimmt. Vorstellen kann ich mir es auch.
Man muss halt nur so drauf sein und wie gesagt da seh ich eher den Knackpunkt

Swissr
2021-12-29, 00:11:54
Aber wir reden ja nicht von heute sondern von damals(tm).

Ich schätze Semmel und mich ähnlich alt (Ende 30 bis Anfang 40) ein.

Mein Lohn damals in der Ausbildung: 850 DM/450 Euro netto.
Lohn nach Ausbildung und auch befreundeten IGMlern: 1100 - 1300 netto. Das steigerte sich natürlich in den nächsten Jahren aber 100k in den ersten 10 Jahren inkl. Ausbildung zu sparen wäre maximal dann möglich gewesen, hätte man in der restlichen Zeit eine Stopfgans aus mir gemacht.

Ungard
2021-12-29, 00:17:20
Sparen beinhaltet ja auch die Möglichkeit zu investieren. Wenn das gut lief braucht es deutlich weniger.

Swissr
2021-12-29, 00:28:04
Das ist völlig klar. Wenn man während/nach der DotCom Blase rechtzeitig den Absprung geschafft hat und/oder nach dem damaligen Gemetzel in ein paar Perlen investiert hat, dann konnte man sicher guten Gewinn machen.

Das hat dann aber deutlich weniger mit "Geld weggelegt" zu tun, sondern kam wohl zum größten Teil aus glücklichen Investitionen.

BlacKi
2021-12-29, 00:45:42
aber 100k in den ersten 10 Jahren inkl. Ausbildung zu sparen wäre maximal dann möglich gewesen, hätte man in der restlichen Zeit eine Stopfgans aus mir gemacht.
manche leben noch bei mama, oder mit dem genauso gut verdienenden partner (m/w/d) zusammen.;)



oder eben die 30m² wohnung im nirgendwo. 30m² würden mir aber nicht ganz reichen. bin halt verwöhnt.

Semmel
2021-12-29, 06:47:52
Muss zugeben, kann auch weder Semmels, noch deine Zahl nachvollziehen, zumindest nicht mit reinem Selbstsparen. Da sollten zumindest ordentliche Schenkungen o.ä. dabei gewesen sein..?

Geschenkt gab es vielleicht mal 50 € zum Geburtstag von der Oma. Sonst nichts.

Das ist völlig klar. Wenn man während/nach der DotCom Blase rechtzeitig den Absprung geschafft hat und/oder nach dem damaligen Gemetzel in ein paar Perlen investiert hat, dann konnte man sicher guten Gewinn machen.

Das war auch nicht entscheidend, zumindest nicht die ersten 10 Jahre. Damals habe ich noch in Sparverträge, Sparbriefe, Fondssparen, Tagesgeld usw. investiert. Damals gab es für sowas ja noch leichte 5-6 % Zinsen, was mir gereicht hat. Den Zinseszinseffekt alleine dadurch darf man allerdings auch nicht unterschätzen.

Kommt halt aufs Elternhaus an. Eltern H4 Empfänger wo man von Lohn noch was abdrücken darf? Oder eher Mittelklasse wo man noch das Kindergeld ausbezahlt bekommen hat und Opa den Führerschein spendiert?
Also ich würde sagen ich war so Mittelklasse, Kindergeld hab ich nicht bekommen das ging für Kost und Logis drauf aber sonst konnte ich halt gratis wohnen und essen und Führerschein gab es bezahlt und erste Ausstattung für die Bude ebenso.
Wie gesagt da konnte ich schon 400 zurücklegen als Azubi. Was ich nicht getan habe ;-)
Heute bekommt ein Azubi hier im 1 LJ über 1000 brutto das sind knapp 800 Euro. Plus Sonderzahlungen. Also in dem Fall mit daheim leben kann man sicher einfach 500 weglegen.
Ausgelernt dürfte man so 2000 netto haben. Bude was zu essen usw dann bleiben auch 1000 über. Auto braucht man ggf nicht zwingend.
Machbar ist es bestimmt. Vorstellen kann ich mir es auch.
Man muss halt nur so drauf sein und wie gesagt da seh ich eher den Knackpunkt

Grob so ähnlich kommt's hin. Hab noch nie gehört, dass man Kindergeld von den Eltern bekommt, aber davon abgesehen hab ich natürlich lange bei den Eltern gewohnt, bis 23. Versorgt habe ich mich selbst, aber alleine das Mietersparnis war schon riesig. Auch davon abgesehen habe ich so gut wie nichts ausgegeben. Kein Urlaub, nichts. Habe eben ein typisches Nerdleben geführt. :D
Ein Auto hatte ich sehr lange auch nicht. Das kam erst mit 28 und das auch nur auf Druck meiner damaligen Frau (heutige Ex-Frau). Die hat mich allgemein finanziell etwas zurückgeworfen. Mit ihr kamen die ersten Jahre mit negativer Sparquote. :ugly:
Und ihr Nestbaustrieb war am Ende auch der Trennungsgrund, weil ich ihren überteuerten Hausbauwunsch nicht mitmachen wollte.

herb
2021-12-29, 07:33:34
So viele verpasste Erlebnisse. So viel verpasstes Leben. Am Ende, wenn der Schnitter kommt, bereut man eh nur die Dinge, die man nicht getan hat.
Absolut nicht mein Ding. Phantastisch Essen gehen mit Freunden, eine Woche Macao zocken bis zum Unfallen, Surfen in Südafrika, den Tongariro Crossing bei knallender Sonne, das sind Dinge, die hinterlassen Eindrücke von denen man noch bis zum Ende zehren kann.
Daheim hocken und Ausgaben optimieren eher nicht.

Semmel
2021-12-29, 07:49:43
So viele verpasste Erlebnisse. So viel verpasstes Leben.

Das ist die typische Anmaßung, die kommt, um einen verschwenderischen Lebensstil zu rechtfertigen. Du hast keine Ahnung von meinen Erlebnissen und meinem Leben.

eine Woche Macao zocken bis zum Unfallen, Surfen in Südafrika, den Tongariro Crossing bei knallender Sonne

Die Realität der meisten in dem Alter sah damals eher so aus, sich am Ballermann volllaufen zu lassen.
Von den Eindrücken können sie nicht mal zehren wegen Blackout. :D

00-Schneider
2021-12-29, 09:52:11
Das ist die typische Anmaßung, die kommt, um einen verschwenderischen Lebensstil zu rechtfertigen. Du hast keine Ahnung von meinen Erlebnissen und meinem Leben.


Jep. Manche Menschen erfreuen sich eher daran, dass sich die erste Ziffer beim Kontostand ändert, als irgendwelche Schicki-Micki Urlaube zu machen.

herb
2021-12-29, 10:03:37
Die Realität der meisten in dem Alter sah damals eher so aus, sich am Ballermann volllaufen zu lassen.
Von den Eindrücken können sie nicht mal zehren wegen Blackout. :D
Naja, solche Aussagen kommen meiner Erfahrung nach eher von Leuten, die ihr Weltbild aus dem TV beziehen.

Lethargica
2021-12-29, 10:12:42
Jep. Manche Menschen erfreuen sich eher daran, dass sich die erste Ziffer beim Kontostand ändert, als irgendwelche Schicki-Micki Urlaube zu machen.

Und schlussendlich ist es doch völlig egal woran man sich erfreut.

Ich kenne Menschen die ägern sich über verpasste Erlebnisse in jungen Jahren, genauso wie ich Menschen kenne, die sich heute ärgern mit 2 Kindern kein Haus/Wohnung zu besitzen, weil sie früher auf großem Fuß gelebt haben. Wird wohl immer beide Fälle geben.

@ Swissr
mein erstes Jahr als Facharbeiter war 2006, da kam ich auf 41.500€ Brutto/Anno, das sollten Netto so um die 24-25k€ gewesen sein. Sparrate lag da so um die 70% (Leben konnte ich da eigentlich fast schon allein von meinem 400€ Nebenjob).

15t€ bis später 20t€ im Jahr zu sparen war daher nicht wirklich ein Problem.

Gandharva
2021-12-29, 10:14:40
Hauptkritikpunkt dafür scheint mir hier zu sein, dass das altmodisch ist. Viel mehr Nachteile fallen mir nicht ein.
Immobilien? Die sind einfach nur teuer. Auch wenn man sie besitzt. Mit Altmodisch hat das nichts zu tun.

xcv
2021-12-29, 10:56:40
Würde mir hier mehr Toleranz für unterschiedliche Lebensentwürfe wünschen.
Jemand spart 70 % seines Einkommens und geht Containern? Fein.
Ein anderer gibt alles aus für Urlaub, Autos, Essen? Wieso nicht.
Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse.

Joe
2021-12-29, 11:03:40
Finde die "Rente mit 40" Idee super. Hab ich auch als Ziel aber halt ein sehr viel lockereres Ziel. Mein eigentliches Ziel ist eine Inflationsbereinigte Geldmenge, die ich irgendwann in den nächsten 10 Jahren erreichen werde und wenns nicht mit 40 ist, dann halt mit 43 oder 45 oder 48. Aber einen gewissen Lebensstandard zu sichern ist mir persönlich wichtiger als ein paar Jahre mehr oder weniger arbeiten.

