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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : WaKü vor Umbau mal durchspülen?


WhiteVelvet
2019-02-06, 18:19:44
Ich habe eine 12 Jahre alte Eigenbau-Wakü mit einer immer noch 1a-laufenden Pumpe und einem dreifach-Radiator. Habe da die ganze Zeit destilliertes Wasser mit mal mehr mal weniger Korosionsschutzmittel drin. 2011 habe ich das letzte Mal die Schläuche ausgetauscht, Wasser muss ich schon immer alle paar Wochen nachgießen. Inzwischen sind die Schläuche leicht grünlich.

Jetzt möchte ich eine neue CPU und neue Graka samt neuer Kühler einbauen und auch die Schläuche komplett austauschen. Übrig bleibt also die Pumpe und der Radiator. Ich habe irgendwie das Gefühl, ich sollte die mal durchspülen, aber womit? Muss ich das überhaupt? Habe mal was von etwa Chlor gelesen, was man mal durchlaufen lassen kann... hat da jemand Erfahrung?

-Scud-
2019-02-06, 18:24:46
Guter Thread! Plane auch einen Umbau und habe mir schon dieselben Fragen gestellt. :uup:

lilgefo~
2019-02-06, 18:46:33
Wenn die Schläuche grün sind dann hast du Bakterien da drin. Normalerweise betreibt man ne Wakü mit dafür geeigneter Flüssigkeit mit so nem Biozidzeugs das biologisches Wachstum verhindert und dann spült man alle 1-2 Jahre durch mit destilliertem Wasser.
So mache ich das jedenfalls und meine Schläuche sind nicht grün. Mit irgendwelchen aggressiven Reinigern wär ich vorsichtig und würde erstmal schauen wie sich das mit den Kontaktlächen der Wakü (also wahrscheinlich Kupfer und/oder Nickel) verträgt.
Aber ansonsten wenn das grün ist dann ist es mMn eigentlich schon zu spät.

P.S.: Bei Chlor oder anderen Mitteln auch an die Verträglichkeit mit den Schläuchen und vor allen Dichtungen denken. Ist vermutlich keine gute Idee.

WhiteVelvet
2019-02-06, 18:54:58
Habe mir für die neuen Komponenten so eine Spezialflüssigkeit gekauft. Nutze ab dann nur noch das. Meinst Du, dass verdünntes Chlor auch bei nur 5 Minuten Durchlauf schädlich sein kann? Soll ja durch die alten Schläuche laufen, danach lege ich alles trocken...

lilgefo~
2019-02-06, 19:13:50
Also ich habe keine wissenschaftlichen Daten dafür aber so vom bauchgefühl denke ich, dass es zumindest den Dichtungen nicht gut tut wenn die mit Chlor in Kontakt treten. Musst du mit dir selber ausmachen aber mir wärs zu riskant vor allem denkt man dann vermutlich die ganze Zeit nur noch drüber nach ob die O-Ringe noch dicht sind.
Ich denke die beste Lösung in deiner Situation wäre halt einmal Durchspülen mit destilliertem Wasser (hauptsächlich um deinen bisherigen Korrosionsschutz rauszuspülen) und dann richtige Flüssigkeit mit Biozidadditiven etc. zu nehmen. Und dann erstmal abwarten. Eigentlich müsste es ja auch einen negativen Effekt auf die schon bestehenden Bakterien/Algen haben.(negativ für die Bakterien natürlich also gut für dich)

downforze
2019-02-07, 07:54:10
Man kann auch mit Zitronensäure durchspülen. Alles mit Alkohol greift das Gummi an und Chlor stinkt.

-Scud-
2019-02-07, 09:12:49
Bisherige Recherche erbrachte - also wenn man nur den Radiator betrachtet - ausbauen, Fittinge raus und ab in die Badewanne. Mit Leitungswasser spülen, jeweils Kalk- und Fettlöser anmischen und rein kippen, paar Minuten wirken lassen und schwenken, wieder mit Leitungswasser spülen und dann mit dest. Wasser klarspülen. So lange man die aggressiven Reiniger nicht zu lang drin lässt, sollte es gehen ...

Zitronensaft sollte als Kalklöser natürlich auch gehen ...

Lowkey
2019-02-07, 09:48:06
Man füllt Essigessenz in den Radiator, verschließt grob beide Fittings und am nächsten Morgen hat man ein Kunstwerk :)

Meine letzte, geöffnete AiO habe ich 4 Jahre lang mit Leitungswasser betrieben. Seit der letzten Umstellung ist das Wasser hier sehr neutral mit deutlich weniger Kalk und Härte. Kann man machen, wenn die Wakü nicht teuer war.

