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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Flüssig geschriebener Eindruck von der Nikon D7500


aths
2018-12-27, 00:38:41
Wie bekloppt kann man sein? Nicht nur dass ich noch 2018 eine Spiegelflex kaufe, nein, jetzt sogar noch ein zweite. Wenigstens mit großem Sensor? Nö, wieder nur DX-Format. Dann wenigstens ein bewährtes Modell das derzeit günstig zu haben ist? Oder alternativ das verfügbare Topmodell? Nö, stattdessen die D7500.

Lohnt sich das?

Vor dem Kauf hatte ich das Gerät in einem Laden kostenpflichtig ausgeliehen, insgesamt machte das Gerät so viel Bock, dass ich es mir Anfang Dezember gönnte. Wie immer mit zusätzlichem Original-Hersteller-Akku, einer fremdhergestellten Display-Schutzfolie, und dieses mal noch mit einem nachgekauften extra hochwertigem Trageband, das aber wiederum original von Nikon.

Die Bedienungsmöglichkeiten des Fotoapparats sind umfangreicher, leider auch komplexer als bei der D5600 die ich schon habe. Insgesamt ein Upgrade, aber weniger eindeutig als man denkt. Und die D7500 bremst den Spaß zusätzlich ein, weil die Ausstattung nicht so üppig ist wie von der 7000-er Reihe bisher bekannt. Warum dann überhaupt ein weiteres Modell neben der schon guten D5600?

Für Eventfotografie. Da muss der Autofokus auch bei Schummerlicht sitzen.

Echte Vorteile

Eine solide Crop-Sensor-Kamera die sich gut anfasst, mit toller Sensor-Leistung und schönem Autofokus, guter Serienbildgeschwindigkeit sowie großem Bildpuffer, schneller Arbeitsgeschwindigkeit und sehr kurzer Auslöseverzögerung die selbst ein Gamer wie ich nur noch mit Mühe wahrnimmt, das alles mit breiter Kompatibilität für Autofokus-Objektive.

Beim Stativeinsatz macht sich der kippbare Bildschirm besser als das voll ausklappbare Display der D5600, zudem auch der Anschluss für den Kabelauslöser bei der D7500 besser platziert wurde. Günstig ist auch das 4:3-Bildschirmformat des Monitors: In der Fotoansicht können Infos gezeigt werden ohne was vom 3:2-Format-Bild zu verdecken.

Dank kurzer Belichtungszeit von bis zu 1/8000 Sekunde, sowie einem großen Iso-Bereich ist man für praktisch alle Situationen gerüstet egal ob die pralle Sonne nervt oder ob man in Dunkelheit schon fast nichts mehr sieht. Abgerundet wird das mit Staub- und Spritzwasserschutz, wobei ich leider kein passend geschütztes Objektiv habe. Der Autofokus braucht natürlich etwas Licht, arbeitet aber auch auch bei schwacher Helligkeit noch schnell und mit vertretbarer Fehlerquote.

Gefühlte Vorteile

Die D7500 hat mit ihrer Größe und dem Schulterdisplay (beleuchtbar) mehr Wirkung als eine kompakte Kamera. Da kann man souverän auftreten. Auch gegenüber der 5600, wo im Auslösegeräusch ein Schleifen ist. Dort macht es "Tschack", die 7500 macht "Donk" (Springblende) oder "Tck".

Serienbildgeschwindigkeit. Die 5600 reicht völlig aus, die 7500 macht mehr Eindruck.

Raw verlustfrei komprimiert. Der Qualitätsvorteil gegenüber Raw-Standard-Komprimierung ist für das endgültige Bild belanglos, es fühlt sich trotzdem besser an, keine Daten zu verlieren.

Portraits mache ich meistens mit der Fuji X100F, wollte aber auch mal ein Nikon-Objektiv (DX 40 mm) einsetzen. Ein Test-Shooting mit der D5600 zeigte gute Ergebnisse. Erst mit der D7500 fühle ich mich gut genug ausgerüstet, ein längeres Projekt in Angriff zu nehmen.

Es gibt auch Nachteile in ihrer Klasse

Leider kann das Gerät bei AI-Objektiven keine Belichtung messen. Das nervt mich, obwohl ich nur ein einziges solches Objektiv habe. Wenigstens kann man im Live-View eine Belichtungsvorschau bekommen. Weil wir gerade von Live-View sprechen, die Anzeige-Verzögerung dort ist mir zu lang. Für mich jedoch wenig relevant da ich fast nur den Suchermodus nutze. Würde ich für den Stativeinsatz einen Infrarot-Auslöser kaufen, funktioniert der leider nur von vorne da es auf der Kamerarückseite keinen Empfänger gibt.

