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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bohrer TiN oder Co ?


Platos
2019-11-09, 15:58:56
Ja was ist denn da "besser" ? Wenn man googled, dann sollte Co eine höhere Lebensdauer haben als TiN, je nach Quelle soll Co aber nicht für nichteisenmetalle geignet sein (wieso auch immer?).

Komisch finde ich dann einfach, dass oftmals TiN teurer ist, obwohl Co "besser" sein soll. Scheint mir irgendwie sowieso nur Marketing zu sein, da vermutlich der Anteil an Co stark schwankt je nach Produkt. Anyway: Könnt' jemand hier, der sich ein bisschen auskennt, mir sagen, ob das Müll-Bohrer sind? Das ist so mein Preisrahmen und das muss zwingend ein 25-er Set sein, ich brauche nämlich den 13mm Bohrer davon.

Denkt ihr, Co ist bei diesen 3 Produkten am besten (obwohl es billiger ist, als den Kontrahenten in der genau selben ausführung) ?


https://www.conrad.ch/de/p/bosch-accessories-2608587018-hss-metall-spiralbohrer-set-25teilig-cobalt-din-338-zylinderschaft-1-set-494768.html

https://www.conrad.ch/de/p/bosch-accessories-2608587019-hss-metall-spiralbohrer-set-25teilig-tin-din-338-zylinderschaft-1-set-494769.html

https://www.conrad.ch/de/p/hss-metall-spiralbohrer-set-25teilig-bosch-accessories-2607017154-tin-zylinderschaft-1-set-819619.html

Blackpitty
2019-11-09, 18:33:34
es sind nur unterschiedliche Legierungen der Bohrer die eben geringfügige Unterschiede bzw. Spezialgebiete haben.

Das ding ist halt, kaufst du Leichtmetall spezifische Bohrer und Bohrst 1x Edelstahl oder eben was hartes, dann ist es eben schneller vorbei bzw. der Bohrer Stumpt.

Hast du Bohrer die für Edelstahl geeignet sind, machen sie darin ihren Job gut und kommen trotzdem druch Leichtmetall durch

Somit würde ich mich immer für die "Edelstahl" Version entscheiden, weicheres Material lässt sich immer bohren und für den Heimwerker sind das die besten Bohrer für alle Zwecke

Also CO Version


Allerdings würde ich mir selbst, und ich bohre viel Edelstahl/Stahl/Alu/Kunststoff, keine so teuren Bohrer kaufen.

Wenn ich überlege.. ich habe vor einigen Jahren eine HSS Bohrerkiste von 1-10 in 0,5er Schritten im Lidl gekauft, die Bohrer sind regenbogenfarben beschichtet.... Die Kiste habe ich heute noch und keiner ist abgebrochen oder hat mich bisher im Stich gelassen.

Eins haben HSS Bohrer alle gemeinsam, man muss sie irgendwann nach schärfen im Vergleich zu Hartmetall und das ist dann egal ob der Bohrersatz 10€ oder 80€ kostet der Fall

Platos
2019-11-09, 20:36:11
Oke für de Antwort. Dann nehme ich die Co.

Die Preise sind schon ok. Das sind halt schweizer Preise. Bei uns kostet schon ein standart HSS 13mm Bohrer 15Fr.

Und da ich nichts über 8mm habe, habe ich mir gedacht, lohnt sich ein Set. 70Fr geht schon in Ordnung. Ich sehe allerdings, bei Amazon ist es 43, das macht dann 50 Fr, 55Fr wenns Mittwoch da sein soll :D das ist ein wirklich guter Preis (für mich). Ein Schnäppchen in der Schweiz:biggrin:

ilPatrino
2019-11-09, 22:06:33
bitte auch beachten, daß co-bohrer aufgrund der härte nicht unbedingt für freihand-bohren geeignet sind. da sind hss bzw. tin besser.

co würde ich nur nehmen, wenn du edeleisen bohren mußt - ansonsten gute hss und fertig.

Stormtrooper
2019-11-10, 07:26:28
bitte auch beachten, daß co-bohrer aufgrund der härte nicht unbedingt für freihand-bohren geeignet sind. da sind hss bzw. tin besser.


