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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diskussion zu: Hardware- und Nachrichten-Links des 22. Mai 2019


Leonidas
2019-05-23, 09:22:32
Link zur News:
https://www.3dcenter.org/news/hardware-und-nachrichten-links-des-22-mai-2019

basix
2019-05-23, 09:43:31
Bitte im Hinterkopf behalten, dass AMDs SMT besser skaliert. Laut CB Messergebnissen erreicht man allein dadurch +6.7% Performance im Cinebench R15 gegenüber Intel: https://www.computerbase.de/2017-03/amd-ryzen-1800x-1700x-1700-test/#abschnitt_smt__mehr_leistung_als_intels_hyperthreading

Diesen Prozentsatz mit den +14% aus dem potentiellen Leak verrechnet ergibt einen IPC Vorteil von noch +7% von Zen 2 vs. Skylake(+). Und AMD hat beim Zen Release gesagt es gäbe noch ein paar Low Hanging Fruits bezüglich SMT Verbesserungen. Der reale IPC Vorteil kann also auch nur +5% gegenüber Intel liegen und das liegt klar im Rahmen der Erwartungen.

Iscaran
2019-05-23, 09:53:02
Der reale IPC Vorteil kann also auch nur +5% gegenüber Intel liegen und das liegt klar im Rahmen der Erwartungen.


Nicht zu vergessen dass aufgrund von Meltdown/Spectre/L1TF/MDS Intel massiv an IPC verloren hat relativ zu den Anfangsbenchmarks und AMD hier deutlich weniger eingebüßt hat (siehe auch letzten Phoronix Test zu dem Thema).

Intel hat aktuell nur noch den Taktvorteil und selbst dieser muss schon heute die nachteile von des schlechteren HT vs SMT und die IPC mit ausgleichen.

Vor 2020 siehts bei Intel glaub ich düster aus. Und eine komplett neue CPU Arch die dann wohl MD/Spectre/L1TF/MDS Safe ist kommt Spekulatius zufolge erst 2022.

Lowkey
2019-05-23, 09:53:39
Vllt sollte man die CB Punkte in einer Tabelle daneben in Prozenten angeben, also

119,6% = Intel OC
119,3% = Zen2
105,9% = Intel
100% = TR OC
86% = TR

=> 19% von TR auf Zen2
=> 12,6% von Intel auf Zen2

Wie groß ist der CB Bonus von AMD?

Gast
2019-05-23, 09:57:18
Naja, es geht ja in erster Linie um die doch recht hohe Differenz von ZEN+ auf ZEN2. Vor allem mit der hohen TR TDP und Speicherbandbreite halte ich die Werte aus dem "Leak" eher für Fake, das wäre schon deutlich über dem bisher von AMD kommunizierten...

Nevermore4ever
2019-05-23, 10:13:27
Kein Problem, Taiwan gehört ja zu China. Bald.

greeny
2019-05-23, 11:15:42
Kinder brauchen die Natur: Grüner Schutz für die Seele? []
[Bild der Wissenschaft] ?

Leonidas
2019-05-23, 13:14:31
Wird gleich gefixt.

Complicated
2019-05-23, 15:34:31
Bitte im Hinterkopf behalten, dass AMDs SMT besser skaliert. Laut CB Messergebnissen erreicht man allein dadurch +6.7% Performance im Cinebench R15 gegenüber Intel: https://www.computerbase.de/2017-03/amd-ryzen-1800x-1700x-1700-test/#abschnitt_smt__mehr_leistung_als_intels_hyperthreading

Diesen Prozentsatz mit den +14% aus dem potentiellen Leak verrechnet ergibt einen IPC Vorteil von noch +7% von Zen 2 vs. Skylake(+). Und AMD hat beim Zen Release gesagt es gäbe noch ein paar Low Hanging Fruits bezüglich SMT Verbesserungen. Der reale IPC Vorteil kann also auch nur +5% gegenüber Intel liegen und das liegt klar im Rahmen der Erwartungen.
Warum zählt ein besseres SMT nicht zu der IPC Verbesserung dazu bei dir? Es sind dadurch mehr Instructions per cycle.