Mag bei mir aber auch ein Sonderfall sein, weil mir mein Job generell Spaß macht und ich eh nicht mehr als 25 Stunden pro Woche mache, Tendenz fallend.

herb
2021-12-29, 11:03:55
Würde mir hier mehr Toleranz für unterschiedliche Lebensentwürfe wünschen.
Jemand spart 70 % seines Einkommens und geht Containern? Fein.
Ein anderer gibt alles aus für Urlaub, Autos, Essen? Wieso nicht.
Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse.
Ist doch noch alles ganz zivilisiert hier.
Natürlich kann jeder hier tun und lassen was er mag. Wäre ja auch langweilig, wenn alle die gleichen Ansichten hätten.

Gandharva
2021-12-29, 11:05:16
Würde mir hier mehr Toleranz für unterschiedliche Lebensentwürfe wünschen.
Jemand spart 70 % seines Einkommens und geht Containern? Fein.
Ein anderer gibt alles aus für Urlaub, Autos, Essen? Wieso nicht.
Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse.
Man muss nicht immer Toleranz gegenüber Allem und Jedem haben.

Der Typ dachte einfach nur er ist schlauer als Andere und ist jetzt vom Leben eingeholt worden.

Semmel
2021-12-29, 12:14:19
Naja, solche Aussagen kommen meiner Erfahrung nach eher von Leuten, die ihr Weltbild aus dem TV beziehen.

Was ist denn bei deutschen Urlaubern beliebter? Mallorca oder Macao? ;)

maximum
2021-12-29, 12:15:26
Man muss nicht immer Toleranz gegenüber Allem und Jedem haben.

Der Typ dachte einfach nur er ist schlauer als Andere und ist jetzt vom Leben eingeholt worden.

Er spart doch aber weiter und schiebt das Ziel nur nach hinten. Ich meine sie kaufen sich jetzt das erste Auto, einen 20 Jahre(!) alten Kastenwagen. Zusammen sind sie auch schon lange und Kinder waren auch angedacht. Und er ging ja eigentlich die letzten Jahre nie Vollzeit arbeiten und sie sind ganz schön rumgetingelt, mal hier mal dort (im Ausland) gewohnt. Nachzulesen in seiner Bio:
https://frugalisten.de/biografie-meine-geschichte-ersparnisse/

Semmel
2021-12-29, 12:15:31
Der Typ dachte einfach nur er ist schlauer als Andere und ist jetzt vom Leben eingeholt worden.

Hast du den Artikel überhaupt gelesen?
Seine Sparquote hat sich etwas verringert, das ist alles.

Schnäppchenjäger
2021-12-29, 12:16:03
Wo nimmst du das mickrige Gehalt her?

Mit 26 war ich z.B. schon das erste mal Papa und wir haben gerade mit dem Bauen angefangen. EK allein von meiner Seite waren etwa 140k€.Weil er behauptet, dass er mit 16 angefangen hat zu arbeiten?? Und nach 10 Jahren 100k(!) angespart hat? Was verdient man denn da so ? Als Ungelernter ;)

Mir egal ob er währenddessen noch mal studiert hat oder dieses oder jenes gelernt hat. Nie und nimmer kann er so viel alleine ansparen.
Ich denke auch nicht, dass er während dieser ganzen Zeit keine Miete zahlen musste.
Sorry aber der Post riecht streng nach Übertreibung.
[...]
Muss zugeben, kann auch weder Semmels, noch deine Zahl nachvollziehen, zumindest nicht mit reinem Selbstsparen. Da sollten zumindest ordentliche Schenkungen o.ä. dabei gewesen sein..?Genau meine Rede! Das ist ja der Knackpunkt. Ich denke nicht, dass der das mit Selbstsparen so hinbekommen hat wie er das schreibt.
Ein Auto hatte ich sehr lange auch nicht. Das kam erst mit 28 und das auch nur auf Druck meiner damaligen Frau (heutige Ex-Frau). Die hat mich allgemein finanziell etwas zurückgeworfen. Mit ihr kamen die ersten Jahre mit negativer Sparquote. :ugly:
Und ihr Nestbaustrieb war am Ende auch der Trennungsgrund, weil ich ihren überteuerten Hausbauwunsch nicht mitmachen wollte.Das hier wiederum macht total Sinn :freak:

xcv
2021-12-29, 12:18:20
Man muss nicht immer Toleranz gegenüber Allem und Jedem haben.

Der Typ dachte einfach nur er ist schlauer als Andere und ist jetzt vom Leben eingeholt worden.

Sehe es eher so: Er hat sich ein Ziel gesteckt, die Umstände haben sich geändert, er hat das Ziel neu definiert.
Was genau stört dich denn daran?

Troyan
2021-12-29, 12:51:26
Immobilien? Die sind einfach nur teuer. Auch wenn man sie besitzt. Mit Altmodisch hat das nichts zu tun.

Auch nur in Deutschland. In anderen Ländern, wo Mietgesetze nicht gegen Vermieter sind, ist Wohneigentum viel günstiger.

Deswegen steigen auch die Immobilienpreise in Deutschland massiv. Mietwohnungen zu bauen, macht überhaupt keinen Sinn.

24p
2021-12-29, 13:29:45
Auch nur in Deutschland. In anderen Ländern, wo Mietgesetze nicht gegen Vermieter sind, ist Wohneigentum viel günstiger.

Deswegen steigen auch die Immobilienpreise in Deutschland massiv. Mietwohnungen zu bauen, macht überhaupt keinen Sinn.

Und wo soll das sein?

deepmac
2021-12-29, 18:19:21
Was mich an vielen Frugalisten stört ist, dass sie suggerieren, man könne mit ein bissl Wasser sparen und nudeln billigeinkauf stramm direkt zu einer Million durchmarschieren:rolleyes:

Aber oft werden die wichtigen Brocken ausser acht gelassen, hätte man das ziel mit der Partnerin, kriegt die Tochter halt kein Reitunterricht und auch das Auto kann angezweifelt werden.
Muss der Nahverkehr herhalten.

Wohnen ist der 2. grosse Block, hier im Nachbarhaus nutzt zb. eine Familie das wohnzimmer als schlafzimmer, und das kind hat noch ein kleines zimmer.

Küche ist halt so als Ecke.

Wäre mir nix , aber die kommen dann natürlich schneller voran.

Flyinglosi
2021-12-29, 18:25:54
Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass Frugalisten diesen Lebensstil bzw. Konsum auf die Optimierung kleiner Ausgaben reduzieren. Aber es ist schon spannend, wir sehr diese Art zu leben manche fast schon anwidert. Hat das eventuell damit zu tun, dass man zwar "jederzeit" aus dem Frugalismus aussteigen kann, aber es ungekehrt nicht klappt, ab einem gewissen Alter noch Frugalist zu werden (quasi ne verpasste Chance).

In meinem realen Umfeld merk ich das ja auch im kleinen, wenn die Männer ab 50 einem automatisch für faul erklären, wenn man erklärt, die großen Ausgaben bereits erledigt und bezahlt zu haben und deswegen nen Gang zurück schaltet.

large molecule
2021-12-29, 18:29:07
Ein Mal fast abkrazen (egal, ob man selbst oder jemand nahestehendes), dann hat sich die Flause mit der Selbstkasteiung eh erledigt (:

deepmac
2021-12-29, 18:31:34
Ich hab ua. Nestleaktien und will natürlich, dass die Leute Marken kaufen:biggrin:

Oid
2021-12-29, 18:38:32
Was mich an vielen Frugalisten stört ist, dass sie suggerieren, man könne mit ein bissl Wasser sparen und nudeln billigeinkauf stramm direkt zu einer Million durchmarschieren:rolleyes:

So einfach ist es natürlich nicht. Aber ich denke schon, dass man auch ohne große Einschränkungen einiges zurücklegen kann, wenn man sich nur halbwegs bewusst mit dem Thema Geld befasst.

Viele konsumieren wahrscheinlich einfach eher gedankenlos vor sich hin und beherzigen noch nicht mal die absoluten Basics wie monatliche Ausgaben im Überblick behalten und Verbrauchsgegenstände aufstocken, wenn sie im Angebot sind. Dann sind wie von Zauberhand die Ausgaben immer fast so groß wie die Einnahmen :D

Wie gesagt: Von Frugalisten kann man sich ein paar Dinge abschauen, auch wenn ich von der Idee insgesamt nicht sehr viel halte.

Flyinglosi
2021-12-29, 18:46:48
Ein Mal fast abkrazen (egal, ob man selbst oder jemand nahestehendes), dann hat sich die Flause mit der Selbstkasteiung eh erledigt (:

Stimmt, wenn man sich der Endlichkeit des Lebens mal so richtig bewusst wird, erscheint nichts schöner als 40h die Woche bis 65 an andere abzutreten :D

maximum
2021-12-29, 18:51:14
Stimmt, wenn man sich der Endlichkeit des Lebens mal so richtig bewusst wird, erscheint nichts schöner als 40h die Woche bis 65 an andere abzutreten :D

bis 67 :rolleyes:

Flyinglosi
2021-12-29, 18:52:11
bis 67 :rolleyes:
Noch geiler :)

Lyka
2021-12-29, 18:52:58
und noch schön konsumieren, am besten Sachen kaufen, die man nie nutzt ^^

pest
2021-12-29, 19:23:32
Als ich einmal aus 10.000€ durch zocken 100.000€ gemacht habe, habe ich mit dem klassischen "sparen" aufgehört. Und 100.000€ sind gar nix aber man braucht als normale Durschnittsfamilie ne Ewigkeit dafür.

Ungard
2021-12-29, 19:25:04
Gibt ja scheinbar nur zwei extreme, der eine der dumm konsumiert bis zum umfallen und dafür Kredite noch und nöcher aufnimmt, 5 handyverträger, Autos leasen Urlaube finanzieren usw und der frugalist der 5h am Tag schaut welche Nudeln denn jetzt pro Gramm am günstigsten sind und Urlaub maximal im Dorf nebenan macht.
Das beste liegt wohl irgendwo dazwischen.
Und wie gesagt Einnahmen optimieren. Dann leistet man sich den Urlaub, das Auto das Handy usw (im Rahmen!) und legt trotzdem genug zurück. Vielleicht nicht für die Rente mit 40 aber so dass man ab 50 kürzer treten kann. Oder halt auch normal weiter macht wenn die Arbeit Spaß macht.

Lethargica
2021-12-29, 20:05:52
Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass Frugalisten diesen Lebensstil bzw. Konsum auf die Optimierung kleiner Ausgaben reduzieren. Aber es ist schon spannend, wir sehr diese Art zu leben manche fast schon anwidert. Hat das eventuell damit zu tun, dass man zwar "jederzeit" aus dem Frugalismus aussteigen kann, aber es ungekehrt nicht klappt, ab einem gewissen Alter noch Frugalist zu werden (quasi ne verpasste Chance).

In meinem realen Umfeld merk ich das ja auch im kleinen, wenn die Männer ab 50 einem automatisch für faul erklären, wenn man erklärt, die großen Ausgaben bereits erledigt und bezahlt zu haben und deswegen nen Gang zurück schaltet.

Das war z.B. auch ein "Luxus" den ich mir jetzt mit 36 leisten konnte, weil ich immer bewusst konsumiert (und früher auch viel mehr gearbeitet) habe.

Nach 18 Jahren in einer IGM Bude (Teamleiter IH) den Job gekündigt und was neues mit 20t€/Jahr weniger angefangen, einfach weil ich Lust auf was Neues hatte und es mir trotz Haus und Kinder leisten konnte.

Semmel
2021-12-29, 20:10:54
Ein Mal fast abkrazen (egal, ob man selbst oder jemand nahestehendes), dann hat sich die Flause mit der Selbstkasteiung eh erledigt (:

Wer Frugalismus als Selbstkasteiung versteht, der hat das Konzept nicht verstanden. Das ist in etwa so, als würdest ein Raucher dem Nichtraucher vorwerfen, Selbstkasteiung zu betreiben oder nicht gelebt zu haben. Aber der Nichtraucher braucht eben keine Zigaretten. Konsum ist bei vielen genauso eine Sucht und gehört zum System. Genauso die Unfähigkeit vieler, nicht mit Geld umgehen zu können. Der Staat bzw. die Wirtschaft hat kein Interesse an freien Bürgern, sondern an abhängigen Lohnsklaven.

Aber es ist schon spannend, wir sehr diese Art zu leben manche fast schon anwidert. Hat das eventuell damit zu tun, dass man zwar "jederzeit" aus dem Frugalismus aussteigen kann, aber es ungekehrt nicht klappt, ab einem gewissen Alter noch Frugalist zu werden (quasi ne verpasste Chance).

So ist es.
Und die Reaktionen darauf laufen immer nach dem gleichen Schema ab.
1. "Aber das funktioniert doch garnicht!"
2. "Aber dann hat man doch nicht gelebt!"

wandermann
2021-12-29, 20:15:30
Aber es ist schon spannend, wir sehr diese Art zu leben manche fast schon anwidert. Hat das eventuell damit zu tun, dass man zwar "jederzeit" aus dem Frugalismus aussteigen kann, aber es ungekehrt nicht klappt, ab einem gewissen Alter noch Frugalist zu werden (quasi ne verpasste Chance).man kann das nicht logisch begründen, das ist eine Charaktersache, oft vererbt. Es gibt eben Leute die was darauf halten was andere von ihnen denken und anderen ist das egal. Der eine will im Leben etwas gelten und mir geht einer ab wenn ich wie ein Assi ins Lidl gehe und ich aber weiß, dass es anders ist. Mein Auto betreibe ich im finanziellen Optimum, niemals würde ich mir einen Neuwagen hinstellen wenn ich dafür über 1 Jahr arbeiten müsste.
Irgendwo kann natürlich auch der Turning-Point kommen wo die Konsumenten die Sparer beneiden weil sie dann etwas haben was sie selbst nicht haben.

Und welche Maß an Sparen sich für jeden persönlich lohnt ist eine Frage der Zeit und wie viel Zeit einem Wert ist wenn man sie anders einsetzt. Für einen Einkommensmillionär im Management kann es durchaus lohnend sein, an der Autobahntankstelle zu tanken und einzukaufen während jemand mit Hartz 4 der den ganzen Tag Zeit hat, auch die 5 Cent bei den Nudeln hinterherjagen kann. Da muss jeder für sich entscheiden ob er seine Zeit richtig gesetzt hat. Wer z.B. hohe Investments hat tut gut daran jede freie Minute sich über Investments zu informieren anstatt den letzten Cent im Supermarkt nachzujagen, weil nur ein Prozent an Mehr-Rendite wesentlich mehr Wert ist. Und zur Frage ob man sich etwas gönnen soll oder nicht: Letztlich rechnet man mit Wahrscheinlichkeiten. Die Wahrscheinlichkeit jung zu sterben oder zu erkranken ist nicht hoch und so sollte man rechnen. Wer vor 65 stirbt hat immer Pech gehabt, das gilt auch für Rentenbezüge, weil das war dann ein Minusgeschäft. Natürlich sollte man aber nicht alles ins Alter schieben, man ist nur einmal jung. Körperliche Leistungsfähigkeit, Denken und Hormonhaushalt ist mit 65 eben anders als mit 20.

Massives Sparen ist am Anfang des Lebens trotz allem wesentlich wichtiger als wenn man etwas älter ist aber ich bezweifle ob man wirklich auf den Vollausstieg hinsparen sollte. Ein Teilausstieg in den 30ern oder 40ern ist meines Erachtens wesentlich sinnvoller als ein Vollaustieg mit 50.

Ungard
2021-12-29, 20:21:29
Andersrum ist bei dir, Semmel, aber dann derjenige der nicht nach deinem Ideal lebt dann gleich ein dummer Konsument. Jedenfalls hab ich so das Gefühl. Kann mich natürlich auch irren.

Unyu
2021-12-29, 20:25:48
Wer früh stirbt hat von der Rente rein gar nichts. Wer mit 60 stirbt hat von der Rente rein gar nichts, kann aber von der persönlichen Frührente profitieren.

Oid
2021-12-29, 20:31:41
Der Punkt, der mich am Konzept des Frugalismus stört ist halt folgender: Wenn ich - sagen wir mal - mit 30 einen Job habe, dessen ich mich mit 40 unbedingt entledigen will, dann habe ich den falschen Job und sollte daran jetzt etwas ändern. In der Woche 40 Stunden mit Tätigkeiten und Menschen zu verbringen, die einen ankotzen, sind nicht die selben 40 Stunden, die man mit interessanten Tätigkeiten und coolen Kollegen verbringt. Auch wenn natürlich kein Job nur Zuckerschlecken sein kann.
Ein Job, der einem im wesentlichen Spaß macht, und nebenbei etwas Fuck-You-Money aufbauen sollte für die meisten ein erstrebenswertes Ziel sein.

maximum
2021-12-29, 20:36:53
Ich hab gerade mal gerechnet. Mein Sparquote beträgt tatsächlich aktuell ca. 60% vom Netto. (Weihnachtsgeld lasse ich mal raus, das geht tatsächlich für Urlaub/Versicherungen/Geschenke drauf. wenn man das reinrechnet mindert sich die Sparquote halt ein paar Prozent)

Ich verstehe allerdings nicht, wieso man das jetzt als knausrig bezeichnen sollte. Ja ich achte natürlich schon aufs Geld, ich lebe meiner Meinung nach echt gut, ich hab halt irgendwie auch schon alles und muss nicht dauernd was neukaufen. 3R Altbau-Wohnung mit großem Balkon ist fußläufig zur Arbeit, dazu eigenes Auto (12 Jahre alter Kleinwagen) quasi als "Luxus", PS5+großer TV, wir gehen auch aus, haben eine Pachtgarten und fahren oder fliegen in den Urlaub. Freundin hat noch ne eigene Wohnung fußläufig + weiteres Auto. Also da wäre sogar noch mehr Sparpotential irgendwann. Ich weiß ehrlich sagt gar nicht, was ich mit dem Geld sinnvoll tun sollte außer es in ETF anzulegen. Zugegeben ist der Mietspiegel bei uns im Vergleich zu anderen Großstädten echt niedrig, ich zahle glaube ich so 6,77€/kalt.

