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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kreative Ideen: Wo Mitarbeiter finden?


Florida Man
2019-02-20, 18:20:50
Eventuell kennt der eine oder andere von Euch das Problem: Brauchbare Mitarbeiter finden. Es wird immer schwieriger, jedenfalls in meinem Umfeld (IT Berater). Ich habe größere Konzernkunden, die seit einem Jahr Stellen ausgeschrieben haben und im Grunde keine Bewerbungen bekommen.

Mir selbst geht es ähnlich und die Leute, die sich bewerben, sind zum Großteil ungeeignet. Mir ist in den letzten Jahren auch aufgefallen, dass wir im IT-Umfeld ein besonderes Problem erleben: Junge Menschen (18-25) nutzen zwar Computer viel mehr als jede andere Generation, kennen sich jedoch wieder deutlich schlechter aus als die ~35 Jährigen im selben Alter (wer heute 35 ist, der kannte sich im Mittel mit 20 wesentlich besser mit IT aus als heutige 20 Jährige).

Habt Ihr kreative Ideen, wo man heute noch annehmbare Mitarbeiter suchen (und bestenfalls auch finden) kann? Ich suche keine Raketenwissenschaftler, sondern "normale" IT-Admins, die vernünftig kommunizieren, acht Stunden arbeiten können und morgens gewaschen ins Büro kommen.

Bin echt ratlos, wie sich das noch weiter entwickeln soll .... :redface:

PS: Kommt mir nicht mit "mehr Geld", am Geld liegt es nicht.

noid
2019-02-20, 18:25:57
Stell' dir einfach die Frage warum dein Job/deine Firma so viel geiler ist als die Anderen. Wenn du sie dir beantworten kannst, dann nutze das für Werbung.

Der Mensch ist bequem, Veränderungen kommen schwer und meist nur aus der Not.

Wir haben eine Software Quality Stelle (Einkommen > IG Metall BaWü EG17), und irgendwie kommt da auch nichts. Und dabei ist unsere Firma schon bekannt und weit oben in den Rankings.

Florida Man
2019-02-20, 18:29:55
EG17 .... ich sag ja, am Geld liegt es nicht.

Loeschzwerg
2019-02-20, 18:48:36
Das Hauptproblem liegt an den übertriebenen Anforderungen ("du solltest Programmiersprache XYZ beherrschen", "Studium XYZ, "schon länger als XYZ Jahre gearbeitet haben")... Damit erreicht man nur selten die Leute mit "PC-Leidenschaft" und normaler Ausbildung (weil die schulischen Leistungen halt nicht überall gepasst haben).

Also überlegt euch wie ihr Leute mit "Bock" rekrutieren könnt. Gebt den Leuten auch klar zu verstehen "Wir bilden dich auch zu einem gewissen Grad aus, du musst nicht die eierlegende Wollmilchsau sein".
Lieber dann mit dem Gehalt kleiner einsteigen und die geneigten Mitarbeiter in die Firma hereinwachsen lassen.

So sehe ich zumindest die Sache.

Flyinglosi
2019-02-20, 18:50:39
@Fogbank: Was wären denn seitens Vorbildung die typischen Anforderungen an so einen IT-Admin???

Asaraki
2019-02-20, 18:51:25
Eventuell kennt der eine oder andere von Euch das Problem: Brauchbare Mitarbeiter finden. Es wird immer schwieriger, jedenfalls in meinem Umfeld (IT Berater). Ich habe größere Konzernkunden, die seit einem Jahr Stellen ausgeschrieben haben und im Grunde keine Bewerbungen bekommen.

Mir selbst geht es ähnlich und die Leute, die sich bewerben, sind zum Großteil ungeeignet. Mir ist in den letzten Jahren auch aufgefallen, dass wir im IT-Umfeld ein besonderes Problem erleben: Junge Menschen (18-25) nutzen zwar Computer viel mehr als jede andere Generation, kennen sich jedoch wieder deutlich schlechter aus als die ~35 Jährigen im selben Alter (wer heute 35 ist, der kannte sich im Mittel mit 20 wesentlich besser mit IT aus als heutige 20 Jährige).

Habt Ihr kreative Ideen, wo man heute noch annehmbare Mitarbeiter suchen (und bestenfalls auch finden) kann? Ich suche keine Raketenwissenschaftler, sondern "normale" IT-Admins, die vernünftig kommunizieren, acht Stunden arbeiten können und morgens gewaschen ins Büro kommen.

Bin echt ratlos, wie sich das noch weiter entwickeln soll .... :redface:

PS: Kommt mir nicht mit "mehr Geld", am Geld liegt es nicht.

Ganz einfach. Deine "Kunden" sind übelst unattraktiv weil sie einfach seit Jahrzehnten schlechte IT machen.

Ich bin dank meinem Profil ja "gesucht" auf dem Markt und werde auch anständig bezahlt, aber viele mögliche Arbeitgeber fliegen bei mir direkt raus. Same bei meinen Kollegen die theoretisch überall arbeiten könnten (weil gut), die gehen auch nicht zu den gut bezahlenden, aber eben langweiligen Kunden.

In diesem Sinne um die Frage zu beantworten : Überall. Man muss aber halt auch ein gutes Angebot, und eben nicht Geld, machen können. D.h. spannendes Umfeld, Möglichkeiten zur Innovation und einen modernen Markt.

Ich arbeite auch für <100k, wenn es eine tolle Firma ist die was tut, das der Welt was bringt. Aber ne Bank kriegt mich erst ab Lohnniveau "wtf wie könnt ihr das bezahlen". (Bsp., zwei Angebote für 80k (tief für Zürich, auch wenns komisch klingt) und 135k. Ratet mal welcher Arbeitsgeber mehr Spass machte. Und da liegt das Problem, ein guter ITler kommt auch mit dem "kleinen" Lohn durch und wählt entsprechend nur selten den blöden Konzern, nur weil er mehr bezahlt)

Mein Feld : DBA, Softwareperformance und Techlead.

noid
2019-02-20, 18:58:31
Eine bekannte und in Rankings angesehene Firma mit EG17 und Du willst mir hier ehrlich weismachen, dass ihr auf diese Stelle keine Bewerbungen reinbekommt? Bei uns kommen auf jede EG12-Stelle minimum 50 Bewerbungen rein (IG-M Betrieb Pumpenbau & Klinkerproduktion @ HH Metropolregion)

Ich hatte bis letzte Woche eine EG13 Stelle Softwareentwicklung. Kann ich an 2 Händen abzählen. Und einige der Kandidaten waren dann noch unter aller Kanone.

Das Problem sind stellenweise unverhandelbare Anforderungen gewesen. Wenn jemand nicht einmal C-Code erkennt, wenn das im eigenen Lebenslauf steht... alter Schwede.
Oder so Sätze fallen: "oh, Englisch wird vorausgesetzt? Hätte ich nicht erwartet." JOHN DEERE. Was kann man mit der Person machen?

Und wer es heute noch nicht verstanden hat: alles was da steht ist Verhandlungssache. Wenn ich X nicht kann, dann sollte ich Y können. Gerne bilde ich die Leute auch aus, aber dazu muss die Person schon ein wenig mehr Drive haben als "naja, ich bewerb' mich halt mal woanders".

Asaraki
2019-02-20, 18:59:01
Exklusive Sachgeschenke (z.B. etwas handgefertigtes für 500€ bzw. 800€) kommen immer gut.

Kann nur für die Schweiz reden, aber kein fähiger IT Profi wählt den Job nach Gehalt oder Geldleistungen. Keiner. Der tiefste Lohn reicht eben auch schon.

Asaraki
2019-02-20, 19:03:29
Und wer es heute noch nicht verstanden hat: alles was da steht ist Verhandlungssache. Wenn ich X nicht kann, dann sollte ich Y können. Gerne bilde ich die Leute auch aus, aber dazu muss die Person schon ein wenig mehr Drive haben als "naja, ich bewerb' mich halt mal woanders".


Full ack. Ich hab noch keinen einzigen Job bekommen weil ich die Skills alle hatte, sondern weil mir die Leute zugetraut haben, dass ich das auf die Reihe kriege.

Gibt schon andere Fälle, z.B. hat mein Bruder gerade nen Job nicht bekommen, weil halt ein Bewerber wirklich die Skills hatte, die gesucht wurden. Hab ich ihm auch genau so gesagt : Die Chance, dass die einen finden, der das alles kann ist bei 1%. Aber wenn der kommt, dann bist du sofort raus. Kannst nur hoffen, dass die anderen alles gleich wenig können und sie dir mehr vertrauen. (Mein Bruder ist Ausbildungstechnisch ein Monster im Vergleich zu mir, den würde so manche Firma sehr gerne nehmen).

Aber das ist und bleibt die Ausnahme. Im Schnitt bewerben sich auf ne richtige IT Stelle wenn überhaupt 1-2 Personen die das Profil wirklich besitzen, dafür sind die Profile heute viel zu genau und das muss man selbst einfach auch verstehen, dass man da nicht einfach gleich raus ist nur weil Skill X und Y fehlen.

Monger
2019-02-20, 19:07:00
Bei uns kommen Mitarbeiter eigentlich fast immer über zwei Wege: Personaldienstleister, oder Kooperationen mit den Hochschulen, d.h. Masteranden o.ä..
Wobei ich persönlich die Ausbeute aus letzterem viel besser finde. Was da an jungen Leuten reinkommt, ist echt spitze. Ich kann die nach nem Monat hinsetzen, und die arbeiten mindestens genauso diszipliniert und professionell wie Festangestellte.
Aber: die sind auch schwer zu kriegen. Hab noch keinen Studenten in den letzten Jahren betreut, die vor Studienabschluss noch kein Angebot von irgendeinem vorliegen hatten. Da muss man sich was einfallen lassen, um sie zu binden. Gutes Arbeitsklima hilft.

Morale
2019-02-20, 19:07:23
Selber ausbilden.

Hört sich nach Rant an: Aber die Jugend kann es nicht mehr. Jeder ist dank IPhone und Co easy unterwegs. Alles klappt automatisch.
Keine Ahnung von nix. Kleinste Probleme können nicht gelöst werden. Generell sich kein Bock. Jeder will Manager sein. PowerPoint machen. Aber anpacken? Nö. Blabla Bullshit Bingo aber mehr nicht.

Dr.Doom
2019-02-20, 19:10:39
Gibt schon andere Fälle, z.B. hat mein Bruder gerade nen Job nicht bekommen, weil halt ein Bewerber wirklich die Skills hatte, die gesucht wurden. Hab ich ihm auch genau so gesagt : Die Chance, dass die einen finden, der das alles kann ist bei 1%. Aber wenn der kommt, dann bist du sofort raus. Kannst nur hoffen, dass die anderen alles gleich wenig können und sie dir mehr vertrauen. (Mein Bruder ist Ausbildungstechnisch ein Monster im Vergleich zu mir, den würde so manche Firma sehr gerne nehmen).Eher unwahrscheinlich. Die haben jemanden gefunden, der vielleicht weniger kann, aber dafür nur halb soviel kostet.
Wenn die Personaler Leute mit zu guter Ausbildung sehen und dann beim Gespräch sich auch bewahrheitet, dass der Typ (die Typin) nicht geprahlt hat, dann sehen die vielleicht auch, dass er bei der nächstbesten, günstigen Gelegenheit wieder weg ist.

Loeschzwerg
2019-02-20, 19:16:23
Selber ausbilden.

Ja, der klassische Weg "Schule -> Ausbildung" ist in der IT über die letzten Jahre immer weiter zusammengeschrumpft.

Asaraki
2019-02-20, 19:16:30
Eher unwahrscheinlich. Die haben jemanden gefunden, der vielleicht weniger kann, aber dafür nur halb soviel kostet.
Wenn die Personaler Leute mit zu guter Ausbildung sehen und dann beim Gespräch sich auch bewahrheitet, dass der Typ (die Typin) nicht geprahlt hat, dann sehen die vielleicht auch, dass er bei der nächstbesten, günstigen Gelegenheit wieder weg ist.

Ne, geht um ne Firma, die wir alle kennen und AI für Self Driving Cars. Glaube nicht, dass Lohn hier ein Kriterium war.
Aber natürlich hast du auf sehr viele Fälle bezogen Recht, gerade Alter (Sozialkosten) sind hier ein schlimmer Punkt.

Aber: die sind auch schwer zu kriegen. Hab noch keinen Studenten in den letzten Jahren betreut, die vor Studienabschluss noch kein Angebot von irgendeinem vorliegen hatten. Da muss man sich was einfallen lassen, um sie zu binden. Gutes Arbeitsklima hilft.

Bei einem ehemaligen Arbeitgeber, Grossbank, kamen die nur zu uns, weil wir schon ein paar "junge Genies" hatten, die dann auch als Arbeitskollegen deutlich attraktiver waren als ein (vielleicht ebenfalls exzellenter) älterer Mitarbeiter. Da spielen halt auch Vorurteile rein, die man erst einmal wegkriegen muss ^^ Aber auch die kamen nicht wegen den Löhnen, sondern weil sie angesprochen waren durch das, was wir vor hatten. Das Klima muss eben nicht nur gut sein, sondern auch passen. Ein junger, übermotivierter und hoch-intelligenter Coder geht einfach nicht für einen guten Lohn zu einer Firma, die ihm (gefühlt zumindest) eventuell die ganze Karriere kostet.

noid
2019-02-20, 19:21:09
Hinsichtlich Bezahlung: solange jemand nicht komplett fachfremd wäre kann unsere Firma gar nicht anders als das zu bezahlen als was ausgeschrieben ist. Betriebsrat wäre da nicht sehr begeistert.

PatkIllA
2019-02-20, 19:25:55
Exklusive Sachgeschenke (z.B. etwas handgefertigtes für 500€ bzw. 800€) kommen immer gut.Was willst du denn damit? Wenn es um das materielle geht dann doch Geld. Oder vielleicht noch ordentliche Arbeitsutensilien wie ordentlicher Schreibtisch, Stuhl und Rechner mit SSD, mehreren Bildschirmen aktueller Software)
Sowas wie flexible Arbeitszeiten, eigenverantwortliches Arbeit, kurzfristig Urlaub, Homeoffice, gut erreichbar wäre mir viel wichtiger.

Kann nur für die Schweiz reden, aber kein fähiger IT Profi wählt den Job nach Gehalt oder Geldleistungen. Keiner. Der tiefste Lohn reicht eben auch schon.Da würde ich schon noch abwägen. Vor ein paar Jahren hat einer bei uns angefangen, dem haben sie in einer anderen Firma 32k geboten. Mit Studium, Berufserfahrung (inkl Ausland). Da hat der sich dann auch nur für die zeitverschwendung mit dem Bewerbungsgespräch bedankt.

