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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum ist Beton so ein Klimakiller?


demklon
2018-12-27, 08:30:44
Hallo Forum,
wie im Titel angefragt, warum ist Beton so negativ in dieser Hinsicht.

Wie stark ausgeprägt ist dieser Umstand, weil es wird überall gebaut, überall Beton.

Hä? Alternativen?.

Danke für die Aufklärung in diesem Sachverhalt.




klon

registrierter Gast
2018-12-27, 08:36:07
Das ist ganz einfach.

Bei der Herstellung von Beton fallen jährlich 8% des weltweiten CO2 Ausstoßes an.
Zudem wird der Sand knapp, um den Beton weiter zu verarbeiten. Mittlerweile werden ganze Inseln abgebaggert, was wiederum nicht gut für die Umwelt ist.

sun-man
2018-12-27, 08:43:05
Also im Sommer lag am Strand noch ganz viel Sand.

PatkIllA
2018-12-27, 08:47:37
Also im Sommer lag am Strand noch ganz viel Sand.
Es muss aber der richtige sein. Saudi Arabien importiert Sand...

sun-man
2018-12-27, 08:49:08
Also ich finde Strandbeddong viel angenehmer als Baubeddong

Sven77
2018-12-27, 09:01:43
Natürlicher Sand taugt nicht zur Beton Herstellung, nur Bruchsand bindet richtig

demklon
2018-12-27, 09:04:51
Das erklärt aber noch nicht die Frage, warum er, oder seine Herstellung so mies fürs Klima sind .

demklon
2018-12-27, 09:07:32
Es muss aber der richtige sein. Saudi Arabien importiert Sand...

Muahahahaha, das is krass, ein Wüstenstaat importiert Sand.

Welcher Umstand bewegt SA dazu so zu verfahren?

Corny
2018-12-27, 09:12:56
Muahahahaha, das is krass, ein Wüstenstaat importiert Sand.

Welcher Umstand bewegt SA dazu so zu verfahren?


Weil der dort vorhandene Wüstensand nicht für die Betonherstellung geeignet ist.

taddy
2018-12-27, 09:31:50
Muahahahaha, das is krass, ein Wüstenstaat importiert Sand.

Welcher Umstand bewegt SA dazu so zu verfahren?

Quarks und Co hat da Mal drüber berichtet.

Sand ist nicht gleich Sand. Der Wüstensand ist erheblich feiner und abgeschliffener. Kann man natürlich nur mikroskopisch erkennen.

Es gibt eine richtige Sandmafia die Sand von Afrikas Küste abbaut und es verkauft.
Kann man sich nicht vorstellen sowas..

Ich habe selbst 2010 4 Monate in einem Zementwerk als Baustoffprüfer gearbeitet (Übergangslösung weil mein Vertrag bei QS-Job bei Kik (Kleiderladen) nicht verlängert wurde.

Was da für die Herstellung an fossilen Brennstoffen durchgejagt wird ist der Hammer.
Nicht nur im großen Stil Heizöl und Kohle nein auch Reifen und der gute alte Sekundärbrennstoff (gelber Sack)

Ich habe es nicht lange in diesem Laden ausgehalten

Mosher
2018-12-27, 09:59:04
https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-zement---der-heimliche-klimakiller-100.html

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/zement-der-unbekannte-co2-schlucker-a-1122551.html

PatkIllA
2018-12-27, 11:57:17
https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-zement---der-heimliche-klimakiller-100.html

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/zement-der-unbekannte-co2-schlucker-a-1122551.html
so heimlich ist das doch auch nicht. Im privaten geht auch noch einiges für Heizen drauf.
Trotzdem ist das private Auto Werkzeug des Teufels und Elektroautos der Kimaretter.

Was da für die Herstellung an fossilen Brennstoffen durchgejagt wird ist der Hammer.
Nicht nur im großen Stil Heizöl und Kohle nein auch Reifen und der gute alte Sekundärbrennstoff (gelber Sack)

Ich habe es nicht lange in diesem Laden ausgehalten
So schlimm? Bei meinen Eltern ist 15km entfernt ist ein Dyckerhoff Werk. Kenne ich aber auch nur von Werksführung/Klassenausflug und vorbeifahren.

Haarmann
2018-12-27, 12:19:37
Sand ist da nicht das Thema... Zement ist gebrannter Kalkstein unterm Strich. Und dies Brennen frisst natürlich Energie.

Böse Unken rufen, dass die Maya deswegen untergingen, weil zur Zementherstellung zuviel gerodet wurde.