Und wenn Intel Hyperthreading deaktivieren muss ist das ein IPC Verlust. Da muss man heute schon sagen, dass die Modelle ohne HT längst eine niedriger IPC haben zu Zen. Es wird schließlich pro Core gerechnet und nicht pro Thread. Von daher sind auch alle IPC Messungen mit einem Thread obsolet und erst mit 2 Threads wird die max IPC eines Zen 2 möglicherweise abgebildet.

@Chinesischer Markt
Nicht vergessen, dass die Chinesen Zugriff auf die Zen 2 IP haben durch das Joint Venture mit AMD. Die werden Huawei damit versorgen dürfen. Dann ist AMD der einzige westliche IT-Konzern der dort Geld verdient, und praktisch an jeder CPU Lizenzen kassiert. Wäre interessant zu wissen wie viel da AMD an "Low hanging fruits" dazu bekommen hat durch Trumps Aktion.

Gast
2019-05-23, 18:22:11
Nicht zu vergessen dass aufgrund von Meltdown/Spectre/L1TF/MDS Intel massiv an IPC verloren hat relativ zu den Anfangsbenchmarks und AMD hier deutlich weniger eingebüßt hat (siehe auch letzten Phoronix Test zu dem Thema).

Intel hat aktuell nur noch den Taktvorteil und selbst dieser muss schon heute die nachteile von des schlechteren HT vs SMT und die IPC mit ausgleichen.

Vor 2020 siehts bei Intel glaub ich düster aus. Und eine komplett neue CPU Arch die dann wohl MD/Spectre/L1TF/MDS Safe ist kommt Spekulatius zufolge erst 2022.

Hast du davon aktuelle Benchmarks? Meines Wissens nach ist das ein reines Linux Problem. Die einzigen mir bekannten Performanceeinbußen, die per Default unter Windows 10 aktiv sind sind doch die für Meltdown und die betreffen AMD genauso, weil hier das Mappen von Systemspeicher durch Userprozesse generell deaktiviert wurde.

Warum zählt ein besseres SMT nicht zu der IPC Verbesserung dazu bei dir? Es sind dadurch mehr Instructions per cycle.

Und wenn Intel Hyperthreading deaktivieren muss ist das ein IPC Verlust. Da muss man heute schon sagen, dass die Modelle ohne HT längst eine niedriger IPC haben zu Zen. Es wird schließlich pro Core gerechnet und nicht pro Thread. Von daher sind auch alle IPC Messungen mit einem Thread obsolet und erst mit 2 Threads wird die max IPC eines Zen 2 möglicherweise abgebildet.

@Chinesischer Markt
Nicht vergessen, dass die Chinesen Zugriff auf die Zen 2 IP haben durch das Joint Venture mit AMD. Die werden Huawei damit versorgen dürfen. Dann ist AMD der einzige westliche IT-Konzern der dort Geld verdient, und praktisch an jeder CPU Lizenzen kassiert. Wäre interessant zu wissen wie viel da AMD an "Low hanging fruits" dazu bekommen hat durch Trumps Aktion.

Ich würde SMT Verbesserungen nicht unter IPC einstufen, da dies nur Anwendungen betrifft, die überhaupt so viele Threads nutzen können. Bei 95% aller Alltagsanwendungen wird genau 1 Kern belastet. Bei Spielen sind es zwar mehrere aber in der Regel nicht mehr als 6-8. Gerade bei einem 16 Kerner wird sich der Nutzen von SMT im Desktopbetrieb rein auf Workstation Aufgaben wie Rendering beschränken.