pest
2021-12-29, 20:37:04
Der Punkt, der mich am Konzept des Frugalismus stört ist halt folgender: Wenn ich - sagen wir mal - mit 30 einen Job habe, dessen ich mich mit 40 unbedingt entledigen will, dann habe ich den falschen Job und sollte daran jetzt etwas ändern. In der Woche 40 Stunden mit Tätigkeiten und Menschen zu verbringen, die einen ankotzen, sind nicht die selben 40 Stunden, die man mit interessanten Tätigkeiten und coolen Kollegen verbringt. Auch wenn natürlich kein Job nur Zuckerschlecken sein kann.
Ein Job, der einem im wesentlichen Spaß macht, und nebenbei etwas Fuck-You-Money aufbauen sollte für die meisten ein erstrebenswertes Ziel sein.

https://i.pinimg.com/originals/e4/b6/c1/e4b6c1aa2860dfd4ec2edf22fc7fe12a.jpg

Backbone
2021-12-29, 20:38:37
Ein Job, der einem im wesentlichen Spaß macht, und nebenbei etwas Fuck-You-Money aufbauen sollte für die meisten ein erstrebenswertes Ziel sein.

Genau so!

Ungard
2021-12-29, 20:45:01
https://i.pinimg.com/originals/e4/b6/c1/e4b6c1aa2860dfd4ec2edf22fc7fe12a.jpg

Ohne Kinder würd ich irgendwann zwischen 8 und 10 Uhr aufstehen und dann um dann 15 Minuten später mit Frühstück am Homeoffice Desk sitzen. Alles easy.

pest
2021-12-29, 20:49:20
Ohne Kinder würd ich irgendwann zwischen 8 und 10 Uhr aufstehen und dann um dann 15 Minuten später mit Frühstück am Homeoffice Desk sitzen. Alles easy.

99% aller Officejobs sind kompletter Bullshit

Es wird nichts Wirkliches erschaffen - es ist ein riesengroßer Ringelpiez mit Anfassen

Ungard
2021-12-29, 20:52:54
Gut dass ich bei den 1% bin ;-)

Lyka
2021-12-29, 20:55:30
ich wünschte, dass es so wäre, so ein Bürojob wie in (US)-Filmen, das hätte schon was.

pest
2021-12-29, 20:56:14
Gut dass ich bei den 1% bin ;-)

glaube ich nicht - wahrscheinlich bist du so ein Typ der mit Doktorgrad die Wasserkocher beim TÜV testet

ich war von Wissenschaftler in der Ökologie bis jetzt Teamleiter im Bereich künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen in ner Softwarebude

ist alles BS und je mehr BS ich jeden Tag produziere, desto mehr Geld bekomme ich

Ihr wüsstet doch gar nix Sinnvolles mit eurer Zeit anzufangen, wenn ihr nicht arbeiten müsstest - und mit sinnvoll meine ich nicht "konsumieren" bzw. nur eigenen Bedürfnissen nachjagen

Ungard
2021-12-29, 21:06:03
Ich bin im support und zieh den Karren auf dem dreck wenn die Entwickler oder Sales Kollegen mal wieder scheiße gebaut haben.
Dazu noch
SW und HW testen
Doku schreiben
Technical Training halten
Integration von 3th party testen und dokumentieren
Hab nur eine IT System Elektroniker Ausbildung

Kannst ja gerne beurteilen ob das jetzt 99% ist oder 1%

Mir macht es Spaß den Kunden zu helfen und an der Verbesserung unserer Produkte zu arbeiten. Ist im Security und Safety Bereich.

PS
Vor den Kindern war ich Rettungssanitäter beim Roten Kreuz. Ehrenamtlich ca 20h die Woche. Ich weiß also schon was anzufangen mit meiner Zeit.

Flyinglosi
2021-12-29, 21:15:52
Puh, das klingt eindeutig nach den 99%, einfach weil da nur abstrakte Begriffe aber kein finaler (persönlicher) Nutzen aufgelistet wurden.

Edit: Hab kurz überlegt, dass wieder zu löschen, weil es sich echt nicht nett liest, aber am Ende entspricht es in dem Fall genau dem, was ich mir dazu denke. Bitte nicht alzu persönlich nehmen.

Ungard
2021-12-29, 21:19:52
Dann sind vermutlich alle Jobs bis auf Krankenschwestern und Arzt ja dummbrot Jobs.
Wobei da kann man ja auch viel selber machen wozu braucht man die überhaupt. Und persönlichen nutzen ziehen die ja aus ihrem Beruf auch nicht.
Was bleibt da über? Pornostar?
Welche „abstrakten“ Begriffe btw?

pest
2021-12-29, 21:20:07
Ich bin im support und zieh den Karren auf dem dreck wenn die Entwickler oder Sales Kollegen mal wieder scheiße gebaut haben.
Dazu noch
SW und HW testen
Doku schreiben
Technical Training halten
Integration von 3th party testen und dokumentieren
Hab nur eine IT System Elektroniker Ausbildung

Mir macht es Spaß den Kunden zu helfen und an der Verbesserung unserer Produkte zu arbeiten. Ist im Security und Safety Bereich.


Kommt also (geborgtes) Geld an der einen Seite rein und ein "Produkt" an der anderen raus - ich würde sagen zu den 99% :wink:


Vor den Kindern war ich Rettungssanitäter beim Roten Kreuz. Ehrenamtlich ca 20h die Woche.

das finde ich ziemlich cool :)


Was bleibt da über?


nicht viel - selbst idealisierte Jobs wie Arzt oder Wissenschaftler folgen einem Schema F in dem man sich zu bewegen hat

Ungard
2021-12-29, 21:28:06
Ich hatte es jetzt eher so aufgefasst dass es in Firmen halt Leute gibt die halt mit PowerPoint bullshit und buzzword beschäftigt sind. Die nicht wirklich was zum Erfolg beitragen. Ich mach mir täglich „die Hände schmutzig @ zumindest virtuell. Früher im Außendienst als Monteur auch richtig.
Aber wenn die Messlatte sein soll dass der ganzen Gesellschaft dadurch was positives entsteht... da bleibt ja fast nix.
Feuerwehrleute. Rettungssanitäter. Manche Ärzte . Müllmänner. Pflege, Dann hört es schon fast auf. Der Rest der Jobs also alles bullshit Jobs?
Schräge Ansicht.

Übrigens ein Teil unserer Produkte retten Menschenleben. Wir bauen uA brandmeldeanlagen und Zubehör. Wenn man es so betrachtet machen unsere Produkte also die Welt sicherer.

Sardaukar.nsn
2021-12-29, 21:39:57
99% aller Officejobs sind kompletter Bullshit

Es wird nichts Wirkliches erschaffen - es ist ein riesengroßer Ringelpiez mit Anfassen

Er würde zustimmen...

3mnB5Q5Hay4

Flyinglosi
2021-12-29, 21:42:06
Dann sind vermutlich alle Jobs bis auf Krankenschwestern und Arzt ja dummbrot Jobs.
Wobei da kann man ja auch viel selber machen wozu braucht man die überhaupt. Und persönlichen nutzen ziehen die ja aus ihrem Beruf auch nicht.
Was bleibt da über? Pornostar?
Welche „abstrakten“ Begriffe btw?
Nene, es ging mir nicht um die Diskussion, welche Jobs ansich nun wirklich notwendig sind, oder eben nicht. Ich kann dieser „Ich arbeite im medizinischen Bereich, ich mach was sinnvolles“ Mentalität rein gar nichts abgewinnen.

Aber am Ende hast du im ursprünglichen Post ne Liste von abstrahierten Tätigkeiten angeführt, aber mit keinem Wort erwähnt, worauf dein Beitrag final hinaus läuft bzw. woran du denkst mit zu arbeiten. Es liest sich so, als würdest du genau diese Dinge auch bei zig anderen Firmen machen können/wollen und es geht am Ende nur darum, dass es was zu tun gibt -> 99%.

Wenn dem nicht so ist, ist das toll. Mir selbst gehts grad nicht drum, jemanden runter zu machen, oder zu werten. Ist generell ein etwas heikles Thema.

Lyka
2021-12-29, 21:43:29
Ich hatte es jetzt eher so aufgefasst dass es in Firmen halt Leute gibt die halt mit PowerPoint bullshit und buzzword beschäftigt sind. Die nicht wirklich was zum Erfolg beitragen. Ich mach mir täglich „die Hände schmutzig @ zumindest virtuell. Früher im Außendienst als Monteur auch richtig.
Aber wenn die Messlatte sein soll dass der ganzen Gesellschaft dadurch was positives entsteht... da bleibt ja fast nix.
Feuerwehrleute. Rettungssanitäter. Manche Ärzte . Müllmänner. Pflege, Dann hört es schon fast auf. Der Rest der Jobs also alles bullshit Jobs?
Schräge Ansicht.

