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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was ist ein "Ethernet Backhaul"?


Lawmachine79
2019-09-24, 12:25:27
Will gerade mein Amplifi HD Netzwerk erweitern und bin auf diesen Post gestoßen:
https://help.amplifi.com/hc/en-us/articles/115006826048-How-to-Enable-Ethernet-Wired-Backhaul

Ich verstehe nicht, was da beschrieben wird. So wie ich das verstehe werden da zwei Amplifi Router mit einem Lankabel verbunden. Wo ist da der Zweck? Dann habe ich zwei starke WLAN-Router, die nebeneinander stehen. Dadurch erhöht sich aber doch nicht die Reichweite?

derF
2019-09-24, 12:30:47
Stell sie halt nicht nebeneinander -- schon hast du mehr Abdeckung.

Screemer
2019-09-24, 12:58:03
soll ja auch leute geben, die sowas dort einsetzen wo es kabel zwischen räumen gibt.

Gammelobst
2019-09-24, 22:21:55
Will gerade mein Amplifi HD Netzwerk erweitern und bin auf diesen Post gestoßen:
https://help.amplifi.com/hc/en-us/articles/115006826048-How-to-Enable-Ethernet-Wired-Backhaul

Ich verstehe nicht, was da beschrieben wird. So wie ich das verstehe werden da zwei Amplifi Router mit einem Lankabel verbunden. Wo ist da der Zweck? Dann habe ich zwei starke WLAN-Router, die nebeneinander stehen. Dadurch erhöht sich aber doch nicht die Reichweite?

nimm ein längeres LAN-Kabel und nutz die Länge auch aus, dann erhöht sich der Empfangsbereich deines WLAN's...

cya

Lawmachine79
2019-09-25, 15:38:37
nimm ein längeres LAN-Kabel und nutz die Länge auch aus, dann erhöht sich der Empfangsbereich deines WLAN's...

cya
Dann müsste ich den Boden durchbohren oder 2 Fenster ständig auflassen ;).

Lokadamus
2019-09-26, 21:43:10
Ich verstehe nicht, was da beschrieben wird. So wie ich das verstehe werden da zwei Amplifi Router mit einem Lankabel verbunden. Wo ist da der Zweck? Dann habe ich zwei starke WLAN-Router, die nebeneinander stehen. Dadurch erhöht sich aber doch nicht die Reichweite?Wenn ich es richtig verstehe, geht es um die Kommunikation der Geräte untereinander. Wenn die Geräte es anbieten, wird bei einem Tri-Band eines der Bänder für die eigene Kommunikation genutzt, wodurch kein Verkehr vom Client dazwischen funkt. Da WLan nicht immer so gut ist, haben sie die Möglichkeit per Ethernet Backhaul (=Rücktransport), also per Lan- Kabel, zu kommunizieren.

https://www.digitalcitizen.life/wifi-vs-ethernet-backhaul

Colin MacLaren
2019-09-27, 07:19:25
Bei meinem Mesh bedeutet Ethernet-Backhaul etwas anderes.

Die Bruttodatenrate pro Gerät liegt bei AC-WLAN bei 867MBit/s im 5GHz-Bereich.
Die Mesh-Satelliten können allerdings untereinander mehrere 5GHz-Streams auf unterschiedlichen Kanälen gleichzeitig nutzen (sog. Backhaul-Kanäle).

Der einzelne WLAN-Client kann das aber nicht ausnutzen, da bei 867MBit/s eben Schluss ist.
Schließe ich einen Client aber per Gigabit-Ethernet an einen der Satelliten an, dann kann dieser den Haupt- und alle Backhaul-Kanäle zusammen nutzen und erreicht damit auch die zwei- bis dreifache Bruttodatenrate.

Das funktioniert sehr gut, durch zwei Wände kam ich so per reinem WLAN auf 30 MByte/s, per Ethernet Backhaul auf 45 MByte/s.

Wohnst Du in einer dicht besiedelten Gegend, so ist es wichtig, möglichst viele Kanäle gleichzeitg zu belegen, um die Nachbarn so richtig abzuwürgen.

Lawmachine79
2019-09-27, 15:32:28
Bei meinem Mesh bedeutet Ethernet-Backhaul etwas anderes.

Die Bruttodatenrate pro Gerät liegt bei AC-WLAN bei 867MBit/s im 5GHz-Bereich.
Die Mesh-Satelliten können allerdings untereinander mehrere 5GHz-Streams auf unterschiedlichen Kanälen gleichzeitig nutzen (sog. Backhaul-Kanäle).

Der einzelne WLAN-Client kann das aber nicht ausnutzen, da bei 867MBit/s eben Schluss ist.
Schließe ich einen Client aber per Gigabit-Ethernet an einen der Satelliten an, dann kann dieser den Haupt- und alle Backhaul-Kanäle zusammen nutzen und erreicht damit auch die zwei- bis dreifache Bruttodatenrate.

Das funktioniert sehr gut, durch zwei Wände kam ich so per reinem WLAN auf 30 MByte/s, per Ethernet Backhaul auf 45 MByte/s.

Wohnst Du in einer dicht besiedelten Gegend, so ist es wichtig, möglichst viele Kanäle gleichzeitg zu belegen, um die Nachbarn so richtig abzuwürgen.
Colin, Du kennst mich doch aus dem PoWi - ich wirke ja wohl kaum wie diese verwahrloste Stadtbohème;) natürlich ist es bei mir nicht dicht besiedelt ;). Ich sehe nur ein anderes WLAN mit dem Wifiman.

Danke für den Hinweis, wenn ich es richtig kann ich damit die bei schlechtem Signal verbleibende Bandbreite zweier WLAN-Zugangspunkte "bündeln", um auf vernünftige Datenübertragungsraten zu kommen? Leider muss ich die Dinger dann dennoch mit einem Kabel verbinden :(.

Colin MacLaren
2019-09-30, 07:25:23
Colin, Du kennst mich doch aus dem PoWi - ich wirke ja wohl kaum wie diese verwahrloste Stadtbohème;) natürlich ist es bei mir nicht dicht besiedelt ;). Ich sehe nur ein anderes WLAN mit dem Wifiman.

Danke für den Hinweis, wenn ich es richtig kann ich damit die bei schlechtem Signal verbleibende Bandbreite zweier WLAN-Zugangspunkte "bündeln", um auf vernünftige Datenübertragungsraten zu kommen? Leider muss ich die Dinger dann dennoch mit einem Kabel verbinden :(.

Ich habe zwei erfolgreiche Fachanwälte im Freundeskreis und die wohnen dennoch zur Miete mit dem Pöbel, da sich die Immobilie zur Vermögensbildung bei ihnen nicht gerechnet hat und sie bei 12h-Tagen keinen Bock auf pendeln haben.

Na ja nicht wirklich. Die Satelliten kommunizieren untereinander über mehre parallele Datenströme auf unterschiedlichen Kanälen (wovon zwei versteckt werden). Deren Bandbreite kannst Du gebündelt nutzen, wenn die Client-Geräte per Kabel an einen der Satelliten angeschlossen ist.

Beispiel: NAS -> Ethernet Kabel -> Mesh-Satellit -> 3 WLAN-Kanäle -> Mesh-Satellit -> Ethernet-Kabel -> PC.

Dann hast Du die zwei bis dreifache Bandbreite im Vergleich zur reinen WLAN-Lösung.

Lawmachine79
2019-10-01, 10:32:16
Ich habe zwei erfolgreiche Fachanwälte im Freundeskreis und die wohnen dennoch zur Miete mit dem Pöbel, da sich die Immobilie zur Vermögensbildung bei ihnen nicht gerechnet hat und sie bei 12h-Tagen keinen Bock auf pendeln haben.

Na ja nicht wirklich. Die Satelliten kommunizieren untereinander über mehre parallele Datenströme auf unterschiedlichen Kanälen (wovon zwei versteckt werden). Deren Bandbreite kannst Du gebündelt nutzen, wenn die Client-Geräte per Kabel an einen der Satelliten angeschlossen ist.

Beispiel: NAS -> Ethernet Kabel -> Mesh-Satellit -> 3 WLAN-Kanäle -> Mesh-Satellit -> Ethernet-Kabel -> PC.

Dann hast Du die zwei bis dreifache Bandbreite im Vergleich zur reinen WLAN-Lösung.
Hehe, so meinte ich das nicht. Lebe auch zur Miete (aber freiwillig), würde aber nie im Leben in der Stadt wohnen wollen. Lärm, Dreck, alles mit allen teilen...keine Lust drauf.


Ah, verstehe, dort wo WLAN-Kommunikation schwach wäre, wird ein Ethernetkabel genutzt. Naja, muss aber schon von der Infrastruktur her passen.

A propos NAS: gibt es NAS-Systeme, bei denen ich den USB-Port nie brauche? Die sind ja afaik über Ethernet angebunden, die meisten haben aber auch eine USB-Schnittstelle. Die USB-Schnittstelle vom Amplifi ist aber leider tot (k.a. was man sich dabei gedacht hat), könnte also den NAS ausschließlich per Ethernet anbinden.

/dev/NULL
2019-10-01, 18:06:48
Beispiel: NAS -> Ethernet Kabel -> Mesh-Satellit -> 3 WLAN-Kanäle -> Mesh-Satellit -> Ethernet-Kabel -> PC.

Dann hast Du die zwei bis dreifache Bandbreite im Vergleich zur reinen WLAN-Lösung.

Grade der Fall ist doch Paradebeispiel dafür, dass es NICHT 3 fache Performance ist.
Jede mir bekannt Linkaggragation oder ähnliche Technik - jaja Brocade VCS Aussen vor https://blog.ipspace.net/2011/04/brocade-vcs-fabric-has-almost-perfect.html macht eine per Fow/hasht über SRC/DST Parameter /MAC/IP/PORT/.. Verbindung.

D.h jede einzelne Session ist auf den maximalen Durchsatz eines Links begrenzt.. daher macht das NAS -> ein PC Beispiel so wenig Sinn.

Und Colin: ist es tatsächlich so dass die WIFI Mesh verschiedene Kanäle gleichzeitig für ein Backhaul nutzt? Ich kenne kein Produkt das so arbeitet.
Das Beispiel ist ja genau die umgekehrte Variante zu einem WLAN Mesh, da alle Teilnehmer Kabel haben und nur die Strecke dazwischen WLAN ist.. und dann nimmt man eher Richtfunk, wenn überhaupt.

Grundsätzlich brauchen Mesh-APs einen Backhaul/Möglichkeit Daten auszutauschen. Im einfachsten Repeater Fall auf dem gleichen Kanal -> scheiß Performance, im besseren Fall auf 5GHz, die Clients auf 2,4 (oder andersrum) -> bessere Performance, Datentransfer zum Client ist auf anderen Frequenzen als zwischen den APs.

Der letzte Schrei (meines Wissens nach) ist ein drittes Funkmodul, welches entweder für den Backhaul (Kommunikation zwischen den APs) genutzt wird, oder um unterschiedliche Client Frequenzen anzubieten (für High Density Anwendungen).


Warum Ethernet Backhaul? Weil ein Kabel immer schneller/besser/stabiler ist, als WLAN.

Warum mache ich das? Weil ich z.B. man LAN einfach vom EG ins Dach ziehe und dann jeweils einen AP dranhänge, die ich dann gemeinsam konfiguriere (UNIFI, Fritzbox etc..) je nach Setup kannst Du auch ne PowerLAN versuchen.

WLAN ist toll, weil alles mobil ist, aber mal 2 GB vom Server kopieren macht über kein WLAN Spaß.

Wofür dein Amplifi USB nutzt weiß ich nicht die Leute von Amplifi wohl auch (noch) nicht.
https://help.amplifi.com/hc/en-us/articles/360017611773-What-is-the-purpose-of-the-AmpliFi-router-s-USB-port-

Schon bei anderen gesehen: Sensoren, Recovery, Provisionierung (Erstinbetriebnahme), Speichermedium (wie bei der Fritzbox) etc.

Colin MacLaren
2019-10-02, 07:52:05
Ich bezog mich auf die Messungen von Hardwareluxx mit meinem Netgear Orbi:


Leistungsmessungen
Natürlich haben wir auch die WLAN-Leistung des Netgear Orbi untersucht. Dazu haben wir den Router an zentraler Stelle aufgestellt und in einer typischen Wohnung in verschiedenen Abständen die Datenübertragungsrate gemessen. Wichtig war aber sicherlich auch, wie schnell die Backhaul-Verbindung zwischen dem Router und Satelliten ist. Dazu haben wir einen Rechner per Ethernet mit dem Router verbunden und einen weiteren ebenfalls per Ethernet mit dem Satelliten. Damit können die Datenrate über die drahtlose Erweiterungsschnittstelle messen.
https://www.hardwareluxx.de/index.php/artikel/hardware/netzwerk/41626-netgear-orbi-im-test-eine-einfache-und-schelle-wlan-erweiterung.html
Und die war höher als wenn die Clients per WLAN an den Satelliten bzw. am Router hängen.

Auch hier:
https://www.hardwareluxx.de/index.php/artikel/hardware/netzwerk/46851-netgear-orbi-rbk20-im-test-flexibel-in-der-aufstellung.html

ist es tatsächlich so dass die WIFI Mesh verschiedene Kanäle gleichzeitig für ein Backhaul nutzt? Ich kenne kein Produkt das so arbeitet.
https://www.netgear.de/landings/mesh-network/


Durch die patentierte Tri-Band-WLAN-Technologie von NETGEAR stellt Orbi eine dedizierte Backhaul-Verbindung her.
Dediziertet 5-GHz-(1733 MBit/s†)-WLAN-Verbindung für schnellere Datenverbindungen zwischen Orbi Router und Orbi Satellite (Beim großen Modell RBK50)
Siehe unten im Link auch den Daisy-Chaining-Aufbau, den ich genau so betreibe, da die Wohnung sehr schlauchartig ist.

Ich hatte aber wohl tatsächlich ein Verständnis-Fehler. Das was ich beschrieb ist "Wireless Backhaul" und dabei nutzen mehrere Clients unterschiedliche Streams auf unterschiedlichen Kanälen, eine Bündelung im Sinne einer Link Aggregation findet aber nicht statt. Der dezidierte Backhaul-Stream für die Kommunikation des Routers mit seinen Satelliten ist eine Besonderheit der Netgear Orbis. Allerdings verstehe ich dann nicht, warum diese bei Hardwareluxx dennoch schneller waren, wenn die Clients per Ethernet am Router bzw. Satellit hingen.

"Ethernet-Backhaul" ist in der Tat das Verknüpfen der Satelliten per Ethernet.
https://kb.netgear.com/000051205/What-is-Ethernet-backhaul-and-how-do-I-set-it-up-on-my-Orbi-WiFi-System

/dev/NULL
2019-10-02, 15:01:05
Warum waren die per Ethernet schneller als direkt am AP? Vermutlich weil die Antennen in den Endgeräten selten ausreichender Anzahl da sind um MiMo in ganzer Pracht zu machen.

Bzw unterschiedliche Hardware:
Die TriBandtechnik ist aber doch nicht 3 Bänder für den Backhaul, sondern 1 Band Backhaul + 2 Bänder für Clients.. zumindest sagen das meine Infos:
https://arstechnica.com/features/2018/06/exclusive-plumes-new-superpod-hardware-is-here-and-its-fast/
Each device is a tri-band design running on the Qualcomm IPQ4019 SoC—a quad-core Cortex A7 ARM CPU and dual-band, dual-stream 802.11ac wave 2 Wi-Fi radio—with a Qualcomm Atheros QCA9984 providing the second 5 GHz radio. The QCA9984 is a 4x4:4 device (four input antennas, four output antennas, and four simultaneous MIMO streams), and it's a real cannon. In Orbi's RBR50/RBS50 chassis, with one laptop wired to the satellite and another to the router, I measured the QCA9984 providing an eye-watering 750+ Mbps throughput across the breadth of my 3,500 sq ft house.

In Netgear's configuration, the QCA9984 is reserved for backhaul use only; Orbi uses it exclusively for communications between its satellites and router, and your own devices are only allowed to connect to the IPQ4019's lesser 2x2:2 radios. The idea is that, by reserving the more powerful radio for backhaul, you'll always be able to utilize the IPQ4019's full capacity.

Du hast nen also nen Dual Channel 2*2 Mimo für die Clients und nen 4*4 5Ghz Aethros für den Backhaul, folglich ist der Backhaul schneller als die Client Verbindung, es werden aber nicht alle Radios genutzt (aber verschiedene Streams auf dem einen 5Ghz dort)

Lawmachine79
2019-10-02, 15:05:08
Wofür dein Amplifi USB nutzt weiß ich nicht die Leute von Amplifi wohl auch (noch) nicht.
https://help.amplifi.com/hc/en-us/articles/360017611773-What-is-the-purpose-of-the-AmpliFi-router-s-USB-port-

Schon bei anderen gesehen: Sensoren, Recovery, Provisionierung (Erstinbetriebnahme), Speichermedium (wie bei der Fritzbox) etc.
Ja, mittlerweile gibt es auch einen Thread, in denen einer von Ubiquiti geschrieben hat, dass das Ding funktionslos bleibt...kann man dennoch ein NAS daran betreiben, reicht der LAN-Port?