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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zukunftsplanung mit 35 als IT'ler


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Colin MacLaren
2019-10-15, 14:31:59
Hallo, ich stecke in einer kleinen beruflichen Sinnkrise.

Ich hatte ursprünglich mal eine Geisteswissenschaft studiert, damit aber keinen Job gefunden. Also studierte ich als Notnagel Informatik für Geisteswissenschaftler, was ich mit 1.6 abschloss. Parallel zum Info-Studium begann ich in einem mittelständischen Unternehmen zu arbeiten, wo ich Modulbetreuung und Programmierung in SAP übernahm. Dort bin ich seit nunmehr fünf Jahren, davon seit drei Jahren in Vollzeit. Ich habe ein paar SAP-Schulungen besucht und eine Zertifizierung als ABAP-Entwickler.

Ich bin 35 und erwarte ein Kind. Die Großeltern sind 10 bzw. 45 Autominuten entfernt. Ich arbeite 38h, voller Überstundenausgleich, 30 Tage Urlaub, sehr wenig bis keine Reisetätigkeiten. Ich verdiene 50k All-In brutto. Meine Freundin arbeitet 40h bei 26 Tagen Urlaub als Grafikdesignerin und hat 40k brutto. Wir wohnen im Osten.

Die Rahmenbedingungen passen erstmal.
First-World-Probleme:

1)Eigentlich interessiert mich mein Job überhaupt nicht. Weder Programmieren noch irgendwelches Zeug im Customizing zusammenzuklicken finde ich in irgendeiner Art und Weise spannend. Die ursprünglich studierte Geisteswissenschaft wäre das, was mich wirklich interessiert hat, dort sehe ich aber nicht wirklich berufliche Zukunftschancen.

2)Ich habe das Gefühl, nichts aus meinem Leben gemacht zu haben. Wenn ich mir meinen Freundeskreis anschaue, mit denen ich zusammen auf die (ganz gewöhnliche, öffentliche) Schule gegangen und Abitur gemacht habe, dann sind die meisten promoviert, Ärzte, erfolgreiche Anwälte, Unternehmer mit mehreren Gesellschaften oder Kombinationen. Obwohl ich damals zu den Besten im Jahrgang zählte, habe ich am Wenigsten aus mir gemacht.

3)Es gibt in meiner Firma quasi keine Aufstiegsmöglichkeiten und die letzte Gehaltserhöhung war trotz guter bis sehr guter Bewertung so spärlich (200 EUR nach zwei Jahren), dass hier wohl nicht mehr viel kommt außer Inflationsausgleich.

Momentan schaffe ich eine Sparrate von 500 EUR. Das sind bis zur Rente also vielleicht 300k nach heutiger Kaufkraft bei halbwegs gut laufenden Aktienmarkt. Bei meiner Freundin etwas weniger. Aufgrund des späten Berufseinstiegs und der demographischen Entwicklung würde ich bei mir nicht mit mehr als 1000 EUR netto Rente rechnen (nach heutiger Kaufkraft). Das heißt wir können uns nicht mal ein Haus mit kleinem Grundstück leisten. Sparen wir jetzt, dann reicht das sicherlich im Alter zum Leben. Kaufen wir dann eine Immobilie, reicht die Minirente nicht zum Leben. Kaufen wir jetzt eine Immobilie, können wir nicht mehr sparen und die Minirente reicht wieder nicht zum Leben.

Außer der Sparrate fürs Alter bleibt auch wenig übrig. Irgendetwas im hohen vierstelligen Bereich ist ja jedes Jahr und frisst den Spielraum weg. Dieses Jahr haben wir uns ein gebrauchtes Auto und die Erstausstattung fürs Kind geleistet. Letztes Jahr wurde die Sperrmüllküche aus Hartz-Zeiten durch eine Einbauküche ersetzt. Vielleicht will man mal heiraten ect.

Jetzt überlege ich, wie ich die nächsten 30 Jahre gestalten soll. Entweder ein spannenderer, erfüllenderer Job oder deutlich mehr Geld.
Ideen:

1)Nebenberuflich einen kleinen 60 Credits-MBA machen. Dann auf administrative Stellen bewerben. (auch so eine hohe vierstellige Ausgabe)

2)Nebenberuflich privat weiterbilden. Z.B. Projektmanagement, ITIL, ect. Dann auf administrative Stellen bewerben.

3)Französisch lernen und vielleicht sogar nochmal promovieren und versuchen, doch noch den Traumjob zu finden. Ganz selten gibt es mal im Bereich Digitalisierung Stellen in Museen oder Archiven zu besetzen.

Schwierig gestaltet es sich auch mit der Mobilität. Meine Freundin ist in ihrer Firma super zufrieden und für diese Art von Job auch recht gut bezahlt. Die Großeltern sind in der Nähe. Ich bin für Meinungen und Anregungen offen. Danke.

Asaraki
2019-10-15, 15:06:22
Go for Erfüllung. Geld erfüllt nicht, AUSsER du hast einen konkreten Plan für den du das Geld brauchst, wie zb ein Kollege der jetzt Olivenöl in Spanien macht. Also Geld anhäufen für Startkapital und das nötigste von den Zinsen zahlen zu können.

Persönlich (heißt natürlich nichts!) kenne ich keinen der die Erfüllung im Geld fand... und ich kenn genug Leute mit >200k p.a und Millionen auf dem Konto. Die glücklichen sind das nicht wegen dem Geld.

Umgekehrt macht Geld auch nicht unglücklich, das ist genau so Quatsch ^^

Museum und so sind sehr begehrte Jobs, da müsstest du mal mit jemandem vom Fach reden um einen Weg da rein zu finden / ob es möglich ist

Melbourne, FL
2019-10-15, 15:16:52
Ist zwar nicht Deine direkte Frage aber vielleicht trotzdem interessant, da ja Geld auch ein Thema zu sein scheint. Ich würde wenn möglich die Hochzeit so bald wie möglich über die Bühne bringen. Dank Ehegattensplitting bringt das in den Jahren, die Deine Freundin/Frau aufgrund des Kindes deutlich weniger verdient ein paar Tausend Euro im Jahr bei der Steuererklärung.

Ansonsten...ja First-World-Problems. Die meisten Leute wären froh, in so einer Situation zu sein. Und finanziell sieht das doch gar nicht so verkehrt aus...nur eine Immobilie würde ich an Eurer Stelle vermeiden...das macht finanziell keinen Sinn, verursacht einen Haufen Stress und bindet Dich räumlich falls Ihr Euch doch nochmal beruflich verändern wollt. Dann noch ein bisschen in Aktien investieren und Ihr solltet für die Rente nicht so schlecht aufgestellt sein.

Das Hauptproblem, dass ich sehe, ist das mit dem Spaß am Job...aber am Ende kannst Du das nur selbst beantworten. Vielleicht gibt es ja noch was anderes außer IT und Geisteswissenschaften, das Du kannst und genug Geld abwirft.

Den Vergleich mit den Freunden würde ich nicht so ziehen...das ist kein normaler Durchschnitt fürs Abi...in meiner ehemaligen Klasse gibt es auch ein paar, die sich gut entwickelt haben aber eben auch viele Rohrkrepierer. Auch aus mir selber hätte beruflich deutlich mehr werden können...aber ich bin trotzdem zufrieden wo ich bin, weil ich meinen Job mag und er sicher ist...auch wenn das Gehalt bei meiner Qualifikation sicher nicht so super ist.

Alexander

msilver
2019-10-15, 15:26:36
dir geht's super

Arbeit ist nicht alles

Monger
2019-10-15, 15:43:53
Was sind deine Sorgen? Ich glaube rauszulesen:
Du hast Angst,
dass du fürs Alter nicht ausreichend vorgesorgt hast, und
dass du in deinem öden Job versauerst?

Der zweite Punkt ist komplizierter, aber zum ersten: dir geht es gut! Du hast ne gute Sparrate, du passt mit Mitte 30 auf deine Finanzen auf, du wirst so schnell nicht arbeitslos. Wenn du in Altersarmut endest, dann 90% aller Deutschen erst recht.
Mach dir das erstmal bewusst, dann hast du mehr Optionen. Du wirst nicht verarmen. Dann denke erneut über deine Risikobereitschaft nach.

Monger
2019-10-15, 15:56:29
Thema Job:
Schreib ein Xing Profil, muss nicht öffentlich sein. Schreib ein paar Bewerbungen auf deine Traumstellen, ohne sie abzuschicken.
Vielleicht gibt es Mittelwege, die du gerade nicht siehst - Stellen, die du z. B. mit ner parallelen Ausbildung erreichen könntest, und die deine Fähigkeiten besser fordern.

Und dann schmeiß alles über den Haufen, weil mitm Neugeborenen kannst du die nächsten 3 Jahre knicken :ugly:

Korfox
2019-10-15, 16:15:19
1)Eigentlich interessiert mich mein Job überhaupt nicht. Weder Programmieren noch irgendwelches Zeug im Customizing zusammenzuklicken finde ich in irgendeiner Art und Weise spannend. Die ursprünglich studierte Geisteswissenschaft wäre das, was mich wirklich interessiert hat, dort sehe ich aber nicht wirklich berufliche Zukunftschancen.

Der Unterton nebenan war ein anderer... :eek:

Acid-Beatz
2019-10-15, 16:22:21
2)Ich habe das Gefühl, nichts aus meinem Leben gemacht zu haben. Wenn ich mir meinen Freundeskreis anschaue, mit denen ich zusammen auf die (ganz gewöhnliche, öffentliche) Schule gegangen und Abitur gemacht habe, dann sind die meisten promoviert, Ärzte, erfolgreiche Anwälte, Unternehmer mit mehreren Gesellschaften oder Kombinationen. Obwohl ich damals zu den Besten im Jahrgang zählte, habe ich am Wenigsten aus mir gemacht.
Die Frage habe ich mir früher auch manchmal gestellt, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass besagte Leute einfach um einiges mehr arbeiten, als ich/wir es tun.
Ein guter Freund hat einen Handwerkerbetrieb mit ein paar Angestellten, muss sich um alles kümmern und arbeitet minimum 70 Stunden in der Woche, real wohl eher 80 bis 90.

Genauso Mediziner in meinem Freundeskreis: Man muss ackern, wie ein Tier und ist letztlich trotzdem nur der Fußabtreter, bis man mal Facharzt, wenn nicht Oberarzt ist. In dieser Deutlichkeit werden es Dir auch die wenigsten sagen aber dort läuft auch nicht alles nur mit Sonnenschein.


Meine persönliche Antwort auf diese Frage war/ist sich neben der Arbeit her noch selbstständig zu machen - fester Arbeitsplatz und man fällt nicht wirklich tief, wenn man was verkackt.
Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich aus Bequemlichkeit noch nichts in diese Richtung unternommen habe, da bräuchte ich ein Gegenstück, das die Ganze für mich uninteressante Scheisse übernimmt ... .

Watson007
2019-10-15, 16:22:34
Genau, mit einem Kind in der Pipeline solltest du Sicherheit wählen -> alles so lassen wie es ist. Es geht dir doch nicht schlecht? Es würden ein Haufen Leute gern mit dir tauschen.
Osten als Wohngegend liest sich jetzt auch nicht teuer.

Zafi
2019-10-15, 16:30:39
Welche Geisteswissenschaft hast du studiert?

Vielleicht kannst du die mit deinen bisherigen Tätigkeiten kombinieren. Programmieren oder SAP.

Also zum Beispiel eine App programmieren, die in diesen Bereich geht. Damit schlägst du gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe:
- Du verdienst Geld damit, ohne deinen jetztigen Job aufgeben zu müssen.
- Du steigerst deinen Bekanntheitsgrad oder deine Referenzen in deinem Wunschbereich, um später einen besseren Job zu bekommen.
- Du verwirklichst dich selbst, indem du die Geisteswissenschaft, die dich interessiert, wieder aufgreifst.


Die Kombination aus "Programmieren" und irgend einem anderen Thema ist eine hervorragende Grundlage zur Selbstverwirklichung und zum Geld verdienen.

Programmierkenntnisse + Spezialwissen = Spezielles Programm

Zum Beispiel Psyprax, ein sehr erfolgreiches Abrechnungsprogramm für Psychotherapeuten, wurde von einem technisch affinen Psychotherapeuten entwickelt.
Oder PatOrg, der Branchen-Primus der Patentantwaltsprogramme. Wurde von einem technisch affinen Patentanwalt entwickelt.

Dabei gibt es noch viele mehr zu nennen. Du musst auch gar nicht so erfolgreich werden, wie die hier genannten, um reich zu werden.

FragMaztah
2019-10-15, 18:38:26
1)Nebenberuflich einen kleinen 60 Credits-MBA machen. Dann auf administrative Stellen bewerben. (auch so eine hohe vierstellige Ausgabe)

2)Nebenberuflich privat weiterbilden. Z.B. Projektmanagement, ITIL, ect. Dann auf administrative Stellen bewerben.

3)Französisch lernen und vielleicht sogar nochmal promovieren und versuchen, doch noch den Traumjob zu finden. Ganz selten gibt es mal im Bereich Digitalisierung Stellen in Museen oder Archiven zu besetzen.

Moin,

meiner Meinung nach bringen Dich Option 1 und 2 nicht weiter.

Ich habe vor 10 Jahren mein Diplom mit dem Schwerpunkt Informatik gemacht und bin seitdem in IT-Projekten unterwegs. Für meine fachlichen Spezialisierungen (Studium, Seminare, Zertifikate) hat sich noch keiner meiner bisherigen Arbeitgeber (vom KMU bis hin zum Großkonzern) wirklich interessiert. Was zählt ist eine möglichst große Bandbreite persönlicher Erfahrungen!

Die wichtigste Frage, die Du Dir stellen musst:

Möchtest Du eine Veränderung (mit allen Risiken und Nebenwirkungen) oder möchtest Du Sicherheit, Stillstand, Langeweile (mit allen Risiken und Nebenwirkungen...)?

Falls Du zu ersterem tendierst, rate ich Dir nach einem Querschnittsbereich der IT zu suchen, der Dich anspricht. Die Projektarbeit hat den Charme, sehr abwechslungsreich und interdisziplinär zu sein. Technische Fachkenntnisse aus vorherigen Jobs können hierbei auch sehr hilfreich sein.

Netter Nebeneffekt: Bei einem Wechsel sind Gehaltssprünge möglich, für die man sonst jahrelang überdurchschnittliche Leistungen abliefern muss. ;)

Grüße

Bojo
2019-10-15, 19:21:29
In Erwartung eines Kindes würde ich das Thema Job aktuell nicht komplett umwerfen. Wenn das Kind da ist, verschiebt sich eh deine Sicht auf die Prioritäten im Leben. Deine Rahmenbedingungen mit wenig Wochenstunden, Überstundenausgleich und wenig Reisetätigkeit klingt da optimal. Eine jetzt getroffene Bewertung in andere Richtung kann schnell hinfällig sein.

Ansonsten wäre mein Rat immer, einen Ausgleich zwischen inhaltlicher Zufriedenheit und Sicherheit zu suchen. Wenn dein Arbeitgeber mitspielt und du genug Ideen und Antrieb hast, könnte zum Beispiel reduzierte Wochenarbeitszeit in Kombination mit Freelanceraufgaben in einem Herzensthema gut sein. Kenne inzwischen mehrere Leute, die so in die Selbstständigkeit hineingeschnuppert und einige dann auch komplett umgestellt haben.

Derbinger
2019-10-15, 19:31:37
1)Eigentlich interessiert mich mein Job überhaupt nicht.
Man arbeitet fürs Geld. Erfüllende Berufe gibt es praktisch nicht. Dafür sind Hobbies da.

3)Es gibt in meiner Firma quasi keine Aufstiegsmöglichkeiten
Dann Firma wechseln. Nach ein paarmal wechseln landest du auch fast automatisch in einer leitenden Position (und kannst dann andere programmieren lassen).

Swissr
2019-10-15, 20:41:10
Du erwartest ein Kind? Dann warte mal bis es da ist und dein dich langweilender Job plötzlich kein Blocker ist, sondern ein Benefit :smile:

pest
2019-10-16, 07:29:52
Du verdienst ca 2500€ und deine Freundin 2100€ netto macht ein HE von ~4600€ (Jammern auf hohem Niveau)

wie man es als Paar im Osten da nicht schafft 2k pro Monat bei Seite zu legen, ist mir ein Rätsel

das macht man 3-5 Jahre und hat gutes EK für ein Haus

na, jetzt ist es zu spät

Colin MacLaren
2019-10-16, 08:09:02
Was sind deine Sorgen? Ich glaube rauszulesen:
Du hast Angst,
dass du fürs Alter nicht ausreichend vorgesorgt hast, und
dass du in deinem öden Job versauerst?


Insgesamt nicht falsch verstehen: An sich geht es uns gut und das schlimmste aktuelle Sorge ist, dass der große Kater aufgrund der Veränderungen in der Wohnungen Stress hat und sich den Bauch kahlleckt. Dennoch bin ich jetzt in dem Alter, wo ich die Weichen Stellen muss, sonst bleibt es halt bis zur Rente genauso, wie es jetzt ist und es spricht ja nichts dagegen, seine persönliche Situation etwas zu optimieren.

Was mich stört:

1. Der Job interessiert mich inhaltlich nicht. Das ist für den Arbeitgeber lustigerweise sogar ein Vorteil, da hier Tagesgeschäft first gilt und ich im Gegensatz zu unseren Freaks, die IT leben, halt nicht nur den neuesten Scheiß machen will sondern brav die Tickets abarbeite und den alten Code von 1995 warte, weil es mir eben schlicht total Bummi ist. Ich würde auch wieder PCs aufbauen, wenn das sein müsste.
2. Ich tanze beruflich auf zu vielen Hochzeiten und bin daher nicht spezialisiert genug. Ich kann keine richtige Softwarentwicklung, da für die notwendigen Erweiterungen hier in der Regel Code&Fix genügt. Dann betreue ich mit einem Kollegen noch zwei andere SAP-Plattformen, von denen niemand anderes in der Firma Ahnung hat. Das ist aber so breit, dass ich auch dort immer mal auf die Hilfe unserer externen Berater angewiesen bin. Deswegen fühle ich mich wissenstechnisch nicht so weit, dass ich mich trauen würde, als externer oder selbstständiger Berater für x zu agieren. Daher würde ich gern mal irgendetwas richtig lernen.
3. Die Wohnsituation. Die Wohnung ist ganz OK, aber die Gegend sehr, sehr... bunt mit viel nächtlichen Lärm und anderen Asozialitäten (siehe PoWi). Chemnitz hat zwar billige Mieten, aber nur für 2-Raum-Wohnungen. Große Wohnungen, in denen man auch zwei Kinder unterbringen kann, und in Nicht-asozialer Gegend sind in Chemnitz aber auch jenseits der 1.000 EUR warm. Da kann man dann fast auch wieder bauen.

Genau, mit einem Kind in der Pipeline solltest du Sicherheit wählen -> alles so lassen wie es ist.

Ich werde sicher noch mindestens zwei Jahre in meinem Job bleiben. Das steht außer Frage. Der war aber der Notnagel in der Situation, dass ich in meinem ursprünglichen Bereich nichts gefunden habe. Ich habe aber noch nicht das Gefühl, dass das jetzt alles war.

Welche Geisteswissenschaft hast du studiert? Geschichte. SAP + Geschichte ist halt nicht so die gängige Kombi :freak:


Falls Du zu ersterem tendierst, rate ich Dir nach einem Querschnittsbereich der IT zu suchen, der Dich anspricht. Die Projektarbeit hat den Charme, sehr abwechslungsreich und interdisziplinär zu sein. Technische Fachkenntnisse aus vorherigen Jobs können hierbei auch sehr hilfreich sein.

Netter Nebeneffekt: Bei einem Wechsel sind Gehaltssprünge möglich, für die man sonst jahrelang überdurchschnittliche Leistungen abliefern muss. ;)


Genau das meine ich.

Du verdienst ca 2500€ und deine Freundin 2100€ netto macht ein HE von ~4600€ (Jammern auf hohem Niveau)

wie man es als Paar im Osten da nicht schafft 2k pro Monat bei Seite zu legen, ist mir ein Rätsel

das macht man 3-5 Jahre und hat gutes EK für ein Haus

na, jetzt ist es zu spät

Ich arbeit erst seit gut zwei Jahren Vollzeit, da sehr holpriger Lebensweg (siehe anderer Threadd).

Du verdienst ca 2500€ und deine Freundin 2100€ netto macht ein HE von ~4600€ (Jammern auf hohem Niveau)

wie man es als Paar im Osten da nicht schafft 2k pro Monat bei Seite zu legen, ist mir ein Rätsel

das macht man 3-5 Jahre und hat gutes EK für ein Haus

na, jetzt ist es zu spät

Ich habe das mal, aufgedröhselt auf Monate zusammengestellt.

Sparrate ich 500
betr. Altersvorsorge 36
Sparrate Freundin 400
Sparrate für Ausbildung Kind 50
Warmmiete 730
Strom 55
Internet 40
GEZ 18
Amazon Prime 6
Youtube Music 4
Netflix 7
Handyvertrag 10
KFZ Vollkasko 39
Haftpflicht 6
Hausrat 8
KFZ-Rechtsschutz (rabattiert KFZ-Haftpflicht) 8
KFZ-Steuer 17
Wartung KFZ 17
Benzin 70
Supermarkt 400
Drogerie 200
Katzenfutter 80
Tierarzt 15
Anschaffungen/Ersatz für Katzen 20
Essen bestellen/Döner 50
Essen gehen 60
Mittagessen auf Arbeit 220
Jahresurlaub 250
Kleiner Urlaub 60
Reisen zwecks Hochzeiten/Taufen ect. 60
Ersatz defekter Haushaltsgeräte 30
Kleidung 200
Medikamente (z.B. Nahrungsergänzung für Schwangere, Migränetabetten) 15
Nahrungsergänzung Kraftsport 10
3691

Das heißt es bleiben so ca. 12.000 EUR im Jahr übrig für Sonstiges.
Die sind halt schnell weg. Letztes Jahr eine Küche für 6.500 EUR.
Dieses Jahr ein familientaugliches Auto (unser erstes Auto überhaupt mit 35) 10.500 EUR
Erstausstattung Kind 2.000 EUR
+ ganzer Rattenschwanz, der am Kind hängt (neue Schränke, Umstandsmode !)

Florida Man
2019-10-16, 08:25:11
Hey Colin MacLaren, dies zuerst: Du hast einen Job, eine Partnerin und zusammen verdient Ihr einen recht großen Sack Geld jeden Monat. Der Thread erscheint mir unter diesem Licht reichlich larmoyant.

Ein Job ist quasi überall auf der Welt ein Weg, um an Mittel (Geld) zur Lebensgestaltung (alles, außer Job) zu gelangen. Es ist im Grunde fast nirgendwo wichtig, was man eigentliuch tut. Dieses "es muss sinnvoll sein", die ständigen Vergleiche mit Bekannten, Freunden oder sogar fremden Leuten, dieses streben nach Anerkennung und "ich tu Gutes" ist nach meinen Erfahrungen sehr deutsch - und völlig bescheuert. Die Mitarbeiterin am Sixt Schalter Miami Downtwon z.B. trägt ihre alberne Uniform mit großer Würde, aber ihren Lebensinn sieht sie bestimt nicht in dem Job. Aber boy, die hat gute Laune!

Kurz: Die wenigsten Menschen finden Ihren Lebenssinn im Beruf. Wichtiger ist quasi alles andere und da stehst Du doch gut dar. Was soll der psychisch Kranke Frührentner sagen, der seine Wohnung verloren hat, im unbeheizten Keller seiner Mutter lebt und jeden Eure fünf Mal umdreht? Ich kenne so einen, ich warte fast täglich auf die Nachricht von seinem Suizid. Und der jammert weniger als Du :) Ich sage Dir das nur, damit DU Deinen Kompass mal norden kannst^^

pest
2019-10-16, 08:34:38
Das heißt es bleiben so ca. 12.000 EUR im Jahr übrig für Sonstiges.
Die sind halt schnell weg. Letztes Jahr eine Küche für 6.500 EUR.
Dieses Jahr ein familientaugliches Auto (unser erstes Auto überhaupt mit 35) 10.500 EUR
Erstausstattung Kind 2.000 EUR
+ ganzer Rattenschwanz, der am Kind hängt (neue Schränke, Umstandsmode !)

Ich sag doch, du willst alles auf einmal...kA wie man jeden Monat! 200€ für Klamotten ausgeben kann

Unsere Küche hat 300€ gekostet! Ist wahrscheinlich H4-Niveau :rolleyes: - unser Auto hat 1500€ gekostet

Und ich verdiene 40% mehr als du

Entweder man will was und schränkt sich dementsprechend ein oder man jammert, weil man als Durchschnittsinformatiker keinen Lambo fährt bei 38h/Wo arbeiten

THEaaron
2019-10-16, 08:36:47
Das ist die typische deutsche Arbeitermentalität die du da ansprichst, Florida Man. Schaffe, schaffe, Häusle baue...

Das System begünstigt hier Menschen die sich ihren Job zur Berufung machen und funktionieren wollen um den deutschen Standard der Familie und der Partei im Reihenhaus gerecht zu werden. Dass man oft von Menschen umgeben ist die das erfolgreich machen dürfte viele Menschen ein falsches Gefühl von Erfolglosigkeit geben.

IMHO hilft es da schon mal eine Zeit im Ausland zu verbringen. Es gibt wunderbare Länder in denen die Leute mit der ein oder anderen Macke am Haus oder in der Wohnung leben, nicht den ganzen Tag super effizient durchgetaktet haben, aber Abends mit einem Bier draußen sitzen und zufrieden sind.

Gerade in Deutschland finde ich das Verhältnis Wohlstand/Zufriedenheit extrem unausgeglichen. Es ist irgendwo doch ein extremes Hamsterrad zum unstillbaren Wohlstand mutiert hier.

Mein Job macht mir zum Glück Spaß, aber das wirkliche Glück suche ich auch woanders. Auch wenn das wahrscheinlich einfach ist aus der Position meines Partners und mir. Aber das Gefühl von Zufriedenheit hatte ich auch schon am Anfang meiner "Karriere" und mit viel weniger Geld.

Colin MacLaren
2019-10-16, 08:40:25
Ich sag doch, du willst alles auf einmal...kA wie man jeden Monat! 200€ für Klamotten ausgeben kann

Unsere Küche hat 300€ gekostet! Ist wahrscheinlich H4-Niveau :rolleyes: - unser Auto hat 1500€ gekostet

Und ich verdiene 40% mehr als du

Entweder man will was und schränkt sich dementsprechend ein oder man jammert, weil man als Durchschnittsinformatiker keinen Lambo fährt bei 38h/Wo arbeiten

Die 200 EUR Kleidung finde ich nicht heftig, eher zu wenig. Das ging die letzten Monate sicher allein für Umstandsmode drauf. Fürs Kind ist alles gebraucht, aber das braucht halt viel. Da liegt der Löwenanteil aufgrund der Schwangerschaft bei meiner Freundin. Ich habe mir dieses Jahr zwei Jeans 100 EUR, drei Hemden 80 EUR, zwei Paar Schuhe 150 EUR, einen Pullover 30 EUR, einen Pijama 15 EUR und drei Polos 60 EUR gekauft sowie einmal Absätze erneuert 15 EUR und liege somit bei ca. 50 EUR/Monat. Ist das jetzt echt so crazy?

Küche wollte ich eine von der Stange, passt aufgrund des komischen Zuschnitts der Küche aber nicht. Da haben wir sicher ein Jahr gesucht. IKEA mit Selbstaufbau wäre günstiger gewesen, meine Freundin wollte aber "schön" und alles "schön" extra kostet, bezahlt sie von ihrem Geld. Da halte ich sie nicht von ab :rolleyes:

Vielleicht nochmal zum Verständnis:

Mit geht es gut, ich habe keine Probleme, ich freue mich, ist super! Weiß ich! Ich bin dankbar, dass wir in einem Land leben, wo es einem so gut geht. Ich bin stolz, dass ich mich aus einer relativ beschissenen Situation Mitte 20 so herausgearbeitet habe! Alles cool!

Trotzdem will ich den jetzigen Job nicht noch 35 Jahre machen und gucken, ob beruflich vielleicht noch was geht entweder in Richtung mehr Geld oder mehr Erfüllung. Ist das sooo absurd?

Korfox
2019-10-16, 08:55:38
Du verdienst ca 2500€ und deine Freundin 2100€ netto macht ein HE von ~4600€ (Jammern auf hohem Niveau)

wie man es als Paar im Osten da nicht schafft 2k pro Monat bei Seite zu legen, ist mir ein Rätsel

das macht man 3-5 Jahre und hat gutes EK für ein Haus

na, jetzt ist es zu spät
Ab Geburt sind das dann 2500€ + 1260€ (Elterngeld) + 200€ (Kindergeld).
Papa von heute nimmt auch 2-4 Monate Elterngeld in Anspruch, womit nochmal 2000-4000€ "fehlen" (immerhin knallst du nicht in die Höchstgrenze).
Meine Erfahrung ist/war auch, dass die Umstellung erstmal ziemlich schwer ist, wenn Kinder kommen. Man lebt ja auch auf einem gewissen Niveau.

Ansonsten gebe ich dir aber auch recht... 200€ gebe ich vielleicht im Halbjahr für Klamotten (inkl. Schuhe) aus. Kinder kriegen viel vom Kindersachenbasar.

Colin MacLaren
2019-10-16, 09:07:43
Ansonsten gebe ich dir aber auch recht... 200€ gebe ich vielleicht im Halbjahr für Klamotten (inkl. Schuhe) aus. Kinder kriegen viel vom Kindersachenbasar.

Das sind die kombinierten Ausgaben von uns beiden + Kind + Umstandmode inkl. Schuhe. Viel mehr als 200 EUR im Halbjahr gebe ich, wie geschrieben auch nicht aus.

Ist irgendwie schade dass die Diskussion sich jetzt nur um diese Position und nicht um das eigentliche Thema dreht. Hätte ich nur 150 EUR Klamotten geschrieben...

medi
2019-10-16, 09:32:20
Mir gehts prinzipiell ähnlich wie dir. Verdiene recht gut aber die Zukunft meiner Firma sieht nicht so rosig aus. Ergo werde ich mich wohl verändern müssen. Problem ist halt die eigene Komfortzone, die man dann verlassen muss + das Risiko was man dann mit so nem Jobwechsel hat (der neue AG malt einem die künftige Welt ja auch rosa vor und wie man mit den neuen Kollegen klar kommt weiss man auch nicht)
Nicht desto trotz kannst du davon ausgehen, dass du nicht die nächsten 35 Jahre in deinem Job arbeiten wirst. Die Zeit ist heutzutage so schnelllebig - Firmen kommen, Firmen gehen, Konzerne zerfallen, Konzerne entstehen.

Für mich persönlich sind drei Dinge beim Job wichtig:
1. Ich muss mit dem Gehalt klar kommen (meine Familie damit notfalls alleine finanzieren können)
2. Der Job muss interessant und abwechslungsreich sein
3. Die Kollegen (primär) + der Chef (sekundär) müssen passen

Und zwar genau in der Reihenfolge. Sobald eines davon gar nicht erfüllt ist suche ich mir etwas Neues.

Ne Weiterbildung mit 35 und anstehendem Elternsein erachte ich als schwierig. Unser Junge ist jetzt 7 (sprich ich wurde mit 34 Vater) und ich hatte in den letzten 7 Jahren nicht die Kraft oder Zeit nach der Arbeit mich noch irgendwie weiterzubilden. Allerdings teilen wir uns auch die Betreuung und Erziehung des Kindes da ich nicht will, dass meine Frau ihre "Karriere" zurück steckt. Grund: Wenn mir mal was zustoßen sollte ist sie die Gelackmaierte. Das fände ich nicht fair. Sie ist jetzt auf ner 32h Woche (nach nem Jahr wieder 20h die Woche arbeiten gegangen für 2 Jahre, dann auf 35h und nach nem Jahr wieder auf 32h runter) da sie ja auch noch den Haushalt managed.
Kann aber gut sein, dass du die Kraft für ne Weiterbildung nebenbei hast. Dann mach. Zertifikate sind in Deutschland nie verkehrt soweit sie nicht zu alt sind (was in der IT wiederum schwierig ist da dort ja das Meiste nach 2 Jahre überholt ist).

Geld war bei uns ein Problem die ersten 3 Jahre. Wir musste uns ganz schön einschränken. Zwar kostet das Kind kaum was (Basare nutzen! Das gibts quasi oder ganz neu für fast lau) aber der Verdienstausfall haut mächtig rein (trotz Elterngeld)

pest
2019-10-16, 09:52:07
Man muss schon aus seiner Komfortzone raus

Habe auch einen Freund der seit Jahren mit 2.2Netto eine 4 köpfige Familie durchfüttert - hat selbst zugegeben, dass es bequem ist

Man muss halt bereit sein Risiken einzugehen

Selbstständig machen, ins Consulting gehen etc.

Habe den AG in 8 Monaten 2 mal gewechselt und mein Gehalt um 20% gesteigert...klar ist das super anstrengend, kostet erstmal ordentlich Geld und die Summe der Probleme bleibt am Ende eh gleich

w0mbat
2019-10-16, 10:38:38
1)Eigentlich interessiert mich mein Job überhaupt nicht. Weder Programmieren noch irgendwelches Zeug im Customizing zusammenzuklicken finde ich in irgendeiner Art und Weise spannend. Die ursprünglich studierte Geisteswissenschaft wäre das, was mich wirklich interessiert hat, dort sehe ich aber nicht wirklich berufliche Zukunftschancen.
Geht mir genauso. Ich finde meinen Job überhaupt nicht interessant, aber er ist gut bezahlt, hat super Arbeitsbedingungen und die Kollegen/Chefs sind alle nett.


2)Ich habe das Gefühl, nichts aus meinem Leben gemacht zu haben. Wenn ich mir meinen Freundeskreis anschaue, mit denen ich zusammen auf die (ganz gewöhnliche, öffentliche) Schule gegangen und Abitur gemacht habe, dann sind die meisten promoviert, Ärzte, erfolgreiche Anwälte, Unternehmer mit mehreren Gesellschaften oder Kombinationen. Obwohl ich damals zu den Besten im Jahrgang zählte, habe ich am Wenigsten aus mir gemacht.
Das Gefühl hat doch jeder, wenn du es nicht hättest würde was schief laufen :D
Und ich kann dir sagen, alle deine "erfolgreichen" Freunde denken sicher auch so und haben auch ihre Probleme.


3)Es gibt in meiner Firma quasi keine Aufstiegsmöglichkeiten und die letzte Gehaltserhöhung war trotz guter bis sehr guter Bewertung so spärlich (200 EUR nach zwei Jahren), dass hier wohl nicht mehr viel kommt außer Inflationsausgleich.
Dann liegt es an dir dich nach was neuem umzuschauen oder mehr zu fordern. Ich will auch schon seit über einem Jahr nach einem neuen Jobs suchen, bisher bekomm ich aber den Arsch nicht hoch.

Mein Tipp: bewerb dich doch mal auf Traumstellen wo du denkst, dass du keine Chance hast, und verlang ein freches Gehalt. Kannst ja nichts verlieren :)

Zafi
2019-10-16, 10:44:49
Geschichte. SAP + Geschichte ist halt nicht so die gängige Kombi :freak:

Ganz im Gegenteil. Das Problem dürfte eher sein, dass es bereits zuvieles gibt. Zum Beispiel Kunstsammlungs-Verwaltungsprogramme, Historische-Reiseführer, Geschichts-Wikis, etc.

Dein Vorteil dürfte aber sein, dass bei Apps viele Anwendungsbereiche noch nicht so gut erschlossen sind und man das Rad dort neu erfinden kann, eben mit den Möglichkeiten die ein Smartphone oder ein Tablet bietet.

Ebenso sind Geschichts-Nahe-Spiele oder Geschichts-Lernplattformen denkbar. Erkundige dich, was in der Schule oder im Studium gelehrt wird und bring es als interaktive Lernspiel-App heraus oder als Interaktives Geschichts-Buch. Vielleicht hast du Glück und im Zuge der Schul-Digitalisierung wird dein interaktives Geschichts-Buch die Referenz für Tausende von Schulen.

Radeonator
2019-10-16, 11:05:07
Du bist seelisch scheinbar einfach nicht ausgeglichen und hast vielleicht eine etwas frühe Midlife Crysis. Dein Leben liest sich erstmal gut, Geld ist kein Problem, Frau und Kind etc.
Menschen denen es "zu gut" geht haben oftmals das Gefühl, alles nicht wirklich verdient zu haben (sei es nur unbewußt) und das läßt mich bei dir Richtung Depression tendieren. Vielleicht schreibst du mal PHuV PN an !

THEaaron
2019-10-16, 11:06:33
Fakt ist halt auch einfach wer nach mehr strebt kotzt sich nicht darüber aus dass es nicht weitergeht sondern handelt. Ich glaube viele streben einfach nach mehr ohne zu wissen wohin und was sie machen wollen.

Vielleicht auch einfach mal Erden und sich selbst fragen wo es wirklich drückt.

Colin MacLaren
2019-10-16, 12:23:27
Du bist seelisch scheinbar einfach nicht ausgeglichen und hast vielleicht eine etwas frühe Midlife Crysis. Dein Leben liest sich erstmal gut, Geld ist kein Problem, Frau und Kind etc.
Menschen denen es "zu gut" geht haben oftmals das Gefühl, alles nicht wirklich verdient zu haben (sei es nur unbewußt) und das läßt mich bei dir Richtung Depression tendieren. Vielleicht schreibst du mal PHuV PN an !

Das Forum ist lustig ;D Wenn ich was habe, dann ist das BoreOut. PHuV ist ein guter Mann, mit dem habe ich früher auch telefoniert. Da hatte ich tatsächlich Probleme.

Ich wollte hier auch keine Grundsatzdiskussion über Wohlstandsverwahrlosung führen. Ich bin auch nicht unglücklich. Ich führe eine tolle Beziehung, kann ein großes Kind sein was mit all dem Technikkram spielt, dass es sich früher nicht leisten konnte, bin spätestens halb vier zu Hause und knuddell meine Katzen. Ich bin halt nur Codemonkey aus der Not heraus und würde vielleicht gern nochmal was Spannenderes versuchen, wo ich meine bisher erworbenen Skills aber einbringen kann.

Ich hätte mir eigentlich von dem Thread so etwas erhofft wie (fiktive Beispiele):

"Mit dem Profil sehe ich Dich als Scrum Master oder Product Owner. Da empfehle ich Dir Weiterbildung xy."
"An der Uni Tübingen ist im Computermuseum eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter frei. Das wäre doch was!"
"Ich würde den MBA machen, in Schnittstellenfunktion y wird gerade stark gesucht, die wollen aber immer den kaufmännischen Background sehen. Hat ein Kumpel auch gemacht und arbeitet jetzt bei Konzern z."

THEaaron
2019-10-16, 12:33:20
Als Codemonkey hast du doch die notwendige Grundlage. Ich hab mich aus der Entwicklung heraus auch weiterentwickelt. Viel wichtiger ist da die Frage wie es mit deinen Softskills aussieht?

Hast du ein selbstsicheres und kompetentes Auftreten? Kannst du sauber eine Präsentation mit rotem Faden vor Stakeholdern halten? Wie sieht dein Kommunikationsgeschick aus?

Ich wurde vom Kunden nach einer Präsentation abgeworben wegen der oben genannten Softskills. Wenn man aus der Technik kommt hat man für sowas eine ziemlich solide Basis. Softskills aufzubauen oder nachzuholen ist da ein enormes Hindernis.

Beim Sprung von der Entwicklung ins Consulting/Management sind Softskills entscheidend. Bei einem Wechsel der Kompetenzen kann man sich eigentlich nur auf vorhanden Stärken stürzen und diese als Momentum nutzen. Mit Schwächen in einen neuen Bereich zu starten ist eher unrealistisch.

Colin MacLaren
2019-10-16, 12:43:04
Als Codemonkey hast du doch die notwendige Grundlage. Ich hab mich aus der Entwicklung heraus auch weiterentwickelt. Viel wichtiger ist da die Frage wie es mit deinen Softskills aussieht?

Hast du ein selbstsicheres und kompetentes Auftreten? Kannst du sauber eine Präsentation mit rotem Faden vor Stakeholdern halten? Wie sieht dein Kommunikationsgeschick aus?

Ich wurde vom Kunden nach einer Präsentation abgeworben wegen der oben genannten Softskills. Wenn man aus der Technik kommt hat man für sowas eine ziemlich solide Basis. Softskills aufzubauen oder nachzuholen ist da ein enormes Hindernis.

Beim Sprung von der Entwicklung ins Consulting/Management sind Softskills entscheidend. Bei einem Wechsel der Kompetenzen kann man sich eigentlich nur auf vorhanden Stärken stürzen und diese als Momentum nutzen. Mit Schwächen in einen neuen Bereich zu starten ist eher unrealistisch.

Mit den Softskills sehe ich keine Probleme. Codemonkey ist aber vielleicht das falsche Wort. Das suggeriert, dass derjenige gut in Sachen Softwaretechnik aufgestellt ist. In ABAP erweitert man in der Regel aber nur Standardprogramme und baut paar Felder, Screens und SQL-Anfragen in bestehende Anwendungen ein. Da ist vieles aufgrund der Einschränkungen der veralteten Architektur nicht mal objektbasiert. Das Coden macht vielleicht auch nur 10% meiner Tätigkeit aus. Ich betreue mehrere Systeme, das ist aber alles relativ oberflächlich, so dass ich mir in dem Bereich nicht zutrauen würde, als Berater aufzutreten (und dafür wäre auch kein Info-Studium notwendig gewesen). Es geht dennoch in den nächsten Jahren eher weiter in die Breite als in die Tiefe.

Korfox
2019-10-16, 12:53:19
Was soll man bei den paar Stichpunkten denn jetzt für nen Job finden?
Du sagst es selbst: ABAP ist nicht mehr der Zahn der Zeit (war es das jemals)?
Wenn dich Technologie antreibt, dann gehe in die Richtung, die ein paar Docker-Images zu bauen, da Visual Code laufen zu lassen und darin dann stateless zu programmieren. Das ist der halbe Weg zum modernen Codemonkey.

Daredevil
2019-10-16, 12:55:16
Wenn dich der Job nicht interessiert, machst du ihn auch nicht richtig, weil du eben keinen Bock darauf hast. Es geht auch nicht darum, dass man den Job findet, den man liebt, sondern dass man die Zeit, also 1/3 des Tages nicht mit etwas verschwendet, was einen in keiner Form fördert.
Arbeiten zum Zweck um zu sparen oder seine Familie durch zu bringen ist eine große Motivation, seinen Job richtig und mit viel Energie zu machen, weil man es für die anderen 2/3 macht. Da stellt man sich imho überhaupt nicht die Frage, dass es sinnlos ist, weil es eben nicht sinnlos ist.

Wenn dir aber dein inneres sagt, dass dir der Komfort der art der Arbeit nicht zusagt, dann solltest du eben was ändern. Dein/Euer Leben überdenken und Pläne machen.
Ihr seid tatsächlich in der guten Lage mit einem Sack voll Geld am Ende des Monats, dass ihr euch ausprobieren könnt, warum also die Zweifel daran?

Ich arbeite 24Stunden in der Woche und lege jeden Monat 300-400€ an die Seite und habe "nur" eine Ausbildung. Ich mache meinen regulären Job der mich fordert und die Basiskosten großzügig deckt, dazu habe ich noch 16Stunden selbstständig Zeit für Dinge, die mir richtig Bock machen, die dafür aber nicht viel abwerfen.
Das ist ja vielleicht auch was für dich? Kürz 1-2 Tage vom regulären Job und verbring ihn ihn meinetwegen mit etwas, was dich wirklich fordert und dir Spaß macht.
Selbst wenn du bei dem Job nur die hälfte verdienst, sind es unterm Strich nur 5-20% weniger, dafür bist du aber vielleicht ein viel glücklicherer Colin MacLaren. Wenn nicht, machst du einfach so weiter wie gehabt. Du bekommst doch sicherlich überall einen Job, gerade mit deinem Hintergrund.

Zumal..... du hast bald ein Kind. Vielleicht widmest du dem eh am Ende mehr Zeit. :)

PS: 930€ für Supermarkt+Essen zu zweit ist allerdings auch sehr luxuriös gewählt. Aber wenn das nun mal so will, muss man zu zweit halt auch massiv buckeln.

Colin MacLaren
2019-10-16, 14:29:41
Wenn dich der Job nicht interessiert, machst du ihn auch nicht richtig, weil du eben keinen Bock darauf hast. Es geht auch nicht darum, dass man den Job findet, den man liebt, sondern dass man die Zeit, also 1/3 des Tages nicht mit etwas verschwendet, was einen in keiner Form fördert.
Arbeiten zum Zweck um zu sparen oder seine Familie durch zu bringen ist eine große Motivation, seinen Job richtig und mit viel Energie zu machen, weil man es für die anderen 2/3 macht. Da stellt man sich imho überhaupt nicht die Frage, dass es sinnlos ist, weil es eben nicht sinnlos ist.

Wenn dir aber dein inneres sagt, dass dir der Komfort der art der Arbeit nicht zusagt, dann solltest du eben was ändern. Dein/Euer Leben überdenken und Pläne machen.
Ihr seid tatsächlich in der guten Lage mit einem Sack voll Geld am Ende des Monats, dass ihr euch ausprobieren könnt, warum also die Zweifel daran?

Ich arbeite 24Stunden in der Woche und lege jeden Monat 300-400€ an die Seite und habe "nur" eine Ausbildung. Ich mache meinen regulären Job der mich fordert und die Basiskosten großzügig deckt, dazu habe ich noch 16Stunden selbstständig Zeit für Dinge, die mir richtig Bock machen, die dafür aber nicht viel abwerfen.
Das ist ja vielleicht auch was für dich? Kürz 1-2 Tage vom regulären Job und verbring ihn ihn meinetwegen mit etwas, was dich wirklich fordert und dir Spaß macht.
Selbst wenn du bei dem Job nur die hälfte verdienst, sind es unterm Strich nur 5-20% weniger, dafür bist du aber vielleicht ein viel glücklicherer Colin MacLaren. Wenn nicht, machst du einfach so weiter wie gehabt. Du bekommst doch sicherlich überall einen Job, gerade mit deinem Hintergrund.

Zumal..... du hast bald ein Kind. Vielleicht widmest du dem eh am Ende mehr Zeit. :)

PS: 930€ für Supermarkt+Essen zu zweit ist allerdings auch sehr luxuriös gewählt. Aber wenn das nun mal so will, muss man zu zweit halt auch massiv buckeln.

Die eine oder andere Ausgabenseite war bewusst mit Tendenz nach oben gewählt. Sprit ist auch oft die Hälfte, aber im Moment fährt meine Freundin z.B. halt 4x die Woche 2x20km ins Krankenhaus zu irgendwelchen Untersuchungen und Kursen. Wenn nichts ansteht dann fahr ich auch mal nur 50km im ganzen Monat.

Ansonsten: Ich bin nicht wirklich ausgelastet auf Arbeit. Ich könnte mich hier locker 3h/Tag weiterbilden und keiner würde es merken. Ich werde aber sicher nicht in der Dienstzeit irgendwelche privaten Apps programmieren. Es gibt zwar wie überall mal Spitzen und dann bin ich mal 10h da, es gibt aber auch viel Leerlauf. Die Zeit wollte ich sinnvoll füllen und mich weiterbilden. Im Zweifel nützt es im Job oder im Konzern und ich kann dort mehr Geld verlangen und/oder was Spannenderes tun, notfalls eben woanders.

Dazu wollte ich mir Tipps holen, das ist alles. Modernes Programmieren ist z.B. so etwas. Oder Scrum Master/Product Owner. Oder oder.

Argo Zero
2019-10-16, 14:31:55
Nicht ausgelastet auf der Arbeit und dafür Geld bekommen? Sei froh. Als selbständiger heißt keine Auslastung auch keine Kohle bekommen.
Ich lese aus den Beiträge heraus, dass deine Frau/Freundin bald wirft. Dann wirst du sowieso erstmal ausgelastet sein :D

pest
2019-10-16, 14:54:04
Oder Scrum Master/Product Owner. Oder oder.


Es kostet Zeit und Expertise solche Jobs zu bekommen. D.h. du musst deine Fähigkeiten durch deinen Job ausbauen. Niemand bekommt zB Führungsverantwortung, wenn er nett fragt. Da musst du in den meisten Firmen einen steinigen Weg gehen. Mit 9-5 macht man keine Karriere...nichtmal ansatzweise

Colin MacLaren
2019-10-16, 15:15:15
Ich habe das komplette Data Warehousing/Business Intelligence in meiner Verantwortung (also Serverwartung, Schnittstellen, Datenbeladung, Datenmodellierung, Berechtigungswesen). Zusätzlich gibt es immer mal paar kleinere Programmierarbeiten, das ist aber simpel (Z.B. eine Excel einlesen, parsen, paar Daten abgleichen und dazulesen, Belege verbuchen und das Ergebnis per Mail versenden und ins Data Warehouse laden oder einen Webservice erstellen oder so). Das wird aber recht stiefmütterlich behandelt, so dass ich das allein mit bisschen externer Hilfe locker stemmen kann. Und das ist inhaltlich halt echt öde.

Ich könnte aber die Zeit nutzen mich im Bereich Big Data weiterzubilden und mal gucken, in der Firma etwa in diese Richtung anzuleiern. Wenn das funktioniert dann mehr Geld fordern oder in die Richtung wegbewerben.

medi
2019-10-16, 16:48:59
Dazu wollte ich mir Tipps holen, das ist alles. Modernes Programmieren ist z.B. so etwas. Oder Scrum Master/Product Owner. Oder oder.

Also bzgl. Scrum. Da solltest du dir einfach mal Lektüre dazu reinpfeifen. Es gibt keine Ausbildung zum Scrum Master oder Scum Owner (bzw. macht das in meinen Augen keinen Sinn dafür Geld rauszuschmeissen). Das sind einfach nur Rollenverteilung bzw. Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit Scrum. Und wie Scrum in einer Firma genutzt wird hängt wieder von der Firma ab. Manche Firmen machen das nur nach außen hin weils IN ist aber wollen dann doch intern eher old school waterfall.

https://www.scrumguides.org/scrum-guide.html

Florida Man
2019-10-16, 19:00:59
Pest und Collin sollten sich zusammen selbstständig machen. Am besten stellen die noch eine junge Frau ein, die einfach Spannungen zwischen den beiden abbaut. Beide haben diese totale unbewusste Kompetenz und ich bin mir sicher, die würden richtig was aufziehen und sich dabei nicht mal so fühlen, als würden sie sich richtig "anstrengen".

Monger
2019-10-16, 21:30:16
Also bzgl. Scrum. Da solltest du dir einfach mal Lektüre dazu reinpfeifen. Es gibt keine Ausbildung zum Scrum Master oder Scum Owner (bzw. macht das in meinen Augen keinen Sinn dafür Geld rauszuschmeissen). Das sind einfach nur Rollenverteilung bzw. Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit Scrum. Und wie Scrum in einer Firma genutzt wird hängt wieder von der Firma ab. Manche Firmen machen das nur nach außen hin weils IN ist aber wollen dann doch intern eher old school waterfall.

https://www.scrumguides.org/scrum-guide.html
Sorry dass ich da jetzt so penibel bin, aber das ist falsch.

Scrum wird von einer ganz bestimmten Gruppe definiert und auch zertifiziert, nämlich dieser hier:

https://www.scrum.org/professional-scrum-certifications/professional-scrum-master-assessments

Alles andere ist nicht Scrum, sondern allenfalls "Scrum-like". Ich finde das wichtig zu wissen, weil mit dem Begriff unfassbar viel Schindluder getrieben wird. Es steht jedem frei sich aus dem Werkzeugsatz an agilen Methoden das rauszusuchen was man will, aber dann darf man das nicht Scrum nennen.

medi
2019-10-17, 05:31:10
Sorry dass ich da jetzt so penibel bin, aber das ist falsch.

Scrum wird von einer ganz bestimmten Gruppe definiert und auch zertifiziert, nämlich dieser hier:

https://www.scrum.org/professional-scrum-certifications/professional-scrum-master-assessments

Alles andere ist nicht Scrum, sondern allenfalls "Scrum-like". Ich finde das wichtig zu wissen, weil mit dem Begriff unfassbar viel Schindluder getrieben wird. Es steht jedem frei sich aus dem Werkzeugsatz an agilen Methoden das rauszusuchen was man will, aber dann darf man das nicht Scrum nennen.

Was soll daran falsch sein? Meine Aussage ist korrekt. Die Firmen fordern Scrum bei der Entwicklung aber letzendlich ist es kein Scrum wie dann entwickelt wird.
Da wird eine Person zum Scrum Master gemacht, der keine Idee hat was sein Job ist.
Es wird Panik geschoben sobald mal irgendwo ein "geblockt" Marker gesetzt wird. Frei nach dem Motto "Das geht gar nicht. Mach das wieder weg! Sieht doof aus!"
Es werden daily scrums abgehalten, die eigentlich nur Zeit kosten aber nix bringen weil sich Personen dort einmischen, die dort gar nicht gefragt sind und Themen besprochen werden, die gar nicht relevant sind.
Und dann wird sich gewundert warum es nach Tag X kein 100% Ergebnis gibt und das so nicht akzeptiert. U.s.w.
Scrum steht zwar drauf aber steckt nicht wirklich drin.
Ist halt meine Erfahrung im Alltag im Umgang mit unseren Konzern-Kunden.

Semmel
2019-10-17, 07:18:04
1)Eigentlich interessiert mich mein Job überhaupt nicht. Weder Programmieren noch irgendwelches Zeug im Customizing zusammenzuklicken finde ich in irgendeiner Art und Weise spannend. Die ursprünglich studierte Geisteswissenschaft wäre das, was mich wirklich interessiert hat, dort sehe ich aber nicht wirklich berufliche Zukunftschancen.


Es wurde bereits geschrieben, dass es soetwas wie eine "Erfüllung im Beruf" nicht wirklich gibt. Das ist die totale Ausnahme.
Die Leute, die ihren vermeintlichen Traumjob machen, leiden oftmal unter schlechten Arbeitsbedingungen und/oder schlechter Bezahlung und/oder extrem hoher Arbeitsbelastung. Das ist es nicht wert. Da mache ich lieber einen "langweiligen" Job und hab dafür entspannte Rahmenbedingungen.

Ich hab übrigens vor mittlerweile 9 Jahren neben meinem Vollzeitjob ein Vollzeit-Studium angefangen.
Damals fühlte ich mich ebenfalls nicht so richtig ausgelastet. Das Studium ist anfangs gut gelaufen, wurde später aber immer anstrengender.
Ca. nach der Hälfte hab ich das Studium zu Gunsten von etwas mehr Freizeit gestreckt, aber die Probleme sind geblieben.
Es hat mit dazu beigetragen, meine damalige Ehe zu zerstören, weil ich praktisch keine Freizeit mehr hatte. (worüber ich im Nachhinnein allerdings froh bin :D )
Nach Abschluss des Studiums hab ich mir geschworen, dass das die letzte Bildungsmaßnahme in meinem Leben sein wird.
Danach habe ich meine Freizeit und meinen gemütlichen Job echt wieder zu schätzen gewusst!
Ich hab dennoch die Stelle gewechselt, aber nach ein paar Monaten Eingewöhnungsphase ist es wieder entspannt geworden und dabei bleibe ich jetzt auch, weil es für mich "gut genug" ist. Potenzial für mehr ist immer da, aber nicht immer sinnvoll.
Mittlerweile genieße ich es, mehr Freizeit zu haben. Dazu kommt, dass ich mittlerweile einen 7 Monate alten (geplanten) Sohn habe. Mir war klar, dass das viele Kräfte rauben wird, aber dennoch habe ich es etwas unterschätzt! Obwohl die meiste Arbeit meine Freundin macht, geht trotzdem ein Großteil meiner Freizeit dafür drauf. Dazu kommt der exteme Schlafmangel, den ich seitdem habe. Er wird immer noch alle paar Stunden wach. Ich habe seit 7 Monaten keine einzige Nacht mehr durchgeschlafen und mein Koffein-Konsum ist dramatisch angestiegen. Mit Kind bist du beruflich nicht mehr so leistungsfähig, das darfst du nicht unterschätzen! Ganz ehrlich, ich hab zwar ein Studium neben dem Vollzeitjob hingelegt, aber jetzt mit Kind würde keine größere Fortbildungsmaßnahme mehr packen! Vorerst zumindest. Später wirds hoffentlich wieder entspannter, aber es ist auch noch ein zweites Kind geplant und dann geht das Ganze wieder von vorne los.

Von daher ist mein Rat, auch wenn es nicht das ist, was du hören willst: Lass es (vorerst) bleiben! Dass du dich nicht ausgelastet bzw. unterfordert fühlst, wird mit der Geburt erstmal vorbei sein. Vielleicht würdest du eine Weiterbildung trotzdem schaffen, aber die reduzierte Freizeit könnte deine Beziehung belasten. Meine Freundin braucht mich mehr als je zuvor, obwohl sie in voller Elternzeit ist und derzeit noch nicht arbeitet.
ZEIT ist ein Luxus, den du mit Kind wieder mehr zu schätzen lernen wirst.


Das Dilemma mit der Altersvorsorge kann ich ansonsten schon auch nachvollziehen. Man spart sich einen ab und kann dennoch im Alter nur einen bescheidenen Lebensstandard erwarten, der nur unwesentlich über der Grundsicherung liegt.
Das Thema Immobilie stand bei mir vor ein paar Jahren auch auf dem Tisch. Aber die Preise sind mir einfach davongelaufen und sind längst auf einem Niveau, wo ich sage, dass sich das nicht mehr lohnt. Eine große Hütte kostet nicht nur ein Vermögen, sondern macht auch viel Arbeit und wenn die Kinder aus dem Haus draußen sind, dann ist es unnötig viel Platz. Ich hab mich daher aus all den Gründen dagegen entschieden. Ich bleibe wahrscheinlich längerfristig in meiner günstigen 3-Zimmer-Wohnung, das kommt auch meiner Sparrate zu Gute. Da müssen sich eben später mal zwei Kinder ein Kinderzimmer teilen. Dafür bekommen meine Kinder auch was vom Ersparten ab. Mein Sohn ist zwar nur 7 Monate alt, aber bereits Aktionär. :D

Vielleicht gibt es, um deine beiden Probleme zu lösen, noch einen ganz anderen Weg:
Um das Rentenleben angenehmer zu machen, brauchst du mehr Geld.
Deine Ausgaben sind vollkommen okay für dein Alter. Sicher könnte man hier und da noch was sparen, aber der große Sprung ist damit nicht drin.
Eine effektive Möglichkeit wäre natürlich, dein Einkommen zu steigern. Das halte ich jedoch aus o.g. Gründen für eine schlechte Idee.
Die andere Möglichkeit wäre es, die Rendite deiner Ersparnisse zu steigern.
Das geht am einfachsten dadurch, indem du mehr Risiken eingehst.
Der Mensch hat eine irrational hohe Risikoaversion, von daher steigt die Chance nicht linear, sondern überproportional zum Risiko! Das muss man nutzen.
Gleichzeitig kannst du aber auch mehr Rendite erhalten bzw. die Risiken für dich reduzieren, wenn du dich einfach nur mehr damit befasst und nicht nur blind in irgendeinen ETF ansparst.
Ich beschäftige mich ja viel mit Aktien, ca. 2h täglich. Das ist sozusagen auch irgendwie mein Hobby, macht also Spaß. Wer weiß, vielleicht würde es dir auch Spaß machen? Zumindest ist es eine sinnvolle Beschäftigung mit der Chance, mehr aus deinem Geld zu machen.

Colin MacLaren
2019-10-17, 09:10:14
Es wurde bereits geschrieben, dass es soetwas wie eine "Erfüllung im Beruf" nicht wirklich gibt. Das ist die totale Ausnahme.
Die Leute, die ihren vermeintlichen Traumjob machen, leiden oftmal unter schlechten Arbeitsbedingungen und/oder schlechter Bezahlung und/oder extrem hoher Arbeitsbelastung. Das ist es nicht wert. Da mache ich lieber einen "langweiligen" Job und hab dafür entspannte Rahmenbedingungen.


Kollege ist z.B. Medizintechniker bei einem Konern in BaWü und dürfte jenseits der 80k verdienen. Der hat eine 40 Stunden-Woche und findet seinen Job spannend (kann er was tüfteln) und erfüllend (stellt Produkte her, die Menschen helfen). Der sitzt natürlich trotzdem lieber am Strand als im Büro, aber er geht gern auf Arbeit. Es geht also.


Ich hab übrigens vor mittlerweile 9 Jahren neben meinem Vollzeitjob ein Vollzeit-Studium angefangen.
Damals fühlte ich mich ebenfalls nicht so richtig ausgelastet. Das Studium ist anfangs gut gelaufen, wurde später aber immer anstrengender.
Ca. nach der Hälfte hab ich das Studium zu Gunsten von etwas mehr Freizeit gestreckt, aber die Probleme sind geblieben.
Es hat mit dazu beigetragen, meine damalige Ehe zu zerstören, weil ich praktisch keine Freizeit mehr hatte. (worüber ich im Nachhinnein allerdings froh bin :D )
Nach Abschluss des Studiums hab ich mir geschworen, dass das die letzte Bildungsmaßnahme in meinem Leben sein wird.

Um Himmels willen, ich will kein Vollzeit-Studium.

Die Optionen waren:

1) MBA mit 60 Credits. Dicker muss nicht sein. da ich schon zwei Abschlüsse habe.
2) Weiterbildungen in Softwaretechnik und moderne Programmierparadigmen.
Kann man machen, eröffnet sicher auch interessantere Arbeitgeber, auch in der Region (z.B. StaffBase). Ich bin aber wie gesagt nicht wirklich der Techniker. Es wäre keine deutliche Verbesserung, was das Anöden betrifft :freak:
3) Weiterbildungen in Big Data in Richtung Data Scientist
Das wäre das Stringenteste zu meiner jetzigen Tätigkeit, könnte ich sogar ganz offiziell on the Job machen. Das finde ich aber noch öder als Programmieren.
4) Weiterbildung in eine administrativere Richtung, Prozessmanagement, Scrum ect.


Mittlerweile genieße ich es, mehr Freizeit zu haben.

Ich habe auch nirgends geschrieben, nach einer 60h-Woche zu streben.


Von daher ist mein Rat, auch wenn es nicht das ist, was du hören willst: Lass es (vorerst) bleiben! Dass du dich nicht ausgelastet bzw. unterfordert fühlst, wird mit der Geburt erstmal vorbei sein. Vielleicht würdest du eine Weiterbildung trotzdem schaffen, aber die reduzierte Freizeit könnte deine Beziehung belasten. Meine Freundin braucht mich mehr als je zuvor, obwohl sie in voller Elternzeit ist und derzeit noch nicht arbeitet.
ZEIT ist ein Luxus, den du mit Kind wieder mehr zu schätzen lernen wirst.

Die Zeit habe ich je nach art der Weiterbildung wie gesagt auch auf Arbeit. Ich könnte mich auch so wichtig machen, dass ich deutlich mehr Gehalt verlangen kann oder in einem verbundenen Unternehmen mit Tarifvertrag etwas administrativeres tun.



Das Dilemma mit der Altersvorsorge kann ich ansonsten schon auch nachvollziehen. Man spart sich einen ab und kann dennoch im Alter nur einen bescheidenen Lebensstandard erwarten, der nur unwesentlich über der Grundsicherung liegt.

Ein Dilemma ist es nicht. Wenn ich so spare wie bisher sollte ich den Lebensstandard im Alter so grob halten können. Das Dilemma ist die Wohnsituation. Hier die Nachbarn asozial , in besserer Gegend die Mieten gleich 1,5 mal so hoch.



Vielleicht gibt es, um deine beiden Probleme zu lösen, noch einen ganz anderen Weg:
Um das Rentenleben angenehmer zu machen, brauchst du mehr Geld.
Deine Ausgaben sind vollkommen okay für dein Alter. Sicher könnte man hier und da noch was sparen, aber der große Sprung ist damit nicht drin.
Eine effektive Möglichkeit wäre natürlich, dein Einkommen zu steigern. Das halte ich jedoch aus o.g. Gründen für eine schlechte Idee.
Die andere Möglichkeit wäre es, die Rendite deiner Ersparnisse zu steigern.
Das geht am einfachsten dadurch, indem du mehr Risiken eingehst.
Der Mensch hat eine irrational hohe Risikoaversion, von daher steigt die Chance nicht linear, sondern überproportional zum Risiko! Das muss man nutzen.
Gleichzeitig kannst du aber auch mehr Rendite erhalten bzw. die Risiken für dich reduzieren, wenn du dich einfach nur mehr damit befasst und nicht nur blind in irgendeinen ETF ansparst.
Ich beschäftige mich ja viel mit Aktien, ca. 2h täglich. Das ist sozusagen auch irgendwie mein Hobby, macht also Spaß. Wer weiß, vielleicht würde es dir auch Spaß machen? Zumindest ist es eine sinnvolle Beschäftigung mit der Chance, mehr aus deinem Geld zu machen.

Da ich einen Anlagehorizont von 35 Jahren habe bin ich momentan 100% in ETFs investiert und werde erst in 20 Jahren beginnen, den Anteil festverzinslicher Papiere zu erhöhen. Ich habe davon aber nicht viel Ahnung. Ich habe 30% Na, 30% Europa, 20% Emerging Markets, 10% Pacific und, da mal im Studium gelernt, dass Small und MidCap volaitler sind aber langfristig besser performen, MidCaps etwas übergewichtet.

Läuft aber eher meh, habe seit Mitte 2017 im Schnitt 6,8% Rendite. Wollte ich evt. mal umschichten.

FlashBFE
2019-10-17, 10:33:29
Meine Meinung: Ihr habt zu spät mit dem Kind angefangen, deshalb warst du nicht ausgelastet und hattest zu lange Zeit, dir über sowas den Kopf zu zerbrechen. Ich bin 35 mit bald fünfjährigem Kind und ich freue mich über jede ruhige Minute im Büro. Früher ging es mir auch so, da habe ich mich auch ständig gefragt, ob ich nicht doch noch promovieren soll.

Keine Sorge, wenn dein Kind bei dir dann auch für dauerhaften Schlafmangel sorgt, verfliegt der Wunsch nach Weiterentwicklung und Selbstverwirklichung erstmal für eine Weile von alleine. Heiratet erstmal (und wenn auch nur zum Steuern sparen), sucht vielleicht eine neue Wohnung/Haus, zieht Kinder groß. Da kommt garantiert keine Langeweile auf.

Finch
2019-10-17, 10:45:17
Meine Meinung: Ihr habt zu spät mit dem Kind angefangen, deshalb warst du nicht ausgelastet und hattest zu lange Zeit, dir über sowas den Kopf zu zerbrechen. Ich bin 35 mit bald fünfjährigem Kind und ich freue mich über jede ruhige Minute im Büro. Früher ging es mir auch so, da habe ich mich auch ständig gefragt, ob ich nicht doch noch promovieren soll.

Keine Sorge, wenn dein Kind bei dir dann auch für dauerhaften Schlafmangel sorgt, verfliegt der Wunsch nach Weiterentwicklung und Selbstverwirklichung erstmal für eine Weile von alleine. Heiratet erstmal (und wenn auch nur zum Steuern sparen), sucht vielleicht eine neue Wohnung/Haus, zieht Kinder groß. Da kommt garantiert keine Langeweile auf.
Haha. Wort für Wort!

Semmel
2019-10-17, 10:47:52
Die Optionen waren:

1) MBA mit 60 Credits. Dicker muss nicht sein. da ich schon zwei Abschlüsse habe.
2) Weiterbildungen in Softwaretechnik und moderne Programmierparadigmen.
Kann man machen, eröffnet sicher auch interessantere Arbeitgeber, auch in der Region (z.B. StaffBase). Ich bin aber wie gesagt nicht wirklich der Techniker. Es wäre keine deutliche Verbesserung, was das Anöden betrifft :freak:
3) Weiterbildungen in Big Data in Richtung Data Scientist
Das wäre das Stringenteste zu meiner jetzigen Tätigkeit, könnte ich sogar ganz offiziell on the Job machen. Das finde ich aber noch öder als Programmieren.
4) Weiterbildung in eine administrativere Richtung, Prozessmanagement, Scrum ect.


Du solltest nicht damit rechnen, dass du zuhause noch in Ruhe irgendwas lernen kannst, sobald das Kind da ist.
Von daher würde ich Nr. 3) bevorzugen.


Da ich einen Anlagehorizont von 35 Jahren habe bin ich momentan 100% in ETFs investiert und werde erst in 20 Jahren beginnen, den Anteil festverzinslicher Papiere zu erhöhen. Ich habe davon aber nicht viel Ahnung.

Und das willst du nicht ändern?

Ich habe 30% Na, 30% Europa, 20% Emerging Markets, 10% Pacific und, da mal im Studium gelernt, dass Small und MidCap volaitler sind aber langfristig besser performen, MidCaps etwas übergewichtet.

Läuft aber eher meh, habe seit Mitte 2017 im Schnitt 6,8% Rendite. Wollte ich evt. mal umschichten.

6,8% sind jetzt nicht schlecht. Um Welten besser als die durchschnittliche verzinsliche Anlage.
Ich liege seit Mitte 2017 durchschnittlich bei 21,3% p.a.
Der Großteil sind Small Caps. Regionen: 37% Russland, 32% Südamerika, 18% Nordamerika, 13% Australien



Meine Meinung: Ihr habt zu spät mit dem Kind angefangen, deshalb warst du nicht ausgelastet und hattest zu lange Zeit, dir über sowas den Kopf zu zerbrechen. Ich bin 35 mit bald fünfjährigem Kind und ich freue mich über jede ruhige Minute im Büro. Früher ging es mir auch so, da habe ich mich auch ständig gefragt, ob ich nicht doch noch promovieren soll.

:freak:
Das sagst du so leicht.
Mein Plan war ursprünglich auch, schon mit 30 Vater zu sein. Stattdessen gabs eine Scheidung. Es klappt eben nicht immer wie geplant.

Colin arbeitet erst seit wenigen Jahren, vorher wäre ein Kind finanziell nicht drin gewesen.



Keine Sorge, wenn dein Kind bei dir dann auch für dauerhaften Schlafmangel sorgt, verfliegt der Wunsch nach Weiterentwicklung und Selbstverwirklichung erstmal für eine Weile von alleine.

Das stimmt natürlich. :biggrin:

Shink
2019-10-17, 10:52:16
Meine Meinung: Ihr habt zu spät mit dem Kind angefangen, deshalb warst du nicht ausgelastet und hattest zu lange Zeit, dir über sowas den Kopf zu zerbrechen. Ich bin 35 mit bald fünfjährigem Kind und ich freue mich über jede ruhige Minute im Büro. Früher ging es mir auch so, da habe ich mich auch ständig gefragt, ob ich nicht doch noch promovieren soll.

Ich bin jetzt 38 und mein Kind ist im Teenageralter. Wenn die harte Zeit vorbei ist, stellt man sich die Fragen zur Selbstverwirklichung trotzdem, außer dass man sich dabei älter fühlt.

Melbourne, FL
2019-10-17, 11:00:15
Läuft aber eher meh, habe seit Mitte 2017 im Schnitt 6,8% Rendite. Wollte ich evt. mal umschichten.

6,8% pro Jahr? Das ist sehr ordentlich. Google mal einen Online-Zinseszinsrechner (https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php) und rechne Dir aus, was mit Deinem Investment bis zur Rente passiert, wenn Du diese Rendite im Schnitt beibehältst...das wird eine ordentliche Wertsteigerung ergeben. Hab es schnell mal für 10.000 Euro Startkapital und 30 Jahre Anlagezeit bei 6,8% ausgerechnet...da kommen fast 72.000 Euro raus.

Alexander

Colin MacLaren
2019-10-17, 11:59:23
6,8% pro Jahr? Das ist sehr ordentlich. Google mal einen Online-Zinseszinsrechner (https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php) und rechne Dir aus, was mit Deinem Investment bis zur Rente passiert, wenn Du diese Rendite im Schnitt beibehältst...das wird eine ordentliche Wertsteigerung ergeben. Hab es schnell mal für 10.000 Euro Startkapital und 30 Jahre Anlagezeit bei 6,8% ausgerechnet...da kommen fast 72.000 Euro raus.

Alexander

Habe ich mal gemacht. Ich rechne mal mit 4,8% wegen Inflation.
Kommt ein solides Haus raus und dann ist halt nix mehr zum Leben übrig.
außerdem wird es niemals so viel, bis dahin gehe ich zu 100% davon aus, dass Sozialabgaben auf Kapitalgewinne eingeführt werden. Das drückt Rot-Grün in der nächsten Legislaturperiode bestimmt durch. Außerdem wird die CO²-Besteuerung die Inflation sicher über 2% treiben.

Colin MacLaren
2019-10-17, 13:16:34
Hmm, ich könnte mir vorstellen dass ich hiervon sogar eine Teilfinanzierung durch den Arbeitgeber durchbekomme:

https://www.iubh-fernstudium.de/wp-content/uploads/Studienablaufplan_FSMADS60_18.pdf

Das würde ganz gut mit kommenden Projekten korrelieren und ich könnte mir ein Alleinstellungsmerkmal erarbeiten. Da könnte ich danach auch deutlich mehr Geld verlangen oder mich irgendwo anders als Data Scientist bewerben. Das würde auch die Zukunft sichern, da langfristig die Existenz meiner Firma zur Disposition steht.

Müsste ich nur schauen, dass ich zeitnah ein Englisch-Zertifikat ranschaffe. Thesis auf Englisch finde ich zwar hart, aber das geht dann auch noch irgendwie.

Monger
2019-10-17, 13:39:22
Unterschätz nicht den Aufwand eines Fernstudiums! Ja, du sparst Wegezeit, aber alles andere ist genau so aufwendig wie Präsenzstudium.
Ich kenn mehrere die an der Fernuni Hagen sich eingeschrieben haben, aber keinen einzigen der dort abgeschlossen hat.
Dazu kommt: deine private Zeit ist ab sofort null. Wenn du Zeit für ein Studium rausleiern willst, dann eigentlich von deinem Arbeitgeber.

Florida Man
2019-10-17, 18:35:23
Habe ich mal gemacht. Ich rechne mal mit 4,8% wegen Inflation.
Kommt ein solides Haus raus und dann ist halt nix mehr zum Leben übrig.
außerdem wird es niemals so viel, bis dahin gehe ich zu 100% davon aus, dass Sozialabgaben auf Kapitalgewinne eingeführt werden. Das drückt Rot-Grün in der nächsten Legislaturperiode bestimmt durch. Außerdem wird die CO²-Besteuerung die Inflation sicher über 2% treiben.
Wie kan nman nur so verkopft und verplant sein :freak: Deine Postings machen Leute wie mich aggressiv :redface:

rokko
2019-10-17, 19:52:58
Kollege ist z.B. Medizintechniker bei einem Konern in BaWü und dürfte jenseits der 80k verdienen
Ist der jetzt deswegen glücklicher? Machst du das an Geld fest?

Benutzername
2019-10-18, 05:39:39
Ich sag doch, du willst alles auf einmal...kA wie man jeden Monat! 200€ für Klamotten ausgeben kann

Unsere Küche hat 300€ gekostet! Ist wahrscheinlich H4-Niveau :rolleyes: - unser Auto hat 1500€ gekostet

Und ich verdiene 40% mehr als du

Entweder man will was und schränkt sich dementsprechend ein oder man jammert, weil man als Durchschnittsinformatiker keinen Lambo fährt bei 38h/Wo arbeiten

Seine derzeitige Stelle ist auh sehr luxuriös. Freizeit ist der wahre Luxus. Kostenmäßig kann man and er Liste definitv optimieren, wie weniger in Restaurant und Döner stecken, Supplemente für den Kraftsprot, wenn man nicht auf Turniere fährt, braucht amn eigentlich kaum, wenn man sich entsprechend ernährt etc. gibt noch paar mehr Punkte wo man fragen kann ob das wirklich sein muss. Wie zB 200€ Klamotten pro Monat? Da fuq? Immer den neuesten Kram kaufen? Einmal richtig kaufen, die kann man dann auch länger tragen statt sich jeden Monat neu einzukleiden (müssen).


Du, Pest schienst da ja allgemien bescheidenenr zu sein. Küche die funktioniert, Auto das fährt. Reicht ja auch. Ich ticke da ähnlich und fahre einen zwanzig Jahre alten Volvo und meine Küche ist zwar von Miele, aber auch schon 25? 30? Jahre alt. Sieht immernoch zeitlois chic aus, musste halt nur mal den Herd und Ofen erneuern, demnächst wohl der Kühlschrank. Aber auf die Zeit ist das immernoch preiswert.


Colin scheint da mehr geistig im HAmsterrad zu stecken mehr teuren Konsum zu wollen. Ganzt ehrlich, wenn Colin eine glückliche Familie mit 1,2,3 wohlgeratenen Kindern vorweisen kann, werden die ganzen kinderlosen Schnösel neidisch sein. Erste recht deren Frauen.

Colin MacLaren
2019-10-18, 07:22:41
Ist der jetzt deswegen glücklicher? Machst du das an Geld fest?

Kannst Du bitte den gesamten Post lesen, bevor Du antwortest. Wir sind hier nicht im PoWi?

Der nächste Satz, nicht mal in einer anderen Zeile, lautet : "Der hat eine 40 Stunden-Woche und findet seinen Job spannend (kann er was tüfteln) und erfüllend (stellt Produkte her, die Menschen helfen). Der sitzt natürlich trotzdem lieber am Strand als im Büro, aber er geht gern auf Arbeit. Es geht also."

Seine derzeitige Stelle ist auh sehr luxuriös. Freizeit ist der wahre Luxus. Kostenmäßig kann man and er Liste definitv optimieren, wie weniger in Restaurant und Döner stecken, Supplemente für den Kraftsprot, wenn man nicht auf Turniere fährt, braucht amn eigentlich kaum, wenn man sich entsprechend ernährt etc. gibt noch paar mehr Punkte wo man fragen kann ob das wirklich sein muss. Wie zB 200€ Klamotten pro Monat? Da fuq? Immer den neuesten Kram kaufen? Einmal richtig kaufen, die kann man dann auch länger tragen statt sich jeden Monat neu einzukleiden (müssen).


Du, Pest schienst da ja allgemien bescheidenenr zu sein. Küche die funktioniert, Auto das fährt. Reicht ja auch. Ich ticke da ähnlich und fahre einen zwanzig Jahre alten Volvo und meine Küche ist zwar von Miele, aber auch schon 25? 30? Jahre alt. Sieht immernoch zeitlois chic aus, musste halt nur mal den Herd und Ofen erneuern, demnächst wohl der Kühlschrank. Aber auf die Zeit ist das immernoch preiswert.


Colin scheint da mehr geistig im HAmsterrad zu stecken mehr teuren Konsum zu wollen. Ganzt ehrlich, wenn Colin eine glückliche Familie mit 1,2,3 wohlgeratenen Kindern vorweisen kann, werden die ganzen kinderlosen Schnösel neidisch sein. Erste recht deren Frauen.

Ich bin aufgrund des doppelten Studiums und einiger Problemchen sehr spät in den Beruf eingestiegen. Meine Freundin etwas eher (aber auch die hat Ausbildung + Studium), aber die hat vor ein paar Jahren ungefähr mit der Hälfte ihres jetzigen Gehalts angefangen.

Deswegen standen jetzt sehr viele nachholende Konsumausgaben an, die andere, die einen stringenteren Lebenslauf pflegen, schon viel früher erledigt haben. Wie Du mit Deienr Küche.

Wir haben uns halt ein vier Jahre altes Kompaktklasse-Auto geholt, weil es mit Kind sonst echt unpraktisch wird. Dabei standen Platz für Kinderwagen, niedriger Verbrauch und Wartungsarmut im Vordergrund. Die Küche davor war die Studentenküche meiner Freundin, mit Herd vom Sperrmüll (kein Witz) und Schränken aus den 90ern von ebay kleinanzeigen für umsonst. Dass man sich den Luxus gönnt, dies mal zu ersetzen, wenn zwei Akademiker zusammenziehen, ist halt so. Mir hätte auch eine für 4k statt 6k gereicht, aber meine Freundin wollte die für 6k und hat dann selbst 4k dazugelegt. Da rede ich ihr nicht rein. Dann war die alte Studenten-Waschmaschine kaputt, das "Bad-Komplett-Set aus der Poco-Domäne" für 80 EUR ist aufgequollen und wurde durch die günstige Serie bei ikea ersetzt usw.

Nächstes Jahr blasen wir indirekt viel Geld raus, weil das Elterngeld entsprechende Verluste bedeutet. Übernächstes Jahr heiraten wir vielleicht. Was 2022 ist weiß ich nicht, vielleicht ein zweites Kind, vielleicht hat das Auto einen Motorschaden, vielleicht wollen oder müssen wir umziehen weil die asozialen Nachbarn durch noch asozialere ersetzt wurden und wir wollen den Eltern zum Hochzeitsjubiläum eine Freude machen. Irgendetwas ist immer.

Die restlichen Ausgaben sind bewusst eher im oberen Bereich angesetzt. Momentan liegt der Wocheneinkauf im Supermarkt bei 80 EUR und meine Freundin isst meist daheim. Das bedeutet 2,29 EUR pro Person und Mahlzeit und da sind Genussmittel schon dabei. Daheim ernähren wir uns also so 30% über dem Hartz4-Regelsatz vorgesehenen. Kleidung gebe ich im Schnitt 50 EUR im Monat aus, meine Freundin auch. Aufgrund der Schwangerschaft benötigt sie aber einen ganzen Jahressatz Umstands- und Stillmode. Da sie bis vor Kurzem auch mit Kunden zu tun hatte, sollte das auch nicht das aller Ranzigste sein. Das habe ich schon mehrfach erläutert.

Drogerie heißt für mich "bei Rossmann und dm gekauft" und das beinhaltet auch Strumpfhosen und Unterwäsche, momentan stehen halt Windeln, Stilleinlagen und Brustwarzensalbe auf dem Kassenzettel drauf. Bei dir vielleicht gerade nicht.

Für die Monate August und September komme ich nach Überschlagen unserer Ausgabenliste auf 370 EUR pro Monat und Person für Essen, Drogerie und Nahrungsergänzungsmittel. War also bewusst hoch angesetzt, da eben nun noch ein Kind dazukommt. Ich trinke Abends einen Eiweißshake, weil der günstiger und weniger eklig ist als Magerquark. Das sind die Nahrungsergänzungsmittel für Kraftsport.

Das spielt aber auch keine Rolle, da wir aufgrund von Autoanschaffung + Kind + Elternzeit + Umbau der Wohnung, da mein Arbeitszimmer Kinderzimmer wird, bei Beibehaltung der aktuellen Sparrate dennoch am Ende des Jahres geradeso auf +/- kommen werden. Denn irgendetwas ist halt immer.

In meinem Freundeskreis bin ich fast der Letzte ohne Kinder.

Das alles hat nichts mit meiner ursprünglichen Frage zu tun.

On Topic

Wie gesagt, zu meiner aktuellen Tätigkeit passt es am Besten sich im Bereich Big Data weiterzubilden und es besteht die Möglichkeit, auch the Job in diese Richtung Entwicklungen anzustoßen, entsprechendes Spielzeug in Form einer HANA steht hier seit Kurzem herum. Eine normale Weiterbildung bekomme ich eigentlich ohne Probleme beim Arbeitgeber durch, ich glaube nur nicht daran, dass ein typischer Crash-Kurs von einer Woche irgendetwas sinnvolles vermitteln kann. Da ich schon zwei Studienabschlüsse habe, besteht allerdings auch nicht unbedingt das Bedürfnis, da noch einen draufzusatteln. Der 60-Credit-Master an der IUBH erscheint mir bisher aber am passendsten, da ich dort Stochastik & Statistik auffrischen, in KI und Big Data einsteigen und Softwaretechnik ist auch dabei. Wäre genau das Passende und strukturierter als jetzt einfach drei Bücher zu lesen. Am liebsten würde ich das einfach "heimlich" machen, aber 10k sind halt schon eine fette Kröte zu schlucken, für das Förderprogramm des Landes komme ich nicht in Frage und ich weiß nicht, ob mein Arbeitgeber das entweder toll findet oder mir den Vogel zeigt. Alternativ könnte ich mir auch für kleines Geld paar MOOCs reinziehen, aber wenn das Thema dann on the job wieder erstmal für paar Jahre versandet, weil das Tagesgeschäft brennt, dann habe ich nichts Konkretes vorzuweisen, falls ich mal den Arbeitgeber wechsle.

rokko
2019-10-18, 09:03:07
Das war eine ernst gemeinte Frage.

Denn wenn man alles so liest kommt man zum Schluss das sich bei Dir alles irgendwie um Geld dreht. Ist natürlich deine private Angelegenheit.
Und dann sowas:
Daheim ernähren wir uns also so 30% über dem Hartz4-Regelsatz vorgesehenen.
Euch geht doch richtig gut. Warum also solche Einschränkungen?
Du scheinst ja das wirklich alles durchzurechnen und nur am rechnen zu sein.
Deswegen die Frage machst du alles an Geld fest?
Du könntest dich nämlich auch mal etwas zurücklehnen entspannen und auf das bisher erreichte schauen.

Colin MacLaren
2019-10-18, 09:37:16
Das war eine ernst gemeinte Frage.

Denn wenn man alles so liest kommt man zum Schluss das sich bei Dir alles irgendwie um Geld dreht. Ist natürlich deine private Angelegenheit.
Und dann sowas:

Euch geht doch richtig gut. Warum also solche Einschränkungen?
Du scheinst ja das wirklich alles durchzurechnen und nur am rechnen zu sein.
Deswegen die Frage machst du alles an Geld fest?
Du könntest dich nämlich auch mal etwas zurücklehnen entspannen und auf das bisher erreichte schauen.

Eigentlich wollte ich gar nicht alles durchrechnen, sondern nach Tipps bezüglich beruflicher Weiterbildung fragen. Schließlich sind wir hier fast alle IT'ler. Ziel war entweder mehr Erfüllung im Beruf und wenn es die halt nicht gibt, dann wenigstens mehr Geld und vielleicht mal ein Haus kaufen/bauen.

Dann kamen haufenweise Kommentare meine Ausgaben seien zu hoch und wir würden zuviel konsumieren. Danach habe ich das durchgerechnet, war dabei großzügig, weil ein Kind ansteht. Dann kamen jede Menge Kommentare, die einzelne Positionen kritisierten. Schließlich habe ich das versucht zu relativieren und zu beschreiben, was da konkret dahintersteckt. Jetzt kommst Du und fragst, warum wir uns so sehr einschränken :freak:

Semmel
2019-10-18, 10:20:30
Du scheinst ja das wirklich alles durchzurechnen und nur am rechnen zu sein.

Was ist falsch daran?

Wer nicht rechnet hat, der hat keinen Überblick und kann damit auch nicht so gut mit Geld umgehen.
Vermutlich kommen auch daher die vielen entsetzten Rückmeldungen über die angeblich so hohen Ausgaben. :freak:
Ich finde den Lebensstil sparsam und effizient. Mehr muss nicht sein, weniger aber auch nicht.

Ich denke aber der Fokus sollte auch endlich mal in Richtung Fortbildung gehen, so wie es vom TS gewünscht ist.

@Colin: Egal was du machst, ich würde auf jeden Fall den Arbeitgeber mit einbeziehen ohne Heimlichtuerei. Hab ich damals bei meinem Studium neben dem Beruf auch gemacht. Der Arbeitgeber hat mir die Kosten des Studiums übernommen unter zwei Voraussetzungen:
- Das Studium wird erfolgreich abgeschlossen.
- Ich arbeite nach Abschluss noch mind 2. Jahre beim Arbeitgeber.

Es geht immerhin um eine 5-stellige Summe.
Dazu habe ich durch das Studium noch eine Menge Werbungskosten von der Steuer absetzen können, sodass ich am Ende mit dem Studium noch Gewinn gemacht habe. :D

Daredevil
2019-10-18, 10:37:10
Ziel war entweder mehr Erfüllung im Beruf und wenn es die halt nicht gibt, dann wenigstens mehr Geld und vielleicht mal ein Haus kaufen/bauen.

Bei so einem Satz nehme ich halt wahr, dass du einfach nicht weißt, was du willst, oder es dir einfach egal ist, was du bekommst.

Eine Priorisierung ist in diesem Fall vielleicht nicht verkehrt, obwohl natürlich auch alles zusammen erreicht werden kann.
Frage dich einfach bei Entscheidungen immer: "Was ist das schlimmste was passieren kann und würde ich mit der Situation klarkommen?", dann fallen dir manche Fragen schon leichter.

Aber dieses "entweder oder" bringt einem nicht weiter. Entweder will man nen geileren Job, mehr Kohle oder nen geileren Job und mehr Kohle.

Colin MacLaren
2019-10-18, 11:35:28
Bei so einem Satz nehme ich halt wahr, dass du einfach nicht weißt, was du willst, oder es dir einfach egal ist, was du bekommst.

Eine Priorisierung ist in diesem Fall vielleicht nicht verkehrt, obwohl natürlich auch alles zusammen erreicht werden kann.
Frage dich einfach bei Entscheidungen immer: "Was ist das schlimmste was passieren kann und würde ich mit der Situation klarkommen?", dann fallen dir manche Fragen schon leichter.

Aber dieses "entweder oder" bringt einem nicht weiter. Entweder will man nen geileren Job, mehr Kohle oder nen geileren Job und mehr Kohle.

Ich würde einen geileren Job für die gleiche Kohle sofort nehmen.

Optimal: Archivdienst/Museum.
Diese Stellen sind sehr selten oder nicht (mehr) realistisch erreichbar, weil diese fast nur im öffentlichen Dienst liegen und in meiner Situation die formalen Voraussetzungen nicht mehr zu holen sind, bevor ich die Altersgrenzen erreiche. Es ist also nicht allzu sinnvoll, darauf noch mehr Energie zu verschwenden.

1) Gut: Digitale Humanities.
Diese Stellen sind immer noch recht selten, dafür habe ich zwar die formalen Voraussetzungen, aber mein Studium war sehr auf die Basics fokussiert. In den Digital Humanities geht es entweder um Data Science oder (seltener) Multimedia. Da ich völlig unkreativ bin und in Sachen Multimedia in meinem bisherigen Studienleben exakt 3 Credits erworben habe ist das vielleicht nicht optimal. Data Science wäre hier also auch keine unpassende Weiterbildung. Dennoch sind diese Stellen wieder zu seltne, um darauf mit Famileie eine Zukunftsplanung aufzubauen.

2) OK: Schnittstellellenjobs BWL/Informatik
Da gibt es stellen, ich habe aber keine Erfahrung. Ist aber durchaus eine Option, mich in diese Richtung weiterzubilden.

3) Geht so: Big Data oder moderne Softwaretechnik.
Reißt mich jetzt beides nicht vom Hocker. Auf meiner aktuellen Arbeitsstelle bin ich aber nicht in der Position, wirklich viel Programmierpraxis zu erwerben. Im Bereich Big Data hingegen schon.

4) Kacke: Einfach so weitermachen wie bisher. Mein Wissen veraltet aktuell rapide und neue Technologien werden hier (wie überall) relativ zögerlich eingeführt, System ist halt komplex und die Kunden scheuen Veränderungen. Ich schätze aufgrund der langfristigen Planung eine gewisse Gefahr (vielleicht 30-40%), dass mein Job Mitte des nächsten Jahrzehnts wegfällt. Die nächsten fünf Jahre ist er sehr sicher. Finanziell stagniert es.

Schlussfolgerung: Ich mache etwas in Richtung Data Science. Da kann ich mich hier in der Firma und im Unternehmensverbund wichtig machen und falls es nichts wird oder ich mit der Gehaltsentwicklung unzufrieden bin, dann bin ich optimal für die Zukunft aufgestellt, da ich Big Data im SAP-Bereich gemacht habe. Und wenn in den einschlägigen Gewi-Jobbörsen mal etwas für 2) auftaucht, kann ich mich ja darauf bewerben.

Das ist die Entscheidung, die ich in den letzten Tagen erarbeitet und getroffen habe. Als nächstes stellt sich für mich die Frage, wie ich das konkret ausgestalte. Von MOOCs über Zertifikatskurse bis hin zu einem Fernstudium gibt es viele.

rokko
2019-10-18, 12:50:50
Jetzt kommst Du und fragst, warum wir uns so sehr einschränken :freak:
Das ist eben meine Meinung. Du hast ja schon gut was erreicht. Wenn dir dein Job allerdings icht genügt und da nach "mehr" strebst ist das ok.
Aber brauchen tust du das nicht. Ein Kind braucht ne Menge Aufmerksamkeit. (meine Erfahrung)

Was ist falsch daran?
Wer nicht rechnet hat, der hat keinen Überblick und kann damit auch nicht so gut mit Geld umgehen.

Da ist gar nichts falsch dran. Ich hatte von Colin halt den falschen Eindruck bekommen es ginge ihm vorrangig nur ums Geld.

pest
2019-10-18, 15:59:20
Also bzgl. "Data Science"...es ist für den Job relevanter die Frameworks zu kennen, als die Theorie dahinter, 80% ist C&P aus dem Netz ohne Sachen groß zu hinterfragen
Für jede Frage gibt es eh irgendein Package was cleverer ist als 3 PhDs

Colin MacLaren
2019-10-19, 07:02:12
Also bzgl. "Data Science"...es ist für den Job relevanter die Frameworks zu kennen, als die Theorie dahinter, 80% ist C&P aus dem Netz ohne Sachen groß zu hinterfragen
Für jede Frage gibt es eh irgendein Package was cleverer ist als 3 PhDs

Das ist ja fast überall so. Ich will es anwenden und entsprechende frameworks lernen. Dann sollte ich aber schon grob wissen, wie es funktioniert, um die richtigen Werkzeuge auszuwählen.

Ich werde mir zunächst mal das anschauen und gucken, ob ich das Wissen auf Arbeit anwenden kann. https://www.edx.org/professional-certificate/harvardx-data-science

Da habe ich nichts zu verlieren und kann mal reinschauen, ob ich mit dem Thema etwas anfangen kann.

pest
2019-10-19, 19:03:19
R wird relativ selten verwendet, imo

Bojo
2019-10-20, 03:12:11
R wird relativ selten verwendet, imo
Kommt auf Arbeitsfeld und Branche an. Im Bereich Medizin und Biotech treffe gibt's da schon einige Nutzung. In der Wissenschaft sowieso. Sonst eher weniger.
Wer auch selbst mal ein paar Zeilen schreiben will, sollte aus meiner Sicht Python beherrschen. Wie immer ist aber das Verständnis für Statistik und Kausalitäten wichtiger als die Technik, mit der man sich dem Problem nähert.

Allgemein gehen mir im Bereich Data Science die ganzen BWLer auf die Nerven, die meinen, dort gut aufgehoben zu sein. Ich habe viel lieber Mathematiker oder andere Naturwissenschaftler im Team, die auch komplexere Fragstellungen selbst verstehen, bevor sie irgendwelche Frameworks füttern.

Colin MacLaren
2019-10-20, 07:48:51
Das war auch nur ein Beispiel. Gibt auch andere. https://www.edx.org/micromasters/uc-san-diegox-data-science

Ich werde wohl so einen MicroMaster machen (das sollte zu einem ordentlichen Teil on the job drin sein) und schauen, was mit dem Wissen für Projekte auf Arbeit umsetzen kann in den nächsten 2-3 Jahren. Mir geht es sowieso nur um den Business Bereich, alles andere hätte keinen Sinn.

Rooter
2019-10-20, 15:04:59
dir geht's super

Arbeit ist nicht allesIst jetzt nicht was du hören willst aber so sehe ich es auch. Ich könnte jetzt mein Brutto hier posten aber darüber hülle ich lieber den Mantel des Schweigens. Und dabei ist das schon 20% höher als das, was ich noch Anfang des Jahres in der alten Firma hatte.

MfG
Rooter

Gast
2019-10-21, 08:37:25
Euch allen geht es gut. Ich könnte auch schreiben, was ich verdiene, lasse es aber. Es ist aber mehr als noch vor einiger Zeit.

Colin MacLaren
2019-10-21, 14:20:47
Es gibt auch aller Jubeljahre mal eine passende Gewi-Stelle, das nur am Rande.

https://www.hsozkult.de/job/id/stellen-19319?title=1-wiss-mitarb-digitale-erschliessung-des-garfinkel-archivs-univ-siegen&recno=26&page=2&q=&sort=&fq=&total=97

Colin MacLaren
2019-10-24, 08:49:41
Ich habe mich noch ein bisschen eingelesen und die Begrifflichkeiten sortiert. Das, was ich zurzeit tue, trifft am ehesten der Begriff Data Engineering.

Daten sammeln, strukturieren, ETL und bisschen Serveradministration. "Richtiges" Data Science fällt für mich aus, damit hier klar die mathematischen Basics fehlen. Ich möchte folglich nicht völlig in die Tiefe gehen, sondern vorhandene Frameworks auswählen und anwenden. Nennt man dann wohl eher Data/Business Analyst.

Es bleibt dennoch die frage, ob der Master an der IUBH dann eine gute Idee wäre. Gibt auch BWL-lastigere Kurse in diese Richtung https://www.fham.de/studiengaenge/master/betriebswirtschaft/big-data-und-business-analytics/

oder eben edX.

Lawmachine79
2019-10-24, 14:32:26
Sieht doch alles ganz passabel aus. Welche Geisteswissenschaft hast Du denn studiert?

Auf jeden Fall solltest Du akademisch aufrüsten, Titel bringen Geld. Du hast ja sehr humane Arbeitszeiten und Überstundenausgleich, da sollte ein Fernstudium drin sein. Kostet nicht allzu viel und mit Mitte 30 wuppt man ein Studium easy-peasy-lemon-squeezy.

Du scheinst Dir auch Sorgen zu machen, weil Du Dir mglw. kein Wohn/Hauseigentum leisten kannst. Du schreibst aber auch, dass Du im Osten lebst. Mit 90K brutto sollte das im Osten doch kein Problem sein. Und selbst wenn - ich kenne genug Leute, die sich mit deutlich höherem Haushaltseinkommen kein Wohneigentum kaufen. Ich habe früh gekauft und hatte dann das Gefühl, es "an der Backe zu haben" und bin froh, dass ich verkauft habe. Mit selbstgenutztem Wohneigentum zementierst Du Deinen Lebensstandard - es ist schwerer, ihn nach oben anzupassen, wenn es gut läuft und noch schwerer, ihn nach unten anzupassen, wenn es weniger gut läuft. Es ist schwerer Chancen zu nutzen und schwerer, Fehlschläge zu verkraften. Wenn alles normal läuft, ist man unterm Strich wohl im Plus - aber diese Kalkulationen beruhen auf der jetzigen wirtschaftlichen Situation. Anscheinend steckst Du ja Geld in Aktien - finde ich wesentlich besser.

Colin MacLaren
2019-10-24, 19:46:44
Sieht doch alles ganz passabel aus. Welche Geisteswissenschaft hast Du denn studiert?

Neuere und Neuste Geschichte/Alte Geschichte/Sozial- und Wirtschaftsgeographie


Auf jeden Fall solltest Du akademisch aufrüsten, Titel bringen Geld. Du hast ja sehr humane Arbeitszeiten und Überstundenausgleich, da sollte ein Fernstudium drin sein. Kostet nicht allzu viel und mit Mitte 30 wuppt man ein Studium easy-peasy-lemon-squeezy.

Ja, um den Zeitfaktor mache ich mir am wenigsten Sorgen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob der Titel sinnvoll ist. Die nächste Steigerung zu ColinMacLaren, M.A., M.Sc. ist Dr. ColinMacLaren oder zumindest ColinMacLaren, M.A., M.Sc., M.B.A., während mit ColinMacLaren, M.A., M.Sc., M.Sc. eher seltsam erscheint.

An sich ist ein Informatikstudium formal locker hinreichend für Jobs als Data Engineer und/oder Business Analyst.

Lawmachine79
2019-10-24, 20:11:45
Neuere und Neuste Geschichte/Alte Geschichte/Sozial- und Wirtschaftsgeographie


Ja, um den Zeitfaktor mache ich mir am wenigsten Sorgen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob der Titel sinnvoll ist. Die nächste Steigerung zu ColinMacLaren, M.A., M.Sc. ist Dr. ColinMacLaren oder zumindest ColinMacLaren, M.A., M.Sc., M.B.A., während mit ColinMacLaren, M.A., M.Sc., M.Sc. eher seltsam erscheint.

An sich ist ein Informatikstudium formal locker hinreichend für Jobs als Data Engineer und/oder Business Analyst.
Sehr schönes Studium, in der Tat ist es aber wohl schwierig, damit richtig Kohle zu verdienen. Wenn das nicht wäre, hätte ich auch etwas in diese Richtung studiert. Kannst Du den Informatikeinschlag nicht verstärken?