Übrigens ein Teil unserer Produkte retten Menschenleben. Wir bauen uA brandmeldeanlagen und Zubehör. Wenn man es so betrachtet machen unsere Produkte also die Welt sicherer.


Ja, ist eine komische Ansicht. Ich habe 10 Jahre im Kundensupport eines Internetanbieters gearbeitet. Ich muss davon ausgehen, dass ich Leben oder zumindest Ehen gerettet habe. :cool: Und seit 3 Jahren arbeite ich daran, mehr oder weniger direkt, dass andere Supportmitarbeiter dasselbe optimal tun. Man sollte Jobs nicht unterschätzen, nur weil sie vor 30 Jahren nicht gebraucht wurden.

maximum
2021-12-29, 21:44:54
Ich würde das anders anfassen. Gerade Bürojobs haben das Potential, dass man oft sicherlich auch in 4 Tagen das selbe wie in 5 Tagen schaffen könnte. Das ist aber politisch und auch vom AG gar nicht gewollt. Weil es ist ja dann doch ganz fein, wenn man jeden der 5 Arbeitstage erreichbar/greifbar ist. In den meisten Jobs ist sicherlich nicht 100% Volllast, aber das würden die meisten auch gar nicht durchhalten, gibt ja auch genug Studien dazu. Wenn das allerdings wirklich Bullshit-Jobs ohne überhaupt einen Mehrwert wären, wären die längst wegrationalisiert. Selbst im ÖD kann man Angestellte kündigen, notfalls mit fetter Abfindung, aber Gründe finden sich notfalls. (beispielsweise interne Gehaltsabrechnung outsourcen - wobei man da den Job ja nur verlagert, aber wharscheinlich effizienter macht)

pest
2021-12-29, 21:47:31
Er würde zustimmen...

https://youtu.be/3mnB5Q5Hay4

haha sehr gut - ich mag den Typ

Watson007
2021-12-29, 21:50:07
Manche Leute hier kommen etwas arrogant rüber, oder?

Leider kann ich erst jetzt etwas Geld zurücklegen

Flyinglosi
2021-12-29, 21:50:33
Wenn das allerdings wirklich Bullshit-Jobs ohne überhaupt einen Mehrwert wären, wären die längst wegrationalisiert
Dazu muss es erstmal jemand geben, der die Sinnlosigkeit einer Tätigkeit erkennt und die Möglichkeit hat diese abzuschaffen. Nebenbei habe ich schon bei mindestens 2 Firmem gearbeitet die als Gesamtkonstrukt völlig nutzlos waren und nur Ressourcen vernichtet haben. Wie sollte Rationalisierung hier greifen? Da wirken ganz andere Mechanismen (Naivität, Gier, eingeschränkte Informationsflüsse, Fördertöpfe, Optimierung hinsichtlich kurzfristiger eigentlich irrelevanter Ziele,…) die genau solche Konstrukte ermöglichen und stärken.

Spätestens die letzten 2 Jahre sollten uns doch gelehrt haben, dass das aktuelle (Wirtschafts-)System keinem ansatzweise akzeptablen Effizienzbegriff folgt ;)

maximum
2021-12-29, 22:00:48
Dazu muss es erstmal jemand geben, der die Sinnlosigkeit einer Tätigkeit erkennt und die Möglichkeit hat diese abzuschaffen.


Ich würde mal behaupten, dass diese Jobs eher die Minder- als Mehrheit sind. Sicherlich gibt es wenig sinnhafte EU-Projekte, Drittmittel usw. aber die sind meistens halt auch befristet. Und ja ich glaube auch, dass manche im Amt weiter durchgeschliffen werden trotz Minderleistung, aber sie arbeiten halt ja doch und tun etwas. Jetzt den kompletten Sinn absprechen halte ich bei den allermeisten für schwierig. Wenn man allerdings die Bürokratie reduzieren würde, könnte man sicherlich auch viele Arbeitsplätze einsparen. (Stichwort Datenaustausch zwischen den Ämtern, gern muss man überall alles neu einreichen, weil kein Datenaustausch stattfindet)

Flyinglosi
2021-12-29, 22:06:33
Ich würde mal behaupten, dass diese Jobs eher die Minder- als Mehrheit sind. Sicherlich gibt es wenig sinnhafte EU-Projekte, Drittmittel usw. aber die sind meistens halt auch befristet. Und ja ich glaube auch, dass manche im Amt weiter durchgeschliffen werden trotz Minderleistung, aber sie arbeiten halt ja doch und tun etwas. Jetzt den kompletten Sinn absprechen halte ich bei den allermeisten für schwierig. Wenn man allerdings die Bürokratie reduzieren würde, könnte man sicherlich auch viele Arbeitsplätze einsparen. (Stichwort Datenaustausch zwischen den Ämtern, gern muss man überall alles neu einreichen, weil kein Datenaustausch stattfindet)
Wenn ich mir ansehe, womit ich schon mein Geld verdient habe, und was ehemalige Studienkollegen oder Nachbarn und Bekannte so beruflich machen -> Beschäftigungstherapie bzw. eigentlich ein reiner Verteilungsmechanismus ähnlich dem Minen von Cryptowährung. In der großen tollen Weltwirtschaft ist unsere Rolle aktuell jene des Konsumenten. Das hab ich als Österreicher 2020 endgültig realisiert. Da hat man große Teile der Wirtschaft quasi für ca. ein Quartal still gelegt und es war faktisch egal.

Aber final muss das jeder für sich bewerten. Mir hat ein Landschaftsgärtner erst neulich seinen Job als einen der wichtigsten überhaupt verkauft.

Ungard
2021-12-29, 22:10:04
Nene, es ging mir nicht um die Diskussion, welche Jobs ansich nun wirklich notwendig sind, oder eben nicht. Ich kann dieser „Ich arbeite im medizinischen Bereich, ich mach was sinnvolles“ Mentalität rein gar nichts abgewinnen.

Aber am Ende hast du im ursprünglichen Post ne Liste von abstrahierten Tätigkeiten angeführt, aber mit keinem Wort erwähnt, worauf dein Beitrag final hinaus läuft bzw. woran du denkst mit zu arbeiten. Es liest sich so, als würdest du genau diese Dinge auch bei zig anderen Firmen machen können/wollen und es geht am Ende nur darum, dass es was zu tun gibt -> 99%.

Wenn dem nicht so ist, ist das toll. Mir selbst gehts grad nicht drum, jemanden runter zu machen, oder zu werten. Ist generell ein etwas heikles Thema.

Hm ich denke da haben wir einfach unterschiedliche Ansichten?
Zur Not würde ich das fast überall machen ja (Waffen Tabak BND usw Nö) Aber ich arbeite in dieser Firma seit meiner Ausbildung. Ich mag die Firma die Produkte und eben den Sinn dahinter die Welt etwas sicherer zu machen auch wenn das sicher etwas übertrieben ist.
Am Ende mag ich natürlich auch den Lohn. Wer geht arbeiten obwohl er nicht muss? Keiner. Kein Müllmann kein Arzt kein Rettungssanitäter. Jedenfalls nicht hauptberuflich.
Am Ende meiner Arbeit steht für mich ein reales Ergebnis: Kunde hat Probleme mit Projekt. Dank mir konnte er das Projekt realisieren. Kunde zufrieden kauft gerne wieder ein. Da reden wir auch im 5-8 Stellungen Bereich.
Es macht mir auch Spaß die technischen Probleme zu lösen. Oft ist ja nicht klar was das Problem ist, also heißt es ran an die Buletten und selber Knobeln und nachstellen. Dann findet man ggf einen Bug und löst den zusammen mit der Entwicklung
Vor Corona war ich ab und an auch unterwegs. Da sieht man viele Länder und lernt Land und Leute kennen. Naja so gut es auf Dienstreise geht.
Mit Corona halt eingeschränkter.

Wenn das jetzt BS Arbeit ist weil es die Weltbevölkerung nicht aufs nächste Level hievt oder zumindest ein Dienst an der Allgemeinheit ist, dann ist das halt so.

wandermann
2021-12-30, 05:03:29
Halte das für sehr schräg zu sagen 99% wäre Bullshit. Schon einmal einen Produktionsbetrieb gesehen, selbst da hat man über 1% im Büro und das bei schlank aufgestellten Betrieben. Ohne geht es halt nicht, erst der PC hat dazu geführt dass man nicht mehr alles mit der Hand ausrechnen muss, mal darüber klar machen wie vor 1950 Ingenieursleistung aussah und wie heutige Produkte auch noch viel komplexer sind als vor 50 Jahren, ohne PC wäre das nie leistbar. Und alles was da dranhängt einen PC mit Software hinzustellen muss auch im Büro erstellt werden, ohne Wenn und Aber. Wer sich hinstellt und sagt 99% ist verzichtbar der hat wohl wirklich noch nie richtig an was Sinnvollem gearbeitet. Und ja, auch ein Computerspiel ist kein Nippes, ein GTA 5 ist genauso ein nachgefragtes kulturelles Produkt wie vor 100 Jahren ein Theater-Schauspieler/Sänger oder vor 20 Jahren eine TV-Serie und wird eben heute im Büro entwickelt.
Alles in allem überhaupt erst der Grund dass wir hier so dekadente Diskussionen führen können... .

