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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : WLAN Hausabdeckung Wifi 6 - Mesh oder Access Points?


Dalai-lamer
2020-01-03, 13:01:37
Hallo zusammen,

wir ziehen bald in ein neues Haus. Es sind etwa 200 qm auf einer Etage.
Es wird einen Vodafone Kabelanschluss geben und wie es sich gehört, ist jedes Raum per Netzwerkkabel erreichbar. Ich habe zusätzlich zum Router Raum auch schon 2 Positionen ausgemacht.

Es soll ein WiFi 6 System werden, da ich hoffe es arbeitet stabiler un dist zukunftsfähiger.
In unserer Mietswohnung haben wir ein Mesh System über Funk. Frage ist jetzt für mich Laien:
Mesh ist eine Nachrüstlösung per Funk? Oder kann die Technologie (Ich stelle mir eine Lücken und Reibungslose Abdeckung im Haus) auch per Netzwerk verbunden werden. Hier verspreche ich mir noch mehr Stabilität und Geschwindigkeit.

Oder denke ich zu kompliziert und ich setze einfach 2-3 Access Points an die Stellen? Muss man hier auf etwas achten?

Und zuletzt: Was könnt ihr mir empfehlen bzw. wo und wie kann ich anfangen zu suchen!

Vielen Dank

PatkIllA
2020-01-03, 13:46:54
Kabel ist schneller und unproblematischer.
Bei den AccessPoints solltest du auf darauf achten, dass die vom gleichen Hersteller sind und das Roaming/Lastverteilung ordentlich funktioniert. Technische Standards für Mesh gibt es AFAIK nicht wirklich.

Wenn du schon eine Fritzbox hast kannst du deren Repeater nehmen. Ubiquiti haben hier auch hier auch einige (mich eingeschlossen).
Bei Wifi 6 ist die Auswahl noch ziemlich eingeschränkt.

Zafi
2020-01-03, 13:50:02
Nun, für WiFi-6 ist es noch etwas zu früh. Die Kosten sind sehr hoch und die Auswahl gering. Ich würde da noch bis Ende 2020 warten. Zumal dann auch interessantere WiFi-6 Lösungen auf den Markt kommen.

Parallel zu WiFi-6 scheint nämlich auch 2,5-GbLAN Einzug zu halten. Aus kostengründen haben viele WiFi-6 Anbieter bei ihren anfänglichen Geräten darauf verzichtet. Deswegen sind die meisten WiFi-6 Geräte, die du jetzt auf dem Markt findest, noch mit normalen GbLAN unterwegs. Aber für WiFi-6 braucht es eigentlich was schnelleres, da sich sonst ein Flaschenhals bildet. Erst recht, wenn du mit mehreren APs hantieren willst.

Durch die zunehmend hohe Bandbreite des WLANs, kann man natürlich einen Teil davon opfern, um ein Mesh zu etablieren. Doch in deinem Fall ist dies nicht nötig, wenn in allen Räumen LAN zu finden ist.

Um aber tatsächlich Empfehlungen aussprechen zu können, müsstest du den Einsatzort schon näher beschreiben. Auch die zu verwende Technik und Aufgaben (aktuell und nahe Zukunft) wäre hilfreich. Ebenso wieviele Teilnehmer und Geräte zu erwarten sind. Mach dir ruhig eine Auflistung, dass kann nicht schaden.

PatkIllA
2020-01-03, 14:04:09
Was hast du denn jetzt für ein Mesh System und was für einen Router? Wahrscheinlich ist am sinnvollsten, dass erstmal weiterzuverwenden und später auf Wifi 6 umzusteigen.

Gast
2020-01-03, 17:52:19
Wenn möglich ist Kabel immer besser als Funk, auch wenn die Mesh-Systeme intelligenter sind als bisherige Repeater, die sich eigentlich mehr stören als sie bringen.

Bei der Konfiguration wenn möglich darauf achten, dass Access-Points mit überschneidender Abdeckung keine Überschneidenden Kanäle verwenden.

Annator
2020-01-06, 09:20:14
Würde zwei Unifi In Wall HD installieren. Habe selber 3 APs von Unifi (2x AP Lite, 1x NanoHD) für 215qm auf zwei Stockwerken. Gibt keine Beschwerden mehr über die WLAN Verbindung. Die IN Wall finde ich optisch ziemlich gut, weil man dann keine Kabel mehr sieht. Zudem machen die gleich einen 4 Port Switch und können POE nochmal weiterleiten.
Wären dann die Produkte:

AP
https://geizhals.de/ubiquiti-unifi-in-wall-hd-uap-iw-hd-a1982328.html

POE Switch
https://geizhals.de/ubiquiti-unifiswitch-8-desktop-gigabit-managed-switch-us-8-60w-a1554823.html

Controller
https://geizhals.de/ubiquiti-unifi-cloud-key-uc-ck-a1377912.html
(kann man alternativ auch überall installieren muss nur immer laufen, z.B. Raspberry PI)


Für die APs gibt es auch cover. z.B. Holzoptik:
https://www.omg.de/ubiquiti-networks/unifi/unifi-access-point/ubiquiti-unifi-in-wall-hd-cover-holz-iw-hd-wd/a-21432/

PatkIllA
2020-01-06, 09:24:28
Controller
https://geizhals.de/ubiquiti-unifi-cloud-key-uc-ck-a1377912.html
(kann man alternativ auch überall installieren muss nur immer laufen)Muss er nicht.
Kann bei Bedarf auch einfach auf seinem Windows Desktop installieren und bei Bedarf starten.
Unter aktuellen Linux Distributionen wird es Gefrickel, da es uralt Java und MongoDB Versionen vorraussetzt, die nicht mal mehr bei Debian Stable dabei sind.

Annator
2020-01-06, 09:28:45
Muss er nicht.
Kann bei Bedarf auch einfach auf seinem Windows Desktop installieren und bei Bedarf starten.
Unter aktuellen Linux Distributionen wird es Gefrickel, da es uralt Java und MongoDB Versionen vorraussetzt, die nicht mal mehr bei Debian Stable dabei sind.

Mh ja stimmt. Braucht man wohl nur für Gastportal das der immer läuft.

FlashBFE
2020-01-06, 10:31:43
Ich will auch auf Wifi6 wechseln, weil mein Wifi5-Router langsam altersschwach wird. Bis jetzt fand ich die vorhandenen Modelle auch noch nicht so überzeugend, auch wie schon genannt wegen nur 1Gb/s-Ethernet. Ich werde auf jeden Fall noch warten, was AVM auf den Markt bringt. Hoffentlich lassen die sich nicht zu lange Zeit mit einer neuen DSL-Kiste.

myMind
2020-01-06, 13:38:15
In unserer Mietswohnung haben wir ein Mesh System über Funk. Frage ist jetzt für mich Laien:
Mesh ist eine Nachrüstlösung per Funk? Oder kann die Technologie (Ich stelle mir eine Lücken und Reibungslose Abdeckung im Haus) auch per Netzwerk verbunden werden. Hier verspreche ich mir noch mehr Stabilität und Geschwindigkeit.
"Mesh" wird verschieden interpretiert. Es kann bedeuten dass sich ein Funknetzwerk selbst organisiert, es kann aber auch bedeuten, dass die Komponenten einheitlich konfiguriert werden, so dass ein optimal organisiertes Funknetzwerk entsteht. Dass kann aber durchaus kabelgestützt sein. Anders gesagt, kann ein WLAN dass nur aus kabelgebundenen APs besteht auch Mesh-organisiert sein. Der Begriff wird leider sehr weitgreifend verwendet.
Oder denke ich zu kompliziert und ich setze einfach 2-3 Access Points an die Stellen? Muss man hier auf etwas achten?