The_Invisible
2019-02-20, 19:26:03
Das Hauptproblem liegt an den übertriebenen Anforderungen ("du solltest Programmiersprache XYZ beherrschen", "Studium XYZ, "schon länger als XYZ Jahre gearbeitet haben")... Damit erreicht man nur selten die Leute mit "PC-Leidenschaft" und normaler Ausbildung (weil die schulischen Leistungen halt nicht überall gepasst haben).

Also überlegt euch wie ihr Leute mit "Bock" rekrutieren könnt. Gebt den Leuten auch klar zu verstehen "Wir bilden dich auch zu einem gewissen Grad aus, du musst nicht die eierlegende Wollmilchsau sein".
Lieber dann mit dem Gehalt kleiner einsteigen und die geneigten Mitarbeiter in die Firma hereinwachsen lassen.

So sehe ich zumindest die Sache.

Sehe ich auch so und wir haben so schon einige gute Leute bekommen die jetzt Schlüsselpositionen einnehmen. Den Leuten kann man auch meistens erklären das sie am Anfang halt nicht das Megagehalt bekommen aber sich mit Leistung hocharbeiten können.

Das fehlt heute irgendwie komplett, die meisten Jungen wollen aus der Schule raus und schon am Anfang das große Gehalt. Bin gespannt wo das ganze noch hinführt.

Asaraki
2019-02-20, 19:28:06
Da würde ich schon noch abwägen. Vor ein paar Jahren hat einer bei uns angefangen, dem haben sie in einer anderen Firma 32k geboten. Mit Studium, Berufserfahrung (inkl Ausland). Da hat der sich dann auch nur für die zeitverschwendung mit dem Bewerbungsgespräch bedankt.

Ich hoffe ich verstehe das richtig, aber Ja, bei völlig untertriebenen Löhnen spielt das Geld natürlich eine Rolle. Mir hat mal ne Firma, wobei der Ton schon eher entschuldigend war, <50k/anno angeboten, also ca. 50% meines Marktwerts. Da musst ich dann auch sagen : Find ich zwar geil was ihr macht, aber ich fütter grad ne Studentin durch, das wird leider nicht klappen. In ne günstigere Wohnung ziehen und sonst auf Sachen verzichten nur um nem Arbeitsgeber zu helfen, nein Danke. Wäre was anderes bei nem Startup mit Anteil natürlich, aber so quasi als "einfacher Angestellter" geht das natürlich nicht, sofern man nicht in einer Situation steckt, in der man das Erste nehmen muss.

Ich meine mehr, dass innerhalb des fairen Spektrums (bis hin zu übertrieben) die Meisten eher nicht aufgrund des Lohns entscheiden. Aber die werden alle auch nie für einen Drückerlohn arbeiten, das ist ja das Schöne daran :-)

PatkIllA
2019-02-20, 19:31:38
Sehe ich auch so und wir haben so schon einige gute Leute bekommen die jetzt Schlüsselpositionen einnehmen. Den Leuten kann man auch meistens erklären das sie am Anfang halt nicht das Megagehalt bekommen aber sich mit Leistung hocharbeiten können.

Das fehlt heute irgendwie komplett, die meisten Jungen wollen aus der Schule raus und schon am Anfang das große Gehalt. Bin gespannt wo das ganze noch hinführt.Meistens macht man nur mit Wechsel der Arbeitsstelle ordentliche Sprünge.

noid
2019-02-20, 19:33:38
Meistens macht man nur mit Wechsel der Arbeitsstelle ordentliche Sprünge.

Die große Masse bleibt meistens in dem Job wo sie sind. Es gibt aber eben auch Leute, die wollen das so.
Nicht jeder kann und wird Manager. Dazu gehört einfach mehr als nur Wollen.

Loeschzwerg
2019-02-20, 19:36:04
Ja, mit ERA gibt es da nur wenige Optionen. Zeit absitzen und alle paar Jahre mit dem Gehalt aufsteigen ist da nicht.

Interne Wechsel halte ich aber durchaus für sinnvoll. So habe ich mir zumindest Erfahrung in vielen unterschiedlichen Bereichen erarbeitet. Außerhalb der Firma gibt es leider nicht allzu viel interessantes in der näheren Umgebung.

PatkIllA
2019-02-20, 19:40:43
Die große Masse bleibt meistens in dem Job wo sie sind. Es gibt aber eben auch Leute, die wollen das so.Wir haben auch welche, die seit Jahren nicht nach einer Erhöhung gefragt haben. Und entsprechend keine bekommen haben.
Nicht jeder kann und wird Manager. Dazu gehört einfach mehr als nur Wollen.
Oder auch wollen. Mir reichen die ganzen Meetings, um Anforderungen, Architektur, Schnittstellen abzusprechen schon völlig.
aber ich fütter grad ne Studentin durch, das wird leider nicht klappen. Tochter oder Freundin? ;)
Ich meine mehr, dass innerhalb des fairen Spektrums (bis hin zu übertrieben) die Meisten eher nicht aufgrund des Lohns entscheiden. Aber die werden alle auch nie für einen Drückerlohn arbeiten, das ist ja das Schöne daran :-)Scheit es alles zu geben. Wenn man bei den Gehaltsvergleichen die Kommentare liest ist von "unter 100k stehe ich nicht auf" bis zum "habe seit 10 Jahren 30k bei 60 Stunden die Woche" ist alles dabei.

Asaraki
2019-02-20, 19:40:58
Da muss ich sagen bin ich froh, eigentlich immer zeitig eine Lohnerhöhung oder so bekommen zu haben. Hatte wirklich fast nur Chefs, die ihre Mitarbeiter zu schätzen wussten und die Leute forderten und förderten. Und das waren nicht nur "Chefs der alten Schule", sondern auch einer, der war kaum älter als ich, aber einfach wirklich ein beeindruckend guter Mensch und Chef.

Leider finden sich, wie im Liebesleben ^^, auch im Arbeitsleben oft die 'richtigen Falschen'. D.h. der Unglückliche Angestellte, der aber nie fordert und der unfähige Chef, der eigentlich ein netter Typ wär, aber weil er so nett ist ein richtig schlechter Chef ist. Will damit niemandem zu Nahe treten, aber ich finde persönlich, dass die Beobachtung sich doch oft bewahrheitet.

Oder auch wollen. Mir reichen die ganzen Meetings, um Anforderungen, Architektur, Schnittstellen abzusprechen schon völlig.
Absolut, mir wurde der Weg in die 'Linie' oft genug angeboten, aber das will ich einfach auch nicht. Hab auch mehr als einen Kollegen beobachtet wie sie verlockt waren, meine 'Warnung' "Tu es doch, aber ich glaub nicht dass es dir gefällt. Schlimmstenfalls bist du in ein paar Monaten halt wieder 'nur' Lead-Developer" ignoriert haben und Tadaa, nach ein paar Monaten Linie lieber wieder technischen Kram gemacht haben.

Ist völlig ok, nicht jeder muss Chef sein. Man braucht nur ne Firma, die rafft, dass nicht nur die Chefs wichtig sind. (Und dass nicht der Beste im Team der sein muss, der nun das Team leitet... das sind sehr unterschiedliche Skills xD)

medi
2019-02-20, 19:41:52
Das ist Musik in meinen Ohren ... denn sobald mein Cheffe in Rente geht werde ich mich wohl was neuem umschauen müssen. Und dann bin ich wohl Mitte 40 - schon schwer genug da noch wo unter zu kommen bei dem Jugendwahn in den Personalabteilungen ...

Haben aber die selben Probleme. Würden wir momentan einen neuen passenden Entwickler einstellen wollen könnten wir ewig suchen oder versuchen die paar Hanseln, die es da auf dem Markt gibt abzuwerben - und das nur zu utopisch hohen Gehältern.

medi
2019-02-20, 19:44:44
Das Hauptproblem liegt an den übertriebenen Anforderungen ("du solltest Programmiersprache XYZ beherrschen", "Studium XYZ, "schon länger als XYZ Jahre gearbeitet haben")... Damit erreicht man nur selten die Leute mit "PC-Leidenschaft" und normaler Ausbildung (weil die schulischen Leistungen halt nicht überall gepasst haben).

Also überlegt euch wie ihr Leute mit "Bock" rekrutieren könnt. Gebt den Leuten auch klar zu verstehen "Wir bilden dich auch zu einem gewissen Grad aus, du musst nicht die eierlegende Wollmilchsau sein".
Lieber dann mit dem Gehalt kleiner einsteigen und die geneigten Mitarbeiter in die Firma hereinwachsen lassen.

So sehe ich zumindest die Sache.

Laut einer Studie blablabla reichen einem Personaler gerade 50% der Anforderungen aus. Nur weiss das kaum einer und viele sind entsprechend abgeschreckt.

Florida Man
2019-02-20, 19:46:58
Das Hauptproblem liegt an den übertriebenen Anforderungen ("du solltest Programmiersprache XYZ beherrschen", "Studium XYZ, "schon länger als XYZ Jahre gearbeitet haben")... Damit erreicht man nur selten die Leute mit "PC-Leidenschaft" und normaler Ausbildung (weil die schulischen Leistungen halt nicht überall gepasst haben).

Also überlegt euch wie ihr Leute mit "Bock" rekrutieren könnt. Gebt den Leuten auch klar zu verstehen "Wir bilden dich auch zu einem gewissen Grad aus, du musst nicht die eierlegende Wollmilchsau sein".
Lieber dann mit dem Gehalt kleiner einsteigen und die geneigten Mitarbeiter in die Firma hereinwachsen lassen.

So sehe ich zumindest die Sache.
das ist doch schon seit Jahren nicht mehr so.
Selber ausbilden.
Bin Ausbilder und ich habe ausgebildet. Aber auch hier: Im Grunde keine ausbildungsreifen Bewerber mehr.

Asaraki
2019-02-20, 19:50:30
Vergesst bei dem Thema einfach nicht, dass seit langer Zeit nichts so krass abgeht wie die IT-Industrie/der IT-Arbeitsmarkt. Es ist überhaupt kein Wunder, dass in Europa die Fachkräfte fehlen und das trotz der krassen Zuwanderung von Talenten aus der ganzen Welt. Aber leider saugt uns das Silicon Valley (und natürlich unzählige andere Orte auf der Welt) durchaus einen spürbaren Anteil ab. Wir sind halt einfach nicht ansatzweise so cool wie die ^^

Loeschzwerg
2019-02-20, 19:54:34
das ist doch schon seit Jahren nicht mehr so.

Also ich habe festgestellt dass jetzt sogar häufig der Zusatz "oder vergleichbare Ausbildung/Berufserfahrung" in den Ausschreibungen entfernt wurde. Der Bewerber muss studiert haben ;D

Klar, hängt von der Stelle und der Firma ab, aber verbessert hat es sich in meinen Augen irgendwie nicht (ausgehend von den Ausschreibungen der größeren IT Firmen in München). Wenn ihr das nicht macht ist das ja schon mal gut :)

Aber auch hier: Im Grunde keine ausbildungsreifen Bewerber mehr.

Stelle ich leider auch fest :( Mit Abi studieren die jungen Leute und die Realschule ist mittlerweile nur noch eine wenig bessere Hauptschule... Irgendwie fast schon klar dass da nix mehr kommt.

Edit:
In Augsburg dürften in den nächsten Monaten/Jahren so etliche fähige Entwickler/ITler auf den Markt strömen, da sind Headhunter jetzt schon fleißig am abgrasen.

zaboron
2019-02-20, 20:26:53
Eventuell kennt der eine oder andere von Euch das Problem: Brauchbare Mitarbeiter finden. Es wird immer schwieriger, jedenfalls in meinem Umfeld (IT Berater). Ich habe größere Konzernkunden, die seit einem Jahr Stellen ausgeschrieben haben und im Grunde keine Bewerbungen bekommen.

Mir selbst geht es ähnlich und die Leute, die sich bewerben, sind zum Großteil ungeeignet. Mir ist in den letzten Jahren auch aufgefallen, dass wir im IT-Umfeld ein besonderes Problem erleben: Junge Menschen (18-25) nutzen zwar Computer viel mehr als jede andere Generation, kennen sich jedoch wieder deutlich schlechter aus als die ~35 Jährigen im selben Alter (wer heute 35 ist, der kannte sich im Mittel mit 20 wesentlich besser mit IT aus als heutige 20 Jährige).

Habt Ihr kreative Ideen, wo man heute noch annehmbare Mitarbeiter suchen (und bestenfalls auch finden) kann? Ich suche keine Raketenwissenschaftler, sondern "normale" IT-Admins, die vernünftig kommunizieren, acht Stunden arbeiten können und morgens gewaschen ins Büro kommen.

Bin echt ratlos, wie sich das noch weiter entwickeln soll .... :redface:

PS: Kommt mir nicht mit "mehr Geld", am Geld liegt es nicht.

Die Leute, die du suchst
- können sich aussuchen wo sie arbeiten weil sie mehr als genug Angebote bekommen
- haben keinen Druck weil sie einen Job haben und nicht auf der Straße leben
- bewerben sich nicht aktiv bei Firmen unterhalb der FAANG Schwelle

Wenn du da jemanden willst, der kompetent ist, musst du aktiv Netzwerke aufbauen, auf meetups gehen, Talks auf Konferenzen halten (und hoffentlich auch geiles Zeug gemacht haben das du präsentieren kannst). Die Leute die du willst, haben als Lebensziel nicht, einen sicheren Job bei Fogbank GmbH zu haben.

Ach ja, der Bewerbungsprozess ist auch ausschlaggebend. Wenn du einen Interessenten erstmal mit Hausarbeiten, Onlinetests oder vorgefertigten Video-Fragen zumüllst ist der auch sofort wieder weg. Erster Schritt sollte immer sein, Interesse deinerseits zu bekunden und möglichst viel Infos über den potentiellen Arbeitsplatz preiszugeben (INKLUSIVE GEHALTSSPANNE)

Lokadamus
2019-02-20, 20:28:58
Wo kann ich den überhaupt die Arbeitsstellen finden? :|
Bei der Arge wohl kaum.

Florida Man
2019-02-20, 21:03:06
Die Leute, die du suchst
- können sich aussuchen wo sie arbeiten weil sie mehr als genug Angebote bekommen
- haben keinen Druck weil sie einen Job haben und nicht auf der Straße leben
- bewerben sich nicht aktiv bei Firmen unterhalb der FAANG Schwelle

Wenn du da jemanden willst, der kompetent ist, musst du aktiv Netzwerke aufbauen, auf meetups gehen, Talks auf Konferenzen halten (und hoffentlich auch geiles Zeug gemacht haben das du präsentieren kannst). Die Leute die du willst, haben als Lebensziel nicht, einen sicheren Job bei Fogbank GmbH zu haben.