In einigen Bereichen liegt die Kamera sogar hinter der 5600, dort ist der Bildschirm auch nach vorne sowie nach innen klappbar. Und das Quick-Menü über den Touchscreen wurde besser umgesetzt. Man kann die 5000-er auch weitgehend mit der rechten Hand bedienen, für die 7000-er braucht es oft beide Hände.

Arbeiten mit der D7500

Das Gerät ist fast doppelt so teuer wie die D5600 und kann sich dabei nicht immer deutlich absetzen. Das Sucherbild der 7500 ist nur etwas besser – aber es ist der Unterschied zwischen "geht so" und "ordentlich".

Die D7500-Bildqualität ist geringfügig besser – aber um genau das Stück das mir bei der 5600 zur Begeisterung fehlte. Letztere macht gute Fotos auf der Höhe der Zeit für einen Crop-Sensor. Bei der 7500 kommt neben der etwas besseren Qualität durch größere Sensorpixel noch hinzu dass bei auch schwierigem Licht der Fokus meistens noch exakt trifft. Mit Vorbereitung und aufmerksamer Handhabung lassen sich vergleichbare Bilder auch mit der 5600 machen, es ist jedoch angenehmer sich bei wenig Licht auf den Apparat zu verlassen. Zur Kontrolle hat man mit der 7500 die Möglichkeit, per Knopfdruck sofort ins Bild reinzuzoomen.

Von der anderen Nikon bin ich bereits einen guten Auto-Weißabgleich gewohnt, die D7500 ist nochmals zuverlässiger, gerade bei Kunstlicht. Vielleicht erklärt das auch die besseren Hauttöne.

Bildqualität

Nur gut 20 statt der üblichen 24 Megapixel – anfangs fürchtete ich, in Bezug auf Auflösung eben doch etwas Spielraum zu verschenken. Trotzdem habe ich weniger Mühe, hochauflösende Bilder zu bekommen als mit meinen anderen Geräten.

Subjektiv habe ich den Eindruck, dass andere APS-C-Kameras schon am Limit operieren, während die 7500 noch ruhig durchatmet. Iso bei 3200 problemlos, bis 10000 akzeptiere ich ohne Murren. Ist wenig Licht da, gehe ich bis 20000. Das ist schon verrauscht, aber besser ein durch lange Belichtung verwackeltes Bild. Muss es wirklich sein, nehme ich 40000, was aber schon sehr deutlich kompromissbehaftet ist. Absurd-Werte wie 100000 ("High 1") sind Spielerei und natürlich nicht mehr brauchbar. Für einen 1,5x-Crop-Sensor aber eine tolle Leistung.

Es ist nicht nur die Iso-Performance, wo Detailzeichnung und Farbtreue weiter reichen als man denkt. Der Auto-Weißabgleich bleibt bei wenig Licht souverän, der Autofokus vertut sich nur sehr selten. In Vergleich wirkt die D5600, die ich als Arbeitstier kenne, fast schon wie eine Hobby-Kamera.

Die Auswahl

Für ausgedehnte Radtouren greife ich dann doch meistens auf andere, kompaktere Ausrüstung zurück. Insgesamt sehe ich den Besitz von zwei APS-C-Kameras als Geldverschwendung. Oder wir nennen es Hobby und gucken nicht so aufs Geld.

Für Video ist die D7500 die beste Kamera die ich habe: Es gibt auf Wunsch elektronische Stabilisierung, man hat diverse Aufnahmeoptionen. Logischerweise 1080p60, dazu 2160p30, wenn auch letzteres nur mit starkem Crop. Mikro-Eingang und Kopfhörer-Ausgang. Während der Aufnahme kann man die Blende verstellen. So weit, so gut, aber der Autofokus im Live-View taugt nichts, da er ständig pumpt. Für mich persönlich nicht schlimm da ich so gut wie nie Video aufzeichne. Mich interessiert nur Fotografie.

