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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ATX 12VO - Neue Spezifikation für Netzteile mit nur einer Spannung


ndrs
2020-01-23, 12:22:49
Intel hat eine neue Spezifikation für Netzteile veröffentlicht: Single Rail Power Supply Desktop Platform Form Factors ATX12VO (12 V Only) (https://www.intel.com/content/dam/www/public/us/en/documents/guides/single-rail-power-supply-platform-atx12vo-design-guide.pdf)

Damit werden vom Netzteil nur noch 12V bereitgestellt. Die Wandlung in 5V (z.B. USB) und 3,3V (z.B. M2.SSD) obliegt dann dem Mainboard.

Der 24-Pin-Stecker wird durch einen neuen 10-Pin-Verbinder abgelöst. In diesem ist auch eine 12VSB-Leitung integriert, die die 5VSB-Leitung ersetzt und bei ausgeschaltetem Rechner Strom liefert (z.B. für USB-Peripherie). Der EPS-Connector ist optional.

Zunächst ist das ganze (ähnlich dem BTX-Standard) nur für Systembuilder vorgesehen. Ob es jemals im Retail-Markt ankommt, ist unklar.

News-Meldungen:
PCGH (https://www.pcgameshardware.de/Netzteil-Hardware-219902/News/ATX12VO-Neuer-Standard-von-Intel-soll-noch-dieses-Jahr-starten-1341717/)
tomshardware (https://www.tomshardware.com/uk/news/atx12vo-12v-only-power-supplies-psus)
und weitere

ndrs
2020-01-23, 12:27:21
Ich finde, dass das ein richtiger und mMn auch überfälliger Schritt ist. Die meisten Spannungswandler nutzen eh 12V als Quelle. Viel Leistung wird über die anderen Pegel nicht abgerufen. Mit USB-PD müssen (oder können?) USB-Ports sowieso bis zu 20V bereitstellen können, also ist auch hier fraglich, ob das mittels der 5V-Leitung besser möglich wäre.
Leufwerke nutzen zwar die 3,3V-Leitung, wandeln diese aber eigenständig idR sowieso nochmal weiter runter.

So könnten Netzteile günstiger und kompakter werden. Insbesondere im Bereich Small Form Factor dürfte das einiges bringen.

Denniss
2020-01-23, 13:03:24
Ist das nicht schon Quasi-Standard bei vielen OEMs mit ihren oft proprietären Netzteilen und boards?
Für Selbstschrauber ist so ein Standard natürlich Dummfug.

Loeschzwerg
2020-01-23, 13:30:51
Ist das nicht schon Quasi-Standard bei vielen OEMs mit ihren oft proprietären Netzteilen und boards?

Jup ist es. Alle Fertigsysteme haben 12V only hinsichtlich dem Netzteil, alles weitere wandelt das Systemboard um.
Wir haben sogar hybride Board-Layouts d.h. je nach Einsatzgebiet/Markt erfolgt eine andere Bestückung (12V only oder ATX).

Gründe für den Wechsel auf 12V only waren die bessere Effizienz, neue Stromsparfeatures und natürlich auch reduzierte Kosten in der gesamten BOM.

ndrs
2020-01-23, 14:18:52
Das war mir nicht bekannt, dass das quasi schon etabliert ist, aber scheinbar bisher einfach nur die offizielle Spezifikation gefehlt hat.

Wie wird das dann mit den SATA-Laufwerken geregelt? Der Stromstecker, der vom ATX-Netzteil kommt liefert ja alle drei Pegel. Beziehen die Laufwerke ihren Saft dann vom Mainboard, ähnlich wie es mit einer PicoPSU gemacht wurde?
Edit: Laut ATX12VO soll das so gemacht werden.

Screemer
2020-01-23, 14:22:29
Die Stromstecker für SATA komme direkt vom Board. Da hast du halt entsprechende Wandler. Viele SATA devices wandeln selbst auch noch mal. Hab auch schon Boards gesehen bei denen PEG vom Board kam. Gibt's bei oem Kisten schon seit Jahren. Meist sind das 4/8 Pin Buchsen/Stecker:

https://www.heise.de/ct/zcontent/14/26-hocmsmeta/1417907306894843/contentimages/11WattPC_Offen_80604-chh-jg_PR.jpg

Bucklew
2020-01-23, 15:29:34
Supermicro bietet - gerade bei ITX - auf vielen Boards eine 12V-Versorgung an. Weitere Komponenten werden dann über das Board weiter versorgt.

https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=69083&stc=1&d=1579789762

Badesalz
2020-01-23, 19:21:00
Gründe für den Wechsel auf 12V only waren die bessere Effizienz, neue Stromsparfeatures und natürlich auch reduzierte Kosten in der gesamten BOM.Für einen Laien ;) wäre es das gleiche in Grün vom Netzteil aufs Board verfrachtet.
Die aufgezählten Vorteile also, wie genau kommt es dazu?