Reibungsverluste in großen Bürokomplexen sind hinzunehmen, kann man nicht ändern. Damit will ich natürlich nicht sagen dass es Firmen mit unsinniger Bestimmung gibt und unsinnig aufgeblähte Bürokratie sowie um sich selbst kreisende Wasserköpfe gibt.
Aber am Ende ist es immer noch ein Vorteil wenn auf der anderen Seite immer noch ein greifbarer Mensch sieht. Wenn kein richtig greifbarer Mensch sitzt der Probleme löst, dann kommt so etwas raus wie z.B. bei Youtube.

Im Übrigen dreht die Wichtigkeit von Büroarbeitern gerade. Da der Bogen in den letzten Jahren so stark überspannt wurde und alle studieren wollten oder im Büro landen wollten, steigt gerade der Lohn von denen, die die eigentliche handwerkliche Arbeit machen, stärker als der von Bürohengsten.

#44
2021-12-30, 09:39:10
Kommt also (geborgtes) Geld an der einen Seite rein und ein "Produkt" an der anderen raus - ich würde sagen zu den 99% :wink:
Auf diese Formel kann man so vieles reduzieren, dass sie kaum Sinn macht.

Glaube nicht, dass du Landwirtschaft und Kunst in die 99% reinzählen wolltest.
Nach diesem Schema passen sie da aber rein.

Ungard
2021-12-30, 10:04:11
Wenn man es mal so wie Pest betrachtet sind ja selbst die 1% Jobs bullshit.
Ich mein als Beispiel Feuerwehrmann. Rettet leben. Eigentlich ja sinnvoller aber ich mein zu 99% rettet er da einen Menschen der einen bullshit Job macht. Da könnte man ja auch sagen lass den abnippeln. Macht ja eh nichts sinnvolles. Ergo ist auch Feuerwehrmann ein bullshit Job.
Am Ende ist die ganze Menschheit bullshit und wir sollten alle den Kopf in den gasbackofen stecken...

DozerDave
2021-12-30, 10:11:47
Dazu muss es erstmal jemand geben, der die Sinnlosigkeit einer Tätigkeit erkennt und die Möglichkeit hat diese abzuschaffen. Nebenbei habe ich schon bei mindestens 2 Firmem gearbeitet die als Gesamtkonstrukt völlig nutzlos waren und nur Ressourcen vernichtet haben. Wie sollte Rationalisierung hier greifen? Da wirken ganz andere Mechanismen (Naivität, Gier, eingeschränkte Informationsflüsse, Fördertöpfe, Optimierung hinsichtlich kurzfristiger eigentlich irrelevanter Ziele,…) die genau solche Konstrukte ermöglichen und stärken.

Spätestens die letzten 2 Jahre sollten uns doch gelehrt haben, dass das aktuelle (Wirtschafts-)System keinem ansatzweise akzeptablen Effizienzbegriff folgt ;)

Das ist die Angst vor Automatisierung und damit verbunden die Angst den Job zu verlieren.
Irgendwie haben wir es als Menschheit verpasst, stupide Jobs durch Maschinen zu ersetzen, Menschen andere sinnvolle Tätigkeiten zu geben und alle insgesamt weniger zu arbeiten bei gleichem Wohlstand.

Flyinglosi
2021-12-30, 11:29:11
Wenn man es mal so wie Pest betrachtet sind ja selbst die 1% Jobs bullshit.
Ich mein als Beispiel Feuerwehrmann. Rettet leben. Eigentlich ja sinnvoller aber ich mein zu 99% rettet er da einen Menschen der einen bullshit Job macht. Da könnte man ja auch sagen lass den abnippeln. Macht ja eh nichts sinnvolles. Ergo ist auch Feuerwehrmann ein bullshit Job.
Am Ende ist die ganze Menschheit bullshit und wir sollten alle den Kopf in den gasbackofen stecken...
Und warum sollte jemand mit einem „Bullshit Job“ nicht rettenswert sein?

Es geht darum, dass große Teile der Wirtschaft zu einer reinen Beschäftigungs- und Verteilungsmaschinerie mutiert sind. Dass sich der Einzelne meist nicht aussuchen kann, ob er nun mitspielt oder nicht und welchen Part er konkret übernimmt, macht die Sache besonders bitter (als müsste man mit seiner Grafikkarte Ether minen, ob man nun will oder nicht). Am Ende verändern relevante Teil des „Outputs“ mitteleuropäischer Büros rein gar nichts. Stattdessen wird der Arbeit ein virtueller Wert zugesprochen bzw. die Wertlosigkeit geschickt verschleiert (man weiß sich eben zu verkaufen). Außerdem ist das System ja vollgestopft mit Gläubigen, die meinen brav und fleisig zu sein und die entsprechenden Gedanken mittragen und verstärken. Auch kann ich mich zum Beispiel an mindestens 2 Gegebenheiten aus meiner bisherigen Laubahn erinnert wo 2 bis 3 stellige Millionen Investments rückwirkend auf flapsige (teils sarkastisch gemeinte) Aussagen aus Besprechungen zurück geführt wurden, bei denen ich anwesend war, der Entscheidungsträger allerdings nicht. Die „stille Post“ hat diese Aussagen über vier Ecken aber in handfeste Fakten (gar Insiderwissen) verwandelt.

Aber das hat rein gar nichts mit dem Wert bzw. der Existenzberechtigung jedes Einzelnen zu tun.

#44
2021-12-30, 11:37:41
Und warum sollte jemand mit einem „Bullshit Job“ nicht rettenswert sein?

Es geht darum, dass große Teile der Wirtschaft zu einer reinen Beschäftigungs- und Verteilungsmaschinerie mutiert sind. Dass sich der Einzelne meist nicht aussuchen kann, ob er nun mitspielt oder nicht und welchen Part er konkret übernimmt, macht die Sache besonders bitter (als müsste man mit seiner Grafikkarte Ether minen, ob man nun will oder nicht). Am Ende verändern relevante Teil des „Outputs“ mitteleuropäischer Büros rein gar nichts. Stattdessen wird der Arbeit ein virtueller Wert zugesprochen bzw. die Wertlosigkeit geschickt verschleiert (man weiß sich eben zu verkaufen). Außerdem ist das System ja vollgestopft mit Gläubigen, die meinen brav und fleisig zu sein und die entsprechenden Gedanken mittragen und verstärken.
TL; DR: Alles oberhalb der Grundbedürfnisse ist Luxus und aus Sicht der Grundbedürfnisse leben wir im Überfluss.

Keine neue Erkenntniss.

Ist das ein Plädoyer für die Agrargesellschaft?

Flyinglosi
2021-12-30, 11:41:41
TL; DR: Alles oberhalb der Grundbedürfnisse ist Luxus und aus Sicht der Grundbedürfnisse leben wir im Überfluss.

Keine neue Erkenntniss.

Ist das ein Plädoyer für die Agrargesellschaft?
Nein, es ist ein Plädoyer darauf, dass Arbeit einen von jemanden genutzten/gewollten Output generieren sollte und nicht nur als nuzloser Beschäftigungsmechanismus fungiert. Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass ich Luxus oder Fortschritt ablehne.

Oder anders formuliert: Arbeiten um ein Ziel zu erreichen bzw. etwas zu schaffen und nicht, um zu arbeiten. Ansonsten sind wir nichts anderes als die Grafikkarte, welche den xten Cryptocoin mined.

#44
2021-12-30, 11:48:34
Nein, es ist ein Plädoyer darauf, dass Arbeit einen von jemanden genutzten/gewollten Output generieren sollte und nicht nur als nuzloser Beschäftigungsmechanismus fungiert. Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass ich Luxus oder Fortschritt ablehne.
Aus der Perspektive haut das mit den 99% definitiv nicht hin.

Die "Produkte" werden schließlich abgesetzt (=genutzt/gewollt). Warum und wieso sei mal dahingestellt. Und auch, dass nicht jeder die selbe Vorstellung von Fortschritt hat.

Aber ich sehe da durchaus, dass man erst einmal dem Luxus die Legitimität absprechen müsste, bevor man sich daran machen kann, den wirtschaftlichen Bemühungen dahiner den Sinn abzusprechen.

Flyinglosi
2021-12-30, 11:55:11
Aus der Perspektive haut das mit den 99% definitiv nicht hin.

Die "Produkte" werden schließlich abgesetzt (=genutzt/gewollt). Warum und wieso sei mal dahingestellt. Und auch, dass nicht jeder die selbe Vorstellung vom Weg voran hat.
Ich würde die 99 als Platzhalter für eine Zahl sehen, die zwischen 50 und 100 liegt ;). Sich auf einen exakten Wert festzulegen, macht in dieser Diskussion wenig Sinn.

Die „Produkte“ die abgesetzt werden, stammen aber zu großen Teilen nicht aus mitteleuropäischen Betrieben bzw. behaupten selbige meist eben nur, sie haben dazu einen Beitrag geleistet.

