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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Umstieg von i7 4790 zu Ryzen 3


PatTheMav
2019-12-22, 19:14:01
Hallo Zusammen,

mein altgedienter i7-4790 kommt allmählich in die Jahre und mit der bevorstehenden neuen Konsolengeneration (die Games wohl Multicore/Multihread-hungriger werden lassen) steht ein Update an.

Ich würde gerne bei Team Blue bleiben, aber Intel kommt mit wirklichen Neuerungen nicht aus dem Knick und bis 2021+ wollte ich jetzt nicht warten, daher schiele ich auf ein Ryzen-System (auch wenn ich gerne Intel-Chipsatz+Intel-NIC behalten hätte, aber einen Tod muss man sterben).

Die Wahl fällt bisher auf:


Ryzen 7 3700x
MSI X470 GAMING PRO MAX
Corsair Vengeance LPX DDR4-3200 16GB Kit


Mir hätte wahrscheinlich ein B450-Mainboard gereicht, ich benötige aber 2 USB-3 Header (eigentlich 1x3.1 Gen 1 und 1x3.1 Gen2 für den USB-C Anschluss im Fractal R6, aber ich hab eh schon eine Adapter-Platine dafür), daher wird's ein X470, auch wenn ich kein SLI machen werde. Exzessives Overclocking ist nicht geplant, sondern eher leichte Erhöhungen um auch Temperaturen im Rahmen zu halten.

Die Wahl auf MSI und Corsair fällt aus reiner Gewohnheit, hab mit beidem bisher gute Erfahrungen gemacht, aber halt nur mit Intel/Nvidia.

Gibt es hier irgendwelche zusätzlichen "Gotchas", die ich beachten sollte (z.B. sollte die MAX-Serie von Haus aus das neueste BIOS haben um die Ryzen 3-Modelle zu unterstützen).

qiller
2019-12-22, 21:01:56
Ich hab vor ca 1.5 Wochen dasselbe hinter mir gebracht (i7-4770k -> R9 3950X) und kann dir schonmal Hinweise zu 2 Punkten geben:

1. Windows 10 v1909 am besten neu aufsetzen. Es geht zwar auch problemlos ein Umbau (Windows installiert von sich aus schon viele wichtige Treiber für die Ryzen-Plattform), aber die Performance kann letztendlich etwas niedriger liegen, trotz der nachinstallierten Energiesparpläne und Chipsatztreiber. Ryzen 3000 scheint ziemlich empfindlich auf Hintergrundaktivitäten und höhere Temperaturen mit Takteinbussen zu reagieren.

2. Bei deinem "eher leichtem OC" beschränke dich aufs IF-/RAM-OC und nutze für die CPU höchstens manuelles PBO (viele schwören auch auf deaktiviertes PBO). Je nach UEFI kannst du im PBO-Menü sogar ein niedrigeres Temperaturlimit einstellen, was sonst standarmäßig wohl bei 95°C liegt. Statisches OC ist bei Ryzen 3000 out (statische Settings sind höchstens für das Ausloten von Grenzen nützlich). Belasse die LLC-Settings für VCore und VSoC auf dem AMD-Standardverhalten. Halte IF-/Membus-/RAM-Takt synchron, um Straflatenzen zu vermeiden. Kaufe RAM, der in seiner Bestückung (ob SR o. DR, 2 oder 4 Module überlass ich dir, am besten mit dem Mainboard abstimmen, Stichwort "Daisy-Chain" oder "T-Topologie") problemlos mit mindestens 3600er DDR-Taktfrequenz läuft. Mehr ist natürlich besser, aber so kannst du z.B. ein in den meisten Fällen problemloses 1800/1800/3600-Synchron-Setting (uclk/fclk/ddr-clk) fahren.

Mortalvision
2019-12-22, 21:31:00
japp, schneller Ram zaubert wirklich viel raus!

PatTheMav
2019-12-22, 22:09:54
Danke schon mal für die Tipps - hab schon aufgeschnappt, dass Ryzen im Taktverhalten etwas aggressiver ist (sowohl was das "halten" von hohen Takten, aber auch das Drosseln bei hohen Temps betrifft).