Loeschzwerg
2020-01-23, 22:21:50
Das ist natürlich auch nicht mein Fachgebiet, da können Elektroniker für Schaltnetzteile o.ä. sicher detaillierter antworten.

Das muss jetzt nicht oder nicht mehr alles so genau stimmen, aber ein paar Eckpunkte meinerseits wären:
- Die "5V Standby" Spannung fällt komplett weg, wodurch die Leistungsaufnahme im ausgeschalteten Zustand nahezu 0 Watt beträgt (für 80% Plus Platin dürfen 0,5W nicht überschritten werden)
- Generell wird der Aufbau des Netzteils einfacher, da aus der 12V Schiene nicht mehr 5V/3.3V generiert werden müssen
- Dadurch sind die Netzteile auch weniger überdimensioniert und es wir weniger Grundlast erzeugt (hinsichtlich 5V/3.3V)
- 5V/3.3V Schaltungen auf dem Board sind entsprechend den möglichen Verbrauchern dimensioniert (Anzahl USB Ports, Sata, m.2...)
- Kosten beim Netzteil geringer (weniger Bauteile und Materialaufwand) und die Netzteile können besser auf Masse verbaut/gekauft werden (weniger unterschiedliche Netzteil-Varianten nötig)
- Mehrkosten beim Board sehr gering, die Einsparung über die gesamten Bauteile und Kette überwiegen

Leonidas
2020-01-24, 06:47:04
Ich kopiere mal ein paar interessante Beiträge aus dem News-Forum hier her:

Ich frage mich gerade was Intel mit dieser 12V only Netzteil Geschichte gezielt bezweckt?

Im OEM Sektor werden die Einsparungen im Netzteilbereich doch dann durch die Mehrkosten für die Mainboards wieder aufgefressen.

Und SATA Platten sind nunmal für die Mehrheit der Nutzer Alternativlos, oder gibt es 12V only Platten? Mir sind bisher keine bekannt. Zumal durch den 12V only 4-Pin MOLEX Stecker nun auch der Industriestandard aufgeweicht und Peripherie und Adapter (Molex auf SATA-S) nutzlos werden würden.

Den überbordenen 24er Mainboardstecker zu verschlanken wäre generell nicht verkehrt, aber das 12VO Dokument sieht gar keine Zusatzstecker für 5V / 3,3V vor. Einen solchen an eine geeignete Stelle auf dem Mainboard auszulagern (nahe der USB Ports z.B.) dürfte Sinn ergeben. Aber da dies nicht vorgesehen ist tippe ich dahingehend auf Wild-West im Standards-Dschungel von Mainboard- und Netzteilherstellern. Was potentielle Käufer wieder abschrecken wird.

Ich hatte mal vor einigen Jahren einen Bericht gelesen (C't ?), wo genau diese Umstellung auf 12V only propagiert wurde.
Hintergrund war die vereinfachte und eben effizientere Spannungsaufbereitung auf dem Board aus der gelieferten 12 Volt Gleichspannung.
Im Netzteil werden die niedrigen Spannungen aus der 230V Netzspannung generiert, wofür (angeblich) ein spürbar höherer Aufwand nötig ist. Im übrigen können dann Bauteile im Netzteil entfallen, wodurch eine (etwas) bessere Durchlüftung und weniger beengte Platzverhältnisse gegeben wären.
Viele Netzteile behandeln die 3,3 und 5V Spannung sehr Stiefmütterlich, was sich in vielen Netzteil Tests durchaus heraus lesen lässt.
Da habe ich die Hoffnung, das dies auf dem Mainboard bei der Generierung aus den gelieferten 12V besser bewerkstelligt wird.
Den Kostenfaktor auf dem Mainboard sehe ich nicht so kritisch. Er verlagert sich höchsten aus dem Netzteil auf das Board.

Das das BTX Format sich nicht durchgesetzt hat, habe ich nie verstanden. War doch super.
Hier laufen heute noch einige der letzten Fujitsu PCs im BTX Format. P5731 mit einem Core2 E8500. Ein Bombenrechner. Die sind nicht Tod zukriegen

BTX ist einfach unflexibler als ATX und hat keine entscheidenden anderen Vorteile. Ob es jetzt am Formfaktor liegt, dass die alten PCs noch laufen würde ich auch mal stark bezweifeln. Die regelmäßige Wartung/Pflege und die Qualität der verbauten Komponenten sind entscheidend.