Ach ja, der Bewerbungsprozess ist auch ausschlaggebend. Wenn du einen Interessenten erstmal mit Hausarbeiten, Onlinetests oder vorgefertigten Video-Fragen zumüllst ist der auch sofort wieder weg. Erster Schritt sollte immer sein, Interesse deinerseits zu bekunden und möglichst viel Infos über den potentiellen Arbeitsplatz preiszugeben (INKLUSIVE GEHALTSSPANNE)
Das sind doch alles Binsenweisheiten, nicht böse gemeint. Ich frage nach kreativen Ideen, nicht nach einer Beschreibung der Probleme - die kenne ich ja selbst.

Erfahrene Berater zu finden ist sogar noch relativ einfach, eben genau aufgrund der Netzwerke, Partnerbeziehungen usw. In meinem Fall reden wir von "ganz normalen" IT Administratoren auf Junior Level, die findest Du nicht auf der heise Jobmesse oder bei einer Podiumsdiskussion der Handelskammer.
Wo kann ich den überhaupt die Arbeitsstellen finden? :| Bei der Arge wohl kaum.
Das stimmt, bei der Arge wohl kaum. Am schnellsten gehts wohl auf LinkedIn oder Xing. Suchst Du etwa?

EPIC_FAIL
2019-02-20, 21:09:32
Wird denn offensiv mit dem hohen Gehalt (EG17? ~ 100k?) für diese Stelle geworben (d.h. direkt bei der Ausschreibung zu sehen)? Es kann ja sein, dass manche von vornherein sich nicht bewerben, da sie denken dass es für sie zumindest finanziell kein Upgrade ist. Bei dem Gehalt für einen Admin dürfte man euch aber die Türen einrennen, da das übliche Gehalt für solche Stellen bei 1/2 oder 1/3 davon liegt.

Mosher
2019-02-20, 21:33:54
Eventuell kennt der eine oder andere von Euch das Problem: Brauchbare Mitarbeiter finden. Es wird immer schwieriger, jedenfalls in meinem Umfeld (IT Berater). Ich habe größere Konzernkunden, die seit einem Jahr Stellen ausgeschrieben haben und im Grunde keine Bewerbungen bekommen.

Mir selbst geht es ähnlich und die Leute, die sich bewerben, sind zum Großteil ungeeignet. Mir ist in den letzten Jahren auch aufgefallen, dass wir im IT-Umfeld ein besonderes Problem erleben: Junge Menschen (18-25) nutzen zwar Computer viel mehr als jede andere Generation, kennen sich jedoch wieder deutlich schlechter aus als die ~35 Jährigen im selben Alter (wer heute 35 ist, der kannte sich im Mittel mit 20 wesentlich besser mit IT aus als heutige 20 Jährige).

Habt Ihr kreative Ideen, wo man heute noch annehmbare Mitarbeiter suchen (und bestenfalls auch finden) kann? Ich suche keine Raketenwissenschaftler, sondern "normale" IT-Admins, die vernünftig kommunizieren, acht Stunden arbeiten können und morgens gewaschen ins Büro kommen.

Bin echt ratlos, wie sich das noch weiter entwickeln soll .... :redface:

PS: Kommt mir nicht mit "mehr Geld", am Geld liegt es nicht.


Vielleicht bist du ja offen für sowas:

Sieh' dich auf Hackathons um. Dort findest du überwiegend überdurchschnittlich motivierte Leute, im Vergleich zum normalen Marktquerschnitt weitere wichtige Eigenschaften mitbringen.

Du wirst dort allerdings auch eher Leute finden, die ständig neue Herausforderungen brauchen und sich beweisen wollen, also eher zu Alleingängen neigen, als den ganzen Tag strikt nach Vorgaben zu arbeiten.

Evtl. auch nicht gerade das, was du bzw. deine Kunden suchen.

Sich aber mal kurz zu informieren, sollte drin sein.

Selber ausbilden.

Hört sich nach Rant an: Aber die Jugend kann es nicht mehr. Jeder ist dank IPhone und Co easy unterwegs. Alles klappt automatisch.
Keine Ahnung von nix. Kleinste Probleme können nicht gelöst werden. Generell sich kein Bock. Jeder will Manager sein. PowerPoint machen. Aber anpacken? Nö. Blabla Bullshit Bingo aber mehr nicht.

Äh.. Das sind mir jetzt zu viele Klischees auf einmal. Auf den 0815-Jugendlichen mag das zutreffen, dass er keinen Bock hat, sich technisch mit seinem Smartphone auseinanderzusetzen, das gabs doch aber schon immer.
Die Konsolenzocker früher wussten auch nix von MHz, RAM und Treiber neu installieren, haben sich vielleicht bewusst ein Gerät gekauft, um nicht mit sowas in Berührung zu kommen.

Die heutigen Verbraucher ticken sicher nicht anders, als die von vor 20 Jahren. Muss funktionieren und wenig Stress machen. Weiterhin wird uns Technologie immer so verkauft, dass sie unser Leben leichter macht. Tut sie aber nicht, wenn man sich einfach nur mit anderen Problemen rumschlagen muss. Früher war es innovativ, ein elektrisches Rollo zu haben, aber der Knopf hat ständig geklemmt, oder der Motor streikte bei Kälte..

Heute funzt halt die Smart-Home-App irgendwie nicht richtig, oder Bluetooth kackt ab, oder Android zieht ein Update und danach geht die App nicht mehr.

Der 0815-Anwender hat darauf genausowenig Bock, wie Sesselpupser Jürgen damals, seinen Rolladenmotor aufzuschrauben.


Hat aber imho nichts mit der Qualifikation und der Motivation von IT-Interessierten zu tun, die bewusst diese Laufbahn wählen. Meine Einschätzung ist nur, dass im IT-Bereich, den es ja noch nicht soooooo lange gibt (#Neuland), halt Computer als uncool, Admins als langweilig gelten und viele Nachwuchsleute evtl. aufgrund dieser Wahrnehmung dann halt lieber Blockchains hacken, Apps programmieren und Roboter in die Cloud hängen.

Nur so eine Vermutung.

Aber den Mangel an qualifiziertem Nachwuchs für FOGBANKs Bedürfnisse jetzt an "Die Jugend von heute.. früher war alles besser." festzumachen, finde ich irgendwie...

Morale
2019-02-20, 21:55:46
Die Kondolenzschreiben damals mussten sicher noch mehr machen als Plug and Play und hatten idR eh noch einen PC.
Klar ist da viel klitschee dabei. Aber so ist meine Erfahrung. Selbst die fertigen Azubis aus IT berufen haben heute wenig bis kaum Ahnung. Dazu will der Großteil eh studieren weil Abitur hat ja gefühlt jeder. Groß Interesse hat aber keiner. Bloß nach 35h heim. ÖD ist ja auch wieeer angesagt, warum wohl.
Das für die Nerds die es freilich immer noch gibt normale Admin Jobs zu wenig sind ist klar. Gefühlt fehlen aber die „0815 Coputer Kids „ von früher die eben solche Jobs gerne gemacht haben.

Monger
2019-02-20, 22:13:03
Groß Interesse hat aber keiner. Bloß nach 35h heim. ÖD ist ja auch wieeer angesagt, warum wohl.

Das gilt aber mittlerweile für alle Altersklassen und Berufserfahrungen - und das zu recht. Sich ein Bein auszureißen bringt keinem mehr was.

Morale
2019-02-21, 00:41:51
Gibt ja noch was zwischen 60h und „boah erst 11 wann ist der tach wieder rum“ Attitüde

Iceman346
2019-02-21, 08:48:23
Das sicherlich, aber ich bezweifle auch, dass die von dir angesprochene Attitüde wirklich so um sich greift.

Ich persönlich sehe das so das ich für 40 Stunden die Woche bezahlt werde. Die arbeite ich nach bestem Wissen und Gewissen. Im Notfall sind auch mal ein paar Überstunden drin für die ich aber entsprechende Kompensation erwarte.

Ich bin nicht mit dem Job verheiratet und ich lebe nicht zum arbeiten. Mir macht die Arbeit zwar Spaß, aber das heißt nicht das ich unentgeltlich bereit bin über Gebühr zu arbeiten.

Surrogat
2019-02-21, 09:10:43
@Fogbank:

zu deiner Frage gibt es nur eine Antwort, mach dein Unternehmen attraktiver als die anderen und damit meine ich nicht mal das Gehalt

Ein sehr gutes Beispiel ist z.b. die EDV-Sparte der Metro, ehemals Metro-Systems, heute bekannt unter dem Namen Metronom

Das war früher ein stinklangweiliger, bürokratischer laden in dem nur Loser freiwillig gearbeitet haben, dank diverser völlig unsinniger Kündigungswellen und übelstem Führungsstil haben die auch noch die letzten guten Leute vergrault, so das bald kurz vor 12 war.

Dann hat der CEO der Mutterfirma einen einzigen Mann geholt, der das alles gedreht hat und heute ist Metronom ein sexy Arbeitgeber der vielen Startups verdammt gute Leute weggeschnappt hat!

Hier die Story für dich und nein ich arbeite da nicht, kenne aber einige leute da und kann dir sagen das dort ein kompletter Kulturwandel stattgefunden hat und damit sehr viele Leute sehr sehr zufrieden gemacht wurden:

https://www.saatkorn.com/employer-branding-bei-metro-interview-mit-cio-salzsieder/

https://www.gruenderszene.de/business/metro-taktheexit-metronom-bestaetigt?interstitial

Florida Man
2019-02-21, 12:59:29
Äh... die Umstrukturierung der Metro IT inkl. Werbekampagne dürfte ungefähr meinen zehnfachen Jahresumsatz gekostet haben. Was sind das bitte für Tipps? :redface: Mir gefällt die Kultur in meinem Unternehmen super, weshalb ich sjetzt seit über 8 Jahren alle Jobangebote ausgeschlagen habe, inkl. welche mit dem doppelten Gehalt, 10 Stunden weniger Wochenarbeitszeit oder anderen tollen Dingen.

Lokadamus
2019-02-21, 17:41:17
Das stimmt, bei der Arge wohl kaum. Am schnellsten gehts wohl auf LinkedIn oder Xing. Suchst Du etwa?Jup.

noid
2019-02-21, 17:54:50
Jup.

Was suchst du denn? Sehe hier mal 2 potentielle Stellen. Eine bequem hier:

https://jobs.deere.com/job/Mannheim-Software-Quality-Engineer-BW-68163/535748200/

Loeschzwerg
2019-02-21, 18:43:17
Würde für mich sogar recht gut passen. AGIL, ITIL, PRINCE2... alles kein Thema. Software Test und Projektmanagement sind aktuell meine Hauptaufgaben.

Aber was will ich in Mannheim :redface:

noid
2019-02-21, 18:48:14
Das Rhein-Neckar-Gebiet ist interessant. Frankfurt, Heidelberg sind direkt in der Nähe. Frankfurt Flughafen in direkter Bahnverbindung. Ist ein ICE Halt.

Odenwald, Pfälzer Wald und selbst der Schwarzwald sind leicht zu erreichen.

Dazu kommen relativ milde Winter und viel Sonne. Ahja, Wohnen kann man sich leisten.

Das war jetzt ohne Fokus auf wir bauen tolle Sachen, und das Geld natürlich.

Florida Man
2019-02-21, 18:59:01
Problem ist und bleibt die Sprache da unten :redface:

noid
2019-02-21, 19:05:21
Problem ist und bleibt die Sprache da unten :redface:

Englisch?

medi
2019-02-21, 20:33:07
Dazu kommen relativ milde Winter und viel Sonne. Ahja, Wohnen kann man sich leisten.

Jein. Die Mieten sind hier ordentlich gestiegen und die Immobilienpreise förmlich explodiert.

Englisch?

Ich vermute mal Mannheimer Platt. Der Akzent ist so übel, da versteht man nix, nada, njente ...

noid
2019-02-21, 20:39:58
Ich würde sagen hier laufen sehr wenige "Monnemer" Unikate herum, so dass man auch als Nordlicht sich nicht komplett verloren fühlt.

GSXR-1000
2019-02-21, 21:02:31
Ich find schon recht befremdlich (ob der Person aber nicht wirklich unerwartet) das der TS sich im Eingangspost geriert als sei er selbst AG/Unternehmer, sich dann aber später herausstellt, das er offensichtlich selbst nur Lohnempfänger und Angestellter ist.
Gerade dann ist die hier gezeigte generelle Abwertung potentieller zukünftiger Kollegen charakterlich mehr als schwach und die damit einhergehende Selbsterhöhung mehr als unangebracht.
Ich frage mich ernsthaft, woher der TS die Erkenntnis erlangt, das er selbst ein so viel besserer Mitarbeiter sei? Fachkompetenz kann ich nicht beurteilen, die allerdings fuer einen "guten Mitarbeiter" mindestens gleichrangig wichtigen "Soft Skills" scheinen nicht sehr ausgeprägt zu sein.
Träte mir ein Personaler mit solcher Attitüde entgegen, würde ich den Job sofort dankend ablehnen, egal wie gut die Konditionen sonst sein mögen.

Zum Thema selbst: Wir sind in den letzten Jahren verstärkt dazu übergegangen selbst mehr auszubilden und die Leute auch zu übernehmen. Die Ausbildungszeit gibt einem Gelegenheit Stärken und Schwächen besser herauszuarbeiten und in einem Grosskonzern findet sich diesem Schema entsprechend fast immer eine nahezu perfekt passende Stelle.
Auch, und das wird einige hier wieder zu Aufschreien bewegen, haben wir in den letzten Jahren sehr sehr gute Erfahrungen mit der Ausbildung von Flüchtlingen und Zuwanderern gemacht. Zum einen sind diese Menschen in den meisten Fällen ungleich mehr motiviert gute Arbeit abzuliefern, die Identifikation mit dem AG ist in aller Regel deutlich höher, Wissensdurst ist gegeben und Weiterentwicklungsmöglichkeiten werden aktiv gesucht und eingefordert.
Zudem ist, allen Unkenrufen zum Trotz, das Bildungsniveau und Qualifikation definitiv im Schnitt nicht schlechter als bei deutschen Bewerbern. Zumindest in unserer Branche.