Haben die BIOSe der aktuellen AMD-Plattformen ordentliche Lüftersteuerungen, also nicht nur Lüfterkurven, sondern auch Hysteresis, um ständiges auf- und abriegeln zu unterbinden? Ich bin bei der Intel-Platform aktuell ganz froh, keinerlei Windows-Software installieren zu müssen und alles läuft mit Vanilla-Windows und ordentlichen BIOS-Settings (welche sich im Grunde auf "Alles auf Auto und etwas höherer Multiplier" beschränken und trotzdem die 4Ghz im Boost knacken lassen).

Was den RAM betrifft - ist damit gemeint 3200er RAM zu kaufen (was ja auch meist nur ein XMP-Profil ist) und den dann synchron mit den anderen Taktraten des Chipsets auf 3600 zu übertakten auf einem Mainboard was dementsprechend auch offiziell 3600 können soll? (Das MSI unterstützt laut Datenblatt zumindest alles hoch bis 4133).

Zu guter Letzt bleibt natürlich auch die Frage, ob ich evtl. noch bis Zen 3/Ryzen 4xxx warten sollte, weil das aktuell mehr oder weniger ein Luxus-Update ist, in Anbetracht dass für 1080p60 der 4790 im Allgemeinen noch gut liefert.

eet.fuk
2019-12-22, 22:39:28
Für das Kribbeln in den Fingern habe ich zwar Verständnis, ich sitze selber noch auf einem i5 4690k, aber ich habe noch nicht gelesen, in welcher Situation du in ein CPU Limit läufst.

Jetzt für die nächste Konsolengeneration aufrüsten ist eher Quatsch.

Peek&Poke
2019-12-22, 22:46:15
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Zu guter Letzt bleibt natürlich auch die Frage, ob ich evtl. noch bis Zen 3/Ryzen 4xxx warten sollte, weil das aktuell mehr oder weniger ein Luxus-Update ist, in Anbetracht dass für 1080p60 der 4790 im Allgemeinen noch gut liefert.Kommt auf Deine Grafikkarte an der Intel wird nur von einer high End Karte überfordert. Falls du dort noch sinnvoll aufrüsten kannst würde ich da ansetzten und in 1-2 Jahren die Plattform wechseln Ryzen 4 ?5.

PatTheMav
2019-12-22, 23:26:03
Kommt auf Deine Grafikkarte an der Intel wird nur von einer high End Karte überfordert. Falls du dort noch sinnvoll aufrüsten kannst würde ich da ansetzten und in 1-2 Jahren die Plattform wechseln Ryzen 4 ?5.

Angeblich liefert der 4790 nur ~50% der Gaming-Performance eines 9700/3x00, aber das Ergebnis kommt ja nur durch gezielte CPU-Limitierung auf 720p Zustande. Da ich auf mindestens 1080p spiele (und erst vor kurzem mein Gaming-TV durch ein 4K Gerät ersetzt wurde), dürfte tatsächlich vorher die Grafikkarte limitieren, aber da warte ich auf die Generation nach der 20xx-Serie; die 1070 liefert bis auf wenige Games auf 1080 noch ordentlich ab.

Immerhin hat das "Kribbeln" dafür gesorgt, dass ich mich mal ordentlich mit Team-Red und der Zen-Architektur auseinandersetze, daher danke für die Kommentare, auch wenn ich damit von einer Kaufentscheidung eher absehe gerade.. :D

BlacKi
2019-12-23, 01:02:20
Zu guter Letzt bleibt natürlich auch die Frage, ob ich evtl. noch bis Zen 3/Ryzen 4xxx warten sollte, weil das aktuell mehr oder weniger ein Luxus-Update ist, in Anbetracht dass für 1080p60 der 4790 im Allgemeinen noch gut liefert.

da amd fast jährlich ne neue gen abliefert und die alte gen heftig im preis verliert, siehe 1. und2. gen ryzen, würde ich wirklich erst wechseln, wenn du der meinung bist das deine alte cpu dir nicht mehr reicht. holst du dir jetzt nen ryzen 3000 und dir reicht deine alte cpu, dann wirst du bis zen4 bloß geld verheizen. da ich keinen 8kerner brauche und cometlake womöglich einen preisdropp mit sicht bringt durch HT in allen klassen, überspringe ich den 9700/9900k/s, vl auch cmtlake, da wohl das performance + wohl eher gering ausfällt. es stört mich auch nicht das die cpu dann auf die 4 jahre zuläuft, wenn es nichts deutlich schnelleres gibt.