Joe
2018-12-27, 12:25:45
Das erklärt aber noch nicht die Frage, warum er, oder seine Herstellung so mies fürs Klima sind .

Wir verbauen davon unmengen, für die Herstellung wird einiges an Energie benötigt und Beton bindet kein CO2.
Wenn du z.B. ein Haus aus holz baust, hast Du ja flott 100 Tonnen CO2 im Material gebunden.

Cyphermaster
2018-12-27, 13:24:53
Das Problem sind gar nicht mal die privaten Häuschen, da ist im Wesentlichen die Bodenplatte bzw. der Keller aus Beton; die Geschosse drüber sind in der Regel Ziegel. Beton ist deshalb "Klimakiller", weil er wegen den Eigenschaften für die -global stark zunehmenden- Stadtbauten und -infrastruktur (mehrgeschossige Häuser, U-Bahnen, Flughäfen und Bahnhöfe, Stadien, Kanalisation,...) verbaut wird, und verwendet wird, um Bodenflächen zu stabilisieren, damit Bauflächen erschlossen werden können.

Die Erschöpfung von brauchbaren Sanden für die verschiedenen Zwecke sorgt dann noch dazu, daß nicht alleine der Abbau der Rohstoffe und die Betonherstellung ein Problem darstellen, sondern auch der Transport zunehmend Faktor wird. Ein Teil könnte durch verstärktes Recycling, ein weiterer durch alternative Baumaterialien ersetzt werden. Für etliche Anwendungen allerdings, wie z.B. unter hoher Feuchtelast wie Kanalisation oder Keller oder unter hoher mechanischer Last wie bei Brücken ist Beton noch immer ziemlich alternativlos (Stahl ist auch nicht unbedingt Material mit geringem ökologischem Fußabdruck...).

taddy
2018-12-27, 17:39:02
So schlimm? Bei meinen Eltern ist 15km entfernt ist ein Dyckerhoff Werk. Kenne ich aber auch nur von Werksführung/Klassenausflug und vorbeifahren.


Nun der Grund, warum ich da schnell wieder in den Sack gehauen habe, waren vielfältig.

Erstmal war ich massiv unterfordert, Proben aus dem Betrieb holen, mittels Röntgenfluoreszenzanalyse die Zusammensetzung checken und daraufhin die Bandwaagen neu einstellen war nun nichts hochwissenschaftliches und das ganze wiederholte sich jede Stunde... :freak:

Hinzukam, dass ich nachdem Welpenschutz nur auf Spät und Nachtschicht gegangen wäre... Gehalt wäre exorbitant gewesen, aber ist nicht mit meinem Leben zu vereinbaren.
Der 3. Punkt war natürlich, dass ich über die Umweltverschmutzung und die Energieverschwendung sehr unglücklich war. Habe ich meine Ausbildung im Rahmen des Umweltschutzes erfüllt.

DaReal
2019-01-02, 08:28:33
Der 3. Punkt war natürlich, dass ich über die Umweltverschmutzung und die Energieverschwendung sehr unglücklich war. Habe ich meine Ausbildung im Rahmen des Umweltschutzes erfüllt.

Welche Werke sind denn in Sachen Umweltschutz und Energieeffizienz besser, als die in Deutschland? -> ich rede nicht von Ausnahmen sondern von einem Schnitt aller Werke in einem Land
Bei dem was du beschreibst, warst du wahrscheinlich in einem Zementwerk, right? -> die Tätigkeit wird in größeren Werken auch von Robotern durchgeführt, da es so stumpf ist.

zur Frage:
"Klimakiller" - 1. aufgrund des Brennens von Kalkstein -> Branntkalk (CaCO3 -> CaO + CO2), welcher in der Zement/Betonherstellung benutzt werden muss. Was in der Betrachtung häufig vergessen wird, jedes Produkt in dem Branntkalk verwendet wird nimmt über den Lebenszyklus wieder CO2 auf. Die Menge ist hierbei natürlich verschieden und die Zeiträume auch. 2. der Brennprozess von Zement selbst und die Betonherstellung auch nochmal. 3. schlichtweg aufgrund der unfassbaren Mengen an genutztem Beton

redpanther
2019-01-02, 08:53:38
Hinzu kommt zB folgendes:
Warum China in drei Jahren mehr Beton verbaut hat als die USA im gesamten 20. Jahrhundert
https://blog.zeit.de/teilchen/2015/04/01/china-beton-verbrauch-usa-urbanisierung/