Wie oben schon gesagt, funktionieren die WLAN-Meshes im moment nur gut, wenn ein Hersteller eingesetzt wird. Die Idee mit den 2-3 kabelgebundenen APs ist gut. Auch die können dann in einer Mesh-Konfiguration arbeiten, wenn der Hersteller das unterstützt.

RaumKraehe
2020-01-06, 14:09:01
Kommt ein wenig auf deinen Router an.

Hast du eine Fritzbox nimm die Extender. Die sind wie weitere APs per Kabel angebunden und bilden ein "Mesh". Funktioniert Problemlos.

Willst du einen anderen Router dann nimm einen der eben eine solche Funktion hat.

Ich selber stehe total auf Ruckus. Ist zwar nicht billig aber gerade wenn es um "Mesh" funktionen geht, funktionieren die sehr gut. Hab damit schon WLANS mit gut 25 APs aufgebaut. No Brainer.

Von der Lösung einfach 3 oder mehr APs in die Fläche zu stellen rate ich ab. Das geht zwar alles, nur kann es vorkommen das der Wechsel von einer Zelle zur anderen ewig dauert oder scheiße Funktioniert, auch kann es zu Abbrüchen bei bestehenden Verbindungen kommen.

Dalai-lamer
2020-01-06, 16:24:19
Also würdest du eine Fritz Box empfehlen?

Die hier klingt gut! Aber was sind die mesh clients? Einfach mehrere von den Routern?

„Der Turbo am Gigabit-Kabelanschluss: FRITZ!Box 6660 Cable
Die neue FRITZ!Box 6660 Cable unterstützt DOCSIS 3.1 sowie DOCSIS 3.0 und kann in allen deutschen und europäischen Kabelnetzen eingesetzt werden. Um hohe Geschwindigkeiten am Anschluss nahtlos an alle Geräte weiterzugeben, setzt AVM bei der Heimvernetzung auf Wi-Fi 6 und einen LAN-Anschluss mit 2,5 GBit/s. Der neue WLAN-Standard Wi-Fi 6 garantiert maximalen WLAN-Durchsatz und eine hohe Abdeckung, auch wenn sehr viele Geräte gleichzeitig im Einsatz sind. Im 5-GHz-Band sind Datenraten von bis zu 2.400 MBit/s möglich; bei 2,4 GHz können bis zu 600 MBit/s erreicht werden. Die FRITZ!Box 6660 Cable ist der Mesh-Master im Heimnetz und sorgt für eine optimale Kommunikation im WLAN, bei Telefonie und Smart Home. Der ultraschnelle 2,5-GBit/s-LAN-Port und vier Gigabit-LAN-Anschlüsse ermöglichen zusätzlich eine vielseitige Heimvernetzung. „

RaumKraehe
2020-01-06, 16:45:38
https://avm.de/produkte/fritzwlan/

Für zu Hause ist eine Fritzbox schon ok.

lumines
2020-01-06, 18:48:37
Hallo zusammen,

wir ziehen bald in ein neues Haus. Es sind etwa 200 qm auf einer Etage.
Es wird einen Vodafone Kabelanschluss geben und wie es sich gehört, ist jedes Raum per Netzwerkkabel erreichbar. Ich habe zusätzlich zum Router Raum auch schon 2 Positionen ausgemacht.

Es soll ein WiFi 6 System werden, da ich hoffe es arbeitet stabiler un dist zukunftsfähiger.
In unserer Mietswohnung haben wir ein Mesh System über Funk. Frage ist jetzt für mich Laien:
Mesh ist eine Nachrüstlösung per Funk? Oder kann die Technologie (Ich stelle mir eine Lücken und Reibungslose Abdeckung im Haus) auch per Netzwerk verbunden werden. Hier verspreche ich mir noch mehr Stabilität und Geschwindigkeit.

Oder denke ich zu kompliziert und ich setze einfach 2-3 Access Points an die Stellen? Muss man hier auf etwas achten?

Die meisten Hersteller meinen mit Mesh, dass die Access Points selbst (teilweise auch untereinander) per WLAN verbunden sind. Da du scheinbar sowieso Ethernet in jedem Raum hast, bist du nicht auf ein Mesh angewiesen. Die Access Points per Ethernet zu verbinden ist ausnahmslos schneller, simpler einzurichten und stabiler als ein Mesh. Meshes machen nur Sinn, wenn man keine andere Möglichkeit hat.

Du kannst die Access Points übrigens beliebig mischen, wenn die untereinander per Kabel verbunden sind. Sie müssen nicht einmal die gleichen WLAN-Standards unterstützen. Solange die SSID und die Passphrase auf allen Interfaces gleich gesetzt sind, roamen deine Geräte problemlos zwischen den Access Points je nach Signalqualität. Das ist einer der großen Vorteile so eines Setups, weil du nicht von der Technologie eines Hersteller abhängig bist. Roaming war schon immer einwandfrei mit 802.11 möglich, aber aus irgendeinem Grund wird das immer wieder gerne vergessen.

Es kann allerdings trotzdem Sinn machen, dass du dir so einen Fritzbox "Repeater" (aka. Mesh-Knoten) kaufst. Interessanterweise kann man die nämlich auch als normalen Access Point nutzen und der Preis ist vergleichsweise günstig. Du kannst aber praktisch auch jeden anderen Access Point kaufen, der dir zusagt.

PatkIllA
2020-01-06, 19:07:42
Du kannst die Access Points übrigens beliebig mischen, wenn die untereinander per Kabel verbunden sind. Sie müssen nicht einmal die gleichen WLAN-Standards unterstützen. Solange die SSID und die Passphrase auf allen Interfaces gleich gesetzt sind, roamen deine Geräte problemlos zwischen den Access Points je nach Signalqualität. Leider klappt das nicht vernünftig.
Für das Roaming gibt es keinen Standard.
Irgendwann wird der AP gewechselt aber ich habe das schon mit mehreren Setups und Gerätekombinationen gehabt und es geht erst jetzt mit dem Unifi vernünftig.

RaumKraehe
2020-01-06, 19:30:07
Die meisten Hersteller meinen mit Mesh, dass die Access Points selbst (teilweise auch untereinander) per WLAN verbunden sind. Da du scheinbar sowieso Ethernet in jedem Raum hast, bist du nicht auf ein Mesh angewiesen. Die Access Points per Ethernet zu verbinden ist ausnahmslos schneller, simpler einzurichten und stabiler als ein Mesh. Meshes machen nur Sinn, wenn man keine andere Möglichkeit hat.