Ich will mich aber gar nicht alzu sehr auf einem absoluten Standpunkt ala „alles sinnlos was wir machen“ aufhängen bzw. festfahren. Aber sofern ich es beurteilen kann, steuern wir die letzten Jahre immer weiter in diese Richtung.

Und warum muss ich Luxus und Fortschritt die Legitimität absprechen wenn ich „fordere“, dass man versuchen sollte diese möglichst effizient zu generieren? Beziehungsweise müsste man erstmal verstehen, dass Fortschritt kein Selbstzweck ist (Negativbeispiel Digitalisierung)

#44
2021-12-30, 12:04:25
Die „Produkte“ die abgesetzt werden, stammen aber zu großen Teilen nicht aus mitteleuropäischen Betrieben bzw. behaupten selbige meist eben nur, sie haben dazu einen Beitrag geleistet.

Ich will mich aber gar nicht alzu sehr auf einem absoluten Standpunkt ala „alles sinnlos was wir machen“ aufhängen bzw. festfahren. Aber sofern ich es beurteilen kann, steuern wir die letzten Jahre immer weiter in diese Richtung.
Selbst wenn eine Firma reinen Zwischenhandel als Importeur betreibt ist da ein Wert.
Das geht schließlich nur, weil weder der Hersteller ein Vertriebsnetz hat, noch der Einzelhändler den Import selbst übernehmen kann/will.

Wäre da wirklich mehr Sinn, wenn bspw. die selben Angestellten Teil des Vertriebsnetzes des Herstellers wären?

Will man das überhaupt? Das bedeutet nämlich auch mehr Marktriesen und damit eine höhere Konzentration von Macht.

Und warum muss ich Luxus und Fortschritt die Legitimität absprechen wenn ich „fordere“, dass man versuchen sollte diese möglichst effizient zu generieren? Beziehungsweise müsste man erstmal verstehen, dass Fortschritt kein Selbstzweck ist (Negativbeispiel Digitalisierung)
Ich hatte deine Forderung bis eben noch nicht ganz verstanden. Darum auch die Fragen.

Zum letzten Satz: Ich würde sage, dass Luxus immer Selbstzweck ist. :tongue:

Mir fiele es jedenfalls schwer außerhalb von Medizin und Grundbedürfnissen (halt da, wo das essentielle "brauchen" aufhört) einen Zweck unumstößlich zu begründen.
Auch beim Effizienzgedanken muss man sich fragen ob man in industriellem Maß automatisiert, nur um dann menschliche Arbeitskraft zu haben, die nichts tut und das Effizient nenne mag. Aus Sicht des Luxus sicher. Aber wieso Ressourcen für eine Maschine aufwenden, die dann tut, was ein Mensch tun könnte...

€: Damit, dass sich mit der Industrialisierung der Sinn der Arbeit des Einzelnen immer weiter von seinen eigenen Bedürfnissen entfernt hat, haben sich auch Hegel und Marx schon beschäftigt. (Also sicher nicht nur die - aber die Namen sind bekannt.)
Aus dieser Perspektive kam auch die Frage zum Plädoyer für die Agrargesellschaft - nur da Profitiert der Einzelne unmittelbar von seiner Tägigkeit.

Ungard
2021-12-30, 13:24:00
Nein, es ist ein Plädoyer darauf, dass Arbeit einen von jemanden genutzten/gewollten Output generieren sollte und nicht nur als nuzloser Beschäftigungsmechanismus fungiert. Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass ich Luxus oder Fortschritt ablehne.

Oder anders formuliert: Arbeiten um ein Ziel zu erreichen bzw. etwas zu schaffen und nicht, um zu arbeiten. Ansonsten sind wir nichts anderes als die Grafikkarte, welche den xten Cryptocoin mined.

Dann versteh ich aber nicht warum mein support Job zum Bullshit Job Teil gehören soll. Mein Ziel ist es das unsere Kunden zufrieden mit unseren Produkten sind und diese gut und sicher funktionieren.
Dass die Software möglichst Bug frei zum Kunden kommt, das neue Features mit externen Anbietern funktionieren und noch ein paar mehr Ziele.

Oder ist das jetzt kein Ziel was zählt? Was zählt denn dann?
Nutznießer sind natürlich erstmal unsere Kunden. Im Endeffekt dann aber sich viele andere da die Produkte wie uA Brandmeldeanlagen und Feuermelder natürlich im Fall der Fälle andere schützen.

Lyka
2021-12-30, 14:22:23
Naja, das alles ginge, wenn alles von Robotern gesteuert wird oder wir alle kostenlos paartausend EUR im Monat erhalten.

Ich gehe nicht davon aus, dass hier ähnlich chinesischem Kommunismus Intellektuelle (und auch Beamte und Office Mitarbeiter) aufs Land geprügelt werden. Ich hoffe jedenfalls.

Flyinglosi
2021-12-30, 15:19:40
@Ungard: Du bist also irgendwann morgens aufgewacht und hast dir gedacht „hey, ich will Support für ein #hier beliebiges Produkt einfügen# leisten“? Oder hast du dich rückwirkend damit arrangiert, weil man dir diesen Platz im System zugewiesen hat?

Anders (aber noch nicht ganz fertig) gedacht: Wenn das Gesamtziel z.B. Wohlstand und ein entsprechendes Maß an Luxus für die Mitglieder der Gesellschaft ist, wird man meiner Ansicht nach folgendes feststellen:
- Ein Teil der Arbeit dient der Schaffung + Erhaltung + Erweiterung dieses Wohlstands
- Ein weiterer, sehr großer Teil dient der persönlichen Erlangung (sprich, es wird nicht aktiv geschaffen, sondern Aufwand betrieben um ein Stück vom gebackenen Kuchen zu erlangen, diverse Finanzprodukte kommen mir da in den Sinn, ich rede hier aber nicht von notwendigen Leistungen in der Kette wie z.B. Vertrieb oder Logistik, sofern diese wirklich notwendig sind und nicht z.B. bewusst Knappheit geschaffen wird, da fallen mir dann z.B. Immobilienmakler ein ;))
- Der dritte Teil ist eigentlich Teil vom zweiten Teil und/oder wird durch den zweiten Part ermöglicht. Ich spreche dabei von den diversen Blasen, die sich um angebliche Technologien der Zukunft aufbauen (aktuell alle möglichen Anwandlungen der Blockchain, AI, Lufttaxis, oder teils völlig unnütze Forschung Zwecks Prestige in bereits existierenden Großbetrieben die nicht wahrhaben wollen, dass es in ihrem Sektor nix neues (verwertbares) mehr zu entdecken gibt, anderes Beispiel wäre das xte Iphone, einfach um Konsum anzukurbeln). Am Ende naschen alle die am dritten Teil mitwirken auch am bestehenden Kuchen mit, obwohl von außen betrachtet klar ist, dass sie auch auf die Zukunft betrachtet nichts schaffen.

Part 2 + 3 scheinen in den letzten Jahren zu explodieren.

Ist aber wie gesagt weit weg von fertig gedacht (und nicht jede Zeile sollte todernst genommen werden) und ich freue mich schon auf die entsprechenden Einwände :)

edit: Wenn ich so drüber nachdenke müsste man aus Part 3 nochmal alles rausheben, das bewusst kurzlebigen Produkte betrifft bzw. jene Sparten, wo regelmässig neue Produkte erscheinen (inkl. absichtlicher Kurzlebigkeit) die sich in Wahrheit kaum vom Vorgänger unterscheiden. Da wird kein Wohlstand geschaffen, sondern Aufwand betrieben um noch mehr vom Kuchen abzubekommen.

Ungard
2021-12-30, 16:05:09
Ich hab schon als Kind am Computer von meinem Papa rumgebastelt und gerne technische Probleme gelöst, später dann an meinem eigenen PC mit 13 Jahren und ich tüftle gerne rum, also zwar kein 100% Ja auf die dann doch recht spezielle Frage aber doch eher ein ja als nein. Darauf aufbauend hab ich meine Ausbildung als IT-System-Elektroniker angefangen.
Die Frage ist ja auch mit Hintergedanken gestellt.
Wer hat denn als Kind oder Jugendlicher schon den dicken Plan im Kopf?
Und wenn jemand mit 15 geil drauf ist PP Folien zu machen ist dann sein Job später kein bullshit Job weil er darauf geil ist?
Die Frage ist also imo nicht durchdacht.
Ansonsten ist doch support im Teil 1 dein ähnlich wie Logistik oder Vertrieb? Oder wozu zählst du diese wenn du sie bei Teil 2 raus nimmst?

Flyinglosi
2021-12-30, 16:10:43
@Ungard: Es geht nicht um Support generell, noch will ich weiter über deine konkrete Einstufung diskutieren, weil mir die Gefahr zu groß ist, dass wir dann irgendwann streiten ;)

Auch bin ich den restlichen Tag verplant (daher die knappen Zeilen, sorry)

Ungard
2021-12-30, 16:28:46
Kein Ding, gerne später auch per PN, damit wir das hier nicht weiter voll müllen

Schnäppchenjäger
2021-12-30, 22:29:18
Wie gesagt: Von Frugalisten kann man sich ein paar Dinge abschauen, auch wenn ich von der Idee insgesamt nicht sehr viel halte.Das ist richtig. Viele Tipps und Tricks kann man auch als Nicht-Frugalist gut gebrauchen.
Beim Frugalismus geht es aber immer noch darum FIRE zu erreichen.
Financial Independence, Retire Early.