Man hat hier sechs verschiedene Jpeg-Qualitätsstufen und vier verschiedene Raw-Qualitätsstufen zur Verfügung. Für die Jpegs gibt es verwirrend viele Stellschrauben zur Bildausgabe. Es gibt auch Raw-Batchprocessing in der Kamera – das hatte ich mir schon lange gewünscht! Außerdem gibt es den Auto-Jpeg-Modus, der Bilder gegenüber dem Standard-Profil sinnvoll aufpeppt.

Weitgehend ist die 7500 das Gerät, das ich in der DX-Klasse als Traumapparat sehe. Noch nicht zu schwer, und mit aktueller Bildtechnik. Leider bleibt ein Gefühl, dass die Ausstattung nicht ganz mit der Leistung mithält.

Warum nicht die günstigere D7200?

Als die D7500 erschien, hatte ich bereits einen Moment überlegt ob sie die richtige für mich wäre. Der Preis hielt mich zurück, zumal – wenn schon, denn schon – auch das teure Zoom-Objektiv 16-80 mm 2,8-4 mitgekauft werden sollte. Im Internet gab es allerdings viele negative Reaktionen zur D7500. Das Gerät sei im Vergleich zur D500 zu teuer. Wobei hier offizieller 7500-Preis mit dem D500-Straßenpreis verglichen wurde. Im Vergleich zur D7200 fehlen der 7500 einige Features: Abblendtaste, zweiter SD-Slot, mechanischer Blendenfühler. Glaubte man den Internet-Experten, hatte Nikon klar an den Bedürfnissen vorbei entwickelt. Und die Bildschirmauflösung sei geringer aber das stimmt nicht, es wurden lediglich weiße Subpixel eingespart. Die Pixelzahl ist die gleiche. Statt optisch abzublenden kann man die Blende im Live-View verstellen was mit dem Vorgänger nicht geht. Statt mechanischer Blende für alte Objektive gibt es im Live-View nun eine Möglichkeit zur Belichtungsvorschau. Der einzige Punkt der wirktlich bleibt, ist der zweite SD-Slot der D7200. Dafür hat die 7500 andere Vorteile. Tieferer Griff, geringeres Gewicht, höhere Geschwindigkeit und größerer Puffer für Serienbilder, mehr Spielraum beim Iso. Und einen Bildschirm der sich ausklappen lässt. Und doppelt so viele Pixel für die Belichtungsmessung. Und ein neuerer Prozessor. Und einen neuen Autofokus-Modus. Wie von den 7000-ern bekannt gibt es ein eingebautes Blitzlichtgerät, was wiederum der D500 fehlt.

Gesamteindruck

Wenn ich die D7500 in die Hand nehme, fühlt sich das sofort so an wie "das ist meine große Kamera". Auch die Fotos haben eine Qualität, die ich bei meinen anderen Geräten so nicht finde. Gehaltvoll, präzise. Die Jpeg-Engine ist für einen Fujifilm-Verwöhnten ziemlich neutral. Dafür sind Belichtungsmessung und Weißabgleich konstanter als bei der Fuji X100F.

Das Gewicht der 7500 fällt erst gar nicht mal so auf, weil man bei der Größe mit mehr Masse gerechnet hätte. Bei längeren Einsetzen nervt es dann doch. Der nachgekaufte Tragriemen mit extrabreitem Schulterstück hilft etwas. Am Gehäuse finde ich den Fokusmodus-Button blöde platziert, weil ich da manchmal ungewollt rankomme. Das ist bislang meine größte Kritik.

Im Ensemble meiner anderen Fotoapparate ist die D7500 das Arbeitsgerät. (Bei einer Vernissage wurde ich teilweise für die Lokalpresse gehalten.) Zusammen mit dem 16-80 mm f/2,8-f/4 ist das Gerät für meine Begriffe schon recht schwer, aber man kommt meistens ohne Alternativ-Objektive aus. Und macht Bilder auf kommerziellem Niveau, ohne sich nachträglich groß abstrampeln zu müssen. So gesehen ist die Ausrüstung kompakt und leicht für die geile Fotografie-Leistung. Was ich immer schon mal machen wollte, die Kamera bringt es. Wenn ich Reserven brauche, hier sind sie. Endlich nicht mehr um ein Problem herumarbeiten, sondern einfach das gewünschte Foto machen.

