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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wo sind meine Freunde hin...


Die gelbe Eule
2019-03-04, 18:40:19
... das frage ich mich seit geraumer Zeit.

Bin sehr sozial, umgänglich, spontan, loyal, man hört mir gerne zu, so wie ich auch anderen, Oberflächlichkeiten sind für mich ein Fremdwort. Finanziell geht es mir gut, ich hocke also auch nicht den ganzen Tag in der Bude.
Nachbarschaft und Job läuft. Fremde Menschen finden mich sympathisch, egal welche Situation vorherrscht.

Freunde aber sind rar geworden, als wäre es eine Krankheit. Sich zu treffen fühlt sich für mich wie ein Termin an. Dabei bin ich eigentlich treibende Kraft.
Meistens muss es mit Wochen(!) Vorlaufzeit und nur an bestimmten Tagen passieren, sonst gar nicht. Andere kommen meistens nur dann in Frage, wenn sie umziehen oder was anderes an Hilfe brauchen, wozu kaum einer Bock hat. Dann muss natürlich alles vorbereitet werden und wehe es läuft nicht schnell genug oder perfekt.

Dann gibt es noch jemanden, welcher zwar Zeit hat, der aber trotz Diabetes für 2-3 Leute isst und jeden Ort den wir besuchen, auch mit Essen verknüpfen muss. Leider mit 34 auch Muttersöhnchen ohne eigene Bude.

Von denen, welcher gesellschaftlicher Geltungsdrang wie "welchen Porsche könnte man noch kaufen" bis "ich hab schon 600 Frauen gevögelt, glaube aber an Reptiloiden und kiffe seit 25 Jahren ununterbrochen", bis zu "ich hab für alles eine Ausrede", musste ich mich erfolgreich trennen. Frei nach dem Motto "was dich nicht glücklich macht, kann weg".

Es heißt auch immer wir haben Kinder, warum so weit weg, wieso dies, wieso das, Ausreden.

Hab sogar mal zum Spaß in FB in einer Gruppe mit 20.000 Leute in näherer Umgebung versucht Bekannte zu finden, die Interessen teilen. Da die üblichen 99% sowas lustig finden, wie überall, und von den zwei Pärchen die unbedingt Bock hatten uns kennenzulernen, woraus aber nie was wurde, Griff ins Klo.

Mit Arbeitskollegen bin ich nicht befreundet, weil es auch privat nur um die Arbeit geht und somit Gespräche doch eher unteres Niveau sind. Möchte nicht die Welt in Frage stellen, aber ihr wisst schon was ich meine.

Ich weiß das sich die Gesellschaft gewandelt hat und ein persönliches Treffen nur noch Option ist, aber das es so krass geworden ist, hab ich nicht gedacht. Frau und ich können auch problemlos getrennt was voneinander machen, das kann man mir niemals anlasten, ihr genauso wenig.

Meine Erwartungshaltung ist sehr niedrig, der Mensch gegenüber muss mir das Gefühl vermitteln, Bock darauf zu haben, mit mir was zu machen. Nicht das ich Taxi bin oder Escortservice im Sinne von "der kann so tun als wäre er ein Freund".

Mache ich was falsch oder wie läuft der Hase?

Lyka
2019-03-04, 18:45:37
sobald sich Familien bilden und Kinder einstellen, schrumpfen die Lebensblasen der Leute, konzentrieren sich für die nächsten Jahrzehnte auf eben jene ... Berufe kosten 40-60h die Woche, Familie kostet extra.

Ich habe auch nur noch Bekannte (im Netz) und Kollegen, aber selbst meine Geschwister mit Familien haben nur noch ihren streng umrissenen Kreis von Leuten, die dasselbe teilen.

Die gelbe Eule
2019-03-04, 18:48:14
Danke, bin ich schonmal nicht alleine. Bekannte mit dem Tag "ich weiß wer sie sind" trifft es.

Lyka
2019-03-04, 19:04:20
von Erwachsenen wird verlangt, zu Arbeiten und ggf sich in der Kirche (oder im Verein/Kirche) zu treffen. Ich glaube, die Vereins-Sachen sind die einzigen echten sozialen Möglichkeiten, wenn man einen guten Dienstplan hat.

Auch nimmt die (soziale) Müdigkeit ab einem gewissen Alter zu. Viele Leute schleppen sich (auch ohne Kinder) von Wochenende zu Wochenende, von Urlaub zu Urlaub. Viele Leute beschweren sich auch nur über ihre Arbeit oder Kunden oder Krankheiten. Ich würde aber behaupten, dass es ggf eine deutsche? Sache ist, oder zumindest eine mitteleuropäische. Einfach mal treffen passt nicht in die Planung.

Joe
2019-03-04, 19:17:36
Mache ich was falsch oder wie läuft der Hase?

Kommt halt auf die eigene Erwartungshaltung an.
Bei Freunden bin ich der Meinung 1-3 sind ausreichend, können ja z.B. auch Verwandte sein. Der Rest sind Kumpels und Bekanntschaften.

pest
2019-03-04, 19:20:13
hab gar keine Freunde (mehr) ;(

Lowkey
2019-03-04, 19:22:27
Türen öffnen und schließen sich dein Leben lang. Heute hat jemand Bock was zu machen und du bist leider für die nächsten 6 Monate am PC im WoW Raid. Er merkt, dass du keine Zeit hast und fragt nicht in 6 Monaten wieder, sondern dann hat er einen anderen Stand zu Gott und der Welt, oder gar eine Freundin oder spielt WoW auf einem anderen Server.

Der Bekanntenkreis verändert sich laufend. Heute klappt es mit Person X und morgen nicht mehr. Viele in Beziehung haben keine Zeit mehr und mit Kindern siehst du sie auf Jahre nicht mehr. Ich kenne genug Menschen ohne Freunde, die einfach Haustiere haben, eine Frau oder alleine einfach glücklich sind.

Nun steckt man sich selber in eine Erwartungshaltung. Man möchte nicht alleine machen oder kann sich alleine einfach nicht überwinden etwas zu machen. In der Gruppe oder mindestens zu Zweit ist es viel leichter und der Zwang mitzumachen überwindet die Abneigung einen Finger krumm zu machen.

Die Frage ist, wie man sich das Leben im Detail vorstellt und unterbewußt arbeitet man auf das Ziel hin. Je genauer man ins Detail geht, desto mehr arbeitet man auf das Ziel hin. Ich will mit Leuten was machen, die nicht 1h vorher absagen. Das kommt leider viel zu oft vor. Die Gründe sind da und nachvollziehbar, nur macht es keinen Spass. Die eine Person ist immer zuverlässig, aber die Masse ist sprunghaft.

USS-VOYAGER
2019-03-04, 19:22:50
hab gar keine Freunde (mehr) ;(

Willkommen im Club

Gast
2019-03-04, 19:26:23
Das kommt dabei heraus, wenn man Freunde über Familie stellt. Das scheint mir aber typisch in Deutschland...

Joe
2019-03-04, 19:33:09
Türen öffnen und schließen sich dein Leben lang.

Passt irgendwie hierzu...
Auch die allerbesten Zeiten
Gehen einmal vorbei
Und machen Platz für etwas Neues
Kein Grund zum Traurigsein
Denn wir dürfen uns verändern
Was auf der Stelle bleibt
Sind die Nachbarn von oben
Nur die Nachbarn von oben

Mosher
2019-03-04, 19:37:01
Im Endeffekt sind soziale Kontakte auch nur irgendein Bedürfnis und theoretisch ist es egal, wie man es befriedigt, solange man es befriedigt.

Ich halte es zB nicht für verwerflich, gezielt mit Kollegen, mit denen das halt geht, zu plaudern, zu scherzen etc., damit dieses Bedürfnis gestillt wird.

Soziale Interaktion, Typ B, check, Haken dran.

Klar, echte Freunde sind was anderes, aber da bin ich auch der Meinung, dass 1-3 reichen und es auch gar nicht so sehr auf die Häufigkeit ankommt. Wir treffen uns auch nur paar mal im Jahr, das reicht aber auch zu Befriedigung von:

Soziale Interaktion, Typ A, check Haken dran. (So blöd es klingt. Aber solange beide was davon haben, passt es ja. Und bei Freunden ist dies üblicherweise der Fall)


Dass Leute mit Familie kaum noch Zeit haben, verbuche ich nicht als Ausrede. Es können halt nicht beide Elternteile ausgehen, wenn ein Kleinkind zuhause ist. Ich kenne Paare, die da feste Regeln á la "Heute du, morgen ich" haben, und ich hab auch kein Problem damit, mir dann einen "Termin" machen zu müssen. Geht den meisten Menschen mit mir auch nicht anders, da ich halt beruflich eingespannt bin.

Letzten Endes ist man selbst dafür verantwortlich, seine Bedürfnisse zu befriedigen und kann/darf/soll eigentlich nicht seinem Umfeld dafür die Schuld geben, wenn es sich verändert und man sich evtl. mehr dafür anstrengen muss.


@TS: Bei ein paar Punkten höre ich halt genau diese Erwartungshaltung an die Umwelt raus:


Mit Arbeitskollegen bin ich nicht befreundet, weil es auch privat nur um die Arbeit geht und somit Gespräche doch eher unteres Niveau sind. Möchte nicht die Welt in Frage stellen, aber ihr wisst schon was ich meine.

Nö, weiß ich jetzt zB nicht. Was ist schlimm daran, wenn es privat mit Kollegen (zunächst) nur um die Arbeit geht? Gemeinsames ist ein wichtiger sozialer Faktor und wenn die Chemie sonst stimmt, wechseln auch irgendwann mal die Themen.


Freunde aber sind rar geworden, als wäre es eine Krankheit. Sich zu treffen fühlt sich für mich wie ein Termin an. Dabei bin ich eigentlich treibende Kraft.

Du möchtest etwas (Befriedigung deiner sozialen Bedürfnisse), also solltest du auch etwas dafür tun. Treibende Kraft zu sein, ist doch super :)



Meistens muss es mit Wochen(!) Vorlaufzeit und nur an bestimmten Tagen passieren, sonst gar nicht

Bei mir (in beide Richtungen) sinds eher Monate. Man denkt halt fast nur noch in Wochenenden, das ist vielleicht ein Teil des Problems, da man die freie Zeit unter der Woche oft nur als "Puffer" betrachtet bzw. "naja, die 4 Stunden Lücke lohnen sich doch garnicht". Ich für meinen Teil nutze diese "Lücken" aber dann zB zum skypen und ratschen mit einem Kumpel, der in ähnlichen Mustern denkt und die Zeit halt "effizient" nutzt. Mir ist in dem Moment vollkommen bewusst, dass wir beide gerade nur Mittel zum Zweck sind und er zB am Wochenende lieber was mit anderen Leuten unternimmt, die da besser reinpassen, aber mir geht's da ja nicht anders.
Für jeden "Zweck" die richtige Person, machen wir doch alle irgendwo, da darf man weder mit sich selbst, noch mit anderen so scharf in's Gericht gehen.


Von denen, welcher gesellschaftlicher Geltungsdrang wie "welchen Porsche könnte man noch kaufen" bis "ich hab schon 600 Frauen gevögelt, glaube aber an Reptiloiden und kiffe seit 25 Jahren ununterbrochen", bis zu "ich hab für alles eine Ausrede", musste ich mich erfolgreich trennen. Frei nach dem Motto "was dich nicht glücklich macht, kann weg".

Jo, das muss man auch können


Es heißt auch immer wir haben Kinder, warum so weit weg, wieso dies, wieso das, Ausreden.

Naja, sind aber alles gute Gründe. Kinder kosten nunmal Zeit und Flexibilität, 1h einfache Fahrzeit irgendwohin sind oft schon zu viel, um das mal eben unter der Woche zu machen.

Monger
2019-03-04, 19:38:40
Ich hatte bis Mitte 30 keinen Terminkalender. Inzwischen muss ich planen, wenn ich ne 20 Minuten Serie anschauen will - Vorzugsweise in der Mittagspause auf Arbeit.
Gute Freunde sehe ich vielleicht zweimal im Jahr, wohnen halt mittlerweile auch sonstwo. Ansonsten wird telefoniert.
Aber es fällt schwerer ein gemeinsames Thema zu finden, insbesondere bei der Fraktion die glaubt dass das nur Ausreden sind.
Dafür habe ich heute mehr Kontakt mit meiner Familie, und viel mehr Bekannte.

Heirat, Karriere, Kinder... Alles einschneidende Ereignisse mit enormem Zeitaufwand, und sie kommen Anfang 30 alle gleichzeitig.

Ergo, du bist nicht allein. Du bist wahrscheinlich einfach nur alt.

Die gelbe Eule
2019-03-04, 19:54:03
Ich mache aber nicht auf trotzig, wenn sich keiner findet, dann lasse ich es. Eher ist es ein Angebot an andere mit mir (uns) an Dingen im Leben teilzuhaben, die nicht Alltag sind. Somit mache ich vieles dann alleine oder mit meiner Frau, anstatt gar nichts. Und dabei sind wir wirklich für fast alles zu haben.

Manche bekomme es ja hin eine Affäre zu haben, trotz Ehe, Kindern, Job, deswegen kann ich es nicht nachvollziehen, das man zum Teil nicht 5 Minuten am Tag hat, sich jemanden zu widmen.

Als alt sehen wir uns mit 39 und 41 auch nicht, gerade weil wir das machen, wo manche Kinder große Augen machen würden.

Godmode
2019-03-04, 19:56:19
sobald sich Familien bilden und Kinder einstellen, schrumpfen die Lebensblasen der Leute, konzentrieren sich für die nächsten Jahrzehnte auf eben jene ... Berufe kosten 40-60h die Woche, Familie kostet extra.

Ich habe auch nur noch Bekannte (im Netz) und Kollegen, aber selbst meine Geschwister mit Familien haben nur noch ihren streng umrissenen Kreis von Leuten, die dasselbe teilen.

Ist bei uns zum Glück nicht so. Wir sind eine Gruppe von ca. 15 Leuten und kennen uns schon seit klein auf. Die ersten haben bereits Kinder und wir treffen uns immer noch regelmäßig und das wird auch so beibehalten. Es sind auch noch Singles dabei und die werden da auch nicht ausgeschlossen. Aber ja, das was ihr schreibt, habe ich schon von vielen anderen Leuten auch gehört.

Lyka
2019-03-04, 20:02:04
ich glaube, man muss hier auch unterscheiden, ob man aufm Dorf/Kleinstadt oder Großstadt lebt und wo die anderen leben. Mein Vater besucht im Sommer öfter meinen Onkel und Tante; mein Neffe wohnt auch mit Famlie da und man trifft sich öfter zum Grillen etc. Hier in der Großstadt? Die Leute siind allgemein schon genervt...

Vor ca. 12 Jahren war ich in Berlin in einem Fanclub und wir trafen uns 1x alle 2 Wochen zum Quatschen (und Cocktail-Trinken) ...

Mosher
2019-03-04, 20:02:17
Ich mache aber nicht auf trotzig, wenn sich keiner findet, dann lasse ich es. Eher ist es ein Angebot an andere mit mir (uns) an Dingen im Leben teilzuhaben, die nicht Alltag sind. Somit mache ich vieles dann alleine oder mit meiner Frau, anstatt gar nichts. Und dabei sind wir wirklich für fast alles zu haben.

Manche bekomme es ja hin eine Affäre zu haben, trotz Ehe, Kindern, Job, deswegen kann ich es nicht nachvollziehen, das man zum Teil nicht 5 Minuten am Tag hat, sich jemanden zu widmen.

Als alt sehen wir uns mit 39 und 41 auch nicht, gerade weil wir das machen, wo manche Kinder große Augen machen würden.
hm, ich finde aber, dein Eingangspost ließt sich schon eher "beleidigt"/"vorwurfsvoll". Aber gut, vielleicht wars ja wirklich nicht so gemeint.

Doch auch aus diesem Post hier lese ich so eine Erwartungshaltung raus.

Ich habe zum Beispiel eine gute Freundin, bei der ich manchmal das Gefühl habe, sie vernachlässigt zu haben. Wenn ich dann aber mal 5 Minuten Zeit habe, melde ich mich trotzdem nicht sofort, sondern warte lieber noch paar Tage, bis ich mal mehr Zeit habe, die ich ihr widmen kann. Aber wer weiß, vielleicht denkt sie in dem Moment ja genauso wie du über die 5-Minuten-Lösung. Wäre dann ein tragisches Missverständnis :)

--> Einfach mal hinterfragen, warum andere Menschen anders handeln, als man es selbst tun/erwarten würde :)

Monger
2019-03-04, 20:05:41
Ich mache aber nicht auf trotzig, wenn sich keiner findet, dann lasse ich es. Eher ist es ein Angebot an andere mit mir (uns) an Dingen im Leben teilzuhaben, die nicht Alltag sind. Somit mache ich vieles dann alleine oder mit meiner Frau, anstatt gar nichts. Und dabei sind wir wirklich für fast alles zu haben.

Klingt nach Swingen... Und das machen viele halt erst, wenn die Karriere gesetzt, das Haus gebaut und die Kinder schon fast wieder außer Haus sind. Vielleicht habt ihr das bereits ne Ecke schneller hinter euch gebracht als viele andere.

Manche bekomme es ja hin eine Affäre zu haben, trotz Ehe, Kindern, Job, deswegen kann ich es nicht nachvollziehen, das man zum Teil nicht 5 Minuten am Tag hat, sich jemanden zu widmen.

Ist teils gar nicht so sehr ne Zeitfrage, als eine der fehlenden Energie. Auf die Dauer stresst es einfach, wenn man wieder und wieder sich dafür rechtfertigen muss, warum es einem schwerfällt sich auf Termine festzunageln. Da hält man dann irgendwann die Begegnungen möglichst kurz und in unbestimmter Zukunft.
Ist gar nicht böse gemeint, sondern purer Pragmatismus. Gibt halt 100k Dinge die wichtiger und dringender sind.

Lyka
2019-03-04, 20:10:02
weiterhin:
Wieviele Freunde hatte man früher?
Wieviele echte Freunde hatte man früher (aka. Wieviele waren nur Bekannte oder Schulkameraden/Nachbarn?)?

ich habe außerdem festgestellt, dass mich das 0815-Zeug sehr langweilt (Arbeit, Krankheit, Familie) und dass ich irgendwann auch bei Bekannten, die ausschließlich davon reden/schreiben, was am Tag passiert ist ... und die kein Ziel im Leben haben (Geld als reines Ziel finde ich schwach... aber von mir aus ...) und die halt jammern. Irgendwann nicke ich nur noch stur (virtuell).

Die gelbe Eule
2019-03-04, 20:27:10
Früher hatte man immer diesen BFF, ich spreche jetzt mal so aus den 80ern bis Mitte 90er. Man konnte oder musste sich ja alternativ verabreden, keine Handies, Telefon eher selten. Wunder mich das es früher so geklappt hat. Wir waren ja auch Ganztags im Gymnasium, vier mal Vereinssport die Woche, kann mich nicht erinnern das man was ohne Freunde gemacht hat.

Bekannte hab ich mehr als ich brauche, mit und für meine Nachbarn mache ich mehr, als bei Menschen die ich 20 Jahre kenne. Die sind aber auch fast 20 Jahre älter als ich.

Monger
2019-03-04, 20:31:51
Gelegenheit macht Freunde. Früher haben sich Freundschaften ganz wesentlich über räumliche Nähe definiert. Ist heute im Prinzip auch nicht anders. Ich hab allerdings wie viele so meine Hemmungen, private Beziehungen mit Kollegen aufzubauen, weil das recht schnell die Arbeitsbeziehung belasten kann.

Die gelbe Eule
2019-03-04, 20:36:54
Geht mir nicht anders, gerade jetzt, wo man direkt der Niederlassungsleitung unterstellt ist und sich so einige beweisen möchten/müssen.

GSXR-1000
2019-03-05, 08:43:39
Muss Mosher da zustimmen.
Klingt fuer mich auch sehr nach jemandem, dessen selbstbild offensichtlich nicht zur rezeption von aussen passt.
Man schreibt sich selbst (als person und paar) durchweg alle positiven eigenschaften auf sozialer ebene zu und sieht sich selbst offenbar der bestmoegliche kumpel dieser welt.
Die realitaet zeigt aber, das dies von der umgebung offensichtlich anders wahrgenommem wird, bzw es attraktivere dinge im leben der meisten gibt als der best buddy des TS zu sein.
Das ist aber offensichtlich etwas, was fuer den TS nicht akzeptabel ist, also muss die schuld bei den anderen liegen. Einschlaegige lebenserfahrung lehrt allerdings das zu 99,9% die selbstwahrnehmung falsch/ueberhoeht ist und nicht die wahrnehmung anderer korrektur bedarf

Semmel
2019-03-05, 09:03:44
Es ist wie immer alles eine Frage der Prioritäten.
"Keine Zeit" ist Bullshit, es sind nur andere Ding wichtiger.

Ich denke auch man braucht nicht mehr soviel Freundeskontakt, wenn man in einer gefestigten Beziehung lebt oder eine eigene Familie hat.

Korfox
2019-03-05, 09:15:20
[...]
Dass Leute mit Familie kaum noch Zeit haben, verbuche ich nicht als Ausrede. Es können halt nicht beide Elternteile ausgehen, wenn ein Kleinkind zuhause ist. Ich kenne Paare, die da feste Regeln á la "Heute du, morgen ich" haben, und ich hab auch kein Problem damit, mir dann einen "Termin" machen zu müssen. Geht den meisten Menschen mit mir auch nicht anders, da ich halt beruflich eingespannt bin.
[...]
Naja, sind aber alles gute Gründe. Kinder kosten nunmal Zeit und Flexibilität, 1h einfache Fahrzeit irgendwohin sind oft schon zu viel, um das mal eben unter der Woche zu machen.
Das geht ja noch ein paar Meter weiter.
Wenn man relativ frisch Eltern ist (sprich: Die Kinder können (noch) nicht alleine gelassen werden), dann ist das Thema "Kind/er" auch ein sehr großes in den Gesprächen während der Freizeitgestaltung. Dem kann man sich einfach nicht entziehen. Was einen begeistert und mitnimmt thematisiert man nunmal.
Davon sind viele Nicht-Eltern (verständlicher Weise) nicht sehr angetan. Klar wird das eintönig, wenn man "nicht mitreden kann". Von daher kommt es in soe Phasen durchaus zu Pausen in Relationen, die wenigstens so lange dauern, bis die Eltern sich wieder eingependelt haben und über alltägliches (das auch für andere alltäglich ist) schnacken können.

Feste Regeln und co. sind auch hilfreich. Kinder kosten trotzdem Zeit. Dadurch reduzieren sich die sozialen Interaktionen außerhalb der Familie automatisch. Konnte man sich "früher" mindestens wöchtenlich verabreden und musste "vier Freundeskreise abdecken", dann traf man sich mit jedem monatlich.
Durch die Kinder und die 50:50-Regelung wird daraus dann zweimonatlich und dann muss man davon ausgehen, dass jedes 3.-4. Treffen durch die Kinder torpediert werden kann, womit man ratz fratz bei ein Mal im Quartal bis Halbjahr hängt (vor allem, wenn die Freunde dann eben auch Kinder bekommen).

Und es geht weiter. Man kann ja bei Freunden mit Kindern die Abends-Treffen zu Mittags-Treffen-Mit-Familie umbauen. Aber auch da wird viel Zeit durch Vor- und Nachbereitung genommen.
Du brauchst mehr Zeit, wohin zu kommen. Man springt nicht mehr auf, zieht sich Latschen an, schnappen den Schlüssel und fährt 1-3 Stunden durch.
Man zieht 30 Minuten alle Kinder an, dann muss die große nochmal aufs Klo und die Kleine hat in die Windel gekackt -> alles wieder aus und nochmal anziehen. Dann braucht man keine 5 Minuten, sondern 15 bis zum Auto (je eiliger es ist, umso interessanter sind die Feuerwanzen...) und ggf. hält man jede Stunde für 10-15 Minuten Pipipause an.

Auch die Bekannten/Freunde in der Nähe dauern länger.
Wir waren gestern recht kurzfristig noch um 17:00 bei Freunden. Dann fiel natürlich um 18:00 die Frage: "Esst ihr hier?".

Entscheidung:
- Heimfahren (nach 1h Treffen), um 18:30 zu Hause sein, einer Versorgt das Essen, der andere kann derweil Kinder versorgen, Wäsche aufhängen, Aufräumen, Abwaschen, um 19:00 gibt es Essen, um 20:30 sind alle im Bett (ja, die Planung ist bei uns realistisch, zumal ich Mittags noch brot gebacken hatte, das es zu Abend geben sollte)

- Da bleiben, gegen 20:00-20:30 aufbrechen, um 21:00 daheim sein, einer versorgt die Kinder, der andere hängt Wäsche auf - die Große eskaliert, weil nach Besuchen bei Freunden gerne Mal ein Knoten platzt (außerhalb benimmt sie sich grundsätzlich 1A, zu Hause muss der Druck dann halt raus), um 23:00 sind alle im Bett (und ich stehe um 4 wieder auf).

Wir haben uns für letzteres entschieden (und der Sohn der Freunde wird auch noch Spaß gemacht haben), aber man entscheidet sich oft genug lieber für die frühere Heimfahrt mit weniger Stress oder gleich für "1h fahrt für 1h treffen... lass und telefonieren".

Wir haben (auch) nur wenige Freunde, aber die Freunde, die wir haben haben wir wirklich dick. Da tut es keinen Abbruch, wenn man sich Mal ein Jahr wenig oder garnicht kontaktiert. Man knüpft an, wo man zuletzt war, als wäre es gestern gewesen. Immer. (Topwert waren 5 Jahre sporadischer Kontakt per Chat, bevor mans ich das erste Mal wieder RL traf...).

Filp
2019-03-05, 09:27:55
Wenn ich das so lese habt ihr euch zu zweit deutlich mehr Stress selbst gemacht, als man sollte. Sowas überträgt sich auch schön auf die Kinder und sie reagieren ebenso stressig drauf.
Hatte alleine mit zwei Kinder nicht deine Probleme.

Korfox
2019-03-05, 10:09:10
Erstens war das einfach nur ein Beispiel und...
Natürlich sind da weitere Umstände inbegriffen.
Es war Fasching, es war zuvor elternfreies Wochenende, die Kleine musste zwischendrin ins Krankenhaus und unsere Große ist, wie gesagt, vom Typus: "Draußen bin ich brav, zu Hause darf ich sein". Wir haben ihr das nicht vorgegeben, das ist einfach so.

Irgenwann ist so ein Kind halt auch durch die Eindrücke überlagert.

Schnäppchenjäger
2019-03-05, 10:18:06
Auch nimmt die (soziale) Müdigkeit ab einem gewissen Alter zu. Viele Leute schleppen sich (auch ohne Kinder) von Wochenende zu Wochenende, von Urlaub zu Urlaub. Viele Leute beschweren sich auch nur über ihre Arbeit oder Kunden oder Krankheiten. Ich würde aber behaupten, dass es ggf eine deutsche? Sache ist, oder zumindest eine mitteleuropäische. Einfach mal treffen passt nicht in die Planung.Korrekt, ist eine deutsche Sache. Wenn ich mir da andere Länder angucke hat man da auch mit Ende 30 kein Problem, neue, interessante Leute kennen zu lernen und viel zu unternehmen.

Es ist schon möglich hier, aber schwieriger und man muss Glück haben, die richtigen Leute zur richtigen Zeit zu treffen.
Das sage ich als Unter-30-Jähriger, mit etwas Vorbehalt, aber ich stelle mir das mal so vor.
Wenn ich da sehe, wie mein afrikanischer Freund mit Freunden aus dem Ausland (!) regen Kontakt hat und sogar oftmals an Wochenenden mit der Bahn oder Bus nach Frankreich fährt um tagelang mit ihnen etwas zu unternehmen... Unfassbar!
Der ist erst seit paar Jahren hier in Deutschland und er hat wohl mehr Kontakte und Freunde als die meisten.
Ich stimme definitiv zu, dass sehr wenige, super Freunde einen echt stark erfüllen, man möchte aber auch so mehrere, viele gute Bekannte oder nur flüchtige "Freunde" haben. So hat man immer was zu tun.
Dass was Mosher geschrieben hat ist auch dufte, Aktivitäten X, Y oder Z mit bestimmten Leuten machen und Haken dran. Der eine erfüllt dieses Soziale Bedürfnis, der andere wiederum ein anderes.
Ein großes soziales Bedürfnis ist einfach die Geschichte, die man mit der anderen Person(en) hat.. es ist einfach etwas anderes wenn man sich jahrelang kennt und Insider hat und sich per Du ist.
Das fehlt natürlich bei jedem erstmal, den man neu kennen lernt.
...*Unterschreib*

Zu mir, habe mich vor einigen Jahren bewusst von einer gazen Reihe von Leuten verabschiedet, weil keine wirklichen Freunde, Neidhammel, Nervensägen, oder oder oder.
Tat auf jeden Fall gut und merke auch an mir selber, das imt steigendem Alter die Ansprüche ggf. stark steigen können.