Mit '"Mesh" meint man in der Regel schon deutlich mehr. Auch müssen dazu die APs nicht via WLAN verbunden sein. Das ist eigentlich auch die schlechtere Lösung. Jeder AP oder die Mesh-Geräte gehören ans Kabel.



Einheitliche herstellerübergreifende Merkmale, die den seit 2016 vermehrt im Marketing für Heimnetzwerke verwendeten Begriff Mesh definieren, sind nicht festgelegt. Als Grundmerkmale werden aber für den Verbund der aktiven WLAN-Mesh-Komponenten folgende Eigenschaften gesehen:[1]

Automatische Verbindung der Mesh-Komponenten untereinander und Synchronisation aller Einstellungen und Firmware-Updates,
automatischer unterbrechungsfreier Übergang eines WLAN-Endgeräts von einer Mesh-Komponente zu einer anderen (Access-Point-Steering): das Mesh entscheidet von sich aus, welche Station gerade für ein Endgerät die beste Leistung liefert – insbesondere auch für mobile Endgeräte im Mesh-Bereich,
automatische Zuweisung des am Standort des Endgeräts leistungsfähigsten Frequenzbandes (Band Steering, z. B. Zuweisung des 2,4- und des 5-GHz-WLAN-Bands).

VorteileBearbeiten

Hohe bis komplett flächendeckende Empfangsabdeckung,
wenig Verlust bei der Übertragungsrate,
gleicher (Funk-)Netzwerkname (SSID) aller Komponenten für die Endgeräte.

NachteileBearbeiten

Höhere Anschaffungskosten im Vergleich zu einem einfachen Access Point,
höherer Energieverbrauch, weil die Mesh-Komponenten möglichst ständig eingeschaltet bleiben sollten, um die Funktionalität zu gewährleisten,
Bindung an einen Hersteller, da in der Regel nur Komponenten eines Herstellers ein Mesh bilden.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mesh-WLAN

myMind
2020-01-07, 00:15:30
Du kannst die Access Points übrigens beliebig mischen, wenn die untereinander per Kabel verbunden sind. Sie müssen nicht einmal die gleichen WLAN-Standards unterstützen. Solange die SSID und die Passphrase auf allen Interfaces gleich gesetzt sind, roamen deine Geräte problemlos zwischen den Access Points je nach Signalqualität. Das ist einer der großen Vorteile so eines Setups, weil du nicht von der Technologie eines Hersteller abhängig bist. Roaming war schon immer einwandfrei mit 802.11 möglich, aber aus irgendeinem Grund wird das immer wieder gerne vergessen.
Von 802.11 gibt es viele Varianten, Ergänzungen und Zusammenfassungen. Der Standard wird kontinuierlich weiterentwickelt. Was genau jetzt welcher AP oder welcher Client implementiert, ist dank markiger Marketing-Begiffe unklar. Ich denke dass einige Standards auch nicht vollständig implementiert werden und dann nennt man es halt so wie man es für richtig hält. Auf der Geräteverpackungs stehen nur die Teile des Standards drauf, die etwas über die Geschwindigkeit aussagen: 802.11a/​b/​g/​n/​ac/​h ... Nach den anderen Teilen sucht man vergeblich.

Bei AVM verwendet man z.B. den Begriff "WLAN Mesh Steering (https://avm.de/service/fritzwlan/fritzwlan-repeater-1750e/wissensdatenbank/publication/show/3515_Was-ist-WLAN-Mesh-Steering-und-wie-funktioniert-es/)". Ob damit nun 802.11r und 802.11s vollständig implementiert sind? Lustigerweise fordert AVM von den Clients ein, dass sie "802.11k und 802.11v vollständig unterstützen" müssen, damit es funktioniert. Also selbst Nebelbomben werfen und von anderen Klarheit einfordern. Aber da ist AVM nicht alleine. Entsprechend würde ich bei der Empfehlung bleiben, auf einen Hersteller zu setzen.

Für das Thema interessant sind:
802.11f Inter Access Point Protocol (IAPP). Wurde zugunsten von 802.11r zurückgezogen 2006.
802.11r Fast Basic Service Set Transition
802.11s Mesh
802.11k Radio Resource Management
802.11v Configuration of client devices > Network assisted Roaming

Also die Standards gibt es auf dem Papier schon.



Für AVM kann ich sagen, dass das Roaming früher - also ungefähr Fritz OS < 6.90 - nur sehr mässig funktioniert hat. Gefühlt war das auf dem Level 802.11f. Aber es gibt seitdem viele Fortschritte, selbst noch in den aller neuesten Fritz OS Versionen. Als Daumenregel würde ich alles, was sich nicht auf 7.0 oder höher patchen lässt, ausmustern. Und dann funktioniert ein Fritz WLAN schon sehr gut.

Es spricht schon sehr viel für die Geräte von AVM. Für mich ist es vor allem die DECT Integration / Telefonanlagenfunktionen, womit dann auch ein gewisser Eh-Da-Faktor gegeben ist. Der Langzeitsupport ist für Consumer-Geräte 1a.

Die wichtigsten Negativpunkte bei den Fritten sind für mich:
1. Die Firma AVM ist nicht in der Lage auch nur ein einziges Produkt zu designen, was man unauffällig anbringen kann. Wie wäre es mal mit schlichtem weiß für das ganze Gerät?
2. Die Montage / Aufstellung sollte man vor dem Kauf unbedingt klären. Die Gehäuseformen der APs von AVM sind da eher ungünstig.
3. Fortgeschrittene Funktionen fehlen (z.B. VLAN) oder sind in einer auf normaluser-bedarf heruntergeschraubten Variante implementiert (z.B. DNS, DHCP, VPN).
4. Kein CLI (was aber im Grunde auf Punkt 3 zurückfällt).

Ansonsten sind die Geräte für ihren Einsatzzweck top.

lumines
2020-01-07, 14:13:28
Leider klappt das nicht vernünftig.
Für das Roaming gibt es keinen Standard.

Na ja, doch. 802.11.

Es gibt Erweiterungen für 802.11, die das weiter formalisieren, aber selbst 802.11a konnte schon Roaming. Jedes 802.11-konforme Gerät kann zwischen APs roamen.

Irgendwann wird der AP gewechselt aber ich habe das schon mit mehreren Setups und Gerätekombinationen gehabt und es geht erst jetzt mit dem Unifi vernünftig.

Es gibt neuere Standards für einheitliches Roaming und es gibt APs, die mit proprietären Tricks "dumme" Clients zum Roamen bringen können. Grundsätzlich war Roaming mit 802.11 aber schon immer problemlos möglich. Ich hatte z.B. nie Probleme mit Roaming.

Mit '"Mesh" meint man in der Regel schon deutlich mehr. Auch müssen dazu die APs nicht via WLAN verbunden sein. Das ist eigentlich auch die schlechtere Lösung. Jeder AP oder die Mesh-Geräte gehören ans Kabel.