RLZ
2018-12-27, 00:46:40
Raw verlustfrei komprimiert. Der Qualitätsvorteil gegenüber Standard-Komprimierung ist für das endgültige Bild belanglos, es fühlt sich trotzdem besser an, keine Daten zu verlieren.
Ernsthaft? Spätestens bei schwieriger Beleuchtung würde der Ausschuss bei JPEG explodieren, während man mit Lightroom oä. bei RAWs noch sehr viel retten kann.

Asaraki
2018-12-27, 01:16:07
Ernsthaft? Spätestens bei schwieriger Beleuchtung würde der Ausschuss bei JPEG explodieren, während man mit Lightroom oä. bei RAWs noch sehr viel retten kann.

+1. wer den Sinn von RAW nicht sieht kann auch gleich mit einer kleinen Kamera knipsen. Mindestens 30-40% eines guten Bildes entsteht in der Entwicklung

Mr Power
2018-12-27, 05:56:06
Ernsthaft? Spätestens bei schwieriger Beleuchtung würde der Ausschuss bei JPEG explodieren, während man mit Lightroom oä. bei RAWs noch sehr viel retten kann.

Ich vermute mal, er spricht von RAW komprimiert vs. RAW unkomprimiert und nicht von JPEG vs. RAW.

Keine Ahnung wie es bei Nikon ist, aber wenn es so wie bei Sony ist, kann ich seine Aussage absolut nachvollziehen. Ich nutze RAW unkomprimiert nur bei wenigen Bildern, bei denen es auf den maximalen Dynamikumfang ankommt. Standardkost geht gut mit komprimierten RAWs ohne sichtbaren Qualitätsverlust.

aths
2018-12-27, 13:33:36
Ich vermute mal, er spricht von RAW komprimiert vs. RAW unkomprimiert und nicht von JPEG vs. RAW.

Keine Ahnung wie es bei Nikon ist, aber wenn es so wie bei Sony ist, kann ich seine Aussage absolut nachvollziehen. Ich nutze RAW unkomprimiert nur bei wenigen Bildern, bei denen es auf den maximalen Dynamikumfang ankommt. Standardkost geht gut mit komprimierten RAWs ohne sichtbaren Qualitätsverlust.Japp, es ging um Raw verlustbehaftet komprimiert versus verlustfrei komprimiert.

+1. wer den Sinn von RAW nicht sieht kann auch gleich mit einer kleinen Kamera knipsen. Mindestens 30-40% eines guten Bildes entsteht in der Entwicklung
Ich fotografiere als Jpeg wenn ich kann, als Raw wenn nötig.

Asaraki
2018-12-27, 14:05:20
Sorry hab das auch falsch verstanden und bin auf den Zug aufgesprungen xD me(g)a culpa xD

aths
2018-12-27, 17:44:41
Hab jetzt im Posting die Stelle klarer gemacht.

RLZ
2018-12-27, 18:47:24
Japp, es ging um Raw verlustbehaftet komprimiert versus verlustfrei komprimiert.
Ok. Falsch verstanden.


Insgesamt liefert Nikon mit der 7000er Serie immer Topmodelle ab. Das einzige was mich an der 7200 wirklich stört, ist der immer noch zu kleine Dynamikumfang in einigen Situationen. Aber sonst bietet auch keiner mehr. ;(

Als nächstes würde ich mir eine spiegellose APS-C von Nikon wünschen mit leichterem Body und etwas kleineren Objektiven. Idealerweise würde jemand wie Google in den Markt reingehen und ihre Expertise mal für Highend Kameras nutzen.

aths
2018-12-28, 11:35:27
Insgesamt liefert Nikon mit der 7000er Serie immer Topmodelle ab. Das einzige was mich an der 7200 wirklich stört, ist der immer noch zu kleine Dynamikumfang in einigen Situationen. Aber sonst bietet auch keiner mehr. ;(
7200 oder 7500?

Die 7500 hat natürlich auch ihre Grenzen. Für mich trotzdem endlich eine Kamera, die nicht das Gefühl übrig lässt, dass der APS-C-Bereich kompromissbehaftet ist. Die X100F macht vieles mit ihrer Jpeg-Engine gut, rechnet aber das Iso komisch (was 12800 heißt, ist eher 8000.) Die D5600 wird bei schlechtem Licht und hohen Iso-Werten flau. Logischerweise, irgendwo gibt es Grenzen. Die 7500 macht dann noch ordentliche Fotos. Iso-Rauschverhalten ist gut eine halbe Belichtungsstufe besser, würde ich sagen. Kein weltbewegender Unterschied, aber der Unterschied wo ich ihn brauche.