Co oder Titan Bohrer spielt keine Rolle, beide Bohrer sind eigentlich nicht fürs freihändig bohren gedacht.
Das liegt aber nicht an der Legierung, sondern an der Herstellung.
Cobalt oder Titanbohrer sind beides geschliffene Bohrer.
Geschliffene Bohrer sind für Standbohrmaschinen und zusätzlich müssen geschliffene Bohrer gekühlt werden.

Blackpitty
2019-11-10, 09:39:34
also ich weis nicht, warum ihr so eine Wissenschaft daraus macht. Er möchte einfach einen Bohrersatz für zu hause und das bohren was daheim so anfällt. Wenn er sich da für Plastik, Alu, Edelstahl je den angeblich perfekten Bohrersatz kauft ist er 500€ los und hat nacher keinen Vorteil als wenn er einfach den Bohrersatz nimmt, mit dem er einfach alles bohren kann......

Grundsätzlich ist jeder HSS basierende Bohrer für Freihandbohrungen geeignet da sie eine gewisse Flexibilität mit sich bringen, egal welche Beschichtung

Denn die HSS Bohrerversionen R,G,E,Co,Tin basieren alle auf dem selben Bohrergrundwerkstoff und sind nur außen aufbeschichtet.

Dann gibt es noch diverse verschiedene Anschliffformen wo jede ihre Vor und Nachteile hat und verschiedene Spiralarten die auch wieder Vor und Nachteile haben

Allerdings wirken sich solche Dinge nur in den Spezialfällen aus, wo es drum geht, ob der Span von Material XYZ im z.B. CNC Betrieb am Bohrer kleben bleibt und ob die Beschichtung des Bohrers es begünstigt das Material trocken ohne Kühlschmierstoff zu zerspanen oder dass durch die Beschichtung des Bohrers eine gewisse Bohrlochgeneuaigkeit geschafft wird im vergleich zum 0815 gewaltzen HSS Bohrer(Kennung R)


Anders sieht es da mit Hartmetallbohrern aus, eiert man da von Hand in einem Bohrloch rum ist je nach Bohrerdurchmesser sofort Schluss und der Bohrer ab

Bei HSS Tin steht sogar oft dabei, optimal für den gebrauch in Akkuhandgeräten....


Also du kannst auch für den Heimgebrauch die billigsten HSS R Bohrer nehmen, auch damit schafft man diverse Löcher in Edelstahl, nur weil es in Tabellen steht, dass diese nicht speziell dafür geeignet sind geht es trotzdem.

Wichtig ist halt bei den harten Materialien im Stahlbereich immer mit niedriger Drehzahl zu bohren und zu kühlen(Schneidöl usw. für den Heimgebrauch ok) und dann funktioniert das auch super.


Ansonsten einfach mal bei Wikipedia vorbei schauen, da gibts genug Infos

Die Härte und Verschleißfestigkeit dieser Bohrer kann weiter durch verschiedene Beschichtungen z. B. aus Titanaluminiumnitriden (TiAlN → violette Färbung, AlTiN → anthrazit), Titancarbonitrid (TiCN → braunschwarze Färbung) oder Titannitrid (TiN → goldene Färbung) erhöht werden. Beschichtete Bohrer zeichnen sich durch eine hohe Korrosionsbeständigkeit, eine hohe Lebensdauer und deutlich erhöhte Vorschub- und Schnittgeschwindigkeiten aus. Weiterhin kann die Beschichtung ein Festkleben oder sogar Verschweißen des zu spanenden Werkstoffs, vornehmlich von eisenhaltigen, an der Schneide verhindern und den Bohrer evtl. zur Trockenbearbeitung geeignet machen, um auf den Einsatz von Kühlschmierstoffen verzichten zu können. Der Einsatz von Schneidbeschichtungen ist jedoch nicht bei der Zerspanung von Knetlegierungen oder zum Kleben neigenden Aluminiumlegierungen sinnvoll. Für diese Werkstoffe sind polierte Spanräume besser geeignet. Der erhöhte Einkaufspreis wird durch die genannten Vorteile meist wettgemacht. Zum Einsatz kommen beschichtete Bohrer meist in der CNC-Bearbeitung.