Colin MacLaren
2019-10-25, 07:54:32
Sehr schönes Studium, in der Tat ist es aber wohl schwierig, damit richtig Kohle zu verdienen. Wenn das nicht wäre, hätte ich auch etwas in diese Richtung studiert. Kannst Du den Informatikeinschlag nicht verstärken?

Das Studium war in der Tat spannend. Das mit dem Informatikeinschlag verstehe ich nicht.

Ich habe vor sieben Jahren einen Magister in Geschichte abgeschlossen. Da ich damit keinen Job fand, habe ich noch einen Master Informatik für Geistes- und Sozialwissenschaftler nachgeschoben. Der war 100% Informatik, Vorlesungen und Prüfungen identisch zu normalen Informatikstudenten. Jetzt arbeite ich seit fünf Jahren in einem Job für Informatiker und merke, dass es hier stagniert.

Deswegen wollte ich mich weiterentwicklen, nach langer Diskutiererei und Überlegungen habe ich mich auf die Richtung Big Data festgelegt und überlege gerade, ob ich dafür einen dritten Master belege oder ob das nicht unnötig ist und ein Zertifikat + zwei Projekte im Job nicht genau so viel bringen.

synergie
2019-10-25, 11:02:55
Titel bringen i.d.R. nicht mehr Geld, nur mehr Wissen/Erfahrung wird bezahlt. Da du ja schon einen M.Sc. hast, würde ich hier nicht mehr Zeit in einem Fernstudium verschwenden.
Hol dir Skripte/PDFs/Bücher, etc. und arbeite dich da autodidaktisch durch und anschließend such dir eigene Projekte, wo du das Gelernte anwenden kannst.
Ich würde auch nicht an einer Firma festhalten, sondern offen für neue Perspektiven sein.

JETZT ANFANGEN und MACHEN und nicht soviel grübeln/abwägen und Zeit verschwenden.

zaboron
2019-10-25, 11:18:08
Das Studium war in der Tat spannend. Das mit dem Informatikeinschlag verstehe ich nicht.

Ich habe vor sieben Jahren einen Magister in Geschichte abgeschlossen. Da ich damit keinen Job fand, habe ich noch einen Master Informatik für Geistes- und Sozialwissenschaftler nachgeschoben. Der war 100% Informatik, Vorlesungen und Prüfungen identisch zu normalen Informatikstudenten. Jetzt arbeite ich seit fünf Jahren in einem Job für Informatiker und merke, dass es hier stagniert.

Deswegen wollte ich mich weiterentwicklen, nach langer Diskutiererei und Überlegungen habe ich mich auf die Richtung Big Data festgelegt und überlege gerade, ob ich dafür einen dritten Master belege oder ob das nicht unnötig ist und ein Zertifikat + zwei Projekte im Job nicht genau so viel bringen.
Als jemand der in dem Bereich interviewt hat: Zertifikate sind das Papier nicht wert, Master irrlevant, das was wirklich wichtig ist, ist praktische Erfahrung. Empfehle also sich auf die Projekte auf Arbeit zu konzentrieren und sich gute Antworten zu Fragen ausdenken wie:
- warum habe ich Technology xy gewaehlt
- welche probleme loest sie
- welche herausforderungen bringt sie mit sich
- warum reichte traditionelle data warehousing technologie nicht aus (RDBMS wie mysql, computing auf einem server etc)

Lawmachine79
2019-10-25, 11:23:35
Das Studium war in der Tat spannend. Das mit dem Informatikeinschlag verstehe ich nicht.

Ich habe vor sieben Jahren einen Magister in Geschichte abgeschlossen. Da ich damit keinen Job fand, habe ich noch einen Master Informatik für Geistes- und Sozialwissenschaftler nachgeschoben. Der war 100% Informatik, Vorlesungen und Prüfungen identisch zu normalen Informatikstudenten. Jetzt arbeite ich seit fünf Jahren in einem Job für Informatiker und merke, dass es hier stagniert.

Deswegen wollte ich mich weiterentwicklen, nach langer Diskutiererei und Überlegungen habe ich mich auf die Richtung Big Data festgelegt und überlege gerade, ob ich dafür einen dritten Master belege oder ob das nicht unnötig ist und ein Zertifikat + zwei Projekte im Job nicht genau so viel bringen.
Ich meine, ob Du DEINEN Informatikeinschlag noch verstärken kannst - den Master Informatik für Geistes- und Sozialwissenschaftler. Die Idee mit dem dritten Master Richtung Big Data finde ich z.B. gut.

Als jemand der in dem Bereich interviewt hat: Zertifikate sind das Papier nicht wert, Master irrlevant, das was wirklich wichtig ist, ist praktische Erfahrung. Empfehle also sich auf die Projekte auf Arbeit zu konzentrieren und sich gute Antworten zu Fragen ausdenken wie:
- warum habe ich Technology xy gewaehlt
- welche probleme loest sie
- welche herausforderungen bringt sie mit sich
- warum reichte traditionelle data warehousing technologie nicht aus (RDBMS wie mysql, computing auf einem server etc)
Für praktische Erfahrung brauchst Du aber auch erstmal einen Fuß in der Tür und den bekommst Du mit einem entsprechenden Master jedenfalls leichter. Und praktische Erfahrung in Lebensläufen sind gut ausgeschmückt. In meinem CV sind Rechtsgebiete genannt, von denen ich quasi keine Ahnung habe, mit denen ich allenfalls Berührungspunkte hatte, die ich dann wortreich ausschmücke. Ein Master ist aber "harte Währung", weil man sieht, dass jemand schon einen gewissen Widerstand überwunden hat, um das Ding zu machen und dass der sich nicht nur mal eine neue Richtung anguckt, die er nach dem Schnuppern "ganz interessant" fand.

Colin MacLaren
2019-11-04, 07:00:03
Gab neue Informationen. Meine Firma wird 2021 fusionieren. das heißt für mich zwischen den Zeilen gelesen, es wird mindestens eine Verschlechterung der Arbeitsbedinungen geben (z.B. mehr Reisezeit) oder mittel bis langfristig wird die Firma/der Standort ganz wegrationalisiert. Der bisherige Chef, ein Eigengewächs und sehr spendierfreudig, was Weiterbildungen betrifft, wurde kaltgestellt und durch einen externen Fachfremden ersetzt. Jetzt bin ich doch am Überlegen, ob ich nicht selbst finanziert den Master angehe und mich nach etwas Neuem umsehe. Schwierig.

msilver
2019-11-04, 07:48:34
schon an Freelancer gedacht?

Colin MacLaren
2019-11-04, 10:38:44
schon an Freelancer gedacht?

Nein, als was denn? Ich bin nicht spezialisiert genug, dass ich mich in meinem Bereich als Freelancer anbieten könnte. Mit dem Umstieg in die neue SAP-Welt käme ich dann in ein Henne-Ei-Problem. Ich kann die neue Welt nicht beraten, weil ich sie noch nicht kenne. Ich kann sie selbst aber nicht kennenlernen, da ich mir ja nicht für einen siebenstelligen Betrag eine HANA hinstellen kann (bzw. eine mit sinnvollen Echtdaten betreiben).

Gast
2019-11-04, 16:55:17
Quereinsteiger als Lehrer für Geschichte und Informatik vielleicht?
Der Lehrermangel ist ja ziemlich enorm. Familienfreundlich ist es auch.
Altersversorgung ist da auch gesichert.

Grivel
2019-11-04, 17:32:33
Nein, als was denn? Ich bin nicht spezialisiert genug, dass ich mich in meinem Bereich als Freelancer anbieten könnte. Mit dem Umstieg in die neue SAP-Welt käme ich dann in ein Henne-Ei-Problem. Ich kann die neue Welt nicht beraten, weil ich sie noch nicht kenne. Ich kann sie selbst aber nicht kennenlernen, da ich mir ja nicht für einen siebenstelligen Betrag eine HANA hinstellen kann (bzw. eine mit sinnvollen Echtdaten betreiben).
Als Freelance brauchst du erstmal nur 1-2 halbwegs gute Referenzen und dann eine Durtstrecke von 1-2 Monaten mit Absagen am Laufband - oder du gehst via Toptal oder ähnlich und versucht durch den Bewerbungsvorgang zu kommen. Ist nicht unendlich schwer.

Kannst Freelance auch mal nebenbei machen. Testweise irgendwo für fast Lau mal ein Projekt abwickeln (Online gibt es zig Plattformen dafür) und schauen. Natürlich ein kleines Projekt.

Aber Thema Spezialisierung: Ich arbeite in einer sehr sehr erfolgreichen Firma. Bei uns gibt es zig "Spezialisten", also nach Stellenbeschreibung - aber ganz ehrlich: Nur die wenigsten sind wirklich die ganze Zeit als Spezialist tätig, wir machen alle drumherum soviel, dass bspw. bei mir der Coding Anteil selten die 30% überschreitet. Ich habe die Hälfte meiner Coding Skills vergessen. Würdest du mich jetzt auf Java 1.8 festballern. Ich könnte dir gerade noch den Unterschied zwischen linkedhashset und map erklären...aber du brauchst auch oft gar nicht alle Details wissen und können. Weil 90% der Anwendungen dies gar nicht benötigen. RESTful API ist ein gutes Beispiel für solch ein Thema.

Und eine Spezialistenstelle zu erhaschen ist gar nicht so schwer, wenn man Inteview gut labert (Selbstbewusstsein) und 80% der Standardfragen / Tests kann - die kann man lernen.

Ich für meinen Teil kann dir sagen, dass ich (jetzt 30) mit deinem Alter in Richtung Teamleitung / Technische Projektleitung streben werde - da ich glaube, dass die IT Welt immer schneller wird und irgendwann einmal das Alter einschlägt und man dann mit Leitungsfunktionen mehr rausholen kann, wobei man nie die Thematik ganz verlassen muss. Unsere Teamleiter bspw. arbeiten ca. 50% Operativ und der Rest ist organisatorisches.

konkretor
2019-11-04, 18:49:47
Viele Firmen suchen ja auch KI/HPC Leute

Hier wäre ein guter Einstieg


https://www.supercomputing-akademie.de/lernangebot/

Am 3. Dezember wäre wieder ein Benutzer Treffen beim HLRS in Stuttgart.
Da bekommst etwas Einblick was die Firmen so machen im HPC Bereich.
Mehr Infos unten im Link


https://www.hlrs.de/de/whats-new/news/detail-view/2019-01-30/

msilver
2019-11-04, 23:15:59
Als Freelance brauchst du erstmal nur 1-2 halbwegs gute Referenzen und dann eine Durtstrecke von 1-2 Monaten mit Absagen am Laufband - oder du gehst via Toptal oder ähnlich und versucht durch den Bewerbungsvorgang zu kommen. Ist nicht unendlich schwer.

Kannst Freelance auch mal nebenbei machen. Testweise irgendwo für fast Lau mal ein Projekt abwickeln (Online gibt es zig Plattformen dafür) und schauen. Natürlich ein kleines Projekt.

Aber Thema Spezialisierung: Ich arbeite in einer sehr sehr erfolgreichen Firma. Bei uns gibt es zig "Spezialisten", also nach Stellenbeschreibung - aber ganz ehrlich: Nur die wenigsten sind wirklich die ganze Zeit als Spezialist tätig, wir machen alle drumherum soviel, dass bspw. bei mir der Coding Anteil selten die 30% überschreitet. Ich habe die Hälfte meiner Coding Skills vergessen. Würdest du mich jetzt auf Java 1.8 festballern. Ich könnte dir gerade noch den Unterschied zwischen linkedhashset und map erklären...aber du brauchst auch oft gar nicht alle Details wissen und können. Weil 90% der Anwendungen dies gar nicht benötigen. RESTful API ist ein gutes Beispiel für solch ein Thema.

Und eine Spezialistenstelle zu erhaschen ist gar nicht so schwer, wenn man Inteview gut labert (Selbstbewusstsein) und 80% der Standardfragen / Tests kann - die kann man lernen.

Ich für meinen Teil kann dir sagen, dass ich (jetzt 30) mit deinem Alter in Richtung Teamleitung / Technische Projektleitung streben werde - da ich glaube, dass die IT Welt immer schneller wird und irgendwann einmal das Alter einschlägt und man dann mit Leitungsfunktionen mehr rausholen kann, wobei man nie die Thematik ganz verlassen muss. Unsere Teamleiter bspw. arbeiten ca. 50% Operativ und der Rest ist organisatorisches.

kannst du mir gute Plattformen nennen wo man als Freelancer fündig wird?

Grivel
2019-11-05, 08:21:36
Darf ich Fragen welches Niveau? Ich kann nur von der Web Development, Backend IT Welt reden (Also Java, REST, OSGi etc.)

Als Side- Job zum Erfahrung sammeln ist Upwork genial, extrem viele reiche, aber faule Studenten aus den USA. 25-30 USD Stunde für kleinste Aufgaben.
Darüber kommst du aber nicht, weil dann der Inder günstiger wird und die sind wirklich fleissig.

Für Side Jobs ist auch Facebookgruppen von Unis/ FHs gut. Anglo Raum wieder grösserer Markt, die haben da keine Häme zu fragen.

Nachhilfe an Unis geben rockt auch. Sätze von 50 USD/h für das wöchentliche Testat zahlen sogar verzweifelte deutsche Studenten :)

Leider hat man hier oft akademische, saubere Aufgaben und keine Realität. Das stört auf Dauer und Referenzen bekommt man so auch schwer. Es sei denn man möchte Ghostwriter werden.

Ich war ansonsten auf Toptal tätig, dort muss man aber in einem 3 stufigen Interview beweisen, dass auch etwas versteht von seiner Materie. Aber das Niveau geht bei C nicht über das Thema Schattenregister und bei Java über

object 1 = object 2
object 2 = object 3
object 2 = null
Kann der GC das Object 2 entfernen?

hinaus.

Dort verdient man dann i.d.R. ca. 60-90 USD/h. Projektlängen ca. 6 Monate.
Nachteil von der Plattform, es hat sehr viele utopische Projekte, wo der typische Ansatz: Ich zahle viel, also mach was ich mir wünsche.

Als letztes: IT Welt ist B2B sehr weit verbreitet, meine Märkte waren besonders in Polen und USA. Je nachdem wo du lebst, ist es sehr lukrativ dich über B2B von einem Recruiter einstellen zu lassen.
In Polen sind Tageslöhne um die 250-400 EUR keine Seltenheit. Verträge meist 3-12 Monate.
Am besten via Linkedin und dort viele IT Recruiter "adden" um dann im Feed deren Anfragen zu sehen oder CVs direkt versenden.
Einmal dort in einem System erfolgreich akzeptiert, bist du eigentlich immer mit Job.
Wie LinkedIn für D ist, weiss ich leider nicht, da der deutsche Markt für mich nicht lukrativ ist.

Ich bin aber seit 2 Jahren nur noch zu 20% Freelancer, da mich die Utopie der Kunden ein bisschen angekackt hat und das Geld in der Schweiz in einer Festanstellung ca. genauso gut kommt wie Freelance mit Erfahrung.
Freelance bringt Freiheit, aber oft auch globale Konkurrenz. Die Plattformen sind leider so international, dass die Löhne teilweise durch dieses Problem gedrückt werden. Für einen Thailänder sind 40€/h verdammt viel, während ich für 40€/h nicht mal die Anfrage akzeptieren würde.

Colin MacLaren
2020-01-10, 08:54:16
Ich hole den Thread mal aus der Versenkung, war in Elternzeit und hatte noch bisschen die Möglichkeit, zu recherchieren und nachzudenken.

- Grundsätzlich ist es so, dass in der Firma in den nächsten Jahren massive Umstrukturierungen anstehen. Das heißt, es ist nicht sehr wahrscheinlich, aber definitiv möglich, dass mein Job wegfällt.
- Ich bin mit einigen internen Dingen, die ich hier nicht ausbreiten will, unzufrieden und schaue mich daher grundsätzlich mal nach einer neuen stelle um. Nach 6+ Jahren kann man ja auch mal den ersten Arbeitgeberwechsel anpeilen.

Jetzt zum Problem. Ich habe zwar Spezialwissen (ABAP, SAP Branchenlösung, SAP BW und bisschen BO9, das ist aber extrem nischig. Momentan werde ich auch immer spezialisierter und nischiger, gerade BW4/HANA. Das arbeitspensum hAt auch stark zugelegt, so dass ich wenig bis keinen Raum mehr habe, mich nebenher weiterzubilden, privat jetzt mit Baby auch eher weniger.

Wenn ich mich im Umkreis von ~50km umschaue finde ich auch nach stundenlanger Suche nicht eine einzige weitere Stelle, wo ich auch nur im Ansatz passen würde und auch nur einen Bruchteil des Wissens habe, die eine Position in der Mini-Beraterbude mit 10 Mitarbeitern und 100% Reisezeit mal ausgenommen. Die Sache mti dem Data Science würde ich auch erstmal wieder lassen. Da gab es Ende letzten Jahres einige interessante Stellen, mittlerweile ist der Markt da aber auch abgegrast und das wohl doch wieder zu speziell.

- Ich habe nur rudimentäre Ahnung von Softwaretechnik (im Rahmen der Masterarbeit einmal den gesamten Prozess durchexerziert).
- Mein Wissen über agile Prozesse beschränkt sich auf den Wikipedia-Artikel über SCRUM.
- Ich bin zertifizierter ABAP-Entwickler und kenne das alte SAP-Framework entsprechend gut, das braucht hier in der Region niemand.
- Ich beherrsche keine moderne gefragte Programmiersprache wie C#, Java, Kotlin, Python, PHP whatever und schon gar keine dazugehörigen Frameworks. In der Masterarbeit habe ich mal bissel mit C# und WPF herumgerödelt, das ist aber Jahre her. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht einmal Github benutzt.
- Wenn ich Stellenanzeigen lese, dann steht da Zeug wie
You have worked with MongoDB, Elasticsearch, Redis or Kafka before and have an understanding of REST and Microservices.

Dann muss ich davon alles außer REST googeln :)

Das alles finde ich extrem kritisch. Ich bin quasi auf Gedeih und Verderb von meinen jetzigen Arbeitgeber abhängig - Sollte ich aus Gründen hier mal wegmüssen oder die Firma dichtmachen, bin ich für den restlichen regionalen Arbeitsmarkt soviel wert wie ein Abiturient. Dann stehe ich vielleicht mit Anfang-Mitte 40 und schulpflichtigem Kind vor dem Nichts.

Was würdet Ihr in der Situation machen?

drdope
2020-01-10, 10:07:23
Wenn du in deiner Region keine brauchbaren Optionen an anderen Arbeitgebern hast
-> Umziehen oder selbstständig machen...

Colin MacLaren
2020-01-10, 10:21:35
Wenn du in deiner Region keine brauchbaren Optionen an anderen Arbeitgebern hast
-> Umziehen oder selbstständig machen...

Ich habe hier beide Großeltern und viele Freunde in der Nähe und ein Arbeitgeberwechsel wäre für meine Freundin sehr schwierig. In eine fremde Stadt ziehen, wo man niemanden kennt, kommt für uns beide nicht infrage. Ich kenne auch einige Leute, die daran vereinsamt sind.

RMC
2020-01-10, 10:38:34
Auch als studierter Softwareentwickler stehe ich mit 35 kurz oder lang vor einem ähnlichen Problem:

Es gibt steigende Ansprüche ans Leben (Kinder, Familie, Kredit etc) und da man nicht ewig bei der gleichen Firma bleibt im Gegensatz zu früher muss man schauen wo man sich hinentwickelt. Mit 45/50+ stellt dich als Softwareentwickler keiner mehr ein, weil ein 25 jähriger macht das gleiche für viel weniger.

Also entweder man steigt auf und hat Personalverantwortung, denn dann ist man mit 45/50+ auch noch bei anderen Firmen gefragt und kann leichter wechseln. Oder man wird sein eigener Chef und macht sich mit Spezialwissen (das man vielleicht hat) oder mit eigenen Kunden oder eigener Idee selbständig.

In allen anderen Situationen macht man sich zu sehr abhängig.

Screemer
2020-01-10, 10:44:04
@colin: dann bleibt dir halt nur umorintieren oder reisetätigkeit übrig. kannst du dir aussuchen. evtl. solltest du über ersteres auch lieber früher als später nachdenken. erp-spezialisten werden doch von systemhäusern händeringend gesucht. wer tief in sap steckt, der sollte auch keine probleme haben sich z.b. in die dynamics-familie einzuarbeiten um in dem bereich als "berater" unterzukommen.

Colin MacLaren
2020-01-10, 10:48:10
Meine Firma hat allein das letzte Jahr fünf Softwarentwickler eingestellt und die waren alle über 40. Das ist kein Argument. Relevante Skills und Erfahrung aber schon.

@colin: dann bleibt dir halt nur umorintieren oder reisetätigkeit übrig. kannst du dir aussuchen. evtl. solltest du über ersteres auch lieber früher als später nachdenken. erp-spezialisten werden doch von systemhäusern händeringend gesucht. wer tief in sap steckt, der sollte auch keine probleme haben sich z.b. in die dynamics-familie einzuarbeiten um in dem bereich als "berater" unterzukommen.

Umorientieren will ich ja, ich weiß nur nicht wohin. ERP-Stellen gibt es hier generell nur wenige bis gar keine. Dafür werden allein über das Portal der Stadt 80 Softwareentwickler und deren Betreuer gesucht. Aber halt richtige Softwareentwickler, keine "hab mal paar Schnittstellen im SAP gebaut"

maestro768
2020-01-10, 10:58:10
Prinzipiell könntest du mit dem Spezialwissen das du hast auch woanders unter kommen und sogar gutes Geld verdienen, aber dafür müsste es in deiner Region natürlich eine entsprechende Nachfrage geben. Blöd das es nicht so ist und umziehen keine Option ist. Bei deinen Rahmenbedingungen und den von dir genannten no-gos bleiden dir imo gar nicht so viele Möglichkeiten. Keine davon ist für dich wirklich gut oder dürfte dem entsprechen, was du dir so vorstellst:

1. Du bleibst einfach bei deinem Arbeitgeber, sitzt die Situation aus und checkst regelmäßig Stellenangebote. Die Hoffnung wäre, einen Job zu finden der auf dein Profil passt (und deinen Vorstellungen entspricht), sodass du einfach dasselbe wie jetzt nur bei einem stabileren Arbeitgeber machst. Wenn 2021 fusioniert wird, werden Umstrukturierungen danach noch andauern, Kündigungen werden auch nicht sofort wirksam. Das sollte bestimmt noch 1 1/2 Jahre gut gehen und dir Zeit geben. Wenn du auf der Arbeit Zeit hast, solltest du dich mal mit der neuen IT-Welt beschäftigen und privat in Themen einarbeiten, von denen du denkst sie könnten dir helfen.

2. Du gehst zu einer Consulting-Firma. Die nehmen dich am ehesten, du musst dir keine Sorgen um die Vermittlung machen und normalerweise schulen und trainieren die ihre Leute ordentlich. Dort kannst du am ehesten viel Basiswissen in kurzer Zeit anhäufen. Außerhalb deiner Nische scheinst du nicht viel Erfahrung zu haben, scheinst aber nicht dumm zu sein und die vielen Abschlüsse zeigen, dass du dich gut in neues Einarbeiten kannst. Damit bist du wahrscheinlich ein guter Kandidat, um als Business/Functional Analyst zu arbeiten, das kann prinzipiell auch jeder. Das sind auch oft die typischen Schnittstellen-Jobs, in denen man Leute braucht die sich in der IT auskennen, und das entsprechende Mind-Set mitbringen ohne wirklich tieferes Wissen mitbringen zu müssen. Der große Nachteil: Reisen. Gerade am Anfang wirst du dir den Arbeitgeber wahrscheinlich nicht aussuchen können. Aber viele Firmen lassen sich auf Konstrukte wie „3 Tage beim Kunden, 2 Tage Home-Office“ ein. Mit Familie ist das am Anfang zwar hart, aber für deine berufliche Zukunft imo das beste. Evtl kommst du dann auch mal in einer Firma in der Nähe unter, die dich dann übernehmen.

Semmel
2020-01-10, 11:00:43
Das alles finde ich extrem kritisch. Ich bin quasi auf Gedeih und Verderb von meinen jetzigen Arbeitgeber abhängig - Sollte ich aus Gründen hier mal wegmüssen oder die Firma dichtmachen, bin ich für den restlichen regionalen Arbeitsmarkt soviel wert wie ein Abiturient. Dann stehe ich vielleicht mit Anfang-Mitte 40 und schulpflichtigem Kind vor dem Nichts.

Was würdet Ihr in der Situation machen?

Ich würde mich vor allem vor dieser Angst nicht wahnsinnig machen lassen und im jetzigen Job bleiben.
Gleichzeitig parallel viel wegsparen und passives Einkommen aufbauen.

Selbst wenn deine Stelle mal wegfällt, dann wirst du sehr wahrscheinlich innerhalb des Unternehmens anderweitig unterkommen.
Einzig das Insolvenz-Risiko bleibt. Aber man kann sich nicht gegen alles absichern bzw. das ist es nicht wert. Irgendwo ist es auch sinnvoller ein Restrisiko zu akzeptieren.

Und ich sage das als jemand, der selber in einer totalen Nische tätig ist. Wahrscheinlich noch "nischiger" als dein Job.

medi
2020-01-10, 12:09:17
SAP Wissen und das als Nische bezeichnen. ;D

Ich hab extremes umfangreiches Wissen in einem Softwareframework für den Anlagenbau namentlich PDMS/E3D. Kann die bis auf Gedeih und Verderb customizen. Bin vermutlich einer von rund einem dutzend Menschen auf der Welt, der so tief drin ist. DAS ist nieschig. :tongue:

Nachteil: Sollte mein AG mal wegfallen, bleibt für mich nur die Selbständigkeit denn diese Art Customizing auf diesem hohen Niveau macht sonst keiner ... will aber auch kaum einer bezahlen (wird für uns immer schwerer Aufträge zu kriegen)

Colin MacLaren
2020-01-10, 12:20:10
SAP Wissen und das als Nische bezeichnen. ;D


SAP BW ist die Nische. Das setzt eine ausreichend große Firma voraus, dass die überhaupt ein Data Warehouse betreiben und dann muss es ausgerechnet das von SAP sein und die müssen da Bedarf haben.

Wald und Wiesen Module wie FI/CO/HCM gibt es auch hier (immer mal wieder) Stellen.

medi
2020-01-10, 12:55:19
Also wenn ich so nah mit SAP Produkten zu tun hätte, hätte ich mir schon längst das Wissen angeeignet wie man diese effizient customizen kann. Dafür sind die doch auch vorgesehen. Und als SAP Customizer kann man glaub ich immer noch gut Geld verdienen (und interessant ist das ja meist auch weil man immer wieder neue Aufgaben hat).

RMC
2020-01-10, 14:53:37
Meine Firma hat allein das letzte Jahr fünf Softwarentwickler eingestellt und die waren alle über 40. Das ist kein Argument. Relevante Skills und Erfahrung aber schon.

Meiner Erfahrung nach zählt man hier (Österreich) lieber die Erbsen und zahlt dementsprechend. Skill wird überbewertet. Man erwartet ja schließlich dass man sich nach 4 Wochen schon sämtliches Wissen angelernt hat und zu hundert Prozent im Betrieb arbeitet.

Dauernd wird von Fachkräftemangel gesprochen aber die Fachkräfte die sich die Betriebe vorstellen sollen 60 Stunden die Woche für nix arbeiten - natürlich finden sie niemanden. Mit dem Mindset denken ja nicht mal dran jemanden mit 45+ zu holen, der kostet nämlich das Doppelte von einem jungen Hüpfer und will auch noch vielleicht das Wochende frei haben. Wo kommen wir denn da hin.

Dann wird gejammert weil gute Arbeitskräfte ins Ausland abwandern und das Ergebnis: wir verwässern die Ausbildung und machen für "Softwareentwickler" eine von der Stadt geförderte Lehre die sich dann "Applikationsentwicklung-Coding" nennt (kein Scherz) und die Betriebe kriegen ihre Billigheimer, weil sich niemand die echten Softwareentwickler leisten will.

Das wird sich bestimmt ganz super auf den Ruf und die Gehälter in der Branche auswirken.

Ich sehe schon, ich werde mich dann von Deutschland aus für teures Geld nach Österreich auf Stundenbasis einfliegen lassen und das reparieren was diese "Coder" verbrochen haben. Mit Schmerzensgeldzuschlag.

Demirug
2020-01-10, 15:13:55
Dann wird gejammert weil gute Arbeitskräfte ins Ausland abwandern und das Ergebnis: wir verwässern die Ausbildung und machen für "Softwareentwickler" eine von der Stadt geförderte Lehre die sich dann "Applikationsentwicklung-Coding" nennt (kein Scherz) und die Betriebe kriegen ihre Billigheimer, weil sich niemand die echten Softwareentwickler leisten will.

Bei uns in Deutschland heisen die "Fachinformatiker Anwendungsentwicklung" auch nicht viel besser.

Goser
2020-01-11, 10:18:21
@Colin MacLaren
Das vergleichen einstellen. Freunde von mir verdienen Millionen und who cares? Me not.
Ich würde zwar träumen von so einem Gehalt/Frau/Kind usw.
Ich bin grob 40 habe nichts, also nichts erwähnenswertes. Mache nun eine Umschulung und bin dann mit 42 Berufseinsteiger.
Und mir geht es gut, ich bin glücklich. Bis auf das Frau/Kind Thema, aber da bin ich auch verdammt wählerisch.
Geld habe ich nichts außer Minus. Und who cares, komme ich auch wieder raus.

Einfach mal in sich gehen und hören was einem wirklich wichtig ist. Und dann das tun wozu man Lust hat. Sollte aber legal und gutnützig sein mmn. Das erfüllt.

Schaff dir etwas mehr shice egal Mentalität an! Aber nicht verwechseln mit ME first Ego Gewichse. Shice eher auf Normen, Erwartungen, Vergleiche und wenn du dich schon vergleichen willst, dann mit einem Straßenkind in Indien, welches Glück hatte nicht mit sechs Jahren vergewaltigt worden zu sein.

Sry, für mein Geschreibsel aber dieses "jammern" auf hohem Niveau triggert mich immer sehr. Das ist aber mein Problem ;)

Achja und Psychologen kann ich auch sehr empfehlen. Jeder Deutsche sollte mindestens einmal im Leben zur Therapie.

Hamster
2020-01-11, 13:41:11
Also wenn ich so nah mit SAP Produkten zu tun hätte, hätte ich mir schon längst das Wissen angeeignet wie man diese effizient customizen kann. Dafür sind die doch auch vorgesehen. Und als SAP Customizer kann man glaub ich immer noch gut Geld verdienen (und interessant ist das ja meist auch weil man immer wieder neue Aufgaben hat).

SAP Entwicklung, gerade im BW Umfeld, ist ne andere Welt als Customizing.
Denn das ist nur das Werkzeug. Was man hierfür braucht ist Prozesswissen und nicht welcher Funktionsbaustein im Abap erweitert werden muss ;)

@Colin: bewerbe dich überregional bei Beratungshäusern. Es ist mittlerweile durchaus Usus wenig zu reisen und vorwiegend von zu Hause aus zu arbeiten.
Denn dann ist dein Wissen keine örtliche Nische mehr, sondern plötzlich sehr sehr gefragt.

littlejam
2020-01-11, 13:48:13
Ich hole den Thread mal aus der Versenkung, war in Elternzeit und hatte noch bisschen die Möglichkeit, zu recherchieren und nachzudenken.

- Grundsätzlich ist es so, dass in der Firma in den nächsten Jahren massive Umstrukturierungen anstehen. Das heißt, es ist nicht sehr wahrscheinlich, aber definitiv möglich, dass mein Job wegfällt.
- Ich bin mit einigen internen Dingen, die ich hier nicht ausbreiten will, unzufrieden und schaue mich daher grundsätzlich mal nach einer neuen stelle um. Nach 6+ Jahren kann man ja auch mal den ersten Arbeitgeberwechsel anpeilen.

Klingt für mich, als ob du was Neues möchtest - bewusst oder unbewusst.

Jetzt zum Problem. Ich habe zwar Spezialwissen (ABAP, SAP Branchenlösung, SAP BW und bisschen BO9, das ist aber extrem nischig. Momentan werde ich auch immer spezialisierter und nischiger, gerade BW4/HANA. Das arbeitspensum hAt auch stark zugelegt, so dass ich wenig bis keinen Raum mehr habe, mich nebenher weiterzubilden, privat jetzt mit Baby auch eher weniger.

SAP kann gut sein was die Jobaussichten angeht.
Ist aber IMHO eine Sackgasse was Weiterentwicklung betrifft.
Insbesondere was moderne Technik/-en und Arbeitsweisen angeht habe ich SAP eher als Problemkandidaten kennen gelernt.

Muss man also wollen.

- Ich habe nur rudimentäre Ahnung von Softwaretechnik (im Rahmen der Masterarbeit einmal den gesamten Prozess durchexerziert).
- Mein Wissen über agile Prozesse beschränkt sich auf den Wikipedia-Artikel über SCRUM.
- Ich bin zertifizierter ABAP-Entwickler und kenne das alte SAP-Framework entsprechend gut, das braucht hier in der Region niemand.
- Ich beherrsche keine moderne gefragte Programmiersprache wie C#, Java, Kotlin, Python, PHP whatever und schon gar keine dazugehörigen Frameworks. In der Masterarbeit habe ich mal bissel mit C# und WPF herumgerödelt, das ist aber Jahre her. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht einmal Github benutzt.
- Wenn ich Stellenanzeigen lese, dann steht da Zeug wie

You have worked with MongoDB, Elasticsearch, Redis or Kafka before and have an understanding of REST and Microservices.

Dann muss ich davon alles außer REST googeln :)


Das ist dann schon sehr juniorig.
(sehr Nerdige) Schüler mit Technik als Hobby kennen bis auf Kafka wahrscheinlich die anderen genannten Dinge.
Git/GitHub ist IMHO ein Muss außerhalb der Spezialistenblase.


Das alles finde ich extrem kritisch. Ich bin quasi auf Gedeih und Verderb von meinen jetzigen Arbeitgeber abhängig - Sollte ich aus Gründen hier mal wegmüssen oder die Firma dichtmachen, bin ich für den restlichen regionalen Arbeitsmarkt soviel wert wie ein Abiturient. Dann stehe ich vielleicht mit Anfang-Mitte 40 und schulpflichtigem Kind vor dem Nichts.

Ist es IMHO auch.
Ich würde nur ungern bis zur Rente beim selben AG arbeiten wollen.
Es muss kein Job-Hopping sein, aber 40 Jahre? Da kann ich ja gleich Beamter werden.

Was würdet Ihr in der Situation machen?
Zu einem (Junior-) Job mit Perspektive wechseln und mit Einschnitten leben.
Aktuell ist die IT-Marktsituation sehr gut für Arbeitnehmer.

Grüße

Backbone
2020-01-11, 14:06:11
Der öffentliche Dienst lechtzt an allen Ecken und Enden nach Mitarbeitern. Da muss bei den ausgeschriebenen Stellen die Qualifikation auch nicht 100%ig passen. Die haben dort ein massives Überalterungsproblem und dazu einen nicht unbedingt attraktiven Tarif. Auf der Gegenseite gibts keinen Arbeitgeber der sicherer ist und dabei kaum Stress im Alltag aufkommen lässt. Man muss sich halt mit der Mentalität arrangieren können.

00-Schneider
2020-01-11, 15:43:24
Der öffentliche Dienst lechtzt an allen Ecken und Enden nach Mitarbeitern. Da muss bei den ausgeschriebenen Stellen die Qualifikation auch nicht 100%ig passen. Die haben dort ein massives Überalterungsproblem und dazu einen nicht unbedingt attraktiven Tarif. Auf der Gegenseite gibts keinen Arbeitgeber der sicherer ist und dabei kaum Stress im Alltag aufkommen lässt. Man muss sich halt mit der Mentalität arrangieren können.


Reich wird man da nicht. Aber dort kann man konsequent nach 8h den Stift fallen lassen. Hat auch was für sich. ;)

Colin MacLaren
2020-01-12, 16:13:14
Der öffentliche Dienst lechtzt an allen Ecken und Enden nach Mitarbeitern. Da muss bei den ausgeschriebenen Stellen die Qualifikation auch nicht 100%ig passen. Die haben dort ein massives Überalterungsproblem und dazu einen nicht unbedingt attraktiven Tarif. Auf der Gegenseite gibts keinen Arbeitgeber der sicherer ist und dabei kaum Stress im Alltag aufkommen lässt. Man muss sich halt mit der Mentalität arrangieren können.

Da hatte ich zuerst gesucht. Da finde ich nichts. Ich finde in ganz Sachsen nicht eine einzige SAP BW-Stelle. In Leipzig gibt es generell nichts und in Dresden ein paar Beratungshäuser. Die suchen aber auch richtige Entwickler oder Spezialisten für Module, von denen ich keine Ahnung habe. Das ist auch logisch. Das Konzernberichtswesen ist ja in der Regel nicht gerade in Sachsen angesiedelt. Dafür sucht so ziemlich jede Bude, die ich kenne, seit Jahren händeringend Entwickler für das übliche Java, C# und Co.

Ich habe mich damals aus der Angst der Arbeitslosigkeit und als ich örtlich flexibel war während des Studiums halt auf SAP spezialisiert, da ich dachte das lernt im Studium keiner, da habe ich entsprechend auf dem gesamtdeutschen Arbeitsmarkt gute Chancen mit dem Spezialwissen.

Jetzt bin ich nicht mehr flexibel und am lokalen Arbeitsmarkt vorbei. Was hier zz. viel passiert ist autonomes Fahren (z.B. baselabs) und natürlich Staffbase (da hatte ich das Anforderungsprofil von weiter vorn her). Fraunhofer wäre sicher auch sehr attraktiv. Ein Kumpel hat da seine unbefristete E13-Stelle, der hat ausgesorgt.

Mortalvision
2020-01-12, 17:06:50
Internet-Heimarbeit für SAP ist nicht möglich?

Backbone
2020-01-12, 17:07:23
Wenn du wartest bis irgendwo eine Stelle schriftlich ausgeschrieben wird kann das nix werden. Pro Forma Initiativbewerbungen (wenn’s denn sein muss) ansonsten Netzwerken bei Weiterbildungsseminaren usw. use. Gerade in der IT werden 80% der Jobs NICHT über Stellenausschreibungen besetzt.

pest
2020-01-12, 20:05:22
Wasch' mich, aber mach' mich nicht nass ist deine Devise

Colin MacLaren
2020-01-12, 23:14:12
Ich fasse nochmal zusammen:

Im Grunde stört mich, dass ich hier keinerlei Entwicklungsmöglichkeiten bei meinem Arbeitgeber habe, was Gehalt und Position betrifft. Es stehen starke Umstrukturierungsmaßnahmen an, wo keiner weiß, wo die Reise hingeht. Wir ziehen in neue Räumlichkeiten, die dafür berüchtigt sind, dass im Sommer schon früh um 9 30°C im Büro sind, nicht wie jetzt erst um 13 Uhr. Fürderhin komme ich mit dem Kollegen in meinem Zweierteam absolut nicht mehr klar und wir zoffen uns täglich an. Das ist ein fürchterliches Arbeitsklima und ich will daher gern weg. Dabei stelle ich fest, dass ich nichts finde, auf das mein Profil past. Also will ich mir Anregungen holen, wie ich das ändern könnte.

Gast
2020-01-13, 19:44:09
Auch als studierter Softwareentwickler stehe ich mit 35 kurz oder lang vor einem ähnlichen Problem:

Es gibt steigende Ansprüche ans Leben (Kinder, Familie, Kredit etc) und da man nicht ewig bei der gleichen Firma bleibt im Gegensatz zu früher muss man schauen wo man sich hinentwickelt. Mit 45/50+ stellt dich als Softwareentwickler keiner mehr ein, weil ein 25 jähriger macht das gleiche für viel weniger.

Also entweder man steigt auf und hat Personalverantwortung, denn dann ist man mit 45/50+ auch noch bei anderen Firmen gefragt und kann leichter wechseln. Oder man wird sein eigener Chef und macht sich mit Spezialwissen (das man vielleicht hat) oder mit eigenen Kunden oder eigener Idee selbständig.

In allen anderen Situationen macht man sich zu sehr abhängig.
Das ist der Vorteil am Maschinenbau: Da gab es seit gefühlt 50 Jahren keinen merklichen Fortschritt ^^ (jaja, einige Weiterentwicklungen, aber das waren überwiegend Verschlimmbesserungen)

Gast
2020-01-13, 19:45:44
@colin: dann bleibt dir halt nur umorintieren oder reisetätigkeit übrig. kannst du dir aussuchen. evtl. solltest du über ersteres auch lieber früher als später nachdenken. erp-spezialisten werden doch von systemhäusern händeringend gesucht. wer tief in sap steckt, der sollte auch keine probleme haben sich z.b. in die dynamics-familie einzuarbeiten um in dem bereich als "berater" unterzukommen.
Aber ist es nicht so, dass momentan überall massiver Fachkräftemangel vorherrscht? Die Arbeitgeber müssten Collin doch eigentlich händeringend abgreifen und weiterbilden wollen.... O_o

Gast
2020-01-13, 20:18:03
Ich hab extremes umfangreiches Wissen in einem Softwareframework für den Anlagenbau namentlich PDMS/E3D. Kann die bis auf Gedeih und Verderb customizen. Bin vermutlich einer von rund einem dutzend Menschen auf der Welt, der so tief drin ist. DAS ist nieschig. :tongue:


AVEVA PDMS musste ich in meiner Bachelorabreit zur Aufnahme von Parametern (Volumina, Drücke, Ströme etc. blabla) verwenden. Sehr gewöhnungsbedürftiges Tool, was kaum einer in der Firma ordentlich bedienen bzw. customizen konnte. Es lief und alle beteten, dass es weiterhin läuft.... ;D

Gast
2020-01-13, 20:24:55
Dauernd wird von Fachkräftemangel gesprochen aber die Fachkräfte die sich die Betriebe vorstellen sollen 60 Stunden die Woche für nix arbeiten - natürlich finden sie niemanden. Mit dem Mindset denken ja nicht mal dran jemanden mit 45+ zu holen, der kostet nämlich das Doppelte von einem jungen Hüpfer und will auch noch vielleicht das Wochende frei haben. Wo kommen wir denn da hin.
Naja gut, die Fachkräfte in China arbeiten 60 Std die Woche für noch weniger. Mit denen müssen wir konkurrieren ;)


Meiner Erfahrung nach zählt man hier (Österreich) lieber die Erbsen und zahlt dementsprechend. Skill wird überbewertet. Man erwartet ja schließlich dass man sich nach 4 Wochen schon sämtliches Wissen angelernt hat und zu hundert Prozent im Betrieb arbeitet.

Dann wird gejammert weil gute Arbeitskräfte ins Ausland abwandern und das Ergebnis: wir verwässern die Ausbildung und machen für "Softwareentwickler" eine von der Stadt geförderte Lehre die sich dann "Applikationsentwicklung-Coding" nennt (kein Scherz) und die Betriebe kriegen ihre Billigheimer, weil sich niemand die echten Softwareentwickler leisten will.

Das wird sich bestimmt ganz super auf den Ruf und die Gehälter in der Branche auswirken.

Ich sehe schon, ich werde mich dann von Deutschland aus für teures Geld nach Österreich auf Stundenbasis einfliegen lassen und das reparieren was diese "Coder" verbrochen haben. Mit Schmerzensgeldzuschlag.

Und woran liegt das? An der germanischen Kultur? An bestochenen Politikern? Am Geiz?

Gast
2020-01-13, 20:40:30
Ist es IMHO auch. Ich würde nur ungern bis zur Rente beim selben AG arbeiten wollen.

Es muss kein Job-Hopping sein, aber 40 Jahre? Da kann ich ja gleich Beamter werden.


Warum nicht? Wenn der Arbeitgeber gut ist...

Hat früher doch auch funktioniert.

Gast
2020-01-13, 20:43:16
Der öffentliche Dienst lechtzt an allen Ecken und Enden nach Mitarbeitern. Da muss bei den ausgeschriebenen Stellen die Qualifikation auch nicht 100%ig passen. Die haben dort ein massives Überalterungsproblem und dazu einen nicht unbedingt attraktiven Tarif. Auf der Gegenseite gibts keinen Arbeitgeber der sicherer ist und dabei kaum Stress im Alltag aufkommen lässt. Man muss sich halt mit der Mentalität arrangieren können.

Also zumindest in Hamburg ist der öffentliche Dienst sehr beliebt, insbesondere bei Frauen. Hunderte Bewerbungen auf zehn E13-Stellen. Tausende Bewerbungen auf 25 Beamtenanwärter-Stellen. Ich kann nicht so recht sehen, dass der ÖD seine offenen Ausschreibungen / Stellen nicht gedeckt bekommen würde.

Gast
2020-01-13, 20:46:13
Fürderhin komme ich mit dem Kollegen in meinem Zweierteam absolut nicht mehr klar und wir zoffen uns täglich an. Das ist ein fürchterliches Arbeitsklima und ich will daher gern weg.

Wie kommt es?

Schnäppchenjäger
2020-01-14, 01:44:38
Weinen auf hohem Niveau, Colin du solltest froh sein, die Kurve gekriegt zu haben nach dem sinnlosen VWL/Geschichte-Studium da! Ein bisschen mehr Stolz, der Herr ;)
Du hast dich doch ziemlich gut aus der Situation herausgehievt.
Zum Thema IT/SAP: Nunja, SAP ist nun mal hier im Rhein-Main-Gebiet bis in den Norden von BaWü eine Top-Adresse.
Chemnitz ist da halt nicht die erste Wahl.
Außerdem, gibt es ab 2025/26 nicht die Umstellung bei SAP? Wo die sozusagen einen Neustart machen? Glaube irgendwelche Systeme werden da umgestellt. Ein Kollege von mir arbeitet bei SAP, aber der ist halt blutjung, hat da schon mit 23 angefangen nach seinem WInfo-Studium und keine Umschweife gehabt. Der ist nun 28 und bestens aufgestellt, hat seine 60K im Jahr brutto in der Tasche.

Colin MacLaren
2020-01-14, 07:53:06
Wie kommt es?

Es passt halt menschlich überhaupt nicht und ich bin mit dem zusammengesteckt worden. Völlig unterschiedliche Denk- und Arbeitsweisen, völlig konträre grundsätzliche Lebenseinstellung eigentlich zu allem. Der ist wohl mit Job und seinem Leben ein bisschen überfordert jammert den ganzen Tag und verbreitet stundenlang schlechte Laune. Ich denke mir dann immer "Wenn Du in den zwei Stunden, die Du wieder rumgemotzt hast, was gearbeitet hättest, dann wäre der abzuarbeitende Stapel schon etwas kleiner." :freak:

Das ist sicher der Hauptgrund, warum ich hier weg will. Es ist eine so dermaßen angespannte, unangenehme Grundstimmung im Büro, das ist grausam. Wenn der mal nicht da ist, dann ist das wie n Tag Urlaub.

00-Schneider
2020-01-14, 08:17:06
Kannst du deswegen nicht mit deinem AG sprechen? Wenn ihr euch diesbezüglich beide einig seid, dass ihr euch gegenseitig nicht abkönnt, kann man doch zusammen mit dem AG eine Lösung finden.

medi
2020-01-14, 11:49:55
SAP Entwicklung, gerade im BW Umfeld, ist ne andere Welt als Customizing.
Denn das ist nur das Werkzeug. Was man hierfür braucht ist Prozesswissen und nicht welcher Funktionsbaustein im Abap erweitert werden muss ;)

Ich rede doch nicht von simplen UI Anpassungen sondern von quasi Addin Programmierung. Vermutlich definieren wir customzing unterschiedlich. ;)
Wir verstehen unter E3D customizing das Entwickeln von Erweiterungen, die sich ins Hauptprogramm einfügen und die die Planungsprozesse der Ingenieure abbilden und deren Arbeitsweisen drastisch beschleunigen.
Aber gut, von SAP hab ich keider keine Ahnung und kann damit eigentlich auch nicht sagen was da überhaupt geht. Ich weiss nur, dass Kunden von uns öfter SAP Customizer im Unternehmen hatten, die dann für ziemlich viel Geld die Software angepasst haben damit sie irgend welche Sachen macht (Bei mir war es damals ein Projekt wo Dokumente und Prozessdaten ausgetauscht wurden)

AVEVA PDMS musste ich in meiner Bachelorabreit zur Aufnahme von Parametern (Volumina, Drücke, Ströme etc. blabla) verwenden. Sehr gewöhnungsbedürftiges Tool, was kaum einer in der Firma ordentlich bedienen bzw. customizen konnte. Es lief und alle beteten, dass es weiterhin läuft.... ;D

Gibt jetzt mittlerweile das Nachfolgeprogramm genannt E3D. Modernere UI aber noch dieselbe teils uralte und grottige Basis. :D
Aber zumindest läufts mittlerweile stabil und stürzt nicht mehr alle drei Nase lang ab.


@Colin:
Vor 5 Jahren haben uns die Nachwehen der Finanzkrise erwischt gehabt und meine Firma musste den Großteil der MAs entlassen. Ich bin da bei einer Firma auf ner Position untergekommen (ok war ein Startup) wofür ich eigentlich keine Qualifikationen hatte (Projektleiter, Teamkoordinator, techn. Berater und Serverbackend-Dev. auf Ruby on Rails Basis)
Hab mich da halt eingearbeitet und war ziemlich lehrreich und interessant die Zeit.
Also ich finde nicht, dass du unbedingt nur nach Positionen schauen solltest, die mit deinem Erfahrungsbereich matchen. Schau doch mal nach Positionen, die interessant klingen.

Semmel
2020-01-14, 13:18:52
Das ist sicher der Hauptgrund, warum ich hier weg will. Es ist eine so dermaßen angespannte, unangenehme Grundstimmung im Büro, das ist grausam. Wenn der mal nicht da ist, dann ist das wie n Tag Urlaub.

Okay, dann sag das doch gleich. Das ist ein berechtigter Grund für einen Wechsel.

So einen Jammerlappen hab ich hier auch im Büro. Zum Glück ist er nur befristet angestellt, sodass er nicht mehr verlängert wird.

Ich würde da auch offen mit dem Chef drüber sprechen. Besser wäre es doch, wenn die den Jammerlappen abziehen und nicht dich. Unabhängig davon hast du selbst immer noch die Möglichkeit, dich woanders umzusehen.

Armaq
2020-01-14, 14:11:05
Als SAPler findest du nichts? Sprich doch mal mit ein paar Headhuntern usw. Franklin Fitch, Hays usw. Die finden was für dich, schon aus Eigennutz.

regGast
2020-01-14, 16:56:35
"Ein Kollege von mir arbeitet bei SAP, aber der ist halt blutjung, hat da schon mit 23 angefangen nach seinem WInfo-Studium und keine Umschweife gehabt. Der ist nun 28 und bestens aufgestellt, hat seine 60K im Jahr brutto in der Tasche."
fehlt da eine 1? vor der 60...
oder ist er nur 30% am arbeiten
5 jahre sap aber gehalt wie einer der frisch dabei ist

Gast
2020-01-14, 23:08:32
"Ein Kollege von mir arbeitet bei SAP, aber der ist halt blutjung, hat da schon mit 23 angefangen nach seinem WInfo-Studium
Was hat er denn studiert, dass er so schnell fertig war? Nur Bachelor?

Colin MacLaren
2020-01-15, 06:59:01
Als SAPler findest du nichts? Sprich doch mal mit ein paar Headhuntern usw. Franklin Fitch, Hays usw. Die finden was für dich, schon aus Eigennutz.

Nichts in Sachsen oder generell im Osten. Ich arbeite in einer Nische. Die Konzernberichtserstattung ist wie gesagt in der Regel ja nicht gerade im Osten angesiedelt. Was man findet ist mal eine Stelle für HCM oder für Produktionsplanung bei einem Maschinenbauer.

Momentan bin ich nur noch am Überlegen ob ich zum 15. Februar oder zum 29. Februar kündige und halt die drei Monate Sperre beim ALG1 fresse. Nachdem der Kollege jetzt versucht hat mich über alle Eskalationsstufen hinweg direkt bei der Geschäftsleitung und beim Kunden(!) anzuschwärzen, ist jedes Vertrauen weg. Dann ziehe ich mir paar MOOCs rein und bewerbe mich breit. Letzten Endes gibt es hier intern keine Lösung. Wir sind ein Zweierteam, nur wir zwei können dies im Unternehmen, einen herauszunehmen bekommt die Geschäftsführung beim Gesellschafter nicht durch und der andere ist länger da und steht in der Sozialauswahl weiter oben. Ergo war es das für mich.

00-Schneider
2020-01-15, 08:30:53
An deiner Stelle würde ich mich erst mal Krank melden. Und zu kündigen ohne neue Stelle ist absolut dumm btw.

PatkIllA
2020-01-15, 09:07:07
An deiner Stelle würde ich mich erst mal Krank melden. Und zu kündigen ohne neue Stelle ist absolut dumm btw.
Hängt ja auch von den Reserven. Krank melden kommt ja auch beim zukünftigen Arbeitgeber nicht allzu gut an.
Wie wichtig schätzt ihr überhaupt den Abgang vom alten Arbeitgeber bei der Stellensuche?

Gast
2020-01-15, 11:13:22
Deloitte in Leipzig sucht aktuell sehr stark im Bereich SAP. keine Ahnung, ob die Stellen schon ausgeschrieben sind oder nicht, aber suchen tun sie defintiv.

Bezahlung sehr gut, Stimmung muss auch gut sein, aber mit 40h die Woche brauchst du da nicht ankommen.

Colin MacLaren
2020-02-11, 08:26:27
Ich habe mich jetzt mal angefangen zu bewerben.

2x Non-SAP (eine konkrete Stelle, wo zumindest meine Masterarbeit zu passt, einmal initiativ aber mit persönlicher Empfehlung)
2x SAP ( beides initiativ, aber zumindest bei einer Position bin ich was SAP-Spezialisierung und Branche betrifft sehr passend)

Mal gucken, ob was bei rumkommt. Will hier endlich weg.

pest
2020-02-11, 09:59:37
Bei meinem letzten Bewerbungsmarathon habe ich ca. 30 Bewerbungen abgeschickt und hatte nach 3 Monaten 2 Zusagen + 1 ausstehendes Gespräch bei Amazon

Und die Quote ist m.M. nach noch gut ;)

Colin MacLaren
2020-02-11, 10:46:30
Dazu muss man aber auch passende Stellen finden und so viele gibt es hier wie gesagt nicht.

Als ich arbeitslos war hatte ich auch 180 Bewerbungen geschrieben mit 0 fachnahen und drei Vorstellungsgeprächen insgesamt.

Im Info-Studium dann drei Bewerbungen und drei Zusagen.

[dzp]Viper
2020-02-11, 10:52:14
Colin ich habe dir mal ein paar SAP- Tipps per PN geschickt. Raum Dresden.

Colin MacLaren
2020-02-11, 11:01:41
Danke, aber zwei Dinge:

SAP ist ein Riesenfeld und wenn man von einem Bereich/Modul Ahnung hat weiß man vom anderen im Zweifel so viel wie ein Fachfremder. Gerade im Klinikum könnte ich wahrscheinlich exakt nichts beisteuern.

Ich suche explizit in Chemnitz, da meine Freundin hier gute Arbeit ha, die Großeltern nebenan wohnen und wir einen Kindergartenplatz direkt and er Arbeitsstelle meiner Freundin sicher haben.

Für SAP selbst gibt es genau eine Stelle in Dresden - einen Virtualisierungsexperen.

[dzp]Viper
2020-02-11, 11:09:38
In Ordnung.
Hatte nur "Sachsen" gelesen, deswegen dachte ich du suchst Sachsenweit. ;)

Ja wenn man nur auf eine Stadt begrenzt ist, dann ist das ungleich schwerer.
Aber selbst wenn du nur von einem Modul Ahnung hast, bringst du etwas sehr Wichtiges mit.. Grundverständnis über die Arbeitsweise von SAP und deren Module und Komponenten. Und auf diese Grundverständnis / Grundwissen kann sogut wie jede Firma aufbauen und dich sogar nach ihren Wünschen "formen".
Als Experte sieht man nur sein Expertenwissen udn vergisst dabei, dass man auch viel Grundwissen mitbringt.. viel wichtiger für potentiell neue Firmen ist aber Grundwissen und ein gewisses technisches Verständnis.

Ich würde mich da gar nicht drauf festlegen da weiter zu machen wo du Thementechnisch aktuell bist. Gerade im IT Umfeld, vor allem bei SAP, sind die Firmen bereit den neuen Mitarbeiter die Zeit zu geben sich in das "Neue" einzuarbeiten und unterstützen die neuen Mitarbeiter dabei.
Und wenn der Neue Mitarbeiter dann sogar so viele grundlegendes Wissen und Verständis mitbringt wie du, stehen die Chancen sogar noch besser.

In meiner neuen Firma kam ich mich als IT´ler auch erstmal wieder vor wie ein Anfänger. Die ersten 2-3 Monate konnte ich gefühlt nur kleine Sachen einbringen. Das war auch schon beim Bewerbungsgespräch klar geworden.
Mein jetziger Chef hat damals aber gesehen, dass meine Grundlagen einfach so gut sind, dass sie darin keine Probleme sehen mich einzuarbeiten und sie auch wissen, dass das mehrere Monate dauert bis ich deren speziellen Systeme und Spezialprogramme einigermaßen überblicke.

Keine Angst vor dem Unbekannten! So lange es in dem Bereich liegt in dem man sein Grundlagenwissen zu einem Thema hat, stehen einem viel mehr Türen offen als man denkt. Der Limitierende Faktor ist eher die eigene Unsicherheit...

Colin MacLaren
2020-02-11, 12:07:17
Geil finde ich Cyberport.

Die suchen einen der ALLES kann. SAP Basis, alle Standard-Module des ERP und CRM und BW. Ach ja, programmieren kann er auch noch. Also wenn wirklich ein Wunderkind da auftaucht, dass ALLES kann, bezweifle ich, dass die dem die 120-150kk zahlen, die er wert wäre. :freak:

https://karriere.cyberport.de/Senior-SAP-Berater-Entwickler-mwd-de-j945.html

Screemer
2020-02-11, 12:14:54
Das ist doch ne völlig normale Situation mit bei solchen Firmen. Am besten kümmerst du dich dort auch noch ums Netzwerk, datastorage, die Anbindung der Euro-Systeme an die shopsoftware, bastelst für letztere noch die Moduke und andere kümmerst dich um andere Tools die der Laden so nutzt. Ach ja und 1st level support für all deine aufgabeng biete hatte ich noch vergessen, denn das ist das wichtigste. Eine nachgeschalteten Support gibt's nämlich nicht. Oft reicht es dann wenn du zwei Bereiche halbwegs abdecken kannst.

[dzp]Viper
2020-02-11, 12:52:40
Geil finde ich Cyberport.

Die suchen einen der ALLES kann. SAP Basis, alle Standard-Module des ERP und CRM und BW. Ach ja, programmieren kann er auch noch. Also wenn wirklich ein Wunderkind da auftaucht, dass ALLES kann, bezweifle ich, dass die dem die 120-150kk zahlen, die er wert wäre. :freak:

https://karriere.cyberport.de/Senior-SAP-Berater-Entwickler-mwd-de-j945.html

Meiner Erfahrung nach wird in Stellenbeschreibungen oft sehr stark übertrieben. Da sind oft Themen mit dabei die andere Teams abdecken, man selber aber vielleicht mal eine minimale Überschneidung hat und schwups steht es mit drin.
Um das dann genau zu sondieren ist das Bewerbungsgespräch da. Ein Bewerbungsgespräch ist ja nicht nur für die Firma gut sondern auch für dich als Bewerber.

An deiner Stelle, wenn du so einen Job suchst, bewirb dich da, geh zum Bewerbungsgespräch und befrage die genauso wie sie dich befragen. Wenn dir die Antworten nicht gefallen, kannst du immer noch nein sagen...

Aber sich nicht zu bewerben nur weil die Stellenbeschreibung etwas übervoll aussieht.. das ist eine vertane mögliche Chance.

Gast
2020-02-11, 15:06:07
Geil finde ich Cyberport.

Die suchen einen der ALLES kann. SAP Basis, alle Standard-Module des ERP und CRM und BW. Ach ja, programmieren kann er auch noch. Also wenn wirklich ein Wunderkind da auftaucht, dass ALLES kann, bezweifle ich, dass die dem die 120-150kk zahlen, die er wert wäre. :freak:

https://karriere.cyberport.de/Senior-SAP-Berater-Entwickler-mwd-de-j945.html

Du wirst lachen aber sowas mache ich gerade als Product Owner für verschiedene Systeme bei einem Konzern. ;)

Von der Entwicklung hin bis zur Beratung und schlussendlich hin zum Product Owner hab ich die komplette Entwicklung für verschiedene Produkte in meiner Karriere gemacht und organisiere jetzt die Weiterentwicklung dieser Systeme mit mehreren Agenturen und meinem aus der Vergangenheit erworbenem Wissen.

Aber man muss nicht immer 100%ig alles abdecken was gefordert wird also lass dich nicht so leicht abschrecken und geh einfach mal in ein Bewebungsgespräch.

Colin MacLaren
2020-02-11, 15:21:14
Ich weiß, dass Cyberport dort wirklich genau eine Person hat, die das komplette SAP betreut. Und das ist in der Tat absurd (und in Dresden. Siebelehn wäre noch OK gewesen).

Watson007
2020-02-11, 15:24:42
Wir sind ein Zweierteam, nur wir zwei können dies im Unternehmen, einen herauszunehmen bekommt die Geschäftsführung beim Gesellschafter nicht durch und der andere ist länger da und steht in der Sozialauswahl weiter oben. Ergo war es das für mich.

1. du hast gerade ein Kind bekommen, bist dadurch schwer kündbar. Wenn du jetzt irgendwo neu anfängst, hast du eine kürzere Kündigungsfrist.
2. wie du selber schon schreibst, bist du fachlich kaum ersetzbar.

nicht schön, aber Grund zur Panik sehe ich bei dir jetzt nicht.
Beschwer dich halt bei den Vorgesetzten

[dzp]Viper
2020-02-11, 15:29:44
1. du hast gerade ein Kind bekommen, bist dadurch schwer kündbar. Wenn du jetzt irgendwo neu anfängst, hast du eine kürzere Kündigungsfrist.
Stimmt.. Kind > Länge der Unternehmenszugehörigkeit

Mit Kind stehst du sofort deutlich sicher in deinem Job, selbst wenn der andere vielleicht länger dabei ist, aber eben keine Kinder hat.

Korfox
2020-02-11, 15:52:19
1. du hast gerade ein Kind bekommen, bist dadurch schwer kündbar.
Das ist korrekt,
Viper;12214125']Stimmt.. Kind > Länge der Unternehmenszugehörigkeit

das nicht.

Es obliegt dem Arbeitgeber, wie er was (Unternehmenszugehörigkeit, Alter, Unterhaltspflichten, Schwebehinderung) gewichtet.
Wenn der AG Alter und Unternehmenszugehörigkeit hoch gewichtet und Unterhaltspflichten und Schwerbehinderung niedrig, dann sitzt halt der 20 jährige vollinvalide Vater auf der Straße.
Der AG hat lediglich zu gewichten und nachzuweisen, dass er gewichtet hat.

Dazu kommt, dass der AG einzelne Leistungsträger, die nicht ersetzbar sind, auch vor der Sozialauswahl schützen kann.

Das ändert natürlich alles nichts daran, dass eine betriebsbedingte Kündigung allgemein nicht so einfach durchzusetzen ist. Einfacher ist es oft, entweder einen sehr attraktiven Aufhebungsvertrag zu unterbreiten, oder dem AN Fehlverhalten abzumahnen, was dann auch die Sozialauswahl obsolet macht. So bekommt man den los, den man losbekommen will und man kann die Stelle instant nachbesetzen, statt sie ewig offen lassen zu müssen.

medi
2020-02-12, 06:21:20
Es obliegt dem Arbeitgeber, wie er was (Unternehmenszugehörigkeit, Alter, Unterhaltspflichten, Schwebehinderung) gewichtet.
Wenn der AG Alter und Unternehmenszugehörigkeit hoch gewichtet und Unterhaltspflichten und Schwerbehinderung niedrig, dann sitzt halt der 20 jährige vollinvalide Vater auf der Straße.
Der AG hat lediglich zu gewichten und nachzuweisen, dass er gewichtet hat.

Glaub ich nicht. Das muss trotzdem erst mal vor dem Arbeitsgericht durchgehen und ich denke nicht, dass der AG beliebig die Gewichtung abändern kann.

Dazu kommt, dass der AG einzelne Leistungsträger, die nicht ersetzbar sind, auch vor der Sozialauswahl schützen kann.
Jeder ist ersetzbar. ;)

Korfox
2020-02-12, 06:55:07
Glaub ich nicht. Das muss trotzdem erst mal vor dem Arbeitsgericht durchgehen und ich denke nicht, dass der AG beliebig die Gewichtung abändern kann.

https://www.haufe.de/personal/haufe-personal-office-platin/betriebsbedingte-kuendigung-sozialauswahl-14-auswahlschemata-zb-punktesysteme_idesk_PI42323_HI569913.html
(BAG vom 18.11.990 – AZR 357/89)
Folgendes Punktauswahlschema wurde vom BAG zur Sozialauswahl akzeptiert:


Dienstjahre: bis 10 Dienstjahre je Dienstjahr 1 Punkt, ab dem 11. Dienstjahr je Dienstjahr 2 Punkte, wobei nur Zeiten der Betriebszugehörigkeit bis zum vollendeten 55. Lebensjahr berücksichtigt werden, wodurch eine maximale Punktezahl von 70 aufgrund der Dienstjahre erreicht werden kann.
Lebensalter: für jedes volle Lebensjahr 1 Punkt, wobei lediglich die Lebensjahre bis zum 55. Lebensjahr berücksichtigt werden, wodurch maximal 55 Punkte aufgrund des Lebensalters erreichbar sind.
Unterhaltspflichten: je unterhaltsberechtigtem Kind 4 Punkte, verheiratet 8 Punkte.
Behinderung: Schwerbehinderung bis 50 % Erwerbsminderung 5 Punkte, über 50 % je 10 % Erwerbsminderung jeweils 1 Punkt.



Weiterhin vom BAG akzeptierte Gewichtungen:
(BAG vom 23.11.2000 – 2 AZR 533/99)

Alter
bis zu 20 Jahren: 0 Punkte,
bis zu 30 Jahren:1 Punkt,
bis zu 40 Jahren: 3 Punkte,
bis zu 50 Jahren: 6 Punkte,
bis zu 57 Jahren: 8 Punkte,
über 57 Jahre: 10 Punkte

Betriebszugehörigkeit: 1 Punkt pro Jahr der Betriebszugehörigkeit
Unterhaltspflichten: 3 Punkte je Ehegatte und
3 Punkte für jedes Kind, das im Orts- oder Sozialzuschlag
Berücksichtigung findet (Kündigungen im Bereich des öffentlichen
Dienstes)


(BAG vom 5.12.2002 – 2 AZR 697/01)

Alter: 1 Punkt pro vollendetem Lebensjahr ab Vollendung des 25.
Lebensjahres
(maximal 35 Punkte)
Betriebszugehörigkeit: 2 Punkte pro anerkanntem Jahr der Betriebszugehörigkeit (maximal
70 Punkte)
Unterhaltspflichten: 6 Punkte je unterhaltsberechtigter Person


(BAG vom 6.9.2007 – 2 AZR 387/06)
Alter: 1 Punkt pro Lebensjahr
Betriebszugehörigkeit: 1 Punkt pro Jahr
Unterhaltspflichten: Ehepartner 4 Punkte,
unterhaltsberechtigte Kinder jeweils 2 Punkte

Im worst-case der hier genannten, durch das BAG bestätigten Gewichtungen wäre also 2 Jahre älter bzw. 2 Jahre mehr Betriebszugehörigkeit mit einem Kind gleichzusetzen. Das BAG kann allerdings nur Gewichtungen bestätigen, die ihm auch zur Bestätigung vorgelegt wurden. (Wenn ich das gerade richtig im Kopf habe ist Colin nicht verheiratet)
Abgelehnt kann eine Auswahl nur bei grobe Fehlerhaftigkeit werden. Dazu ist es schwerer etwas zu finden. Bisher bin ich nur auf ein Urteil gestoßen, indem im Endeffekt ausgesagt wird: Wird $irgendein Kriterium so niedrig gewichtet, dass es keinerlei Auswirkungen haben kann, dann liegt grobe Fehlerhaftigkeit vor.

https://www.juraforum.de/lexikon/betriebsbedingte-kuendigung-sozialauswahl
Alle vier Kriterien für die Sozialauswahl sind gleichwertig bedeutend, wobei einzelne Arbeitsgerichte die Wertigkeit unterschiedlich beurteilen:

So stellt das Landesarbeitsgericht Düsseldorf beispielsweise die Betriebszugehörigkeit über alle anderen Kriterien [LArbG Düsseldorf, 25.08.2004, 3 Sa 1104/04].
Allerdings nur ein Landesarbeitsgericht.



Jeder ist ersetzbar. ;)
Ich schreibe nur, was im Gesetz steht.
Wenn das Unternehmen darlegen kann, dass MA A unverzichtbar ist, da er etwas kann, das die anderen nicht in akzeptabler Zeit lernen können, dann ist er von der Sozialauswahl ausnehmbar.

medi
2020-02-12, 07:40:10
https://www.haufe.de/personal/haufe-personal-office-platin/betriebsbedingte-kuendigung-sozialauswahl-14-auswahlschemata-zb-punktesysteme_idesk_PI42323_HI569913.html
(BAG vom 18.11.990 – AZR 357/89)


Weiterhin vom BAG akzeptierte Gewichtungen:
(BAG vom 23.11.2000 – 2 AZR 533/99)

Alter
bis zu 20 Jahren: 0 Punkte,
bis zu 30 Jahren:1 Punkt,
bis zu 40 Jahren: 3 Punkte,
bis zu 50 Jahren: 6 Punkte,
bis zu 57 Jahren: 8 Punkte,
über 57 Jahre: 10 Punkte

Betriebszugehörigkeit: 1 Punkt pro Jahr der Betriebszugehörigkeit
Unterhaltspflichten: 3 Punkte je Ehegatte und
3 Punkte für jedes Kind, das im Orts- oder Sozialzuschlag
Berücksichtigung findet (Kündigungen im Bereich des öffentlichen
Dienstes)


(BAG vom 5.12.2002 – 2 AZR 697/01)

Alter: 1 Punkt pro vollendetem Lebensjahr ab Vollendung des 25.
Lebensjahres
(maximal 35 Punkte)
Betriebszugehörigkeit: 2 Punkte pro anerkanntem Jahr der Betriebszugehörigkeit (maximal
70 Punkte)
Unterhaltspflichten: 6 Punkte je unterhaltsberechtigter Person


(BAG vom 6.9.2007 – 2 AZR 387/06)
Alter: 1 Punkt pro Lebensjahr
Betriebszugehörigkeit: 1 Punkt pro Jahr
Unterhaltspflichten: Ehepartner 4 Punkte,
unterhaltsberechtigte Kinder jeweils 2 Punkte

Im worst-case der hier genannten, durch das BAG bestätigten Gewichtungen wäre also 2 Jahre älter bzw. 2 Jahre mehr Betriebszugehörigkeit mit einem Kind gleichzusetzen. Das BAG kann allerdings nur Gewichtungen bestätigen, die ihm auch zur Bestätigung vorgelegt wurden. (Wenn ich das gerade richtig im Kopf habe ist Colin nicht verheiratet)
Abgelehnt kann eine Auswahl nur bei grobe Fehlerhaftigkeit werden. Dazu ist es schwerer etwas zu finden. Bisher bin ich nur auf ein Urteil gestoßen, indem im Endeffekt ausgesagt wird: Wird $irgendein Kriterium so niedrig gewichtet, dass es keinerlei Auswirkungen haben kann, dann liegt grobe Fehlerhaftigkeit vor.

https://www.juraforum.de/lexikon/betriebsbedingte-kuendigung-sozialauswahl

Allerdings nur ein Landesarbeitsgericht.

Danke :up:
Letztendlich ist es aber doch vom Richter abhängig ob der AG damit durch kommt oder nicht (wenns grenzwertig ist)
Ich kenne das halt nur aus der Praxis des Konzerns wo meine Frau arbeitet. Da wird niemandem gekündigt - wie doof der sich auch anstellt - weil das scheinbar immer ein zu großer Aufwand ist. Statt dessen wird damit gelebt, dass betreffende MAs, die schon mehrfach Mist gebaut haben und dann auch abgemahnt wurden, sich anschließend mal ein Jahr+ krank schreiben lassen und solche Spielchen, nur um sich dann anschließend mit ner dicken Abfindung vom Konzern zu verarbschieden.
Ich kann das immer nicht nachvollziehen ...

Selbst schaffe ich in ner <10 MA Klitsche. Da gibts sowieso keinerlei Kündigungsschutz im Sinne von sozialverträglich :D

Korfox
2020-02-12, 07:52:15
Klar ist es vom Richter abhängig (im großen und ganzen. Wenn das BAG einen Fall entschieden hat, dann spricht da auch kein Richter mehr anders drüber). Wo kein Kläger, da kein Richter. Wenn man obige Beispiele nimmt, wo willst du dann noch groß klagen? Wenn alles mit 1 gewichtet wird? Wenn Kinder mit 0,5 gewichtet werden?

Ich kenne auch Unternehmen, die die Sozialauswahl nutzen, um am oberen und unteren Ende abzuschneiden. Auch da scheint es keine bis nur wenige rechtlichen Bedenken zu geben (also 50% der Entlassungen sind die mit der geringsten Punktzahl, die anderen 50% die mit der höchsten Punktzahl).

Auf die Sozialauswahl sollte man sich einfach nicht verlassen. Die Hürde der betriebsbedingten Kündigung an sich ist deutlich höher. Und wenn man der Meinung ist, dass man "dran" ist und betriebsbedingte Kündigungen notwendig und durchsetzbar sind bzw. die Chance überproportional hoch ist, dann sollte man sich a) umschauen und b) natürlich einen Aufhebungsvertrag anstreben, damit man wenigstens noch was raus bekommt. Auf die Sozialauswahl zu vertrauen gleicht einem Glücksspiel.

Colin MacLaren
2020-02-12, 07:57:04
1. du hast gerade ein Kind bekommen, bist dadurch schwer kündbar. Wenn du jetzt irgendwo neu anfängst, hast du eine kürzere Kündigungsfrist.
2. wie du selber schon schreibst, bist du fachlich kaum ersetzbar.

nicht schön, aber Grund zur Panik sehe ich bei dir jetzt nicht.
Beschwer dich halt bei den Vorgesetzten

Ich habe keine Panik. Ich sitze hier die nächsten zwei bis drei Jahre sehr fest im Sattel.

1) Es stehen aber massive Umstrukturierungen an, wo mittelfristig alles herauskommen kann, u.a. auch dass es die Firma in ein paar Jahren nicht mehr gibt. Dann stehen halt mal 25 SAP-Entwickler plötzlich auf der Straße, von denen 22 hier Immobilien besitzen, und suchen in Chemnitz(!) einen Job.

2) Der Konflikt mit meinem unmittelbaren Kollegen ist so nachhaltig und auch hat schon zu ewigen Aussprachen mit Vorgesetzten ect. geführt. Letzten Endes können die auch nicht viel machen, da ihnen aus genannten Gründen die Hände gebunden sind. Ich sehe daher keinen Ausweg, als hier wegzugehen. Es bringt ja nichts, wenn man tagtäglich das blanke Kotzen bekommt, sobald diese Person zur Tür hereinkommt und die Kommunikation sich auf "Hallo", "Tschüss" und Streiten beschränkt. Ich finde, ich muss jetzt nicht im Forum einen Roman schreiben, warum und was jetzt alles vorgefallen ist und dass dann nochmal seitenweise ausdiskutieren. Da brauche ich schon im real Life eine halbe Stunde. Fakt ist: Ich will hier weg und zwar schnell und was kann man da machen? Das ist das Threadthema. Das Threadthema ist nicht "Hab Dich nicht so und mach bis zur Rente das, was Du jetzt schon tust in genau dieser Firma." :freak:

WhiteVelvet
2020-02-12, 08:35:31
Gelöscht

GSXR-1000
2020-02-12, 09:11:24
Viper;12214125']Stimmt.. Kind > Länge der Unternehmenszugehörigkeit

Mit Kind stehst du sofort deutlich sicher in deinem Job, selbst wenn der andere vielleicht länger dabei ist, aber eben keine Kinder hat.
Das sind immer schoene theorien.
Fakt ist: dazu muss es erstmal eine faktisch existierende sozialauswahl geben und ggf einen betriebsrat, der dies auch ueberwacht. Allein das ist in der mehrzahl der Firmen nicht gegeben.
Zudem ist die auswahl auch nur auf Personen gleicher Taetigkeit beschraenkt. Wenn es nur 2 (oder gar nur eine Person) mit dieser taetigkeit im Unternehmen gibt, und diese taetigkeit zum beispiel betriebsbedingt entfaellt (und genau das ist in aller regel die argumentation bei betriebsbedingter kündigung) nutzt dir keine sozialauswahl.
Maximal treibt dieser sachverhalt die Abfindung marginal in die Höhe im gerichtlichen Vergleich. Und auf weiterbeschaeftigung zu klagen wird dir auch niemand ernsthaft raten, der sowas schon mal durch hat. Du bist in der Firma absolut verbrannt und wirst keine chancen bekommen dich irgendwo weiterzuentwickeln. Das ist keine option.
Fakt ist: Sozialauswahl spielt eine rolle bei grosskonzernen mit starker betrieblicher mitbestimmung, wie zum beispiel bei VW, Daimler etc. Fuer das Gros der AN allerdings ist das faktisch irrelevant.
Da wird keine Sozialauswahl je eine kündigung verhindern sondern maximal den preis in die hoehe treiben.
Gelebte erfahrung: wenn ein AG dich kündigen will, dann tut er das auch. Einzig der Preis variiiert.

Colin MacLaren
2020-02-12, 10:30:10
Unser Betriebsrat ist stark, aber hier haben fast alle Kinder.
Die erste Einladung zum Gespräch ist da. Mal gucken.

Colin MacLaren
2020-02-26, 06:56:11
Das erste Gespräch lief sehr gut. Letzten Endes saßen da zwei Teamleiter um haben sich darum gerissen, in welches Team ich denn gern möchte.

Haustarifvertrag, 38h und 34 Tage Urlaub (Dafuq).

Das eine wäre mehr ein SAP-Administrator (sog. Basis). Da habe ich bisher nur wenig Erfahrung, aber meine BW-Kenntnisse sind dort sicher hilfreich. Das würde mich tatsächlich inhaltlich sehr reizen. Systeme aufsetzen, auf der Kommandozeile rumrödeln, Skripe schreiben ect. Der Nachteil ist, dass man da immer wieder Wochenend- und Nachteinsätze hat.

Das andere wäre halt Entwicklung, wobei das sich nicht auf ABAP beschränkt. Dass ich keine anderen Programmiersprachen beherrsche war völlig egal. Arbeitsweg 6 km, aber voll durch die Innenstadt mit Berufsverkehr und Dauerbaustellen, kann man notfalls auch mal mit den Öffis oder Rad/eScooter fahren.

Es ist allerdings eine Beratung. Nächte Woche habe ich noch ein Gespräch für eine andere SAP-Entwicklerstelle, dort wäre alles inhouse, was natürlich im Zweifel bequemer ist. Dort kommt sogar der Recruiter mit, brieft und begleitet mich. Arbeitsweg 12km, einmal durch den Wald und über die Landstraße. Mit Auto schneller als die andere Stelle, für Fahrrad zu weit und die Öffis brauchen eine Stunde....

Dass es sich echt SO leicht darstellt hätte ich nicht gedacht, als ich Ende Januar die ersten Bewerbungen raushaute. Bei der Basis-Position bringe ich vielleicht 20% mit, bei der Entwicklerstelle auch nur 50%.

Also ja, IT läuft wirklich noch sehr gut.

pest
2020-02-26, 07:47:42
Beratung? Und wie soll das mit den 38h gehen?

Wichtiger wäre ob du auf dein derzeitiges Gehalt 10-15% drauflegen kannst

Colin MacLaren
2020-02-26, 07:55:05
Beratung? Und wie soll das mit den 38h gehen?

Wichtiger wäre ob du auf dein derzeitiges Gehalt 10-15% drauflegen kannst

Dass der Hauptkunde vor Ort ist und sehr viel remote erledigt wird. Ja, das sollte auf jeden Fall drin sein, vor allem wenn wir ein zweites Auto kaufen müssen.

Colin MacLaren
2020-02-26, 14:55:04
OK, ich korrigiere mich. Die haben mich gerade angerufen, gesagt dass sie mich gern nehmen möchten für die Entwicklung und mir 45k geboten. Dafür dass ich die Sprach- und Branchenkenntnisse mitbringe, gesagt habe, dass ich jetzt 50k verdiene und mich verbessern will ist das echt lächerlich.

Monger
2020-02-26, 15:05:54
Jo, so ähnlich geht mir das auch. Hab jede Woche ein, zwei Headhunter Angebote auf Xing, und jedesmal bieten sie mir 20k weniger als ich aktuell habe und haben will. Wtf.

Sertralinos
2020-02-26, 15:57:09
Edit

pest
2020-02-26, 16:06:30
Man sagt doch nicht, was man aktuell verdient! :freak:
Man fragt auch nicht, was man bekommt!
Man sagt was man haben will +10%

zaboron
2020-02-26, 16:39:40
Ne man sagt am besten garnix.
Was man haben will +10% ist möglicherweise immer noch weniger als das was der Betrieb einem anbieten würde. Klappe halten und Angebot abwarten.

pest
2020-02-26, 16:54:39
hab' ich noch nicht erlebt, dass ich nicht gefragt wurde, was ich haben will
wenn sie es dir geben, war es zu wenig :freak:
und was sie einem anbieten, ist wahrscheinlich viel weniger

macht keinen Sinn als Arbeitgeber jmd. ein gutes Angebot zu machen

24p
2020-02-26, 17:26:45
Naja, das ist als AG angebracht, wenn man sich die AN aussuchen kann. In einem Arbeitnehmermarkt ist das eher ungeschickt. Siehe Mosher, warum schreibt man die Leute an und umwirbt sie, wenn man schon beim Erstangebot unattraktiv ist.

pest
2020-02-26, 17:37:28
Was du als attraktiv empfindest, empfinde ich vielleicht als zu wenig

Man sollte schon wissen, was man wert ist

24p
2020-02-26, 17:54:28
Naja, er hat doch gesagt, was er verdient. Und man sollte als AG den Markt schon kennen. Afaik arbeitet Mosher unter Tarifbindung, da kann man sich doch denken, was man anbieten soll. Imo zeigt das ganze, dass die AG immer noch nicht verstanden haben, dass wir nicht mehr 2008 haben.

Philipus II
2020-02-26, 19:31:04
Ich persönlich würde den Rückschritt beim Gehalt jetzt nicht sofort in Kauf nehmen. 45k ist eigentlich sogar so weit vom Ziel weg, dass es sich nicht mal lohnt, ein Gegenangebot zu machen (bei kleinen und mittelständischen Betrieben kann es sich lohnen, ein konkretes Gegenangebot zu machen, wenn das Angebot nicht allzu weit vom eigenen Minimum entfernt ist. Bei großen Unternehmen meist zwecklos). Du hast jetzt den ersten Schwung Bewerbungen geschrieben, das war dein erstes Gespräch. Es werden noch einige Gespräche kommen, auch wenn du regional gebunden bist.

Ich hatte von der Entscheidung, dass ich wechseln möchte, bis zur Annahme eines (nachverhandelten, das war zum Schluss wie am Basar, aber Verhandlungsstärke war schließlich auch gefordert :D) Angebots gut ein Dutzend Gespräche und habe vier Angebote abgelehnt (eines davon war gut, aber ich hatte subjektiv kein gutes Gefühl). Du bist nicht arbeitslos, sondern noch in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis. Nutze den Wechsel für eine gewisse Weiterentwicklung und akzeptiere ohne Not keinen Rückschritt.

Colin MacLaren
2020-02-26, 19:32:50
Es ist nicht das erste Mal, dass ich mich dort bewerbe.

Als Student hatte ich gerade eine viermonatige Vollzeit-Schulung zum ABAP-Entwickler samt SAP-Zertifizierung abgeschlossen und bewarb mich da als Werkstudent. Gezahlt werden sollten mir 750 EUR für 20h/Woche und 38h in den Semesterferien, also irgendwas in die 7 EUR Stundenlohn. Da gab es schon damals bei Kaufland an der Kasse 9 EUR.

Da dachte ich auch, es hackt. Wie viele Studies bringen mitten im Info-Studium eine ABAP-Ausbildung über das komplette Framework mit? Wieviele Studies kennt ihr, die sich daheim einen SAP-Server aufsetzen und wochenlang in die Administration investieren, bis die Hütte mal läuft? Die Kurse direkt bei SAP zu belegen hätte irgendetwas in die 30k allein an Gebühren gekostet.

Eine andere Firma hatte mir damals 1.500 EUR geboten und dauerhaft nur 20h.

Na ja und jetzt das Gleiche nochmal. Wenn es jetzt um eine Java, C++ oder whatever Stelle gegangen wäre, wo ich komplett bei 0 anfangen müsste, dann wäre das in Ordnung gewesen. Aber hier brachte ich die Programmiersprache, das Framework und die Modulkenntnisse aus genau der SAP-Branchenlösung mit, wo die ihr Hauptgeschäft haben. Da wäre ich von Tag 1 weg einsatzfähig gewesen und hätte nur deren Prozesse und Systeme lernen müssen.

Mich wundert das nur, weil die Firma auf Kununu so super bewertet ist, auch was das Gehalt angeht.

Ist jetzt alles kein Beinbruch, aber ich bin schlicht perplex über die Aktion.
Da rief die Personalerin an, sagte mehr ginge nicht, ich fragte sie, wie die Entwicklung aussehe (bei Tarifbindung sollte das ja klar sein, dann meinte sie sie könne es mir nicht sagen da sie die ja nicht garantieren könne. Ich bedankte mich für das Gespräch.

Gast
2020-02-27, 16:34:27
Es ist nicht das erste Mal, dass ich mich dort bewerbe.

Als Student hatte ich gerade eine viermonatige Vollzeit-Schulung zum ABAP-Entwickler samt SAP-Zertifizierung abgeschlossen und bewarb mich da als Werkstudent. Gezahlt werden sollten mir 750 EUR für 20h/Woche und 38h in den Semesterferien, also irgendwas in die 7 EUR Stundenlohn. Da gab es schon damals bei Kaufland an der Kasse 9 EUR.

Da dachte ich auch, es hackt. Wie viele Studies bringen mitten im Info-Studium eine ABAP-Ausbildung über das komplette Framework mit? Wieviele Studies kennt ihr, die sich daheim einen SAP-Server aufsetzen und wochenlang in die Administration investieren, bis die Hütte mal läuft? Die Kurse direkt bei SAP zu belegen hätte irgendetwas in die 30k allein an Gebühren gekostet.

Eine andere Firma hatte mir damals 1.500 EUR geboten und dauerhaft nur 20h.

Na ja und jetzt das Gleiche nochmal. Wenn es jetzt um eine Java, C++ oder whatever Stelle gegangen wäre, wo ich komplett bei 0 anfangen müsste, dann wäre das in Ordnung gewesen. Aber hier brachte ich die Programmiersprache, das Framework und die Modulkenntnisse aus genau der SAP-Branchenlösung mit, wo die ihr Hauptgeschäft haben. Da wäre ich von Tag 1 weg einsatzfähig gewesen und hätte nur deren Prozesse und Systeme lernen müssen.

Mich wundert das nur, weil die Firma auf Kununu so super bewertet ist, auch was das Gehalt angeht.

Ist jetzt alles kein Beinbruch, aber ich bin schlicht perplex über die Aktion.
Da rief die Personalerin an, sagte mehr ginge nicht, ich fragte sie, wie die Entwicklung aussehe (bei Tarifbindung sollte das ja klar sein, dann meinte sie sie könne es mir nicht sagen da sie die ja nicht garantieren könne. Ich bedankte mich für das Gespräch.

Ist das in Ostdeutschland?

Colin MacLaren
2020-03-05, 14:08:48
Ist das in Ostdeutschland?

ja.

Das zweite Gespräch war beim Fraunhofer. Das fand ich insofern interessant, ich bin noch nie in einem Vorstellungsgespräch so hart rangenommen und nachgebohrt worden wie dort. Das entspricht wiederum weder den Bewertungen bei kununu noch den Erfahrungen von Freunden dort, die eher von "Ruhige Kugel Schieben" zeugten.

Ja was weiß ich wie ich eine Robotersteuerung gestalten würde oder was in meiner Masterarbeit vor vier Jahren die Variable für einen Datentyp hatte, das war nun aus der Stellenausschreibung nicht ersichtlich, dass es nur um Maschinensteuerung geht.

Letzten Endes konnte ich deren Fachfragen nicht beantworten und man gab mir zu verstehen, dass keine große Einarbeitung möglich sei. Ich brach dann selbst ab, weil ich da keinen Sinn drin sah. Ich frage mich nur, warum die mich dann überhaupt eingeladen haben, wenn aus meinem Lebenslauf und Zeugnis hervorgeht, dass ich nur Business-Kram gemacht habe.

Das dritte Gespräch war über eine Personalvermittlung und wieder SAP-Entwicklung, aber im produzierenden Gewerbe. Das wirkte inhaltlich sehr vertraut und ich konnte mit dem Teamleiter reichlich eine Stunde fachsimpeln. Im Ergebnis wurde ich dann auch direkt am nächsten Morgen zum Teamkennenlernen eingeladen und bekam das Signal, dass es fachlich und menschlich super passe und sie starkes Interesse an mir hätten.

Wäre ganz cool.

Ich müsste mich entscheiden:

Jetzt:
51.000 EUR bei 38h
2,5km Arbeitsweg
30 Tage Urlaub
Entwicklungsmöglichkeiten intern keine, alle paar Jubeljahre vielleicht mal was beim Gesellschafter, dort wiederum wie IGM Wonderland
Arbeitsinhalt eher nischig und in der Region nicht gefragt

Dort:
55.000 EUR bei 40h
11km Arbeitsweg, 1x die Woche 94km in die Zentrale pendeln
30 Tage Urlaub + paar Goodies (Dienstfahrrad, Gesundheitsbonus)
Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden, wenn man das denn möchte
imho echt interessante Produkte, die die herstellen
Arbeitsinhalt immer noch SAP, aber das Standardzeug fürs produzierende Gewerbe, also kein persönliches Risiko wenn in zehn Jahren mit der Firma irgendetwas sein sollte (wobei das Geschäft dort wohl zz. super läuft).

Schwierig.

Gast
2020-03-05, 15:26:48
ja.

Das zweite Gespräch war beim Fraunhofer. Das fand ich insofern interessant, ich bin noch nie in einem Vorstellungsgespräch so hart rangenommen und nachgebohrt worden wie dort. Das entspricht wiederum weder den Bewertungen bei kununu noch den Erfahrungen von Freunden dort, die eher von "Ruhige Kugel Schieben" zeugten.

Frauenhofer ist in der Hinsicht eh nicht normal. Bei mir an der Uni suchen sie auch ständig Leute, aber stellen niemanden ein, weil sie so hohe Ansprüche haben. Am realitätsfremdesten sind deren Ansprüche in Abschlussarbeiten. Da bist Du bei vielen Arbeiten locker 1,5 Jahre anstatt 6 Monate beschäftigt, weil die Aufgabenstellungen derart ausartend sind...


51.000 EUR bei 38h
2,5km Arbeitsweg
30 Tage Urlaub
Entwicklungsmöglichkeiten intern keine, alle paar Jubeljahre vielleicht mal was beim Gesellschafter, dort wiederum wie IGM Wonderland
Arbeitsinhalt eher nischig und in der Region nicht gefragt

Dort:
55.000 EUR bei 40h
11km Arbeitsweg, 1x die Woche 94km in die Zentrale pendeln

Verbesserst dich ja so gar nicht...

Colin MacLaren
2020-03-06, 07:10:41
Frauenhofer ist in der Hinsicht eh nicht normal. Bei mir an der Uni suchen sie auch ständig Leute, aber stellen niemanden ein, weil sie so hohe Ansprüche haben. Am realitätsfremdesten sind deren Ansprüche in Abschlussarbeiten. Da bist Du bei vielen Arbeiten locker 1,5 Jahre anstatt 6 Monate beschäftigt, weil die Aufgabenstellungen derart ausartend sind...


Na ja, die stelle war halt einfach so gar nichts mit meinem Background. Die ist etwas für jemanden, der hier an der Uni im Master Technische Informatik oder Automotive Software Engineering studiert, am Fraunhofer vielleicht schon sein Pflichtpraktikum oder die Masterarbeit absolviert hat und sich dann zwei bis vier Jahre bei für die Region doch recht sehr solidem Gehalt frisch machen möchte, um dann bei Siemens oder VW durchzustarten. Ist ja alles legitim, nur brauchen sie mich dann nicht einladen.


Verbesserst dich ja so gar nicht...
Nicht?
- Ich bin den furchtbaren Kollegen los.
- Ich habe eine interessantere Aufgabe (darf wieder programmieren statt Datenflüsse im BW zusammenzuklicken).
- Ich sammle Berufserfahrung, die im Notfall in der Region mehr Möglichkeiten eröffnet als jetzt.
- Ich habe dort intern mehr Entwicklungsmöglichkeiten als in meiner jetzigen Firma, wo es im Grunde keine gibt. Als Entwickler ist es gediegen, alles ab Teamleiter wird maximalst verbrannt.

pest
2020-03-06, 07:43:54
ich sehe auch keine Verbesserung
zur Zentrale zu pendeln wird dich schnell ankotzen

aber da du rel. beratungsresistent bist, mach es einfach!

medi
2020-03-06, 07:47:38
Ich müsste mich entscheiden:

Jetzt:
51.000 EUR bei 38h
2,5km Arbeitsweg
30 Tage Urlaub
Entwicklungsmöglichkeiten intern keine, alle paar Jubeljahre vielleicht mal was beim Gesellschafter, dort wiederum wie IGM Wonderland
Arbeitsinhalt eher nischig und in der Region nicht gefragt

Dort:
55.000 EUR bei 40h
11km Arbeitsweg, 1x die Woche 94km in die Zentrale pendeln
30 Tage Urlaub + paar Goodies (Dienstfahrrad, Gesundheitsbonus)
Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden, wenn man das denn möchte
imho echt interessante Produkte, die die herstellen
Arbeitsinhalt immer noch SAP, aber das Standardzeug fürs produzierende Gewerbe, also kein persönliches Risiko wenn in zehn Jahren mit der Firma irgendetwas sein sollte (wobei das Geschäft dort wohl zz. super läuft).

Schwierig.

Was soll da schwierig sein?
Interessanterer Jobinhalt + Kollegen, mit denen du vllt. klar kommst bei ähnlichem Gehalt + etwas mehr Fahrtaufwand.
Da würde ich nicht lange nachdenken und wechseln - zumal du auf deiner aktuellen Stelle ja nach wie vor eher an Mord oder Suizid denkst ...
Von dort wieder wegwechseln kannst du immer noch. Hast aber dann auch neue Erfahrungen gesammelt.

Colin MacLaren
2020-03-06, 07:58:00
Mittlerwiele ist in meiner alten Firma etwas passiert. Das Projektmanagement und Releaseplanung für dieses Jahr wurde vorerst an eine externe Beratungsfirma übergeben. So muss ich nicht mehr unter der völligen organisatorischer Unfähigkeit meines direkten Kollegns leiden und seitdem ist erstmal wieder etwas Ruhe im Karton.

Es ist allerdings schon zu erwarten, dass die Probleme früher oder später wieder auftauchen. Er versucht es jetzt mit "agil" und hat erstmal seine ganze Wand mit 100 Zetteln vollgeklebt, von denen jeder mehrere Stichpunkte in winziger Schrift enthält. Davon sind dann so 40 "In Progress". Großartig.

Gast
2020-03-06, 14:03:34
Es ist allerdings schon zu erwarten, dass die Probleme früher oder später wieder auftauchen. Er versucht es jetzt mit "agil" und hat erstmal seine ganze Wand mit 100 Zetteln vollgeklebt, von denen jeder mehrere Stichpunkte in winziger Schrift enthält. Davon sind dann so 40 "In Progress". Großartig.

Ist dein Kollege oder Du das Problem? Das solltest Du analysieren, bevor Du die Firma wechselst, sonst bist Du in der neuen Firma wieder mit "schwierigen' Kollegen konfrontiert...

Armaq
2020-03-06, 18:40:48
Mittlerwiele ist in meiner alten Firma etwas passiert. Das Projektmanagement und Releaseplanung für dieses Jahr wurde vorerst an eine externe Beratungsfirma übergeben. So muss ich nicht mehr unter der völligen organisatorischer Unfähigkeit meines direkten Kollegns leiden und seitdem ist erstmal wieder etwas Ruhe im Karton.

Es ist allerdings schon zu erwarten, dass die Probleme früher oder später wieder auftauchen. Er versucht es jetzt mit "agil" und hat erstmal seine ganze Wand mit 100 Zetteln vollgeklebt, von denen jeder mehrere Stichpunkte in winziger Schrift enthält. Davon sind dann so 40 "In Progress". Großartig.
:eek:;D

Colin MacLaren
2020-03-09, 14:42:11
Ist dein Kollege oder Du das Problem? Das solltest Du analysieren, bevor Du die Firma wechselst, sonst bist Du in der neuen Firma wieder mit "schwierigen' Kollegen konfrontiert...

Nein, ich bin nicht das Problem. Das haben auch die Vorgesetzten bestätigt und unter der Hand auch andere Kollegen, dass sie mich nicht darum beneiden, mit dem zusammenzuarbeiten.

Mit wurde auch ein Rollentausch angeboten, dass ich die organisatorische Leitung übernehme und er entwickelt wieder mehr. Ich bin mir aber sehr sicher, dass derjenige das als persönlichen Angriff werten und mich dann einfach auflaufen lassen würde, da er sich ja damals um die "Leitungs"funktion beworben hatte und stolz darauf ist.

Colin MacLaren
2020-04-03, 23:21:21
Kurz vor der Angst gab es noch ein weiteres Gespräch.

SAP Basis, öffentlicher Dienst, 3,2km mit dem Rad, 38,5h, 30 Tage Urlaub
51k jetzt, 55k nach der Einarbeitung + 3% in die Betriebsrente.

Die wollen mich auch.

Ist zwar blöd jetzt der anderen Firma gegenüber, der ich mündlich schon zugesagt hatte jetzt wieder abzusagen, aber so habe ich keine Pendelei und begebe mich mit Rad, Bus oder E-Scooter auf Arbeit statt noch ein zweite Karre anschaffen zu müssen.

Perfekt :biggrin:

Gast
2020-04-04, 03:32:15
Kurz vor der Angst gab es noch ein weiteres Gespräch.

SAP Basis, öffentlicher Dienst, 3,2km mit dem Rad, 38,5h, 30 Tage Urlaub
51k jetzt, 55k nach der Einarbeitung + 3% in die Betriebsrente.

Die wollen mich auch.

Ist zwar blöd jetzt der anderen Firma gegenüber, der ich mündlich schon zugesagt hatte jetzt wieder abzusagen, aber so habe ich keine Pendelei und begebe mich mit Rad, Bus oder E-Scooter auf Arbeit statt noch ein zweite Karre anschaffen zu müssen.

Perfekt :biggrin:
ÖD bei dem Gehalt ist schon sehr gut. Würde ich nehmen. Da kann man 'ne ruhige Kugel schieben.

rokko
2020-04-04, 09:33:51
SAP Basis, öffentlicher Dienst, 3,2km mit dem Rad, 38,5h, 30 Tage Urlaub
51k jetzt, 55k nach der Einarbeitung + 3% in die Betriebsrente.
:
das ist ein Super Angebot :smile:

GSXR-1000
2020-04-04, 10:03:24
Kurz vor der Angst gab es noch ein weiteres Gespräch.

SAP Basis, öffentlicher Dienst, 3,2km mit dem Rad, 38,5h, 30 Tage Urlaub
51k jetzt, 55k nach der Einarbeitung + 3% in die Betriebsrente.

Die wollen mich auch.

Ist zwar blöd jetzt der anderen Firma gegenüber, der ich mündlich schon zugesagt hatte jetzt wieder abzusagen, aber so habe ich keine Pendelei und begebe mich mit Rad, Bus oder E-Scooter auf Arbeit statt noch ein zweite Karre anschaffen zu müssen.

Perfekt :biggrin:

Nun. Ich würd es mir vielleicht trotzdem überlegen.
In der momentanen Zeit der Krise können sich Ressourcenplanungen schnell ändern, faktisch von einem Tag zum anderen. Auch im öffentlichen Dienst Zudem bedeutet ein Wechsel auch immer: Verlust von Anwartschaften (Kündigungsschutz, Abfindung etc) sowie neue Probezeit.
Ich persönlich würde das alles in der jetzigen Konstellation eher vermeiden.

Hamster
2020-04-04, 10:32:37
Wären auch meine Bedenken. Andererseits, der öffentliche Dienst sollte etwas stabiler sein.

Colin MacLaren
2020-04-04, 12:01:46
Die müssen asap zwei(!) Leute ersetzen, es geht um den Betrieb des zentralen IT-Systems und die haben doch recht viel möglich gemacht, um mit mir so schnell wie möglich ein Interview hinzubekommen. Ich denke das passt schon. Es ist bei einem Sozialversicherungsträgern den wird es auch noch eine weile geben denke ich :smile:

Semmel
2020-04-04, 14:51:26
ÖD, fast vor der Haustür, relativ gute Bezahlung.
Das ist der Jackpot! Gratulation und hau rein! :up:

Gast
2020-04-04, 17:13:12
ÖD, fast vor der Haustür, relativ gute Bezahlung.
Das ist der Jackpot! Gratulation und hau rein! :up:
Tja, wer hätte gedacht, dass der ÖD einmal als Zufluchtsort der Glückseligen gelten würde ;D

In den 70ern und 80ern war der ÖD gleich Resterampe, heutzutage will jeder in den ÖD, idealerweise als Beamter. Komische Zeiten. Sagt aber auch etwas über unser freies Marktwirtschaftssystem aus und die Entwicklung in den letzten 30 Jahren...

vinacis_vivids
2020-04-04, 17:56:20
Digitale Produkte erstellen und verkaufen.

Colin MacLaren
2020-04-05, 07:58:02
Tja, wer hätte gedacht, dass der ÖD einmal als Zufluchtsort der Glückseligen gelten würde ;D

In den 70ern und 80ern war der ÖD gleich Resterampe, heutzutage will jeder in den ÖD, idealerweise als Beamter. Komische Zeiten. Sagt aber auch etwas über unser freies Marktwirtschaftssystem aus und die Entwicklung in den letzten 30 Jahren...

Das kommt auf die Region an. Im Osten warst Du im ÖD schon immer Top-Verdiener. Ich hatte Ende 20, nach dem Geschichtsstudium auch eine Zusage für ein Duales Studium beim Land Bayern als Verwaltungsinformatiker. Da wäre ich dann am Ende A9 in München gewesen. Das war mir dort zuwenig, da habe ich lieber in Chemnitz mein Unistudium abgeschlossen. A9 in Chemnitz, da hätte ich "Jackpot" gerufen und direkt nach der Probezeit angefangen ein Haus zu bauen.

Gast
2020-04-05, 15:18:02
Das kommt auf die Region an. Im Osten warst Du im ÖD schon immer Top-Verdiener. Ich hatte Ende 20, nach dem Geschichtsstudium auch eine Zusage für ein Duales Studium beim Land Bayern als Verwaltungsinformatiker. Da wäre ich dann am Ende A9 in München gewesen. Das war mir dort zuwenig, da habe ich lieber in Chemnitz mein Unistudium abgeschlossen. A9 in Chemnitz, da hätte ich "Jackpot" gerufen und direkt nach der Probezeit angefangen ein Haus zu bauen.

Ja, A9 in München ist Hartz 4. Das stimmt. Wobei Du dann sicherlich die Chance hättest bis A11 aufzusteigen und da Du formell ein Diplom (Master?) in Geschichte (?) hast, ginge rein theoretisch auf A13. Die Unkündbarkeit und Pension haben schon ihren Reiz ^^

Generell stelle ich aber fest, dass ÖD auch in den Großstädten immer mehr an Beliebtheit gewinnt, da die Tarifbindungen und stabilen Arbeitsverhältnisse in der Industrie drastisch abnehmen. Viel Konkurrenz zu Asien, viel Neoliberalismus. Allein 10% Zeitarbeiter im Technik- und Informatik Bereich.

Backbone
2020-04-06, 10:18:53
Hier im Osten wäre der ÖD vor allem in den 90ern und bis zur Finanzkrise ein gern genommener Arbeitgeber weil es vergleichsweise ordentlich bezahlt wurde und vor allem Stabilität gab. Die Firmen hier in der Region waren und sind bis heute oftmals NICHT tarifgebunden und sind eher klein oder sehr klein.

In den letzten 10 Jahre ab etwa 2010 kam der Aufschwung dann auch bei uns hier an, so dass das erste mal nach der Wende private Arbeitgeber spürbar und in vielen Bereichen auch flächendeckend besser bezahlt haben als der ÖD. Das ist aber eine recht neue Entwicklung die jetzt auf die härtest mögliche Art und Weise wieder abgewürgt wird.

Colin MacLaren
2020-04-24, 11:31:22
Ich habe dem Chef meinen Kündigungswunsch mitgeteilt, aber noch nichts schriftlich eingereicht.

Schade, ich war mir ziemlich sicher, dass in meinem Arbeitsvertrag nichts zu Kündigungsfristen stand und ging daher von dem gesetzlichen Monat aus. Das waren damals nur zwei A4 Seiten als Student, wo fast nichts draufstand. Den hab ich leider versiebt und finde ihn einfach nicht mehr. Eine Kopie kann mir das Personal nicht schicken, da auf die alten Verträge nur der Chef Zugriff hat.

Es steht tatsächlich aber "6 Monate zum Halbjahr" drin. D.h., ich kann dort frühestens zum 31.12. weg. Mein neuer Arbeitgeber geht aber aus, dass ich am 01.06. anfange und wird sicher keinesfalls so lang warten.

Mein alter Arbeitgeber hat meinen Kündigungswunsch aber dem Team und Kunden bereits mitgeteilt.

Mein Chef besteht aufgrund anstehender Arbeiten aber darauf, dass ich bis zum 31.12. bleibe und stimmt keinem Aufhebungsvertrag zu.

Mit allen anderen potentiellen Arbeitgeber in der Region hatte ich bereits Gespräche und habe denen allen abgesagt, da ich ja meinen Favoriten gefunden hatte.

Je länger ich in der Firma bleibe, umso weiter bewege ich mich inhaltlich von universaleren Themen weg, für die es überhaupt Stellen in der Region gibt. Gleichzeitig wird mich kaum ein anderer Arbeitgeber einstellen, wenn ich 7-12 Monate Vorlaufzeit habe.

Nun sitze ich hier mit nachhaltig gestörtem Verhältnis zu Chef und Kollegen dauerhaft fest. Schade, Leben verkackt :(

rokko
2020-04-24, 11:33:41
Schade, Leben verkackt :(
Aber doch nicht deswegen. :wink:

Ist blöd gelaufen und ärgerlich. Mehr nicht. Also Kopf hoch und durchziehen .:up:

Colin MacLaren
2020-04-24, 11:36:36
Aber doch nicht deswegen. :wink:

Ist blöd gelaufen und ärgerlich. Mehr nicht. Also Kopf hoch und durchziehen .:up:

Hä? Was soll ich denn durchziehen? Ich kann nicht kündigen, ohne einen neuen Job zu haben. Ich kriege keinen neuen Job, weil die Vorlaufzeit gigantisch ist und ich schon allen potentiellen anderen Arbeitgebern abgesagt habe.

rokko
2020-04-24, 11:38:12
Hä? Was soll ich denn durchziehen?
Die restliche Arbeitszeit. Kannst es doch sowieso nicht ändern.

sven2.0
2020-04-24, 11:38:58
6 Monate bis zum Halbjahr.. bist du schwarz und arbeitest auf der Amistad? Ist das rechtens?

maximum
2020-04-24, 11:41:55
Nun sitze ich hier mit nachhaltig gestörtem Verhältnis zu Chef und Kollegen dauerhaft fest. Schade, Leben verkackt :(


Und ich dachte schon meine 3 Monate zum Quartalsende wären nachteilig. Das ist ja doch ganz schön heftig. Rede unbedingt nochmal mit dem neuen AG, wenn die dich wirklich wollen werden sie sich auch auf 01.01.2021 einlassen.

Semmel
2020-04-24, 12:16:29
Hä? Was soll ich denn durchziehen? Ich kann nicht kündigen, ohne einen neuen Job zu haben. Ich kriege keinen neuen Job, weil die Vorlaufzeit gigantisch ist und ich schon allen potentiellen anderen Arbeitgebern abgesagt habe.

Wie sehr will dich der neue Arbeitgeber haben?
Die kaufen dich notfalls frei, wenn sie dich dringend brauchen. Oder sie akzeptieren den 01.01.2021, sooo lange ist das jetzt auch nicht mehr.

Ansonsten gibt es auch noch weniger ehrenhafte Alternativen, indem du dafür sorgst, dass dich der alte Arbeitgeber loswerden will. ;)

Colin MacLaren
2020-04-24, 12:32:02
Wie sehr will dich der neue Arbeitgeber haben?
)

Der sucht dringend zwei Leute, ich bin aber nur in Randbereichen (bisher SAP-Entwickler, die Stelle ist Basis - also Admin) mit der Arbeit vertraut und müsste noch~ ein halbes Jahr teuer eingearbeitet und angelernt werden.

pest
2020-04-24, 12:34:23
Sieh' es positiv - ich bin mit meiner teuren Stelle arbeitslos geworden
u.A. weil ich 50% mehr als meine Kollegen bekommen habe - nun, bekomme 1800€ vom Amt :)

Ansonsten das was Semmel sagt

00-Schneider
2020-04-24, 13:45:47
Ansonsten gibt es auch noch weniger ehrenhafte Alternativen, indem du dafür sorgst, dass dich der alte Arbeitgeber loswerden will. ;)


Ich würde einfach ohne Begründung nicht mehr zur Arbeit erscheinen. Dann können sie einen eigentlich nur entlassen. Wie hoch würde die Vertragsstrafe dafür wohl ausfallen?

PatkIllA
2020-04-24, 13:59:54
6 Monate bis zum Halbjahr.. bist du schwarz und arbeitest auf der Amistad? Ist das rechtens?
Solange es beidseitig ist ja.
Ich habe damals sowas auch in Naivität auch unterschrieben.

Ich würde einfach ohne Begründung nicht mehr zur Arbeit erscheinen. Dann können sie einen eigentlich nur entlassen. Wie hoch würde die Vertragsstrafe dafür wohl ausfallen?
Das macht aber auch keinen guten Eindruck beim neuen Arbeitgeber.
Wenn du jemanden die Freundin ausspannst und darfst du dich nicht wundern, wenn sie nicht treu ist. :)

Mortalvision
2020-04-24, 16:26:34
Kündigung sechs Monate zum Halbjahr, uff! Was für einen Job haste denn? Da wird sich doch jeder Anwalt für Arbeitsrecht drauf freuen...

Colin MacLaren
2020-04-24, 17:37:43
Kündigung sechs Monate zum Halbjahr, uff! Was für einen Job haste denn? Da wird sich doch jeder Anwalt für Arbeitsrecht drauf freuen...

SAP Entwickler

synergie
2020-04-24, 18:29:57
Wenn du einfach was mitgehen läßt in der Fa. kannste bestimmt auch schon zum 01.05. anfangen. Schön damit damit prahlen, damit alle es mitkriegen und luckizucki bist du entlassen.

00-Schneider
2020-04-24, 20:24:13
Das macht aber auch keinen guten Eindruck beim neuen Arbeitgeber.


Muss er ja nicht wissen.

@Topic: Du kannst jetzt nur noch dreckig spielen. Anders kommst du aus dem Vertrag nicht raus.

Watson007
2020-04-24, 21:09:27
Wer will denn Leute gegen ihren Willen festhalten? Du könntest ja wer weiss was für Unfug machen

Philipus II
2020-04-24, 21:14:46
Die Klausel zur Vertragsstrafe ist in vielen Arbeitsverträgen falsch formuliert und dann nichtig. Auch sonst gibt es oft Lücken, die es einem ermöglichen, zeitnah auszuscheiden. Investiere die paar Kröten für den Fachanwalt und lass dich professionell arbeitsrechtlich beraten. Echte Juristen können das weit besser als wir hier. Gut möglich, dass du mit verkürzter Frist oder sogar fristlos kündigen kannst, ohne dass eine Vertragsstrafe fällig wird.

Doc Holiday ist auch immer eine praktisch vorhandene Option, gerade mit den jetzt offiziell verfügbaren telefonischen Krankschreibungen, aber formal natürlich nicht erlaubt. Nach zwei Wochen krank wiederzukommen kann die Verhandlungsposiiton im Einzelfall stärken, weil dem Arbeitgeber dann klar wird, in der restlichen Vertragslaufzeit eher wenig Gegenwert fürs Gehalt zu erhalten. Ich persönlich halte Krankschreibungen und Dienst nach Vorschrift nicht für ideal, weil man beim Arbeitgeber, aber auch bei Kunden, Partnern und Kollegen einen negativen Eindruck hinterlassen wird. Schlimmstenfalls gibts dann Jahre später noch Probleme mit privaten Versicherungen wie Berufsunfähigkeit, Krankenversicherung etc.. Zudem ist mit einem mäßigen Arbeitszeugnis zu rechnen. Da sollte wirklich die allerletzte Notlösung sein, wenn es gar nicht mehr auszuhalten ist.

Ich persönlich verstehe eh nicht, warum Arbeitgeber versuchen, Personal durch lange Fristen zu halten. Leute, die innerlich bereits gekündigt haben, gelten als wenig produktiv. Man kann mir doch nicht erzählen, dass Leute, die sogar bereits ihre Entscheidung gegen das Unternehmen getroffen haben, dann noch 6 Monate und mehr Vollgas geben. Gute Personalpolitik sollte vermeiden, dass zu viele Leute auf einmal gehen, klar. Aber wenn dann doch einer gehen möchte ist es wirtschaftlicher, sich zeitnah zu trennen.

Hamster
2020-04-24, 23:24:55
Genau. Besorg dir den Vertrag und ab zum Anwalt.

rokko
2020-04-25, 00:12:08
Leute was ist denn hier mit etwas Fairniss gegenüber dem AG?

Da wurde beidseitig ein Vertrag geschlossen mit 6 Monate Kündigungsfrist.
Ist jetzt zwar nicht schön aber es ist ein Vertrag.

Hier Diebstahl oder blau machen vorzuschlagen um den Vertrag nicht erfüllen zu müssen halte ich für keine gute Idee.
Man kann den Vertrag rechtlich prüfen lassen aber alles andere geht nicht.

Mortalvision
2020-04-25, 01:11:01
Maximale Kündigungsfrist = 7 Monate. Hier hast du eine effektive Kündigungsfrist von bis zu 9 Monaten... zusätzlich dürfte sich diese drei Monate vor dem Kündigen Bescheid sagen Regel praktisch in Luft auflösen, weil sie das Selbstbestimmungsrecht auf freie Wahl des Arbeitsplatzes untergräbt.

https://www.anwalt.org/maximale-kuendigungsfrist/

Colin MacLaren
2020-04-25, 08:00:26
Ich werde mich nächste Woche, wenn ich eine Kopie des Arbeitsvertrags habe, auf jeden Fall anwaltlich beraten lassen. Ich mache mir da aber nicht die mega Hoffnungen. Blau machen und Co. werde ich sicher nicht, es nützt mir nichts wenn ich sechs Jahre Berufserfahrung im Lebenslauf stehen habe und dann ein schlechtes Zeugnis. Da verbaue ich mir ja noch mehr.

Sollte ich rechtlich nichts machen können ist die Situation dann sowieso sehr lustig. Jetzt weiß mein Kollege, mit dem ich eh im Clinch liege, dass ich kündigen will (und wird zurecht denken, wegen ihm), sage dann aber dass ich bleibe, weil man mich nicht aus dem Vertrag entlässt und das zu lang ist für einen neuen Arbeitgeber.


Ich persönlich verstehe eh nicht, warum Arbeitgeber versuchen, Personal durch lange Fristen zu halten. Leute, die innerlich bereits gekündigt haben, gelten als wenig produktiv. Man kann mir doch nicht erzählen, dass Leute, die sogar bereits ihre Entscheidung gegen das Unternehmen getroffen haben, dann noch 6 Monate und mehr Vollgas geben. Gute Personalpolitik sollte vermeiden, dass zu viele Leute auf einmal gehen, klar. Aber wenn dann doch einer gehen möchte ist es wirtschaftlicher, sich zeitnah zu trennen.

Das ist relativ simpel. Mein Chef ist eine Marionette und darf nicht mal furzen ohne den Gesellschafter zu fragen. Wenn jemand 100 EUR Gehaltserhöhung will, dann muss er damit im Juni (und nur dann!) zum Gesellschafter gehen und der entscheidet dann, ob das Budget freigegeben wird, dass derjenige 100 EUR mehr erhält.

Wenn jetzt in einem Bereich sowieso ein Engpass besteht und mittelfristig die Ressourcen aufgestockt werden sollen, dann darf der niemanden vorfristig gehen lassen. Im Zweifel bleibe ich ja doch. Ein unmotivierter Mitarbeiter ist immer noch besser als gar keiner. Witzig fand ich, dass mir großzügig angeboten wurde, dass wenn ich einen Ersatz für mich beschaffe, vielleicht zwei Monate eher gehen dürfe. Wenn ich dort selbst unbedingt weg will, dann empfehle ich meine Position wohl einem Kumpel und werfe den dem Bekloppten in meinem Team zum Fraß vor. :freak:

Hamster
2020-04-25, 08:53:12
Ich hoffe du hast deinen potentiellen neuen Arbeitgeber bereits informiert.
Wie hat er reagiert?
Wenn er dich wirklich will, dann wartet er auch gerne.

00-Schneider
2020-04-25, 10:56:44
Zudem ist mit einem mäßigen Arbeitszeugnis zu rechnen. Da sollte wirklich die allerletzte Notlösung sein, wenn es gar nicht mehr auszuhalten ist.


Ich diktiere meinem AG, was im AZ zu stehen hat. Und zwar Wort für Wort. Notfalls per Anwalt. Wär ja noch schöner. Sich jahrelang den Arsch aufreissen und dann gibt einem der AG am Schluss trotzdem noch einen mit, weil es ihm einfach nicht passt, dass man geht. AZ sind heutzutage das Papier nicht mehr wert, auf dem sie gedruckt werden.

Ich persönlich verstehe eh nicht, warum Arbeitgeber versuchen, Personal durch lange Fristen zu halten. Leute, die innerlich bereits gekündigt haben, gelten als wenig produktiv. Man kann mir doch nicht erzählen, dass Leute, die sogar bereits ihre Entscheidung gegen das Unternehmen getroffen haben, dann noch 6 Monate und mehr Vollgas geben. Gute Personalpolitik sollte vermeiden, dass zu viele Leute auf einmal gehen, klar. Aber wenn dann doch einer gehen möchte ist es wirtschaftlicher, sich zeitnah zu trennen.


Wir hatten auch letztens auch einen Kollegen auf einem Projekt, der gekündigt hatte und seine Leistung entsprechend angepasst hatte. Da sind die Chefs und meine Kollegen fast aus allen Wolken gefallen, weil er keine 50-60h pro Woche mehr abgerissen hat, sondern nur noch 40h und öfters Krank war. Für mich war das abzusehen. K.a. warum man da oft so kurzsichtig ist. :rolleyes:

Leute was ist denn hier mit etwas Fairness gegenüber dem AG?

Da wurde beidseitig ein Vertrag geschlossen mit 6 Monate Kündigungsfrist.
Ist jetzt zwar nicht schön aber es ist ein Vertrag.


Sowas gibt es vielleicht in einem familiär geführten kleinen Betrieb. Ich arbeite für einen großen Konzern. Mir ist bewusst, dass ich dort nur maximal so viel Wert wie meine Arbeitsleistung bin. Kommt jemand, der es besser für gleiches/weniger Geld macht, bin ich auch schnell auf dem Abstellgleis. Fairness wird immer von Oben gepredigt, weil es denen nützt.

Ich hoffe du hast deinen potentiellen neuen Arbeitgeber bereits informiert.
Wie hat er reagiert?
Wenn er dich wirklich will, dann wartet er auch gerne.


Aber mit Sicherheit nicht 7(!) Monate.

Hamster
2020-04-25, 15:52:51
Aber mit Sicherheit nicht 7(!) Monate.

Klar, warum nicht?
Gute ANs zu finden ist manchmal nicht sehr einfach, gerade wenn es gefragte Fachgebiete sind.

Wenn man dann einen gefunden hat, und der Prozess ist nervig und zeitraubend, dann warte ich auch gerne länger auf ihn/sie.

Die Zwischenzeit überbrücke ich eben im Zweifel mit Externen.

Kenny1702
2020-04-25, 19:44:25
Aber mit Sicherheit nicht 7(!) Monate.
Doch. Hatte ich bei meinem vorherigem Betrieb, dass so lange auf einen neuen Kollegen gewartet wurde. Der Vertrag wurde im ersten Halbjahr unterzeichnet, zum 1.1. des nächsten Jahres konnte er beginnen.

00-Schneider
2020-04-25, 20:57:28
Doch. Hatte ich bei meinem vorherigem Betrieb, dass so lange auf einen neuen Kollegen gewartet wurde. Der Vertrag wurde im ersten Halbjahr unterzeichnet, zum 1.1. des nächsten Jahres konnte er beginnen.


Ja. Kommt dann nur jetzt etwas blöde, wenn man vorher angekündigt hat, am 01.06 dort auf der Matte zu stehen. ;)

Hamster
2020-04-25, 22:07:08
Deswegen soll er es ja unbedingt sofort klären! (Sofern nicht schon geschehen)

Gymnopédies
2020-04-26, 01:14:29
Ich diktiere meinem AG, was im AZ zu stehen hat. Und zwar Wort für Wort. Notfalls per Anwalt. Wär ja noch schöner. Sich jahrelang den Arsch aufreissen und dann gibt einem der AG am Schluss trotzdem noch einen mit, weil es ihm einfach nicht passt, dass man geht. AZ sind heutzutage das Papier nicht mehr wert, auf dem sie gedruckt werden.




Wir hatten auch letztens auch einen Kollegen auf einem Projekt, der gekündigt hatte und seine Leistung entsprechend angepasst hatte. Da sind die Chefs und meine Kollegen fast aus allen Wolken gefallen, weil er keine 50-60h pro Woche mehr abgerissen hat, sondern nur noch 40h und öfters Krank war. Für mich war das abzusehen. K.a. warum man da oft so kurzsichtig ist. :rolleyes:




Sowas gibt es vielleicht in einem familiär geführten kleinen Betrieb. Ich arbeite für einen großen Konzern. Mir ist bewusst, dass ich dort nur maximal so viel Wert wie meine Arbeitsleistung bin. Kommt jemand, der es besser für gleiches/weniger Geld macht, bin ich auch schnell auf dem Abstellgleis. Fairness wird immer von Oben gepredigt, weil es denen nützt.




Aber mit Sicherheit nicht 7(!) Monate.


Also wirklich nur noch 40h die Woche abgerissen hat.......samma laufen hier einige oder fast alle nicht mehr ganz sauber? :rolleyes:Also echt jetzt 50-60h müssen sein, ich muß das ja schließlich auch und ich muss mir auch noch alle 3min selbst die Peitsche auf den Kadaver prügeln...meine Fresse , wie kaputt und Lichtjahre weit neben sich muss man denn noch stehen!!!!!1111elf

Colin MacLaren
2020-04-26, 09:19:35
7 Monate wartet der neue Betrieb sicher nicht. Ich habe mit der Tätigkeit dort auch nur in Randbereichen zu tun gehabt und müsste noch umfassend eingearbeitet und angelernt werde.

Philipus II
2020-04-27, 10:43:52
Ich finde es nicht unmoralisch, sich als Arbeitnehmer vom Rechtsanwalt bezüglich seiner Möglichkeiten beraten zu lassen, wenn der Arbeitgeber nicht kompromissbereit ist. Man kann von nicht-Juristen nicht erwarten, dass sie beim Abschluss eines Arbeitsvertrags in einer gleichwertigen Verhandlungsposition sind. Wie soll der gewöhnliche Arbeitnehmer erkennen, welche Klauseln ihn irgendwann später unangemessen benachteiligen oder von der Rechtsprechung aussortiert wurden? Der Arbeitgeber hat für diese Aufgabe abseits von Kleinbetrieben Profis (HR/Rechtsabteilung), der Arbeitnehmer hat mit viel Glück einen Kumpel der den Vertrag mal gegenliest. Es ist daher nur ausgleichende Gerechtigkeit, dass der Arbeitnehmer sich später über seine Rechte und Pflichten kundig macht und so ggf. neue Optionen aufgezeigt bekommt.

The Nemesis
2020-04-27, 11:39:44
7 Monate wartet der neue Betrieb sicher nicht. Ich habe mit der Tätigkeit dort auch nur in Randbereichen zu tun gehabt und müsste noch umfassend eingearbeitet und angelernt werde.
Das ist total situationsabhängig.
Du musst neue Mitarbeiter IMMER erst einarbeiten, egal wie talentiert sie sind.
Dafür wird gerne (je nach Komplexität der Arbeit) ein halbes Jahr eingeplant.
Du musst nicht total passen. Wenn du als intelligent und talentiert eingestuft wirst (oder sie eh verzweifelt sind), dann gehen die auch davon aus, dass du dich erfolgreich einarbeiten wirst.

Frag doch zumindest einmal an, wie die dazu stehen ffs.

lumines
2020-04-27, 11:51:22
7 Monate wartet der neue Betrieb sicher nicht. Ich habe mit der Tätigkeit dort auch nur in Randbereichen zu tun gehabt und müsste noch umfassend eingearbeitet und angelernt werde.

Warum nicht? Du weißt ja nicht, wie dünn der Bereich eventuell besetzt ist und wie lange sie schon suchen. Die Alternativen zu warten-und-einarbeiten sind je nach dem für das Unternehmen noch unangenehmer und kostenintensiver.

Man sollte auch nie die Technical Debt unterschätzen, welche einige Unternehmen so anhäufen. Vielleicht wird so oder so mit einer monatelangen Einarbeitung gerechnet.

Iscaran
2020-04-27, 15:50:44
Irgendwas stimmt an deiner Kostenaufstellung nicht.

Du sagst du hast 50k€ im Jahr. Deine Frau 40k€ im Jahr:

=> 4.167 €/Monat + 3.333 €/Monat.

Deine Kostenaufstellung inkl. Rentenansparen etc kommt auf 3691 €/Monat.

Wo gehen die restlichen 3809 €/Monat hin. Bzw. selbst wenn wir noch grob die sonstigen Abgaben berücksichtigen, fehlt da noch irgendwo ein Batzen von grob 1.000€/Monat.
Und erzähl mir nicht es wäre die Steuer....das entspräche einer Steuerquote von 50.8% für euch beide. Real sind bei euren Verdiensten so ca MAXIMAL 40% Steuer- und sozialabgabgenquote


Zum Beruf - wenn der Job so langweilig ist, dann gibt es zwei Optionen.
1. Realisiere dich in anderen Lebensbereichen
2. Such dir etwas das dir Spaß macht (kann dauern und ist evtl. nicht mit vielen deiner sonstigen Wohlfühlparameter kombinierbar).

Zum Thema Haus jetzt und keine Rente später.
Bedenke daß ein eigenes Haus:
1.) Diese den großen Batzen "Miete" erspart - vor allem im Rentenalter.
Man damit also sehr wohl einen Teil der bei dir recht üppigen 500€/Monat die du die zusätzlich zur Staatlichen Vorsorge aufhebst nutzen.

Ganz ehrlich ich glaub du bist in der Hinsicht stark altersparanoid. 500€ (+400€ von deiner Frau) für die (vermutlich) gemeinsame Rente ZUSÄTZLICH zu dem riesen Batzen den du eh in die staatliche einträgst.

Das ist aburder Overkill. Willst du erst als Rentner leben ? Oder lieber jetzt und dann evtl. im Rentenalter wirklich ein wenig "zurückfahren" den Konsum und das eigene Reiseverhalten.

Ich selbst habe bis zum Hausbau 200€/Monat gespart (+156€/Monat Riester) und empfand das schon als eher viel. Nach dem Hausbau habe ich das auf 156€ Riester +50€ zurückgefahren. Denn so wie ich das sehe ist so ein Haus die beste Vorsorge die man hat. Und selbst wenn man es in 30-40 Jahren mit "Verlust" verkauft - hat man immer noch einen Riesenbatzen Geld mit dem man sich dann die 20 Jahre Miete leisten kann.

Colin MacLaren
2020-04-28, 06:44:39
Irgendwas stimmt an deiner Kostenaufstellung nicht.

Du sagst du hast 50k€ im Jahr. Deine Frau 40k€ im Jahr:

=> 4.167 €/Monat + 3.333 €/Monat.

Deine Kostenaufstellung inkl. Rentenansparen etc kommt auf 3691 €/Monat.

Wo gehen die restlichen 3809 €/Monat hin. Bzw. selbst wenn wir noch grob die sonstigen Abgaben berücksichtigen, fehlt da noch irgendwo ein Batzen von grob 1.000€/Monat.
Und erzähl mir nicht es wäre die Steuer....das entspräche einer Steuerquote von 50.8% für euch beide. Real sind bei euren Verdiensten so ca MAXIMAL 40% Steuer- und sozialabgabgenquote


Keine Ahnung, was Du hier gerechnet hast. Wir haben ~4.600 EUR netto (aufs Jahr geglättet, inklusive aller Boni).

Es kommt wie gesagt jedes Jahr noch irgendein fetter Posten mit drauf, den ich jetzt nicht jedesmal vorhersehen kann.

Vor zwei Jahren war es die Hartz4-Küche vom Sperrmüll, die wir mal ausgetauscht hatten, weil so etwas wie eine regelbare Temperatur im Backofen oder ein Geschirrspüler halt schon geil war.
Letztes Jahr kam da Kind, das heißt Erstausstattung und Anschaffung eines Autos. Man will ja auch mal die Großeltern besuchen, muss jetzt noch mehr einkaufen oder hat ständig Termine mit dem Kind am anderen Ende der Stadt.
Dieses Jahr ist es nicht direkt die Anschaffung, sondern das niedrigere Einkommen. Ich bin zwei Monate in Elternzeit, meine Freundin macht 13 Monate. Durch den angestrebten Jobwechsel verliere ich mein Weihnachtsgeld und den Jahresleistungsbonus (gibt es beides nur bei ungekündigtem Arbeitsverhältnis). Da ich erstmal kein Diensthandy mehr habe, brauche ich ein neues Handy. Hinzu kommt ein Umzug, da wir aufgrund der nachbarschaftlichen Verhältnisse (siehe PoWi) dann spätestens, als die Polizei im Haus zu zwölft mit Rammbock die Drogenrazzia durchführte, hier kein Kind großziehen wollen. Das heißt Handwerkerkosten + die Anschaffungen, die man dann halt so hat (neue Rollos, Küche anpassen ect.).
Irgendetwas ist halt immer.




Zum Beruf - wenn der Job so langweilig ist, dann gibt es zwei Optionen.
1. Realisiere dich in anderen Lebensbereichen
2. Such dir etwas das dir Spaß macht (kann dauern und ist evtl. nicht mit vielen deiner sonstigen Wohlfühlparameter kombinierbar).


Der Thread ist mittlerweile 10 Seiten weiter, Hauptgrund fürs Wechseln ist mittlerweile, dass ich einen nicht mehr zu lösenden Konflikt mit dem einen Kollegen im Team habe und da nur noch weg will. Ich habe ja auch schon einen neuen Arbeitgeber, ich prüfe zz. rechtlich, inwiefern ich aus der absurden Kündigungsfrist (6 Monate zum Halbjahr) meines alten Vertrags herauskomme.


Zum Thema Haus jetzt und keine Rente später.
Bedenke daß ein eigenes Haus:
1.) Diese den großen Batzen "Miete" erspart - vor allem im Rentenalter.
Man damit also sehr wohl einen Teil der bei dir recht üppigen 500€/Monat die du die zusätzlich zur Staatlichen Vorsorge aufhebst nutzen.

Ganz ehrlich ich glaub du bist in der Hinsicht stark altersparanoid. 500€ (+400€ von deiner Frau) für die (vermutlich) gemeinsame Rente ZUSÄTZLICH zu dem riesen Batzen den du eh in die staatliche einträgst.

Das ist aburder Overkill. Willst du erst als Rentner leben ? Oder lieber jetzt und dann evtl. im Rentenalter wirklich ein wenig "zurückfahren" den Konsum und das eigene Reiseverhalten.


Ich trage einen Scheiß in die gesetzliche ein. Mein letzter Rentenbescheid erzählt mir was von 1.3000 EUR brutto. Ich habe aufgrund meines holprigen Lebenslaufs (2x studiert) erst mit 30 angefangen Teilzeit(!) zu arbeiten und bin erst seit 33 Vollzeit beschäftigt. Das sind locker 10 Jahre Renteneinzahlungen, die mir gegenüber jemanden, der gleich was Richtiges studiert hat, fehlen.


Ich selbst habe bis zum Hausbau 200€/Monat gespart (+156€/Monat Riester) und empfand das schon als eher viel. Nach dem Hausbau habe ich das auf 156€ Riester +50€ zurückgefahren. Denn so wie ich das sehe ist so ein Haus die beste Vorsorge die man hat. Und selbst wenn man es in 30-40 Jahren mit "Verlust" verkauft - hat man immer noch einen Riesenbatzen Geld mit dem man sich dann die 20 Jahre Miete leisten kann.

Das Thema Haus ist für uns durch. Das ist mit unserem Einkommen schlicht nicht leistbar und in der Gegend hier einfach sinnlos, da die Mieten extrem billig sind, die Grundstücks- und Hauspreise aber seit Jahren explodieren.