Apropos Kinder, das Beschriebene(nicht mehr melden, wenig Interesse, klappt nicht, keine Zeit) habe ich auch gesehen/erlebt, bei mir oder bei anderen, auch ohne dass Kinder im Spiel waren und man deutlich jünger war/ist.
Die Problematik gibt es also auch ohne Kinder und ohne Mittel- bis Langstreckenunterschiede.

Morale
2019-03-05, 10:19:19
Es ist wie immer alles eine Frage der Prioritäten.
"Keine Zeit" ist Bullshit, es sind nur andere Ding wichtiger.

Ich denke auch man braucht nicht mehr soviel Freundeskontakt, wenn man in einer gefestigten Beziehung lebt oder eine eigene Familie hat.
Keine Zeit ist kein Bullshit....

Ohne Kind:

Unter der Woche 6:30 Uhr aufstehen, 7:30 Uhr Arbeit, 17:00 daheim, Freizeit, ca 23:00 ins Bett
Wochenende: Kein Kind, keine Verpflichtungen

Mit Kind:

Unter der Woche: 6:00 aufstehen, 7:30 Kind im KiGa, 8:30 Arbeit, ca.18 Uhr daheim, ab ca 20 Uhr dann Freizeit, ca 22:30 ins Bett
Wochenende: Kind, daher natürlich relativ stark "fremdbestimmt".
Ausschlafen, also Freitag oder Samstag weggehen bis in die Nacht?
Viel Spaß. Und meine Tochter schläft sogar lang, von Bekannten die ist ab 5 Uhr auf!

Ein Kind frisst schon massiv Zeit gerade wenn es halt noch nicht alleine sein kann/darf/will.

@Flip
Dass du der Godfather bist und alleine drölf Kinder managest ist jedem hier klar.
Wobei du ja nie erwähnst, dass alle möglichen Verwandten max 2 Häuser weiter wohnen die auch relativ oft aufpassen.

Monger
2019-03-05, 10:20:01
Wenn ich das so lese habt ihr euch zu zweit deutlich mehr Stress selbst gemacht, als man sollte. Sowas überträgt sich auch schön auf die Kinder und sie reagieren ebenso stressig drauf.
Hatte alleine mit zwei Kinder nicht deine Probleme.
Nicht von dir auf andere schließen. Jedes Kind ist anders, jede Familie ist anders, jede Lebensphase ist anders.

Morale
2019-03-05, 10:23:15
Erstens war das einfach nur ein Beispiel und...
Natürlich sind da weitere Umstände inbegriffen.
Es war Fasching, es war zuvor elternfreies Wochenende, die Kleine musste zwischendrin ins Krankenhaus und unsere Große ist, wie gesagt, vom Typus: "Draußen bin ich brav, zu Hause darf ich sein". Wir haben ihr das nicht vorgegeben, das ist einfach so.

Irgenwann ist so ein Kind halt auch durch die Eindrücke überlagert.
Also ich kann es genau so bestätigen und wir machen uns und unserer Tochter da keinen Stress, trotzdem dauert eben alles länger.
Ist halt so.

Filp
2019-03-05, 10:28:04
Dass du der Godfather bist und alleine drölf Kinder managest ist jedem hier klar.
Wobei du ja nie erwähnst, dass alle möglichen Verwandten max 2 Häuser weiter wohnen die auch relativ oft aufpassen.
Ich kenne auch im Umfeld keinen, der sich selbst so stresst, weil er Kinder hat. Eltern haben den Stress und die Kinder reagieren darauf und machen es dann wirklich stressig. 30 Minuten um zwei Kinder anzuziehen? Wenn ich auf der Arbeit so lange brauchen würde um 6 Kinder anzuziehen, bräuchte ich gar nicht erst anfangen was zu planen ;)
Wenn man mit den Kindern irgendwo hin will, bringen dir deine Verwandten auch nichts, außerdem hab ich keine Probleme die 3 Kinder meiner Schwester auch noch mit einzupacken.

Morale
2019-03-05, 10:31:08
Vielleicht war anziehen von Schlafanzug zu Fertig angezogen?
Machst du nicht Jugendhilfe oder so? Klar dass sich 12 jährige hoffentlich alleine anziehen können...
Und Korfox schrieb es schon: Woanders benehmen sich Kinder anders. Daheim ist halt daheim.

Filp
2019-03-05, 10:34:14
Vielleicht war anziehen von Schlafanzug zu Fertig angezogen?
Machst du nicht Jugendhilfe oder so? Klar dass sich 12 jährige hoffentlich alleine anziehen können...
Und Korfox schrieb es schon: Woanders benehmen sich Kinder anders. Daheim ist halt daheim.
Wir haben zwei dabei die 4 und 5 sind, außerdem kannst du die nicht ansatzweise mit einem eigenen Kind vergleichen, wir arbeiten mit Kindern, die diverse schwere Störungen haben.
Mit 4 Jahren kann sich ein Kind spätestens auch alleine anziehen...

kiX
2019-03-05, 10:34:44
Ich kenne auch im Umfeld keinen, der sich selbst so stresst, weil er Kinder hat. Eltern haben den Stress und die Kinder reagieren darauf und machen es dann wirklich stressig. 30 Minuten um zwei Kinder anzuziehen? Wenn ich auf der Arbeit so lange brauchen würde um 6 Kinder anzuziehen, bräuchte ich gar nicht erst anfangen was zu planen ;)
Wenn man mit den Kindern irgendwo hin will, bringen dir deine Verwandten auch nichts, außerdem hab ich keine Probleme die 3 Kinder meiner Schwester auch noch mit einzupacken.
Verstehe nicht, soll man sich jetzt stressen um die Filp-Vorgabe von weniger als 30 Minuten gefälligst zu erfüllen, ggf. noch mit einer am Rücken festgebundenen Hand zur Simulation der Schwierigkeitserhöhung durch vier weitere Kinder, oder soll man sich nicht stressen, um die Filp-Vorgabe des nicht-stressen-lassen zu erfüllen? Ich komm bei Dir immer durcheinander.
Oh, und wo bleibt deine Antwort im SPD-Thread? Du warst auf einmal weg, ich hab die ganze Zeit auf Dich gewartet... ;( Hattest Du keine Zeit, musstest Du dich um Deine Kinder kümmern? Entspann doch mal, lass Dich nicht so stressen. Die können auch mal warten, das 3DC ist wichtiger.

edit:
Mit 4 Jahren kann sich ein Kind spätestens auch alleine anziehen...
Und du meinst, dann geht es schneller? :naughty:

Morale
2019-03-05, 10:43:46
Und du meinst, dann geht es schneller?
Bei Flip vermutlich schon...
5 Minuten maximal...

Also wenn ich meine Tochter eben nicht stresse und sie alleine anziehen lasse, dann kommt ich auf 3 Stunden....
Außer das Kind hat natürlich auch das Bedürfnis und Lust da hin zu fahren und daher auch Lust am anziehen. Ansonsten steht in der Bedürfnispyramide anziehen relativ weit unten.

Filp
2019-03-05, 10:48:03
Bei Flip vermutlich schon...
5 Minuten maximal...

Also wenn ich meine Tochter eben nicht stresse und sie alleine anziehen lasse, dann kommt ich auf 3 Stunden....
Außer das Kind hat natürlich auch das Bedürfnis und Lust da hin zu fahren und daher auch Lust am anziehen. Ansonsten steht in der Bedürfnispyramide anziehen relativ weit unten.
Motivieren sollte man sie halt auch können...

Morale
2019-03-05, 10:53:38
Und wie?
Von so "dann gibt es ein Stück Schoki" usw wie oft im Internet steht halte ich nicht viel.
Ich finde das muss von innen raus kommen.

Filp
2019-03-05, 10:56:49
Kinder sind so leicht zu motivieren, da reicht es meist einfach nen "Wettrennen" gegen Papa zu machen...

EureDudeheit
2019-03-05, 11:04:24
Bin jetzt Ende 30. Hab aber immer noch 3 gute Freunde aus der Jugendzeit. Wohne mittlerweile halt 250km entfernt. Aber fahren dann zu meinen Eltern und treffen uns dann. Die Zeit wird dann einfach geschaffen.

Ist auch schon vorgekommen, dass der Freund dann schon verbabredet war, hat dann die andere Verabredung abgesagt und mit uns getroffen mit der Begründung wir würden uns ja nicht so oft sehen, da kann er auch den anderen absagen.
Es müssen halt beide wollen. Die haben auch ein Kind, aber das war nie ein Problem.

Aber gibt natürlich so Charaktere, die lernen dann einen MAnn/Frau kennen und fortan hat man sie nicht mehr gesehen, bis es dann mit dem Freund aus ist, dann kommen sie wieder an, weil sie einsam sind.

Hatte jetzt in der neuen Stadt 2-3 Jahre keine sozialen Kontakte. Durch ein neues Hobby haben sich jetzt aber wieder ein paar Kontakte entwickelt und wir treffen uns regelmäßig am Wochenende und auch mal unter der Woche.

Morale
2019-03-05, 11:15:33
Kinder sind so leicht zu motivieren, da reicht es meist einfach nen "Wettrennen" gegen Papa zu machen...

Mehrfach probiert. Kein Interesse. Jedenfalls nicht beim normalen anziehen.
Beim Schuh und Jacke anziehen klappt das desöfteren und wird sich gemacht. Sonstige tips vom Experten?

Die gelbe Eule
2019-03-05, 11:32:41
Muss Mosher da zustimmen.
Klingt fuer mich auch sehr nach jemandem, dessen selbstbild offensichtlich nicht zur rezeption von aussen passt.
Man schreibt sich selbst (als person und paar) durchweg alle positiven eigenschaften auf sozialer ebene zu und sieht sich selbst offenbar der bestmoegliche kumpel dieser welt.
Die realitaet zeigt aber, das dies von der umgebung offensichtlich anders wahrgenommem wird, bzw es attraktivere dinge im leben der meisten gibt als der best buddy des TS zu sein.
Das ist aber offensichtlich etwas, was fuer den TS nicht akzeptabel ist, also muss die schuld bei den anderen liegen. Einschlaegige lebenserfahrung lehrt allerdings das zu 99,9% die selbstwahrnehmung falsch/ueberhoeht ist und nicht die wahrnehmung anderer korrektur bedarf

Muss ich Dir zum Glück widersprechen. Gebe das wieder was mir gesagt wurde, nicht was ich mir ausdenke. Eigenschaften welche anderen auffallen.

Klar habe ich Freunde die sehe ich einmal bis zweimal im Jahr, aber nicht welche die ich unter der Woche sehen kann, weil sie nichtmal 5 Minuten am Tag haben sich zu melden, von sich aus oder als Reaktion.

Zusammen macht vieles mehr Spaß, ist aber nicht so das ich alleine keinen habe. Mein Umfeld hat leider nicht unbedingt eine eigene Meinung oder achtet darauf in sozialen Netzwerken präsent zu sein.

Meine negative Eigenschaft ist es von Menschen etwas zu erwarten, das über die reine Existenz hinaus geht, falls man Interesse an einer Interaktion hat. Jemanden alles aus der Nase zu ziehen oder das der gegenüber bevor etwas losgeht schon fragt wann es zuende ist, habe ich mehrfach hinter mir.

Somit wäre ich vorsichtig "hier" zu urteilen, nur weil ich etwas schreibe. Der beste Mensch der Welt bin ich bestimmt nicht, aber sehr weit weg vom schlechtesten.

Korfox
2019-03-05, 11:39:28
Ach jetzt hört euch doch auf wegen dem Pups zu kloppen.
Wegen mir sind es dann halt 5 Minuten, statt 30 Sekunden.

Jedem sollte klar sein, dass ein Kind von 3 Jahren und ein Säugling der die Flasche bekommt nicht innerhalb von 5 Minuten von "Wir planen sehr kurzfristig das Haus zu verlassen" auf "wir sind vor der Tür" ist.
Da müssen Fläschchen vorbereitet werden, gegebenenfalls Sitzerhöhungen abgebaut und eingepackt werden, usw. usf.
Ob die Große Hunger hat merkt man, wenn sie sich nicht innert 5 Minuten selbst angezogen bekommt, sondern auf dem Boden sitzt und kapituliert. Wenn sie dann noch müde ist dauert das Anziehen trotzdem auch nachdem schnell noch was gegessen wurde 10 Minuten.
Kinder sind nicht planbar und kosten Zeit - und wenn deine Kinder so massiv planbar sind/waren und keine Zeit veranschlagt haben, Filp, dann bin ich Gott einfach nur dankbar, dass du nicht mein Vater bist. mehr ist dazu nicht zu sagen. Es gibt wenige Methoden, Kinder dahin zu bringen und keine, die ich kenne, wäre angenehm für das Kind.

Somit wäre ich vorsichtig "hier" zu urteilen, nur weil ich etwas schreibe.

Du urteilst doch selbst pauschal, dass Aussagen, wie Kinder und Co. Ausreden seien.
Die daraus resultierende Diskussion betrachtend steht es ziemlich hoch zu zwei Meinungen, dass zumindest Kinder keine Ausrede sind.

Lowkey
2019-03-05, 11:53:04
Meistens ist es so, dass es irgendwann im Leben mal mit dem Freundeskreis gepaßt hat. Die Leute haben sich gemeldet und man hat was unternommen. Alle waren pünktlich und motiviert.

Und dann irgendwann ist das nicht mehr so, weil doofe Kinder da sind oder die Leute wegziehen.

Das nervige Gefühl, dass es nie wieder so ideal wie früher sein wird, kommt auf und kurzfristig ändert sich auch überhaupt nichts, wenn man nicht Zeit und Energie in neue Bekanntschaften steckt. Wie der Typ auf Ebay Kleinanzeigen, der seit Monaten nach Bekanntschaften sucht.

Die gelbe Eule
2019-03-05, 12:05:24
Du urteilst doch selbst pauschal, dass Aussagen, wie Kinder und Co. Ausreden seien.
Die daraus resultierende Diskussion betrachtend steht es ziemlich hoch zu zwei Meinungen, dass zumindest Kinder keine Ausrede sind.

Pauschal nicht, nur was mein Umfeld betrifft. Die meisten sind sogar getrennt, sehen ihre Kinder nur alle zwei Wochen.

Man macht es sich auch zu leicht wenn man Kinder hat zu sagen, ich bin dann mal 20 Jahre weg. Freunde werden irgendwann zu Bekannten und der Bezug immer weniger. Emotional habe ich dann mehr mit der Kassiererin zu tun wo ich drei mal die Woche einkaufe.

Edit: Wenn ich mich dann noch mehr anstrengen muss, weil andere Kinder haben, diese zu treffen, läuft ja auch was falsch. Die andere Seite hat dann das Argument ich habe Kinder, Bewegung gleich Null. Und da Freundschaften wie Beziehungen auf Gegenseitigkeit beruhen, ist diese Konstellation eher einseitig, der eine gibt, der andere blockt. Das kann auch kein Grund sein Kindern zu haben, weil Beispiele gibt es ja genug, wo man auch mit Kindern vieles verbinden kann. Dann kommt aber wieder die "finanzielle Seite" hervor, weil bei jeder Aktion gefühlt 500€ gebraucht werden.

GSXR-1000
2019-03-05, 13:04:39
Pauschal nicht, nur was mein Umfeld betrifft. Die meisten sind sogar getrennt, sehen ihre Kinder nur alle zwei Wochen.

Man macht es sich auch zu leicht wenn man Kinder hat zu sagen, ich bin dann mal 20 Jahre weg. Freunde werden irgendwann zu Bekannten und der Bezug immer weniger. Emotional habe ich dann mehr mit der Kassiererin zu tun wo ich drei mal die Woche einkaufe.

Edit: Wenn ich mich dann noch mehr anstrengen muss, weil andere Kinder haben, diese zu treffen, läuft ja auch was falsch. Die andere Seite hat dann das Argument ich habe Kinder, Bewegung gleich Null. Und da Freundschaften wie Beziehungen auf Gegenseitigkeit beruhen, ist diese Konstellation eher einseitig, der eine gibt, der andere blockt. Das kann auch kein Grund sein Kindern zu haben, weil Beispiele gibt es ja genug, wo man auch mit Kindern vieles verbinden kann. Dann kommt aber wieder die "finanzielle Seite" hervor, weil bei jeder Aktion gefühlt 500€ gebraucht werden.

Inwiefern masst du dir denn ständig an, das Leben anderer zu beurteilen bzw deine Masstäbe und Vorstellungen auf deren Leben anzuwenden?
Fakt ist doch offensichtlich das eine Freundschaft zu dir/euch, so wie du sie dir vortstellst, aus was für Gründen auch immer für die anderen offensichtlich weit weniger attraktiv ist, als du es offensichtlich deinem Selbstbild entsprechend annimmst? Inwiefern ist dir irgendjemand dafür Rechenschaft schuldig?
Die Leute haben halt andere Dinge im Leben zu tun, die für sie offensichtlich höhere Priorität haben. Was genau ist dein Problem damit?

Filp
2019-03-05, 13:46:06
Kinder sind nicht planbar und kosten Zeit - und wenn deine Kinder so massiv planbar sind/waren und keine Zeit veranschlagt haben, Filp, dann bin ich Gott einfach nur dankbar, dass du nicht mein Vater bist. mehr ist dazu nicht zu sagen. Es gibt wenige Methoden, Kinder dahin zu bringen und keine, die ich kenne, wäre angenehm für das Kind.
Kinder, besonders die kleinen, sind immer motiviert. Man muss nur den Weg finden diese Motivation zu wecken. Das kann nicht jeder und das will auch nicht jeder können. Wäre dem so, wäre ich wohl arbeitslos, weil Einrichtungen wie unsere plötzlich überflüssig sein würden. Die meisten Eltern scheinen sich auch wohl zu fühlen, wenn sie immer wieder über ihre Kinder klagen können.
Diskussionen hier bringen halt gar nichts und werden ea auch nie bringen. Ihr geht sofort auf Angriff und verteidigt eure Laien Haltung. Ihr seht wie es läuft und für euch ist klar, so muss das laufen. Ende.

/edit: Ist übrigens fast normal so zu reagieren. Man würde ja sonst sein eigenes Verhalten als "falsch" oder so ansehen und das will keiner. Ratet mal bei wem "unsere" Eltern die Fehler suchen. Nicht bei sich selbst, sondern halt bei uns Erziehern ;)

Fakt ist, ich hatte nie ein Kind oder Jugendlichen, bei dem die Ursache für sein Verhalten und die Unterbringung oder auch die ambulanten Maßnahmen in der Jugendhilfe, bei ihm lag. Die Ursache findest du immer im Elternhaus. Egal aus welchem Teil der Gesellschaft sie kommen, denn es sind nicht nur prekäre Verhältnisse, aus denen diese Kinder kommen.

Die gelbe Eule
2019-03-05, 13:47:02
Inwiefern masst du dir denn ständig an, das Leben anderer zu beurteilen bzw deine Masstäbe und Vorstellungen auf deren Leben anzuwenden?
Fakt ist doch offensichtlich das eine Freundschaft zu dir/euch, so wie du sie dir vortstellst, aus was für Gründen auch immer für die anderen offensichtlich weit weniger attraktiv ist, als du es offensichtlich deinem Selbstbild entsprechend annimmst? Inwiefern ist dir irgendjemand dafür Rechenschaft schuldig?
Die Leute haben halt andere Dinge im Leben zu tun, die für sie offensichtlich höhere Priorität haben. Was genau ist dein Problem damit?

Wie gesagt, alte Freunde die ich schon 25 Jahre kenne habe ich, sehe ich nur sehr selten im Jahr. Es geht mir ja auch um Freunde, nicht um Bekannte. Arbeitskollegen sind auch Bekannte, ein freundschaftliches Verhältnis pflegt man aber nicht unbedingt, obwohl man 8 - 10 Stunden mit ihnen am Tag verbringt.

Sind meine Gründe die ich hier anführe so weit hergeholt? Denke eher das es eine normale Basis ist sich zu melden. Früher war das aboluter Standard.

Beispiele:

Wochenende wird von mir angefragt ob es in der Woche klappt sich zu treffen, die dritte Woche hintereinander. Person XY, denke Mittwoch klappt es, kriegen wir schon hin.
Ich darauf, bin ganz flexibel, meld Dich einfach (haben fast die gleichen Arbeitszeiten). Meldung bleibt aus, Treffen findet nicht statt. Wir haben bereits eine Woche später. Das zieht sich mehrere Male so, irgendwann fragt man nicht mehr an.

Person XY arbeitet normale 8 Stunden, sieht sein Kind alle zwei Wochen, hat eine Beziehung.

Person XX, lass uns unbedingt was nächste Woche starten, habe Urlaub. Ich, klar machen wir, sag Bescheid wann und ich nehme mir Zeit. Ende der Woche Person XX, sry mit mir war die Woche nix los.

Person XX arbeitet normale 8 Stunden, hat keine wirklichen Hobbies, Single, wohnt bei Mama. Sagt meistens ab wenn es weiter weg gehen soll, fährt extra Smart damit er keinen großartig mitnehmen kann und fährt selbst niemals.

Kann ich noch weiter ausführen, aber die anderen Personen sind unwichtiger.

Rechenschaft muss mir keiner ablegen, ich frage auch schon so schlau das ich weiß wenn man eine Ausrede hat. Das ich dann direkt sage, wenn kein Bock hast mit mir was zu machen, dann kannst es mitteilen, frage ich halt nicht mehr an. Kommt nur "nein nein so ist das nicht, hab nur gerade bla bla...".

Prioritäten habe ich auf der Arbeit, wenn ich sie setze, wo andere ein Zeitfenster erfüllen müssen, damit der Auftrag fertig wird. Meine Firma möchte das von mir, nicht ich. Sowas brauche ich dann nicht im Privatleben, Menschen nach Prioritäten einzustufen, sind ja keine Arbeitskräfte.

Das Problem ist nur, lohnen sich die Menschen als emotionale Bindung noch für mich oder nicht. Kann ja jeder machen was er/sie will, zwinge niemanden zur sozialen Interaktion mit mir.

Monger
2019-03-05, 13:51:37
Man macht es sich auch zu leicht wenn man Kinder hat zu sagen, ich bin dann mal 20 Jahre weg.

Du denkst, diese Entscheidung ist leicht?

Korfox
2019-03-05, 13:57:38
Kinder, besonders die kleinen, sind immer motiviert. Man muss nur den Weg finden diese Motivation zu wecken.
Ich habe nie etwas anderes behauptet und genau diese Aussage von dir begründet meine Aussage sehr gut.


/edit: Ist übrigens fast normal so zu reagieren. Man würde ja sonst sein eigenes Verhalten als "falsch" oder so ansehen und das will keiner. Ratet mal bei wem "unsere" Eltern die Fehler suchen. Nicht bei sich selbst, sondern halt bei uns Erziehern ;)

Es ist doch völlig klar, dass alle Eltern fehler machen. Es geht auch garnicht darum, keine Fehler zu machen, sondern möglichst wenige bis keine der nachhaltigen Fehler zu machen.
Das schließt dich mit ein.

GSXR-1000
2019-03-05, 14:13:08
Wie gesagt, alte Freunde die ich schon 25 Jahre kenne habe ich, sehe ich nur sehr selten im Jahr. Es geht mir ja auch um Freunde, nicht um Bekannte. Arbeitskollegen sind auch Bekannte, ein freundschaftliches Verhältnis pflegt man aber nicht unbedingt, obwohl man 8 - 10 Stunden mit ihnen am Tag verbringt.

Sind meine Gründe die ich hier anführe so weit hergeholt? Denke eher das es eine normale Basis ist sich zu melden. Früher war das aboluter Standard.

Beispiele:

Wochenende wird von mir angefragt ob es in der Woche klappt sich zu treffen, die dritte Woche hintereinander. Person XY, denke Mittwoch klappt es, kriegen wir schon hin.
Ich darauf, bin ganz flexibel, meld Dich einfach (haben fast die gleichen Arbeitszeiten). Meldung bleibt aus, Treffen findet nicht statt. Wir haben bereits eine Woche später. Das zieht sich mehrere Male so, irgendwann fragt man nicht mehr an.

Person XY arbeitet normale 8 Stunden, sieht sein Kind alle zwei Wochen, hat eine Beziehung.

Person XX, lass uns unbedingt was nächste Woche starten, habe Urlaub. Ich, klar machen wir, sag Bescheid wann und ich nehme mir Zeit. Ende der Woche Person XX, sry mit mir war die Woche nix los.

Person XX arbeitet normale 8 Stunden, hat keine wirklichen Hobbies, Single, wohnt bei Mama. Sagt meistens ab wenn es weiter weg gehen soll, fährt extra Smart damit er keinen großartig mitnehmen kann und fährt selbst niemals.

Kann ich noch weiter ausführen, aber die anderen Personen sind unwichtiger.

Rechenschaft muss mir keiner ablegen, ich frage auch schon so schlau das ich weiß wenn man eine Ausrede hat. Das ich dann direkt sage, wenn kein Bock hast mit mir was zu machen, dann kannst es mitteilen, frage ich halt nicht mehr an. Kommt nur "nein nein so ist das nicht, hab nur gerade bla bla...".

Prioritäten habe ich auf der Arbeit, wenn ich sie setze, wo andere ein Zeitfenster erfüllen müssen, damit der Auftrag fertig wird. Meine Firma möchte das von mir, nicht ich. Sowas brauche ich dann nicht im Privatleben, Menschen nach Prioritäten einzustufen, sind ja keine Arbeitskräfte.

Das Problem ist nur, lohnen sich die Menschen als emotionale Bindung noch für mich oder nicht. Kann ja jeder machen was er/sie will, zwinge niemanden zur sozialen Interaktion mit mir.

Ja aber was du beschreibst ist doch ganz simpel: Die Wertigkeit für die "Freundschaft" wie du sie die vorstellst ist ganz offensichtlich bei anderen in Bezug auf dich nicht so gegeben wie umgekehrt. Warum, wieso das so ist, was spielt das für eine Rolle? Es ist doch offensichtlich, das andere Dinge in deren Leben eine deutlich höhere Priorität haben. Was genau ist jetzt das Problem für dich, das einfach so zu akzeptieren?
Dinge ändern sich im Lauf der Zeit, dasselbe ist es mit den meisten Freundschaften und gemeinsamen Interessen.
Das liegt weder an dir, noch an den anderen, das ist schlicht der Lauf der Dinge. Vor einigen Jahren hab ich auch noch regelmässig private Lanparties gemacht. Heute nicht mehr. Obwohl ich es könnte. Obwohl einige der Ex Kollegen das heute noch tun. Ist aber eben einfach nicht mein Ding.
Und wenn die Leute dir nicht ins Gesicht absagen wollen, sondern eher unverbindlich bleiben wollen, auch das ist nix ungewöhnliches und sollte von dir auch so akzeptiert werden. Es ist eben die Art von manchen Menschen, ebenso wie deine Art eben die klare Ansage ist. Es gibt kein besser oder schlechter. Die Menschen sind nunmal gottseidank nicht alle gleich. Nur wirkt es für mich extrem so, als das du deine Art als Massstab für deine Umwelt ansetzt. Das ist weder zielführend, noch gesund und führt vorhersehbar zu Frustration und Enttäuschung.

Sven77
2019-03-05, 14:15:11
Sind meine Gründe die ich hier anführe so weit hergeholt?

aber sowas von

Die gelbe Eule
2019-03-05, 14:32:12
Du denkst, diese Entscheidung ist leicht?

Denke ich nicht. Nur wenn dann Freunde ausbleiben, werden es genauso die Möglichkeiten sein, die Kinder mal abzuladen und Zeit für sich zu finden, vielleicht auch für andere.

Ja aber was du beschreibst ist doch ganz simpel: Die Wertigkeit für die "Freundschaft" wie du sie die vorstellst ist ganz offensichtlich bei anderen in Bezug auf dich nicht so gegeben wie umgekehrt. Warum, wieso das so ist, was spielt das für eine Rolle? Es ist doch offensichtlich, das andere Dinge in deren Leben eine deutlich höhere Priorität haben. Was genau ist jetzt das Problem für dich, das einfach so zu akzeptieren?
Dinge ändern sich im Lauf der Zeit, dasselbe ist es mit den meisten Freundschaften und gemeinsamen Interessen.
Das liegt weder an dir, noch an den anderen, das ist schlicht der Lauf der Dinge. Vor einigen Jahren hab ich auch noch regelmässig private Lanparties gemacht. Heute nicht mehr. Obwohl ich es könnte. Obwohl einige der Ex Kollegen das heute noch tun. Ist aber eben einfach nicht mein Ding.
Und wenn die Leute dir nicht ins Gesicht absagen wollen, sondern eher unverbindlich bleiben wollen, auch das ist nix ungewöhnliches und sollte von dir auch so akzeptiert werden. Es ist eben die Art von manchen Menschen, ebenso wie deine Art eben die klare Ansage ist. Es gibt kein besser oder schlechter. Die Menschen sind nunmal gottseidank nicht alle gleich. Nur wirkt es für mich extrem so, als das du deine Art als Massstab für deine Umwelt ansetzt. Das ist weder zielführend, noch gesund und führt vorhersehbar zu Frustration und Enttäuschung.

Definiere Freundschaft in Bezug auf Wertigkeit. Ohne Grundwerte, keine Freundschaft. Dazu gehört schonmal ein Kontakt der gepflegt sein sollte und beiderseitiges nicht geheucheltes Intersse.

Interessant dazu auch ein alter Artikel (https://www.vice.com/de/article/5g4e7q/wie-die-moderne-welt-unsere-freundschaften-ruiniert-485) der in Erinnerung geblieben ist.

Ohne Maßstab und Ziel wirkt und ist man orientierungslos, das kann man vielleicht in seinem Erstsemester, sozialem Jahr oder Auszeit von irgendwas sein, aber dann sollte man wissen, was bietet man, was bekommt man dafür. Frustriert bin ich nicht, enttäuscht schon das ich angehende Freunde wegen solcher Banalitäten verliere.

Monger
2019-03-05, 15:22:06
Denke ich nicht. Nur wenn dann Freunde ausbleiben, werden es genauso die Möglichkeiten sein, die Kinder mal abzuladen und Zeit für sich zu finden, vielleicht auch für andere.
Warum denkst du, passiert das nicht? Ist doch eigentlich Win-Win, oder? Warum macht man sich nicht selbst und anderen das Leben leichter, und macht sich mehr Platz für sich selbst und seine Freundschaften?

Die gelbe Eule
2019-03-05, 15:35:15
Zumeist ist es ja der psychische Stress, der daraus resultiert, bei Alleinerziehenden natürlich ganz anders. Kinder wollen schön und gut, mit der Verantwortung nicht nur umzugehen und auch zu leben, was ganz anderes. Manche wollen auch nicht das man mit deren Kindern in Kontakt kommt, obwohl wir sie mit allem möglichen beschäftigen können. Die Kinder selbst hängen noch bis zum Teil 12-13 am Rockzipfel von Mama und sind total unsicher bei den normalsten Dingen.

Man muss auch nicht seinen Tag extra so ausfüllen, das man allen sagen kann, ich bin total ausglastet, du weißt nicht wie es ist so zu leben. Das sind normale Menschen mit stink normalen Kindern, wo man selbst kein Handicap hat und auch nicht 24/7 jemanden pflegen muss.

Bei der Arbeit sind viele extra lange und öfters da, immer mit dem Argument, baue Haus, neuer BMW, muss dies und das zahlen. Wohlgemerkt bleiben die mit dem Faktor Mehrarbeit länger, würde es diese nicht mehr geben, müssten sie wohl oder übel Zuhause bleiben. Dann hört man öfters heraus, Stress mit Familie. Diese Menschen fühlen sich also wohler auf der Arbeit, weil sie denken, sie wären unersetzlich mit 100 Überstunden pro Quartal. Anstatt also was mit der Familie zu machen (hier zieht das Argument ich brauche dafür Geld nicht unbedingt), hocken sie auf der Arbeit. Geld kann man nur einsetzen wenn die Zeit vorhanden ist, Familie besteht nicht nur aus dem gestztlichem Urlaub. Von Freundschaften muss man da nicht mehr reden.

Marscel
2019-03-05, 15:49:38
Dieses Thema von Spontanität find ich auch immer wieder total interessant: Alle behaupten es zu sein, oder wollen es anstreben und werten es als tolle Charaktereigenschaft.

In der Realität sind das diejenigen, deren Privatleben auf Wochen hin ausgebucht ist, ob jetzt wegen Urlaub, dem Followup des Yogaworkshops, Elternbesuche, Wochenend-Trip. Von Kindern ganz zu schweigen. Nur spontan absagen kommt der Definition dann noch irgendwie nahe.

In meinen Augen wäre das Stress ohne Ende bzw. werde ich immer wieder mal honoriert, dass ich vglw. spontan bin, also vielleicht werktags bis tief in die Nacht Zeit einräume, oder am Wochenende kurzfristig zusagen kann.

Die gelbe Eule
2019-03-05, 16:00:45
Dieses Thema von Spontanität find ich auch immer wieder total interessant: Alle behaupten es zu sein, oder wollen es anstreben und werten es als tolle Charaktereigenschaft.

In der Realität sind das diejenigen, deren Privatleben auf Wochen hin ausgebucht ist, ob jetzt wegen Urlaub, dem Followup des Yogaworkshops, Elternbesuche, Wochenend-Trip. Von Kindern ganz zu schweigen. Nur spontan absagen kommt der Definition dann noch irgendwie nahe.

In meinen Augen wäre das Stress ohne Ende bzw. werde ich immer wieder mal honoriert, dass ich vglw. spontan bin, also vielleicht werktags bis tief in die Nacht Zeit einräume, oder am Wochenende kurzfristig zusagen kann.

Ich weiß nur das ich erst im September wieder Urlaub habe, was ich da mache und wie lange, entscheide ich "spontan" ;)

Meine Mutter ist 300km weg, kann ich aber jederzeit spontan besuchen, sind ja nur 3 Stunden Fahrt.

Früher mit 20 konnten wir noch um 1 Uhr nach Köln fahren, spontan, Fahrzeit 1,5 Stunden. Heute jemanden zu finden nach Dortmund oder Münster, 30min Fahrzeit, nur mit Terminplanung und Bestimmung des Zeitfensters, da man hinterher oder überhaupt noch dies und das erledigen muss.

Und da schließt sich auch der Kreis. Ist wie beim Sex, entweder man erlebt ihn in dem Moment wo er passiert oder man denkt schon nach was man hinterher alles machen könnte, ist also kaum anwesend. Wenn ich Bock auf ne Cola habe, kaufe ich sie mir umgehend, da wäre ich nicht Tage ab, ob ich doch keinen habe.

Am Ende erwarte ich doch nur eine ehrlich Antwort mit ja oder nein, nicht ich melde mich über Zeitraum x-mal, um dann doch abzusagen.

maestro768
2019-03-05, 16:12:27
Definiere Freundschaft in Bezug auf Wertigkeit. Ohne Grundwerte, keine Freundschaft. Dazu gehört schonmal ein Kontakt der gepflegt sein sollte und beiderseitiges nicht geheucheltes Intersse.

Interessant dazu auch ein alter Artikel (https://www.vice.com/de/article/5g4e7q/wie-die-moderne-welt-unsere-freundschaften-ruiniert-485) der in Erinnerung geblieben ist.

Ohne Maßstab und Ziel wirkt und ist man orientierungslos, das kann man vielleicht in seinem Erstsemester, sozialem Jahr oder Auszeit von irgendwas sein, aber dann sollte man wissen, was bietet man, was bekommt man dafür. Frustriert bin ich nicht, enttäuscht schon das ich angehende Freunde wegen solcher Banalitäten verliere.

Ich habe das Gefühl deine Antworten gehen nicht wirklich auf die Antworten anderer ein, oder du erkennst nicht deren Kernaussage. Sagen wir es ganz hart: du bist deinen ehemaligen Freunden nicht mehr wichtig genug. Punkt.

Es ist auch nicht die moderne Welt, die Freundschaften ruiniert. Das redet man sich gerne ein, weil die Wahrheit, dass ehemalige Freunde einen nicht mehr so toll finden wie früher, für die meisten nicht so angenehm ist. Das es nun Facebook, Tinder, Netflix, usw. gibt, erweitert nur die Möglichkeiten, die man in seiner Freizeit hat. Möchte man sich mit jemandem treffen, konkurriert man heutzutage nicht mehr nur mit seiner Arbeit, Familie und anderen Freunden dieser Person, sondern eben auch mit den neuen Medien und Möglichkeiten. Ist man diesem Menschen aber wichtig genug, wird er trotzdem ein Treffen einem Netflix-Abend vorziehen. Vielleicht nicht immer, aber eben doch regelmäßig. Macht er das nicht bedeutet es nur, dass derjenige alles andere spannender findet, als sich mit einem zu treffen ;).

Dabei ist es unerheblich ob deine ehemaligen Freunde Kinder haben, sich komisch anstellen, usw. Fakt ist einfach, dass sie entweder

a) In ihrer Freizeit lieber andere Dinge machen als dich zu treffen. Oder
b) sich ihre Definition von Freundschaft geändert hat, und es ihnen vollkommen ausreicht das man sich selten sieht

In beiden Fällen kann man dagegen wenig tun außer es zu akzeptieren und versuchen, neue Freunde zu finden die zum eigenen, aktuellen Selbst passen. Deinen ehemaligen Freunden kann man dabei auch keinen Vorwurf machen, Dinge und Menschen verändern sich eben.

Monger
2019-03-05, 16:14:50
Von Freundschaften muss man da nicht mehr reden.
Bei diesen langen Sermonen hier im Thread, in denen du darlegst wie falsch andere Menschen ihr Leben leben, frage ich mich: warum sollte man mit dir befreundet sein?

Lyka
2019-03-05, 16:16:46
Freundschaft ist ein soziales Geschäft. Was kann ich anbieten? Was kann ich erwarten? Ist das, was ich anbieten kann, genug, um eine bessere Alternative für den anderen sein, seine Zeit zu verbringen?

Die gelbe Eule
2019-03-05, 16:19:49
Da gehe ich mit Dir konform und akzeptiere es auch, andersrum sind mir ja Menschen auch nicht mehr wichtig im Leben. Trotzdem sind alte Freunde froh mich zusehen, so wie ich sie und eher neu dazugekommene sehen das alles lockerer, da stellt sich nicht das "war heute cool mit dir" Gefühl ein, sondern eher eine Begleitung. Deswegen möchte ich herausfinden, ob man heutzutage Freundschaften anders definiert.

Würde ich irgendwo in den Anden leben, müsste ich mir kaum Gedanken darum machen, vielleicht also ein moderneres Problem.

Bei diesen langen Sermonen hier im Thread, in denen du darlegst wie falsch andere Menschen ihr Leben leben, frage ich mich: warum sollte man mit dir befreundet sein?

Vielleicht leben sie ja genau richtig, nur habe ich zu wenig Kontakt, um herauszufinden warum es nicht passt. Wenn sich jemand mit mir treffen möchte, dann druckse ich nicht herum, sondern mache klar Ansage dann und dann gerne, sofort. Andere lassen sich Zeit um vielleicht eine Entscheidung zu treffen. Habe also Lust dazu, sage nicht ab, man kann sich auf mich verlassen.

Jeder hat seine eigenen Vorstellungen warum er mit wem befreundet ist, die einen weil sie wissen der steht für einen ein, der andere weil man mit ihm besser dasteht. Nur muss man sich dafür auch physisch sehen, um irgendeinen Eindruck zu gewinnen. Erwartungshaltungen kann ich mir nicht aus den Fingern saugen. Man kann mich also alles fragen und ich sehe eher zu das ich es gebacken bekomme, als das ich von vornherein kategorisch ausschließe dazusein.

Schnäppchenjäger
2019-03-05, 17:12:00
Also ich finde, dass die Eule total recht hat und seine Situation perfekt beschreibt :up:
Es wird ja von Freunden, ja er meint Freunde und keine flüchtigen Bekannten, mehr Euphorie und Interesse am Planen und Einhalten der Treffen erwartet. Die bleibt nun aus und einfach mal neue Freunde suchen ist auch nicht wirklich einfach. Man weiß auch nicht, seit wann er diesen Zustand beklagt, er ist ja schon um die 40.
Ich weiß genau was er meint, weil ich exakt so denke wie er.
Man hat nun mal gewisse Anforderungen an nahe Freunde, die man durchaus stellen kann imo :wink:

Bis ich es angepackt und ggf. angepasst habe. Mittlerweile ist die Situation zufriedenstellend. Das ging aber nicht ohne tiefgreifende Änderungen und Erwartungen.
Hätte ich nichts getan wäre alles genau gleich geblieben.
Freundschaft ist ein soziales Geschäft. Was kann ich anbieten? Was kann ich erwarten? Ist das, was ich anbieten kann, genug, um eine bessere Alternative für den anderen sein, seine Zeit zu verbringen?Nee, Freundschaft ist nicht nur ein Tauschhandel, ein simples BWL-Prinzip.
Echte gelebte Freundschaft ist viel mehr, viel wertvoller.
Das kann man nicht einfach mit einem Kosten-Nutzen-Prinzip erklären, auch wenn es sicherlich auch dazugehört (man will ja auch was voneinander haben), es ist aber nur ein Teil des Großen und Ganzen.

Lyka
2019-03-05, 17:34:11
dann sind aber über die Hälfte aller Freundschaften gar keine, da diese Nähe benötigen, um aufrecht erhalten zu werden. Meinen bester Freund, den ich kenne, seit ich 3 bin, habe ich in den letzten 20 Jahren 1x gesehen, zum Klassentreffen. Sonst haben wir auch 0 Kontakt mehr. Meine beste Freundin habe ich das letzte Mal vor 8 Jahren gesehen, auch keinerlei Kontakt mehr. Entweder da war nie etwas magisches zwischen uns, oder es waren nur Bekanntschaften, denen man alles anvertraut hat.

Die gelbe Eule
2019-03-05, 17:56:46
Womit Du recht haben könntest. Die Freunde zu denen man gar keinen Kontakt mehr hat, sind nichtmal mehr flüchtige Bekannte, da man gar nicht weiß, was geht in deren Leben vor, wie sind sie jetzt drauf. Hatte mit 12-18 einen richtig guten Freund, bis er in seinen ersten Beziehungen derbe enttäuscht wurde, das auch von seinem WG Kumpel der seine Freundin gevögelt hat. Er sieht mich nach 20 Jahren an, keine Reaktion, kein Hallo, nix. Man steht dann selbst da wie blöd, soll man was sagen und falls ja wie steigt man ein. Hi wie gehts etwas plump. Und danach wieder 20 Jahre Ruhe?

Man tauscht doch Emotionen aus, lacht zusammen, spendet Trost, Adrenalin, Highlights eben. Im Extrablatt sitzen mit Selfie für Insta damit alle wissen, hey der gönnt sich weil teuer als woanders, nicht mein Fall.

Freundschaft ist für mich Anspruch, soll sich doch abheben von Bekannten, Arbeitskollegen oder den Menschen die man bei der Ampel nach dem vorübergehen wieder vergisst.

GSXR-1000
2019-03-05, 18:11:00
Womit Du recht haben könntest. Die Freunde zu denen man gar keinen Kontakt mehr hat, sind nichtmal mehr flüchtige Bekannte, da man gar nicht weiß, was geht in deren Leben vor, wie sind sie jetzt drauf. Hatte mit 12-18 einen richtig guten Freund, bis er in seinen ersten Beziehungen derbe enttäuscht wurde, das auch von seinem WG Kumpel der seine Freundin gevögelt hat. Er sieht mich nach 20 Jahren an, keine Reaktion, kein Hallo, nix. Man steht dann selbst da wie blöd, soll man was sagen und falls ja wie steigt man ein. Hi wie gehts etwas plump. Und danach wieder 20 Jahre Ruhe?

Man tauscht doch Emotionen aus, lacht zusammen, spendet Trost, Adrenalin, Highlights eben. Im Extrablatt sitzen mit Selfie für Insta damit alle wissen, hey der gönnt sich weil teuer als woanders, nicht mein Fall.

Freundschaft ist für mich Anspruch, soll sich doch abheben von Bekannten, Arbeitskollegen oder den Menschen die man bei der Ampel nach dem vorübergehen wieder vergisst.
Du ignorierst beharrlich das das leben (ausser für dich offensichtlich) einer staendigen entwicklung und wandel unterworfen ist. Menschen veraendern sich, interessen aendern sich, prioritaeten verschieben sich.
Du rennst mit einem anspruchsdenken durch die gegend, das sich tatsaechlich die frage stellt, die hier auch schon gestellt wurde, warum man mit dir befreundet sein sollte?

Warum faellt es dir so schwer zu akzeptieren, das du nicht das zentralgestirn bist um das sich die mehrzahl der leben deiner umwelt dreht? Das freundschaft, so wie du sie beschreibst einfach in den meisten faellen eine momentaufnahme im leben ist, und danach meist den weg allen irdischen geht, wie die absolute mehrzahl von beziehungen auch?
Und wieso machst du anderen daraus staendig einen vorwurf und gerierst dich als den einzigen vertreter wahrer freundschaft in dieser welt?
Vielleicht haben viele der leute die du verurteilst genau diese freundschaften die du einforderst, nur eben bist du nicht der erwaehlte? Mir scheint eher das genau das dein problem ist, denn anders sind manche deiner aussagen kaum zu verstehen.

Die gelbe Eule
2019-03-05, 18:24:19
Wieso nicht gleich des Universums? Hier steht nirgendwo das ich mich profiliere. Warum gehst Du so ins Extreme, wo Du doch genau weißt das es nur provozierend wirkt, ich aber eben genau darauf nicht eingehe?

Mir sind die Menschen nicht egal, deswegen hinterfrage ich. Muss ich mich also erst als verkümmertes soziales Wesen darstellen, um zu wissen wo ich stehe?

Niemand sagt mir was schlechtes nach und die welche es denken, aber nicht die Fresse aufbekommen, sind einem doch eh egal, weil man es nie erfahren wird.

Könnte hier schreiben bin ein Arschloch. 50% würden sagen ja defintiv, die anderen 50% wie kommst denn darauf. Wollte somit kein psychologisches Gutachten haben, nur weil ich frage wo meine Freunde abgeblieben sind. Scheinbar gibt es ja welche hier im Thread, die sich in ähnlicher Situation befinden, kommen die dann auch direkt in die Schublade?

Übrigens biete ich meinem Freundeskreis öfters an, mal ein Essen auszugeben oder irgendein Ticket für eine Veranstaltung, hauptsache man macht was zusammen, es wird trotzdem bis kurz vor Toreschluss die Option offen gelassen, abzusagen. Oder es kommt brauchst du nicht, nach dem Motto wenn es nicht machst, muss ich nicht mit.

GSXR-1000
2019-03-05, 18:31:27
Wieso nicht gleich des Universums? Hier steht nirgendwo das ich mich profiliere. Warum gehst Du so ins Extreme, wo Du doch genau weißt das es nur provozierend wirkt, ich aber eben genau darauf nicht eingehe?

Mir sind die Menschen nicht egal, deswegen hinterfrage ich. Muss ich mich also erst als verkümmertes soziales Wesen darstellen, um zu wissen wo ich stehe?

Niemand sagt mir was schlechtes nach und die welche es denken, aber nicht die Fresse aufbekommen, sind einem doch eh egal, weil man es nie erfahren wird.

Könnte hier schreiben bin ein Arschloch. 50% würden sagen ja defintiv, die anderen 50% wie kommst denn darauf. Wollte somit kein psychologisches Gutachten haben, nur weil ich frage wo meine Freunde abgeblieben sind. Scheinbar gibt es ja welche hier im Thread, die sich in ähnlicher Situation befinden, kommen die dann auch direkt in die Schublade?


Das problem ist, das du das "andere leben" deiner umwelt, die anderen prioritaeten staendig als "fehler" der anderen siehst, als mangel, den du dich in der pflicht siehst ursaechlich zu ergruenden und ggf zu beheben.
Nur ist das schon der falsche grundansatz. Das zu erkennen und die andersartigkeit der anderen wertneutral zu akzeptieren ist die soziale empathie, die du immer als deinen beweggrund vorschiebst. Dein tiefenpsychologischer ansatz vermeintliche fehlentwicklungen anderer zu ergruenden und gar noch "korrigieren" zu wollen hat mit empathie wenig zu tun.

Die gelbe Eule
2019-03-05, 18:40:15
Und wieder. Warum ständig? Der Thread besteht 24 Stunden, wie kannst mich da kennen?
Natürlich ist es ein Fehler wenn man sich in einer Beziehung oder Freundschaft befindet, diese schleifen zu lassen. In beiden Fällen ist das Ende vorprogrammiert, weil man nicht daran gearbeitet hat. Darf ich mir das Recht nicht einräumen das anzuprangern? Mich gibt es nicht zweimal, brauche ich auch nicht, würde ich ja doppelt mit mir alleine was machen.

Das ich keine Empathie hatte hab ich schonmal gehört, von einer Ex-Freundin die rechtsradikale Tendenzen hatte, in Flüchtlingen das Übel in Deutschland sah, mich ein halbes Jahr nicht in ihr Haus lassen wollte und einen Sohn erzieht, welcher weder alleine zur Schule darf mit 13 oder sich mit hörbarer Stimme einen Hamburger bestellen kann. Bist Du dann auch so einer wie meine Ex-Freundin, welche mir fehlende Empathie vorgeworfen hat?

Lyka
2019-03-05, 18:45:19
Deshalb habe ich keine Freundschaften mehr. Ich habe viele Bekannte, mehr oder weniger flach, aber dann ist niemand wirklich beleidigt, wenn der andere keine Lust hat, sich zu treffen. Dasselbe tritt nun immer bei (Ex)Kollegen ein, die sich (wie in der Schule) bei Auflösung der Arbeitsbedingung (Entlassung, Schließung) ewige Freundschaft schwören und "BFF" bleiben wollen .... ich weiß, dass sowas kaum funktioniert.


Ich habe mich früher auch mit meinen Geschwistern und Cousins und Cousinen gut verstanden ... aber jeder von denen hat Familie und ein eigenes Leben. Klar, wenn man sich zufällig trifft (wenn ich mal im Erzgebirge bin), ists cool, aber sonst ... ists halt die Welt.

Die gelbe Eule
2019-03-05, 18:50:36
Und wenn so darüber nachdenkst Lyka, fehlt es Dir das keine Freundschaften hast? Es ist ja eine Bereicherung im Leben, keine Notwendigkeit.
Manche Zeitgenossen würdensagen, wenn sie hören das man keine Freunde hat, das man asozial wäre. Im Thread sehen wir aber, das es jeder
komplett anders wahrnimmt, wer wann wie Freund ist.

Lyka
2019-03-05, 19:05:03
nein, ich bin gerne alleine. Ich bin täglich ca. 9 Stunden auf Arbeit und für jeden Augenblick Stille dankbar. Meine Tage und Wochenenden sind verplant mit Haushaltstätigkeiten. Meine Schicht endet um 22 Uhr. Danach wäre eh keiner mehr erreichbar, und für was? Ich kenne genug Kollegen, die mehrfach wöchentlich miteinander trinken gehen... das ist nichts für mich. Ich habe Facebook und das Forum hier.

Ich bin nicht unsozial... man lädt mich zu einer Party ein und wenn ich nicht arbeiten muss, dann komme ich gerne. Nur bin ich der Meinung, dass blinder Aktionismus mir nichts bringt - dh. wenn ich mehr investiere als zurückbekomme, ist das für mich keine Situation, die ich länger als notwendig ertragen will.

lumines
2019-03-05, 19:21:19
Ich weiß genau was er meint, weil ich exakt so denke wie er.
Man hat nun mal gewisse Anforderungen an nahe Freunde, die man durchaus stellen kann imo :wink:
[...]
Nee, Freundschaft ist nicht nur ein Tauschhandel, ein simples BWL-Prinzip.
Echte gelebte Freundschaft ist viel mehr, viel wertvoller.

Du lehnst Freundschaften als BWL-Prinzip ab, redest aber trotzdem von Anforderungen. Du benutzt wortwörtlich das Vokabular, mit dem auch Dienstleistungen beschrieben werden.

Ich denke nicht, dass das ein individuelles Problem ist und es daher auch nicht individuell gelöst werden kann. Sein Leben vermeintlich umzukrempeln oder "negative" Bekanntschaften aus seinem Leben zu entfernen, folgt ja der gleichen Logik, dass man sich nur zusammenreißen muss und damit auf einmal seinen eigenen und den Lebensumständen der anderen entkommen kann. Was aber stattdessen passiert, ist einfach nur, dass Treffen und generell Beziehungen effizienter und besser planbar werden. Ich würde das nicht mit tieferen oder wertvolleren Beziehungen verwechseln wollen. Es ist einfach nur die einzige Option, die unter den gegebenen Umständen positiv erscheint.

maestro768
2019-03-05, 20:51:20
Natürlich ist es ein Fehler wenn man sich in einer Beziehung oder Freundschaft befindet, diese schleifen zu lassen. In beiden Fällen ist das Ende vorprogrammiert, weil man nicht daran gearbeitet hat. Darf ich mir das Recht nicht einräumen das anzuprangern? Mich gibt es nicht zweimal, brauche ich auch nicht, würde ich ja doppelt mit mir alleine was machen.


Ob es ein Fehler ist entscheiden die Gründe, die dahinter stecken. Ist einem die Freundschaft und der Mensch wichtig, ist es natürlich ein Fehler, da man etwas liebgewonnenes und schönes riskiert. Ist einem der Mensch aber nicht mehr wichtig, ist es kein Fehler sondern eigentlich nur eine logische Konsequenz. Wie eine Trennung von seinem Partner, wenn man ihn nicht mehr liebt. Wenn jemand die Freundschaft nicht mehr unbedingt will, kann man ihm nicht vorwerfen sich darum nicht mehr zu kümmern. Der einzige Vorwurf den man machen kann, ist das die Leute es nicht klar kommunizieren. Aber dieser trifft dann auf die meisten Menschen zu, denn kaum einer sagt einem "Sorry, wir waren zwar mal richtig gute Freunde, aber inzwischen hab ich keine Lust dich häufiger als alle 6 Monate zu sehen".

Popeljoe
2019-03-05, 22:16:40
Geht mir ähnlich, wie Lyka. Aber das ist vielleicht auch eine Frage des Alters.
Irgendwann hast du einfach keinen Bock mehr, abends noch rumuhühnern. Da bist du einfach froh, wenn du mal ein Stündchen zocken kannst oder eben in einem Forum mal was schreibst. Umso mehr, wenn du einen Job hast, bei du du dauernd kommunizieren musst. Da hast du keinerlei Bedarf nach Sabbelei abends.

Blase
2019-03-05, 23:42:09
+1 aufs Alter!

Anfang 20 bist du unbekümmert, geradezu naiv - und du hast Power ohne Ende. Dazu kommt, dass man in diesem Alter wahrscheinlich so viel freie Zeit hat, wie nie wieder in seinem Leben - vom Rentenalter mal abgesehen.

Die Kombi schreit natürlich danach, vielfältig aktiv zu sein und regelmäßig mit Freunden oder Kumpels abzuhängen.

Mit jedem 10er an Lebensalter drauf passiert wahrscheinlich folgendes:

- mehr Arbeit
- mehr "Stress"
- Fokussierung auf "Familie"

Und daraus folgt dann:

- Priorisierung der immer spärlicher werdenden freien Zeit. Anders ausgedrückt, Konzentration aufs Wesentliche.
- und wenn man Zeit für sich hat, dann ist "Sofa" eine ziemlich valide Option, selbst wenn man anderweitig "abhängen" könnte :wink:

Ich habe bis hier hin mitgelesen und wäre auch beim eher allgemeinen Tenor:

Es ist völlig normal, dass man im Laufe der Jahre die Leute nicht mehr so oft sieht, wie man das in den 20ern gewöhnt war. Die Leute haben in der Regel Familien und darauf liegt der Fokus. Hätte ich nicht meinen gemeinsamen Sport, ich würde einen nicht unerheblichen Teil meiner Freunde und Bekannte nur sehr sporadisch sehen. Und außerhalb des Sports habe ich genau einen guten Freund - wir sehen uns etwa alle zwei bis drei Monate ein Mal. Ist auch völlig ok so. Früher haben wir uns regelmäßig gesehen, sind spontan hoch an die Küste oder auf die Wiesn gefahren. Aber da waren wir auch beide Solo und hatten Zeit ohne Ende. Heute haben wir anspruchsvolle Jobs, die fordern und schlauchen. Er zumindest inzwischen Familie mit Frau und Kind - und ich auch in einer ernsthaften Beziehung. Da liegt der Fokus und da geht der Großteil der freien Zeit drauf.

Sehr lange Rede, sehr kurzer Sinn:

Nimm es wie es ist: der Lauf der Zeit. Wenn es dich stört, dass du viel mehr hinter den "Freundschaften" hinterher bist, als umgekehrt, dann hast du, wie bei so ziemlich allen Dingen, letztlich zwei Optionen. Du hörst auf, den Leuten hinter her zu rennen - mit allen Konsequenzen - oder du änderst deine Meinung und Einstellung zu diesem Thema. Man kann auch einfach denken, dass es "ok" ist, dass die unzertrennlichen Kumpels von einst nicht mehr aufeinander hocken und anderweitige Interessen haben...

MfG Blase

Schnäppchenjäger
2019-03-06, 06:20:54
dann sind aber über die Hälfte aller Freundschaften gar keine, da diese Nähe benötigen, um aufrecht erhalten zu werden.
Korrekt :wink:
Meinen bester Freund, den ich kenne, seit ich 3 bin, habe ich in den letzten 20 Jahren 1x gesehen, zum Klassentreffen. Sonst haben wir auch 0 Kontakt mehr. Meine beste Freundin habe ich das letzte Mal vor 8 Jahren gesehen, auch keinerlei Kontakt mehr. Wieso bezeichnest du die beiden als "beste/r" Freund/Freundin, und nicht einfach als "ehemalige" beste Freunde? Jemand den ich 20 Jahre(WTF!) nicht sehe ist doch schon längst kein Teil meines Lebens mehr. Acht Jahre sind auch hart. Selbst wenn du die nur 1x im Jahr sehen würdest wäre mir das zu mager, aber soo lange kein Kontakt.. Sorry aber das ist längst Schnee von vorvorvorvorgestern.
Entweder da war nie etwas magisches zwischen uns, oder es waren nur Bekanntschaften, denen man alles anvertraut hat.Why not both?!? :freak:
Zu der Zeit kann das ja so gewesen sein, ihr wart in echt dicke, wart euch wichtig, sie sahen dich auch als bester Freund, etc. etc.
Diese Dinge können sich ja ändern. Heißt ja nicht gleich, dass sie vorher nicht gestimmt haben! :biggrin:
Aber ja, kann auch sein, dass es nie sooo dicke war, aber halt nur einigermaßen gut. Man weiß es nicht. Man kann es sich aber oft denken, vor allem im Nachhinein.

Du lehnst Freundschaften als BWL-Prinzip ab, redest aber trotzdem von Anforderungen. Du benutzt wortwörtlich das Vokabular, mit dem auch Dienstleistungen beschrieben werden.Nein, da steckt natürlich auch BWL-Prinzip darin, aber nicht mal zum Großteil. Mich stört es nur, wenn man sagt, es wäre nur ein BWL-Prinzip. Als ob es darüber hinaus nix gäbe.Ich denke nicht, dass das ein individuelles Problem ist und es daher auch nicht individuell gelöst werden kann. Sein Leben vermeintlich umzukrempeln oder "negative" Bekanntschaften aus seinem Leben zu entfernen, folgt ja der gleichen Logik, dass man sich nur zusammenreißen muss und damit auf einmal seinen eigenen und den Lebensumständen der anderen entkommen kann.Klar kann man das. Ich kann doch wohl selbst entscheiden, mit wem ich mich treffe, wem ich welche Versprechungen mache oder? Keiner zwingt mich :wink:
Das einzige was man nicht kann (oder sehr selten), ist andere dazu zu bringen, meine eigenen Werte und Gepflogenheiten anzunehmen und künftig ähnlich zu denken wie ich.
Auch da: Stay or Leave. Ich kann mich ja dennoch entscheiden, die Person entweder auch wie einen flüchtigen Bekannten zu behandeln oder es komplett beenden.Was aber stattdessen passiert, ist einfach nur, dass Treffen und generell Beziehungen effizienter und besser planbar werden. Ich würde das nicht mit tieferen oder wertvolleren Beziehungen verwechseln wollen. Es ist einfach nur die einzige Option, die unter den gegebenen Umständen positiv erscheint.
Du sprichst an mir vorbei. Das ist nicht das was ich meinte. Mir ging es nicht um effizientere Treffen oder klügere Schedules, ich hab die Leute aus meinem Leben "entsorgt"... und Energie und Mühe da reingesteckt, wo sie fruchtbar ist und sich gelohnt hat.
Kurz: Habe mich von Deppen, Gelangweilten, etc. getrennt und künftig eher darauf geachtet, wer mir wichtig ist und wer nicht. Wo beidseitiges Interesse herrscht. Dabei natürlich immer höflich geblieben.
Es ist völlig normal, dass man im Laufe der Jahre die Leute nicht mehr so oft sieht, wie man das in den 20ern gewöhnt war. Man kann auch einfach denken, dass es "ok" ist, dass die unzertrennlichen Kumpels von einst nicht mehr aufeinander hocken und anderweitige Interessen haben...

MfG BlaseDas ist doch die Crux an der Geschichte.. die meisten sind dann nicht nur vor'm Sofa wegen dem ach so anstrengenden Job, oder treffen sich so gut wie nie mit jemandem.
Es kritisiert ja auch niemand, dass es weniger wird.. das ist LOGISCH.
Das Problem ist doch, wenn es sowas von niedrig ist, dass man es nicht mit einem simplen "wohnt etwas weiter weg, hat Frau+Kind, harten Job" abtun kann.
Sie tun das alles ja noch, aber mit anderen. Oder halt andere Dinge.. mit anderen. Nur weil die Häufigkeit aufgrund des Stresses und weniger Zeit später abnimmt, muss sie ja nicht fast zum Erliegen kommen. Es alterniert halt. Ne Weile hat man Lust auf gemütliche Couch, zuhause hocken, Stress abbauen, dann gibt's Phasen wo man Energie und Lust hat, man will wieder unter die Leute zu gehen. Es gibt genug Highperformer im Job die sehr oft und ausgiebig was unternehmen. Finde auch nicht, dass eine Partnerin so viel Zeit wegnimmt. Kind hingegen... jaa, das ist was ganz anderes ;)
Die einzigen, die dauerhaft, problemlos in Einsamkeit leben können, sind Nerds oder Autisten. Anderen fällt doch die Decke auf den Kopf.
Erst wenn du trotz geringen Kontakts genau weißt, wie die anderen ihr Leben leben, kannst du das beurteilen, ob sie generell wenig Kontakt wünschen, oder aber ob es an einem selber liegt und andere Menschen passender, interessanter für sie sind.
Wenn jemand die Freundschaft nicht mehr unbedingt will, kann man ihm nicht vorwerfen sich darum nicht mehr zu kümmern. Der einzige Vorwurf den man machen kann, ist das die Leute es nicht klar kommunizieren. Aber dieser trifft dann auf die meisten Menschen zu, denn kaum einer sagt einem "Sorry, wir waren zwar mal richtig gute Freunde, aber inzwischen hab ich keine Lust dich häufiger als alle 6 Monate zu sehen".THIS THIS THIS! Sowas sagt natürlich kaum einer.. auch wenn es ehrlich wäre und der ganzen Situation extrem helfen würde! :smile:

Oftmals ist keine Zeit nun mal "keine Lust", die Ausreden werden mit steigendem Alter nur leichter durchsetzbar. Keine Zeit, aber dafür mit anderen treffen, die Nacht durchmachen oder zuhause einfach Serien schauen :freak: Jaja, alles schon gehört und erlebt.
Man spürt mit steigendem Alter auch, ob die Ausflucht der Wahrheit entspricht oder einfach so daher gesagt wird.

Colin MacLaren
2019-03-06, 07:09:42
Natürlich haben alle mit Familie und Job (der oft auch nicht nur 40h geht) wenig Zeit. In der Woche ist man auf Arbeit, am Wochenende stehen Familienbesuche und Ausflüge an. Und wenn man mal frei hat, ist man sehr glücklich, dass man mal nichts tun muss.

Was meinem freundeskreis geholfen hat, war, bestimmte Rituale einzuführen. Ein paar Leute treffen sich z.B. einmal im Monat und gehen gemeinsam Esssen oder veranstalten eine Pokerrunde. Mit ein paar anderen Kumpels, die weiter wegwohnen, wird jedes Quartal ein Treffen veranstaltet, wo man einen der Kumpel besucht und dann wird geLANt und Party gemacht.

Am 23.12. treffen sich dann alle auf einen Kneipenabend, der harte Kern danach zur LAN.

Die Kumpels, die nicht solche Rituale vereinbart haben, sehe ich vielleicht einmal im Jahr.

Schnippa
2019-03-06, 09:27:28
Ich denke, dass Freundschaften, wie die gelbe Eule sich das vorstellt, eine sehr romantische Vorstellung ist. Wie schon angesprochen verschieben sich die Prioritäten der meisten Leute auf Familie/Job etc. Nicht umsonst heisst es, dass der beste Freund der Partner sein sollte, dann sind viele sozialen Bedürfnisse schon befriedigt. Das Forum hier bietet auch eine Möglichkeit sich auszutauschen, sowie weitere sozialen Netzwerke, die (flüchtige) Freundschaften z.T ersetzen. Dieser Austausch wäre früher face-2-face sm Stammtisch abgelaufen. Meine beiden besten Freunde stammen noch aus der Schulzeit und man sieht sich auch nur alle 1-2 Monate, auch wenn dann mal n gemeinsamer Urlaub mit Kind und Kegel drin ist. Mit einem wird zusätzlich noch online gezockt ;)
Ich würde es auch begrüßen, wenn sich neue 'echte' Freundschaften ergeben würden, aber die sind noch seltener als längere romantische Beziehungen, meiner Erfahrung nach...
Man kann Vorstellungen von Freundschaften haben, aber nicht erwarten!

jxt666
2019-03-06, 10:13:31
Egal was hier steht, ALLES hab ich mir jetzt auch nicht durchgelesen - aber meint Ihr denn nicht, dass es die Schnittmenge des Geschriebenen ist, wo sich die Wahrheit ansiedelt?

Ich sags frei raus. Ich bin 41, verheiratet seit 9 Jahren (Beziehung noch länger), habe zwei Kinder, nen ordentlichen Job und ein Haus. Die FREUNDE mit denen ich meine Jugend verbrachte, teils auch die Kindheit, von denen ist im Grunde keiner mehr da. Einer den ich kenne seit ich 20 bin ist mein Arbeitskollege, den ich irgendwann hier rein holte. Den würde ich durchaus noch als Freund bezeichnen, auch wenn wir privat nichts miteinander machen - aber unsere Gespräche und Kontakt ist sehr intensiv, wir reden eigentlich über ALLES. Wenn einer von uns Hilfe brauch, und sei es nachts um 4, sind wir trotz allem füreinander da.

Die anderen Freunde aus der Jugend, mit denen ich wirklich dick war, habe ich abgestoßen, weil es nichts gebracht hätte. Sehe ich heute auch noch so, hat mir teils wehgetan, aber durch die Änderung meines Lebens durch Job, Freundin, Umzug... hätte das nicht mehr funktioniert, wie sich immer mehr rauskristallisierte über ein paar Jahre.

Ein Freund von mir zog vor 15 Jahren nach Berlin, wir sehen uns ein zweimal im Jahr, schreiben ab und zu oder telefonieren. Würde ich als sehr guten Freund bezeichnen, da ich genug Bekannte habe, von denen ich die Beziehungsunterschiede zwischen uns klar abtrennen kann. Dann habe ich noch zwei Freunde die ich einmal die Woche sehe, mit denen was trinke, Spaß habe uns labere. Die sind aber beide solo, leben vor sich hin mit gutem Job und viel viel Spaß. Die Unterschiede zwioschen uns trennen uns natürlich. Ich habe familiäre Verpflichtungen, kann deren Freiteitaktivitäten in der Regel nicht beiwohnen - aber ehrlich? Will ich auch nicht, dafür bin ich mittlerweile zu Verantwortungsbewusst (vielleicht zuviel, wer weiß) gegenüber meiner eigenen kleinen Familie.

Ich habe aber ehrlicherweise auch gemerkt, dass ich seit längerem keinen großen Kontakt mehr zu Menschen suche, um neue Leute kennenzulernen. Ich habe keine große Lust mich mit massig Leuten mehr zu treffen - und ich war jemand der quasi nur unterwegs war. Mir reicht es ab und an jemand zu sehen, ohne groß immer zu was auszumachen. Mich nerven die Leute eher die ständig meinen sie müssen nen neuen Termin ausmachen zum Treffen, am besten mit nem komplett durchgeplanten tag - was natürlich bei anderen Pärchen mit Kids und uns meist so kommt.

Aber ich merke auch, dass man im Alter Sonderheiten annimmt, die einfach so kommen. Angewohnheiten oder Eigenheiten die man früher nie haben wollte, vielleicht sogar abneigte bei anderen. Aber gerade wenn man das nicht will, kommt das erst Recht - und das übt sich natürlich auf ein Umfeld und Freunde/Bekannte aus. Nicht, dass das Dinge wären die man selbst wirklich wahrnimmt oder auch andere - eher welche die einem bewusst werden, wenn man mal ehrlich zu sich selbst ist, oder man ehrliche Freunde hat die einem das sagen. Das ist völlig normal - aber reflektieren muss man das natürlich können.

Sagen wir mal so, man ist mit 20 einfacher als mit 40. Und das Umfeld spiegelt einen wider - wenn ich keine Freunde habe und finde, dann liegt es zu großen Teilen bei mir. Natürlich ist es aber auch weit schwieriger Leute kennenzulernen wenn man a) keine kennt, und b) älter ist...

BlacKi
2019-03-06, 10:21:55
hab ich letztens im TV gesehen.
https://nebenan.de/

Fuchs
2019-03-06, 10:32:25
Egal was hier steht, ALLES hab ich mir jetzt auch nicht durchgelesen - aber meint Ihr denn nicht, dass es die Schnittmenge des Geschriebenen ist, wo sich die Wahrheit ansiedelt?

(...)



Wunderbar geschriebener Beitrag eines Erwachsenen. Zeugt von ordentlicher Selbstreflektion inklusive emotionaler Reife. Kann ich fast gänzlich unterschreiben. Ein paar andere hier im Faden driften – so wie üblich – zwischen Extremen hin und her. Da wundert es mich nicht, dass Gedanken zum Thema Freundschaft (ob vergangen, beständig oder zukünftig) eher theoretischer Natur sind. Mit solchen Menschen steuert man sein kleines Schiff ungern durch Scheißwetter oder Stürme.

In der Jugend war das selten ein Thema. Falls doch, waren meistens auch Menschen befreundet, die zu diesen Themen bereits einen Bezug hatten. Nur meine Erfahrung.

lipp
2019-03-06, 10:52:20
Passt irgendwie hierzu...

ROGERS <3 - Sry 4 OT

jxt666
2019-03-06, 10:55:10
@ Fuchs
Danke. Da ich für mich gesehen schon immer ein Mensch bin, der sich viel hinterfragt, aber auch das Leben/mein Leben viel bedenke, hoffe ich ziemlich richtig zu liegen mit meinen Einschätzungen. Allgemeingültig ist sowas natürlich nie - und es ist auch nicht immer gut so viel nachzudenken ;) :D aber so what, manchmal lebe ich gern in der Vergangenheit, die einem glücklicher und sorgloser erscheint als die Gegenwart. Mucke und Filme machens möglich :D

Kundschafter
2019-03-06, 11:21:01
Stimme dem jxt666 auch (voll) zu.

Ich hatte insgesamt drei Menschen, die ich als Freunde bezeichnen würde:
Zwei in der Schulzeit, einen im späteren, echten Leben.

Sternzeichentypisch bin ich aber eher der Einzelgänger, besonders jetzt, kurz vor der Holzkiste, verzichte ich gern auf Menschen.

Außerdem hatte ich lieber Freundinnen, dafür aber davon reichlich. :smile:

Rogue
2019-03-06, 11:48:13
Kann die Situation ganz gut verstehen.
Neue Freunde zu finden ist ü30/ü40 sehr schwierig.
Man bindet sich einfach nicht mehr so schnell bzw. so intensiv wie junge Leute.

Selbst wenn, die Gelegenheiten schrumpfen.
Ich hab einige wirklich nette Leute zu denen ich eine Freundschaft vertiefen wollen würde.
Problem ist nur, deren Leben ist "voll". Die haben neben ihrem Job, ihren anderen festen Elementen extrem wenig Zeit. Man hat auch keine Lust denen hinterher zu laufen und um einen Termin zu betteln. Ausserdem muss das auch beidseitig funktionieren. Da sind Leute dabei von denen ich menschlich weiss das wir definitiv eine enge Freundschaft pflegen WÜRDEN, leider sind kommt von denen nichts weil sie sich ihr Leben mit 1000 Sachen aufgefüllt haben, Stichwort Freizeitstress. Die haben leider merkwürdige Prioritäten. Wenn jemand, so symptatisch er auch sein mag, erst einmal seine 95mio Hobbys (schliesst so unglaublich wichtige Dinge wie Kekse backen mit ein) abarbeiten muss bevor es zu einem Treffen mit mir kommt, dann passe ich.

Auf der anderen Seite fängt man ü30 irgendwann an die faulen Kompromisse aufzulösen.
"Faule Eier" im Freundeskreis die man toleriert hat, fliegen irgendwann raus wenn man erkennt das man nicht auf diese Leute bauen kann und einem die investierte Zeit dafür zu schade ist.

Ich habe letztes Jahr eine Gruppe abgeschossen die aus sechs Leuten bestand.
Unterschiedliche Gründe, aber alles valide. Habe viel Zeit mit denen verbracht, Spieleabende und alles. Das Loch was da gerissen wurde füllt man nicht mal eben wieder auf.

Also ums kurz zu machen.
Neuzugänge sind schwierig/selten.
Abgänge häufen sich.

Nun kann man aber um dieses ungleiche Verhältnis zu ändern nicht wie bekloppt Leute casten oder seine Ansprüche herunterfahren. Niemand braucht noch 20 mehr oberflächliche, nette Bekanntschaften.

BlacKi
2019-03-06, 12:11:06
und dann kam die schichtarbeit:uclap:

Die gelbe Eule
2019-03-06, 16:05:37
Muss noch hinzufügen, das meine Kindheit was Freunde anging sehr gut war, bis ungefähr so Anfang 30 hat sich das noch irgendwie gehalten. Da mein alter Herr leider nicht soviel für die Familie übrig hatte, außer Arbeit und Feierabendbier, hole ich eigentlich seit Jahren vieles nach, wo manche mit 16-20 hart arbeiten müssen, weil sie es nicht geschenkt bekommen.

Freizeitparks, Go Kart, Tuning am Auto, Städtetrips, Ausgehen, gut Essen gehen und auch kochen, Konzerte, Veranstaltungen, ach irgendwie alles wo manche bemerken, hey die haben Spaß am Leben, die sind glücklich und das sieht man ihnen an. Das alles machen wir spontan, nicht weil wir es können, sondern weil wir es wollen. Meinen "Freunden" und "Bekannten" mache ich das Angebot daran teilzuhaben, auch mit Vorlaufzeit. Frage ich diese, lass uns mal was machen, bin für alles offen, wird tagelang im Internet gesucht und nichts gefunden. Am Ende liegt es dann wieder an mir, zu fahren, zu planen, zu motivieren.

Tut mir leid, ich kann gut Menschen für irgendwas begeistern, aber auch weil ich da voll hinter stehe, mir es selbst Spaß macht und das teile ich gerne. Angenommen wird es nicht, auch als Mitfahrgelegenheit nicht wirklich, nur um selbst da zu sein.

Genauso wenn ich jemanden bei irgendwas helfe, gehe ich doch davon aus, das derjenige mich auswählt, weil er sich auf mich verlassen kann, nicht weil sonst keiner Bock hat. Das kann ich ja nicht vorher wissen. Natürlich komme ich später dahinter, wenn es doch so war. Vielleicht denke ich mir dann, der würde den Kontakt eher suchen, aber nein, es geht nur darum was für jemanden zu tun, dann Stille. Somit wird aus angehendem Freund, ein ehemaliger Bekannter.

Ob ich anders wäre, hätte ich Kinder, keine Ahnung. In Beziehungen mit Kindern war ich so wie jetzt, offen, spontan, treibender Motor. Die Kinder waren begeistert, die Frau nicht. Und da habe ich auch genauso gearbeitet wie heute. Freunde habe ich dann trotzdem gesehen. Das ist aber nun mehrere Jahre her...

Lyka
2019-03-06, 16:09:55
tja, das Leben der meisten 30+ Leute sieht halt so aus: Arbeiten, Kinder, daheim müde auf die Couch, Essen, Schlafen. Das macht man dann bis ca. 50, dann kommen die Enkel ggf etc. Und ab ca. Rentenalter hat man dann wieder Zeit für Freunde.

x-force
2019-03-06, 16:13:39
und trotzdem schreit jeder "weiter so" anstatt über alternative gesellschafts und lebensmodelle nachzudenken... aber warte, da ist ja keine zeit für ;D

Die gelbe Eule
2019-03-06, 16:30:09
Gibt es denn ein Modell wonach viele Leben? Nur ein Modell zu haben heißt ja nicht, das man sich diesem fügt. Zeit hat man doch trotzdem es allen zu erzählen, wie schwer man es hat, was man alles zu tun hat und wofür keine Zeit bleibt. Somit auch Menschen die einem zuhören und vor allem es abnehmen, um sich damit abzufinden oder halt nicht.

x-force
2019-03-06, 16:39:26
ich denke es ist zu großen teilen wirklich überforderung und die meisten sind auf automatik oder im "überlebensmodus"

noid
2019-03-06, 17:45:58
Was viele hier vergessen: das Modell betreiben wir doch seit immer.

Ich habe eigentlich seit der Scheidung wirklich kaum Zeit. Klar würde ich mich freuen regelmäßig Leute zu treffen, nicht auf der Arbeit. Aber keiner wohnt halt mehr im Ort.
Und aktuell ist dann halt Partnerin oder Sport dran, wenn nicht Kind und Haushalt.

Monger
2019-03-06, 18:28:24
Ich denke, man wird mit zunehmendem Alter auch immer erfolgreicher darin, sich zu beschäftigen. Die Zeiten wo man gemeinsam "abhing" um Langeweile zu vertreiben sind lange vorbei.
Da ist das Buch was man schon lange schreiben wollte, der Keller der dringend entrümpelt werden muss, das Rückentraining was wieder zu kurz kommt, der Geschäftskontakt mit dem man eine Idee umsetzen will... Die Zeit die man für soziale Kontakte opfert, bekommt plötzlich eine strategische Komponente. Es reicht nicht, wenn ein Treffen nur ein Ziel erfüllt, es müssen am besten mehrere gleichzeitig sein:z. B. Spaß haben, Karriere fördern und soziales Netzwerk erweitern.

Rein strategisch sind halt ab einer gewissen Lebensphase viele nahe Bekannte halt wertvoller als wenige weit entfernte gute Freunde. Dementsprechend verschiebt sich das.

Die gelbe Eule
2019-03-06, 19:07:30
So einen habe ich auch, war guter Freund seit 15 Jahren. Aber wenn es nur noch um Geld geht, "think big" usw. dann driftet man auseinander. Da waren Treffen wie Termine, es ging auch nur noch darum was man alles so erreichen möchte bla bla. Der berühmte Penisvergleich, damit man besser dasteht, aber unter Freunden zählt sowas bekanntlich nicht.

Monger
2019-03-06, 19:41:45
Ich finde, was zumindest aus deinen Beiträgen hier rausklingt, ist eine mangelnde Wertschätzung dessen was andere Menschen erreichen, und was sie dafür tun.
Das einzige was ich bis jetzt von dir gehört habe, ist dass du zu deinen Freunden ein guter Entertainer bist. Sonst noch irgendwas, was du in eine Freundschaft hinein trägst? Weil wenn du hier anderen Oberflächlichkeit vorwirfst, solltest du mal hinterfragen wie tiefgründig deine Freizeit ist. Glashaus, Steine und so.

Die gelbe Eule
2019-03-06, 20:53:38
Karriere ist doch etwas für sich selbst, nicht für andere. Soll ich zu jemanden sagen, toll das Dir einen Porsche gekauft hast, sagt er dann, ich arbeite auch 60-70 Stunden in der Woche dafür. Dann ist das Thema durch, in knapp 30 Sekunden. Freu mich für ihn das er es macht und kann, er braucht aber nicht die Bestätigung durch mich oder andere, weil er schon weiß warum es so ist. In der Freundschaft sind zumindest für mich materielle Dinge belanglos.

Schafft jemand aber etwas in Bezug auf Sport, Prüfung, irgendwas wo ich weiß, das ging nicht einfach so, freue ich mich eher und zeige das auch.

Was genau ist tiefgründige Freizeit? Höre ich zum ersten mal und klingt doch sehr speziell.

Poekel
2019-03-06, 21:58:55
Freizeitparks, Go Kart, Tuning am Auto, Städtetrips, Ausgehen, gut Essen gehen und auch kochen, Konzerte, Veranstaltungen, ach irgendwie alles wo manche bemerken, hey die haben Spaß am Leben, die sind glücklich und das sieht man ihnen an.
KO4C3dMTjc4
Meiner Meinung nach sind Freunde ja diejenigen, mit denen man auch nur zu 2. einfach in eine Kneipe gehen kann (da muss man sich dann auch unterhalten) und nen guten Abend hat.
Die Liste liest sich eher so, als ob es mehr um die Außenwirkung und schicke Instagram-Fotos geht.

Florida Man
2019-03-06, 22:12:27
del

Die gelbe Eule
2019-03-06, 22:18:43
Meine Instafotos dieses Jahr: Schawarma, Eis, Kino, Adanakebab, Eis. Foto wo ich zu sehen bin, Phantasialand Ende September 2018. Außenwirkung = gefällt mehr Menschen die ich nicht kenne, als die welche ich kenne.

Fahre gerne nach Münster oder ins Bermuda Dreieck. Problem ist nur, die anderen wollen nicht weiter weg (was ist schon 30min Fahrtzeit), auch wenn ich Umwege in Kauf nehme sie einzusammeln (30 Minuten Fahrzeit extra für mich). Aber ich gebe Dir recht, das sowas schon reicht, man muss nur seinen Arsch aus der Bude bewegen, mit dem Ziel sich unterhalten zu wollen.

Monger
2019-03-06, 22:19:37
Karriere ist doch etwas für sich selbst, nicht für andere.
Und Pausenclown zu spielen ist altruistisch?
Beziehungen fußen auf Respekt. Den kann ich bei dir partout nicht erkennen. Ich vermute mal, du hast ihn zunehmend verloren, eben weil du schlechte Erfahrungen gemacht hast. Und jetzt wunderst du dich, warum die ganzen Loser dich nicht toll finden.
Das ist ne Abwärtsspirale, es sei denn du durchbrichst das Muster. Und das kannst du, indem du erstmal das Gute im Gegenüber findest. Erstmal anerkennen, dass es für den Rückzug gute Gründe gibt.

Ich hab meinen Frieden damit gemacht. Dinge verändern sich, und das ist gut so. Das solltest du auch.

Was die sinnvolle Freizeit angeht: ich meinte sowas wie Lebensziele.

Die gelbe Eule
2019-03-06, 22:46:41
Man sollte vielleicht verbal kommunizieren, warum man sich zurückzieht, gerade dann wenn man nachfragt. Das ist doch tiefgründig, unter die Oberfläche schauen. Wenn ich es einfach akzeptiere, ändert sich doch rein gar nichts, es bleibt genau so, wahrscheinlich für immer.

Einen meiner Freunde hab ich vor 2 Wochen einen Job angeboten, direkt Festvertrag, deutlich mehr Geld als er jetzt verdient, weil ich wollte das er sich positiv verändert, auf eigenen Beinen steht, Lebensziele finden kann. Einfachere Arbeit, gleiche Anfahrtkilometer, echte Chancen sich was aufzubauen. Nein, er wartet ab das er vielleicht Ende August übernommen wird, wo er noch extra Samstags arbeiten kommt, was er bei mir nicht müsste. Da er in seiner Position ersetzbarer ist als andere, öfters krank war, stehen die Chancen nicht so gut.

Somit wird er wieder Leiharbeiter, fängt von 0 an, was er nun fast 10 Jahre nach Ausbildung praktiziert. Somit passt Dein Satz nicht überall, Dinge würden sich verändern, manche möchten es nicht.

Frag mal meine Frau warum ich 10 Stunden im Krankenhaus an ihrer Seite warte, warum meine Nachbarin in Tränen ausbrach, wo ich ihr Auto verkauft habe, wieso die türkische Frau meines Hausmeisters mich wie ihren Sohn behandelt. Hat vielleicht was mit Respekt zu tun, was Du mir absprechen möchtest. Ich kann nichts gutes finden, wenn andere Mensche nur nehmen, aber nichts geben. Also deute nicht Probleme an, die ich nicht habe oder kenne. Als ob ich irgendeinen Geltungsdrang hätte.

Gerne kann ich meinen Frieden damit machen, nur reihe ich mich dann da ein, wo andere sind, nämlich ohne Freunde zu leben. Umbringen würde mich das nicht.

Bleib doch einfach objektiv, ich lese genau mit, greife Dich doch auch nicht für irgendwas an, ohne Dich zu kennen.

Florida Man
2019-03-06, 23:19:39
Einen meiner Freunde hab ich vor 2 Wochen einen Job angeboten, direkt Festvertrag, deutlich mehr Geld als er jetzt verdient, weil ich wollte das er sich positiv verändert
Weil ich wollte, dass er sich positiv verändert.

Ich weiß nicht, wo Deine Freunde sind. Aber ich habe ne Ahnung, warum sie nichts mit Dir machen. Du benimmst Dich ja wie ne schlechter Mutter, solche Freunde braucht keine Sau.