Die Sensor-Auflösung der 7500 ist etwas geringer, trotzdem arbeite ich jetzt häufiger mit hoher Zielauflösung. Da merke ich erst mal dass es entscheidend ist was hinten rauskommt und nicht, wie gut die technischen Daten klingen.

Als nächstes würde ich mir eine spiegellose APS-C von Nikon wünschen mit leichterem Body und etwas kleineren Objektiven. Idealerweise würde jemand wie Google in den Markt reingehen und ihre Expertise mal für Highend Kameras nutzen.
Als 7500-er Alternative fand ich die Z6 interessant, aber viel zu teuer für mich.

Mit der D5600 bin ich auch schon ziemlich in die DX-Welt eingestiegen (4 Objektive, inzwischen 5.) Mich persönlich regt weniger das aktuelle Fehlen einer spiegellosen DX-Kamera auf und mehr das überschaubare Angebot an Nikkor-Objektiven. Alles wichtige wird zwar geboten, aber bei FX werden noch diverse Spezialwünsche erfüllt. Gerade mit der 7000-er aber auch schon 5000-er Serie wäre ein stärkeres Bekenntnis von Nikon zum DX-Format wünschenswert.

Metalmaniac
2018-12-28, 13:21:52
Mich persönlich regt weniger das aktuelle Fehlen einer spiegellosen DX-Kamera auf und mehr das überschaubare Angebot an Nikkor-Objektiven. Alles wichtige wird zwar geboten, aber bei FX werden noch diverse Spezialwünsche erfüllt. Gerade mit der 7000-er aber auch schon 5000-er Serie wäre ein stärkeres Bekenntnis von Nikon zum DX-Format wünschenswert.

Was fehlt Dir denn von Nikon für DX (abgesehen davon, dass es natürlich von Fremdherstellern da auch einiges gibt)?

RLZ
2018-12-28, 13:42:11
7200 oder 7500
7200. Bei der 7500 ist der Dynamikumfang ja leider nochmal geschrumpft.

Alles wichtige wird zwar geboten, aber bei FX werden noch diverse Spezialwünsche erfüllt. Gerade mit der 7000-er aber auch schon 5000-er Serie wäre ein stärkeres Bekenntnis von Nikon zum DX-Format wünschenswert.
Welche Spezialwünsche denn? Eigentlich kann man sich bei der Auswahl nicht beschweren.

aths
2018-12-29, 17:56:10
7200. Bei der 7500 ist der Dynamikumfang ja leider nochmal geschrumpft.Ja laut DXOMark. Ich denke, dass die Serienstreuung größer ist. Laut DXOMark ist der D7500 etwas besser als der D500-Sensor (bei Farbtiefe und Iso.) Das sollte aber das exakt gleiche Sensor-Modell sein.

Laut DXOMark hat die D5600 den gleichen Dynamikumfang wie die D7500. Das kann ich nicht bestätigen, bei der D7500 laufen die Highlights nicht so schnell zu (bei gleichen Belichtungsparametern.)

Welche Spezialwünsche denn? Eigentlich kann man sich bei der Auswahl nicht beschweren.
Was fehlt Dir denn von Nikon für DX (abgesehen davon, dass es natürlich von Fremdherstellern da auch einiges gibt)?
Vor allem Festbrennweiten: 35 mm f/1,4. 50 mm. 24 oder 28 mm, f/1,4 oder 1,8. Oder auch 85 mm f/1,8. Gibts alles als FX-Version, will mir aber nicht unbedingt FX-Objektive für eine DX-Kamera kaufen (da unnötig schwer, bis vielleicht auf das 50 mm.)

Metalmaniac
2018-12-30, 00:05:00
Vor allem Festbrennweiten: 35 mm f/1,4. 50 mm. 24 oder 28 mm, f/1,4 oder 1,8. Oder auch 85 mm f/1,8. Gibts alles als FX-Version, will mir aber nicht unbedingt FX-Objektive für eine DX-Kamera kaufen (da unnötig schwer, bis vielleicht auf das 50 mm.)