Zur Bearbeitung von gehärtetem Stahl, Manganstahl, Hartguss, faserverstärkten Verbundwerkstoffen oder Beton werden Bohrer mit eingesetzten Hartmetallschneiden oder Vollhartmetallbohrer verwendet. Auch an automatischen Werkzeugmaschinen hat der Vollhartmetallbohrer aufgrund der deutlich höheren Schnittgeschwindigkeit und der besseren Oberflächengüte die HSS-Bohrer weitestgehend verdrängt.
Vollhartmetallbohrer lassen sich von den klassischen HSS-Bohrern durch das etwas höhere Gewicht und die dunklere Metallfarbe unterscheiden. Auch haben sie oft einen abgesetzten Schaft, damit die Aufnahmefläche in die Spannzange einer Werkzeugmaschine passt, sowie zwei feine Bohrlöcher, die längs durch den Bohrer verlaufen und der Kühlmittelzufuhr dienen. Entsprechend der Härte des zu bearbeitenden Materials kann ein Vollhartmetallbohrer einen Spitzenwinkel von bis zu 140° haben. Schließlich gibt eine Kennzeichnung wie etwa "K10/F20" Hinweise auf die Art des verwendeten Hartmetalls

https://de.wikipedia.org/wiki/Spiralbohrer

Platos
2019-11-10, 13:06:30
Brauche ich denn ein Schneideöl bei 3mm Dicke ? Bin eher der Holzbohrer, kenne mich da nicht so aus :) Sollte ich grundsätzlich immer bei Metall Schneideödl verwenden bei geschliffenen ? Wieso eig. nur bei geschliffenen ?

Edit: https://www.brack.ch/wd-40-bohr-und-schneideoelspray-specialist-400-ml-601061?utm_source=toppreise&utm_medium=csse&utm_campaign=!cc-csse!e-toppreise!l-d&utm_content=601061
https://www.galaxus.ch/de/s4/product/crc-bohr-und-schneidoel-400ml-schmiermittel-9985493?supplier=3166962
https://www.bauundhobby.ch/maschinen-werkstatt/handwerkzeug/metallbearbeitung/gewindebohrer/technocraft-universal-schneidoel-100-ml/p/3191624?

Tun's die alle für Stahl/Edelstahl?

Und warum sollte denn das für Handbohrungen nicht gehen? Habe zwar auch gerade gestern gelesen, dass die Angeschliffenen vlt. eher hängen bleiben können, aber warum, weil sie schärfer sind und sich reinschneiden ?

Aber ich habe sowieso von 1,5-8mm in 0,5er Schritte alle Bohrer in Standart ausführen (irgendwelche standart HSS). Allerdings brauche ich nen 13mm Bohrer und da dachte ich, kaufe ich für einen Aufpreis von 40 gleich noch alles zwischen 8-13mm (was ich ja nicht habe und einzeln ist das teurer als ein ganzes Set). Das passt mir gut und TiN ist teurer.

Ich werde vermutlich niemals von Hand riesen Löcher bohren (in Metall). Ich nutze soweiso die Standbohrmaschine für alles, wo es möglich ist (drunter passt). Was für ne Drehzahl sollte ich denn da nehmen bei Stahl (nicht Edelstahl). Kennt ihr da zufälligerweise evtl. ne Liste für so standartmetalle wie Alu, Stahl, Edelstahl ? (ich kann das ablesen an der Standbohrmaschine)

Edit: in der Bedienungsanleitung steht im diagramm für Stahl bei 13mm ca. ~ 750rpm und für 6mm so ~1500. Oder sollte ich da lieber andere Werte nehmen ?

Blackpitty
2019-11-10, 13:44:29
Also bei V2A solltest du auf jedenfall irgendwas dranschmieren, Schneid/Bohröl im Idelafall, es tut aber auch nen 0815 Fahrradkettenöl oder WD40, irgendwas flüssiges halt

Bei Aluminium braucht man den Schmierstoff nicht zum Kühlen sondern damit das Bohrloch sauber wird und der Span nicht am Bohrer haftet bzw. festklebt. (gibt sehr weiche Aluminiumsorten aber auch sehr harte und schwere die sich teils wie Stahl verhalten)

Wird VA beim Bohren zu heiß, wird es so hart im Bohrloch, dass es teilweise kaum noch durchbohrbar ist mit dem schon benutzten Bohrer außer man wendet mehr Gewalt an im Sinne von Druck um durch die Schicht durch zu kommen.