Exxtreme
2019-02-21, 21:08:21
Die Frage ist halt wie man IT-Mitarbeiter sucht. Sucht man die eierlegende Wollmilchsau, die sämtliche Buzzwords kennt, den Master mit 1 abgeschlossen hat, 10 Berufserfahrung, davon 5 Jahre im Ausland hat und nicht älter als 25 Jahre ist dann wird es schwer. Wenn ich solche Anzeigen lese dann weiss ich, dass der Personaler, der das kreiert hat absolut Null Plan hat. Da kann man sich die Bewerbung leich sparen.

Ein weiterer Punkt ist, die EU ist was IT angeht ziemliches Schlusslicht. Nur noch Afrika und Südamerika dürfte weiter hinten sein. Wenn Apple oder Google ruft dann weiss der Uni-Absolvent wo er hingeht. Entweder in die USA oder nach Israel. Israel hat übrigens mehr IT-Startups an der New Yorker Börse als die gesamte EU. Nur um mal das Gefühl zu bekommen wo die EU IT-mässig so steht.

Sprich, wenn man nicht selbst ausbildet dann wird es wohl echt schwer.

Marscel
2019-02-21, 21:25:54
Ich find schon recht befremdlich (ob der Person aber nicht wirklich unerwartet) das der TS sich im Eingangspost geriert als sei er selbst AG/Unternehmer, sich dann aber später herausstellt, das er offensichtlich selbst nur Lohnempfänger und Angestellter ist.

Du ließt dich auch gerade nicht wie ein freundlicher Mensch, den man unbedingt haben möchte:

a.) Auch GFs können voll sozialversicherungspflichtige Angestellte sein, und die unterschreiben dir den Vertrag am Ende.
b.) Auch andere "nur Lohnempfänger", nennen wir sie mal Führungskräfte für Abteilungen, sind ganz massiv damit betraut, für ihre Sparte am Recruiting mitzuwirken. Ob nun durch Ideen, wo sich Leute finden (z.B. TUs, Usergroups, GitHub) oder durch einen guten Eindruck machen.
c.) Jeder ansatzweise fähige Mitarbeiter, dem sein Unternehmen gefällt, und der Mitarbeiter sucht, hört sich um, um seinen Arbeitsalltag zu verbessern, und auch weil
d.) Zahlen für viele Stellen die Firmen ihren eigenen Leuten tw. ganz gute Boni für Vermittlungen. Und geschätzten Menschen vermittelt man schließlich keinen Mist.

Florida Man
2019-02-21, 22:11:15
Ich find schon recht befremdlich (ob der Person aber nicht wirklich unerwartet) das der TS sich im Eingangspost geriert als sei er selbst AG/UnternehmerWo genau?sich dann aber später herausstellt, das er offensichtlich selbst nur Lohnempfänger und Angestellter ist.Warum "nur"? Was sollte ich sonst noch empfangen?
Gerade dann ist die hier gezeigte generelle Abwertung potentieller zukünftiger Kollegen charakterlich mehr als schwach und die damit einhergehende Selbsterhöhung mehr als unangebracht.Ich habe ungeeignete Personen "abgewertet" und die sind keine "zukünftigen Kollegen".
Ich frage mich ernsthaft, woher der TS die Erkenntnis erlangt, das er selbst ein so viel besserer Mitarbeiter sei?Besser als was? Fachkompetenz kann ich nicht beurteilen, die allerdings fuer einen "guten Mitarbeiter" mindestens gleichrangig wichtigen "Soft Skills" scheinen nicht sehr ausgeprägt zu sein.Wait, Du glaubst Foren-Pana=Reallife-Pana? Aha...
Träte mir ein Personaler mit solcher Attitüde entgegen, würde ich den Job sofort dankend ablehnen, egal wie gut die Konditionen sonst sein mögen.Also Dich würde ich vermutlich auch ablehnen, daher no prob

Zum Thema selbst: Wir sind in den letzten Jahren verstärkt dazu übergegangen selbst mehr auszubilden und die Leute auch zu übernehmen. Die Ausbildungszeit gibt einem Gelegenheit Stärken und Schwächen besser herauszuarbeiten und in einem Grosskonzern findet sich diesem Schema entsprechend fast immer eine nahezu perfekt passende Stelle.
Auch, und das wird einige hier wieder zu Aufschreien bewegen, haben wir in den letzten Jahren sehr sehr gute Erfahrungen mit der Ausbildung von Flüchtlingen und Zuwanderern gemacht.Was macht Ihr denn? Zum einen sind diese Menschen in den meisten Fällen ungleich mehr motiviert gute Arbeit abzuliefern, die Identifikation mit dem AG ist in aller Regel deutlich höher, Wissensdurst ist gegeben und Weiterentwicklungsmöglichkeiten werden aktiv gesucht und eingefordert.Klingt ja zu schön um wahr zu sein.
Zudem ist, allen Unkenrufen zum Trotz, das Bildungsniveau und Qualifikation definitiv im Schnitt nicht schlechter als bei deutschen Bewerbern. Zumindest in unserer Branche.Bin mir nicht sicher, ob ich wissen will welche Branche das jetzt genau ist.

Lustiger rant, aber iwie OT.

sun-man
2019-02-22, 06:16:09
Uns geht das an sich ähnlich. Wir suchen quasi händeringend Solaris-Admin und Backup (Networker) Mitarbeiter in Bonn/Köln/FFM/WI und da fiundet sich niemand. Selbst im Amt laufen die Ausschreibungen 2-3 Jahre.

Jetzt war einer neu, der hat halt keine Ü2 bekommen. Durfte wieder gehen :(
Alles ir bekannte ist abgegrast. Xing, Linkedin, Anzeigen.

KakYo
2019-02-22, 06:34:02
Uns geht das an sich ähnlich. Wir suchen quasi händeringend Solaris-Admin und Backup (Networker) Mitarbeiter in Bonn/Köln/FFM/WI und da fiundet sich niemand. Selbst im Amt laufen die Ausschreibungen 2-3 Jahre.

Jetzt war einer neu, der hat halt keine Ü2 bekommen. Durfte wieder gehen :(
Alles ir bekannte ist abgegrast. Xing, Linkedin, Anzeigen.

Ich glaube genau diese Stelle in Wiesbaden wird mir seit einem Jahr immer wieder von Headhuntern angeboten, dazu noch eine sccm Architekten Stelle in WI die auch immer wieder auftaucht im öffentlichen Dienst.

Hab ich auch jedes Mal abgelehnt :)

sun-man
2019-02-22, 06:38:57
Headhunter sind, IMHO, alles fürn Arsch. Ich werde 1x pro Woche von denen belästigt. Die ING hatte gerade nen SAN/Storageadmin ausgeschrieben :cool:

Kollege von mir hat hier als E*irgendwas*angefangen. ~2000 netto, Öffis halt. Jetzt ist er A** und hat über 4 netto. Bin zwar auch schon 47, aber das ist noch nix für mich. Ich bin bei nem kleinen Unternehmen, also kein Beamter/Öffi.

Die Banken setzen noch Solaris ein und es findet sich kaum einer der das noch kann/will. Meine zertifizierung bringt nix, ich mach SAN und Storage.

KakYo
2019-02-22, 06:55:23
Falls das tatsächlich die Stelle in Wiesbaden ist, ich habe immer abgelehnt weil kein Homeoffice möglich ist (komme aus Hanau, da brauche ich Minimum einen Tag Homeoffice wegen der Fahrerei). Dazu kam Gehalt unter 70.000. Das lockt mich als Freiberufler nicht in ein Angestellten Verhältnis.

sun-man
2019-02-22, 06:58:51
Also im Amt wird HO gefördert ohne Ende. Als Externer natürlich nicht so. Das läuft alles unter ITZbund.

shurik
2019-02-22, 07:28:03
Also im Amt wird HO gefördert ohne Ende. Als Externer natürlich nicht so. Das läuft alles unter ITZbund.



TVöD 11 ist bei den Anforderungen nun Mal deutlich zu wenig in Raum FFM, damit lockst du keinen hinter dem Ofen vor. Auch wenn Natürlich klar ist das man diesen Mann, den ihr da sucht, kaum finden wird. Aber mich als IT Administrator (hauptsächlich storage/Virtualisierung) im ÖD schreckt diese Anzeige in Verbindung mit TVöD 11 ab und darauf würde ich mich nie bewerben...

Edit: ich habe "je nach Einsatzzweck" überlesen.. das relativiert das ganze wieder ;)

sun-man
2019-02-22, 07:38:16
"Ihr" sind nicht "wir". Wir stellen Mitarbeiter zu einem völlig anderen Gehalt ein.
Ist aber auch Wurst. Du kriegst keinen. An sich musst Du Dich nur bewerben. 2000 netto kann man auch als Sprungbrett mitnehmen, oder eben als Altersruhegeld. Un dwenn beide arbeiten hast Du von mir aus 2x2000€, das ist bei weitem mehr als 1xArbeitslosengeld und so.

Einige Kunden stellen auch wieder um. Von der Externen Einsatzunterstützung hin zu Internen Mitarbeitern zu attraktiven Gehältern. Eine der Banken hier hat da gute Angebote gemacht, findet aber auch nicht genug. Der Markt ist da recht angespannt, je nachdem was man sucht.

shurik
2019-02-22, 07:45:33
"Ihr" sind nicht "wir". Wir stellen Mitarbeiter zu einem völlig anderen Gehalt ein.
Ist aber auch Wurst. Du kriegst keinen. An sich musst Du Dich nur bewerben. 2000 netto kann man auch als Sprungbrett mitnehmen, oder eben als Altersruhegeld. Un dwenn beide arbeiten hast Du von mir aus 2x2000€, das ist bei weitem mehr als 1xArbeitslosengeld und so.

Einige Kunden stellen auch wieder um. Von der Externen Einsatzunterstützung hin zu Internen Mitarbeitern zu attraktiven Gehältern. Eine der Banken hier hat da gute Angebote gemacht, findet aber auch nicht genug. Der Markt ist da recht angespannt, je nachdem was man sucht.

Mein edit hast du gelesen? Die Stelle ist in Ordnung mit TVöD 11, vor allem das überführen ins Beamtenverhältnis ist attraktiv.

sun-man
2019-02-22, 07:47:53
jetzt ja ;)

Lokadamus
2019-02-22, 08:17:39
Was suchst du denn? Sehe hier mal 2 potentielle Stellen. Eine bequem hier:

https://jobs.deere.com/job/Mannheim-Software-Quality-Engineer-BW-68163/535748200/Was ich suche ist relativ simple. Arbeitsplatz, wo ich einerseits nicht mehr viel mit Servern zu tun habe (Streßbedingt), aber dennoch mehr als 2.500€ Brutto verdiene.

medi
2019-02-22, 09:07:59
Was ich suche ist relativ simple. Arbeitsplatz, wo ich einerseits nicht mehr viel mit Servern zu tun habe (Streßbedingt), aber dennoch mehr als 2.500€ Brutto verdiene.

Omg, 2500€ Brutto? Bissl arg niedrig angesetzt?
Da kannste auch gleich am FFM Flughafen als Sicherheitskraft anfangen. Die bekommen demnächst 3600€ Brutto + Schichtzuschläge ...

Colin MacLaren
2019-02-22, 10:34:28
Ich bin ja auch IT'ler wenn ich ehrlich bin: Momentan bereite ich das Upgrade eine SAP-Systems vor. Das ist ungefähr so interessant, da könnte ich auch Klos putzen. Ich mache es halt, weil man muss ja von was leben. Da mittlerweile mein halber Freundeskreis irgendwie in der IT arbeitet habe ich das Gefühl, es gibt nur Extreme.

- Das Tagesgeschäft sind haufenweise ziemlich eintönig Routineaufgaben.
- Wenn agil entwickelt wird, dann ist das maximale Ausbeute, ständig Land unter, die Entwickler sind sechs Tage die Woche im Büro und die Überstunden wachsen ins Unendliche und die Projektmanager sehen nie Tageslicht.
- Wenn klassisch entwickelt wird geht nichts voran und man ist die Hälfte der dabei, Leuten in den Hintern zu treten, weil ständig was Wichtigeres dazwischen kommt.
- Der Kunde will entweder schnell, schnell, schnell gestern Ergebnisse sehen oder man leckt sie monatelang am Hintern dass doch bitte, bitte, bitte endlich mal das Inkrement angeschaut wird - Wenn dann nach Monaten mal Feedback kommt ist man komplett aus der Sache raus und muss sich erstmal wieder gedanklich reinwuseln.
-Die Mitarbeiter sind entweder super motiviert und wollen ständig den neusten Shit implementieren, ohne das Zeit, Notwendigkeit oder Personal da wäre. Oder sie zählen die Tage bis zur Pensionierung "Das mit der Objektorientierung lerne ich bis zur Rente nicht mehr." Letztere Satz ohne Spaß.

Alles in allem finde ich die Branche kotzöde. Ich habe zwar entspannt meine 40h-Woche und bin primär technisch unterwegs. Das war aber immer der Notnagel, weil ich mit meinem Geschhichtsstudium ums Verrecken nichts gefunden hatte. Ich würde lieber Projektmanagement o.ä. machen, da habe ich viel mehr Spaß dran, aber ich kenne keinen Projektmanager der nicht mindestens 50h die Woche arbeitet (für ungefähr das gleiche Geld).

Kein Wunder, dass man da kein Personal findet. Ich kann mir schon vorstellen, dass technisch Tersierte es spannender finden, eine neue Antriebswelle zu entwickeln als in irgendwelcher Business Software Tabellen hin- und herzuschieben.

Lokadamus
2019-02-22, 12:54:53
Omg, 2500€ Brutto? Bissl arg niedrig angesetzt?
Da kannste auch gleich am FFM Flughafen als Sicherheitskraft anfangen. Die bekommen demnächst 3600€ Brutto + Schichtzuschläge ...Keine Ahnung. Ich weiß nicht, was ich wert bin. :(

Das wurde bei mir diagnostiziert: https://de.wikipedia.org/wiki/Schizoide_Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung

THEaaron
2019-02-22, 15:31:55
- Wenn agil entwickelt wird, dann ist das maximale Ausbeute, ständig Land unter, die Entwickler sind sechs Tage die Woche im Büro und die Überstunden wachsen ins Unendliche und die Projektmanager sehen nie Tageslicht.


Uff - dann läuft das agile da aber mächtig schief. ;)

Asaraki
2019-02-22, 16:32:28
Uff - dann läuft das agile da aber mächtig schief. ;)
Als ob das mit agil zu tun hätte xD schlechte Projekte sind dann einfach agilere schlechte Projekte ^^

Loeschzwerg
2019-02-22, 17:59:26
Agile wird in vielen Fällen schlecht umgesetzt oder passt schlichtweg nicht zur Struktur der Firma. Es ist eine weitere Prozessoptimierungssau welche aktuell über Unternehmensberater durch Firmen getrieben wird und die dortigen Manager meinen es mit Gewalt umsetzen zu müssen.