Einheitliche herstellerübergreifende Merkmale, die den seit 2016 vermehrt im Marketing für Heimnetzwerke verwendeten Begriff Mesh definieren, sind nicht festgelegt. Als Grundmerkmale werden aber für den Verbund der aktiven WLAN-Mesh-Komponenten folgende Eigenschaften gesehen:[1]

Automatische Verbindung der Mesh-Komponenten untereinander und Synchronisation aller Einstellungen und Firmware-Updates,
automatischer unterbrechungsfreier Übergang eines WLAN-Endgeräts von einer Mesh-Komponente zu einer anderen (Access-Point-Steering): das Mesh entscheidet von sich aus, welche Station gerade für ein Endgerät die beste Leistung liefert – insbesondere auch für mobile Endgeräte im Mesh-Bereich,
automatische Zuweisung des am Standort des Endgeräts leistungsfähigsten Frequenzbandes (Band Steering, z. B. Zuweisung des 2,4- und des 5-GHz-WLAN-Bands).

Alles, was du da aufzählst, gab es schon vor dem Begriff "Mesh".

Für das Thema interessant sind:
802.11f Inter Access Point Protocol (IAPP). Wurde zugunsten von 802.11r zurückgezogen 2006.
802.11r Fast Basic Service Set Transition
802.11s Mesh
802.11k Radio Resource Management
802.11v Configuration of client devices > Network assisted Roaming

Also die Standards gibt es auf dem Papier schon.

Ich weiß, grundsätzlich ist davon aber nichts für funktionierendes Roaming notwendig.

Ich will diese neueren Erweiterungen nicht schlechtreden, ganz im Gegenteil. Notwendig ist davon aber grundsätzlich nichts. Man kann sich auch billigste 802.11n-Hardware hinstellen, die per Ethernet verkabeln, überall die gleiche SSID und Passphrase einstellen und hat damit einwandfreies Roaming und eine beeindruckende Reichweite. Alles schon selbst gemacht.

iuno
2020-01-07, 15:00:57
Man kann sich auch billigste 802.11n-Hardware hinstellen, die per Ethernet verkabeln, überall die gleiche SSID und Passphrase einstellen und hat damit einwandfreies Roaming und eine beeindruckende Reichweite. Alles schon selbst gemacht.
Das kann ich bestaetigen. "Mesh Technologien" sind zum Grossteil nur wieder sinnloser Hype.

PatkIllA
2020-01-07, 15:03:29
Man kann sich auch billigste 802.11n-Hardware hinstellen, die per Ethernet verkabeln, überall die gleiche SSID und Passphrase einstellen und hat damit einwandfreies Roaming und eine beeindruckende Reichweite. Alles schon selbst gemacht.
Eben nicht. Schon selbst mehrfach gemacht.
Wenn man das WLAN frisch anschaltet landet man in der Regel auf dem besten AP aber das Wechseln funktioniert je nach Hardware nicht vernünftig.

myMind
2020-01-07, 15:32:25
Ich weiß, grundsätzlich ist davon aber nichts für funktionierendes Roaming notwendig.

Ich will diese neueren Erweiterungen nicht schlechtreden, ganz im Gegenteil. Notwendig ist davon aber grundsätzlich nichts. Man kann sich auch billigste 802.11n-Hardware hinstellen, die per Ethernet verkabeln, überall die gleiche SSID und Passphrase einstellen und hat damit einwandfreies Roaming und eine beeindruckende Reichweite. Alles schon selbst gemacht.
Das sollte man auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. Man muss alte Hardware sofern sie noch tut und mit Sicherheitsupdates versorgt wird nicht zwingend wegschmeißen. Nach meiner Erfahrung kann man sie im Prinzip sogar in diesen klassischen ESS- und WDS-Konfigurationen (https://www.elektronik-kompendium.de/sites/net/0907071.htm) noch zusammen mit einem Mesh benutzen. Technisch geht das.

Empfehlen würde ich das aber nicht. Was man eigentlich haben will, sind die Funktionen aus 802.11k und 802.11v (hauptsächlich die Clientsteuerung), die man bei AVM unter dem aus meiner Sicht irreführenden Begriff "WLAN Mesh Steering" angepriesen bekommt.

Irreführend vor allem auch deshalb, weil jeder beim Begriff "Mesh" an ein selbstorganisierendes Funknetz denkt. So wie bei Zigbee oder Z-Wave. Korrigiert mich bitte, wenn ich damit falsch liege, aber meiner Meinung nach können die Fritz-Geräte genau das überhaupt nicht. Meine Erfahrung ist, das hier: "FRITZ!Repeater mit Mesh Repeater verbinden (Reihenschaltung) (https://avm.de/service/fritzwlan/fritzwlan-repeater-1750e/wissensdatenbank/publication/show/3355_FRITZ-Repeater-mit-Mesh-Repeater-verbinden-Reihenschaltung/)". Und da organisiert sich bei der Kopplung der Zugangspunkte nichts selber.

RaumKraehe
2020-01-07, 15:32:34
Das kann ich bestaetigen. "Mesh Technologien" sind zum Grossteil nur wieder sinnloser Hype.

Dann bau mal ein WLAN mit 35-40 APs die ein nahtloses Netz bilden sollen. Viel Spaß wenn sich die APs nicht mal untereinander abstimmen können welchen Channel sie benutzten.

Ich dagegen nehme Hardware die genau dafür gebaut wurde und habe das Netz in 2 h eingerichtet. Dank "Mesh Technologie".

lumines
2020-01-07, 15:37:03
Eben nicht. Schon selbst mehrfach gemacht.
Wenn man das WLAN frisch anschaltet landet man in der Regel auf dem besten AP aber das Wechseln funktioniert je nach Hardware nicht vernünftig.

Es kann immer mal sein, dass man einen Client mit verbuggten Treibern hat, aber das ist selten ein Problem der Access Points. Und selbst da kann man noch nachhelfen, indem man z.B. die Sendeleistung der Access Points reduziert und dadurch Roaming begünstigt. Interessanterweise empfehlen das einige Hersteller wie Apple sogar.

Mal ganz davon abgesehen habe ich auch schon genug Clients gesehen, die sich trotz Band Steering und den ganzen anderen Erweiterungen "falsch" verhalten. Einige Geräte sind einfach verbuggt.

Dann bau mal ein WLAN mit 35-40 APs die ein nahtloses Netz bilden sollen. Viel Spaß wenn sich die APs nicht mal untereinander abstimmen können welchen Channel sie benutzten.

Kein Consumer-Mesh-Produkt wird dir dabei helfen dutzende Access Points zu managen. Insofern: Ja, da bist du mit Ruckus wahrscheinlich richtig bedient.

Ich dagegen nehme Hardware die genau dafür gebaut wurde und habe das Netz in 2 h eingerichtet. Dank "Mesh Technologie".

Zentrale Controller zum Management von Enterprise-Access-Points sind älter als jede Mesh-Technologie. Nur so als Fun Fact.