Habe beispielsweise selber das Nikon AF-D 50mm F1.4. Das ist nun extrem klein und leicht. Das 85er Nikon AF-D F1.8, welches ebenfalls bei mir im Schrank steht, ist auch relativ klein. Dann gibts das allgemein als sehr gut erachtete Nikon AF-S 35mm F1.8 DX, sehr klein und handlich. Das 24er Nikon mit F1.8 wiegt nur 355g (das 1.4er allerdings dann über 600g). Das 28er mit selber Blende sogar noch weniger.

Massiver und schwerer sind sicherlich die superguten Sigma ART Objektive. Das sind allerdings aufwändigere Konstruktionen. Irgendwoher muß die phänomenale Bildqualität ja herrühren. Außerdem gibts aber von Sigma beispielsweise ein älteres 1.4er mit 30mm Brennweite rein für DX. Das wiegt sogar weniger als 300g.

Wenn man dann noch das wahrscheinlich beste DX Objektiv was es gibt dazu nimmt, das Sigma 18-35mm F1.8 ART(damit hätte man die gesammten Brennweiten 20, 24, 28 und 35mm in einem Objektiv), dann kann ich diese Deine Aussage ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Ok, das ist schon auch etwas größer und schwerer. Aber eben saugut.

Desweiteren, abgesehen davon, dass mich persönlich große und schwere Objektive eh nicht abschrecken (von solchen Kloppern wie die ganzen Superteleobjektive wie die 200-500er oder 150-600er allerdings abgesehen, die sind schon speziell), muß man bei allem auch sehen, irgendwann kommt fast ein jeder auf den Gedanken, sich mal eine FX Kamera anzuschaffen. Und da ist es unheimlich praktisch, wenn man dann schon die passenden Objektive besitzt und nicht alles auswechseln muß :wink:. So schwer sind die o.g. ART Festbrennweiten dann auch wieder nicht.

aths
2018-12-30, 15:36:32
AF-D-Objektive kann ich diese nur an der D7500 nutzen, nicht mehr an der D5600. Hatte trotzdem überlegt das 85 mm 1,8 was es hier im Laden gebraucht gab, zu kaufen, aber erst mal nicht zugeschlagen.

Bei Objektiven bin ich Markenfetischist, es soll Nikon sein. (Ich weiß, ist irrational.)

FX-Objektive für DX für eine spätere Kamera-Umrüstung? Wäre glaube ich dann sinnvoller, gleich ein FX-Gerät zu kaufen und nicht den DX-Vorteil durch FX-Objektive zu konterkarieren. Das ist der Punkt den Nikon mit der DX-Palette zu kommunizieren scheint: DX ist für den ersten Einstieg, echte Jungs werden auf FX gehen.

Mir ist aber die Kombo D7500 + 16-80 mm schon fast zu schwer. Mit der D500 bietet Nikon sogar eine DX-Kamera im Profi-Segment, nur die Objektive dazu fehlen.

Meine Objektive (alle Nikkor)

10-20 mm 4,5-5,6
16-80 mm 2,8-4
70-300 mm 4,5-6,3
35 mm 1,8
40 mm 2,8 "Macro"

Sowie: Uralt-Teil 50 mm 1,8 (keine CPU-Kontakte) und 35-70 mm 3,3-4,5 (hat schon CPU-Kontakte, altes Einsteiger-Kit-Objektiv für Film, Autofokus über Schraube.)

RLZ
2018-12-30, 15:42:42
Bei Objektiven bin ich Markenfetischist, es soll Nikon sein. (Ich weiß, ist irrational.)
Das ist wirklich extremst irrational.
Ich weiß, dass Sigma früher keinen guten Ruf hatte. Aber inzwischen sind sie mit vielen Objektiven locker auf dem Niveau der Kamerahersteller selbst.

Metalmaniac
2018-12-31, 00:00:39
Das ist wirklich extremst irrational.
Ich weiß, dass Sigma früher keinen guten Ruf hatte. Aber inzwischen sind sie mit vielen Objektiven locker auf dem Niveau der Kamerahersteller selbst.

Eigentlich mit vielen sogar darüber hinaus. Und dazu teilweise deutlichst günstiger.

aths
2019-01-01, 17:51:43
Habe mit der D7500 und dem 16-80 mm eine Silvesterfeier fotografiert und nehme die herausgesuchten Bilder ohne Bearbeitung. Habe auch gleich nur als Jpeg aufgenommen. Das Auto-Profil erzeugt oft Fotos die schon recht gut sind. Nachteil: Innerhalb der Fotostrecke schwanken Belichtung, Tonwertkurve und Weißabgleich etwas. Interessiert da aber keinen.