Es kommt mir nicht sehr nachhaltig vor, Elektronik vom Netzteil aufs Mainboard zu verlagern. Mein Netzteil ist aktuell mit dem dritten Mainboard gepaart, mit etwas Glück wird es noch ein viertes. Heißt im Umkehrschluss wären nun schon 3x die Spawas auf dem Müll gelandet.

Überschätzt Intel da nicht seine Stellung am Markt?

Darf man fragen, wie oft Du dein Board wechselst?
Normalerweise müsste dein Netzteil doch schon locker 10 Jahre alt sein.

Bei mir wäre das nach 10+x Jahren ein Fall für den Wertstoffhof.

Es sind doch ohnehin endlos viele Spannungswandler verbaut. Da kommts auf 2 mehr auch nicht mehr an.
Es ist aber ein durchaus signifikant geringerer Aufwand diese Spannungen aus 12V DC als aus 230V AC zu generieren.

OK, ich weiß jetzt gerade wirklich nicht, wie das aktuell gehandhabt wird, vor einigen Jahren wurden sie Spannungen jedenfalls noch getrennt generiert.

Äh, nein. Heutzutage wird die 3,3 und die 5V in der Regel aus der 12V generiert (DC/DC Wandler). Insofern verlagert Intel hier lediglich diese Wandler aus dem Netzteil auf das Board. Dort sind sie dann noch unterdimensionierter und instabiler als im Netzteil, weil das Netzteil preislich eigentlich teurer als das Board ist (relativ zum Aufwand gesehen). Das Board ist doch gar nicht wirklich auf so etwas ausgelegt, hat kaum Platz und muss ja auch maximal billig sein. Außerdem ist da kein Lüfter vorhanden, entsprechend dürften die Temperaturen auch höher sein. Ich sehe hier lediglich einen Vorteil für Rechner, die alles über M2 machen, da kann man sich dann nämlich alle Päripherie Kabel und die Anschlüsse sparen. Die Wandler braucht man trotzdem, weil M2 über 3,3V versorgt wird.

Badesalz
2020-01-24, 12:06:25
@Leonidas
Sehr schön. Danke.

Für mich ist das ein Standard für PC-gestütztes Steuern&Regeln u.ä.
Das wird uns also hoffentlich genauso wenig betreffen wie BTX.

ndrs
2020-01-24, 12:21:30
- Die "5V Standby" Spannung fällt komplett weg, wodurch die Leistungsaufnahme im ausgeschalteten Zustand nahezu 0 Watt beträgt (für 80% Plus Platin dürfen 0,5W nicht überschritten werden)
Es gibt neu eine 12VSB-Leistung. Ich vermute, dass das Mainboard daraus die entsprechenden 5V für USB macht.
Die Meinung bezüglich höherer Effizienz wegen besserer Dimensionierung auf dem Mainboard teile ich.

iuno
2020-01-24, 13:01:17
Für Selbstschrauber ist so ein Standard natürlich Dummfug.
Wieso?
Weniger Kabelsalat, wenns der Effizienz hilft, darf es auch gerne her.

Es kommen eh alle paar Jahre neue Sockel. Man koennte so einen neuen Standard deshalb doch recht zuegig etablieren. Die Zahl der Netzteile, die ueber mehrere Generationen mitgenommen werden, duerfte klein sein. In der Uebergangszeit koennte es auch Mainboards nach neuem und altem Standard geben. Ist auch nicht schlimmer als etliche Varianten derelben Bretter die wir aktuell haben.

Intel hatte ja vor ein paar Jahren schon thin mITX, wo ein externes "Notebook"-Netzteil mit DC direkt ins Board ging. Die waren zu dem Zeitpunkt iirc. auch effizienter und guenstiger als Kombis mit kleinen, "normalen" Netzteilen oder pico PSU oder was es als Alternative gab.

ndrs
2020-01-24, 14:22:23
In der Uebergangszeit koennte es auch Mainboards nach neuem und altem Standard geben.
Kombinationen beider Standards sind auf jeden Fall in einer Übergangszeit denkbar. Am einfachsten wäre es wohl ein aktuelles Netzteil mit einem neuen Mainboard zu kombinieren. Man bräuchte nur ein Adapterkabel von 24Pin-ATX auf 10Pin-ATX12VO. Dann sind halt die DCDC-Wandler im Netzteil sinnlos. Adapter in die andere Richtung müssten eben diese DCDC-Wandler beinhalten und wären deutlich teurer (siehe PicoPSU).