In einem meiner Radiatoren war ein Stück Metal und im anderen Radiator etwas Plastik. Man sollte also werksneue Radiatoren oder auch gebrauchte Radiatoren einmal kurz durchspülen. Ich habe dazu einen Adapter für die Dusche gebastelt. Der Druck ist schön hoch.
Im Erstaufbau habe ich dann nur destilliertes Wasser benutzt. Nach 6 Monaten konnte man die Ablagerungen sehen. Mittels Grillreiniger und einer alten Zahnbürste musste ich den Kühler stundenlang abschrubben und habe das Wasser komplett getauscht. Diesmal habe ich ein paar Tropfen Zusatz genommen, der irgendwo mal dabei war. Der enthält wohl Glycerol und ähnelt dem Zeug in AiOs.

Ich wollte meine Wakü mit Pril, Cilit Bang, Abflussreiniger 77 (endlich kann man das Zeug mal aufbrauchen ... haha) reinigen, aber davon wird mittlerweile abgeraten, wenn man das nur auf Verdacht machen will.


Sicher ist mir nur, dass eine frisch zusammengestellte Wasserkühlung trotz Badewannenaktion im späteren Verlauf miteinander chemisch reagiert und man irgendwann nach 6-12 Monaten einmal reinigen muss. Kupfer aus China reagiert mit Kupfer aus den USA, wenn auch minimal. Kunststoff aus Germany reagiert auf Wasserzusätze aus den USA (usw).

bnoob
2019-02-07, 11:36:51
Hier noch der Hinweis, dass dein alter CPU-Kühler höchstwahrscheinlich auf deine neue CPU passt

Nightspider
2020-09-14, 03:48:37
reinigen, aber davon wird mittlerweile abgeraten, wenn man das nur auf Verdacht machen will

Wegen der Umweltverträglichkeit von der Chemie oder greift das zu sehr die Oberflächen an?

Lowkey
2020-09-15, 08:35:51
Cilit Bang ist Reinigungsmittel, aber sehr stark verdünnt. Das greift nicht einmal meinen Dreck an. Mein Dreck sind Ablagerungen vom Schlauch. Nach 2 Jahren hatte ich wieder schwarze Stellen, aber die Kühlleistung war sehr gut. Nur für den Verkauf habe ich mal probiert den Wasserblock komplett zu reinigen und zu polieren. Nach diversen Reinigern hat die Metalpolierpaste alles wieder zum Glänzen gebracht. Der Käufer hat sich gefreut.

qiller
2020-09-15, 09:39:46
Hänge mich mal hier ran.

Werde wohl meine 420er Eisbär zu einer echten Custom-Wakü umbauen. Übernommen wird der 420er Radi. Dazu kommt dann ein neuer 420x45 Radi, auch Nexxos Reihe von ALC. Der Rest wird alles neu gemacht. Die Eisbär lief jetzt ein 3/4 Jahr. Muss ich da auch irgendwas durchspülen? Auf Youtube hatte ich nen Video gesehen, der da 4x neue Radis durchspült, 1x mit Fettlöser, 1x Kalklöser (wieso ist in einem neuen Radi Kalk?), dann mit Leitungswasser und dann nochmal mit dest. Wasser und zum Schluss mitm Fön von außen wieder trocken fönen (man will ja kein nassen Radi verbauen). Muss ich das mit beiden Radis (neu + alt) so durchführen, oder ist das Humbug?

Dr.Doom
2020-09-15, 10:03:18
Meinen anno 2016 installierten 560er Alphacool-Radi (XT45, ungekreuzt, rev1) habe ich mit warmem, Spüli versetzten Wasser gefüllt, kurz einen auf shakenden Barkeeper gemacht, ausgeleert und mit dem "destillierten" Wasser aus dem Discounter nachgespült wegen des Schaums.
Beim Ausleeren kamen ein paar... Brösel von irgendwas mit raus.
Keine sonstige Wellnessbehandlung.

Läuft seitdem wartungsfrei, keine Verfärbung (außer der durch das blaue Glysantinzeugs) und keine Entwicklung unbekannter, neuer Lebensformen.

Screemer
2020-09-15, 10:17:02
Ist die Eisbär nicht mit nem alu-radi? Da würd ich keinen Kupferradiator dazu Pflanzen.

Dr.Doom
2020-09-15, 10:24:05
Ist die Eisbär nicht mit nem alu-radi?[...]
Das ist ein "normaler" Nexxos-Radi aus Kupfer (innen).

Screemer
2020-09-15, 11:02:57
alles klar. danke für die info. :up: