Praktikum mit Mitte 30

[Timolol]

Würde mich mal interessieren ob das machbar ist. Arbeite ja Vollzeit in einem Mittelständischen Familienunternehmen und mag meine Arbeit sehr.
Arbeite dort als Konstruktionsmechaniker. In meiner "Freizeit" setze ich Oldtimer instand.

Würde das "Praktikum" in meiner "Freizeit" machen.
Gibt diebezüglich 2-3 Fachrichtungen welche mich brennend interessieren würden.

Ist das denkbar oder wird das grundlegend abgelehnt?

[Bojo]

Kommt auf Branche und Vorkenntnisse an.

Haben bei einem meiner ehemaligen Arbeitgeber auch mehrfach Praktikanten jenseits der 30 gehabt. Waren dann i.d.R. Leute mit sinnvoller Vorbildung (Ausbildung), die mit nebenberuflichem Studium und Praktikum ihre berufliche Ausrichtung anpassen wollten. In den mir bekannten Fällen war es aber dann keine Branche, in welche die Leute komplett unbeleckt kamen. Es war also auch für den Arbeitgeber reizvoll, diese Leute anzufüttern.

Aus Sicht des Arbeitgebers kann es ja verschiedene Argumente geben, Praktika zu bieten:
- billige Arbeitskraft,
- Zusammenarbeit mit Hochschulen,
- Bindung talentierter (in der Regel junger) Kräfte.

Edit: Um meine Anmerkungen zu illustrieren:
Wir haben zum Beispiel einen technischen Zeichner als Praktikanten gehabt, der ein Ingenieursstudium machte. Nach Abschluss hat er dann einen entsprechenden Posten übernommen. Er hat mit dem Praktikum bei uns im Grunde auch die Branche gewechselt, hatte aber genug übertragbare Kenntnisse im technischen Bereich, dass ihm der Umstieg leicht fiel.

Ein Freund von mir hat auch einmal ein Praktikum im Bereich Fahrzeugtechnik gemacht und war vorher Germanist. Allerdings hat der hobbymäßig schon länger an Autos gearbeitet und war zu dem Zeitpunkt Ende 20.

[Zafi]

Einer meiner Kunden ist eine Hochschule, die ein berufsbegleitendes Studium anbietet (Studentenalter querbeet von 20-60). Und da ist bei vielen Studiengängen das ableisten eines 100-Tägigen Praktikums zwingend notwendig. Die meisten Studenten leisten dies bei ihrem eigenen Arbeitgeber ab (z.B. in einer anderen Abteilung). Aber es gibt auch viele, die bei einer anderen Firma ihr Praktikum ableisten. Um auf die 100 Tage zu kommen (25 pro Semester), muss man einen ganzen Tag pro Woche einkalkulieren. Entsprechend muss man sich von seinem Arbeitgeber für diesen einen Tag in der Woche freistellen lassen. Und genau da liegt oft das Problem. Selbst wenn du es auf deine Freizeit verlegen kannst, brauchst du womöglich die Erlaubnis deines Arbeitgebers, weil dies womöglich als Nebentätigkeit angesehen wird. Und auch wenn sie nicht bezahlt wird, beeinträchtigt das Praktikum deine Leistungsfähigkeit bei deiner Arbeit (Erschöpfung, Konzentration, ...). Also wirf am besten einen Blick in deinen Arbeitsvertrag und wenn der nicht eindeutig ist, dann sprich mit deinem Chef.

Wie wäre es stattdessen mit einem berufsbegleitenden Studium? :naughty:
Mechatronic? Wirtschaftsinformatik? Wirtschaftsingeneurwesen?

[Mortalvision]

Ich finde Praktika im Alter 30+ nicht gerechtfertigt, erst recht nicht bei Studiengängen. Es ist doch nur eine weitere Ausbeutungsmasche.

Praktika sind aber ok für jüngere Leute zur Berufsfindung.

[insane in the membrane]

Warum sollte eine Firma Ressourcen (Einarbeitung, Betreuung) in dich investieren, nur um Dir ein Thema näherzubringen, das dich privat brennend interessiert?! Es sei denn, du willst einen Job dort, und das „Investment“ lohnt sich, oder du bringst tatsächlich relevante Expertise mit- ich weiß aber nicht wie geschickt es ist, diese Beraterfunktion via Praktikantenstelle anzubieten...

[Oid]

Frag doch einfach mal da an, wo die gerne Praktikum machen möchtest. Das solltest du aber dann vermutlich auch noch mit deinem Arbeitgeber klären.