Poekel
2019-03-06, 23:35:39
Meine Instafotos dieses Jahr: Schawarma, Eis, Kino, Adanakebab, Eis. Foto wo ich zu sehen bin, Phantasialand Ende September 2018. Außenwirkung = gefällt mehr Menschen die ich nicht kenne, als die welche ich kenne.
Instagram war nur als bildliches Beispiel gedacht, da das benutzt wird, um im Bekanntenkreis seinen Status zu zeigen. Mit ausgefallenen Sachen hat man z. B. auch immer gleich im Smalltalk mit z. B. Arbeitskollegen oder entfernten Bekannten zu glänzen: Wenn man in einer hippen Bar die neuesten Craft-Biere getrunken hat, macht man sich natürlich erstmal interessanter, als wenn man einfach ne Serie gebinged hat oder am Wochenende 3 Stunden in der Stammkneipe war, ohne das irgendwas besonders vorgefallen ist. Und gerade im Social Media-Zeitalter scheint, dass viel mehr Augenmerk darauf gelegt, erzählenswerte Abenteuer zu erleben. Nicht mehr der Porsche ist das Status-Symbol, sondern die Freizeit.


Fahre gerne nach Münster oder ins Bermuda Dreieck. Problem ist nur, die anderen wollen nicht weiter weg (was ist schon 30min Fahrtzeit), auch wenn ich Umwege in Kauf nehme sie einzusammeln (30 Minuten Fahrzeit extra für mich). Aber ich gebe Dir recht, das sowas schon reicht, man muss nur seinen Arsch aus der Bude bewegen, mit dem Ziel sich unterhalten zu wollen.
Osnabrück? Meiner Erfahrung nach sind die beiden größten Entfremdungspunkte Familie und Entfernung. Wenn Kinder da sind, ist das soziale Leben größtenteils erstmal vorbei, aber auch schon in der Nestbauphase werden die Prioriäten schon stark verschoben.
Und selbst bei Entfernungen von 20 Minuten Autofahrt ist z. B. der Kneipenabend plötzlich nicht mehr so ein Ding, was man mal eben macht, wenn plötzlich Gedanken darüber gemacht werden müssen, wie man z. B. zurückkommt.


Einen meiner Freunde hab ich vor 2 Wochen einen Job angeboten, direkt Festvertrag, deutlich mehr Geld als er jetzt verdient, weil ich wollte das er sich positiv verändert, auf eigenen Beinen steht, Lebensziele finden kann. Einfachere Arbeit, gleiche Anfahrtkilometer, echte Chancen sich was aufzubauen. Nein, er wartet ab das er vielleicht Ende August übernommen wird, wo er noch extra Samstags arbeiten kommt, was er bei mir nicht müsste. Da er in seiner Position ersetzbarer ist als andere, öfters krank war, stehen die Chancen nicht so gut.
So etwas ist doch die Konstellation an der Freundschaften zerbrechen können. Aus seiner Sicht könnte er zum Almosenempfänger degradiert werden und es so sehen, in deiner Schuld zu stehen. Wenn du schreibst, dass du eine positive Veränderung für ihn willst, birgt das doch erhebliches Konfliktpotential, gerade in einer Abhängigkeitssituation.

Blase
2019-03-06, 23:43:15
Es ist doch recht klar herauszulesen, dass du dich für eine mehr als gute Partie hältst und die Leute froh sein sollten, dich zu haben und zu behalten.

Ich will dir das nicht absprechen - nur ist es halt völlig egal, wie DU DICH empfindest oder denkst, was du bist und tust. Es sind die jeweils anderen, die völlig unabhängig von deiner Meinung selbst für sich entscheiden, was du für sie bist und sein kannst und sollst.

Und hier scheint eine sehr große Diskrepanz vorzuliegen. Klar kannst du da jetzt nachhaken und auf eine "tiefgründige" Antwort von deinem Gegenüber hoffen, warum er/sie sich den dir gegenüber so rar macht und wenig bis nichts von seiner/ihrer Seite aus kommt. Aber meistens wirst du darauf keine wirklich für dich befriedigende Antwort bekommen. Und spätestens dann bleibt dir ohnehin nichts weiter übrig, als wahlweise daraus dann Konsequenzen zu ziehen, oder aber deinen Frieden damit zu machen.

Und überhaupt, was "erwartest" du denn auch für eine Antwort? Ich meine, sie ist einfach offensichtlich - du hast keine große Priorität, andere Sachen - und sei es nur auf dem Sofa chillen - sind hier immer verlockender gewesen. Und bitte nicht falsch verstehen, das meine ich allgemein und nicht auf dich persönlich bezogen. Dass einer meiner besten Freund es nur alle 2 Monate "schafft", sich mal mit mir zu treffen, fällt unter die selbe Kategorie - ich habe im Vergleich zu anderen Dingen nicht die "Prio 1" und entsprechend stelle ich mich hier weiter hinten an und warte, dass es für ihn passt. Und das "passt" wiederum für mich, ist völlig ok. Und das jemand jetzt erst mal keine große Prio hat, sagt man eigentlich niemanden so ins Gesicht. Ja, klar - könnte man tun und wäre ehrlich, aber das machen nun einmal die Wenigsten, weil sie berechtigter Weise die Gefühle des Anderen nicht verletzen wollen - oder sich vielleicht auch nur irgend etwas warm halten wollen. Aber auch das - total menschlich und nachvollziehbar. Und wie hier schon oft gesagt wurde - man muss es auch nicht so aussprechen, weil es doch einfach ziemlich offensichtlich ist.

Das "Problem" bist du, deine Meinung, deine Einstellung und vor allem deine Erwartungshaltung. Du änderst deinen Gegenüber nicht - lediglich kannst du deine eigene Meinung und Einstellung zu gewissen Dingen hinterfragen und letztlich ändern. Die meisten hier schätzen es ja durchaus als normal ein, dass mit zunehmendem Alter der Kontakt doch zunehmend und durchaus auch sehr stark eingeschränkt wird. Und die Gründe dafür sind ja in der Regel auch keine Raketenwissenschaft. Das kannst du so akzeptieren.
Und wenn du das nicht willst oder kannst, dann ist der Ball immer noch bei dir und du kannst schlicht handeln - Leute aus deinem Leben aussortieren. Alles deine Entscheidung.

Und dass man dann am Ende sogar komplett ohne Freund da steht, halte ich für recht weit hergeholt. Es sei denn natürlich, man definiert "Freund" als jemand, den man alle zwei bis max. vier Wochen sieht...

MfG Blase

MarcWessels
2019-03-07, 00:01:00
hab gar keine Freunde (mehr) ;(
Willkommen im Club*Swinger

Sind das dort keine Freunde? Mit den Clubmitgliedern teilst Du doch schließlcih alles.

Die gelbe Eule
2019-03-07, 00:03:14
Es haben ja beide Seiten eine Erwartungshaltung, interessant wird es, wenn beide die gleiche haben. Wie gesagt bis Anfang 30 war alles normal, dann wurde es weniger. Die Freunde haben dann gewechselt, durch Entfernung, Familie, Lebensumstände.

Bin heute der gleiche Mensch wie damals, nur älter.

Vielleicht hat sich in 10 Jahren einiges in der Gesellschaft getan, was an mir vorbeigegangen ist, ich aber nicht bemerkt habe. Das kann ich mir natürlich anlasten. Nun versuche ich herausfinden was es war.

Fuchs
2019-03-07, 08:06:43
Du hast hier mittlerweile sechs Seiten teilweise sehr ergiebigen Text. Ich würde dir nahelegen, eventuell alles erneut zu lesen. Vielleicht findest du dann heraus, warum die Menschen, die du gerne um dich hättest, dich nicht (mehr) gern um sich haben. Da du ja Fahrtwege für weitgehend irrelevant hälst, müsstest du locker hundertausende andere Freundschaftsanwärter zur Verfügung haben?

Korfox
2019-03-07, 08:14:02
(da muss man sich dann auch unterhalten)
Finde ich absolut garnicht.
Mit nem wirklich guten Freund kann ich auch Mal 3-4 Stunden in einem Pub sitzen und schweigen. Das tut der Kommunikation, die derweil läuft, keinen Abbruch.

GSXR-1000
2019-03-07, 08:38:19
Man sollte vielleicht verbal kommunizieren, warum man sich zurückzieht, gerade dann wenn man nachfragt. Das ist doch tiefgründig, unter die Oberfläche schauen. Wenn ich es einfach akzeptiere, ändert sich doch rein gar nichts, es bleibt genau so, wahrscheinlich für immer.

Einen meiner Freunde hab ich vor 2 Wochen einen Job angeboten, direkt Festvertrag, deutlich mehr Geld als er jetzt verdient, weil ich wollte das er sich positiv verändert, auf eigenen Beinen steht, Lebensziele finden kann. Einfachere Arbeit, gleiche Anfahrtkilometer, echte Chancen sich was aufzubauen. Nein, er wartet ab das er vielleicht Ende August übernommen wird, wo er noch extra Samstags arbeiten kommt, was er bei mir nicht müsste. Da er in seiner Position ersetzbarer ist als andere, öfters krank war, stehen die Chancen nicht so gut.

Somit wird er wieder Leiharbeiter, fängt von 0 an, was er nun fast 10 Jahre nach Ausbildung praktiziert. Somit passt Dein Satz nicht überall, Dinge würden sich verändern, manche möchten es nicht.

Frag mal meine Frau warum ich 10 Stunden im Krankenhaus an ihrer Seite warte, warum meine Nachbarin in Tränen ausbrach, wo ich ihr Auto verkauft habe, wieso die türkische Frau meines Hausmeisters mich wie ihren Sohn behandelt. Hat vielleicht was mit Respekt zu tun, was Du mir absprechen möchtest. Ich kann nichts gutes finden, wenn andere Mensche nur nehmen, aber nichts geben. Also deute nicht Probleme an, die ich nicht habe oder kenne. Als ob ich irgendeinen Geltungsdrang hätte.

Gerne kann ich meinen Frieden damit machen, nur reihe ich mich dann da ein, wo andere sind, nämlich ohne Freunde zu leben. Umbringen würde mich das nicht.

Bleib doch einfach objektiv, ich lese genau mit, greife Dich doch auch nicht für irgendwas an, ohne Dich zu kennen.

Ganz ehrlich? Ich bin froh keine "Freunde" wie dich zu haben.
Dein Respekt vor anderen? NA.
Du bietest anderen etwas an von dem DU meinst es sei das richtige und beste fuer ihn, der andere lehnt ab oder zoegert, was tausende gruende haben kann die du garnicht einsehen kann, und du akzeptierst das nicht, bist sogar eingeschnappt.
Was ist das fuer eine idee von freundschaft?
Wenns um eine entscheidung wie einen job geht, diese entscheidung kann nur ich, ich, ich ganz allein fuer mich treffen und ich waere dafuer nie jemandem rechenschaft schuldig. Maximal meinem partner, aber sicher keinem "freund".
Merkst du eigentlich, das du deine freunde behandelst und bevormundest wie deine nichtvorhandenen kinder? Vielleicht ist dieser mangel in deinem leben das latente problem?
Das was du gegenueber freunden von deiner seite als grossartige empathie deinerseits verkaufst ist objektiv gesprochen leider klugscheisserei und anmassung.

Edit: auch deine aussage:DU waerst natuerlich der gleiche wie vor 10 jahren, haettest dich nicht geaendert, sondern nur deine umwelt oder gar die gesellschaft, spricht baende.
Du glaubst tatsaechlich, du seist der mittelpunkt dieser welt um den sich alles dreht, und lebst diese selbstwahrnehmung auch aktiv.

Zumal es sehr traurig waere, wenn du der einzige mensch dieses planeten waerest, der sich in zehn jahren lebenszeit nicht aendert.
Es ist das absolute menschliche kernattribut, das der mensch sich staendig weiterentwickelt und aendert. Mit jeder gemachten grossen oder kleinen erfahrung, egal ob gut oder schlecht, selbst einfache wahrnehmungen aendern jeden.
Die annahme und selbstwahrnehmung, man selbst stuende unveraendert im zentrum und nur die welt um einen rum veraendere sich ist eine latent pathologische und sehr gefaehrliche, sicher aber falsche annahme.

jxt666
2019-03-07, 09:16:54
Es haben ja beide Seiten eine Erwartungshaltung, interessant wird es, wenn beide die gleiche haben. Wie gesagt bis Anfang 30 war alles normal, dann wurde es weniger. Die Freunde haben dann gewechselt, durch Entfernung, Familie, Lebensumstände.

Bin heute der gleiche Mensch wie damals, nur älter.

Vielleicht hat sich in 10 Jahren einiges in der Gesellschaft getan, was an mir vorbeigegangen ist, ich aber nicht bemerkt habe. Das kann ich mir natürlich anlasten. Nun versuche ich herausfinden was es war.

Das Problem ist doch schon "Erwartungshaltung". Die gibt es natürlich an irgendeinem Punkt irgendwo, aber das ist doch nicht der Grundpfeiler einer Freundschaft. Du bist nur mein Freund wenn Du dies das jenes...

maestro768
2019-03-07, 09:47:57
Es haben ja beide Seiten eine Erwartungshaltung, interessant wird es, wenn beide die gleiche haben. Wie gesagt bis Anfang 30 war alles normal, dann wurde es weniger. Die Freunde haben dann gewechselt, durch Entfernung, Familie, Lebensumstände.

Bin heute der gleiche Mensch wie damals, nur älter.

Vielleicht hat sich in 10 Jahren einiges in der Gesellschaft getan, was an mir vorbeigegangen ist, ich aber nicht bemerkt habe. Das kann ich mir natürlich anlasten. Nun versuche ich herausfinden was es war.

Ich würde nicht pauschal annehmen, dass es nicht an der eigenen Person liegen kann nur weil man früher viele Freunde und Bekannte hatte. Oftmals verändert man sich mit dem Alter, ohne es zu merken. Man denkt man wäre noch derselbe, die eigene Umwelt empfindet das aber vielleicht ganz anders. Streng genommen kann man solche Aussagen über sich selbst gar nicht treffen, dafür fehlt der Abstand, genausowenig wie man z.B. selbst entscheiden kann, ob man witzig ist. Das können nur andere.

Auch wenn man sich tatsächlich nicht verändert hat, kann man sich die Frage stellen ob man nicht vielleicht schon immer weniger gut angekommen ist, als man dachte. Ich hatte früher Freunde, mit denen ich viel Zeit verbracht habe weil es immer viel Spaß gemacht hat und ich die Zeit auch hatte. Wahnsinnig toll fand ich sie aber nicht und eine innige Freundschaft war es für mich nie, deswegen waren das die ersten, die hinten runter gefallen sind als die Zeit für Freunde knapper wurde. Umgekehrt haben ehemalige Freunde auch dasselbe mit dir gemacht, die waren mir offensichtlich wichtiger als ich ihnen. Sowas merkt man aber eben erst, wenn die Leute sich überhaupt entscheiden müssen, was sie mit ihrer knappen Freizeit anfangen. Dann pflegt man nur noch die wichtigsten Freundschaften, alle anderen laufen so nebenbei mit, oder versanden mit der Zeit.

Wenn es überhaupt äußere Umstände sind, die mitzuverantworten haben wie sich deine Freundschaften verändert haben, dann wird es wohl eher daran liegen dass du Freundschaften noch immer so bewertest und zu ihnen stehst wie mit Ende 20, aber deine ehemaligen Freunde inzwischen eine andere Sicht der Dinge habe und sich entwickelt haben.

Monger
2019-03-07, 10:51:24
Bleib doch einfach objektiv, ich lese genau mit, greife Dich doch auch nicht für irgendwas an, ohne Dich zu kennen.
Ich kann nur das beurteilen, was in diesem Thread steht, und mein Bauchgefühl äußern. So funktioniert halt Feedback. Damit kann ich natürlich auch völlig daneben liegen.
Ich mache das nicht um dich zu ärgern, sondern um dir zu helfen.

Ich glaube, die gute Nachricht ist: du kannst etwas ändern. Die schlechte ist: dazu musst DU etwas ändern.
Und ich denke, der Schlüssel liegt in mehr Wertschätzung, und Akzeptanz. Aber dazu musst du dir selbst ein paar sehr persönliche Fragen stellen.

Die gelbe Eule
2019-03-07, 11:43:04
Weil ich wollte, dass er sich positiv verändert.

Ich weiß nicht, wo Deine Freunde sind. Aber ich habe ne Ahnung, warum sie nichts mit Dir machen. Du benimmst Dich ja wie ne schlechter Mutter, solche Freunde braucht keine Sau.

Genau gelesen warum ich ihm das angeboten habe? Nein. Wir kennen uns viele Jahre, haben zufällig 6 Jahre zusammen gearbeitet in zwei Unternehmen. Ich finde es da dämlich einen Job abzulehnen, wo er fest bleiben kann, als auf einen zu hoffen, wo seine Chancen schlecht stehen.

Auch nicht gelesen das ich Freunde habe, ich mit denen aber eher selten etwas mache, da wir weit voneinander entfernt sind. Mir geht es um Freunde die 10min weg wohnen und eigentlich zeitlich flexibel sind.

Somit falsche Ahnung.
Das Problem ist doch schon "Erwartungshaltung". Die gibt es natürlich an irgendeinem Punkt irgendwo, aber das ist doch nicht der Grundpfeiler einer Freundschaft. Du bist nur mein Freund wenn Du dies das jenes...

Natürlich darf ich etwas von einem Menschen erwarten, der über das bekannt sein hinaus geht, Freunde stehen ja in der Nahrungskette darüber. Sonst würde ich mir gar keine Gedanken machen müssen, warum er für mich und ich für ihn den Status des Freundes nicht mehr inne haben könnte.

Jemand der mich als Freund bezeichnet, aber mit Messer im Schuh rumrennt, in Beziehungen mit Nutten vögelt, im Monat für 600€ kifft, zum Teil auf komische VT steht, würde ich nicht als Freund sehen. Klar ist das sein Ding, doch bei dem in der Summe menschlichen Fehlverhalten, stehe ich nicht für ihn ein.

Ich kann nur das beurteilen, was in diesem Thread steht, und mein Bauchgefühl äußern. So funktioniert halt Feedback. Damit kann ich natürlich auch völlig daneben liegen.
Ich mache das nicht um dich zu ärgern, sondern um dir zu helfen.

Ich glaube, die gute Nachricht ist: du kannst etwas ändern. Die schlechte ist: dazu musst DU etwas ändern.
Und ich denke, der Schlüssel liegt in mehr Wertschätzung, und Akzeptanz. Aber dazu musst du dir selbst ein paar sehr persönliche Fragen stellen.

Wenn ich selbst Veränderungen anstrebe, sollten sie persönlicher Natur sein, hilft mir das in Punkto Freundschaft wenig, wenn die andere Seite gar nicht da ist, um sie zu bewerten.

Das ich so enge Freundschaften wie in der Kindheit nochmal erlebe, da muss schon vieles zusammenkommen. Hier ist wirklich der Faktor Zeit das Problem. Wer viel miteinander an Zeit verbringt, bindet sich auch intensiver.

Meine Mutter, meine Frau, zwei Nachbarinnen, sind in dem Sinne auch Freunde, mit denen kann ich über alles reden, die auch mit mir.
Das zeugt von Respekt und Wertschätzung.

Somit muss ich auf manche hier nicht eingehen, das ich menschlich gesehen ein Totalversager sein soll. Schließlich habe ich mindestens vier Freunde, vier mehr als manch andere Menschen.

Vielleicht kann ich die anderen zwei oder drei halten, wenn nicht, die anderen vier bleiben.

GSXR-1000
2019-03-07, 12:12:03
Genau gelesen warum ich ihm das angeboten habe? Nein. Wir kennen uns viele Jahre, haben zufällig 6 Jahre zusammen gearbeitet in zwei Unternehmen. Ich finde es da dämlich einen Job abzulehnen, wo er fest bleiben kann, als auf einen zu hoffen, wo seine Chancen schlecht stehen.

Auch nicht gelesen das ich Freunde habe, ich mit denen aber eher selten etwas mache, da wir weit voneinander entfernt sind. Mir geht es um Freunde die 10min weg wohnen und eigentlich zeitlich flexibel sind.

Somit falsche Ahnung.


Natürlich darf ich etwas von einem Menschen erwarten, der über das bekannt sein hinaus geht, Freunde stehen ja in der Nahrungskette darüber. Sonst würde ich mir gar keine Gedanken machen müssen, warum er für mich und ich für ihn den Status des Freundes nicht mehr inne haben könnte.

Jemand der mich als Freund bezeichnet, aber mit Messer im Schuh rumrennt, in Beziehungen mit Nutten vögelt, im Monat für 600€ kifft, zum Teil auf komische VT steht, würde ich nicht als Freund sehen. Klar ist das sein Ding, doch bei dem in der Summe menschlichen Fehlverhalten, stehe ich nicht für ihn ein.

Erwarten kannst du alles. Ausser erwarten, das alle deine Erwartungen erfüllt werden, oder deine Erwartungen irgendeine Relevanz für irgendwen haben, ausser für dich.

Die fehlt ein wesentliches Element, was für mich Kernelement von Freundschaft ist: Du gestehst anderen Menschen nicht mal die Wahl ein, auch mal Fehler zu machen (ganz egal ob es objektiv oder auch nur subjektiv aus deiner Sicht ein Fehler ist).
Ich erwarte von einem Freund, das er mir zwar mit Rat und Tat zur Seite steht, allerdings akzeptiert, das ich in meinem Leben für mich meine eigenen Entscheidungen treffe. Und zum Leben gehört das Recht Fehler zu machen einfach dazu. Und da du schon vor der Entscheidung mit dem erhobenen Zeigefinger rumrennst, und deine Sicht als die einzig gültige definierst und von deinem Freun EINFORDERST, dieser Sicht gefälligst zu folgen, mag ich mir garnicht folgen, wie "freundschaftlich" dein Verhalten erst sein mag, wenn sich eine solche, gegen deinen Rat getroffene Entscheidung sich tatsächlich als Fehler herausstellt. Da braucht man bestimmt ANDERE Freundschaft, als das was von dir kommt.

Die gelbe Eule
2019-03-07, 12:31:15
Erwarten kannst du alles. Ausser erwarten, das alle deine Erwartungen erfüllt werden, oder deine Erwartungen irgendeine Relevanz für irgendwen haben, ausser für dich.

Die fehlt ein wesentliches Element, was für mich Kernelement von Freundschaft ist: Du gestehst anderen Menschen nicht mal die Wahl ein, auch mal Fehler zu machen (ganz egal ob es objektiv oder auch nur subjektiv aus deiner Sicht ein Fehler ist).
Ich erwarte von einem Freund, das er mir zwar mit Rat und Tat zur Seite steht, allerdings akzeptiert, das ich in meinem Leben für mich meine eigenen Entscheidungen treffe. Und zum Leben gehört das Recht Fehler zu machen einfach dazu. Und da du schon vor der Entscheidung mit dem erhobenen Zeigefinger rumrennst, und deine Sicht als die einzig gültige definierst und von deinem Freun EINFORDERST, dieser Sicht gefälligst zu folgen, mag ich mir garnicht folgen, wie "freundschaftlich" dein Verhalten erst sein mag, wenn sich eine solche, gegen deinen Rat getroffene Entscheidung sich tatsächlich als Fehler herausstellt. Da braucht man bestimmt ANDERE Freundschaft, als das was von dir kommt.

Gut das wir 8 Milliarden Menschen auf der Welt haben und nicht jeder mit jedem kann. Wer Fehler 20 Jahre begeht, begeht sie auch 20 Jahre weiter, weil er damit durchkommt. Für mich hat dieser Mensch nie etwas getan, das mir positiv in Erinnerung geblieben ist, außer auf Playboy51 zu machen.

Es geht hier genau nur noch um zwei Menschen, von zwei hab ich mich getrennt, einer sich von mir.

Deine Meinung über mich geht ja schon über das was ich als Freundschaft definiere hinaus und das steht Dir einfach nicht zu. Du entscheidest ja quasi bereits was ich für einer bin und weißt dann genau, warum meine "Freunde" so reagieren wie sie reagieren. Das wissen die zum Teil selbst nicht. Ohne mich und meine Freunde zu kennen, reife psychologische Leistung. Was machst Du nochmal beruflich?

Blackpitty
2019-03-07, 17:37:17
ich bin zum Glück immerschon der Einzelgänger und kann mich 24/7/365 komplett selbst beschäftigen da ich einfach so viele Hobbys habe wovon andere nur eines haben

Mir reicht es wenn ich auf Arbeit 8Stunden mit meinen etwas jüngeren Kollegen rumhampel, mehr brauch ich nicht am Tag.

und wenn man doch mal einen gemeinsamen Ausflug plant, dann bleibt oder blieb immer alles an mir hängen oder ich muss die anderen dazu zwingen sich mal drum zu kümmern wozu ich mittlerweile auch keinen Bock mehr habe und es mich mehr belastet als man Freude dran hat.

Ansonsten haben die meisten Kumpels von mir Frau und Kind und haben keine Zeit und durch die Familie haben sie sich auch alle extrem verändert weshalb ich auch keine Lust mehr dran habe mit ihnen was zu machen außer Whatsapp schreiben

Echte Freunde die alles für einen tun würden.... hm... hab ich nicht und glaube ich passiert auch nicht mehr in der heutigen Welt.

Den letzten hatte ich in der Grund und Realschule.

aber wie gesagt, ich kann mich die nächsten 20 Jahre locker allein beschäftigen und brauch niemand um mich rum.

x-force
2019-03-07, 17:47:18
ich bin zum Glück immerschon der Einzelgänger und kann mich 24/7/365 komplett selbst beschäftigen

das kannst du sicher, aber du wirst psychisch krank, verlernst das sprechen und degenerierst mehr oder weniger zum tier.

Blackpitty
2019-03-07, 19:48:10
das kannst du sicher, aber du wirst psychisch krank, verlernst das sprechen und degenerierst mehr oder weniger zum tier.

glaub ich kaum, auf Arbeit ist es wie wenn ich Abends was mit Kumpels machen würde und nebenher arbeiten wir

das reicht mir dann so, dass ich abends meine Ruhe brauche und auch suche

Vereinsmäßig hab ich Sporttechnisch alles durch, vom Kicken, Leichtathletik, Schwimmen, Tischtennis, Mountainbiken, allerdings mag ich keine Verpflichtungen Sport zu machen wenn jemand anderes meint ich solle dies zu Zeit xyz machen.

Ab und zu fahr ich mit nem Arbeitskollegen aber mal ne Runde MTB durch den Wald wenns Zeitlich mal passt

Die gelbe Eule
2019-03-07, 21:43:19
Ich frag mich nur wie die Menschen, welche lieber was alleine machen oder keine Freunde haben, von denen gesehen werden, die einen als Egoisten (keine Empathie, Respekt, Wertschätzung anderen gegenüber) darstellen möchten, weil sie sich Gedanken über ihre Freunde machen. Sind diese dann psychisch krank? Wohl kaum.

x-force
2019-03-07, 22:48:55
...
das ist aber nicht 24/7/365 ohne sozialen kontakt, harte isolation macht krank.

GSXR-1000
2019-03-07, 23:38:41
Ich frag mich nur wie die Menschen, welche lieber was alleine machen oder keine Freunde haben, von denen gesehen werden, die einen als Egoisten (keine Empathie, Respekt, Wertschätzung anderen gegenüber) darstellen möchten, weil sie sich Gedanken über ihre Freunde machen. Sind diese dann psychisch krank? Wohl kaum.

Du machst dir keine "gedanken" um deine "freunde", sondern du erwartest von ihnen, das sie das leben leben, die entscheidungen treffen, die du fuer richtig haelst.
Sprich 100% kompatibel zu deinen auffassungen ist.
Das betonst du hier inzwischen seit mehreren Seiten.

Daredevil
2019-03-07, 23:57:58
Auch echt bezeichnend, dass dieser Thread genau an Rosenmontag eröffnet wurde. :D
Ich weiß, für viele Griesgrämigen Leute hier ist das total albern, aber das z.B. ist nun mal etwas, womit man Freundschaften pflegt und wo man neue knüpfen kann.

Ich kann viele hier nicht bestätigen, ich bin über 30, bin vor 10 Tagen mit 6 Freunden ( Neuer Freundeskreis ) in den Heimatort gefahren und wir hatten an drei Tagen ordentlich Spaß mit meinem alten Freundeskreis aus der Heimat an Karneval. Insgesamt waren wir 50 Leute im Umzug, jeder nimmt halt wen noch mit rein und dann lernt man immer wieder neue Leute kennen. :)

@Eule
Menschen ändern sich ( man sagt ja alle 7 Jahre ) und ja, natürlich hat jeder irgendwann mal andere Prioritäten. Wenn deine aber anders sind als die deine Freundeskreises, musst du nun mal eben raus und dir welche suchen, die sich mit deinen decken.
Die wirst du hier im eher introvertierten Antisocial Internetz Forum nicht finden und die Tipps werden auch eher einen negativen Grundton haben, das hört man ja gut raus.

Bin sehr sozial, umgänglich, spontan, loyal, man hört mir gerne zu, so wie ich auch anderen, Oberflächlichkeiten sind für mich ein Fremdwort. Finanziell geht es mir gut, ich hocke also auch nicht den ganzen Tag in der Bude.
Nachbarschaft und Job läuft. Fremde Menschen finden mich sympathisch, egal welche Situation vorherrscht.
Mach dich halt mal locker, das Leben ist kein Sims und niemand ist perfekt.
Was machst du denn die ganze Zeit draußen, wenn du nicht in der Bude hockst? Nimm dabei doch wen mit, der eben das gleiche macht wie du.