Mosher
2019-02-22, 18:12:22
- Wenn agil entwickelt wird, dann ist das maximale Ausbeute, ständig Land unter, die Entwickler sind sechs Tage die Woche im Büro und die Überstunden wachsen ins Unendliche und die Projektmanager sehen nie Tageslicht.


Es gibt keine Projektmanager bei AGILer Entwicklung.

Klingt mir also eher nach einem Fall von:

Agile wird in vielen Fällen schlecht umgesetzt oder passt schlichtweg nicht zur Struktur der Firma. Es ist eine weitere Prozessoptimierungssau welche aktuell über Unternehmensberater durch Firmen getrieben wird und die dortigen Manager meinen es mit Gewalt umsetzen zu müssen.


Man nehme den alten Zustand = Klassisches Projekt mit Chaos.
Man benenne die Projektleiter in SCRUM-Master um.
Man mache alles genau so wie vorher, nur dass man jetzt denkt, das Chaos sei durch SCRUM legitimiert.
Man schreibe irgendwo das Wort "agil" auf seine Firmenwebsite.
Herzlichen Glückwunsch, man kann jetzt SCRUM.

So läuft es in der Praxis leider noch viel zu häufig ab.

Loeschzwerg
2019-02-22, 18:15:59
Sag das mal den Managern :D

Bei uns wird es gerade durchgeprügelt, aber an der massiv hohen Hierarchie ändert sich... nix. Ein weiteres tolles Marketing Buzzword welches man sich auf die Fahne schreiben kann.

Edit: Ja, genau das was du in deinem Edit hinzugefügt hast ^^

GSXR-1000
2019-02-22, 20:03:54
Es gibt keine Projektmanager bei AGILer Entwicklung.

.

Wo steht das?
Die mir bekannten Agilen Prinzipien besagen das in keiner weise.
Auch besagen diese Prinzipien nicht, das es keinerlei koordinierung bedarf. Im Gegenteil. Agile Methoden und Prozesse setzen in der Praxis sogar noch eine deutlich höhere Koordination zwischen den beteiligten Individuen voraus. Dies sicherzustellen, ist die Arbeit des Projektmanagers.

Ich befürchte du hast die Agile Idee ziemlich missinterpretiert.

Loeschzwerg
2019-02-22, 20:23:23
Ich würde sagen hier habt ihr euch missverstanden. Der Projektmanager/Koordinator sitzt auf der gleichen Ebene und nicht darüber.

Wenn von Oben ständig der Daumen kommt, kann man nicht nach Agile arbeiten.

Monger
2019-02-22, 20:38:51
Was für eine agile Transformation für Veränderungen eigentlich notwendig wären, will ja fast keiner, weder Führung noch Angestellte. Ich mein, ich würde mich schon als progressiv sehen, aber mir ist schon sehr mulmig, was für Ausmaße das haben könnte.

Um den Bogen zurück zu spannen: es stehen riesige Veränderungen in der Arbeitswelt an , und wir sind alle ziemlich schlecht dafür gerüstet. Die schwierige Mitarbeitersuche ist nur ein Symptom davon.

x-force
2019-02-22, 20:52:44
@panasonic

es ist immer eine geldfrage, niemand administriert computer, weil das für ihn die erfüllung ist.
verdoppele die bezahlung und du wirst jemanden finden.

shurik
2019-02-22, 21:08:59
@panasonic

es ist immer eine geldfrage, niemand administriert computer, weil das für ihn die erfüllung ist.
verdoppele die bezahlung und du wirst jemanden finden.

Mein Job macht mir tierisch Spass, immer noch, nach vielen Jahren... ;) Also Erfüllung kann es schon sein. Aber gerade im IT Bereich muss man seien Stärken finden und versuchen diese auszubauen, sonst kann es wirklich sehr nervig werden

x-force
2019-02-22, 21:14:30
vielleicht bekommst du ja demnächst eine einladung, wenn pana es begriffen hat, dann wäre seine suche schlagartig beendet.
du bist nach deiner selbsteinschätzung zumindest so ziemlich das beste was man dafür finden kann.

sun-man
2019-02-22, 21:16:59
Also mir macht mein Job auch Spaß. Aus reiner Geldgier mach ich das nicht.

Mosher
2019-02-22, 21:22:47
Wo steht das?
Die mir bekannten Agilen Prinzipien besagen das in keiner weise.
Auch besagen diese Prinzipien nicht, das es keinerlei koordinierung bedarf. Im Gegenteil. Agile Methoden und Prozesse setzen in der Praxis sogar noch eine deutlich höhere Koordination zwischen den beteiligten Individuen voraus. Dies sicherzustellen, ist die Arbeit des Projektmanagers.

Ich befürchte du hast die Agile Idee ziemlich missinterpretiert.
Hör' bitte auf, mich zu langweilen.
Vielen Dank.

Sven77
2019-02-22, 21:26:04
vielleicht bekommst du ja demnächst eine einladung, wenn pana es begriffen hat, dann wäre seine suche schlagartig beendet.
du bist nach deiner selbsteinschätzung zumindest so ziemlich das beste was man dafür finden kann.

Ich habe gelesen wie er Bewerbungsgespräche führt.. nichtmal für +8Kpa

Florida Man
2019-02-22, 22:27:32
del

GSXR-1000
2019-02-23, 02:27:19
Hör' bitte auf, mich zu langweilen.
Vielen Dank.
Es waere sicherlich weit weniger langweilig, wenn du einfach mal die Frage beantwortest, auf welcher Basis sich deine absolute Aussage "Es gibt keine Projektmanager bei AGILer Entwicklung." denn beruhen soll.
Die mir bekannten Prinzipien AGILER Prozesse geben eine solche Aussage nicht her.
Also wie wärs mit ner simplen Erläuterung dieser deiner steilen These?
@Loeschzwerg: Wenn damit flache Hierarchiestrukturen gemeint waren, dann wäre das korrekt. Im allgemeinen Projektablauf (unabhaengig ob AGIL oder nicht) ist aber der "Projektmanager" nicht zwingend eine hoehere Hierarchieebene. Eigentlich waere der bessere Begriff "Projektkoordinator".
Und bei keinem modernen Projektsetup ist der Projektmanager gleichzeitig "Owner" des Prozesses. Insofern ist das Setup eines Projektmanagers erstmal ein hierarchisch nicht vordefinierter Aspekt der Seperation of Duties, die auch bei AGILer Entwicklung vorgesehen und notwendig ist.

Mosher
2019-02-23, 10:09:48
Es waere sicherlich weit weniger langweilig, wenn du einfach mal die Frage beantwortest, auf welcher Basis sich deine absolute Aussage "Es gibt keine Projektmanager bei AGILer Entwicklung." denn beruhen soll.
Die mir bekannten Prinzipien AGILER Prozesse geben eine solche Aussage nicht her.
Also wie wärs mit ner simplen Erläuterung dieser deiner steilen These?

Horch, ich wusste, dass eine Diskussion mit dir über dieses Thema genau so ablaufen würde. Wir können beide eben nicht aus der Haut raus.

Du kommst sehr stark über den theoretisch-dogmatischen Ansatz "Aber hier steht das schwarz auf weiß, so und so, also ist das gültig und alles andere nicht", vergisst aber, dass es bei solchen Fragestellungen wie "Was bedeutet agil überhaupt?" rein gar nicht um starre Begrifflichkeiten und Definitionen geht, sondern eher um ein Mindset, das akzeptiert und implementiert werden muss.

Und dazu gehört auch: "Verabschiede dich von deinen Projektmanagern. Löse die Rolle komplett auf und baue sie neu auf. Labele sie nicht einfach nur um". Dabei ist es in der Praxis wenig hilfreich, die alten Leute zu nehmen und ihnen einfach nur neue Titel zu geben, das funktioniert nicht.
Ebensowenig, wie ihnen zu sagen "Du bist jetzt PM, aber halt agil". Das Rollenverständnis des klassischen PM hat in keiner agilen Entwicklung etwas zu suchen. Nur über den Ansatz kommt man tatsächlich agiler Entwicklung näher. Alles andere ist so psuedomäßiger Mischmasch (was ja auch legitim sein kann, aber dann soll mans halt auch so nennen, es gibt ja das Konzept des hybriden Projektmanagements)

Alles schon hunderttausend mal gesehen, es ist mein Hauptjob, genau sowas zu tun. Irgendwo hingehen, schauen, wie die ihre Projekte machen und dabei helfen, es besser zu machen. Und das mit Verlaub nicht wenig erfolgreich.

Und sag mir jetzt nicht, dass das auch deiner ist. Dein Hauptjob ist irgendwas mit Steuern.

Asaraki
2019-02-23, 10:48:29
Mosher

"Alles andere ist so psuedomäßiger Mischmasch (was ja auch legitim sein kann, aber dann soll mans halt auch so nennen, es gibt ja das Konzept des hybriden Projektmanagements)"

"Ja", aber sobald es eben pseudo ist (man will Agil weil In und nicht weil man verstanden hat was es wo/wann bringt) geht's doch in die Hose. Die Manager sind doch einfach zu feige zu sagen "Ne, wir haben uns GEGEN Agil entschieden bei uns" sondern drücken einfach durch, damit alle Happy sind und man irgendwo die Roadmap completen kann und per 2020 komplett agil sein Geld zum Fenster rauswerfen kann.

Du hast natürlich Recht, wollte nur das Pseudo betonen ^^ Hybrid ist ok, Pseudo ist bullshit. Meintest du aber sicher auch nicht so :)

Und bei keinem modernen Projektsetup ist der Projektmanager gleichzeitig "Owner" des Prozesses. Insofern ist das Setup eines Projektmanagers erstmal ein hierarchisch nicht vordefinierter Aspekt der Seperation of Duties, die auch bei AGILer Entwicklung vorgesehen und notwendig ist.
Mal ne Frage, in wie vielen IT Projekten hast du mitgearbeitet und in welchen Funktionen?

Mosher
2019-02-23, 14:37:34
Mosher

"Alles andere ist so psuedomäßiger Mischmasch (was ja auch legitim sein kann, aber dann soll mans halt auch so nennen, es gibt ja das Konzept des hybriden Projektmanagements)"

"Ja", aber sobald es eben pseudo ist (man will Agil weil In und nicht weil man verstanden hat was es wo/wann bringt) geht's doch in die Hose. Die Manager sind doch einfach zu feige zu sagen "Ne, wir haben uns GEGEN Agil entschieden bei uns" sondern drücken einfach durch, damit alle Happy sind und man irgendwo die Roadmap completen kann und per 2020 komplett agil sein Geld zum Fenster rauswerfen kann.

Du hast natürlich Recht, wollte nur das Pseudo betonen ^^ Hybrid ist ok, Pseudo ist bullshit. Meintest du aber sicher auch nicht so :)


Ja genau, so wie du es beschrieben hast, meinte ich es eigentlich. Wenn man es eigentlich dann doch nicht will, sollte man halt nicht einfach "irgendwas" machen und dann behaupten, man wäre jetzt agil, nur um agil zu sein.

Dann lieber die ehrliche Variante "wir wissen, dass wir nur bisschen herumprobieren, aber wir wollen halt mal schauen, ob das was für uns ist" oder eben "Neee, wir bleiben mal lieber noch beim guten, alten PM"

In der Realität wird halt oft panikartig "irgendwas" gemacht.

Colin MacLaren
2019-03-01, 08:34:13
Es gibt keine Projektmanager bei AGILer Entwicklung.

Klingt mir also eher nach einem Fall von:

Man nehme den alten Zustand = Klassisches Projekt mit Chaos.
Man benenne die Projektleiter in SCRUM-Master um.
Man mache alles genau so wie vorher, nur dass man jetzt denkt, das Chaos sei durch SCRUM legitimiert.
Man schreibe irgendwo das Wort "agil" auf seine Firmenwebsite.
Herzlichen Glückwunsch, man kann jetzt SCRUM.

So läuft es in der Praxis leider noch viel zu häufig ab.

Entschuldige, der "Product Owner". Ist btw. nicht meine Firma sondern von einem Kumpel, hier ist die reine Programmierarbeit so überschaubar, dass Code and Fix reicht.

noid
2019-03-13, 14:58:57
@TS Und?

Also ich habe meine Stellen besetzt, und gleich eine Neue bewilligt bekommen.

Die gelbe Eule
2019-03-13, 16:34:16
Einfache Kiste, man sollte sich in die Lage versetzen, selbst Bewerber zu sein. Schau dir die Ausschreibung an und dann merkst vielleicht, was da nicht passt. Die meisten Ausschreibungen fordern viel konkretes, bieten aber nur viel allgemeines. Stimmen halt die Parameter nicht.

Flyinglosi
2019-03-13, 17:06:30
Einfache Kiste, man sollte sich in die Lage versetzen, selbst Bewerber zu sein. Schau dir die Ausschreibung an und dann merkst vielleicht, was da nicht passt. Die meisten Ausschreibungen fordern viel konkretes, bieten aber nur viel allgemeines. Stimmen halt die Parameter nicht.

So banal das klingt, aber daran scheitern wohl viele beim Recruiting. Ich bin ja grad selbst (mittlerweile erfolgreich) auf Jobsuche gewesen und hatte folglich auch einige Bewerbungsgespräche, Es ist schon seltsam wie überrascht so mancher ist, wenn man nicht jede teils unverschämte Forderung (z.b. pauschalierte Überstunden, noch dazu ohne zusätzliche Entlohnung) seitens des Arbeitgebers wortlos akzeptiert. Derartige Personen scheinen aber auch gar nicht damit zu rechnen, dass man als Bewerber daraufhin absagt.

Anderes Beispiel: Gesucht wird laut Ausschreibung ein Mechatronik-Absolvent (Uni) ohne angeführte Alternativen. Beim 2. Bewerbungsgespräch erklärt mir dann mein Gegenüber, dass er nicht sicher sei, ob ein Mechatroniker das Anforderungsprofil erfüllen würde! Anschliesend hiess es dann noch man würde einen „vielseitigen Spezialisten“ suchen :freak:

Monger
2019-03-13, 18:55:13
So banal das klingt, aber daran scheitern wohl viele beim Recruiting.
Ich finde, das ist überhaupt nicht banal. Das ist extrem schwierig.

Lokadamus
2019-03-13, 20:26:56
Headhunter. Naja.