Alle staunen ständig was man bei dem schlechten Licht noch rausbekommt. Liegt natürlich auch daran, dass sich die Bilder keiner in 1:1-Pixelzoom anschaut. Jetzt vier Wochen nach Kauf erfahre ich jedenfalls noch immer neue Freude.


Das ist wirklich extremst irrational.
Ich weiß, dass Sigma früher keinen guten Ruf hatte. Aber inzwischen sind sie mit vielen Objektiven locker auf dem Niveau der Kamerahersteller selbst.

Eigentlich mit vielen sogar darüber hinaus. Und dazu teilweise deutlichst günstiger.
Ja, aber ich habe keinen Bock mich in Sigma-Tamron-Tokina-Nomenklaturen einzuarbeiten und diverse Reviews zu lesen um ein bisschen Geld zu sparen. Ich kaufe auch bei Akkus immer vom Hersteller.

RLZ
2019-01-01, 18:01:54
Ja, aber ich habe keinen Bock mich in Sigma-Tamron-Tokina-Nomenklaturen einzuarbeiten und diverse Reviews zu lesen um ein bisschen Geld zu sparen. Ich kaufe auch bei Akkus immer vom Hersteller.
Es geht ja nicht um Geld sparen. Sigma hat Objektive, die bei Nikon so nicht verfügbar sind. Mein Sigma 8-16mm ist mit Abstand mein Lieblingsobjektiv.

Monkey
2019-01-01, 18:08:44
Eigentlich mit vielen sogar darüber hinaus. Und dazu teilweise deutlichst günstiger.


Und dennoch ist es nicht das selbe. Ich hab mir das Sigma 85 Art gekauft und damals das Tamron 24-70 VC. Von der Abbildungsleistung her sind beide definitiv auf oder über den Level von Canon Linsen, was die Genauigkeit beim Autofokus angeht aber definitiv ganz ganz weit dahinter.

Das Sigma war die letzte non Canon Linsen die ich mir gekauft habe. Ich für meinen Teil werde diese Experimente in Zukunft lassen.

Hatte Mal ein Sigma 35 Art und das war von der AF Genauigkeit her schlechter als mein Sigma 28-70 2.8 was jahrelang den Titel der miesesten Linse ever inne hatte. Das Art habe ich am anderen Tag direkt wieder umgetauscht.

Das 85er macht auch keine gute Figur wenn es um den Autofokus geht. Besonders bei Reportagen wo man wegen wenig Licht mit Blenden ab 2.0 fotografiert ist es einfach ätzend das ständig unscharfe Bilder herauskommen.

aths
2019-01-06, 19:41:50
Zwei Großeinsätze. Fotos zu posten wäre sinnlos, da man mit jeder aktuellen Kamera Chancen auf gute Bilder hat.

Über Silvester war ich in Hamburg. Die Party und das Geböller hatte ich rein als Jpeg fotografiert. Das Auto-Profil als Picture-Control-Einstellung nimmt eine Menge Arbeit hab. Die Fotos hatte ich dann ganz ohne jede Bearbeitung weitergegeben und jeder lobte ständig die Qualität bei dem schlechten Licht. Offenbar kennen die Leute nur noch Handyfoto-Qualität.

Am 2. Januar machte ich eine Foto-Tour durch die Stadt und nahm Raw-Bilder auf. Einige, wenige Bilder sind leider nicht perfekt scharf geworden. Davon abgesehen bieten im Raw-Modus alle aktuellen Geräte erstaunliche Reserven. Trotzdem hatte mich die D7500 hier wieder positiv überrascht. Wenn ich ein bisschen Extra-Spielraum brauchte, war er einfach da.

KakYo
2019-02-20, 09:15:51
Hab jetzt auch seit ein paar Wochen eine D7500 und komme von einer D3400. Rein von der Qualität des Sensors nimmt sich das meiner Meinung nach nicht viel. ISO Rauschen ist die D7500 einen Tick besser, empfinde das aber nicht wirklich dramatisch besser. Eine Blendenstufe kann man an der großen höher gehen beim ISO.

Die dramatischen Unterschiede liegen in der Bedienung und dem Autofokus. Da liegen Welten dazwischen. Die 3400 kostet einfach viel mehr Zeit bis der Fokus da ist wo ich ihn möchte, im manuellen Modus ist ein Krampf mit nur einem Drehrad. Die 7500 empfinde ich als pure Freude in der Benutzung weil ich mich einfach komplett auf die Kamera verlassen kann. Autofokus im Dunkeln, offenblendig im Gegenlicht, passt einfach immer.