RaumKraehe
2020-01-07, 15:38:51
Man kann sich auch billigste 802.11n-Hardware hinstellen, die per Ethernet verkabeln, überall die gleiche SSID und Passphrase einstellen und hat damit einwandfreies Roaming und eine beeindruckende Reichweite. Alles schon selbst gemacht.

Alles schon durch und dein Vorgehen ist definitiv die schlechteste Lösung. Wie oben beschrieben. Ab der Anzahl X von APs stören die sich schlicht gegenseitig weil sie sich nicht auf die entsprechenden Kanäle einigen können.

Ich habe WLANs für bis zu 3500 Leute gebaut. Mit deiner Methode wäres das WLAN nicht nutzbar gewesen. Bei 3500 Leuten gibt es dann sogar extra Rechner die das Managment der der APs durchführen. Aber das wäre ja alles unötig wenn es doch so einfach wäre wie von dir behauptet.

Probier mal mit deiner Methode ein Video zu streamen und den AP zu wechseln. ;D

lumines
2020-01-07, 15:48:08
Alles schon durch und dein Vorgehen ist definitiv die schlechteste Lösung. Wie oben beschrieben. Ab der Anzahl X von APs stören die sich schlicht gegenseitig weil sie sich nicht auf die entsprechenden Kanäle einigen können.

Ich kann mich problemlos selbst auf nicht-überlappende Kanäle einigen. Weil ich nur eine Person bin, keinen weiteren Verwaltungsaufwand habe und die Hardware selbst besitze, ist das auch alles kein wirkliches Problem.

Ich habe WLANs für bis zu 3500 Leute gebaut. Mit deiner Methode wäres das WLAN nicht nutzbar gewesen. Bei 3500 Leuten gibt es dann sogar extra Rechner die das Managment der der APs durchführen. Aber das wäre ja alles unötig wenn es doch so einfach wäre wie von dir behauptet.

Ich weiß. Ich habe auch nicht behauptet, dass meine Methode bis auf tausende APs skaliert.

Probier mal mit deiner Methode ein Video zu streamen und den AP zu wechseln. ;D

Es funktioniert ... einwandfrei? Kann allerdings auch daran liegen, dass ich es mit YouTube und Chrome mache. YouTube benutzt schon seit einiger Zeit QUIC als Transportprotokoll mit Chrome und Chromium, womit der erneute Verbindungsaufbau nach dem Roaming kein Problem darstellt. Wird aktuell auch als HTTP/3 standardisiert, insofern werden wir wahrscheinlich in Zukunft dafür sowieso keine speziellen Access Points brauchen.

PatkIllA
2020-01-07, 16:08:17
Ich weiß. Ich habe auch nicht behauptet, dass meine Methode bis auf tausende APs skaliert.Das klappt aber nicht mal bei zwei APs und einem Client zwangsweise.
Es funktioniert ... einwandfrei? Kann allerdings auch daran liegen, dass ich es mit YouTube und Chrome mache. YouTube benutzt schon seit einiger Zeit QUIC als Transportprotokoll mit Chrome und Chromium, womit der erneute Verbindungsaufbau nach dem Roaming kein Problem darstellt. Wird aktuell auch als HTTP/3 standardisiert, insofern werden wir wahrscheinlich in Zukunft dafür sowieso keine speziellen Access Points brauchen.Wenn der Client noch Minuten auf dem "falschen" Access Point hängt und die Bandbreite gerade noch für einen Ping reicht nutzt dir das gar nichts.

iuno
2020-01-07, 16:12:43
Dann bau mal ein WLAN mit 35-40 APs die ein nahtloses Netz bilden sollen. Viel Spaß wenn sich die APs nicht mal untereinander abstimmen können welchen Channel sie benutzten.

Ich dagegen nehme Hardware die genau dafür gebaut wurde und habe das Netz in 2 h eingerichtet. Dank "Mesh Technologie".
Das hat mit AVM und den ganzen sonstigen Plastereoutern Mesh ueberhaupt nichts zu tun. Und ich glaube, das ist auch dir klar.

lumines
2020-01-07, 17:25:25
Wenn der Client noch Minuten auf dem "falschen" Access Point hängt und die Bandbreite gerade noch für einen Ping reicht nutzt dir das gar nichts.

Das hört sich eher nach einem verbuggten WLAN-Treiber oder Chipsatz an.

PatkIllA
2020-01-07, 19:03:04
Das hört sich eher nach einem verbuggten WLAN-Treiber oder Chipsatz an.
War mit allen Geräten so. Vielleicht geht das ja mittlerweile besser, aber es trifft deine beschreibung von billiger 802.11n-Hardware

RaumKraehe
2020-01-07, 19:27:32
Das hat mit AVM und den ganzen sonstigen Plastereoutern Mesh ueberhaupt nichts zu tun. Und ich glaube, das ist auch dir klar.

Sobald die Repeater mit einander kommunizieren ist das quasi "Mesh" und ja einige Repeater von AVM unterstützen das. Die gängige Definition habe ich ja schon gepostet. Hab mit den AVM Dingern ein WLAN mit 8 Repeatern aufgebaut. funktioniert super.

myMind
2020-01-07, 20:17:09
Sobald die Repeater mit einander kommunizieren ist das quasi "Mesh" und ja einige Repeater von AVM unterstützen das.
Hast Du dafür eine Quelle?

Ich finde dazu nur das hier:
Detaillierte Infos rund um Mesh mit FRITZ! (https://avm.de/nc/faqs/mesh-mit-fritz/)


Zentrale Verwaltung aller WLAN-Einstellungen
WLAN Mesh Steering
Zentrale Übersicht für Heim- und Gastnetz
Mesh-Funktionen für Telefonie und SmartHome
Flexible Vernetzung über WLAN, Powerline oder LAN
Einfache Einrichtung per Tastendruck


Und die "Flexible Vernetzung" meint:
Mesh mit FRITZ! unterstützt außerdem auch die Reihenschaltung (Kaskadierung) von FRITZ!-Produkten. So können Sie beispielsweise einen FRITZ!Repeater per WLAN auch mit einem anderen Mesh Repeater in Ihrem Heimnetz verbinden und ins Mesh einbinden.

Da sehe ich nichts was in Richtung 802.11s geht. Also in dem Sinne, wie das z.B. hier beschrieben ist: Kurz erklärt: Wireless Mesh Networking (https://www.heise.de/select/ix/2017/12/1512168759036076)

AVMs "Mesh" ist im wesentlichen die zentrale Konfiguration, die damit mögliche bessere Abstimmung der Kanäle und die Clientsteuerung. Was auch für zu Hause völlig ausreichend ist. Insbesondere, wenn die APs am Kabel hängen.

myMind
2020-01-07, 20:40:54
Empfehlen würde ich das aber nicht. Was man eigentlich haben will, sind die Funktionen aus 802.11k und 802.11v (hauptsächlich die Clientsteuerung), die man bei AVM unter dem aus meiner Sicht irreführenden Begriff "WLAN Mesh Steering" angepriesen bekommt.
Dieser Artikel von Microsoft fasst ganz gut zusammen, was man in Windows 10 gemacht hat, um das Roaming-Verhalten zu verbessern:
Fast Roaming with 802.11k, 802.11v, and 802.11r (https://docs.microsoft.com/en-us/windows-hardware/drivers/network/fast-roaming-with-802-11k--802-11v--and-802-11r)

RaumKraehe
2020-01-07, 20:49:26
Da sehe ich nichts was in Richtung 802.11s geht. Also in dem Sinne, wie das z.B. hier beschrieben ist: Kurz erklärt: Wireless Mesh Networking (https://www.heise.de/select/ix/2017/12/1512168759036076)



Aus deinem Link: 802.11s sieht die Installation Dutzender Access Points vor, die nur per Funk miteinander verbunden sind. Die Weiterleitung über mehrere APs (multi-hop) ist damit die Regel.