Ist also schon sehr extrem und für die meisten sowieso nix :biggrin:
glaube ich nicht - wahrscheinlich bist du so ein Typ der mit Doktorgrad die Wasserkocher beim TÜV testet

ich war von Wissenschaftler in der Ökologie bis jetzt Teamleiter im Bereich künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen in ner Softwarebude

ist alles BS und je mehr BS ich jeden Tag produziere, desto mehr Geld bekomme ichDu hast doch Angewandte Mathematik studiert. Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen ist halt sehr divers.
Gibt Leute die spulen da die stumpfsten Aufgaben ab und andere forschen da wirklich und erschaffen in der Tat was Neues und haben ihrern Spaß.
Da du halt oft hin und hergesprungen bist hast du halt kein klares Profil und kratzt bei vielem wohl an der Oberfläche.
Kenne auch einen der promoviert hat (aber hat vorher "rein" Mathe, nicht angewandte studiert mit Spezialgebiet Numerik, was ja auch wieder sehr nah angewandt ist aber trotzdem :D)
Der ist nun Portfoliomanager bei 'ner Big Bank in London. Mag man sehen wie man will.
Ein Mal fast abkrazen (egal, ob man selbst oder jemand nahestehendes), dann hat sich die Flause mit der Selbstkasteiung eh erledigt (:Übertreib doch. Es reicht schon wenn man einen extrem krasen Erschöpfungszustand hatte oder besser gleich Burnout. Das schärft die Sinne ungemein :biggrin:

Ungard
2021-12-30, 22:36:51
Viele tipps und Tricks sind doch eigentlich Allgemeinwissen.
Kauf kein scheiß den du nicht brauchst
Kauf nix auf Pump (außer Immobilien)
Sauf nicht und Rauch nicht
Binde dir nichts ans Bein was du nicht brauchst

Sehe ich jedenfalls so.

PatkIllA
2021-12-30, 22:41:08
Beim Frugalismus geht es aber immer noch darum FIRE zu erreichen.
Financial Independence, Retire Early.
Aus irgendeienem Grund konzentrieren sich alle Nichtfrugalisen auf den zweiten Teil.
Für Ruhestand reicht es noch aber dafür bin ich völlig entspannt was Arbeizsplatz oder unerwartete Ausgaben angeht.
Würde auch eher Arbeitszeit reduzieren. Die laufenden Kosten könnte ich auch mit 2 Tagen die Woche decken.

Schiller
2021-12-30, 22:46:45
Viele tipps und Tricks sind doch eigentlich Allgemeinwissen.
Kauf kein scheiß den du nicht brauchst
Kauf nix auf Pump (außer Immobilien)
Sauf nicht und Rauch nicht
Binde dir nichts ans Bein was du nicht brauchst

Sehe ich jedenfalls so.
[x] Vergeude die Zeit nicht mit sinnlosen Streitereien in Internet-Foren. :D

Time is money!

24p
2021-12-30, 22:54:00
Nein, es ist ein Plädoyer darauf, dass Arbeit einen von jemanden genutzten/gewollten Output generieren sollte und nicht nur als nuzloser Beschäftigungsmechanismus fungiert. Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass ich Luxus oder Fortschritt ablehne.

Oder anders formuliert: Arbeiten um ein Ziel zu erreichen bzw. etwas zu schaffen und nicht, um zu arbeiten. Ansonsten sind wir nichts anderes als die Grafikkarte, welche den xten Cryptocoin mined.

Der Vergleich mit der Grafikkarte ist gut. Mich erinnern Crypto minende Grafikkarten an Mediziner oder Naturwissenschaftler, die in Beratungsunternehmen für viel Geld Bullshit produzieren.

pest
2021-12-31, 12:27:36
Du hast doch Angewandte Mathematik studiert. Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen ist halt sehr divers.
Gibt Leute die spulen da die stumpfsten Aufgaben ab und andere forschen da wirklich und erschaffen in der Tat was Neues und haben ihrern Spaß.
Da du halt oft hin und hergesprungen bist hast du halt kein klares Profil und kratzt bei vielem wohl an der Oberfläche.
Kenne auch einen der promoviert hat (aber hat vorher "rein" Mathe, nicht angewandte studiert mit Spezialgebiet Numerik, was ja auch wieder sehr nah angewandt ist aber trotzdem :D)
Der ist nun Portfoliomanager bei 'ner Big Bank in London. Mag man sehen wie man will.
Übertreib doch. Es reicht schon wenn man einen extrem krasen Erschöpfungszustand hatte oder besser gleich Burnout. Das schärft die Sinne ungemein :biggrin:

Ich habe uA ein Sprecherdiarisierungssystem für die Polizei, Empfehlungs und Personalisierungssysteme für FAZ und Tagesschau entworfen - inkl. des Konzeptes "Metauser" im Embeddingraum, Objecttracking für Daimler, arbeite gerade am Thema Robojornalismus für den WDR und halte nächste Woche ne Vorlesung an der Uni Leipzig- ich denke ich bin tiefer drin als 99% der Menschen - klar kenne ich nicht jede Netzwerktopologie die gerade angesagt ist, allerdings weiß ich was funktioniert und was nicht ;)

00-Schneider
2021-12-31, 12:34:16
Würde auch eher Arbeitszeit reduzieren. Die laufenden Kosten könnte ich auch mit 2 Tagen die Woche decken.


Der Trick dabei ist, die effektive AZ zu verringern, wobei die bezahlte AZ gleich bleibt. Gerade im Homeoffice durchaus praktikabel. ;)

Ungard
2021-12-31, 12:36:43
Ich habe uA ein Sprecherdiarisierungssystem für die Polizei, Empfehlungs und Personalisierungssysteme für FAZ und Tagesschau entworfen - inkl. des Konzeptes "Metauser" im Embeddingraum, Objecttracking für Daimler, arbeite gerade am Thema Robojornalismus für den WDR und halte nächste Woche ne Vorlesung an der Uni Leipzig- ich denke ich bin tiefer drin als 99% der Menschen - klar kenne ich nicht jede Netzwerktopologie die gerade angesagt ist, allerdings weiß ich was funktioniert und was nicht ;)

Was bringt mir das? Liest sich wie ein bullshit Job ;-)

pest
2021-12-31, 12:40:44
Ist es auch

vinacis_vivids
2021-12-31, 13:31:16
Die Anzahl der bull-shit jobs steigt ja auch noch weiter an bei bei den oberen 5% während die wachsende Unterschicht den niedrigen Lohnkuchen weiter teilen muss.

Je weiter du in der Karriereleiter aufsteigst, desto mehr wirst du mit bull-shit Aufgaben und Geld beworfen.
Erkenntnis:
1. bull-shit zieht weiterten bull-shit an
2. Geld zieht weiteres Geld an

FragMaztah
2021-12-31, 14:57:00
Ich habe uA ein Sprecherdiarisierungssystem für die Polizei, blabla, …

Wahnsinn, was es hier im Forum für tolle Typen gibt!

Oid
2021-12-31, 15:00:05
Ich finde man tut den Halb-Bullshit-Jobs etwas Unrecht, wenn man sie in einen Topf mit beispielsweise Compliance-Officern wirft :D

00-Schneider
2021-12-31, 15:15:27
Ich finde man tut den Halb-Bullshit-Jobs etwas Unrecht, wenn man sie in einen Topf mit beispielsweise Compliance-Officern wirft :D


Eine funktionierende Compliance-Abteilung kann einem Unternehmen extrem viel Geld sparen, siehe als Negativbeispiel VW mit dem Dieselskandal.

Wenn sie natürlich nur zur Zierde(siehe VW) im Unternehmen ist, ist das aber tatsächlich Geldverschwendung.

pest
2021-12-31, 15:33:43
Wahnsinn, was es hier im Forum für tolle Typen gibt!

https://pbs.twimg.com/media/CN_T5kmWEAAU1vx.jpg

Flyinglosi
2021-12-31, 16:17:19
Wahnsinn, was es hier im Forum für tolle Typen gibt!
Kann ja nicht jeder Hartzen und/oder Crypto-Minen.

Schnäppchenjäger
2022-01-01, 15:35:17
Ist es auchEin Bullshitjob ist ein Job den die Welt nicht braucht und ohne den es gehen würde!
Feel-Good-Manager, etc.

Jobs, die großteils locker wegrationalisiert werden könnten man es aber nicht macht (wie beim Beamtenapparat der BRD).

Das was du aufzählst sind eher Jobs, wo du selber keinen persönlichen Mehrwert draus ziehst (ist sowieso immer Ansichtssache).

Aber nun gut, lasst uns langsam wieder back2topic kommen sonst schweift das hier nur wieder aus oder? :freak:

Joe
2022-01-26, 18:09:04
Sind paar sehr interessante Gedanken in dem Video

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