Trotzdem nutze ich die Kleine oft weil sie beim Mountainbiken oder laufen bequem mit nem 35er oder 50er in die Hüfttasche passt. Die große eher wenn ich bewusst auf Foto Tour gehe mit Rucksack.

Metalmaniac
2019-02-21, 06:37:12
Und dennoch ist es nicht das selbe. Ich hab mir das Sigma 85 Art gekauft und damals das Tamron 24-70 VC. Von der Abbildungsleistung her sind beide definitiv auf oder über den Level von Canon Linsen, was die Genauigkeit beim Autofokus angeht aber definitiv ganz ganz weit dahinter.

Das Sigma war die letzte non Canon Linsen die ich mir gekauft habe. Ich für meinen Teil werde diese Experimente in Zukunft lassen.

Hatte Mal ein Sigma 35 Art und das war von der AF Genauigkeit her schlechter als mein Sigma 28-70 2.8 was jahrelang den Titel der miesesten Linse ever inne hatte. Das Art habe ich am anderen Tag direkt wieder umgetauscht.

Das 85er macht auch keine gute Figur wenn es um den Autofokus geht. Besonders bei Reportagen wo man wegen wenig Licht mit Blenden ab 2.0 fotografiert ist es einfach ätzend das ständig unscharfe Bilder herauskommen.

Bei Tamron habe ich das allerdings noch nicht gehört bezüglich der Fokusungenauigkeit. Ist zumindest selten so dass es bei Dir dann wohl einfach Pech war.

Bei Sigma scheint es schon so etwas wie eine Serienstreuung zu geben. Aber gerade bei neuen Linsen ist das gar kein Problem, hin zu Sigma, möglichst mit eigener Kamera, danach passt es perfekt und man ist geflasht von der Schärfe der ART Objektive. Und speziell Festbrennweiten kann man auch selber einstellen, entweder etwas grober in der Kamera (sofern die AF Feintuning erlaubt), oder aber mittels des Sigma Docks. Habe ich selber, und es macht mir sogar Spaß die Kamera mit den Objektiven feinzujustieren bis alles passt. Ist relativ einfach.

Wie gesagt, wenn es einmal passt dann will man gar keine Linse vom Kamerahersteller mehr, weil sie da einfach nicht rankommen von der Schärfe her. Und nebenbei bemerkt, es gibt auch bei dessen Linsen ab und an Probleme. Kommt nicht von ungefähr dass es sowas wie AF-Feintuning in den besseren Kameras gibt. Zumindest bei Nikon machen die sowas bestimmt nicht für Fremdhersteller-Linsen. Denn die sind Nikon schon immer ein Dorn im Auge. Nicht umsonst mache ich inzwischen keine Updates mehr mit meinen Kameras. Kann nämlich passieren, dass danach wieder der Stabi und/oder der AF meiner Fremdhersteller-Objektive nicht mehr funktioniert und ich u.U. ältere Gläser einschicken muß, damit sie ebenfalls ein angepasstes Update bekommen. Sigma macht das aber wenigstens kostenlos...

RLZ
2019-02-21, 11:34:39
Hab jetzt auch seit ein paar Wochen eine D7500 und komme von einer D3400. Rein von der Qualität des Sensors nimmt sich das meiner Meinung nach nicht viel. ISO Rauschen ist die D7500 einen Tick besser, empfinde das aber nicht wirklich dramatisch besser. Eine Blendenstufe kann man an der großen höher gehen beim ISO.
Bei den Raw-Daten geben sie sich wirklich nicht viel. Wobei mir persönlich der Dynamikumfang nie groß genug sein kann und der Hauptgrund ist, warum ich gerade überlege auf eine spiegellose Vollformat zu wechseln....
Aber selbst von der 5000er Serie sind Sucher, Bedienung und Autofokus bei den 7000ern immer auf einem ganz anderen Level. Ich bekam letztens eine D5500 in die Hand gedrückt und es fühlt sich an, als der Autofokus in Zeitlupe arbeiten würde. Man braucht insgesamt viel mehr Zeit für ein gutes Bild und mir macht es damit direkt wesentlich weniger Spaß.