Wir haben das 2018 intensiv durchgerechnet und uns beraten lassen. DA kam dann heraus: Für 350.000 EUR all inkl., wenn nichts schiefgeht (geht immer was schief) kriegen wir 110m² ohne Keller und ohne Garage mit 500 m² Grundstück und hätten weniger Platz als jetzt. 140m² fertig kosten dann mit Nebenkosten ~650k https://www.realis-chemnitz.de/detailansicht/einfamilienhaus-in-chemnitz-altendorf-234.html

Die Kumpels, die gebaut haben, haben alle deutlich höhere Einkommen als wir und selbst die haben an der einen oder anderen Stelle geschluckt.
Die "ärmsten" von denen haben eine Hütte von 1950 gekauft, da sah es aus, als habe eine Bombe eingeschlagen. Anschließend haben sie drei Jahre lang Tag für Tag bis in die Nacht ümzig Stunden in Eigenleistung in die Renovierung gesteckt und in der Zeit mit zwei Kinder wieder bei den eigenen Eltern eingezogen, um Miete zu sparen. Innen ist jetzt echt geil, außen alles immer noch Baustelle und wird es auch die nächsten Jahre so bleiben. Die zahlen das Haus ab, bis sie Mitte 70 sind und als das dritte Kind kam, mussten sie beide Autos verkaufen, um sich (wieder auf Kredit) einen VW-Bus zu kaufen und er fährt jetzt Öffis 40 Minuten eine Strecke. Und selbst bei dem Pärchen verdient der Mann mittlerweile 70.000 EUR als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni und sie schätzungsweise so wie meine Freundin.

Sorry, nein, da habe ich null Bock drauf, so zu leben.

Eine Altersvorsorge ist das auch nicht, ich will ja nicht im Alter aus meinem eigenen Haus ausziehen, die laufenden Kosten eines Hauses sind aber auch nicht so viel geringer als die lächerliche Miete für eine sanierte 2-Raum-Wohnung in Chemnitz, die man hinterher geworfen bekommt (Kumpel hat 80m² für 420 EUR warm).

Wir ziehen jetzt in 110m² fünf Zimmer Erstbezug nach top Sanierung, Stellplatz, neue Arbeit 15 Minuten mit Fahrrad oder escooter. Wald, Großeltern und alle Einkaufsmöglichkeiten um die Ecke für 820 EUR warm.
Das ist mir lieber als 4-Zimmer Haus mit 95m² nutzbarer Wohnfläche ohne nichts für 1.400 EUR Rate und wir brauchen ein zweites Auto, weil ich vom Dorf zur Arbeit fahren muss.

Iscaran
2020-04-28, 11:50:36
Zu den Angaben - die hab ich von dir aus dem ersten Beitrag des Topics:

Ich verdiene 50k All-In brutto. Meine Freundin arbeitet 40h bei 26 Tagen Urlaub als Grafikdesignerin und hat 40k brutto.


Daraus ergeben sich die von mir berechneten Monatsgehälter:
=> 4.167 €/Monat + 3.333 €/Monat.

In deiner Ausgabenaufstellung https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=12118766#post12118766
Kamst du eben auf die 3800 € Ausgaben für euch beide....wie gesagt selbst wenn ich da Steuerklasse IV draufschlage fehlen da noch mind. 1.000 € im Monat. Oder die Angaben sind nicht mal annähernd richtig.

Du willst mir ernsthaft erzählen, daß der Hausbau in/um Chemnitz mehr kosten soll als der Hausbau im Speckgürtel von München City ?!?

Wir haben 650 m^2 Grund mit 180 m^2 Wohnfläche + Garage. Haus und Garage mit Dachboden. Kein Keller.

Und all inklusive waren wir hier <650.000 €. Mit der Wertsteigerung seit 3 Jahren ist das Immobil nun wohl ca 750.000 € Wert. Wenn das mal nicht ne gute Rente ist/wird.

Irgendwo stimmt da was nicht - vielleicht auch nur die Beratung.

Für 820 € warmmiete kannst du beim aktuellen Zinsniveau von unter 1% fast 400.000 € Kredit bedienen.

Wenn ich dazu annehme daß deine Angaben zu Einkommen und Kosten noch eine Lücke von 1.000 € beinhalten und wenn man davon mal 500€ für Tilgung einplant kannst du davon einen Kredit von 400.000 € locker stemmen.
https://www.baufi24.de/baufinanzierung-rechner/darlehensrechner/
Einfach mal Objektwert 550.000 €, 400.000 € Darlehen 0.9% Zinssatz, 3% Tilgung und berechnen klicken.

Wenn wir dann weiterhin mal annehmen man würde deine 500 + 400 € Altersvorsorge lieber in den Hauskredit stecken (das ja auch eine Altersvorsorge ist) dann hast du hier nochmal mehr Spielraum.

Ich sag ja nimm deine 900 € Altersvorsorge + die Miete die du aktuell zahlst und Finanzier dir davon ein Eigenheim via Kredit. Das beste das du machen kannst für die Rente.

Colin MacLaren
2020-04-28, 12:31:51
Zu den Angaben - die hab ich von dir aus dem ersten Beitrag des Topics:


Daraus ergeben sich die von mir berechneten Monatsgehälter:
=> 4.167 €/Monat + 3.333 €/Monat.


Wenn ich in den Brutto-Netto Rechner mit unseren Angaben 50.000 und 40.000 (jeweils Steuerklasse 1, 0.6% Zusatzbeitrag, Sachsen, nicht in der Kirche, 0,5 Kinderfreibeträge) eingebe, komme ich bei 2.500 EUR netto bei mir und 2.100 EUR netto bei ihr heraus. Das deckt sich mit den Gehaltszetteln.


Du willst mir ernsthaft erzählen, daß der Hausbau in/um Chemnitz mehr kosten soll als der Hausbau im Speckgürtel von München City ?!?

Wir haben 650 m^2 Grund mit 180 m^2 Wohnfläche + Garage. Haus und Garage mit Dachboden. Kein Keller.

Und all inklusive waren wir hier <650.000 €. Mit der Wertsteigerung seit 3 Jahren ist das Immobil nun wohl ca 750.000 € Wert. Wenn das mal nicht ne gute Rente ist/wird.

Und eine freundin hat vor 8 Jahren für 205.00 EUR bei Erfurt eine Bude mit 180m² gekauft, die ist jetzt eine halbe Million wert. Ich habe Dir verlinkt, was ein Haus hier kostet - und wie Du siehst, selbst das geht weg.


Irgendwo stimmt da was nicht - vielleicht auch nur die Beratung.

Für 820 € warmmiete kannst du beim aktuellen Zinsniveau von unter 1% fast 400.000 € Kredit bedienen.

Wenn ich dazu annehme daß deine Angaben zu Einkommen und Kosten noch eine Lücke von 1.000 € beinhalten und wenn man davon mal 500€ für Tilgung einplant kannst du davon einen Kredit von 400.000 € locker stemmen.
https://www.baufi24.de/baufinanzierung-rechner/darlehensrechner/
Einfach mal Objektwert 550.000 €, 400.000 € Darlehen 0.9% Zinssatz, 3% Tilgung und berechnen klicken.

Wenn wir dann weiterhin mal annehmen man würde deine 500 + 400 € Altersvorsorge lieber in den Hauskredit stecken (das ja auch eine Altersvorsorge ist) dann hast du hier nochmal mehr Spielraum.

Ich sag ja nimm deine 900 € Altersvorsorge + die Miete die du aktuell zahlst und Finanzier dir davon ein Eigenheim via Kredit. Das beste das du machen kannst für die Rente.

Ich kann Dir sagen, was nicht stimmt. Du setzt mit Nebenkosten mal eben 200.000 EUR Eigenkapital an. Ich habe aktuell 17.000 EUR in ETFs und meine Freundin 20.000 EUR auf dem Tagesgeldkonto, da wir beide noch nicht so lange arbeiten. Da es Grundstücke hier eh nur noch mit Bauträgerbindung gibt (kenne keinen, der eins ohne bekommen hat), deckt das gerademal die Nebenkosten.

Mit 100% Finanzierung kriegst Du aber keine unter 1%.

Colin MacLaren
2020-04-28, 12:35:42
Sorry, Doppelpost.


Ich komme auf 1.350 EUR Rate + die Nebenkosten fürs Haus. Abbezahlt zur Rente mit 67. Und für 400.000 EUR kriegst halt echt nicht viel.

Gast_Muc
2020-04-28, 14:53:27
Du willst mir ernsthaft erzählen, daß der Hausbau in/um Chemnitz mehr kosten soll als der Hausbau im Speckgürtel von München City ?!?

Wir haben 650 m^2 Grund mit 180 m^2 Wohnfläche + Garage. Haus und Garage mit Dachboden. Kein Keller.

Und all inklusive waren wir hier <650.000 €. Mit der Wertsteigerung seit 3 Jahren ist das Immobil nun wohl ca 750.000 € Wert.

Die wichtige Info ist hier: seit 3 Jahren!
Seit dem, hast du ja selber gemerkt, hat sich was getan. Jetzt schon 750.000 die man easy bekommt. Vermutlich auch 800.000.
Wohne selber im Großraum München (S-BAHN).
Speckgürtel wäre für mich München Land, alles andere schon weiter weg.
Kauf Haus München Landkreis: 228 Ergebise bei ImmoScout24.
Limit auf 750.000: 8 Ergebnisse!
Bis 800.000: 14!
Erst ab/bis 1 Mio geht es langsam hoch: 45.

Achso, 180qm?
Bis 1 Mio: 3 Treffer...
1xFake bzw Versteigerung
1x Erbpacht. (viel Spaß 274 extra im Monat für nix...)

Daher kann ich die Werte von Colin schon gut nachvollziehen.

WIr selber haben gebaut auf Grund von Schwiegerltern, mit Schwiegereltern, 3 Familienhaus (unten Eltern, Mitte wir, oben Sschwägerin).

Jeder 120 qm + Hobbyraum und große Keller.
Preis alles zusammen ca. 1 Mio
Wir selber haben 350.000 beigesteuert.
Preis auf dem freien Markt: 650.000...

Die 350 zahlen wir mit monatlich 2000 zurück + Sondertilgung hoffe ich in 10-12 Jahren durch zu sein. Alles andere wäre MIR zu lange und da kann ich Colin auch verstehen wenn man eh wenig(er) verdient und dann noch bis 70 abzahlen muss und Rente, mei bekommen wir vermutlich eh nicht viel raus.

Hamster
2020-04-28, 19:55:20
7 Monate wartet der neue Betrieb sicher nicht.

NICHT spekulieren, klären!

Gast
2020-04-28, 20:31:51
Die wichtige Info ist hier: seit 3 Jahren!
Seit dem, hast du ja selber gemerkt, hat sich was getan. Jetzt schon 750.000 die man easy bekommt. Vermutlich auch 800.000.
Wohne selber im Großraum München (S-BAHN).
Speckgürtel wäre für mich München Land, alles andere schon weiter weg.
Kauf Haus München Landkreis: 228 Ergebise bei ImmoScout24.
Limit auf 750.000: 8 Ergebnisse!
Bis 800.000: 14!
Erst ab/bis 1 Mio geht es langsam hoch: 45.

Achso, 180qm?
Bis 1 Mio: 3 Treffer...
1xFake bzw Versteigerung
1x Erbpacht. (viel Spaß 274 extra im Monat für nix...)

Daher kann ich die Werte von Colin schon gut nachvollziehen.

WIr selber haben gebaut auf Grund von Schwiegerltern, mit Schwiegereltern, 3 Familienhaus (unten Eltern, Mitte wir, oben Sschwägerin).

Jeder 120 qm + Hobbyraum und große Keller.
Preis alles zusammen ca. 1 Mio
Wir selber haben 350.000 beigesteuert.
Preis auf dem freien Markt: 650.000...

Die 350 zahlen wir mit monatlich 2000 zurück + Sondertilgung hoffe ich in 10-12 Jahren durch zu sein. Alles andere wäre MIR zu lange und da kann ich Colin auch verstehen wenn man eh wenig(er) verdient und dann noch bis 70 abzahlen muss und Rente, mei bekommen wir vermutlich eh nicht viel raus.

Die Immo-Preise sind so komplett abgefahren. Für 100.000 € hast Du Anno 2006 in Hamburg eine schöne 2,5 Zimmer Wohnung (65m²) bekommen. Heute latzt Du für die gleiche Wohnung knapp 300.000€. Kein normaler Arbeitnehmer kann sich sowas noch leisten. Jedenfalls nicht, ohne sich dabei über beide Ohren bis ins Rentenalter zu verschulden. In dieser Blase ist momentan so wahnsinnig viel Kapital gebunden, dass wenn sie platzt, hier nichts mehr stehenbleibt. Dagegen ist selbst 2008 Subprime ein Witz.

Colin MacLaren
2020-04-28, 23:08:50
NICHT spekulieren, klären!

Habe ich heute, tut er nicht.

Hamster
2020-04-29, 12:35:21
Habe ich heute, tut er nicht.


Mir unverständlich, mag aber vielleicht auch am öffentlichen Dienst liegen.

Colin MacLaren
2020-04-29, 13:21:33
Na ja, die brauchen halt so schnell wie möglich Leute und können nicht noch 7 Monate warten. Mit Einarbeitung dauert es dann evt. über ein Jahr, bis ich einsatzbereit bin.

Iscaran
2020-04-29, 13:23:13
@Gast_Muc:

HausKAUF != Haus-BAU.

Haus-Bau (wenn man Grundstück findet) dürfte idr. einiges billiger sein als Haus-Kauf. Da bei letzterem ja noch der Verkäufer einen Gewinn einstreichen will...so 20-25% Aufschlag kommt da gut hin.

Und ja München-Speckgürtel ist für mich ohne direkten (weniger als 2km Abstand) S-Bahn Anschluss vor der Tür. Das macht auch nochmal ~25% aus oder so.

Wir hatten auch eine Finanzierung mit vielleicht 10% Eigenkapital - wenns hoch kommt.
Btw. Einlagen wie ETF können als Eigenkapital geltend gemacht werden, auch wenn man sie gar nicht abruft.


@Colin:

Wenn ich in den Brutto-Netto Rechner mit unseren Angaben 50.000 und 40.000 (jeweils Steuerklasse 1, 0.6% Zusatzbeitrag, Sachsen, nicht in der Kirche, 0,5 Kinderfreibeträge) eingebe, komme ich bei 2.500 EUR netto bei mir und 2.100 EUR netto bei ihr heraus. Das deckt sich mit den Gehaltszetteln.


Na also macht zusammen 4600 € Netto. Ausgabenliste nach deiner Angabe (und da waren die 500+400€ für die private RV schon dabei) waren 3691 €
Verbleiben also grob 1000€...

Steuerklasse I für beide ist doch aber auch Unsinn wir haben IV / IV. (allerdings haben wir ein bisschen mehr Einkommen 55k€/45k€.)
Zumal wenn ihr nun Kind habt/bekommt. Das spart auch nochmal einiges.

Aber ist ja immer alles unmöglich ich weiss.

Colin MacLaren
2020-04-29, 14:39:01
Wir sind nicht verheiratet.

HAtte ich die 1.000 EUR schon auf der ersten Seite erklärt und hier nochmal .

Das heißt es bleiben so ca. 12.000 EUR im Jahr übrig für Sonstiges.
Die sind halt schnell weg für Dinge, die halt vorkommen.

2018: Küche + Vorsparen für 2019
2019: Erstaustattung Kind + Auto
2020: Umzug, Einkommensverlust durch Elternzeit, kein Weihnachtsgeld und Jahresbonus durch Jobwechsel
2021/22: ? Vielleicht Hochzeit, vielleicht zweites Kind...

maximum
2020-04-29, 14:53:56
ich würde den Arbeitsvertrag beim Fachanwalt umgehend prüfen lassen. Vielleicht gibt es ein Schlupfloch. Würde ich dem neuen AG, der nicht warten kann auch sagen, damit er sich nicht jetzt schon nach jemand anders umsieht, obwohl du vielleicht doch in kürzerer Zeit verfügbar wärst. Ich finde das von deinem bisherigen AG ne ganz miese Nummer, Aufhebungsvertrag geht sonst idR eigentlich immer. Notfalls hätte man sich auf die Mitte oder sonstwas geeinigt.

Iscaran
2020-04-29, 15:06:46
Ja. Es ist aber immer noch Unsinn 900 € /Monat in eine Rentenbüchse einzusparen die du genauso gut in die Rentenbüchse HAUS stecken kannst.

Oder anders herum. Rechne mal deine Lebenszeit"Kosten" für Miete - wo am Ende nichts dir bleibt. Gegen die Finanzierungskosten einer Immobilie die nach 30 Jahren dann vollständig in deinem Besitz ist und IMMER NOCH einen Marktwert von DANN x € hat.

Klar kann dir Stand heute keiner den Wert dieses x vorhersagen - aber rein die Entwicklung des Immobilienmarktes der letzten 50 Jahre zeigt, dass Immobilien im wesentlichen sehr Werthaltend sind. Mit 70 verkaufst das Haus dann zum Marktwert und lebst die letzten 20 Jahren zur Miete im betreuten wohnen.

Aber just my 2 cents. Du kannst gern weiter Geld für Miete ausgeben. Der Vermieter freut sich darüber. In der aktuellen Marktlage sowieso wo man kaum wo feste Renditen bekommt :-).

maximum
2020-04-29, 15:15:59
Er wohnt in Chemnitz, ich hab vorhin spaßeshalber mal bei immoscout geschaut, weil ich dachte neu sanierte 5 Raum Wohnung für 820€ WARM bedeutet entweder am Stadtrand oder im Plattenbau. Ist aber nicht so. Warum soll man bei den Preisen ein Haus kaufen, was dort scheinbar trotzdem teuer ist? Als Mieter trägt er kein Instandhaltungsrisiko, hat keine Immobilie an der Backe falls er beruflich oder wegen nerviger Nachbarn umziehen muss etc. Ein Haus verursacht genauso laufende Kosten, selbst wenn es IRGENDWANN abbezahlt ist.

Screemer
2020-04-29, 16:22:26
Die Immo-Preise sind so komplett abgefahren. Für 100.000 € hast Du Anno 2006 in Hamburg eine schöne 2,5 Zimmer Wohnung (65m²) bekommen. Heute latzt Du für die gleiche Wohnung knapp 300.000€. Kein normaler Arbeitnehmer kann sich sowas noch leisten. Jedenfalls nicht, ohne sich dabei über beide Ohren bis ins Rentenalter zu verschulden. In dieser Blase ist momentan so wahnsinnig viel Kapital gebunden, dass wenn sie platzt, hier nichts mehr stehenbleibt. Dagegen ist selbst 2008 Subprime ein Witz.
immobilienpreise sind derzeit komplett absurd. selbst ländliche gebiete in ostbayern mit 30+ km in die nächste 30k einwohnerstadt haben mittlerweile mieten von 7-10€+/m² kalt bei 50m²+ und bei kleineren einheiten liegt man teilweise beim doppelten. vor 4 jahren lag man noch bei 30-50% weniger. gleiches gilt für kaufobjekte. dazu kommt, dass die verfügbarkeit gegen 0 geht. es sind kaum objekte auf dem markt und selbst die die kommen sind teils in wenigen tagen und teils innerhalb von wenigen stunden verschwunden.

€dit: sorry für OT.

Iscaran
2020-04-29, 17:11:33
@maximum:

Es geht aber im Kern darum, daß eine Immobilie eben ANDERS als die Miete einen WERT darstellt.
Den man als "Rente" betrachten kann.

Das Mietgeld, einmal bezahlt ist weg. Die Immobilie, einmal abbezahlt stellt einen Invest dar - ähnlich wie seine Rentenvorsorge via ETFs...nur mit praktischem Nebeneffekt.

Also statt 900€/Monat in ETFs zu verballern - was durchaus ein gewisses Risiko darstellt kann man dieselben 900€ (+ die Miete) in ein HAUS verballern...klar auch das stellt ein Risiko dar, aber ich wage mal zu behaupten das Risiko Haus ist kleiner als das Risiko eines Wertverlustes an der Börse.

Captian Sheridan
2020-04-29, 17:32:34
@maximum:

Es geht aber im Kern darum, daß eine Immobilie eben ANDERS als die Miete einen WERT darstellt.
Den man als "Rente" betrachten kann.

Das Mietgeld, einmal bezahlt ist weg. Die Immobilie, einmal abbezahlt stellt einen Invest dar - ähnlich wie seine Rentenvorsorge via ETFs...nur mit praktischem Nebeneffekt.



Eine selbst genutzte Immobilie ist erst einmal kein Vermögenswert, sondern eine Verbindlichkeit. Erst der Verkauf der Immobilie zeigt, ob man in einem Vermögenswert gelebt hat oder drauf gezahlt hat.

Zum einen, weil man sie viel zu teuer ausstattet. Niemand würde Joop-Wasserhähne und Bulthaup-Küchen in eine Mietimmobilie einbauen.
Zum anderen, weil man da baut, wo einen persönliche Gründe hintreiben. Entweder, weil die Eltern oder Schwiegereltern dort wohnen (ich sage nur: Kinderbetreuung) oder weil es dort gute Schulen gibt oder aus anderen persönlichen Gründen.
Zum dritten, weil man viel zu groß baut. Wenn die Kinder erst einmal aus dem Haus sind, wird die Hälfte des Hauses nicht mehr gebraucht, muss aber instand gehalten und beheizt werden.
Zum vierten: Die Verrottung des Hauses beginnt mit dem Einzug. Jeder Hausbesitzer kann das bestätigen. Die ersten fünf Jahre sind billig, dann geht‘s aber los mit den ersten Schönheitsreparaturen und wenn‘s dumm läuft, stehen auch bereits die ersten substanziellen Reparaturen an. Die Sonnenkollektoren schwächeln oder die Schnecke der Pelletheizung knirscht.

Also statt 900€/Monat in ETFs zu verballern - was durchaus ein gewisses Risiko darstellt kann man dieselben 900€ (+ die Miete) in ein HAUS verballern...klar auch das stellt ein Risiko dar, aber ich wage mal zu behaupten das Risiko Haus ist kleiner als das Risiko eines Wertverlustes an der Börse.
Du solltest Dir mal die Entwicklung der Aktienmärkte über 30-40 Jahre anschauen.
Dass die gesamte Weltwirtschaft abstürzt, ist möglich.
Wahrscheinlicher ist, dass Colin MacLaren mit dem Haus auf die Schnauze fällt.

immobilienpreise sind derzeit komplett absurd. selbst ländliche gebiete in ostbayern mit 30+ km in die nächste 30k einwohnerstadt haben mittlerweile mieten von 7-10€+/m² kalt bei 50m²+ und bei kleineren einheiten liegt man teilweise beim doppelten. vor 4 jahren lag man noch bei 30-50% weniger. gleiches gilt für kaufobjekte. dazu kommt, dass die verfügbarkeit gegen 0 geht. es sind kaum objekte auf dem markt und selbst die die kommen sind teils in wenigen tagen und teils innerhalb von wenigen stunden verschwunden.

€dit: sorry für OT.
Offtopic:

Eine Bekannte sucht seit 1 1/2 Jahren mit Dringlichkeitsbestätigung eine Wohnung. Selbst Plattling ist dicht.

Welches Ereignis war gleich wieder vor 4-5 Jahren?

Viele Menschen wollen scheinbar nicht wahrnehmen, dass die uns geschenkten Menschen auch in Wohnungen leben.

Gast_Muc
2020-04-29, 23:49:12
"Haus-Bau (wenn man Grundstück findet) dürfte idr. einiges billiger sein als Haus-Kauf. Da bei letzterem ja noch der Verkäufer einen Gewinn einstreichen will...so 20-25% Aufschlag kommt da gut hin."

Ja WENN man was findet...
Wenn ich mal schnell checke biste bei 500qm schon easy 750.000 nur für den Grund los derzeit. Dann noch ein haus drauf, mit 250.000 kann man MIN rechnen, eher 350.000, macht also locker ne Mio voll.

"Und ja München-Speckgürtel ist für mich ohne direkten (weniger als 2km Abstand) S-Bahn Anschluss vor der Tür. Das macht auch nochmal ~25% aus oder so."
Naja, dann geht der Speckgürtel bis Rosenheim (wobei da ist ja RE) oder Miesbach usw?
Würde ich jetzt nicht als Speckgürtel sehen, aber das ist ja Ansichtssache. Wenn man dann ne gute Stunde nach Minga braucht.

@TE
Mit ANWALT Klären
Du hast jetzt für dich, so wie ich das sehe den "Jackpot" mit dem öD gezogen:
Gutes Gehalt bei kurzen Wegen und tollen Aufgaben.

Sonst hast du NIX
Du sagst du findest sonst NIX
Alles andere ist mieser bezahlt und weit weg und die Aufgaben sind auch so lala.
Du sagst bei deiner jetzigen Firma ist alles mies und jetzt wo jeder weiß dass du weg willst doppelt.
Also geh weg. Geh zum Anwalt und kläre es!
Lass die Chance nicht sausen.

Checke ob und wie der AG uU Schadensanspruch stellen kann.
Das ist deine Chance, du musst JETZT zugreifen.
Aufs Arbeitszeugnis ist doch geschissen!

Colin MacLaren
2020-04-30, 08:28:40
Also statt 900€/Monat in ETFs zu verballern - was durchaus ein gewisses Risiko darstellt kann man dieselben 900€ (+ die Miete) in ein HAUS verballern...klar auch das stellt ein Risiko dar, aber ich wage mal zu behaupten das Risiko Haus ist kleiner als das Risiko eines Wertverlustes an der Börse.

Risiken:
- Die Scheidungsrate liegt ungefähr bei einem Drittel. Das heißt, man hat schon mal eine 1:3 Chance, dass die ganze Hausgeschichte ein massiver Verlust war.
- Die Bevölkerungsentwicklung ist hier negativ. Es ist gut möglich, dass das Haus in 30 Jahren nichts mehr wert ist, weil es einfach nicht mehr so viele junge Familien und damit Nachfrage gibt.
- eine Zinserhöhung am Ende der Zinsbindung kann einen richtig vögeln.

-> Das Risiko eines Verlusts ist beim Haus definitv höher als bei Aktien.

Kosten:
- Ein Haus hat Nebenkosten und Instandhaltungskosten. Da das Haus i.d.R. größer ist als die Wohnung, fallen die auch größer aus.
- Ein Haus steht in der Regel nicht in der Innenstadt, so dass man zwei Autos unterhalten muss um zur Arbeit zu fahren oder die Kinder zu kutschieren.
- Ich habe Finanzierungskosten.
- Mir entgeht die Rendite aus der Anlage von ETFs, die bei einem Anlagehorizont von 30 Jahren doch erheblich sein wird.
- Ich bin nicht mehr beruflich flexibel.

Chance:
Es kommt eine starke Inflation und man lacht sich mit dem Haus ins Fäustchen. Dann steigen aber auch die Aktien, denn nur weil die Währung entwertet, sind ja die internationalen Konzerne nicht weniger wert (siehe z.B. UK Index nach dem Brexit-Votum).

Wenn man das alles durchrechnet kriege ich echt die Muffen beim Hausbau. Wenn ich unbedingt im Grünen auf der Veranda sitzen will kann ich mir auch einen Garten in der Kleingartenanlage nebenan pachten.

Und das entscheidende: Es gibt nichts, aber auch gar nichts, was mich so abnervt wie Handwerken. Schon wenn es darum geht, einen IKEA-Schrank aufzubauen, da kriege ich das blanke Kotzen.

Kenny1702
2020-04-30, 20:40:05
Eines vorweg Colin MacLaren, du musst dich hier nicht rechtfertigen.

Nichtsdestotrotz ein paar Anmerkungen:

Risiken:
- Die Scheidungsrate liegt ungefähr bei einem Drittel. Das heißt, man hat schon mal eine 1:3 Chance, dass die ganze Hausgeschichte ein massiver Verlust war.
Beim Haus bekommst du die Muffen aber nicht bei Kindern? Die angeführte Scheidungsrate ist doch auch ein dicker Minuspunkt für Kinder.

- Ich bin nicht mehr beruflich flexibel.

Dafür sorgt doch bereits dein Arbeitgeber.

Nun sitze ich hier mit nachhaltig gestörtem Verhältnis zu Chef und Kollegen dauerhaft fest. Schade, Leben verkackt :(


Und das entscheidende: Es gibt nichts, aber auch gar nichts, was mich so abnervt wie Handwerken. Schon wenn es darum geht, einen IKEA-Schrank aufzubauen, da kriege ich das blanke Kotzen.
Was selbst machen mit gutem Werkzeug und guten Materialen ist sehr viel angenehmer als ein IKEA-Schrank zusammenzubauen. Da kriege ich nämlich auch das blanke Kotzen.

Und nun zurück zum Thema.

Ich persönlich würde den Schnitt machen und notfalls zum Jahresende die Firma verlassen. Ansonsten versauerst du dort und hast dein "Leben verkackt".

Watson007
2020-04-30, 21:11:04
wenn er kein Haus kaufen will, ist das doch völlig ok. Es wohnen viele zur Miete.

Ich würde an seiner Stelle zuerst danach schauen, im Alter finanziell abgesichert zu sein, wenn er schon abwägt. Das letzte was man will wäre Altersarmut, das wichtigste da ist seine Anlagen zu diversifizieren, ein Haus braucht es nicht unbedingt als Altersvorsorge.

Aber mit zusammen brutto 90.000 in strukturschwachen Regionen wie Chemnitz kann er sich ja gut absichern.

Ich komme da nicht mal annähernd dran, aber immerhin habe ich meinen Job noch, haben ja gerade viele ihren Job verloren...

Colin MacLaren
2020-05-04, 10:56:06
Eines vorweg Colin MacLaren, du musst dich hier nicht rechtfertigen.

Nichtsdestotrotz ein paar Anmerkungen:


Beim Haus bekommst du die Muffen aber nicht bei Kindern? Die angeführte Scheidungsrate ist doch auch ein dicker Minuspunkt für Kinder.

Dann muss ich das Risiko ja nicht weiter erhöhen.


Was selbst machen mit gutem Werkzeug und guten Materialen ist sehr viel angenehmer als ein IKEA-Schrank zusammenzubauen. Da kriege ich nämlich auch das blanke Kotzen.

Das ändert nichts daran, dass ich zwei linke Hände und keinen Bock drauf habe.


Und nun zurück zum Thema.

Ich persönlich würde den Schnitt machen und notfalls zum Jahresende die Firma verlassen. Ansonsten versauerst du dort und hast dein "Leben verkackt".

Ich habe zunächst schriftlich, dass sie mich jetzt wirklich erst zum 31.12. gehen lassen werden. Oh Mann, so ein Scheiß.

00-Schneider
2020-05-04, 10:59:58
Stunk machen ist für dich keine Option?

rokko
2020-05-04, 11:01:56
Naja dann musste es wohl bis zum 31.12. durchziehen.
Kopf hoch da gibt es schlimmeres.

Gast
2020-05-04, 13:36:52
Mobbing incoming?

Klappt es denn wenigstens bei der neuen Bude?

Colin MacLaren
2020-05-04, 14:25:56
Naja dann musste es wohl bis zum 31.12. durchziehen.
Kopf hoch da gibt es schlimmeres.

So lange wartet aber der neue Arbeitgeber nicht.

rokko
2020-05-04, 14:29:27
Das mag ja sein. Aber ändern kannst du im Moment nichts daran.
Ist halt in diesem Fall ungünstig für dich.

Musst das anders sehen. Bist nicht in Kurzarbeit gelandet und hast nen AG der dich nicht gehen lassen will. Wirtschaftlich biste also erstmal abgesichert.
Es gibt schlimmere Schicksale. :wink:

00-Schneider
2020-05-04, 14:39:51
Das mag ja sein. Aber ändern kannst du im Moment nichts daran.
Ist halt in diesem Fall ungünstig für dich.

Musst das anders sehen. Bist nicht in Kurzarbeit gelandet und hast nen AG der dich nicht gehen lassen will. Wirtschaftlich biste also erstmal abgesichert.
Es gibt schlimmere Schicksale. :wink:


Gut, er muss sich jetzt erst mal einen neuen Job suchen. Die Auswahl war ja vorher schon sehr begrenzt und es wird bis Januar 2021 nicht besser. Die Kündigungsfrist ist maximal beschissen. Zudem hat er jetzt auch den Druck sich zwingend was bis Januar was neues zu suchen, da er sonst ohne Einkommen da steht.

Gast_Muc
2020-05-04, 14:48:24
Nochmal: Einfach Job wechseln.
Was soll der alte AG machen?
Schadensersatz muss er erst mal beweisen.
Selbst wenn, das sind keine Millionen Beträge.
Dann zahlt man halt paar Euros und hat seinen TraumJob im öD, der um die Ecke ist und für Ostdeutschland gutes Geld abwirft.

VS jetzt dann ab Januar arbeitslos OHNE ALG weil hast ja selber gekündigt oder Job für weniger Kohlen am AdW

Screemer
2020-05-04, 14:50:15
So wie ich das verstanden habe hat er noch gar nicht gekündigt.

Kenny1702
2020-05-04, 14:54:34
Gut, er muss sich jetzt erst mal einen neuen Job suchen. Die Auswahl war ja vorher schon sehr begrenzt und es wird bis Januar 2021 nicht besser. Die Kündigungsfrist ist maximal beschissen. Zudem hat er jetzt auch den Druck sich zwingend was bis Januar was neues zu suchen, da er sonst ohne Einkommen da steht.
Soweit ich es verfolgt habe, hat er noch nicht gekündigt. Er hat bisher nur nach seiner Kündigungsfrist gefragt und sich eine Kopie seines Vertrages geben lassen.

Das jetzt bei ihm auf der Arbeit gesagt wird, dass er zum 31.12. geht, trifft zwar seine derzeitige Absicht, aber die Kündigung ist noch nicht eingereicht. Er kann noch bis zum 30.6. warten, ohne dass sich das Datum des letzten Arbeitstages ändert.

Nur wenn er jetzt nicht kündigt, wann dann? Die Kündigungsfrist löst sich im Normalfall ja nicht in Luft auf.