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Headhunter-Die-meisten-Mitarbeiter-sind-latent-wechselbereit-4334372.html

Flyinglosi
2019-03-13, 20:42:14
Headhunter. Naja.

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Headhunter-Die-meisten-Mitarbeiter-sind-latent-wechselbereit-4334372.html

Kandidaten finden und anzusprechen ist machbar, sagt Günthner. "Sie ins Interview zu bekommen, das ist die Schwierigkeit." Geld ist kein Köder und spielt keine Verhandlungsrolle, denn wer kein marktübliches Gehalt bezahlt, ist raus.
Sie zahlen 20% über dem Durchschnittsgehalt??? Neeee, darauf hab ich nun wirklich keine Lust, da bin ich raus!!! :freak:

Die gelbe Eule
2019-03-13, 21:56:10
Viele sind aber auch keine Teamplayer mehr, wollen sich selbst irgendwo verwirklichen, damit sie dann wie Heuschrecken weiterziehen können. Vernünftige Recruiter merken das, in dem man gezielt andere Fragen stellt, worauf sich der Bewerber selten einstellen könnte.

Mein Abteilungsleiter fragt mich auch was so meine Ansprüche wären, vor allem an ihn, an meinen Job, ich antworte da nur Kommunikation ist der Schlüssel zu allem, der Rest ergibt sich von alleine. Dabei muss man nichtmal irgendwas negatives ansprechen, gerade wenn man sowieso optimistisch und positiv mit Menschen umgeht.

Den Job machen können also viele, das Team aber weiterbringen wenige. Und denen sollte man entgegenkommen.

Flyinglosi
2019-03-13, 22:06:42
Wenn jemand von einem „vernünftigen“ oder gar „guten“ Recruiter spricht, muss ich immer schmunzeln. Klar kann sich jeder unter einem solchen Ideal etwas vorstellen, aber getroffen hätte ich so jemanden noch nie (und mittlerweile kenne ich ein paar Recruiter und hatte mit denen sowohl als Auftraggeber, sowie potentieller Kandidat zu tun). Meistens hab ich mich nach entsprechenden Treffen immer gefragt, wer denen wohl morgens die Schuhe bindet...

Die gelbe Eule
2019-03-13, 22:12:33
Recruiter nicht im Sinne Headhunter. Meiner hat das Team wirklich gut zusammengestellt, wir harmonieren. Und er muss nicht mehr arbeiten, er macht es weil es ihm Spaß macht und auch nur noch so lange wie das der Fall ist. Wer würde das als Rentner tun von morgen 8 bis Abends 23? Genau, nur solche.

PacmanX100
2019-03-14, 01:00:03
Recruiter ist ein scheiß Job. Er muss die Leute förmlich mit teils falschen Versprechen locken wenn andere in der Branche das auch tun sonst kommt zu denen keiner bzw. zu wenige. Deshalb sitzen da sehr häufig auch Menschen die man nicht so gut abkann. Das beste wäre für uns alle ein gesetzliches Verbot von Zeitarbeit und Rekrutierung über Sonderfirmen ;)

Wenn es darum geht Mitarbeiter zu finden ist nicht nur das Gehalt entscheidend. Gehalt ist zwar wichtig klar, es muss üblich sein und nicht zu gering.
Wichtiger find ich aber die Frage wie sieht es aus mit Aufstieg? Stetige Lohnanpassungen? (alle 1,5-2 Jahre wäre angemessen bei der derzeitigen Schieflage der EU)
Urlaubstage, ganz wichtig, mit 24 Tagen braucht da keiner kommen. Wochenendarbeit am besten ganz vermeiden wenn derjenige nicht gerade Single ist, die Kinder/Familie will auch mal raus und da steht der Samstag und Rufbereitschaft definitiv entgegen!
Für Menschen aus anderen Orten natürlich Möglichkeiten zur Anreise bieten. Jobticket als Minimum oder sogar einen (Leasing)wagen wenn er sowieso zu Kunden muss.

Homeoffice wenn es der Job zulässt ermöglichen, auch ein Tag kann schon eine riesen Erleichterung sein wenn z.B. Freitag nicht angereist werden muss.
Und ganz wichtig ist natürlich der Führungsstil. Wenn ein talentierter Mitarbeiter kommt will der sich entfalten. Geht es zu 100% nach der Nase vom Vorgesetzten wird der definitiv kündigen und ich würde es auch daher sollte man gerade Spezialisten auch freiraum lassen was zu ändern.

RattuS
2019-03-14, 01:30:38
Es ist extrem geworden in den letzten 12 Monaten. Zuvor hatte ich vielleicht 2-3 Recruiter-Anfragen pro Woche auf Xing, mittlerweile sind es 2-3 Anfragen pro Tag. Man merkt auch den Wandel der Anfragen selbst. Während billige Kontaktfänger nur Links zu irgendwelchen Ausschreibungen nennen, sind die seriöseren Angebote voll mit Vorteilsversprechungen und anderne schmackhaften Benefits.

Nichtsdestotrotz, ich bin äußerst skeptisch bei den meisten Recruitern und reagiere im Regelfall nicht. Wir haben derzeit selbst einen Recruiter angesetzt, etwas passendes zu finden. Aber mehr als Buzzword-Bingo scheint da auch (mal wieder) nicht herauszukommen. Das Angebot ist so mangelhaft, dass wir mit internationaler Reichweite suchen müssen (sprich: englischsprachig). Unproblematisch, aber ungewohnt.

Am Ende sucht man immer nach fähigen begeisterten Leuten, die mehr als nur das Minimum leisten. Auf wen das zutrifft, hat allerdings eine breite Auswahl und da kommt man mit mittelmäßigem Angebot als Arbeitgeber nicht weit.

Ich persönlich bin vom Schlag "too lazy to change". Bequemer Arbeitsweg (zu Fuß), diverse Sonderbehandlungen, Home-Office bzw. auf Vertrauensbasis, bezahlte Überstunden, 30 Tage Urlaub mit 30h/Woche. Brutto verdiene ich nur durchschnittlich, aber das ist mir eben lieber als jeden Tag pendeln zu müssen. Jedem das Seine.

Nebenbei: Wenn jemand im Rhein/Main-Gebiet sucht (IT, Mediengestaltung oder Marketing), ich hätte da was anzubieten. *wink wink* ;D

Korfox
2019-03-14, 07:07:41
Das beste wäre für uns alle ein gesetzliches Verbot von Zeitarbeit und Rekrutierung über Sonderfirmen ;)
Absolut nicht. Nur, weil etwas missbraucht wird, kann man es nicht gleich verbieten.
Saisonarbeit hat einen sinnvollen - auch heute noch gültigen - Hintergrund. Man müsste gesetzlich festhalten, dass Zeit-/Temporärarbeitskräfte mindestens 50% mehr Lohn bekommen, als Festangestellte. Dann wäre das Thema durch.

GSXR-1000
2019-03-14, 08:27:27
Absolut nicht. Nur, weil etwas missbraucht wird, kann man es nicht gleich verbieten.
Saisonarbeit hat einen sinnvollen - auch heute noch gültigen - Hintergrund. Man müsste gesetzlich festhalten, dass Zeit-/Temporärarbeitskräfte mindestens 50% mehr Lohn bekommen, als Festangestellte. Dann wäre das Thema durch.

Das ist natuerlich quatsch, wuerde dem equal pay und equal treatment gedanken zuwiderhandeln und nebenbei die tarifautonomie aushebeln.
Equal pay/treatment bedeutet in der praxis bereits heute eine besserstellung der ZA gegenueber der stammbelegschaft. Zum beispiel durch systembedingt hoehere sonderzahlungen (weihnachts- urlaubsgeld), zusaetzliche auslöse etc.
Zudem sind auch zeitarbeitnehmer im regelfall selbst bei befristeter überlassung unbefristet beim ZA unternehmen angestellt.
Das gebashe auf die ZA ist in der praxis lange ueberholt und reines stammtischgefasel.
Nebenbei waere dein modell fuer keinen beteiligten wirtschaftlich tragbar.

Korfox
2019-03-14, 08:52:40
Das ist natuerlich quatsch, wuerde dem equal pay und equal treatment gedanken zuwiderhandeln und nebenbei die tarifautonomie aushebeln.
Equal pay/treatment bedeutet in der praxis bereits heute eine besserstellung der ZA gegenueber der stammbelegschaft. Zum beispiel durch systembedingt hoehere sonderzahlungen (weihnachts- urlaubsgeld), zusaetzliche auslöse etc.
Zudem sind auch zeitarbeitnehmer im regelfall selbst bei befristeter überlassung unbefristet beim ZA unternehmen angestellt.
Das gebashe auf die ZA ist in der praxis lange ueberholt und reines stammtischgefasel.
Nebenbei waere dein modell fuer keinen beteiligten wirtschaftlich tragbar.
Ich komme selbst aus dem Bereich, kenne die Sätze recht gut und was du schreibst spiegelt nicht die Realität wieder.
Ein externer Mitarbeiter, der über ein externes Unternehmen angeheuert wird, ist überwiegend ganzheitlich betrachtet deutlich schlechter gestellt. Eben weil er nicht von tariflichen Sonderzahlungen, wie Weihnachts- und Urlaubsgeld profitiert.
Die überwiegende Anzahl an Unternehmen, die anderen Arbeitnehmer "ausleihen" zahlt schlechter und weniger Sonderzahlungen. Schon aus dem Grund, den du im direkten Anschluss nennst. Wäre der Externe so viel teurer für das Unternehmen, würde es einen internen anstellen. Mehr als 50% mehr lässt sich das das Unternehmen nicht kosten, wenn der Arbeitsmarkt eine FA hergibt. Und daraus muss dann die Agentur ihren Gewinn erwirtschaften.

Selbständige Externe oder solche, besonderer Agenturen, die deutlich mehr verdienen und nur beratend tätig sind, sind die deutliche Minderheit.

GSXR-1000
2019-03-14, 09:05:14
Ich komme selbst aus dem Bereich, kenne die Sätze recht gut und was du schreibst spiegelt nicht die Realität wieder.
Ein externer Mitarbeiter, der über ein externes Unternehmen angeheuert wird, ist überwiegend ganzheitlich betrachtet deutlich schlechter gestellt. Eben weil er nicht von tariflichen Sonderzahlungen, wie Weihnachts- und Urlaubsgeld profitiert.
Die überwiegende Anzahl an Unternehmen, die anderen Arbeitnehmer "ausleihen" zahlt schlechter und weniger Sonderzahlungen. Schon aus dem Grund, den du im direkten Anschluss nennst. Wäre der Externe so viel teurer für das Unternehmen, würde es einen internen anstellen. Mehr als 50% mehr lässt sich das das Unternehmen nicht kosten, wenn der Arbeitsmarkt eine FA hergibt. Und daraus muss dann die Agentur ihren Gewinn erwirtschaften.

Selbständige Externe oder solche, besonderer Agenturen, die deutlich mehr verdienen und nur beratend tätig sind, sind die deutliche Minderheit.
Offensichtlich bist du schon sehr lange aus dem bereich raus.
Die jetzige gesetzgebung definiert via equal pay and equal treatment eben eindeutig, das bei entsprechender ueberlassung absolut identischer anspruch auf lohnbestandteile des entleiherunternehmens besteht, also auch weihnachts- urlaubsgeld, ja sogar auf bonuszahlungen sofern nicht persoenlich, sondern beispielsweise abteilungsweise zugesagt.
Und das ganze OHNE anrechnung auf das vom ZA unternehmen gemaess tarifvertrag geschuldete weihnachts- und urlaubsgeld.
Von dingen wie branchenzuschlaegen etc. scheinst du auch noch nie was gehoert zu haben. Insofern ist eine weitere diskussion ohne das du substantielle gesetzliche realitaeten akzeptierst, muessig.
Nebenbei: ein ZA ist fuer ein entleiherunternehmen, was die direkten kosten angeht niemals billiger als ein festangestellter. Auch wenn du das nicht begreifst. Erst wenn man die indirekten kosten mit einbezieht (administrative kosten, krankheitsrisiken etc) kann man einen break even oder mehr sehen.

Die gruende fuer den einsatz von ZA sind in der praxis auch nur sehr selten direkte kostenersparnis. Da gehts oft nur ums risikomanagement, margenschoenung und statistikwerte. Ist schlicht und ergreifend so.

Korfox
2019-03-14, 09:20:36
Nein, ich bin noch nicht sehr lange aus dem Bereich raus. Dir scheint nicht klar zu sein, dass es selten um ANÜ geht.
Und ich habe nie behauptet, dass eine entliehene Arbeitskraft weniger kostet, als eine fest angestellte. Und natürlich geht es hintenraus um Kosten. Die ANÜ respektive das Gewerk wird man innert kürzester Zeit wieder los, den FA nicht.

Eben genau darum wäre es gerechtfertigt, wenn externe Arbeitnehmer ein höheres Gehalt hätten. Sie tragen ein höheres Risiko und müssen ggf. (z.B.) mit dem Gehalt eines halben Jahres über die Runden kommen, da saisonal 6 Monate flaute herrscht.

Die gelbe Eule
2019-03-14, 12:21:02
Wenn man jemanden sucht der mehr leisten soll als das Minimum, muss man auch direkt mehr als das Minimum geben. Sich sozusagen von den Floskeln loslösen, die wirklich jeder benutzt, als nur das selbstverständliche ausdrücken.

ZA haben hier im Thread where nichts zu suchen. Niemand arbeitet in dem Bereich für weniger Geld, wenn man schon so kaum Leute auf dem Markt findet. Equal Pay hat auch nicht jeder nach 9 Monaten, weil die meisten da längst weg sind. Pflicht dazu gibt es nur, wenn man dort länger arbeitet, also wird abgemeldet. Gleiches gilt dann später für die Übernahme.

Wir haben das im Betriebsrat auch gehabt im alten Unternehmen, 100 ZA unterzubringen, weil Equal Pay zu teuer war. Am Ende dürften 40% gehen, die 60% bekamen dann einen Zeitvertrag von einem Jahr mit deutlich weniger Gehalt, aber eben mehr als vor dem Equal Pay. System ausgehebelt, Mitarbeiter für weniger Geld gehalten, neue Probezeit zum rauswerfen, Jahresvertrag zum rauswerfen.

Die MA wären ja sonst weg gewesen. Illusionen es wurde alles besser blieben Illusionen.

Wer einmal in die Schiene kommt, wird auch selten dort herauskommen. Gute Mitarbeiter bindet man normalerweise ans Unternehmen, aber wenns ums Geld geht, interessiert niemanden wie gut man ist.