In meinem Szenario macht das absolut keinen Sinn.

myMind
2020-01-08, 10:58:28
Aus deinem Link: 802.11s sieht die Installation Dutzender Access Points vor, die nur per Funk miteinander verbunden sind. Die Weiterleitung über mehrere APs (multi-hop) ist damit die Regel.

In meinem Szenario macht das absolut keinen Sinn.
Die Frage zielte eher in die Richtung, ob außer Google, die 802.11s umgesetzt haben, im Consumerbereich überhaupt ein Hersteller irgendwas an echter Mesh-Funktionalität bieten kann. Meinetwegen auch proprietär oder Teilumsetzungen.

Den Anwendungsfall zu Hause sehe da, wo man das Kabelgestützte Netz in Bereiche erweitern will, wo man keine Kabel legen kann oder möchte. Da wäre es sinnvoll, wenn sich der "Außenposten" dann automatisch den besten kabelgebundenen AP als Backhaul aussucht.

iuno
2020-01-08, 15:39:06
Hab mit den AVM Dingern ein WLAN mit 8 Repeatern aufgebaut. funktioniert super.
Wie gesagt, ich habe keine Erfahrungen mit grossen Installationen, dazu habe ich auch ueberhaupt keine Aussage getroffen. Aber das ist ja dann auch wieder keine grosse Installation. Ich habe auch zuletzt 6 APs ueber zwei Gebaeude. Notwendigkeit fuer Kommunikation zwischen den Geraeten besteht nicht. Die Kanaele sind einmal fest zugeteilt und das wars. In so einem kleinen Aufbau bekommt man das locker hin, und ich masse mir auch an, dass das besser ist, als die Autokonfiguration von AVM, denn die sucht staendig ueberlappende Kanaele raus.

AVM zeigt es im Interface schon falsch an und so falsch scheint die Funktionalitaet auch zu sein. Sie rechnen mit 3 ueberlappungsfreien Kanaelen in 2,4 GHz, es gibt hier (inkl. Kanal 13 und mit 802.11g/n ohne b) aber 4. Das hatte ich denen mal gemeldet, fanden sie dann auch toll, aber geaendert haben sie's nicht.

PatkIllA
2020-01-08, 16:18:45
In so einem kleinen Aufbau bekommt man das locker hin, und ich masse mir auch an, dass das besser ist, als die Autokonfiguration von AVM, denn die sucht staendig ueberlappende Kanaele raus.Habe ich auch schon mal gedacht, bis dann ein paar Nachbarn umgezogen sind/die Router gewechselt haben und damit maximale Störung hervorgerufen haben.

lumines
2020-01-08, 19:27:34
Ich habe auch zuletzt 6 APs ueber zwei Gebaeude. Notwendigkeit fuer Kommunikation zwischen den Geraeten besteht nicht. Die Kanaele sind einmal fest zugeteilt und das wars.

Bei mir waren es 5 APs verschiedener Hersteller und auch über zwei, ca. 20m voneinander entfernte Gebäude. Jeweils zwei AVM-Router wegen der eingebauten Modems für den Kabelanschluss und zwei TP-Links mit einem damals aktuellen OpenWRT / LEDE. Ein dritter war irgendein Linksys mit einem etwas seltsamen Broadcom-Chipsatz. Verbunden waren die Gebäude über Richtfunk mit einem proprietären TDMA-Protokoll (nv2 von MikroTik).

Hat drei Jahre einwandfrei funktioniert. Wohlgemerkt auch das Roaming innerhalb der Gebäude. Unter anderem GNU/Linux, macOS, Windows, Android und iOS als Clients. Insofern denke ich schon, dass das nicht vollkommen realitätsfern war.

Mir fallen eigentlich nur wenige Dinge, die das Roaming so brechen könnten und das wäre unter anderem versehentliches NAT über als Access Points umkonfigurierte Router und / oder ein falsch konfigurierter DHCP-Server. Ich habe auch schon gesehen, dass einige Repeater das Roaming brechen können, weil die teilweise das Adressformat der MAC-Adressen umschreiben und um ein viertes Feld ergänzen. Damit wird wohl teilweise versucht die Limitierungen von L2-Bridging per 802.11 zu umgehen, was natürlich alles andere als standardkonform ist.

Ansonsten fällt mir da auch nicht viel ein, was man bei einem flachen Netzwerk falsch machen könnte, was das Roaming so komplett verhindert.

iuno
2020-01-08, 19:50:15
Bei mir aehnlich, die APs waren aber nur von 3 untersch. Herstellern und kein MacOS dabei ;)

@PatkIllA: das ist hier kein Problem. 2 von den 6 APs ueberschneiden sich nur 2 potentiell mit Nachbarn und dann sieht man ja, was die Nachbarn tun. Und wenn die Auto-Konfiguration so gut funktioniert wie du meinst, dann wird die des Nachbarn ja auch nicht meine Kanaele belegen ;) Das passt auch, es gibt keine Einbrueche und wenn ich sporadisch nachschaute, waren die Nachbarkanaele nie problematisch.
Und wenn es eng ist und gar nicht klappt, koennte man ja auch mal miteinander reden.

lumines
2020-01-08, 20:00:07
Die meisten Autokonfigurationen scannen übrigens sowieso nur dann, wenn die jeweiligen Interfaces aktiviert werden (z.B. nach einem Reboot). Und wenn alle täglich scannen würden, hätte man ständige Koordinationsprobleme, weil diese Autokonfigurationen für so eine komplexe Koordinierung gar nicht gemacht sind.

Mal ganz davon abgesehen verstehe ich das Problem auch nicht so ganz. Wenn man es ernst meint, benutzt man mehrere Access Points mit 802.11ac und da kann pro Frame(!) dynamisch zwischen der jeweils vollen Kanalbreite (wahrscheinlich 80 oder 160 MHz) temporär bis runter auf 20 MHz geschaltet werden. Man ist da nicht annähernd so statisch auf einen Kanal festgelegt wie bei 802.11n und älter. Man wählt meistens ein Center, aber das bedeutet nicht, dass die umliegenden Kanäle immer automatisch mit anderen Kanälen kollidieren. Man büßt zwar noch immer Bandbreite ein, aber keine Air Time.