Was Huawei angeht: Wenn selbst ARM als britisches Unternehmen in japanischem Besitz anscheinend keine Architekturlizenzen mehr an Huawei verkaufen darf, dann wird das mit Sicherheit auch für AMD gelten. Huawei ist tot. Da wird nicht mehr viel kommen.

yummy_candy
2019-05-23, 19:48:36
IPC hat mir SMT nichts zu tun, weil es nunmal Instructions per Core und zudem taktunabhängig sind.

Lehdro
2019-05-23, 19:54:12
Bei 95% aller Alltagsanwendungen wird genau 1 Kern belastet.
Quellen oder Bullshit. Jeder Browser benutzt schonmal definitiv mehr als 1 Kern, ebenso jedes halbwegs moderne Spiel was in den letzten 10 Jahren auf den Markt kam. Selbst einfache Textverarbeitung skaliert über Kerne...

Gast
2019-05-23, 19:58:14
Angesichts der in diesem Vergleich dann identischer Taktrate (von 4.2 GHz) wäre dies ein gewaltiger IPC-Sprung – welcher fast schon zu hoch erscheint, damit würde man Intel bei der IPC regelrecht die Rücklichter zeigen.

Bekanntermaßen verdoppelt sich bei Zen2 ja die FP-Leistung pro Kern und bekanntermaßen verwendet Cinebench verhältnismäßig viel FP-Code.

Damit erscheint eine übermäßige Performancesteigerung in diesem Benchmark sehr wahrscheinlich, was natürlich nichts über den generellen IPC-Zuwachs aussagt.

Denn die einzigen Chipfertiger mit wirklich führender Fertigungstechnologie sind Intel (USA), Samsung (Südkorea) und TSMC (Taiwan), wobei deren enormer Technologievorsprung nicht so einfach über eine chinesische Kopie zu adapieren sein wird.

Wobei davon nur Intel im Westen beheimatet ist. Problematisch wird es also bei weiterer Eskalation eher für die Westlichen Hersteller zum Problem werden wird.

basix
2019-05-23, 21:13:36
Warum zählt ein besseres SMT nicht zu der IPC Verbesserung dazu bei dir? Es sind dadurch mehr Instructions per cycle.

Du hast nicht ganz unrecht, aber normalerweise wird IPC mit Performance pro Thread / Prozess gleichgesetzt. Eigentlich sinkt durch SMT die IPC strenggenommen (edit: pro Thread), nämlich im Cinebench R15 auf ca. 2x 70% was aber dementsprechend 140% Throughput bedeutet. Sonst könnte man ja von einem 8 Kerner @ 4 GHz behaupten es wäre ein Prozessor mit einer IPC wie ein 32 GHz Prozessor (edit: macht aber niemand) ;)

MusicIsMyLife
2019-05-23, 21:40:38
Ich hab kurz mal meinen 2950X in CB15 angeworfen:

https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=66685&stc=1&d=1558640277

- Windows 10 x64 1809 (Alltags-Windows, mit Virenscanner und Co im Hintergrund)
- Höchstleistung
- fester Takt
- zwar "nur" DDR4-2933, das macht das Kraut aber nicht fett...

Die kolportierten 3.500 bis 3.600 Punkte sind absolut realistisch, alles darüber ist definitiv nicht bei 4,2 GHz entstanden.

Gast
2019-05-23, 22:22:13
Eigentlich sinkt durch SMT die IPC strenggenommen, nämlich im Cinebench R15 auf ca. 2x 70% was aber dementsprechend 140% Throughput bedeutet.

Nein.

SMT ist eine Möglichkeit den IPC/core zu erhöhen, indem neben ILP (Instruction Level Parallelism) auch TLP (Thread Level Parallelism) ausgenutzt werden.

Es ist immer noch ein Kern, in dem 2 Threads ablaufen und dadurch die abgearbeiteten Instruktionen/Zeiteinheit erhöht werden.