Monger
2019-03-14, 13:14:15
Außerdem gibt es genügend kreative Wege, einen ZA Mitarbeiter kleinzurechnen. Da entzieht man ihm einfache gewisse Privilegien, die seine Arbeitslast in der Praxis kaum einschränken, aber ihn aufm Papier z.B. vom Key Developer zur Coder Tippse runter degradieren. Schwupps, kann man ihn zwei Tarifstufen tiefer einklassifizieren.
Solange da Chef, Persa und Personaldienstleister an einem Strang ziehen, hat der Mitarbeiter kaum ne Chance.

Flyinglosi
2019-03-14, 19:42:20
Ich kenne die deutsche Situation nicht, aber in Österreich wird externes Recruiting in Kombination mit temporärer Überlassung genutzt um Betriebsräte bzw. Gewerkschaften zu umgehen. Vorallem große Firmen haben Angst (obs begründet ist weiß ich allerdings nicht) Mitarbeiter schon nach kurzer Zeit (quasi wärend der Evaluierung) nicht mehr kündigen zu können, da sich die entsprechenden Arbeiternehmervertreter querstellen würden. Und eine derartige Zweckentfremdung wird wohl niemand gutheißen.

Die vertrebare Motivation für Arbeitsüberlassung (Flexibilität) könnte man ja eigentlich recht simpel umsetzen, ohne das entsprechende Risiko am Arbeitnehmer abzuladen -> Entlohnung nach dem jeweiligen Kollektivvertrag der Branche an die verliehen wird (in Österreich habe ich bei technischen Angestellten schon anderes erlebt), sowie hohe Kündigungsfristen beim Verleiher. Dann kann sich dieser ja überlegen, ob das Anbieten eines derartigen Services wirklich rentabel ist, wenn er selbst die Risiken des Geschäftmodells tragen muss.

mfg

Stephan

Die gelbe Eule
2019-03-14, 20:35:22
In Deutschland wird die Flexibilität von Arbeitnehmern ausgenutzt, bis es nicht mehr geht. Personalkosten kann man nur drücken, wenn man das Personal auch problemlos los wird. Zeitvertrag braucht keine Kündigung oder Rechtfertigung, läuft einfach aus. Leiharbeitnehmer kommt ins Equal Pay, einfach abmelden, woanders 3 Monate und einen Tag einsetzen, zack kann er wieder zurück. Die meisten müssen, wollen ja nicht. Ansonsten mit Pech wieder Hartz4 und alles auf Null.

Aber wir driften ab ;)

Lokadamus
2019-03-14, 20:54:40
Außerdem gibt es genügend kreative Wege, einen ZA Mitarbeiter kleinzurechnen. Da entzieht man ihm einfache gewisse Privilegien, die seine Arbeitslast in der Praxis kaum einschränken, aber ihn aufm Papier z.B. vom Key Developer zur Coder Tippse runter degradieren. Schwupps, kann man ihn zwei Tarifstufen tiefer einklassifizieren.
Solange da Chef, Persa und Personaldienstleister an einem Strang ziehen, hat der Mitarbeiter kaum ne Chance.Größte Problem ist wohl, wie bei mir, wenn man nicht weiß, was man Wert ist, wird man schnell als sehr gute Person verkauft, aber bekommt ein bescheidenes Gehalt. Dazu noch ein paar ganz tolle Sprüche vom Personaldienstleister und Lügen verschiedenster Art.

Soweit ich es verstanden habe, werden vorher schon die Konditionen zwischen Firma und Personaldienstleister ausgehandelt, damit der Personaldienstleister weiß, in welchem Preisrahmen er suchen kann. Er freut sich wiederrum, wenn er jemand findet, der alles notwendige kann, aber nicht viel kostet.

Die gelbe Eule
2019-03-14, 21:05:11
Soweit ich es verstanden habe, werden vorher schon die Konditionen zwischen Firma und Personaldienstleister ausgehandelt, damit der Personaldienstleister weiß, in welchem Preisrahmen er suchen kann. Er freut sich wiederrum, wenn er jemand findet, der alles notwendige kann, aber nicht viel kostet.

Du bist teurer als das, was für den Stammmitarbeiter an Lohnkosten aufgewendet wir, dafür kannst jeden Tag gehen. Kommst Du ins EqualPay reibt sich die Leiharbeitsbutze die Hände, die verdienen ja mehr an Dir. Das wird dem Unternehmen aber zu teuer, es sei denn du bist gerade unersetzlich, weil die Einarbeitung eines anderen sich nicht rechnet. Und da man dich nach 18 Monaten übernehmen müsste, bzw. dir ein Angebot unterbreitet werden muss, winkt schon die nächste Abmeldung.

Kurz gesagt, wenn du supergeil sein würdest für den AG, würde er selbst auf dich zukommen um dich einzustellen. Meist wird aber bis zur letzten Arbeitswoche gewartet, um dich psychologisch unter Druck zu setzen, nochmal alles zu geben für ein klein wenig Hoffnung.

Monger
2019-03-14, 21:35:09
Soweit ich es verstanden habe, werden vorher schon die Konditionen zwischen Firma und Personaldienstleister ausgehandelt, damit der Personaldienstleister weiß, in welchem Preisrahmen er suchen kann. Er freut sich wiederrum, wenn er jemand findet, der alles notwendige kann, aber nicht viel kostet.
Ja, so ist das auch bei uns. Das Budget für den MA steht schon lange fest bevor überhaupt gesucht wird.

GSXR-1000
2019-03-14, 22:11:52
Du bist teurer als das, was für den Stammmitarbeiter an Lohnkosten aufgewendet wir, dafür kannst jeden Tag gehen. Kommst Du ins EqualPay reibt sich die Leiharbeitsbutze die Hände, die verdienen ja mehr an Dir.Das wird dem Unternehmen aber zu teuer, es sei denn du bist gerade unersetzlich, weil die Einarbeitung eines anderen sich nicht rechnet.
Eule, langsam wirds sehr lächerlich was du hier ablässt und nahe am latenten selfown.
Ebenso wie Monger, verstehst du offensichtlich grundsätzliche Zusammenhänge nicht und hast keine Ahnung von Realität und gesetzlichen Vorgaben.

Die Verrechnungssätze für die AN-Überlassung werden in aller Regel UNABHÄNGIG von der Überlassungsdauer vereinbart. Sprich: Equal pay/Equal Treatment und Branchenzuschläge gehen zu Lasten des Arbeitgebers, sprich der "Zeitarbeitsbutze". Darfst du dir auch gern selbst ansehen, schau dir die Margenergebnisse der ZA Unternehmen durch die Bank an. Ich kenne keinen Überlassungsvertrag, bei dem sich der Verrechnungspreis nach euqal pay oder Branchenzuschlag richtet. Du magst sicher mal erläutern inwievern die "Leiharbeitsbutze" bei eintreten von EP und Branchenzuschlägen mehr an dem AN verdient, dadurch das sie ihm deutliche Lohnzuschläge zahlen muss?
Das geht wohl auch nur in deiner welt.


Und da man dich nach 18 Monaten übernehmen müsste, bzw. dir ein Angebot unterbreitet werden muss, winkt schon die nächste Abmeldung.

Da hast du allerdings recht, das ist jedoch ein kurzsichtiges und unbedachtes (wenn auch populistisches) feature des Gesetzgebers, welches primär den Arbeitnehmern schadet. Denn diese müssen nach 18 Monaten woanders eingesetzt werden, was meist nicht ihrem Interesse entspricht. Denn das Arbeitsverhältnis zum Personaldienstleister endet durch das Ende der maximalen Überlassungsdauer beim Kunden NICHT. Und die regelmässigen Vertragsverhältnisse sind auch hier unbefristet. Sprich: der Gesetzgeber erweist hier dem AN einen Bärendienst.




Kurz gesagt, wenn du supergeil sein würdest für den AG, würde er selbst auf dich zukommen um dich einzustellen. Meist wird aber bis zur letzten Arbeitswoche gewartet, um dich psychologisch unter Druck zu setzen, nochmal alles zu geben für ein klein wenig Hoffnung.

Zwei Buchstaben, die deine versammelte Inkompetenz untermauern.... der AG in der Konstellation ist in jedem Zeitpunkt der Personaldienstleister, nicht das Kundenunternehmen. Schön das dieser feine aber relevante Unterschied für dich irrelevant ist.
Und nein, das liegt NICHT im Interesse des Kundenunternehmens und nicht im Interesse des Personaldienstleisters. Wenn es darum ginge, könnte es der Kunde sofort viel einfacher (und billiger) haben: Er könnte ohne Personaldienstleister direkt befristet einstellen. Wäre garkein Problem. Nur eigentlich haben alle Beteiligten (inklusive AN) garkein Interesse an einer Maximalüberlassungsdauer. Einer der grössten Fehler der Gesetzgebung. Schadet allen, hilft niemandem.

Zu deinem obigen Geschreibsel: Dinge wie "Drehtürklausel" und die jeweiligen Haftungsverpflichtungen sind dir offensichtlich ebensowenig bekannt.
Deine naive Art der Schilderung angeblicher "Gestaltungsmöglichkeiten" untermauert nur die Feststellung das du von realer Gesetzgebung und Umsetzung keine Ahnung hast.

blackbox
2019-03-14, 23:03:39
Bei all der Diskussion um ZA vergesst ihr den Menschen.

Was meint ihr, wenn ihr bei einer Zeitarbeitsfirma angestellt seid? Lohn hin oder her, Kosten hier und da.... auf Dauer macht man das nicht mit. Ganz einfacher Grund: die Pendelei. Heute arbeitest du hier und morgen hast du einen Anfahrtsweg von 2 Stunden einfacher Fahrt. Und beim nächsten Job dauert die Fahrt sogar noch länger.

Als ZA ist man ein Arbeitsnomade, wenn die ZA-Firma keinen Job für dich findet, dann kündigen Sie dich. Aber wenn du aus guten Gründen (Familie etc.) die angebotenen Jobs nicht annimmst, dann kündigen sie dich auch.

ZA mag für Fimen vorteilhaft sein, für den ZA selbst ist es nicht.

Die gelbe Eule
2019-03-14, 23:18:08
GSXR-1000, woher hast Du eigentlich Dein Wissen, welches zumindest Monger und mir überlegen sein soll? Anwalt für Arbeitsrecht, Arbeitsrichter, irgendwas anderes in der Richtung? Wenn wir schon diskutieren und Du jemanden auf Augenhöhe suchst, dann lass mal durchblicken.

GSXR-1000
2019-03-14, 23:21:47
Bei all der Diskussion um ZA vergesst ihr den Menschen.

Was meint ihr, wenn ihr bei einer Zeitarbeitsfirma angestellt seid? Lohn hin oder her, Kosten hier und da.... auf Dauer macht man das nicht mit. Ganz einfacher Grund: die Pendelei. Heute arbeitest du hier und morgen hast du einen Anfahrtsweg von 2 Stunden einfacher Fahrt. Und beim nächsten Job dauert die Fahrt sogar noch länger.

Als ZA ist man ein Arbeitsnomade, wenn die ZA-Firma keinen Job für dich findet, dann kündigen Sie dich. Aber wenn du aus guten Gründen (Familie etc.) die angebotenen Jobs nicht annimmst, dann kündigen sie dich auch.

ZA mag für Fimen vorteilhaft sein, für den ZA selbst ist es nicht.


Die Welt ist selten schwarz oder Weiss. Und es gibt wohl in keiner Branche "DEN" Arbeitnehmer. Jeder hat sein eigenes Set an dem was einem wichtig ist in seiner Tätigkeit und was weniger.
Siehst du alleine daran, wenn du dir mal die Spanne ansiehst, welche du in dem "wie weit würdest du Pendeln" Thread siehst. Für manche ist das Geld das wichtigste, für andere der Arbeitsweg, für den nächsten Worklife balance, fuer den naechsten nette Kollegen...

Ich kenne einige die bewusst in der ZA arbeiten, teilweise obwohl sie diverse Übernahmeangebote bekommen haben. Da gibts einige, die eben gerne mal die Tätigkeiten und Umgebung wechseln und lieber alle 1, 2 Jahre mal ne neue Herausforderung haben (ja, tatsächlich, solche Leute gibt es wirklich).
Dann gibt es leute (zu denen gehöre ich beispielsweise) für die ist Pendeln oder auch Flexibilität was Arbeitsorte angeht eher keine Belastung, sondern Herausforderung und interessant.
Die Leute im übrigen, von denen du redest, die wirklich jeden Tag woanders sind, sich nirgendwo etablieren können und faktisch moderne Tagelöhner sind (deren Zahl ich als ziemlich gering ansehe), wuerden wohl in keiner Branche ausserhalb der ZA überhaupt eine Anstellung bekommen. Denn das sind oftmals so gering qualifizierte Jobs, oder auch von so niedriger Relevanz, das ein Unternehmen hierfür kaum jemanden fest einstellen wuerde.

Nebenbei: ich habe auch Leute in meinem Freundeskreis, die seit Jahren als "Inventurhilfen" arbeiten, und das absolut gerne. Die erzählen mir oft, das sie genau diesen Wechsel, das ständig neue schätzen. Für mich wäre das nichts, aber es gibt wohl durchaus Leute in deren Wunschvorstellung das passt.

Ich wäre also sehr vorsichtig, seine eigenen Ansprüche und vorstellung als die aller Arbeitnehmer zu definieren. Das duerfte selten stimmen. Ausserdem sind die meisten hier in der Lage, allein schon durch Qualifikation und Vita ganz andere Möglichkeiten zu haben. Für einen sehr grossen Teil der Arbeitnehmerschaft gilt das nicht, auch wenn das offensichtlich vielen hier schwer fällt sich vorzustellen.

Die gelbe Eule
2019-03-14, 23:25:54
Können wir zum Thema zurückkehren und kreative Vorschläge unterbreiten? Danke. Diese ewige Diskussion mit ZA hin und her nervt, vor allem völlig unkreativ, MA ausbeuten ist nichts neues. Ende.

GSXR-1000
2019-03-14, 23:28:52
GSXR-1000, woher hast Du eigentlich Dein Wissen, welches zumindest Monger und mir überlegen sein soll? Anwalt für Arbeitsrecht, Arbeitsrichter, irgendwas anderes in der Richtung? Wenn wir schon diskutieren und Du jemanden auf Augenhöhe suchst, dann lass mal durchblicken.
Laienrichter am Sozialgericht und Arbeitsgericht. Zudem lange Tätigkeit in der Administration (nein, nicht direkt an der AN-Überlassung beteiligt) bei einem der weltgrössten Personaldienstleister.
Und ja, daher weiss ich sehr gut, wer die Zeche bei den qual pay klauseln zahlt und wie Verrechnungspreise aussehen.