Also die WD40 Schneidölflasche ist keinesfalls verkehrt.

speziell angeschliffene Bohrer sind eben auch schärfer und können sich eben ins Material stark reinziehen, bei Acrylglas reißt dadurch z.B. sofort das Material aus, weshalb man hier nur ganz flach angeschnittene Bohrer verwendet oder gar etwas abgestumpfte. Hier kühlt man dann bei bedarf mit wasser, da sich druch Bohröl das Material verfärben kann oder angegriffen wird

Aber mit dem 0815 standard Bohrer hat man halt mal wieder die Form, die mit allem ganz gut klar kommt und eben perfekt für Zuhause ist

Bezüglich Drehzahl geben die Diagramme gute Anhaltspunkte, alles andere muss man wenn man Bohrt selber sehen.

Ich bohre Zuhause viel V2A mit dem Akkuschrauber und habe viel Erfahrung bezüglich Drehzahl und co, man merkt sofort was zu schnell ist und was nicht, bzw. ist langsammer in dem Fall immer besser als etwas zu schnell

In der Firma an Fräß und Drehmaschine guckt auch so gut wie keiner ins Diagramm, da gehts auch nach Gehör/Erfahrung/Bauchgefühl


Aber für deinen Anwendungszweck tauchen wir hier schon viel zu tief in die Materie ein bzw. einfach ein Bohrersett kaufen, bissel Öl dazu und gut ist:wink:

Wie gesagt nutze ich noch immer mein Lidl Bohrersett wo mich jeder mit auslachen kann, ich staune aber selber drüber was die Bohrer bei meiner teils Vergewaltigung so alles mitgemacht haben. Hab ein Paar auch schonmal nachgeschärft, aber das ist ja ganz normal bei HSS

Hatte zwischendruch aus der alten firma auch ein Paar Würth Zebra Spiralbohrer HSS, sind auch ok, aber auch nicht besser oder schlechter als die vom Lidl, nur mal so als Vergleich

Platos
2019-11-10, 13:59:33
Ok, dann passt das schon mit nem standart-Schneideöl

Wie schleifst du denn bohrer nach? Mit ner Schleifmaschine ? Ich habe zwar nur so eine, mit diesen runden Schleifsteinscheiben aber ich werde vermutlich nie zum schleifen kommen, so wenig wie ich Metall bohre. Ansonsten hätte ich noch Nassschleifsteine für Messer :D

Blackpitty
2019-11-10, 14:28:27
wir haben in der Firma ein extra Gerät dafür, da hat man nacher den perfekten Anschliff

Allerdings kann man das auch mit etwas Übung am normalen Schleifbock(mit den runden Scheiben) machen, dazu muss man sich aber mit der Materie etwas befassen, sonst bohrt der Bohrer kein Loch mehr

Platos
2019-11-10, 14:49:23
Ok, ja vermutlich muss ich nie nachschleifen und wenn doch, kann ich mich ja dann einlesen.

Danke für die Hilfe.

Andi_669
2019-11-11, 10:00:57
Denn die HSS Bohrerversionen R,G,E,Co,Tin basieren alle auf dem selben Bohrergrundwerkstoff und sind nur außen aufbeschichtet.
Blödsinn, Tin ist eine Beschichtung das stimmt, E u Co ist eine Legierung die den Werkstoff ändert, also z.B. auch die Sprödigkeit,
R ist Rollgewalzt, u. G geschliffen das hat was mit der Herstellung zu tun, aber erst mal nichts mit der Legierung.

viel wichtiger ist gerade wenn man VA bohrt das man mit der Drehzahl nicht zu schnell wird, denn eine durchgehende Kühlung ist beim Handbohren nicht gegeben, da sind die 2000-3000 U/min von eine einfachen Handbohrmaschine für einen 4mm Bohrer schon zu viel.
u. das ist eben Co stabiler weil warm fester,

Blackpitty
2019-11-11, 20:50:14
hab ich mich blöd ausgedrückt weil einfach abgekürzt, habe ja auch dazu geschrieben unten, dass genaueres im Wikipedialink steht.

Der Grundwerkstoff bleibt trotzdem gleich, egal ob beschichtet oder legiert, es ist ein HSS Bohrer, Hartmetall ist dagegen komplett anders aufgebaut.

und ja, R ist keine Beschichtung oder Legierung sondern der standard 0815 gewalzte HSS Bohrer, hatte ich auch schon irgendwo geschrieben

Hartes Material langsam bohren und mit Schmierkühlstoff habe ich auch schon bestimmt 3x erwähnt, aber danke für die nochmalige Zusammenfassung, 4x hällt besser;D

Platos
2019-11-11, 22:37:31
Ah, gut zu wissen. Dann ist -R und -G genau das selbe Material, nur anders in Form gebracht.

Wenn die Co Bohrer Legierungen sind, dann sind es aber schon andere Materialen, da können auch kleine Anteile grosse Auswirkungen haben. Aber demnach dürfte gerade die Co Variante (da Hitzeresistenter) die beste Wahl bei geschliffenen Bohrern sein. (?)

Aber wie gesagt, ich habe sowieso von1,5 bis 8mm alles in standart HSS. Das wird mir erstmal reichen für die Handbohrmaschine.

Und ich habe das Set aber sowieso schon bestellt. Mal sehen, wie es dann ist. Sollte garantiert am Mittwoch bei mir sein. Und für Handbohrer wird das vermutlich sowieso nie eingesetzt.

Platos
2019-11-16, 21:14:51
Mal ne Frage zum Bohren, kenne mich mit Metall wie gesagt nicht so aus.

Wie viel Druck muss ich eig. geben und wie viel Schneideöl gibt man da bei? Und wie sollten die Spähne aussehen ? Drehzahl ist klar, da habe ich diese Diagramme.

Bei mir sind die Spähne ganz fein (also keine Spiralen) und ich habe auch recht lange für ein Loch 13mm mit 2mm Wandstärke. Und es braucht so auch ordentlich Schneideöl.

Sollte ich einfach viel mehr Druck geben? Ich weiss nicht, ob mir dann der Bohrer verbrennt. Wie viel muss ich denn da geben ? Muss man da schon ordentlich drücken? Bin mir nur Holz gewöhnt und da gebe ich wenig Druck.

Blackpitty
2019-11-16, 22:36:18
also dof gesagt, zu viel Schneidöl gibt es nicht, aber man gibt so viel an, dass im Bohrloch immer etwas vorhanden ist und es nicht trocken läuft

Wie stark du drücken musst ist auch stark von der Hebelkraft der Maschine abhängig und deren Übersetzung auf die Pinole

Aber ja, Stahl ist eben kein Holz, da muss schon etwas mehr Gewalt dran.

Bei Aluminium gibt es je nachdem noch längere schöne Späne, bei Stahl sind diese je nach Sorte eher klein und brüchig

Deinem Bohrer passiert so schnell nicht, vorallem nicht, solange es nicht raucht und zischt was Durchaus sein kann

Welches Material bohrst du denn jetzt genau?

Platos
2019-11-17, 01:15:13
Stahl habe ich, 2mm Wandstärke (Vierkantrohr) und 3mm Flachstahl. Habe aber erst mal beim Rohr versucht und da bohre ich gleich durch beide Wände.

Ich habe einfach mit dem Körner markiert und dann direkt mit dem 13mm Bohrer. Geraucht hat es nicht, da habe ich eher sehr viel Schneideöl genutzt, immer kurz bevor es "austrocknet". Ganz am Anfang gebe ich kurz wenig Druck, (so'n bisschen "anbohre", damit ich nicht verrutsche), dann etwas mehr Druck und wenn der Bohrer nicht mehr nur an der Spitze berührt, dann wieder weniger. Kurz vor dem Durchbrechen noch weniger Druck, da man da irgendwie ziemlich schnell angezogen wird.

Auf jeden Fall siehts dann so aus mit den Spähnen: https://abload.de/img/img_20191117_005641n8kkn.jpg

Es raucht zwar nicht, aber es "ratttert" z.T. Also vor allem, wenn der Bohrer mal drinn ist (also nicht mehr nur die Spitze berührt). Das Loch ist zwar gebohrt, aber es geht eben lange. Und, auch wenn das nicht so tragisch ist, habe ich (glaube ich) durch das Rattern Abweichungen im Bereich +/- 0,5mm.

Das ist wie gesagt nicht schlimm, da ich das Loch sowieso grösser Bohre. Die Abweichungen sieht man von Auge nicht, also egal. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich was ziemlich falsch mache.

Vlt. liegt es ja auch an der Bohrmaschine. Ist jetzt halt keine professionelle. PBD40 von Bosch. Habe bemerkt, dass der Bohrkopf leichtes Spiel hat und das scheint wohl nicht nur bei mir so zu sein. https://www.youtube.com/watch?v=0z2u-_2DIoc Keine Ahnung, ob ich ein Montagsmodell erwischt habe. Einer schreibt in den Kommentaren, bei ihm tritt das nicht auf. Vlt. sollte ich wirklich mal den Garantieschein suchen.

Yggdrasill
2019-11-17, 02:50:00
Ich habe einfach mit dem Körner markiert und dann direkt mit dem 13mm Bohrer.

Bei der Lochgröße würde ich 2-mal vorbohren, ungefähr in 4 mm Schritten. Das dürfte trotz Bohrerwechsel deutlich schneller gehen. Das "Rattern" deiner Bohrmaschine kann durch den großen Bohrer verursacht werden. Achte mal drauf, beim Bohren mit diesem Durchmesser ist es nämlich mit normalen Haus-und Hof-Equipment recht schwer einen gleichmäßigen und richtig runden Kegel zu bohren, der wird wegen mangelnden gleichmäßigen Druck immer ein bisschen eckig und da hüpft der Bohrer.

phizz
2019-11-17, 09:03:14
Du kannst den 4er Bohrer ja 2mal verwenden, dann hast du schon ein 8er Loch :freak:.

Zitat Bosch Forum (https://www.bosch-professional.com/de/de/community/category/hss-tin-oder-hss-co-metallbohrer/289464-t#main)
"Die HSS-Co Bohrer sind für legierte und hochfeste Stähle, sowie für Edelstähle gedacht. Die HSS-TiN Bohrer sind für Stahl, aber auch für NE-Metalle, allerdings ausdrücklich nicht für Aluminium geeignet. Wenn du keinen rostfreien oder hochfesten Stahl bohren willst, rate ich dir zu HSS-G Bohrern."

Co ist eigentlich standard. Steht in den meisten Werkstätten. Damit machst du nichts falsch. Für deine Anwendung wäre HSS genauso gut.

Du hast bei deiner Anwendung 2-3 Probleme.
1) Du kannst zwar direkt ein 13er Loch bohren, aber das geht recht bescheiden und du musst drücken wie ein Ochse. Hast du ja schon selbst bemerkt. Das liegt an der generellen geometrie der Bohrer.
Hier mal ein bewusst sehr simples Bild mit wenigen Infos zum Bohrer.
http://a52.idata.over-blog.com/2/42/10/44/2009/April/metall45.gif
Also es gibt die Hauptschneiden und die Querschneide. Die Querschneide bohrt bzw. schneidet "nicht" bzw äußerst bescheiden. Eigentlich will man damit nicht bohren, da man drücken muss wie ein Ochs. Je kleiner der Bohrer, desto weniger Druck brauchst du. Also bohrst du mit einem kleinen Bohrer vor.
Welche größe? Ganze einfach, größer als die Querschneide von deinem 13er Bohrer. Hol einfach einen kleinen Bohrer und halte ihn vor die Querschneide deines 13er Bohrers.
Erfahrungsgemäß würd ich aber direkt 4-5mm bohren, da das eigentlich immer noch ganz gut geht.

2) Du bohrst Dünnblech. Das geht nicht so wirklich gut und die Löcher werden gerne dreieckig. Abhilfe schaffen hier Bohrer mit 3 Schneiden (anstatt 3). Die zentrieren sich besser und lassen sich nicht so umherschieben wie es die 2 schneidigen tun.
https://tusa-precision.ch/web/wp-content/uploads/2019/02/MTB25_3_taglio-768x512.jpg
Gibt es im Baumarkt aber bestimmt nicht und brauchst du auch nicht wirklich. Geringe Abhilfe schafft hier, nicht zu groß vorbohren.

3)Pass gut auf wenn du mit einem großen Bohrer in ein größer vorgebohrtes Loch bohrst. Spann deine Werkstücke fest oder bau dir einen Anschlag. Wenn du zu fest drückst, dann zieht sich der Bohrer in das Blech wie eine Schraube und dann kann das Werkstück umherschlagen und dir die Finger zerlegen... leider schon gesehen.

Das rattern ist übrigens mit das schlimmste für deinen Bohrer, da wird er ziemlich schnell stumpf, mit oder ohne Schneidöl.
Wenn dich das unförmige Loch nicht stört, bohr mit den Tipps von oben weiter, wenn du schöne Löcher haben willst, könntest du mal Stufenbohrer versuchen. Ich finde die allerdings überteuert für den Heimgebrauch.

Platos
2019-11-17, 10:49:30
Ok, danke für die Tipps. Also andere Bohrer will ich lieber nicht kaufen. Trotzdem gut zu wissen.

Aber dann liegt das rattern primär an dem grossen Bohrerdurchmesser bzw. ist mit Vorbohren lösbar?

Blöde Frage: Aber wie positioniere ich denn den Bohrer, wenn da schon ein vorgebohrtes Loch ist? Ich habe dann ja kein Punkt, den ich anvisieren kann. Soll ich einfach im ausgeschalteten Zustand den Bohrer nach unten lassen und dann mittig ins Loch platzieren und dann festziehen? Wird das dann genau?

Und ab wann sollte ich vorbohren? Ab grösser als 8mm ? Oder schon grösser als 6mm ? Wenn ich mir die Bohrerspitzen so ansehe, scheinen die Bohrer ab 8,5mm irgendwie auch gar keine "Spitze" zu haben, sondern mehr eine "Kante" (Edit: Also die Querschneide auf dem Bild oben.). Aber ich versuche es mal mit einmal vorbohren. Die 13mm Löcher habe ich bei den Stählen schon gemacht. Jetzt folgen nur noch 11&9mm. Aber erst am Montag. Kann Sonntags nicht bohren :)



Und ja, die Löcher werden tatsächlich nicht ganz kreisrund, allerdings muss man schon genau hinsehen, damit man das sieht. Die Genauigkeit reicht mir momentan. Besser ist natürlich immer gut, aber es reicht.

Edit: https://abload.de/img/img_20191117_105146l7jz1.jpg

Also die Bohrlöcher sind ok für mich (die sind jetzt schon mit ner Feile geschliffen). Also geht mehr ums Tempo bzw. darum, die Bohrer nicht zu sehr zu verschleissen und einfach darum, es möglichst genau haben zu wollen, egal obs nötig ist oder nicht. Bei genauem Hinsehen sieht man manchmal schon, dass die Löcher nicht komplett Kreisrund sind.

Edit 2: Ich habe auch erst recht spät gemerkt (erst bei den 11mm Löcher), dass die Bohrmaschine im 2. Gang viel ruhiger läuft (vom Lärm). Vlt. liegts auch daran, dass die 11mm Löcher weniger gerattert haben. Oder an der leicht höheren Drehzahl, keine Ahnung.

Edit3: Wobei das Feilen mit der Metalfeile sowieso viel länger geht, als das Bohren :D

Blackpitty
2019-11-17, 11:49:18
Das Vorbohren bringt den Vorteil mit sich, dass man schon Material aus dem Loch raus gebohrt hat. Allerdings bringt es auch Nachteile mit sich(bezogen auf Händische Bohrarbeit mit Ständermaschine oder Akkuschrauber)


Da der Widerstand z.B. wenn du schon 10mm vorgebohrt hast und dann mit 13mm rein fährst recht gering ist neigt es immer stark dazu, dass sich der Bohrer sofort ins Material reinzieht(auch bei Stahl) und dann reißt es dir alles von der Werkbank(wenn nicht abgesichert und ordentlich befestigt) oder dein Handgelenk fängt das ab(beim Akkuschrauber kann man hier ja einstellen wenn er durchrutschen soll)

Dadurch verhunzt du dir dann dein komplettes Loch und dünner Stahl z.B. 1mm Wandstärke verbiegt sich gern ums Bohrloch

Was man aber machen kann ist, für ein größeres Loch erstmal mit 3mm z.B. vorbohren. So hat man 1. eine Zentrierung für den Bohrer druchs ganze Material und der schlechtesten schneidende Teil vom Bohrer(die Spitze) läuft frei und die seitlichen Schneiden können ordentlich abtragen. So muss man auch etwas weniger stark drücken.