Ich will jetzt nicht behaupten, dass jeder die 802.11-Standards durchwühlen sollte, aber man kann da schon ganz interessante Details lesen.

RaumKraehe
2020-01-08, 20:10:50
Ich denke man muss noch ein wenig unterschieden.

Klar kann man mehrer APs mit der gleiche SSID usw. installieren und klar für das abrufen von Websiten funktioniert das auch super.

Das Problem daran ist das eben das Endgerät und nur das Endgerät entscheidet mit welchem AP es kommunizieren will. Sind dabei z.b. DHCP Server recht agressiv konfiguriert kann es dabei sogar zu einer neuzuweisung der IP kommen. Dienste wie Streams, Gaming Sessions und VPN Verbindungen überleben das in der Regel nicht und müssen neu aufgebaut werden.

Seamless Roaming ist hier das Stichwort. Hier entscheidet das WLAN welches Endgerät sich wo einbucht. Teilweise werden Geräte schon vorher einem AP zugewiesen bevor sie überhaupt die Verbindung mit dem alten AP verlieren. Die WLAN Infrastrucktur sorgt dafür das die offenen Sessions weiter laufen, teilweise werden Daten durch das WLAN gepuffert bis die Verbindung steht.

Zumindest einige AVM Repater können Seamless Roaming. Ansonsten eben Ruckus, Cisco usw.

Was anderes als Seamless Roaming würde ich heute nicht mehr installieren. Alles andere ist nur gefrickel.

lumines
2020-01-08, 20:21:43
Das Problem daran ist das eben das Endgerät und nur das Endgerät entscheidet mit welchem AP es kommunizieren will. Sind dabei z.b. DHCP Server recht agressiv konfiguriert kann es dabei sogar zu einer neuzuweisung der IP kommen. Dienste wie Streams, Gaming Sessions und VPN Verbindungen überleben das in der Regel nicht und müssen neu aufgebaut werden.

Wieso sollte ich bei privater Nutzung mehr als einen DHCP-Server in einem flachen Netzwerk nutzen?

Wenn dein DHCP-Server so aggressiv Leases verwirft, dass er schon nach wenigen Sekunden durcheinander kommt, möchte ich nicht wissen, wie der Rest des Netzwerks konfiguriert ist.

Dienste wie Streams, Gaming Sessions und VPN Verbindungen überleben das in der Regel nicht und müssen neu aufgebaut werden.

Ironischerweise überleben gerade mobile Videospiele einen Netzwerkwechsel relativ gut, weil das von den Entwicklern erwartet wird. Bei Streams wird meistens so stark gepuffert, dass ich von normalem Roaming nichts mitbekomme. Für VPNs nimmt man heute Wireguard und auch das ist bewusst so designt, dass es mit Roaming problemlos klarkommt (https://www.wireguard.com/#built-in-roaming).

Seamless Roaming ist hier das Stichwort. Hier entscheidet das WLAN welches Endgerät sich wo einbucht. Teilweise werden Geräte schon vorher einem AP zugewiesen bevor sie überhaupt die Verbindung mit dem alten AP verlieren. Die WLAN Infrastrucktur sorgt dafür das die offenen Sessions weiter laufen, teilweise werden Daten durch das WLAN gepuffert bis die Verbindung steht.

Zumindest einige AVM Repater können Seamless Roaming. Ansonsten eben Ruckus, Cisco usw.

Was anderes als Seamless Roaming würde ich heute nicht mehr installieren. Alles andere ist nur gefrickel.

Seamless Roaming ist ein Marketingbegriff. Dahinter können sich die unterschiedlichsten Technologien verbergen.

Ich will nicht abstreiten, dass die Access Points von Cisco und Co. sehr gut sind, aber ich persönlich würde einen 10-Jahres-Vertrag und tausende Euro für einen einzigen Access Point und Controller eher vermeiden.

xiao didi *
2020-01-08, 20:23:41
Das hört sich eher nach einem verbuggten WLAN-Treiber oder Chipsatz an.
Das wäre auch ein typisches Symptom wenn man die Sendeleistung am 2,4 Ghz Band auf Anschlag dreht.
Bei keiner professionellen Vermessung bzw. Ausleuchtung wird man 100mw als Basis nehmen, sondern eher Richtung 25mw gehen.

In den allermeisten Fällen wird das auch der Grund sein, weswegen 5 Ghz zu Hause meist gar nicht zur Anwendung kommt, weil der blöde Client praktisch immer bessere Dämpfungswerte bei 2,4 als bei 5 Ghz haben wird und sich dann dort verbinden möchte.

iuno
2020-01-08, 20:23:49
@RaumKraehe: Das war doch schon zuvor Thema. Ist hier auch kein Problem. Videos oder Downloads werden fortgesetzt und nicht etwa abgebrochen. Sonst koennte ich die Bedenken ja nachvollziehen, aber ist halt nicht so.

RaumKraehe
2020-01-08, 21:11:35
@RaumKraehe: Das war doch schon zuvor Thema. Ist hier auch kein Problem. Videos oder Downloads werden fortgesetzt und nicht etwa abgebrochen. Sonst koennte ich die Bedenken ja nachvollziehen, aber ist halt nicht so.

Fortgesetzt. Klar. Aber eben nicht wirklich nahtlos. Downloads klar. Jeder Browser hat ein Download Manager. Liegt dann aber an der Software und nicht am WLAN.

@Lumies: wo genau liest du heraus das der DHCP Server durcheinander kommt?

Was die Kosten angeht: Ich behaupte mal ganz frech das ein 350,- € Ruckus AP für die meisten Menschen ausreicht,den dann braucht man auch nicht drei weitere APs für die gleiche Abdeckung.

Ruckus hat MIMO Arrays, kann Beamflex, erkennt und nutzt Reflektionen usw. Das ist schon ein anderer Schnack als APs mit Stabantennen.

Ich will hier sicher nicht als Ruckus Fanboy herhalten, aber das Video bringt es auf den Punkt. Und ja das ist nicht nur Blabla.

0G7CfExG1oE

lumines
2020-01-08, 21:31:44
@Lumies: wo genau liest du heraus das der DHCP Server durcheinander kommt?

Weil du kein normales Verhalten eines DHCP-Servers beschreibst.

Was die Kosten angeht: Ich behaupte mal ganz frech das ein 350,- € Ruckus AP für die meisten Menschen ausreicht,den dann braucht man auch nicht drei weitere APs für die gleiche Abdeckung.

Das ist pures Marketing. Wenn ich ein Haus vom Dachgeschoss bis in den Keller mit WLAN versorgen will, helfen nur mehr APs.