Die gelbe Eule
2019-03-08, 00:10:51
Du machst dir keine "gedanken" um deine "freunde", sondern du erwartest von ihnen, das sie das leben leben, die entscheidungen treffen, die du fuer richtig haelst.
Sprich 100% kompatibel zu deinen auffassungen ist.
Das betonst du hier inzwischen seit mehreren Seiten.


Ja ich erwarte es, das sie Entscheidungen treffen, die die Freundschaft aufrecht erhalten. Dazu gehört es z.B sich selbst zu melden, nicht darauf zu warten das ich es mache. Genauso selbst Vorschläge für Unternehmungen zu machen, nicht sich bei mir einklinken.

Das ist Kompatibilität, zwei haben Bock auf irgendwas das sie gemeisam tun wollen. Haben sie es nicht, findet es nicht statt. Findet es öfters nicht statt, trennen sich die Wege.

Wieso soll dann derjenige schuld sein, der überhaupt noch die Freundschaft am leben halten möchte? Weiß ich was die anderen über mich denken, wenn sie sich a) nicht melden und b) wenn sie es tun, kein Wort darüber verlieren?

Ich schreibe doch nicht jemanden vor wie er leben soll, das kann er von mir aus machen wie er es für richtig hält, das heißt dann aber nicht das ich seinen Lebensstil förderlich für eine Freundschaft halte. Falls es dir entgangen ist, sowas kann man in einer Freundschaft ansprechen, was ich tue, genauso wie in einer Beziehung oder im Job. Das ist ein Miteinander.

Aber geht an Dir vorbei, das dies mit KONTAKT zu tun hat, nicht mir IGNORANZ. Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.


@Eule
Mach dich halt mal locker, das Leben ist kein Sims und niemand ist perfekt.
Was machst du denn die ganze Zeit draußen, wenn du nicht in der Bude hockst? Nimm dabei doch wen mit, der eben das gleiche macht wie du.

Tja da liegt der Hase im Pfeffer. Die meisten haben keine Lust auf die normalsten Aktivitäten, Gründe unbekannt, allgemeine Lustlosigkeit. Oder"ich muss sparen", was sich Monate zieht, Sparziel unbekannt. War ja heute im Kino, das wussten meine heißen Kandidaten seit einer Woche. Zeitlich wird sich da nicht angeboten, hey lass uns an Tag X doch zusammen gehen oder kannst mir auch ne Karte kaufen. Frage ich nach, kommt ich hab noch was zu erledigen. Ja dann erledige doch. Ich sehe es ein das ich da etwas hinterherlaufe, das vielleicht nicht gewollt ist, doch bin ich Mensch und was hab ich zu verlieren. Mehr als fragen kann ich nicht, doch bei immer der gleichen Ausrede, fragt man irgendwann nicht mehr...

Korfox
2019-03-08, 06:34:13
das ist aber nicht 24/7/365 ohne sozialen kontakt, harte isolation macht krank.
Das het er auch nicht geschrieben. Er hat lediglich geschrieben, dass er sich 24/7/365 selbst beschäftigen kann. Da steht nicht, ob jemand neben ihm steht, während er seinen Schreibtisch anpimmelt.

Ansonsten ist das ohne Angaben der Dauer wohl eh schwer einzuschätzen. Zumal es völlig egal ist, ob man sozial degeneriert, wenn man sich eh isoliert.

Ich kann Blackpitty da sehr gut nachvollziehen. Manchmal würde ich auch am liebsten einfach alle Türen abschließen und mich ein paar Jahre oder Jahrzehnte einfach nur irgendwohin als Einsiedler zurückziehen. Die spanischen Gebirge haben da ein paar sehr schöne, abgelegene Ecken, die man noch halbwegs vernünftig erreichen kann, ohne gleich ein halbes Jahr pilgern zu müssen... Der Grund, aus dem ich das nicht tatsächlich schon mal gemacht habe (zumindest ein Jahr Auszeit nehmen) ist - neben inzwischen Familie natürlich - die Tatsache, dass ich (wie du korrekt anmerkst) nicht zurück kommen würde. Keine Ahnung, ob ich es könnte, aber ich wöllte sehr sicher nicht.

medi
2019-03-08, 07:24:51
hab gar keine Freunde (mehr) ;(

Dito. Bin froh wenn ich mal Ruhe und ne Minute für mich hab dank Arbeits- und Familienstress.

Wir habens anfangs auch versucht unsere alten Freundschaften aufrecht zu erhalten aber das kam einem dann wirklich wie Terminplanung und letztendlich wie ein Pflichtbesuch vor.

Ich hab jetzt eigentlich nur noch Interessengemeinschaften, sprich Bekannte mit denen wir - weil die Kinder befreundet sind - öfter mal was zusammen unternehmen. Oder sie nehmen unser Kind für nen Nachmittag, oder ich ihr(e).

Der Beste Freund ist jetzt eigentlich die Familie, sprich die Frau und das heranwachsende Kind.

Rancor
2019-03-08, 12:55:56
Traurig ist das, mehr nicht.

Daredevil
2019-03-08, 12:56:10
Tja da liegt der Hase im Pfeffer. Die meisten haben keine Lust auf die normalsten Aktivitäten, Gründe unbekannt, allgemeine Lustlosigkeit. Oder"ich muss sparen", was sich Monate zieht, Sparziel unbekannt. War ja heute im Kino, das wussten meine heißen Kandidaten seit einer Woche. Zeitlich wird sich da nicht angeboten, hey lass uns an Tag X doch zusammen gehen oder kannst mir auch ne Karte kaufen. Frage ich nach, kommt ich hab noch was zu erledigen. Ja dann erledige doch. Ich sehe es ein das ich da etwas hinterherlaufe, das vielleicht nicht gewollt ist, doch bin ich Mensch und was hab ich zu verlieren. Mehr als fragen kann ich nicht, doch bei immer der gleichen Ausrede, fragt man irgendwann nicht mehr...
Ich meinte damit, neue Leute kennen zu lernen.
Ganz offensichtlich haben sich die Interessen deiner Freunde so sehr geändert, dass die Planung mit dir zusammen einfach sinnlos ist. Oder sie haben einfach schlichtweg kein Bock, mit dir was zu unternehmen.
Das muss nichts persönliches sein, sowas kann sich einfach mal entwickeln.
Nicht nur Paare leben sich mal außeinander, sonder Menschen Allgemein und da kann es auch mal vorkommen, dass man Beste Freunde seit der Grundschule nur noch 1-2 mal im Jahr sieht, was aber ( meiner Meinung nach ) nichts an der Freundschaft ändert.

Ich kann schon nachvollziehen, dass du dich gerade in der Hinsicht alleine gelassen fühlst, ich kenne das "Problem" auch aus meinem alten Freundeskreis, wo viele jetzt Schichtarbeiten, Kinder haben oder schlicht einen anderen Freundeskreis gefunden haben mit Aktivitäten, die mir nicht gefallen.
Wenn einem etwas fehlt, muss man dann einfach versuchen, sich das anders zu holen, durch eben solche Facebook Gruppen, wie du es ja schon genannt hast.

Ich bin jetzt in einem Freundeskreis mit Studenten gelandet und die haben zwar mittlerweile alle mäßig Kohle, aber noch viel mehr Bock was zu machen als die, die schon seit 8 Jahren im Schichtdienst sind.
In einer Selbsthilfegruppe habe ich ebenfalls 2-3 Menschen im neuen Ort kennen gelernt, mit denen ich ab und was was mache.
Gerade in der Großstadt sind die Gruppen wirklich sehr beliebt, wenn man die gleichen Interessen hat, findet man da was schnell.

Ich treffe mich gerne mal aufn Bier mit ein paar Jungs aus der Cryptoszene hier in Dresden, gehe mit meiner Freundin mal auf ein Veganes Picknick und für die Sneak Peak Filme im Kino gibts immer mal mehr aufrufe.
Ich bin auch in einer "Lost Place" Gruppe, war da aber noch nie mit.

Social Networks können theoretisch das bewirken, was du dir wünscht. Natürlich muss man auch Glück haben mit den Leuten, die man dort trifft.
Freunde von Freunde sind auch immer mal ein sehr gutes Mittel um frischen Wind in die soziale Kontakte zu bekommen.

Ende März sind unzählige Demos gegen Artikel 13, auf den Demos sind alles Verbündete! :)

@Rancor
+1
Ich finde es ebenso traurig, dass viele hier anscheinend nicht mehr viele Freunde haben und "glücklich" damit sind. :(
Das kann immer unter logischen Konsequenzen herbei geführt werden, aber jeder der sich in eine "Ich habe keine Zeit mehr im Leben für Freunde und bin glücklich mit Sofa und Netflix" Blase begibt, hat sich vorher meist aktiv für sowas entschieden, sei es durch unbedachte Familienplanung oder Berufswahl.

Ebenso traurig ist in den Zusammenhang auch immer, dass man normales Pro7/Sat1 Fernsehen dumm findet und dass das nur was für Idioten ist, aber die heutige Netflix/Film Bestrahlung auf dem Sofa anscheinend "Hip" ist und keineswegs desozialisierend und verblödend. Das ist aber so. Man liegt im Sofa und vegetiert vor sich hin. Man kommt zwar gedanklich in andere Welten, aber das ist nicht die richtige Welt...

Rogue
2019-03-08, 13:18:00
aber die heutige Netflix/Film Bestrahlung auf dem Sofa anscheinend "Hip" ist und keineswegs desozialisierend und verblödend. Das ist aber so. Man liegt im Sofa und vegetiert vor sich hin. Man kommt zwar gedanklich in andere Welten, aber das ist nicht die richtige Welt...
Niemand bildet sich ein das sei die richtige Welt.
Die richtige Welt ist aber auch nicht seine Freizeit in endlosen Treffen mit vielen austauschbaren oberflächlichen menschlichen Kontakten zu versenken.
Natürlich ist das nicht "die Lösung", aber ich kann schon verstehen das man sich nach frustrierenden Erfahrungen , zumindest für eine Zeit, "fuckt it" sagt und sich zurückzieht.

Daredevil
2019-03-08, 13:24:13
Ich hab ja auch nicht gesagt, dass das schlimm ist oder persönlich darüber gewertet, was jemand anders macht. ( Ich schaue ebenso gerne Serien und Filme und merke an mir selbst, dass das kein "Hobby" ist, sondern gerne auch mal "entflüchten". )

Es ist aber anscheinend ein anerkanntes Mittel, um sich eben zu isolieren und wenn man sich auch gerne einredet, dass es ein "fuck it" ist, ist es dann doch letzten Endes das akzeptieren seiner depressiven Verstimmung, die man damit nicht zur Besserung hinbiegt.

Das ging im Grunde auch nur an diejenigen, die sich hier Pro Netflix aussprechen und das toll finden im Gegensatz zum rausgehen.
Würde jemand hier schreiben, er würde jeden Tag Fernsehen schauen, schiebt man ihn doch direkt in eine andere Schublade, obwohl die Netflix Schublade nicht weit entfernt ist.

Kundschafter
2019-03-08, 13:35:28
Ich finde es ebenso traurig, dass viele hier anscheinend nicht mehr viele gar keine Freunde haben und "glücklich" damit sind. :(

Auch wenn ich bei vielen Dingen bei dir bin...ich brauche niemanden (mehr) von dieser verlogenen, heuchlerischen "Menschheit".
Wozu auch ?

Und nein, ich liege nicht auf dem Sofa, vegetiere vor mir hin oder lasse mich nur "berieseln".

Oder kurz zusammen gefaßt: ist mir egal, wen oder wieviele Freunde ihr habt.
Aber genauso egal hat es euch zu sein, wenn man keine will.
Wüßte nicht, was genau daran traurig sein soll. Und an Depressionen...leide ich ganz sicher nicht.

Morale
2019-03-08, 13:37:42
Kann halt nicht rumgammeln wie daredevil und den Sozialstaat ausnutzen ;-)

Daredevil
2019-03-08, 14:07:25
Auch wenn ich bei vielen Dingen bei dir bin...ich brauche niemanden (mehr) von dieser verlogenen, heuchlerischen "Menschheit".
Wozu auch ?

Und nein, ich liege nicht auf dem Sofa, vegetiere vor mir hin oder lasse mich nur "berieseln".

Oder kurz zusammen gefaßt: ist mir egal, wen oder wieviele Freunde ihr habt.
Aber genauso egal hat es euch zu sein, wenn man keine will.
Wüßte nicht, was genau daran traurig sein soll. Und an Depressionen...leide ich ganz sicher nicht.
Wie gesagt, ich werte da nicht drüber, es macht mich nur traurig. Jeder soll dann doch das tun, was er möchte. :)
In einem Forum aber zu verkünden, wo der Hauptbestandteil sozial interagieren mit anderen Menschen ist, dass man keine sozialen Kontakte mehr braucht, ist weniger Depression, eher Schizophrenie. :D

Nohate, aber 3DCenter ersetzt halt keine Freunde, aber sehr wohl soziale Kontakte. Was World of Warcraft und das Quakenet früher ebenso getan haben, wenn man keine Freunde in der Schule hatte. Wären alle Menschen scheiße, wärst du nicht hier.
Einsamkeit und Alleinsein sind ja auch nun mal zwei verschiedene paar Schuhe. Ist doch alles tutti, wenn alles bei dir Okay ist. :)

@Morale
Ist doch geil.
Du gehst den ganzen Tag für mich arbeiten und siehst dein Kind nur für zwei Stunden am Tag.
Ich seh meine RTX2080ti, so viel ich will.

Du bist auchn Experte, eh. :D

Mr.Fency Pants
2019-03-08, 14:14:13
Auch wenn ich bei vielen Dingen bei dir bin...ich brauche niemanden (mehr) von dieser verlogenen, heuchlerischen "Menschheit".
Wozu auch ?

Und nein, ich liege nicht auf dem Sofa, vegetiere vor mir hin oder lasse mich nur "berieseln".

Oder kurz zusammen gefaßt: ist mir egal, wen oder wieviele Freunde ihr habt.
Aber genauso egal hat es euch zu sein, wenn man keine will.
Wüßte nicht, was genau daran traurig sein soll. Und an Depressionen...leide ich ganz sicher nicht.

Hui, das klingt aber recht enttäuscht von der Menschheit, schade...

Ich bin der festen Ansicht, dass man Freunde definitiv in seinem Leben braucht. Der Mensch ist nunmal ein soziales Wesen, immer schon gewesen. Ich finde es auch schade, wenn man scheinbar so enttäuscht ist/wurde, dass man keine Freunde mehr haben möchte...

@TS: wenn du keine Freunde hast, dann gibt es nur eine Person, die dafür verantwortlich ist: du selbst. Mit Freunden ists doch wie mit allem im Leben: manche kommen, manche gehen und es ändert sich sowieso immer alles. Daher sollte man dankbar sein, dass einen manchen Menschen einen Teil des Lebens begleitet haben, aber dann nicht an ihnen festhalten, sondern sie weiterziehen lassen, wenn sie es möchten.

Die gelbe Eule
2019-03-08, 15:05:13
Auch wenn es manche überlesen, ich habe Freunde, alte die ich sehr selten sehe, neu dazugekommene die sich rar machen. Frau, Mutter, Nachbarinnen sind auch Freunde, aber halt keine Männer. Normal habe ich auch keine Frauen als Freunde, aber da ich weder mit Mutter noch Nachbarinnen sexuell werde, passt das so ;)

Einer hat sich heute gemeldet, nach 2 Wochen, der vorher drei Wochen abgesagt hat. Er hatte zwei Wochen Nachtschicht. Was ist also so verkehrt daran zu sagen, sry die nächsten zwei Wochen klappt es nicht, da ich aufgrund der Nachtschicht zeitlich kurz angebunden bin. Eine WhatsApp hätte 30 Sekunden gedauert. Die hat man in 14 Tagen.

Das ist einfach unglücklich für eine Freundschaft, gerade dann wenn man sich eh schon viele Monate nicht gesehen hat und zumindest er nicht weiß, warum der Kontakt abgebrochen war. Und wir waren echt dicke, gerade weil ich für ihn da war wo er sich hat scheiden lassen müssen, Zeit hatte er damals genauso wie heute.

Daredevil
2019-03-08, 15:13:23
Er muss sich halt nicht dafür entschuldigen, dass er weder absagt, noch ne Nachtschicht hat.
Noch muss er dir bloggen, was in seinem Leben so los ist, weil du auf ihn wartest.

Es mag zwar sein, dass regelmäßige Kommunikation wichtig ist für eine Beziehnung, aber wenig Kommunikation muss ihr nicht gleich unbedingt schaden.
Vielleicht hat derjenige nun halt mal ganz andere Dinge im Kopf, als sich mit dir zu treffen, weil es ihm offensichtlich nicht sehr wichtig ist. Sonst würde er sich ja treffen.
Er wird sich wohl kaum zwei Wochen lang eingesperrt haben.

Mit vielen Absagen und "Nicht melden" isses dann halt doch so wie mit Mädels auch, die man treffen will. Sie sagen mit-nichts-sagen einem damit, dass sie kein Interesse haben.
Solche Leute kommen dann halt bei mir in die "Kann ich mich drauf verlassen" Schublade fürs erste, weil es unnötig deine kostbare Zeit raubt. So schade es auch sein mag.
Die werden bei Einladungen und Planungen schlicht nicht mehr oder viel weniger berücksichtigt.

Bösewicht
2019-03-08, 15:27:32
@Eule
mach es wie viele von uns, schluck die bitteren pillen vom arzt und akzeptiere das dein leben so wie du es kanntest vorbei ist.

mein tip, frau oder mann + 1 1/2 Kinder Katze Hund, 20x im jahr Angeln, Schützenverein und bloß kein sport.

Morale
2019-03-08, 16:15:10
Wie gesagt, ich werte da nicht drüber, es macht mich nur traurig. Jeder soll dann doch das tun, was er möchte. :)
In einem Forum aber zu verkünden, wo der Hauptbestandteil sozial interagieren mit anderen Menschen ist, dass man keine sozialen Kontakte mehr braucht, ist weniger Depression, eher Schizophrenie. :D

Nohate, aber 3DCenter ersetzt halt keine Freunde, aber sehr wohl soziale Kontakte. Was World of Warcraft und das Quakenet früher ebenso getan haben, wenn man keine Freunde in der Schule hatte. Wären alle Menschen scheiße, wärst du nicht hier.
Einsamkeit und Alleinsein sind ja auch nun mal zwei verschiedene paar Schuhe. Ist doch alles tutti, wenn alles bei dir Okay ist. :)

@Morale
Ist doch geil.
Du gehst den ganzen Tag für mich arbeiten und siehst dein Kind nur für zwei Stunden am Tag.
Ich seh meine RTX2080ti, so viel ich will.

Du bist auchn Experte, eh. :D
Dafür bleibt halt deine RTX das einzige in deinem Leben ;-)

Ansonsten: klar war das etwas überzogen aber als Azubi oder Student hab ich auch den ganzen gammeln können. Zeitnot gab es halt nie. Nur irgendwann muss man auch mal da raus kommen.
Mit ü30 oder so jetzt auf Sweet 16 zu machen und hier dick zu protzen dass man ja null problemas hat mit seinen studi Freunden zu chillen...
Gut arbeiten wir halt alle 10-15h die woche, zahlen keine Steuern, zahlen kaum Sozialabgaben, aber nehmen das System schön in Anspruch...
Du siehst das Problem?

Die gelbe Eule
2019-03-08, 16:18:02
Frau (check), Kinder (können wir nicht mehr bekommen), Katze (check seit 10 Jahren), Angeln ist nicht so meins, Schützenfest ist nur saufen (Sauerland, Soester Börde, Münsterland). An Aktivitäten mangelt es uns nicht, nur an Personen die daran teilhaben. Das ist auch mein Tenor des Threads. Lerne ja genug neue Menschen kennen, aber das bleiben Bekannte, ohne echten Bezug.

Mr.Fency Pants
2019-03-08, 18:03:09
Dafür bleibt halt deine RTX das einzige in deinem Leben ;-)

Ansonsten: klar war das etwas überzogen aber als Azubi oder Student hab ich auch den ganzen gammeln können. Zeitnot gab es halt nie. Nur irgendwann muss man auch mal da raus kommen.
Mit ü30 oder so jetzt auf Sweet 16 zu machen und hier dick zu protzen dass man ja null problemas hat mit seinen studi Freunden zu chillen...
Gut arbeiten wir halt alle 10-15h die woche, zahlen keine Steuern, zahlen kaum Sozialabgaben, aber nehmen das System schön in Anspruch...
Du siehst das Problem?

Tja, alles Ansichtssache, ich finde Daredevil macht da alles richtig. Besser als die Standard 40h/Woche + Anfahrt Tretmühle, dann hat man nur wenig Zeit für andere Dinge und wenn er seine Prios so setzt, ist doch alles top. In ähnlicher Form mache ich das auch. Es steht ja jedem frei, mit wie viel er/sie auskommt und wie viel man dann arbeiten muss, daher verstehe ich deine Kritik bzgl. System in Anspruch nehmen nicht. Soweit ich weiß, liegt er ja niemandem auf der Tasche. Andere Menschen, andere Lebenmodelle und jeder sollte sein Leben so leben, wie er/sie möchte.

Und da schließt sich der Kreis: wenn jemandem Zeit für Freundschaften/Menschen wichtiger ist als die 40h Woche, dann kann man das eigentlich nur begrüßen. Das klingt mir von der Seite her eher nach Neid, weshalb sollte dich das sonst so stören. ;)

Ich glaube, die Menschen sind mittlerweile so konditioniert, dass jeder, der keinen Bock auf die Tretmühle hat, als Minderleister angesehen wird und das ist echt traurig...

Daredevil
2019-03-08, 18:51:38
Dafür bleibt halt deine RTX das einzige in deinem Leben ;-)

Ansonsten: klar war das etwas überzogen aber als Azubi oder Student hab ich auch den ganzen gammeln können. Zeitnot gab es halt nie. Nur irgendwann muss man auch mal da raus kommen.
Mit ü30 oder so jetzt auf Sweet 16 zu machen und hier dick zu protzen dass man ja null problemas hat mit seinen studi Freunden zu chillen...
Gut arbeiten wir halt alle 10-15h die woche, zahlen keine Steuern, zahlen kaum Sozialabgaben, aber nehmen das System schön in Anspruch...
Du siehst das Problem?
Aus welchem Grund sollte eine Grafikkarte nun das einzige in meinem Leben sein? Ich habe mittlerweile ein relativ freies Leben voller Freunde und Freude und kann einfach mal ne Woche verreisen, ohne Urlaub nehmen zu müssen.

Da ging es hier doch drum. Um Zeit, die man nicht mehr hat. Zeit, die Freunde nicht mehr haben. Zeit als Grund, sich nicht mehr zu treffen zu können.
Die Entscheidung, keine Zeit mehr für andere Dinge zu haben, trifft man in der Regel aber selbst, also sollten viele das nicht als Ausrede nehmen sondern einfach dazu stehen. Und wenn man sich beschwert, dass man keine Zeit mehr hat, muss man sich nun mal auch eingestehen, einen Fehler begangen zu haben und das man etwas dagegen unternehmen kann.

Ich hab auf ner Reha so viele Leute getroffen, die im Job völlig abgebrannt sind und "mal eben" nicht den Job wechseln können, weil sie ein Haus ab bezahlen müssen und das als riesen Anker immer am Bein mit sich rum schleppen. Das ist Grausam, aber das ist nun einmal eine Entscheidung, die man getroffen hat.
Man erkauft sich als Beispiel den Luxus eines Eigenheims und büßt damit ein, dass man die nächsten 10-20 Jahre in Vollzeit arbeiten muss, weil sonst die Familie und die Finanzen drunter leiden. Das ist sehr nobel, aber auch immer sehr gefährlich. Aus dem Hamsterrad kommt man nicht so schnell wieder raus. Wenn es einem dadrin aber gut geht, finde ich das Klasse, das man alles gemanaged bekommt.

Ich bin mir fast sicher, du würdest jeden Tag lieber zwei Stunden weniger arbeiten und mit der Familie verbringen, als die letzten Moneten aus der Arbeit zu quetschen, oder nicht?

Zeit ist ein unbezahlbares gut.

GSXR-1000
2019-03-08, 19:04:51
Zeit ist ein unbezahlbares gut.
... das du dir bekennenderweise gern von anderen !mit-!finanzieren laesst, die dafuer mitunter mit IHRER Zeit bezahlen um dich zu subventionieren.

Du merkst was?

Die gelbe Eule
2019-03-08, 19:36:38
Nanana GSXR-1000, lass ihn bekennen und machen was er möchte, schließlich prangerst bei mir an das ich keinen Respekt oder eine Wertschätzung habe, bzw. anderen ein Leben aufdrücken möchte, aber selbst willst ihm dafür einen reindrücken. Somit ist Deine Meinung hier zum Thema obsolet geworden. Merkst vielleicht auch irgendwann.

Lyka
2019-03-08, 19:41:28
Tja, es gibt immer Puritaner *, die daran glauben, dass harte Arbeit und Gottesfürchtigkeit zu einem garantierten Platz im Himmel führen.

(*Evangelical Prosperity-Gospel)

Sicher fühlen sich Leute verpflichtet, gutes Geld zu verdienen, damit man die Familie, deren Sinn man bereits seit Kindheit eingetrichtert bekommen hat, zu versorgen, ein Haus zu kaufen, das man sich eh hier (in Deutschland) nicht leisten kann. Und dann stirbt man mit Mitte 50 an einem Herzinfarkt wegen Stress und Nikotin- und Alkoholsucht, weil man den fremderzeugten-aber-nie-hinterfragten-"eigenen"-Erwartungen entsprechen musste... ein famoses Leben al Teil der Humanressource, als Biomaterial, an das sich innerhalb von 10 Jahren eh keiner mehr erinnert (Kollegen, Bekannte ...)

Morale
2019-03-08, 21:17:44
Ich hab keinen Neid auf daredevil, mich ( und andere hier) stört nur dass er sehr gut darin ist Wasser zu predigen und Wein zu trinken. Gutes Beispiel sein Konsum ist scheiße gepredige aber der erste mit dickem tech Spielzeug sein. Auf Öko und vegan machen aber für 5 Euro Gewinn im Monat mehrere PC für Krypto coins 24/7 laufen lassen. Es traurig zu finden dass eben normale hart arbeitende Menschen mit Familie eben nicht wie Mitte 30 Singles die auf 17 Jahre machen und chillen und dabei sich vom Sozialstaat aushalten lassen den ganzen Tag relaxen können.
Er kann ja machen wie er meint. Aber so nicht.

Mir geht es übrigens mit meinem lifestyle gut. Klar wäre mal ne Stunde Freizeit mehr nicht schlecht. Aber man kann halt nicht alles haben. Das zu lernen gehört zum erwachsen werden sich dazu und muss scheinbar mancher noch lernen.

Morale
2019-03-08, 21:20:48
Tja, es gibt immer Puritaner *, die daran glauben, dass harte Arbeit und Gottesfürchtigkeit zu einem garantierten Platz im Himmel führen.

(*Evangelical Prosperity-Gospel)

Sicher fühlen sich Leute verpflichtet, gutes Geld zu verdienen, damit man die Familie, deren Sinn man bereits seit Kindheit eingetrichtert bekommen hat, zu versorgen, ein Haus zu kaufen, das man sich eh hier (in Deutschland) nicht leisten kann. Und dann stirbt man mit Mitte 50 an einem Herzinfarkt wegen Stress und Nikotin- und Alkoholsucht, weil man den fremderzeugten-aber-nie-hinterfragten-"eigenen"-Erwartungen entsprechen musste... ein famoses Leben al Teil der Humanressource, als Biomaterial, an das sich innerhalb von 10 Jahren eh keiner mehr erinnert (Kollegen, Bekannte ...)

Klar besser ist es freilich die Gesellschaft für sich aufkommen zu lassen, damit man mehr Zeit für die guten Sachen hat wie PC Hardware zu testen, Cryptomining usw....

Lyka
2019-03-08, 21:22:35
Ich finde es nachdenkenswert, wieso Leute viel arbeiten MÜSSEN. Und vieles kommt aus den Wünschen "Mann/Frau muss unbedingt Kinder und Haus haben"... aber ich verstehe, was du meinst... Single mit Geld vs. Familie ohne Geld ist immer schwierig, wenn es darum geht; "mein Plan ist besser und das zeige ich jetzt"

Dennoch finde ich, dass die meisten Leute keinen echten eigenen Lebensplan haben und darunter leiden dann sie und alle anderen in ihrem Lebensumfeld.