Das Rattern mit größeren Bohrern hängt von diversen Faktoren ab, oft ist es aber das Spiel in der Spindel bei Heimgeräten.

Fahr doch deine spindel mal aus und versuche mit der Hand dran herum zu drücken(seitlich) dann merkst du das.

Ich hab bei meiner 0815 70€ Ständerbohrmaschine das spiel beseitigt in dem ich das Maschinengehäuse um die Pinole(Spindel) H förmig eingesägt habe und dann das Gehäuse mit 2 kleinen Gewindestangen so zugezogen hab, dass es spielfrei aber noch bewegbar ist

Platos
2019-11-17, 12:29:25
Dann werde ich mal versuchen, mit nem kleinen Bohrer vorzubohren, damit der grosse schön zentriert ist und die Spitze wenigstens nichts zu tun hat. Wenn ich mit nem kleinen bohre, sollte es ja weniger rattern und wenn der grosse schön zentriert wird, sollte dann auch der weniger rattern, theoretisch...

Und ja, der Bohrkopf lässt sich schon bewegen von Hand. Ich habe mal den 13mm Bohrer eingespannt und ganz unten beim Bohrer ein Masstab hingelegt (mit 0,5mm Schritten). Da habe ich etwa ein Spiel von 0,5mm bzw. 0,25mm in beide Richtungen. Ist aber etwas schlecht gemessen. Sollte man sowas beanstanden oder ist das wirklich normal bei solchen Maschinen ?

Edit: Ich habe nochmals mit dem Messschieber nachgemessen und da ergibt sich eine Abweichung von ca 0,28-0,3mm um den Bohrer herum (und das ohne gross daran zu ziehen. Nur ganz locker bewegt).
Edit 2: Und die 13mm Bohrungen sind auf dem einen Stahl sehr genau 13mm und auf dem anderen Schwanken sie zwischen 13,2 und 13,5mm. Ich weiss nicht, was ich beim einen anders gemacht habe. Evtl. liegt das auch am feilen (sind ja schon gefeilt die Löcher).
Edit 3: Ich verstehe allerdings nicht, wie dass die Löcher genau 13mm sein können, wenn der Bohrer ein Spiel von 0,28-0,3mm hat. Das müsste bedeuten, dass sich die Bohrmaschine um den Bohrer bewegt hat :D
Aber ich werde dann morgen wie gesagt mit nem kleinen einmal vorbohren und dann mal schauen, wie es läuft.

phizz
2019-11-17, 20:22:09
Ob das Spiel normal ist weiß ich nicht.
Bohrer sind flexibel, die Biegen sich. Und nur weil deine Spindel spiel hat, heißt das nicht das sie auch wandert.
Deine Bohrspitze zentriert und führt den Bohrer ja, daher wandert der Bohrer auch relativ wenig.

Wie man mit dem nächsten Bohrer wieder in dem selben Loch zentriert?
Du spannst dir den 13er Bohrer ein, drückst ihn in das vorhandene Loch und drehst die Spindel von hand rückwärts. Durch den Kegel am Bohrer zentrierst du dein Werkstück damit so exakt wie eben möglich. Dann natürlich festspannen.

Bohren ist ein Thema bei dem man von "einfach ein Loch machen" extrem ins Detail gehen kann.

Bezüglich dem Rattern, das liegt meistens an der kombination aus Drehzahl/Vorschub, Maschinenspiel, Material und Schärfe deines Werkzeuges.

Laut der Tabelle (http://www.kaltenleitner.at/kaltenleitner/technik/mechanik/bohrerdrehzahl.htm), solltest du mit mit knapp 610 U/min Bohran (25m/s Schnittgeschwindigkeit). Moderater druck (musst du selbst mal ausprobieren) Drückst du zu wenig scharbt die Spitze nur und wird stumpf, drückst du wie ein Ochse Rattert es eventuell und du überlastest die Schneide.

Deine Löcher sehen aber gut aus ;-)