Platos
2019-05-23, 22:24:50
IPC steigt nicht mit der Kernanzahl. Ob die nun logisch oder Physisch sind, ist irrelevant. Ergo ist besseres SMT auch nicht relevant. Bessere IPC wird überall das selbe Leistungsplus haben. Besseres SMT "nur" bei Anwendungen mit vielen Kernen. Selbst wenn jede Anwendung auf der Welt 4 Threads nutzt, ist es trotzdem noch nicht IPC.

Ein 8 Kerner mit SMT hat auch keine bessere IPC wie ein 8 Kerner ohne. (Mal angenommen, da sind die Caches etc. gleich gross).

@ Topic: Trotzdem wäre dieser Sprung, wenn er dann wirklich echt ist, wirklich mal was feines. Wenn/falls da die angebliche SMT Verbesserung nicht zu viel Einfluss hat, ist bestimmt auch ein 8- oder 12-Kerner in ähnlichen Regionen. Aber ich bezweifle, dass da bei gleichem Takt mehr als 10% raus kommt.

Birdman
2019-05-23, 22:48:29
IPC steigt nicht mit der Kernanzahl. Ob die nun logisch oder Physisch sind, ist irrelevant. Ergo ist besseres SMT auch nicht relevant.wooooot? :freak:

Natürlich steigert SMT die IPC (bei entsprechend parallellisierbarer Software) - das C steht ja schliesslich für Cycle
Aber selbst wenn es mal für Core rangenommen/interpretiert wird, da spricht dann jeder immer nur von echten Cores und nie den "logischen"

Also egal wie man es dreht und wendet, SMT ist und war immer dazu da/gedacht um die IPC zu steigern und tut es auch.

basix
2019-05-23, 23:31:19
Natürlich kann man IPC streng nach Definition auslegen und Kerne, SMT, AVX usw. zählt alles zur IPC. Machen die meisten Leute im Normalfall aber nicht, sondern eine IPC Steigerung wird als Single Thread Performance Steigerung bei Iso-Frequenz angesehen (somit rein ILP). Und damit auch alle vom gleichen reden, möchte ich dabei bleiben. Schaut euch IPC Vergleiche von irgendwelchen Magazinen an, die werden meistens mit Single Threaded Anwendungen angestellt (Anandtech ist z.B. einer der grossen Ausnahmen).

Wenn man jetzt diese "Konvention" umwirft kann man den Begriff IPC gleich kübeln und alle reden aneinander vorbei.

Edit:
Und für Gesamtprozessorleistung ("overall IPC") wird typischerweise Durchsatz / Throughput verwendet. z.B. das Bulldozer Design war auf Throughput "optimiert".

Complicated
2019-05-24, 05:27:56
Ich würde auch gerne, dass alle die gleiche Definition verwenden. Also warum dann die falsche nehmen weil es mehr Leute benutzen? Dann doch lieber die richtige in einem Technikforum.

SMT gehört genau so zu einem Kern, wie der Cache. Die Single-Thread Performance bildet nicht die IPC ab, sondern erst wenn die maximale Anzahl Instruktionen pro Takt auf einem Kern ausgenutzt wird. Und wenn da ein 2 Thread parallel mehr Instruktionen verarbeitet auf ein und dem selben Kern, dann sind das mehr Instruktionen pro Takt.
ILP und TLP sind beide der IPC zuzuordnen wie Gast schon schrieb.
Nur weil die "Fachpresse" das nicht kapiert und falsch bezeichnet, muss das in einem Technikforum nicht auch noch ständig falsch definiert verwenden.

Gast
2019-05-24, 07:09:49
Nur weil die "Fachpresse" das nicht kapiert und falsch bezeichnet, muss das in einem Technikforum nicht auch noch ständig falsch definiert verwenden.
Recht hast du, und das zeigt dann auch gleich, wie es um diese "Fachpresse" steht, die hat offensichtlich nicht so viel Kompetenz, wie sie gerne vorgibt... Da gibt's eigentlich nichts zu diskutieren, instructions per cycle hat überhaupt nichts mit single thread Leistung zu tun, sagt ja schon der Name.