PatTheMav
2019-12-23, 13:54:04
da amd fast jährlich ne neue gen abliefert und die alte gen heftig im preis verliert, siehe 1. und2. gen ryzen, würde ich wirklich erst wechseln, wenn du der meinung bist das deine alte cpu dir nicht mehr reicht. holst du dir jetzt nen ryzen 3000 und dir reicht deine alte cpu, dann wirst du bis zen4 bloß geld verheizen. da ich keinen 8kerner brauche und cometlake womöglich einen preisdropp mit sicht bringt durch HT in allen klassen, überspringe ich den 9700/9900k/s, vl auch cmtlake, da wohl das performance + wohl eher gering ausfällt. es stört mich auch nicht das die cpu dann auf die 4 jahre zuläuft, wenn es nichts deutlich schnelleres gibt.
Ja da hast du schon Recht - es gibt ja im Grunde nie einen "richtigen" Punkt für neue Hardware, da ständig was neueres oder besseres in der Pipeline steckt. Intel hängt ja auf 14nm+++++^2 fest (und ich weiß, man darf sich nicht an den nm-Definitionen zu sehr aufhängen, weil Intels 10nm im Grund nahezu dieselbe Dichte wie TSMCs 7nm gehabt hätten und seit der Umstellung auf FinFETs die ganze Bezeichnung eigentlich wenig Sinn macht :D), daher fühlte sich ein Upgrade innerhalb der Intel-Platform als sogar noch mehr rausgeworfenes Geld raus.

Der 4790 wäre halt super für einen Headless-Streaming-PC gewesen, aber da fehlt mir sowieso noch das passende ITX-Board, also ist abwarten, bis der 4790 für Games wirklich zu schwach ist wohl die bessere Wahl.

Was den RAM betrifft - ist damit gemeint 3200er RAM zu kaufen (was ja auch meist nur ein XMP-Profil ist) und den dann synchron mit den anderen Taktraten des Chipsets auf 3600 zu übertakten auf einem Mainboard was dementsprechend auch offiziell 3600 können soll? (Das MSI unterstützt laut Datenblatt zumindest alles hoch bis 4133).

Da ich gerne dazulerne - kann mir hierzu noch jemand ne Info geben, wie das funktioniert/was damit genau gemeint war?

qiller
2019-12-23, 17:13:59
Damit war gemeint, dass du RAM kaufst, der eine 3600er DDR-Taktrate (also 1800MHz Speichertakt) problemlos mitmacht. Ob das dann 3200er ist, den du übertaktest, oder 3600+, der gleich ein XMP-Profil mitbringt, ist dir überlassen.

Relativ große Leistungszugewinne bekommt man dann auch noch durch zusätzliches Tuning der Timings, und damit sind nicht nur wie früher die Primär-Timings (wie z.B. CAS- oder RAS-Latency) gemeint, sondern vor allem auch die sogenannten Sub-Timings. Bei älteren Plattformen hielt sich der Leistungsgewinn durch Ram-Tuning in Grenzen, was aber auch der Software geschuldet war (man denke an die 32bit Programme, die unter Windows meist nur 2GB adressieren konnten). Heutzutage sind die Leistungssprünge durch RAM-Tuning doch ordentlich (auf AMD- und auf Intelplattformen):

https://youtu.be/iHJ16hD4ysk?t=364

PS: Die im Video erwähnten 1900MHz fclk schaffen nicht alle Ryzen 3000 Chips. Deswegen und wegen deinem "leichtem OC" solltest du einfach nur drauf achten, dass du RAM kaufst, der wenigstens 3600er DDR-Taktrate mitmacht, dann läuft der RAM mit 1800MHz Taktrate, der Speicherbus (uclk) mit 1800MHz und die Infinityfabric (fclk) mit 1800MHz (synchrones Setting). 1800MHz fclk schafft jeder Ryzen 3000.

Lowkey
2019-12-23, 17:16:19
Speicherpreise auf dem Tiefstpunkt, SSDs fast ebenso, Mainboards mit x370 zum Schnäppchenpreis und laufend AMD CPUs im Angebot.

Der normale Rat wäre zu wechseln wenn du es brauchst. Der bessere Rat wäre zu wechseln, wenn sich die günstige Gelegenheit ergibt. Dann kribbelt auch nichts mehr. Das Jagen nach Schnäppchen ist aber ohne Plan zu zeitaufwändig.