Tja, die Frage nach der Moral stelle ich auch immer an die Leute, die sich teuer für Sportarten verarzten lassen, die andere Leute über Krankenkassenbeiträge auch mittragen. Aber das ist das soziale Miteinander. Ob der Extremsportler oder Raucher (als Beispiel) moralisch handelt, ist halt auch so eine Sache ... und dennoch wiederhole ich es: Nach dem Tod interessiert es keinen mehr, ob du jeden Tag 3-5 Überstunden gemacht hast.

Ich versuche, mich an folgenden Grundsatz zu halten: Wenn alle Leute wie ich wären, würde das die Welt verbessern oder verschlechtern ...?

Die gelbe Eule
2019-03-08, 21:32:45
Auch wenn er sich "subventionieren" (keine Ahnung warum das hier auf einmal relevant ist) lässt, hat er doch einigen was voraus, nämlich funktionierende soziale Kontakte. Andere haben kaum noch welche, begründen das aber mit Job, Haushalt, whatever. Somit ist er doch deutlich besser dran, rein menschlich gesehen. Man kann sich natürlich auch durch den Job viel Freizeit erarbeiten, dann wenn man ausgebrannt ist und merkt was einem geholfen hätte...

Morale
2019-03-08, 21:35:26
Ich mache übrigens gar keine Überstunden (wenn welche anfallen gleich ich das wieder aus). Das mal dazu. Es geht mir ja auch nicht darum dass jeder 60h fürs Vaterland buckelt.
Es kann auch jeder seine Arbeitszeit reduzieren, wer bin ich denn ihm das zu verbieten. Von mir aus kann man auch auf Marc wessels machen. Aber bitte nicht dreist hinstellen und dann komische Kommentare in Richtung die Personen abgeben die den ganzen Spaß finanzieren...

Und ja warum müssen die Leute arbeiten?
Warum muss jeder im Busch Volk seinen Teil dazu beitragen und warum wird da keiner sage: jo alda heute/ morgen usw geh ich nicht zum jagen ich mach mir einen lauen und fress mich trotzdem bei euch durch?

Morale
2019-03-08, 21:37:40
Auch wenn er sich "subventionieren" (keine Ahnung warum das hier auf einmal relevant ist) lässt, hat er doch einigen was voraus, nämlich funktionierende soziale Kontakte. Andere haben kaum noch welche, begründen das aber mit Job, Haushalt, whatever. Somit ist er doch deutlich besser dran, rein menschlich gesehen. Man kann sich natürlich auch durch den Job viel Freizeit erarbeiten, dann wenn man ausgebrannt ist und merkt was einem geholfen hätte...

Das ist relevant weil es eben aufzeigt dass eben nicht jeder auf schönes Leben wie mit 12 wo Papi die Kohle heimbringt machen kann.

Wir kündigen bzw reduzieren jetzt mal alle unsere Jobs damit wir wieder Zeit für alles haben worauf wir und die Freunde Bock haben. Gute Idee....

Die gelbe Eule
2019-03-08, 21:42:07
Das ist relevant weil es eben aufzeigt dass eben nicht jeder auf schönes Leben wie mit 12 wo Papi die Kohle heimbringt machen kann.

Wir kündigen bzw reduzieren jetzt mal alle unsere Jobs damit wir wieder Zeit für alles haben worauf wir und die Freunde Bock haben. Gute Idee....

Trotz allem gibt es aber Menschen, so wie ich, die mit Arbeit und Alltag sagen können "ich nehme mir Zeit für Dich". Alleine der Satz ist schon Gold wert. Besser als irgendwo noch eingebaut zu werden, wo man keine 5 Minuten überziehen darf. Letzendlich bleibt es nur ein Angebot, ob man es wahrnimmt, ist eine andere Geschichte.

Morale
2019-03-08, 21:48:58
Als DINK hat man es halt besonders leicht. Quasi im easy Mode (Deutschland)noch cheats benutzen

Die gelbe Eule
2019-03-08, 21:53:59
Aber auch das ist ja eine Wahl die man bewusst trifft. Kinder können auch mal unbewusst da sein oder mitgebracht werden. Ich würde doch nicht Kinder in die Welt setzen und dann sagen, hey das wars erstmal Jungs, bis in 20 Jahren. Sind doch nicht alle 24/7 im Pflegemodus und 16 Stunden Chinarbeiter. Klar reden sich das manche ein, aber wenn man schon ins Forum schaut, was die ohne Zeit zu haben hier mit wildfremden schreiben, die in der Realität echte Freunde sind könnten, so vis a vis, weiß ich nicht wie authentisch man noch ist.

Morale
2019-03-08, 21:57:47
Gut, klar NULL Zeit hab ich auch nicht für Freunde und Bekannte. Aber sehr sehr eingeschränkt. Ist halt so.
Da kann man ohne Kinder eben nicht mitreden.

Ich sitze btw im Bus vom Flughafen heim von einer Geschäftsreise.
Gleich daheim dann ist eh Sense mit dem Forum

Die gelbe Eule
2019-03-08, 22:08:30
Wenn dieser Zustand nicht dazu führt, das man etwas vermisst, dann ist man ja damit glücklich. Ich wäre nur unglücklich darüber Menschen zu verlieren, die nicht aus dem Arsch kommen, obwohl sie könnten. Fahre ich z.B. einmal im Jahr irgendwo hin und frage dann jemanden, der aber lieber Zuhause bleibt um zu chillen, kann er nicht mit "nächste mal gerne" ankommen.

Daredevil
2019-03-08, 23:05:03
Aber bitte nicht dreist hinstellen und dann komische Kommentare in Richtung die Personen abgeben die den ganzen Spaß finanzieren...


Also ich weiß wirklich nicht, woher du mich so gut kennst. Ich wüsste auch in keinster Weise aktuell, warum du dir heraus nimmst, mich in irgendeiner Weise zu finanzieren. :confused:
Ich bekomme weder Geld vom Staat, noch stocke ich irgendwas auf. Ich hab nen regulären 15Std Job ( Mit Überstunden für Freizeitausgleich ), verdiene damit mehr als ich brauche und kümmer mich nebenbei noch um andere -Steuerpflichtige- Nebeneinkommen, um zusätzlich Geld zu investieren.
Das Mining Ding ging ein halbes Jahr uns ist schon lange vorbei. Experiment gemacht, Experiment beendet und draus gelernt. Darf ich mich trotzdem nicht noch dafür interessieren, auch wenn ich es nicht wirtschaftlich betreibe?

Ziemlich arrogant von manchen hier, zu denken, sie können den Finger vor mir heben, weil sie annehmen, sie würden mein Leben finanzieren.
Das "System" bricht auch trotz massiver Vollzeit und Rekordüberstunden zusammen, da sind nicht die wenig Verdiener schuld dran, sondern das System. Aber man kann sich ja alles schön reden.

Es ist zwar nobel, dass du denkst, du wärst ein starker Pfeiler in Deutschland. Das einzige was aber eigentlich zählen sollte, sind deine Familie und deine Freunde.

Wie Jochen Schweizer schon mal in einer Werbung sagte:
Wenn du alles aufschreibst, was du dir mal gekauft hast, dann hast du deine Liste.
Wenn du aber alles aufschreibst, was du mal erlebt hast, dann hast du eine Geschichte.

GSXR-1000
2019-03-09, 00:24:01
Ziemlich arrogant von manchen hier, zu denken, sie können den Finger vor mir heben, weil sie annehmen, sie würden mein Leben finanzieren.


Dein "Mining-Experiment" jedenfalls und deine dadurch (zumindest deinem eigenen Narrativ entsprechenden) Erträge haben dir jedenfalls zum Beispiel die Leute hier finanziert.
Da nämlich der Strompreis eben nicht die Realkosten repräsentiert, gerade bezogen auf solchen Egomanen Quatsch wie Mining, wo vergleichslos sinnlos energie verbrannt wird, zahlt die Zeche für deinen Spass jeder einzelne hier, nicht nur in diesem Land, nicht nur diese Generation.
Das dir das trotz deiner vorgeblich nachhaltigen Denkweise am Allerwertesten vorbeigeht, hast du schon mehrfach bekundet. Du darfst auch gerne wieder mit deinen bekannten whataboutisms antworten, es aendert nichts an den Sachverhalten.

Gast
2019-03-09, 00:45:12
Dein "Mining-Experiment" jedenfalls und deine dadurch (zumindest deinem eigenen Narrativ entsprechenden) Erträge haben dir jedenfalls zum Beispiel die Leute hier finanziert.
Da nämlich der Strompreis eben nicht die Realkosten repräsentiert, gerade bezogen auf solchen Egomanen Quatsch wie Mining, wo vergleichslos sinnlos energie verbrannt wird, zahlt die Zeche für deinen Spass jeder einzelne hier, nicht nur in diesem Land, nicht nur diese Generation.
Das dir das trotz deiner vorgeblich nachhaltigen Denkweise am Allerwertesten vorbeigeht, hast du schon mehrfach bekundet. Du darfst auch gerne wieder mit deinen bekannten whataboutisms antworten, es aendert nichts an den Sachverhalten.
Und Du lebst wie Diogenes von Sinope ohne Wohnung / Haus, PKW, Urlaube, Flugreisen und andere Annehmlichkeiten?

Morale
2019-03-09, 09:25:15
Natürlich wird dir das Leben finanziert. Vielleicht nicht so direkt wie bei einem H4 Empfänger. Aber wie viel steuern zahlst du so? 0 Euro? Oder doch 50? Gleiches mit SV Abgaben.
Wenn 3 Leute sich eine VZ stelle teilen geht die Steuer halt gegen null. Dann können wir mal sehen woher alles finanziert wird.

Unyu
2019-03-09, 10:52:26
Wenn er mit 1/3 Arbeit genug verdient um zu leben, warum mehr arbeiten? Was soll er mit dem 2/3 mehr Geld anfangen? Hört sich nach dem Wunsch einer Strafe für Konsumverzicht an. Das würde dann auch für die gelten, die nicht alles auf den Kopf hauen.

Der typische Konsum Clown gibt jegliches Geld aus, nimmt Konsumkredite auf und muss dann mit 70 arbeiten. Immer noch ein grösseres Haus, noch ein grösseres Auto um den Nachbarn zu beeindrucken. Nur um dann in der Rente in ein tiefes Loch zu fallen, das Konsumleben kann er nicht mehr finanzieren.

Aus Umwelt Sicht ist im Übrigen Konsumverzicht ein ganz entscheidender Faktor. Nicht mit dem SUV zum Biosupermarkt. Kein Fleisch. Keine Flugreisen. Und ganz wichtig, keine Kinder die wiederum der Umwelt schaden, denn ganz unweigerlich schadet jeder einzelne Mensch. Mining schadet auch, gar keine Frage, aber lächerlich das auf diesen einen Punkt herunter zu brechen. Überhaupt kein Vergleich mit der Anschaffung eines teuren Clown Elektro Autos.

Ein Einfamilienhaus auf dem Land versiegelt die Landschaft, zerstört Lebensräume. Eine Katastrophe für die Umwelt sondergleichen. Mehrparteienhäuser, Mietskasernen, Plattenbauten, das ist gut für die Umwelt.

Daredevil
2019-03-09, 12:02:07
Natürlich wird dir das Leben finanziert. Vielleicht nicht so direkt wie bei einem H4 Empfänger. Aber wie viel steuern zahlst du so? 0 Euro? Oder doch 50? Gleiches mit SV Abgaben.
Wenn 3 Leute sich eine VZ stelle teilen geht die Steuer halt gegen null. Dann können wir mal sehen woher alles finanziert wird.
Dein Problem ist halt, dass du denkst, ich habe wenig Geld im Monat aufgrund des 15 Std Jobs.
Ich weiß aber auch gar nicht, was ich hier als Person im Thread als Thema zu suchen habe, weil du mich so polarisierst gerade.
Fühlst du dich ernsthaft angegriffen? Das kann ich nicht glauben.

Hier geht es um Freunde und nachher um Zeit, die manche Menschen nicht haben.
Ich zitiere dich eben mal kurz:
Keine Zeit ist kein Bullshit....

Unter der Woche: 6:00 aufstehen, 7:30 Kind im KiGa, 8:30 Arbeit, ca.18 Uhr daheim, ab ca 20 Uhr dann Freizeit, ca 22:30 ins Bett

Ein Kind frisst schon massiv Zeit gerade wenn es halt noch nicht alleine sein kann/darf/will.


Dein Kind frisst also massiv viel Zeit?
Dein Tag besteht aus 3,5Std Kind, 10,5Std Arbeit mit Weg und zwei Stunden Freizeit.

Du wirfst mir ja vor, ich "nutze" das System. Was für dich bedeutet, du bist das System, weil du mich ja anscheinend unterstützt in deinen Augen.
Ich weiß nicht, ob es dir schon mal aufgefallen ist, aber das "System" bricht seit Jahren immer mehr in Stücke, trotz Rekord Arbeitszeit und massiv vielen unbezahlten Überstunden ( Davon habe ich hunderte gesammelt ;) ) in Deutschland. Die Rente können wir uns alle komplett schenken.
Fühlst du dich wirklich so, dass du aktiv viel steuern zahlen willst, weil "Deutschland" dir wichtiger ist als dein Kind?

Wie kannst du mir bitte vorwerfen, ich würde unmoralisch handeln, wenn ich mein Leben lebe, tust aber selbst das Kind als Problem deiner Zeit abstempeln, obwohl es ganz offensichtlich die Arbeit mit Fahrtweg ist?
Du musst wirklich mal aus deiner Blase aufwachen zu denken, du wärst ein Musterdeutscher und würdest das Land tragen.
Deine Arbeit frisst aktuell die Zeit auf, die du beim groß werden deine Kindes investieren könntest und verteidigst das auch noch. :confused:
Die Zeit bekommst du NIE wieder.

Das ist zum Topic mal zurückkehrend genau das gleiche, was der Eule oder manche hier beschreiben.
Manche sind ausgebrannt, manche sind desozialisiert, manche haben keine Freunde mehr, weil sie ihrem Leben die schuld geben, dass sie keine Kraft mehr haben.
Dass jeder sich aber ( idR. ) selbst in so eine Situation geschubst hat, will man nicht wahr nehmen. Man hat Fehler begangen und möchte die nicht zugeben, ist ein normaler Menschlicher Reflex. Ist aber halt nicht sehr Charakter stark.
Und ja, natürlich können manche aus so einer Situation nicht mehr entfliegen, weil sie zwei Kinder haben mit nem Haus über dem Kopf. Das ist aber nicht mein Problem, dass die nun rumjammern. Es war nicht meine Entscheidung, dass jemand anderes sein Leben verplant.
Ich habe mein Leben ebenfalls mit 28 schon mal verplant mit 1200€ Fixkosten im Monat und habe die bittere Pille der Gefangenheit auf der Arbeit schlucken müssen und konnte dort nochmal entfliehen.

Und zu dieser Abgabensache...
Ich habe 6 Jahre lang ne Filiale aufgebaut und geleitet mit über 10 Millionen Umsatz im Jahr und 12 Mitarbeitern. ( Darunter unter anderem über 20J lange Arbeitslose ).
Ich weiß nicht, woher dieser Schwanzvergleich auf einmal kommt, dass man sich geil findet, wenn man mehr Steuern zahlt und gleichzeitig sein Leben verbraucht, aber meine Aufgabe ist das nicht mehr, es ist mir auch relativ egal. Ich habe für mich und für andere eine Zukunft geschaffen und habe kein schlechtes Gewissen, wenn ich nun Zeitweise wieder in Azubischichten fische. Ich bin glücklich und meine Mitmenschen auch, wir kochen jeden zweiten Abend zusammen und ich gehe jeden Tag ne Stunde mit unserem Hund raus.

Und btw. , auch wenn es euch nen feuchten angeht.
Ich fange bald ne 30Std+ Stelle an. Warum? Weil ich Bock auf den Job habe und die Firma sehr zukunftsweisend ist, und ich in dem Markt mehr dazu lernen möchte. Das Geld, was ich dabei mehr verdiene, ist mir völlig scheiß egal. Das Produkt, was dieses StartUp vertreibt, finde ich so geil, dass ich Teil des ganzen werden will.
Die Rente eurer Töchter ist also sicher, keine Sorge Brudis.

Und eines werde ich mir dabei nicht nehmen lassen, meine Zeit und Kraft im Leben für Freunde und Familie.
"Wenn man seinen Job liebt, muss man nie wieder arbeiten gehen" mag kitschig sein, ist aber nun einmal wahr.
Haters gonna Hate. :<

Mr.Fency Pants
2019-03-09, 12:28:45
Ich hab keinen Neid auf daredevil, mich ( und andere hier) stört nur dass er sehr gut darin ist Wasser zu predigen und Wein zu trinken. Gutes Beispiel sein Konsum ist scheiße gepredige aber der erste mit dickem tech Spielzeug sein. Auf Öko und vegan machen aber für 5 Euro Gewinn im Monat mehrere PC für Krypto coins 24/7 laufen lassen. Es traurig zu finden dass eben normale hart arbeitende Menschen mit Familie eben nicht wie Mitte 30 Singles die auf 17 Jahre machen und chillen und dabei sich vom Sozialstaat aushalten lassen den ganzen Tag relaxen können.
Er kann ja machen wie er meint. Aber so nicht.

Mir geht es übrigens mit meinem lifestyle gut. Klar wäre mal ne Stunde Freizeit mehr nicht schlecht. Aber man kann halt nicht alles haben. Das zu lernen gehört zum erwachsen werden sich dazu und muss scheinbar mancher noch lernen.

Gerade deine letzte Aussage finde ich extrem traurig. Erwachsenwerden scheint für dich hauptsächlich der 40h Job und Geldverdienen zu sein. Sich in den Standardtrott einzugewöhnen und dann 40 Jahre da drin zu bleiben hat so gar nix mit Erwachsenwerden zu tun. Außer, man denkt, das muss so sein, weil die meisten es so machen. Da hat die Massenverdummung aber scheinbar schon lange ihr Werk verrichtet (siehe deine Auflistung deines Tages unter der Woche). Ein möglichst selbst- und möglichst wenig fremdbestimmtes Leben zu führen, das ist imo erstrebenswert.

Ebenso limitierst du dich imo selbst mit so Glaubenssätzen wie "Aber man kann nicht alles haben". Falsch, es gibt Menschen, die das haben. Die haben das aber nicht dadurch erreicht, dass sie die Möglichkeit von vornherein schon ausgeschlossen haben.

Es könnte dir sicherlich nicht schaden, dich einmal darüber zu informieren, weshalb die meisten Menschen 40h aufwärtst die Woche arbeiten müssen, weshalb der Staat so sehr auf die Steuern angewiesen ist, weshlab die Kita Gebühren so hoch sind, ...etc. Kleiner Tipp: da sind sicherlich nicht DD & Konsorten dran Schuld. ;)

Ansonsten sollte man mal anerkennen, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Lebensmodelle haben. Es gibt sicherlich auch Menschen, die mit der Beschreibung deiner Woche zufrieden sind, weil sie dann möglichst wenig Freizeit und Zeit für sich haben, dann super, alles richtig gemacht. Ich persönlich kenne aber niemanden, der nicht gerne mehr Zeit für Familie, Freunde, Hobbies und für sich selbst hätte.

Mosher
2019-03-09, 12:57:58
Letzten Endes haben wir alle jeden Tag 24h Zeit, um unsere wie auch immer gearteten Bedürfnisse zu befriedigen. Ist doch scheißegal, wie man sich die einteilt.

Wem der Job mehr gibt als nur das Geld auf dem Konto, für den sieht die "Bilanz" nach einem 10h-Arbeitstag deutlich besser aus, als für jemanden, der sich 8h durch einen Job quält, auf den er keinen Bock hat. Der hat dann nach 8h nichts erreicht, als sein Konto zu füllen und 1/3 des Tages rumzubekommen. Hat aber nicht gelacht, keinen gemeinsamen Erfolg als solchen erlebt, hat keinen Ratsch gehalten, hat mit niemandem über seine Frau gelästert, hat nichts geschafft, worauf er sich erlaubt, stolz zu sein, weil "ist ja nur Arbeit und der AG kann mich eh am Arsch lecken".

Egal welchen Job ich hatte, seien es irgendwelche Schülerjobs, 400€-Jobs, Studentenjobs, HiWi-Jobs, oder halt jetzt in der Industrie, ich habe es immer irgendwie geschafft, mir Freude, Selbstwert, Gemeinschaftsgefühl, Erfolgserlebnisse,... rauszuziehen. Kann es mir auch garnicht anders vorstellen. Mein Mitleid an die, die das nicht schaffen.


Ich versuche gar nicht erst, meinen Job vom Rest so dogmatisch zu trennen. Warum auch? Bin ich ein anderer Mensch, wenn ich im Büro sitze, oder durch die Welt reise? Nö.
Gerade zB im asiatischen Kreis ist es sehr viel üblicher, Geschäftspartner und Arbeitskollegen auch irgendwo als Freunde zu betrachten, sofern man sich gut versteht. Liegt auch daran, dass man durch die entsprechende Arbeitsmoral auch mehr Zeit miteinander verbringt und schwierige berufliche Phasen gemeinsam durchläuft.
Warum sollte man sich dieser Option verwehren?

Bei uns auf der Arbeit sind mindestens die Hälfte der Mitarbeiter auch privat irgendwie verbandelt, sprich, man trifft sich regelmäßig oder kannte sich schon vorher privat und sitzt jetzt als Kumpels in der gleichen Abteilung.

Meine aktuelle Partnerin habe ich auch in der Arbeit kennengelernt und es funktioniert wunderbar. Ja, kann auch irgendwann schiefgehen, kann aber alles, also pfff...


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Thema Freundschaften:

Am wertvollsten sind für mich immer noch die, um die man sich nicht kümmern muss. Sobald es so einen Pflichtcharakter hat, hab ich schon keinen Bock mehr drauf. Und genau das könnte den Freunden des TS passiert sein.

Auf diese Weise sind schon mehrere Freundschaften eingeschlafen und sicher war das auch irgendwo schade, aber andererseits bringt einem eine Freundschaft halt auch nichts, in der man sich entweder ständig verpflichtet fühlt, irgendwas zu tun, oder eben wie der TS permanent Erwartungen hat, die nicht erfüllt werden. In dem Moment gestehe ich mir dann ein, dass die Freundschaft halt nicht prädestiniert dafür war, eine von diesen idealen Freundschaften zu werden.


Wie gesagt, meine zwei besten Freunde kenne ich seit zig Jahren, sehen uns aber nur 1-2 mal im Jahr.

Die gelbe Eule
2019-03-09, 13:29:53
Trotzdem hat DareDevil irgendwo Recht. Diese perfekten Familien, wo man mit Arbeit und Kindern komplett ausgelastet ist, diese gibt es so gut wie gar nicht mehr.

Weil warum haben alleinerziehende Mamis den halben Tag Zeit in Bistros zu sitzen, wieso hocken Männer täglich in der Kneipe, wieso geht man mehr arbeiten als man muss, da der normale Job nicht ausreicht (Haus, Auto, Luxus), was machen Männer die ihre Kinder nur alle zwei Wochen sehen.

Wir mit 40 haben doch dann schon Kinder, welche zumindest in der Theorie ein Alter aufweisen, wo sie selbstständig sind. Sind sie das nicht, muss man sich vorwerfen lassen, was man mit ihnen in der Zeit gemacht hat. Haben die dann überhaupt Freunde oder werden sie termingerecht isoliert, weil man denkt das ist so besser für sie?

Subventioniert werden auch die welche arbeiten, man bekommt trotzdem Kindergeld, Unterhalt, Dienstwagen, Benefits. Sagt keiner, behalte die Kohle, ich kann das alles selbst finanzieren.

Vielleicht schließt sich nun der Kreis und kommen somit zum Thema zurück. Personenbashing muss nicht von der Moderation toleriert werden, dachte da hat man ein Auge drauf.

Schade auch, das es einige Menschen gibt die einen manipulativen Charakter haben und anderen etwas einreden möchten, was gar nicht existiert. Wer da sagt, dich möchte ich nicht zum Freund haben, denen kann man nur sagen, deine Meinung interessiert niemanden.

Dicker Igel
2019-03-09, 13:40:33
Ich sehe das wie Mosher, jeder ist seines Glückes Schmied ... Soll's doch jeder machen wie er's will, aber dabei bitte anderen nicht das eigene Leben aufhalsen ... Unterm Strich muss man imo nur zusehen, dass man nicht allzu viel gegen den eigenen Willen macht und dabei stets ehrlich zu sich selbst ist. Ansonsten ist man das ganze Leben verbittert und merkt das nicht mal ...

Daredevil
2019-03-09, 14:30:17
Es sollte ja auch gar nicht so sehr in den Job abdriften mit dem Thema hier, Zeit kann man sich durch alles nehmen lassen. Das mache ich ja auch, indem ich hier jeden Tag 1-2 Stunden rumhänge.
Wenn ich mich dann aber beschweren würde, dass ich keine Zeit mehr im Leben habe und xyz daran schuld ist, müsste ich mir auch gefallen lassen, dass ich einfach mal die Finger vom Internet lassen sollte, weil es das offensichtlich größte ist, was mir Zeit klaut.
Nur ich beschwer mich ja nicht, das haben andere hier getan. Da kann man ja mal drüber reden.

Mosher hat ja anscheinend den perfekten Mix aus Arbeit und Leben für sich gefunden. Vollzeit oder mehr arbeiten bedeutet ja nicht automatisch, dass man keine Zeit mehr hat oder unglücklich ist. Ich habe mich selbst bei 60 Stunden früher nie über meine Zeit beschwert, weil ich den Job halt geil fand und das "mein Leben" war.
Aber hier ging es nun mal um Zeit und der hingegebenen Bewusstlosigkeit, dass man nichts mehr am Leben ändern kann, da kann man das mal fix anschneiden. :)

Ich werfe dann mal fix das Holstee Manifest in den Raum, das habe ich seit knapp 8 Jahren im Flur und schaue es mir regelmäßig an.
Muss nicht jedem gefallen, ich sehe es als sehr starke "Erinnerung zum Leben" an, wenn ich mich mal verliere.
https://tse4.mm.bing.net/th?id=OIP.qsV-WApj7NWf80O89RVtmQHaI4&pid=Api

Screemer
2019-03-09, 15:09:57
and wear sunscreen!

Gebrechlichkeit
2019-03-09, 15:18:36
At OP du schreibst, dass du leute suchst die Bock haben was mit DIR zu unternehmen.

Evtl. mal sich opfern und das tun worauf der kumpel, die kollegin lust hat (altruism).

Je reicher man ist, umso langweiliger ist das leben. Ying/Yung halt, finde die perfekte Balance. Am besten mit was anfangen, worau man vorher nie lust hatte. In meinem Fall : Kochkurs mit Frauen (+2 Bananenuser).

Daredevil
2019-03-09, 15:44:52
Bei so schwammigen Aussagen nach eine Anfrage wie "Joa, kann man mal machen", die dann am Ende eh nichts werden hilft es auch, mit anderen Routinen zu bilden und die dann zu versuchen, zusammen einzuhalten.
Wie man sich selbst in der Woche tägliche Routinen setzt, kann man das auch zusammen mit anderen Personen machen.

z.B.
Den ersten Dienstag im Monat zusammen essen gehen, jeder wählt abwechselnd aus
Mittwoch Abends einen Film zusammen anschauen, jeder wählt abwechselnd aus
Sonntag Nachmittags zusammen ne große Runde mit dem Hund zu gehen
ect.

Zur Game of Thrones Zeit haben wir ( 6 Pers ) uns immer am Releasetag abwechseln bei wem anders getroffen und haben ebenfalls abwechselnd Game of Thrones Cocktails gemacht als Gimmick.
Wir haben uns letztens mal eine Probe Hello Fresh Box bestellt für 5 Personen und haben dann halt mal eine Woche jeden Abend zusammen gekocht. Sowas kann man halt auch zusammen planen, das macht ne Menge Spaß!

Das hat zwar einerseits was von "Verpflichtend", aber andererseits auch was von "Sportverein". Sowas kann helfen, wenn man selbst unzuverlässig ist, oder die Freunde halt eben auch.
So muss man nicht mühselig jede Woche Personen zusammen trommeln, sondern hat halt seine feste Basis und wenn mal jemand nicht kann, ist es ja kein Weltuntergang. Am Ende zählt ja, was man unterm Strich so macht.

Die gelbe Eule
2019-03-09, 15:48:41
At OP du schreibst, dass du leute suchst die Bock haben was mit DIR zu unternehmen.

Evtl. mal sich opfern und das tun worauf der kumpel, die kollegin lust hat (altruism).

Je reicher man ist, umso langweiliger ist das leben. Ying/Yung halt, finde die perfekte Balance. Am besten mit was anfangen, worau man vorher nie lust hatte. In meinem Fall : Kochkurs mit Frauen (+2 Bananenuser).

Guter Einwand, bedarf trotzdem erstmal einer gewissen Kommunikation. Sprich, mein Gegenüber muss sich dahingehend äußern, welche Wünsche er hat. Vor Ideen sprühen die nicht unbedingt. Ich bin ja schon zum Teil in der Motivationsphase, also den Gegenüber zu überreden die Couch zuverlassen oder im schlimmsten Falle meine oder seine gemeinsam zu nutzen. Im Moment scheitert es bereits daran.