Xergon
2019-05-24, 08:24:13
Lustig, eine Diskussion über IPC, aber der wichtigste Beitrag eines werten Gastes wird einfach ignoriert:

Bekanntermaßen verdoppelt sich bei Zen2 ja die FP-Leistung pro Kern und bekanntermaßen verwendet Cinebench verhältnismäßig viel FP-Code.

Damit erscheint eine übermäßige Performancesteigerung in diesem Benchmark sehr wahrscheinlich, was natürlich nichts über den generellen IPC-Zuwachs aussagt.
.


Wohl war. @Leonidas: Dies bitte berücksichtigen. Cinebench ist ein wirklicher Spezialfall (weil Speicherbandbreite- und Latenz fast irrelevant), schon immer die Paradedisziplin von AMD, und wie der Gast meinte sind die größten Zen2 Veränderungen in der FPU zu finden.

Davon abgesehen: Cinebench ist quasi ein synthetischer Benchmark - mir ist nicht bekannt in welchem Studio noch der Cinema4D-Standard-Renderer genutzt wird. Schlicht veraltet.

Leonidas
2019-05-24, 09:00:08
Gute und richtige Hinweise.

Zum Thema IPC sehe ich im übrigen SMT als Teil des Kerns und damit auch der IPC. Wenn man es ohne SMT haben will, nennt man es besser "ST-Performance", das wäre dann eindeutig.

Complicated
2019-05-24, 11:44:10
Hier stört mich der Begriff der generellen IPC Performance. IPC kann man nicht in einen Mittelwert packen und einen Durchschnitt bilden. Wenn Cinebench FPU nutzt dann ist das eben die Performance und die IPC. Die IPC wird im Gegensatz zu FPS als Peakwert, als maximal bei allen verfügbaren Optimierungen zu erreichende Wert verwendet. Können Spiele nicht das umsetzen was doppelte FPU an mehr Instruktionen pro Takt leistet, dann wird in Spielen eben nur 70 oder 80 % der IPC dieser CPU erreicht. Deswegen kann man mit Spielen keine CPU testen und dann eine IPC daraus ableiten. Die IPC bestimmt die Software welche die meisten Instruktionen pro Takt auf dieser CPU verarbeitet.

Gast
2019-05-24, 13:06:21
Wohl war. @Leonidas: Dies bitte berücksichtigen. Cinebench ist ein wirklicher Spezialfall (weil Speicherbandbreite- und Latenz fast irrelevant), schon immer die Paradedisziplin von AMD, und wie der Gast meinte sind die größten Zen2 Veränderungen in der FPU zu finden.

Naja, ignorieren sollte man das aber auch nicht. Bei Bulldozer war die INT Performance ja auch besser im Vergleich zur Float Performance, in vielen Anwendungen war er trotzdem deutlich langsamer als die Intels und vor allem in Spielen war er abgeschlagen. Daher würde ich nicht pauschal sagen, dass eine gesteigerte Float Performance, die in Cinebench stark sichtbar ist, nicht auch in vielen anderen Anwendungen (und Spielen) ähnlich relevant ist. Was allerdings klar ist: Cinebench ist sicherlich ein Benchmark, der eher das Maximum der Steigerung zeigt. Aber das heißt nicht, dass nicht auch bei Spielen oder anderen Anwendungen vielleicht 10-15% mehr drin sind (wohlgemerkt, bei gleichem Takt).

Xergon
2019-05-24, 16:18:15
Hier stört mich der Begriff der generellen IPC Performance. IPC kann man nicht in einen Mittelwert packen und einen Durchschnitt bilden. Wenn Cinebench FPU nutzt dann ist das eben die Performance und die IPC. Die IPC wird im Gegensatz zu FPS als Peakwert, als maximal bei allen verfügbaren Optimierungen zu erreichende Wert verwendet. Können Spiele nicht das umsetzen was doppelte FPU an mehr Instruktionen pro Takt leistet, dann wird in Spielen eben nur 70 oder 80 % der IPC dieser CPU erreicht. Deswegen kann man mit Spielen keine CPU testen und dann eine IPC daraus ableiten. Die IPC bestimmt die Software welche die meisten Instruktionen pro Takt auf dieser CPU verarbeitet.