Ich saß schon hinter genug Cisco- und Ruckus-APs. Die kochen auch nur mit Wasser. Der Vorteil ist dort primär das Management der Access Points und nicht die Hardware selbst. Ich will nicht einmal abstreiten, dass die Hardware sehr gut ist, aber ich würde immer mehr Access Points bevorzugen, wenn abzusehen ist, dass die Reichweite ein Problem sein könnte. Man tut sich keinen Gefallen damit einen einzigen Access Point zu benutzen und damit zwangsläufig auf niedrige Datenraten am Rande der maximalen Reichweite ausweichen zu müssen. Das beeinflusst letztendlich den gesamten Durchsatz aller Clients negativ.

mallkuss
2020-01-09, 10:05:08
Also ich habe jetzt seit ein paar Wochen ein Mesh System von AVM am laufen und bin überraschend zufrieden! Ich ergänze die Fritzbox (im EG) mit einem Repeater 1200 im ersten OG und einem 3000er im 2. OG. Beide sind per Gbit LAN angebunden.
Ob das jetzt die perfekte Lösung ist kann ich nicht sagen:-) aber im Alltag ist es so wie man es haben will: schnelles Wlan überall im Haus... und im Garten.

Annator
2020-01-09, 12:24:05
Also ich habe jetzt seit ein paar Wochen ein Mesh System von AVM am laufen und bin überraschend zufrieden! Ich ergänze die Fritzbox (im EG) mit einem Repeater 1200 im ersten OG und einem 3000er im 2. OG. Beide sind per Gbit LAN angebunden.
Ob das jetzt die perfekte Lösung ist kann ich nicht sagen:-) aber im Alltag ist es so wie man es haben will: schnelles Wlan überall im Haus... und im Garten.

Das ist kein Mesh. Du hast einfach 3 Accesspoints wenn du die per Lan anschließt.

PatkIllA
2020-01-09, 13:46:23
Das ist kein Mesh. Du hast einfach 3 Accesspoints wenn du die per Lan anschließt.
Die APs werden schon koordiniert. Der Begriff Mesh ist ja nicht so genau festgelegt.

Die FritzBox zeigt unter Mesh sogar die direkte Kabelverbindung vom Router zu einem Rechner an ;)

Annator
2020-01-09, 14:45:00
Dann ist ja alles Mesh. :D Für mich ist Mesh die drahtlose Verbindung von APs untereinander über eine eigenen WLAN Kanal.

RaumKraehe
2020-01-09, 15:02:30
Dann ist ja alles Mesh. :D Für mich ist Mesh die drahtlose Verbindung von APs untereinander über eine eigenen WLAN Kanal.

Genau das ist kein Mesh. Das ist einfaches WLAN Repeaten.

lumines
2020-01-09, 15:39:26
Genau das ist kein Mesh. Das ist einfaches WLAN Repeaten.

Und was ist "WLAN-Repeaten"?

Du benutzt ausschließlich Marketingbegriffe. Mesh, Repeater, Seamless Roaming etc. sind alles keine konkreten Technologien, deshalb macht es auch keinen Sinn diese Begriffe abseits der Produkte eines bestimmten Herstellers zu vergleichen. Dahinter verbergen sich teilweise vollkommen unterschiedliche Implementierungen.

RaumKraehe
2020-01-09, 16:07:43
Und was ist "WLAN-Repeaten"?

Du benutzt ausschließlich Marketingbegriffe. Mesh, Repeater, Seamless Roaming etc. sind alles keine konkreten Technologien, deshalb macht es auch keinen Sinn diese Begriffe abseits der Produkte eines bestimmten Herstellers zu vergleichen. Dahinter verbergen sich teilweise vollkommen unterschiedliche Implementierungen.

Ich habe beides schon erklärt. Der größte unterschied ist welche Seite definitert wo man sich überhaupt einloggen kann. Darf das endgerät entscheiden oder entscheidet das WLAN. Was ist daran unklar?

Annator
2020-01-09, 17:25:55
Ich habe beides schon erklärt. Der größte unterschied ist welche Seite definitert wo man sich überhaupt einloggen kann. Darf das endgerät entscheiden oder entscheidet das WLAN. Was ist daran unklar?

Das entscheidet immer der Client.

BTB
2020-01-09, 17:32:19
Ein Vorteil einer reinen AVM Lösung ist, wenn man ein Gastnetzwerk braucht, das über das komplette Netz verteilt wird. Oder geht das auch mit Mischlösungen?

RaumKraehe
2020-01-09, 17:44:22
Das entscheidet immer der Client.

Nein eben nicht.

mallkuss
2020-01-09, 17:47:34
Also ich muss Einstellungen nur 1x an der Fritzbox machen (zB das 5 GHz WLAN an) und alle Clients übernehmen es automatisch.

Auf der Weboberfläche der FB werden die beiden Clients auch als Teil des MESH angezeigt.

Siehe auch hier: https://avm.de/nc/faqs/mesh-mit-fritz/

Zitat von oben: "Die FRITZ!Box steuert als Mesh Master WLAN-Geräte automatisch zu dem WLAN-Zugangspunkt mit dem besten WLAN-Empfang"
Ich habe schon den Eindruck das funzt jetzt gut, ich hatte früher einfach verschiedene APs im Haus, und alle Geräte sind immer in einem WLAN hängen geblieben obwohl ich neben einem starken AP stehe.

Annator
2020-01-10, 08:13:00
Das liegt daran, dass die Fritzbox eine minimale Signalstärke vorgibt (min rssi) und alle Clients die darunter fallen raushaut damit die sich mit dem besseren AP neu verbinden. Kann man bei vielen Herstellern auch selber vorgeben oder automatisch machen lassen. AVM zaubert da wohl noch ein bischen mehr. Aber das was passiert ist immer, dass der Client kurz rausgehauen wird.
Die Clients sind aber auch besser geworden bei ihren Entscheidungen sich selber neu zu verbinden. Die wissen welche APs in der nähe sind und welche Signalstärke die haben und entscheiden dann ob sie weiterhin verbunden bleiben oder nicht. Aktuelle iPhones sind da heute aber auch noch recht stur.

Ich benutze die Fritzbox nur noch als Modem. Habe so zwar doppel NAT aber kein Problem damit. Das neue OS zeigt alles als Mesh an. Meine beiden Dect Telefone, die schlaltbaren Steckdosenadapter oder auch meinen dahintergeschalteten Router. Alles ist Mesh bei AVM. :)

lumines
2020-01-10, 17:54:02
Ich habe beides schon erklärt. Der größte unterschied ist welche Seite definitert wo man sich überhaupt einloggen kann. Darf das endgerät entscheiden oder entscheidet das WLAN. Was ist daran unklar?

Das kann ich auch mit 802.1X steuern, trotzdem würde niemand auf Idee kommen 802.1X als Mesh-Technologie zu bezeichnen.

Das liegt daran, dass die Fritzbox eine minimale Signalstärke vorgibt (min rssi) und alle Clients die darunter fallen raushaut damit die sich mit dem besseren AP neu verbinden.

So habe ich das auch gemacht, bevor "Mesh" überhaupt ein Begriff war. Eine beliebte Methode war auch bestimmte, niedrige Datenraten am Access Point gar nicht zu unterstützen, was das Roaming automatisch begünstigt und den gesamten Durchsatz verbessert hat.

Wie gesagt, Apple und andere Hersteller haben dazu auch relativ genaue Angaben gemacht, unter welchen Bedingungen die Geräte roamen: https://support.apple.com/de-de/HT203068