Äh ja... "MA ausbeuten ist nichts neues", stimmt, wir beenden die Diskussion besser, führ derartige Agitationen besser am Stammtisch weiter Eule...

medi
2019-03-15, 06:13:47
Eule, langsam wirds sehr lächerlich was du hier ablässt und nahe am latenten selfown.
Ebenso wie Monger, verstehst du offensichtlich grundsätzliche Zusammenhänge nicht und hast keine Ahnung von Realität und gesetzlichen Vorgaben.

Die Verrechnungssätze für die AN-Überlassung werden in aller Regel UNABHÄNGIG von der Überlassungsdauer vereinbart. Sprich: Equal pay/Equal Treatment und Branchenzuschläge gehen zu Lasten des Arbeitgebers, sprich der "Zeitarbeitsbutze". Darfst du dir auch gern selbst ansehen, schau dir die Margenergebnisse der ZA Unternehmen durch die Bank an. Ich kenne keinen Überlassungsvertrag, bei dem sich der Verrechnungspreis nach euqal pay oder Branchenzuschlag richtet. Du magst sicher mal erläutern inwievern die "Leiharbeitsbutze" bei eintreten von EP und Branchenzuschlägen mehr an dem AN verdient, dadurch das sie ihm deutliche Lohnzuschläge zahlen muss?
Das geht wohl auch nur in deiner welt.



Da hast du allerdings recht, das ist jedoch ein kurzsichtiges und unbedachtes (wenn auch populistisches) feature des Gesetzgebers, welches primär den Arbeitnehmern schadet. Denn diese müssen nach 18 Monaten woanders eingesetzt werden, was meist nicht ihrem Interesse entspricht. Denn das Arbeitsverhältnis zum Personaldienstleister endet durch das Ende der maximalen Überlassungsdauer beim Kunden NICHT. Und die regelmässigen Vertragsverhältnisse sind auch hier unbefristet. Sprich: der Gesetzgeber erweist hier dem AN einen Bärendienst.





Zwei Buchstaben, die deine versammelte Inkompetenz untermauern.... der AG in der Konstellation ist in jedem Zeitpunkt der Personaldienstleister, nicht das Kundenunternehmen. Schön das dieser feine aber relevante Unterschied für dich irrelevant ist.
Und nein, das liegt NICHT im Interesse des Kundenunternehmens und nicht im Interesse des Personaldienstleisters. Wenn es darum ginge, könnte es der Kunde sofort viel einfacher (und billiger) haben: Er könnte ohne Personaldienstleister direkt befristet einstellen. Wäre garkein Problem. Nur eigentlich haben alle Beteiligten (inklusive AN) garkein Interesse an einer Maximalüberlassungsdauer. Einer der grössten Fehler der Gesetzgebung. Schadet allen, hilft niemandem.

Zu deinem obigen Geschreibsel: Dinge wie "Drehtürklausel" und die jeweiligen Haftungsverpflichtungen sind dir offensichtlich ebensowenig bekannt.
Deine naive Art der Schilderung angeblicher "Gestaltungsmöglichkeiten" untermauert nur die Feststellung das du von realer Gesetzgebung und Umsetzung keine Ahnung hast.

Das mag ja alles richtig sein, was du sagst ABER unsere Butze verleiht auch Leute an Firmen (haben momentan 4 Leute da draußen untergebracht) - und damit meine ich große Firmen und da hält sich kaum eine Sau an die gesetzlichen Vorgaben. Gerade was das equal payment betrifft. Mein Chef springt hier regelmäßig im Dreieck durchs Büro wenn er mal wieder erfährt was da bei den Firmen und unseren Marktbegleitern so abgeht.
Er meint er könnte quasi jede Butze in Deutschland verklagen und würde locker zu 90% die Fälle gewinnen - und wenn er in Rente geht will er das auch machen.
D.h. in der Theorie ist die Leiharbeit vllt. toll und fair. In der Praxis hingegen wird da getrickst ohne Ende und das Hand in Hand von AGs und ZA-Firmen.

x-force
2019-03-15, 06:29:58
in gsxrs realität existiert nichts, was nicht sein darf, spar dir die mühe

GSXR-1000
2019-03-15, 07:34:32
Das mag ja alles richtig sein, was du sagst ABER unsere Butze verleiht auch Leute an Firmen (haben momentan 4 Leute da draußen untergebracht) - und damit meine ich große Firmen und da hält sich kaum eine Sau an die gesetzlichen Vorgaben. Gerade was das equal payment betrifft. Mein Chef springt hier regelmäßig im Dreieck durchs Büro wenn er mal wieder erfährt was da bei den Firmen und unseren Marktbegleitern so abgeht - und wenn er in Rente geht will er das auch machen.
Er meint er könnte quasi jede Butze in Deutschland verklagen und würde locker zu 90% die Fälle gewinnen.
D.h. in der Theorie ist die Leiharbeit vllt. toll und fair. In der Praxis hingegen wird da getrickst ohne Ende und das Hand in Hand von AGs und ZA-Firmen.


Ich glaube nicht, das es in der Branche weniger schwarze schafe gibt als überall sonst auch. Gab ja auch einige spektakuläre Fälle, ich erinnere mal an diese unsägliche "christliche Gewerkschaft Zeitarbeit" wo ein Arbeitgeberverband nur dazu gegründet wurde um systematisch Alle Lohnuntergrenzen tariflich abgesichert zu unterlaufen. Die Zeche dafür haben die beteiligten Unternehmen (und deren Kunden) seinerzeit jedoch auch gezahlt.

Ich glaube jedoch auch kaum das dein Chef auch nur annähernd genug interne Kenntnisse hat um ein Urteil in dieser Absolutheit zu treffen, vor allem was equal pay angeht. Das ist nämlich in der Praxis eine relativ komplexe angelegenheit, mit schnittlöhnen, zulagen etc, die kaum ein normalsterbliche selbst aus einer Abrechnung so einfach rauslesen kann (sofern ihm eine solche überhaupt voliegt).
Vermutlich wird seine Aussage eher darauf abzielen, das Mitbewerber ihn ggf unterbieten. Für euch scheint es ja kein Hauptgeschäft zu sein bzw ihr relativ klein. (Wundert mich eigentlich, habe noch nie von einer Firma gehört, die eine AÜ-genehmigung für ein Nebengeschäft hat?). Nun, dazu kann ich dann nur sagen, das es wie so oft am markt ist, nämlich das schiere Grösse andere Kalkulationen zulässt. Wenn ich 400 MA überlasse kann ich schlicht anders kalkulieren als wenn ich, wie von dir beschrieben 4 überlasse. Das ist nun keine höhere BWL.
Ansonsten würde mich interessieren, was konkret dein Chef bei "mitbewerbern" bemängelt? Wenn ihm Missstände bekannt sind, würde ich die auch entsprechenden Behörden melden. Das Schwert des Entzugs der AÜ ist ziemlich scharf und wird auch in gegebenen Fällen behördlicherseits schnell gezückt.

Nur nochmal zur Sicherheit: Bist du sicher das du wirklich von echter Arbeitnehmerüberlassung sprichst? Sprich, ihr habt eine AÜ-Genehmigung und an die Tarifverträge der ZA gebunden? Und betreibt das aber nur als Nebengeschäft oder wie?
Weil eine ZA Firma mit nur 4 Projektmitarbeitern stelle ich mir schwierig vor zu realisieren.
Sofern es keine echte AÜ ist die ihr betreibt, ist der Zorn deines Chefs etwas unangebracht. Denn einen Dienstleistungs- oder Werkvertrag (den ihr dann hättet) mit einer originären AÜ zu vergleichen ist relativ unsinning und schwerlich möglich.

Colin MacLaren
2019-03-15, 07:46:03
Ich glaube nicht, das es in der Branche weniger schwarze schafe gibt als überall sonst auch. Gab ja auch einige spektakuläre Fälle, ich erinnere mal an diese unsägliche "christliche Gewerkschaft Zeitarbeit" wo ein Arbeitgeberverband nur dazu gegründet wurde um systematisch Alle Lohnuntergrenzen tariflich abgesichert zu unterlaufen. Die Zeche dafür haben die beteiligten Unternehmen (und deren Kunden) seinerzeit jedoch auch gezahlt.


Haben sie nicht. Ich war da auch beschäftigt während des Studiums. Ich habe RollOuts im HERKULES-Projekt der Bundeswehr gemacht für 8,35 EUR die Stunde.

Am Ende habe ich die Zeitarbeitsfirma schön verklagt auf Equal Pay. Das hatte sich recht schnell erledigt. Bei der Firma, an die wir ausgeliehen waren, angefragt, was dort jemand für die gleiche Tätigkeit bekomme. Antwort "Es gibt keine vergleichbare Stelle bei uns." Uuuund Fall verloren. 0 EUR. Schlechtes Arbeitszeugnis (Note 3) zum Dank hinterher.

GSXR-1000
2019-03-15, 08:36:45
Haben sie nicht. Ich war da auch beschäftigt während des Studiums. Ich habe RollOuts im HERKULES-Projekt der Bundeswehr gemacht für 8,35 EUR die Stunde.

Am Ende habe ich die Zeitarbeitsfirma schön verklagt auf Equal Pay. Das hatte sich recht schnell erledigt. Bei der Firma, an die wir ausgeliehen waren, angefragt, was dort jemand für die gleiche Tätigkeit bekomme. Antwort "Es gibt keine vergleichbare Stelle bei uns." Uuuund Fall verloren. 0 EUR. Schlechtes Arbeitszeugnis (Note 3) zum Dank hinterher.
Haben sie doch. Da sie in ermangelung eines gueltigen tarifvertrages mindestens das gehalt nach BZA geschuldet haetten. In diesem fall ging es nicht um equal pay. Daher ging es auch nicht zwingend um die gehaelter die im entleiherunternehmen bezahlt wurden. Das waere nur dann der fall gewesen, wenn man darauf geklagt haette, das ob der gegebenen situation garkeine AÜ bestanden haette und stattdessen konkludent ein arbeitsverhaeltnis mit dem entleiherunternehmen begruendet worden waere. Dazu haette man aber das entleiherunternehmen auf zahlung verklagen muessen. Nicht die ZA firma. Das haben auch einige gemacht. Mit unterschiedlichem erfolg. Einzelfallentscheidungen.
Die entleiherunternehmen sind aber regelmaessig fuer die nacherhobenen lohnzahlungen und darauf entfallene sv beitraege in drittschuldnerhaftung genommen worden, weil die betroffenen ZA firmen reihenweise pleite gingen.

Ich moechte daran erinnern, die aberkennung der tariffaehigkeit war 2010. Zu diesem zeitpunkt war die gesetzgebung bezueglich equal pay eine ganz andere, faktisch nicht existent. Branchenzuschlaege kannte auch noch keiner.

medi
2019-03-15, 10:34:16
Ich glaube jedoch auch kaum das dein Chef auch nur annähernd genug interne Kenntnisse hat um ein Urteil in dieser Absolutheit zu treffen, vor allem was equal pay angeht. Das ist nämlich in der Praxis eine relativ komplexe angelegenheit, mit schnittlöhnen, zulagen etc, die kaum ein normalsterbliche selbst aus einer Abrechnung so einfach rauslesen kann (sofern ihm eine solche überhaupt voliegt).

Ich glaube schon, dass er da den Durchblick hat denn er beschäftigt sich ausgiebig mit der Thematik - einfach weil er keinen Bock eins auf den Deckel zu bekommen.
Hingegen scheint es so ziemlich jeden anderen Marktbegleiter nen Scheiss zu interessieren. Nicht mal die Verantwortlichen Kunden von uns haben davon Ahnung und schauen immer Recht sparsam wenn mein Chef nach den Gehältern fragt, die er ja verpflichtet ist unseren LAs vorzulegen damit die abgleichen können was sie zu bekommen haben. Und auch bei den anderen Dokumenten und Vorschriften bekommt er immer nur solche :confused: Gesichter zu sehen.


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Nur nochmal zur Sicherheit: Bist du sicher das du wirklich von echter Arbeitnehmerüberlassung sprichst? Sprich, ihr habt eine AÜ-Genehmigung und an die Tarifverträge der ZA gebunden? Und betreibt das aber nur als Nebengeschäft oder wie?
Weil eine ZA Firma mit nur 4 Projektmitarbeitern stelle ich mir schwierig vor zu realisieren.
Sofern es keine echte AÜ ist die ihr betreibt, ist der Zorn deines Chefs etwas unangebracht. Denn einen Dienstleistungs- oder Werkvertrag (den ihr dann hättet) mit einer originären AÜ zu vergleichen ist relativ unsinning und schwerlich möglich.
Jap ist AÜ. War nicht immer unsere Betätigungsfeld und ist es jetzt auch nur zu 50%. Aber was willste machen wenn du Fachkräfte sitzen hast aber keine Aufträge mehr - die dicken Firmen aber diese Fachkräfte suchen (natürlich nur als ZA). Ergo AÜ. Wir hoffen ja auf den nächsten dicken auftrag. Dann holt mein Chef diese Leute alle wieder rein und die dicken Firmen dürfen schön sparsam gucken.

Korfox
2019-03-15, 12:01:58
Gewerke wurden und werden häufig genutzt, um, wo möglich, die Einschränkungen durch ANÜ zu umgehen. Dass das nicht überall geht ist klar, dass es aber an vielen Stellen doch möglich ist auch.

Umgehung von equal pay wurde ja eigentlich schon hinreichend thematisiert.
Man streicht aus dem SOW einfach kleine relevante Sätze, die eine niedrigere EIngruppierung ermöglichen. Man lässt den Vertrag nach 9-15 Monaten auslaufen und setzt einen neuen auf, der minimal verändert wurde. Man setzt eq15 ein, womit man auch nach 9 Monaten noch weit von equal pay entfernt ist.

Bis dahin hat auch die Klitsche hinreichend Margen erwirtschaftet (indem sie z.B. dem AN klar macht, dass man dem Entleiher maximal EG8 aus den Rippen leiern kann, während man dem Entleiher klar macht, dass man den AN unter EG9 nicht kommen braucht).

Die gelbe Eule
2019-03-15, 12:17:04
GSXR-1000 vergisst nämlich gerne das die meisten mit EG1 als Helfer eingestellt sind. Tätigkeiten die man nach kurzer Anlernzeit ausführen kann. Der soll dann das gleiche verdienen, wofür jemand anderes eine Ausbildung braucht? Keine Chance.

Lohnkosten + Butze ist für den AG zu teuer, deswegen findet Equal Pay eher in absoluten Ausnahmefällen statt.