Das geht an der Thematik vorbei.

Die IPC kann man auch als möglichst gut gemittelten Wert aus zu erwartender Spiele wie Anwendungsperformance pro Takteinheit ansehen. In dem Sinne wird IPC zumindest gemeinhin benutzt wenn man sagt dass Skylake eine höhere IPC hat als Zen. Man sagt ja eher nicht "er hat in Spielen eine höhere IPC und in Cinebench eine niedrigere IPC".

Der Gast wollte darauf hinweisen, dass Cinebench quasi ausschließlich nur die FPU nutzt, während die meisten Anwendungsprogramme (und Spiele!) einen Mix abrufen aus Integer+Floatingpunktleistung. Und diese außerdem noch stark vom Faktor der Speicherlatenz und -Bandbreite beeinflusst sind, welcher wie die Integerleistung bei Cinebench R15 nur einen kleinen Einfluss hat.

Von daher wird es hinauslaufen auf:
"Zen 2 hat eine ähnliche IPC wie Skylake, in MT-lastigen FPU Szenarien eine leicht höhere Leistung, aber es gibt auch hin und wieder Anwendungen wo Speicherlatenz und Architektur gar nicht klarkommen und er 20-30% zurückliegt. Bei ähnlicher Performance wie ein Intel 16- oder 18-Kerner wird er allerdings einen erheblich niedrigeren Stromverbrauch besitzen". Alles in allem also wieder eine CPU für Sparfüchse, Silent-Fetischisten oder Leute die ausschließlich Anwendungen nutzen welche Zen (2) gut unterstützen bzw. darauf optimiert sind.

Wie gesagt, Cinebench ist ein Spezialfall der so leider auf fast keine andere normale (Workstation-) Anwendungssoftware zutrifft.

Bei Videoworkstations ist die Leistung ganz ok, aber die Relation zur Skylake-Leistung ist halt auch wieder sehr stark vom Codec abhängig.

Für alle die mal über den Tellerrand gucken wollen:
https://www.pugetsystems.com/recommended/Recommended-Systems-for-Adobe-Premiere-Pro-CC-143/Hardware-Recommendations

Der 9900k wischt mit dem 2920X den Boden, trotz 4 Kernen mehr beim 2920X... bei Anwendungen wohlgemerkt welche an sich bis zu 16 Cores + MT gut nutzen können!

Gast
2019-05-24, 17:44:54
Bitte im Hinterkopf behalten, dass AMDs SMT besser skaliert. Laut CB Messergebnissen erreicht man allein dadurch +6.7% Performance im Cinebench R15 gegenüber Intel: https://www.computerbase.de/2017-03/amd-ryzen-1800x-1700x-1700-test/#abschnitt_smt__mehr_leistung_als_intels_hyperthreading

Diesen Prozentsatz mit den +14% aus dem potentiellen Leak verrechnet ergibt einen IPC Vorteil von noch +7% von Zen 2 vs. Skylake(+). Und AMD hat beim Zen Release gesagt es gäbe noch ein paar Low Hanging Fruits bezüglich SMT Verbesserungen. Der reale IPC Vorteil kann also auch nur +5% gegenüber Intel liegen und das liegt klar im Rahmen der Erwartungen.
Cinebench liegt AMDs Ryzen ganz generell gut. Dort war man immer überraschend nahe an Intel dran bzw im MT bei Intel vorbei, in der Praxis liegt man (geringfügig) weiter weg.