Geld würde nur Optionen schaffen, die ohne nicht zu machen wären. Somit hat jemand mit mehr Geld, nicht unbedingt die besseren, aber halt mehr Optionen. Und wer arbeiten geht, dann aber für die Freizeit kein Geld hat, hat den falschen Job.


Beispiel von heute:

Freund hatte Frühschicht, geht freiwillig heute und morgen arbeiten, was er nicht müsste (keine Schulden, keine Verpflichtungen, keine bestimmten Ziele, weil wohnt noch Zuhause, zahlt keine Miete). Ist auch der welchem ich ähnlichen Job mit mehr Geld bei mehr Freizeit (Wochenende frei) anbiete.

Er geht gleich lieber auf die Couch pennen (16 Uhr), um morgen um 8Uhr wieder zu arbeiten. Klar das er nicht 16 Stunden durchschläft, er fährt ja auch nur Stapler auf der Arbeit mit maximal 10% der normalen Belegschaft, nichts was ihn körperlich zerstören würde. Hätte ich jetzt angeboten bei unserem Liebslingsmongolen zu essen, wäre direkt eine Zusage gekommen, er kann dort 2 Stunden essen und dann weg. Er hätte dann so wie immer gesagt, nicht so spät. Hatten wir schon Verabredung = Termin, zeitliche Begrenzung. Auf mein Angebot, Frau und ich kochen was, wir zocken bissl VR, quatschen, haben "Spaß", kam "ein andermal gerne".

Eingeladen hat er mich noch nie, nicht verwunderlich wenn man noch bei Mama wohnt, wir kennen uns fast 10 Jahre. Auf Einladungen meinerseits, Ausreden. Sich außerhalb treffen, kein Problem, wenn er mal Lust hat, wenn er nicht weit fahren muss (er trinkt nie Alkohol). Er ist beileibe kein schlechter Kerl, aber Selbsbestimmung ist fremd für ihn.

Ja man hat eine Pflicht in der Freundschaft wenn sie bestehen bleiben soll, man muss etwas dafür tun, Interesse am anderen Menschen ist Grundvoraussetzung, das ist von Anfang an da.

lumines
2019-03-09, 17:15:14
Ich weiß aber auch gar nicht, was ich hier als Person im Thread als Thema zu suchen habe, weil du mich so polarisierst gerade.
Fühlst du dich ernsthaft angegriffen? Das kann ich nicht glauben.

Natürlich fühlt man sich angegriffen.

Die Idee ist eben, dass nur nicht genug andere Leute dem eigenen Lebensmodell folgen. Die Fantasie dahinter ist, dass man so etwas wie Harmonie und Work-Life-Balance erreichen kann, wenn nur alle Leute möglichst viel und lange arbeiten. Natürlich vollkommen unabhängig davon, ob das überhaupt notwendig oder sinnvoll ist. Dass die Unzufriedenheit und Isolation vielleicht durch die Arbeitsbedingungen selbst zustande kommt und überhaupt "Harmonie" in so einem Umfeld komplett unmöglich ist, muss man bewusst unterdrücken, weil man schon zu stark in dieses Modell investiert hat.

Mich wundert so eine Sicht mittlerweile aber auch kein bisschen mehr. Jede Kritik daran wird bewusst kulturell unterdrückt, schon vorweg genommen und auf eine ganz bestimmte Art und Weise präsentiert.

Interessant fand ich in dem Zusammenhang den Film 303:

YWJgJH5czm4

Ich musste mich wirklich selbst fragen, wer die Zielgruppe für so einen Film ist und wer sich davon angesprochen fühlen könnte.

Die einfache Sicht wäre, dass er natürlich Stundeten und generell junge Leute anspricht, weil das der Story des Films entspricht. Zwei junge Studenten versuchen aus ihrem Alltag auszubrechen und suchen Freiheit mit einem Van in einem anderen Land, "traveln" also durch die Gegend. Das ist das, was sich viele Leute heute als Freiheitsideal vorstellen und was gerne in sozialen Medien oder im Fernsehen präsentiert wird.

Wenn man sich den Film aber einmal genauer anguckt, erkennt man, dass er eigentlich stark konservativ geprägt ist. Jan und Jule lernen sich z.B. in Jules Van kennen, während Jule fast von einem älteren Mann vergewaltigt wird. Ihre Beziehung kann nur damit beginnen kann, dass die Welt feindselig ist. Beziehungen werden als eine Art isolierende Schutzfunktion vor dieser Welt eingeführt.

Der Film hat auch haufenweise Dialoge und oberflächliche Kritiken rund um alle möglichen politischen und philosophischen Themen. Nichts davon liefert in irgendeiner Weise eine ernsthafte Kritik, alle Gespräche werden auf Virtue Signaling reduziert. Die einzige Funktion solcher Gespräche im Film besteht darin, dass sich Jan und Jule auf diese Weise näher kommen können. Kritik zu den jeweiligen Themen beschränkt sich aus der Sicht des Films auf das, was junge Leute auf Selbstfindungstrips machen und nicht etwa gemeinsam im Alltag getätigt wird. Kritik im Alltag ist stattdessen Tadel und Dominanz gegenüber anderen (der Film zeigt anfangs ein frustrierendes Prüfungsgespräch von Jule) und in der Freizeit dient sie rein zur sexuellen Annäherung.

Dabei gibt es auch eine klare Rollenverteilung zwischen Jan und Jule. Jan ist der rationale, kühle und abgebrühte Denker. Jule ist emotional und mitfühlend. Ihre politischen Gespräche werden davon stark beeinflusst und ihre Ansichten auf ihre jeweiligen Charaktereigenschaften reduziert. Politik ist aus der Sicht des Films nicht mehr als eine individuelle Meinung.

Es gibt auch ein paar Subplots, die das Thema des Films unterstützen. Jan ist auf der Suche nach seinem Vater und findet ihn auf der Durchreise zu Jules Ziel, allerdings kann er ihn nur aus der Ferne beobachten. Wirklich mit ihm in Kontakt zu treten und vielleicht sogar dort mit ihm zu leben (was eigentlich sein ursprüngliches Ziel ist), verwirft Jan. Auch Jule ändert ihren Plan und entscheidet sich mit Jan in ihr altes Leben zurückzukehren.

Freiheit oder langfristige Veränderungen dürfen nur aus der Ferne betrachtet werden. Letztendlich kehrt jeder wieder zurück. Freiheit kann immer nur höchstens temporär sein. Sie entspricht in dem Sinne einem zeitlich begrenzten Urlaub, der eigentlich auch durch den Arbeitsalltag erreichbar ist.

Ich glaube, dass der Film daher gerade Leute anspricht, die nicht aus ihren eigenen Lebensbedingungen entkommen können und eine Bestätigung suchen, dass alle anderen Lebensmodelle wieder zu genau dem Punkt führen, an dem sie sich jetzt gerade befinden. Und das ist nur ein einziges Beispiel von vielen, wie Freiheit vollkommen ideologisch verklärt wird.

Nur um das aber klar zustellen: Ich glaube nicht, dass das eine Verschwörung der Produzenten ist. Es ist einfach nur das, was die meisten Leute präsentiert bekommen wollen, um ihren Alltag rechtfertigen zu können.

Und genau deshalb verschwinden mit dem Alter auch immer mehr die eigenen Freunde. Anstatt wirklich auf das hin zu arbeiten, was zu mehr sozialen und natürlicheren Kontakten führt, werden die eigenen, prekären Lebensbedingungen nur noch weiter intensiviert, weil alle Alternativen nur noch wie lächerliche, naive Optionen wie die aus Filmen wie 303 erscheinen.

Gebrechlichkeit
2019-03-09, 18:08:21
At gelbe eule

Frag deinen kumpel, ob er bereit waere Bei euch auf der couch? Zweitbett fuer einen halben semester zu pennen? Nat. nimmmt er am haushalt Teil und auch wirtschaftlich beteiligt er sich (letzteres ist wichtig).

Ich kann einen Kochkurs international weiterempfehlen. Oder andere ent. beim amt? sozialamt stelle? ggf. therapeuten termin abmachen und die weiss wo man nachzufragen gilt (war bei mir der fall, neues land, neue stadt).

Die gelbe Eule
2019-03-09, 18:51:49
Bei jemanden der noch nie eine Freundin mit 34 hatte, froh ist wenn er noch bei Mama wohnt (ich bete darum das seine Eltern dieses Jahr nach Köln ziehen), wird es schwer ihm Selbständigkeit anzueignen. Seine Arbeitskollegen machen gar nichts mit ihm und wäre ich nicht da, finden "männliche" Hobbies nicht statt.

Wohnung neben mir wäre günstig und ideal für ihn, seine Antwort "ne Zuhause fühle ich mich wohl, habe gerade mein Zimmer renoviert".

Kochen kann er zur Not bei uns, meine Frau ist gelernte Köchin auf gehobenerem Niveau, aber auch das wäre ihm zu sozial. Da holt er sich lieber einen Döner, Gyros oder kommt mit uns zum Mongolen. Was ich nicht alles versucht habe, ob Sport, Nürburgring, Freizeitparks, zum Teil Dinge wo man nur teilnehmen kann wenn man die richtigen Leute kennt, alles sehr krampfhaft und ohne dauerhafte Bindung.

Kennst bestimmt Menschen die was anfangen und dann noch was und noch was, aber nichts zuende bringen. Reicht ja schon sich zu verabreden, Überwindung pur.

Meine Phase wie 1995-96 mit dreimal rausgehen die Woche, ist halt 20 Jahre her, das gibt es nicht wieder, die Menschen dazu lange weg. Darauf kann ich mich wie manch andere nicht ausruhen, was früher alles so toll war, weil heute geht mit vielen eben nix mehr.

Gebrechlichkeit
2019-03-09, 20:37:56
Ihm sollte bewusst sein, in welcher Situation er sich befindet. Evtl. ist er ja homosexuell? oder extrem schuechtern was das andere Geschlecht angeht.

Ich wuerde nach einer Hobbynuttella Ausschau halten, eine suchen die ein paar male mit ihm rumturnt. Bin mit meinem Latein am Ende, er muss auf jeden fall asap eine Therapeutin aufsuchen, gar Pyschologin.

Die gelbe Eule
2019-03-09, 20:44:41
Da er seine Distanz aufrecht erhält, wird es schwer da Fuss zu fassen. Kann ja nur anbieten, was ermüdend ist, ohne mal was anzunehmen. Glaube die sexuelle Orientierung macht da keinen Unterschied, wenn er denn überhaupt eine hat, eher asexuell das Verhalten.

grobi
2019-03-09, 21:10:09
@Die gelbe Eule

Warum fühlst du dich für ihn verantwortlich? Laut deiner Schilderung ist das doch sehr sehr einseitig. Woher hast du die Kraft dich um ihn zu kümmern?

mfg grobi

Die gelbe Eule
2019-03-09, 22:00:34
Kraft? Eher Zeit und Lust. Er ist einer der wenigen wo ich nach der Arbeit noch Kontakt hatte, er war damals in Ausbildung wo ich gearbeitet habe. Nach Jahren hat man zufällig wieder zusammen gearbeitet, weit gekommen war er da noch nicht und hängt immernoch in der Luft. Da ich in dem Unternehmen bis auf Kozernebene tätig war, hat man gesehen, wie Personal viel versprochen worden ist, am Ende die Leistung aber kein Faktor war. Ich möchte ihm halt was geben, das ihm so keiner gibt, obwohl er es verdient hat. Das wäre eine Initialzündung aus sich heraus zu kommen, nicht immer nur Duckmäuschen zu spielen.

Für Freunde macht man sowas, für Bekannte nicht.

grobi
2019-03-09, 22:15:14
Dazu muss er das auch anerkennen. Aber man kann auch niemanden zu seinem Glück zwingen. Nicht das du nachher enttäuscht bist. Aber wenn es dir was gibt und dich in deinem Leben nicht negativ beeinträchtigt dann ist ja alles ok.

Die gelbe Eule
2019-03-09, 23:09:39
Vielleicht fehlt ihm das im Elternhaus, das es vermittelt wird. Kenne seine Eltern gar nicht. Enttäuscht kann nur er sein, Angebote sind halt begrenzt, was man nicht annimmt, ist schnell weg. Ich war mal selbst isoliert, wusste nicht wohin es gehen sollte, aber auf einmal tauchen Menschen auf, die reißen einen mit, da sollte man aufspringen, Lebensbejahung in jeglicher Form kann nur gut tun.

pest
2019-03-10, 06:49:04
@lumines

:up:

Gast
2019-03-10, 10:46:29
Ihm sollte bewusst sein, in welcher Situation er sich befindet. Evtl. ist er ja homosexuell? oder extrem schuechtern was das andere Geschlecht angeht.
.
Oder extrem hässlich.

Die gelbe Eule
2019-03-10, 13:56:54
Hässlich ist er nicht, Mr. Germany Anwärter aber auch nicht. Von seinem Wesen her könnte er locker eine Freundin haben, nur kommt es nicht gut an, nur ein Zimmer im Elternhaus zu haben, würde ich mal behaupten.

https://i.ibb.co/gPRXFFc/Unbenannt.png (https://ibb.co/NmyknnG)
kostenlos bilder hochladen ohne anmeldung (https://de.imgbb.com/)

Die Stichworte zum Thema sind schon abstrakt...
Welcher Algorithmus generiert sowas?

Kampf-Sushi
2019-03-10, 14:40:20
Andere User...

Popeljoe
2019-03-10, 16:57:11
Sehr geiler Beitrag von lumines!
Wirkliche Kritik im Alltag anzubringen und womöglich noch offen zu äußern, ist in DLand absolut verpöhnt. Der Film ist übrigens ein typisch bürgerlicher Film a la "Schuster bleibt bei deinem Leisten!" Ein "Ausbrechen auf Zeit", um dann wieder in den Alltag zurückzufallen. Sowas sieht man 1000fach. Leute, die dann auch noch auf Bonvivant machen. Am besten fand ich dabei einieg Amis, die aus schwerrechen Familien kamen und mal für ein-drei Jahr ausgestiegen sind. Das fand ich schon ziemlich bigott.

doublehead
2019-03-11, 01:29:57
Ying/Yung halt, finde die perfekte Balance.

Meintest Du Yin und Yang?

Google sagt, dass Ying Yung ein Rapper ist.:freak:

Popeljoe
2019-03-11, 08:11:44
Meintest Du Yin und Yang?

Google sagt, dass Ying Yung ein Rapper ist.:freak:
:ulol: Ist so ähnlich...

Cyphermaster
2019-03-11, 09:02:19
Es ist einfach nur das, was die meisten Leute präsentiert bekommen wollen, um ihren Alltag rechtfertigen zu können.

Und genau deshalb verschwinden mit dem Alter auch immer mehr die eigenen Freunde. Anstatt wirklich auf das hin zu arbeiten, was zu mehr sozialen und natürlicheren Kontakten führt, werden die eigenen, prekären Lebensbedingungen nur noch weiter intensiviert, weil alle Alternativen nur noch wie lächerliche, naive Optionen wie die aus Filmen wie 303 erscheinen.Da hast du bei einigen Leuten sicher recht bezüglich des Films. Es gibt genug Leute, die etwas Balsam für die "offene Wunde" brauchen, daß sie nicht allumfassende Selbstverwirklichung im Leben erreichen konnten, der sie ausschließlich durch mehr Arbeit hinterher zu rennen versuchen; schließlich ist es noch immer der absolute Normalfall, daß man durch Faktoren wie Arbeit und verfügbares Einkommen eingeschränkt wird. Andererseits könntest du bei den Anderen gar nicht falscher liegen.

Auch "Freiheit" führt nicht zwangsläufig zu mehr wirklichen sozialen Kontakten. Dein Tag hat dann auch nicht mehr als 24 Stunden, und du kannst dich deshalb auch nicht per Fingerschnippen zu Leuten teleportieren, die weit weg wohnen. Richtig intensiven Kontakt = echte Freundschaften kann man deshalb schon gar nicht zu besonders vielen Menschen pflegen - sogar, wenn man den ganzen Tag praktisch nichts Anderes täte (was ja auch hieße, man vernachlässigt komplett die eigenen Interessen...), und unbegrenzte Ressourcen zur Verfügung hätte.
Je älter man wird, desto "natürlicher" werden imo Kontakte bei jedermann, was aber auch eine gewisse verstärkte Selektion bedingt. Man erkennt in Pubertät und Juvenilität noch nicht, wie viele "Freunde" eigentlich nur Bekannte sind. Freundschaften haben sich da auch noch nicht durch so viele gemeinsame Erlebnisse vertieft, genau wie man selber noch nicht zu 100% seinen Weg gefunden hat. Am Ende ist es imo die größte Lebenslüge, in die man sich flüchten kann, daß "da draußen" sooo viele Leute wären, die den gleichen Weg im Leben gewählt, die gleichen Interessen haben, daß daraus tiefe, unverbrüchliche Freundschaft bis zum Tod entstünde (der Mensch will eben geliebt werden, Teil einer großen, ideal glücklichen Gemeinschaft sein).

Die gelbe Eule
2019-05-02, 14:19:03
Ich gebe mal ein Feeedback was so passiert ist, mittlerweile gingen ja viele Wochen ins Land:

- Der eine Freund welcher sich rar gemacht hat, meldete sich sporadisch mit dem üblichen "was geht" und nach etwas bla bla meinte er "wir müssten mal wieder was unternehmen".
Meine Antwort darauf, "dann musst Dir einfach mal Zeit nehmen, vielleicht klappt es dann". Er wiederum "ja mein Sohn muss Dienstag und Donnerstag zum Fussball", irgendwie sollte das zu schaffen sein.

Tja, 4 Wochen später, nichts passiert. Die Woche besteht ja nur aus Dienstag und Donnerstag.

- Der andere muss zu seinem Glück gezwungen werden, wie schon hier aufgeführt. Zu meinem Geburtstag hat meine Frau ihn sogar überredet, das er meine Einladung annimmt, ich hab das nicht schaffen können (Phantasialand, Frühstück, Abendessen, alles ohne Kosten für ihn). Ob es ihm wirklich so gefallen hat, weiß man nicht, sagt er zwar, aber man merkt halt das er nicht so sozial sein möchte. Sein Leben besteht fast nur noch aus chillen und essen, wobei er mit Diabetes gerne 6.000kcal pro Tag verschlingt.
Würde ihm gerne privat bei den Dingen helfen die er nur halb anfängt und nach Jahren nicht fertigbringt, aber kein Interesse.
Wir haben ihn dann zwar dazu animiert, auch eine Freizeitkarte für das Ruhrgebiet zu kaufen, damit er nicht die Ausrede hat, er hätte nichts gefunden (sind über 150 Aktivitäten), ob er es aber wirklich nutzen wird, vage ich zu bezweifeln. So könnte er halt selbstbewusster agieren und auch mal von sich aus was vorschlagen.
Dumm halt nur das er Smart fährt und er somit immer bei mir mitfahren würde, er selbst fährt nie weiter weg als 10km.

PS: Gestern essen gehen, er wäre eingeladen gewesen, hat eh Urlaub und hat nichts zu tun, bzw. chillt nur "ne wollte am Wochenende".
PPS: Heute schwimmen fahren, kostet ja nichts durch unsere Freizeitkarte, "ne heute nicht". Da hätte er auch chillen können, im Wasser.

Hab zwar in der Zwischenzeit auch noch andere Bekannte kennengelernt, doch das sind halt Arbeitskollegen und da wird es schwer, sich nach der Arbeit auch noch zu sehen, das verschieben fängt schon im Anfangsstadium an.
Und bevor jemand ankommt, wir verstehen uns sehr gut, das wir auch eine Vertrauensbasis haben, egal ob beruflich oder privat. Würde es an mir liegen, hätte man mich kaum kennenlernen wollen.

Korfox
2019-05-02, 15:34:07
Ich stelle gerade fest: Wenn du neue Bekanntschaften willst... bekomme Kinder, warte 2-3 Jahre... der Rest ergibt sich dann von selbst -.-

taddy
2019-05-02, 19:24:22
@ Eule,

du wolltest ja nicht mit zum VHS Kurs *g*

Das wäre eine Möglichkeit gewesen, mal jemanden neuen kennen zulernen :wink:

Flyinglosi
2019-05-02, 20:14:14
Ich stelle gerade fest: Wenn du neue Bekanntschaften willst... bekomme Kinder, warte 2-3 Jahre... der Rest ergibt sich dann von selbst -.-
Das Schicksal ereilt einem leider auch, wenn man gar nicht auf neue Bekanntschaften aus ist :redface:

Die gelbe Eule
2019-05-02, 20:26:15
Ich stelle gerade fest: Wenn du neue Bekanntschaften willst... bekomme Kinder, warte 2-3 Jahre... der Rest ergibt sich dann von selbst -.-

Können wir nicht, Frau hat keine Gebärmutter mehr. Und auch so hätte man ja dann die gleichen Bekannten, die auch jetzt schon wegen chronischem Zeitmangel absagen, sich aber bei in der Krise befinden, da genau dieser Alltag zuviel ist.

Die gelbe Eule
2019-05-02, 20:27:40
@ Eule,

du wolltest ja nicht mit zum VHS Kurs *g*

Das wäre eine Möglichkeit gewesen, mal jemanden neuen kennen zulernen :wink:


Hättest Du in dem Falle Recht, aber mit PCs mache ich eher kaum noch was und 3D drucken ist ein teures Hobby ;)

Gast
2019-05-02, 22:53:04
bei mir (inzwischen Anfang 40) kenn ich dieses "wir müssten mal wieder" auch zur Genüge... Geht mir auf den Sack wie sonst was, weil wird eh nix draus... ist praktisch nur eine billige Ausrede, das eigene Unvermögen bzgl. Terminvereinbarungen zu überspielen. Bin als knderlsoer Single aber auhc flexibler als der ganze Rest...

Was mir auf bei alten Freunden (aus der Schulzeit, also 20 - 25 Jahre) hilft, ist beim Treffen den nächsten Termin auszumachen bevor wir uns trennen.
Ein Freundespaar wohnt knapp 100km weg, da bin ich immer am WE, penn dann auch da, und als letztes am Sonntag bevor ich mich auf den Rückweg mache, wird ein neuer Termin ausgemacht. Klappt super, schaffen es so zumindest uns regelmäßig alle 4-6 Wochen zu sehen.

Die gelbe Eule
2019-05-02, 23:13:56
Top Idee das mit dem Termin ausmachen, kenne das eigentlich nur als Jugendlicher, was auch 25 Jahre her ist. Werde ich versuchen und berichten.

Korfox
2019-05-03, 10:23:26
Das Schicksal ereilt einem leider auch, wenn man gar nicht auf neue Bekanntschaften aus ist :redface:
Korrekt.
Und auch so hätte man ja dann die gleichen Bekannten, die auch jetzt schon wegen chronischem Zeitmangel absagen,...
Äh... ne. Zumindest nicht mehr, als man selbst.
Kind aus der KiTa abholen "Papa ich möchte nochmal auf den Spielplatz!" - "Ok, aber nur 10 Minuten."...
Und schon zieht man im Elternpulk zum Spielplatz und hat innert 3 Stunden massenhaft neue Bekannte und Telefonnummern. Mit dem großen Vorteil, dass es alles Eltern von Kindern sind, mit denen deines gut klar kommt... :redface:
Und wenn man dann sortiert bleiben 1-2 Elternpäärchen übrig, mit denen man sich dann doch auch mal zum Grillen verabreden könnte, weil es durchaus von beiden Seiten passt...

Die gelbe Eule
2019-05-03, 10:48:52
Na wenn man dafür extra Kinder bekommen muss, läuft was schief. Lade ich zum Grillen ein, braucht man erstmal nur eins, Hunger. Wenn man nichts bezahlen muss, nix wie hin. Hat man dann noch Menschen mit denen man lachen kann, macht man es öfters, weil Spaß.

Ich spreche ja nichtmal mehr von Freunden, weil auf die könnte man sich ja verlassen. Kannte das eher nur so wie oben beschrieben, direkt verbindlich was neues ausmachen. Bei mir wird unverbindlich ein "wir telefonieren" rausgehauen, nur mit dem hab ich in 8 Jahren wo wie uns kennen kein einziges mal telefoniert, geht alles umständlich über SMS mit Stunden Wartezeit auf Antwort.

Wochenende rausgehen, unter Leute, andere Orte, immer "ne heute nicht, viel Spaß euch". Denke eher das meine Bekannten eine Sozialphobie haben und wir das krasse Gegenteil sind. Und wird ja angelastet das wir fast nur unterwegs sind, aber mit ihr sitzt da Zuhause und wir dort, ist auch keinem geholfen.

Simon Moon
2019-05-03, 13:48:52
Vll haben die Leute auch einfach keinen Bock mit ner quängelnden Eule was zu unternehmen? :confused:

Die gelbe Eule
2019-05-03, 13:55:07
Das ziehe ich auch in Betracht, aber man geht ja dann automatisch auf Abstand, wenn man 10x fragt und nichts bei rumkommt. Da sage ich mir selbst, ok, hast keinen Bock auf mich, komm aber nicht später an weil grad Langeweile hast.

Trotzdem, fragen kostet nix, erwarte nur ein ja oder nein, kein möglicherweise antworte ich dir noch mit einigen vielleicht. Angebot ist da, Nachfrage unbekannt ;)

Finch
2019-05-03, 14:37:37
Mein Freundeskreis hat sich in den Jahren nach dem Abitur und Studium stark gewandelt und verkleinert. Jedoch sind zwei sehr gute Freunde aus der Abizeit und einer aus dem Studium geblieben. Mehr kann ich aktuell auch garnicht händeln. Der Vorteil liegt hier in der geographie. Wir wohnen alle in der selben Stadt und bleiben es wohl auch erstmal.
Wichtig ist dass es hier eben keinen Stress gibt und Termine gemacht werden müssen um den Kontakt aufrecht zu erahlten. Da ist es auch mal möglich, dass wir uns mal ein Quartal nicht sehen. Der Kontakt bleibt aber eigentlich immer über Whatsapp und discord erhalten. Passend dazu ist einer der Drei engen Freunde die Pate meines kleinen frischen Jungen.

Gynoug MD
2019-05-03, 14:43:08
@Eule
Du wirkst einfach zu gutmütig, und wenn er so einen (sich kümmernden) Freund nicht erkennt, ist es ja schon selten stumpfsinnig.

Btw allgemein, Kumpel-Termine:
Jeder haut über WhatsApp für ihn passende Termine raus, wenn's passt, Termin abgemacht, fertig.

Die gelbe Eule
2019-05-03, 20:27:23
Ein Termin soll aber privat nicht beruflichen Charakter haben, also von 14-16 kann ich, dann bin ich woanders. Da darf es nichtmal 10 Minuten länger dauern. Bin eigentlich froh das ich jemanden habe, der sein Handy kaum nutzt, also seine Zeit eher offline verbringt, aber leider wird es dann schwer sich per Brieftaube zeitnah zu treffen und Motivationstrainer zu spielen ;)

Traurig das ich mit meiner Frau unsere Wohnung renoviere und nicht Freunde wenigstens fürs streichen oder halbe Stunde Möbel umstellen, mit ordentlichen Abendessen begeistern kann.

Filp
2019-05-03, 20:41:22
Traurig das ich mit meiner Frau unsere Wohnung renoviere und nicht Freunde wenigstens fürs streichen oder halbe Stunde Möbel umstellen, mit ordentlichen Abendessen begeistern kann.
Wirft kein gutes Licht auf dein Umfeld. Hier ist das selbstverständlich, ich glaube ich kennen niemanden der nein sagt wenn ich mal frage. Hab hier 6 Baumstümpfe ausgegraben und nen guter Bekannter kam sofort vorbei mit seinem Hänger, damit die nicht lange rumliegen. Weil wir ja eh gerade am ackern waren, sind wir noch bei ihm und seinem Nachbarn zweimal den Hänger vollmachen gefahren und alle waren versorgt. Da macht auch keiner groß Essen deswegen, es hilft ja eh jeder mal jedem. Beim Umzug ne Kiste Cola und Mettbrötchen und alle sind glücklich ;)

Die gelbe Eule
2019-05-05, 17:23:58
Kenne das aber auch andersrum, man fragt mich halt, weil ich keine Ausreden habe um abzusagen. Wenn es um Umzug geht, bin ich zumeist einer der wenigen, wo andere wirklich einen großen Freundes- und Bekanntenkreis haben.

Freizeit ist bis auf bestimmte Dinge die eine Buchung erfordern, bei mir komplett spontan. Wenn ich Freitag nach der Arbeit nach Paris möchte, dann fahre ich los, wenn ein Bekannter fragt ob ich konkret was machen möchte, kann ich genauso zusagen. Aber fragt mich jemand und ich plane es dann komplett durch, wird mir das zu blöd. Wie mit essen gehen, der andere hat die Idee, will aber nicht reservieren, Kindergarten.