Ich frag mich wie es aussieht mit und ohne Sicherheitspatches (Meltdown und aktuelle Problematik). Denn das bremst Intel ja intensiv aus. Natürlich werden aktuelle Prozessoren mit einem aktuellen OS betrieben. Mich interessiert aber darüber hinaus, wieviel eigentlich die Hardware schneller wäre, wenn sie nicht von Software gebremst wird. Zum einen weil ichs spannend finde, wie schnell (IPC und Co) eigentlich die CPU wäre, zum anderen weil das dann, wenn Intel die Problematik auch mal in den Griff bekommt, besser vorhersagen kann wie schnell die CPUs sein werden. Sprich: wenn Intel ankündigt das Problem beseitigt zu haben, wieviel % kann man dann allein dadurch wieder dazurechnen?

Complicated
2019-05-24, 19:28:12
Die IPC kann man auch als möglichst gut gemittelten Wert aus zu erwartender Spiele wie Anwendungsperformance pro Takteinheit ansehen. Nur dass es dafür schon das Wort Performance (Leistung/Spieleleistung/Renderleistung/Integerleistung/Floatingpointleistung etc.) gibt und die IPC ist ein Faktor dieser Performance neben der Taktrate. Daher werden die wirklichen IPC Werte mit SPEC bestimmt, wo jeder Hersteller die Software optimieren kann wie er will auf seine Hardware.

Xergon
2019-05-24, 23:17:33
Nur dass es dafür schon das Wort Performance (Leistung/Spieleleistung/Renderleistung/Integerleistung/Floatingpointleistung etc.) gibt und die IPC ist ein Faktor dieser Performance neben der Taktrate. Daher werden die wirklichen IPC Werte mit SPEC bestimmt, wo jeder Hersteller die Software optimieren kann wie er will auf seine Hardware.

Ich denke du hast "pro Takteinheit" in meinem Zitat überlesen... immerhin sind wir scheinbar jetzt einer Meinung.

Complicated
2019-05-25, 14:53:19
Ich denke du hast "pro Takteinheit" in meinem Zitat überlesen... immerhin sind wir scheinbar jetzt einer Meinung.

Wie definierst du Takteinheit?
Das ist für mich ein Takt.

Gast
2019-05-25, 21:36:55
Natürlich kann man IPC streng nach Definition auslegen und Kerne, SMT, AVX usw. zählt alles zur IPC. Machen die meisten Leute im Normalfall aber nicht, sondern eine IPC Steigerung wird als Single Thread Performance Steigerung bei Iso-Frequenz angesehen (somit rein ILP). Und damit auch alle vom gleichen reden, möchte ich dabei bleiben.



Was ist denn Iso-Frequenz?


Wenn man jetzt diese "Konvention" umwirft kann man den Begriff IPC gleich kübeln und alle reden aneinander vorbei.

Welche Konvention?
Die einzige halbwegs vorhandene Konvention ist, dass für IPC-Messungen SpecINT bzw. SpecFP herangezogen wird, üblicherweise sowohl Single-Threaded als auch Multi-Threaded.

Aber selbst das ist eine sehr lose "Konvention".
IPC hängt immer von der verwendeten Software ab. Von daher ist die Aussagekraft von IPC-Messungen eher gering, da sie immer nur für die verwendete Software gilt. Es gibt keine "allgemeingültige" IPC-Messung, jede Software reagiert anders auf Änderungen von CPUs, sei es Änderungen von Cache-Größen, ALUs oder auch die Anzahl der verbauten Kerne.
Selbst die Frequenz des zu vermessenden Prozessors kann eine Rolle spielen, auch wenn diese Messung eigentlich auf die Taktfrequenz normieren versucht, aber wenn beispielsweise CPU-Takt verändert wird ohne den RAM-Takt zu verändern kann schon ein anderer Wert herauskommen.

Von daher, IPC kann zwar technisch interessant sein ist aber eigentlich ziemlich irrelevant, es ist egal ob die Performance durch hohen IPC bei niedrigem Takt oder niedrigem IPC bei hohem Takt erreicht wird.