Loeschzwerg
2020-01-24, 16:51:27
Jup, wer unbedingt sein ATX/SFX/TFX Netzteil verwenden möchte kann da Adapter nutzen. Die wird es am DIY Markt sicher geben, wie halt auch ATX -> AT oder ATX -> ATX-GES.
Daher verstehe ich auch die Bedenken mancher Bastler überhaupt nicht. An den Boards wird sich wenig ändern.

Wobei den Startschuss eh die OEMs geben werden und dann wird man sehen was der Markt davon hält. In meinen Augen ist diese Vereinheitlichung schon im Hinblick auf die OEMs sinnvoll... bevor da jeder sein eigenes Süppchen bei den Anschlüssen kocht.

Es gibt neu eine 12VSB-Leistung. Ich vermute, dass das Mainboard daraus die entsprechenden 5V für USB macht.


War etwas missverständlich von mir geschrieben. Klar muss das Mainboard die 5V erzeugen, gerade wenn man an die USB Ladebuchsen denkt. Das Netzteil muss diese aber nicht mehr liefern und ohne diese "Ladeverbraucher" hast du dann eben nahe "0 Watt" :)

ndrs
2020-01-25, 11:16:46
Klar muss das Mainboard die 5V erzeugen, gerade wenn man an die USB Ladebuchsen denkt. Das Netzteil muss diese aber nicht mehr liefern und ohne diese "Ladeverbraucher" hast du dann eben nahe "0 Watt" :)
Ich sehe ehrlichgesagt nicht, wo in diesem Punkt ein nennenswerter Effizienzunterschied herkommen soll.
Bisher: Netzteil liefert permanent 5VSB, die (vermutlich) aus 12V, die widerrum aus 230V erzeugt werden. Mainboard versorgt USB.
Neu: Netzteil liefert permanent 12VSB, die aus 230V erzeugt werden. Mainboarderzeugt daraus 5VSB und versorgt USB.
Die Wandlungen sind in beiden Fällen 230->12->5, nur dass 12->5 auf's Mainboard wandert. Außer, dass die bereitgestellte Leistung an die Erfordernisse des Mainboards angepasst werden und nicht hoffnungslos überdimensioniert werden, ändert sich da doch nichts, oder?

SKYNET
2020-01-25, 12:14:00
totgeburt das zeug, ausser für OEs... was will ich mit noch mehr wärmequellen auf dem mobo? zumal jeder wandler auch nen EM feld erzeugt, das uU den restlichen betrieb beeinflusst(stabilität bei OC zb.)... bitch thank u, next!

iuno
2020-01-25, 12:22:52
Und was machst du, wenn du mal Typ-C Buchsen mit PD (20V) haben willst?

SKYNET
2020-01-25, 12:35:47
Und was machst du, wenn du mal Typ-C Buchsen mit PD (20V) haben willst?


weil die an nem desktop rechner ja auch so nötig sind :ulol:

AnnoDADDY
2020-01-25, 12:45:08
Weniger Geräte und mehr Integration ist immer besser meiner Meinung nach

iuno
2020-01-25, 14:43:54
weil die an nem desktop rechner ja auch so nötig sind :ulol:

Ich glaube du verkennst etwas die Prioritaeten. Wenn man einen Bildschirm und andere Geraete zukuenftig mit nur einem Kabel betreiben kann, ist das mehr Wert als ein paar Watt Waerme vom Netzteil aufs Mainboard zu bewegen, das sowieso immer schon Spannungswandler hat.

Windi
2020-01-25, 16:23:06
Ich finde es gut. Man kann das Innenleben der PCs ruhig mal etwas aufräumen.

Man hätte aber auch ruhig noch etwas weiter gehen können. In Zukunft werden viele Mini-PCs (NUCs), Laptops und Bildschirme über USB versorgt, da hätte man dann einheitlich auf 20V gehen können.
Da stromsparen immer wichtiger wird, hat wahrscheinlich eh fast jeder Verbraucher seinen eigenen Spannungswandler, der ihm genau die Spannung lieftert, die er gerade braucht.

Aber man könnte halt gerne noch weiter aufräumen.
Die meisten haben in Zukunft kaum noch interne Laufwerke, da könnte man auch ausmisten. Bei Gehäusen und Mainboards.
Sata durch "internes USB" ersetzen? Der Stecker ist kleiner, ermöglicht höhere Geschwindigkeiten und liefert auch noch den Strom dazu. Anschlüsse, die nicht gebraucht werden, kann man zum Frontpanel des Gehäuses führen. Das wäre für die Hersteller vielleicht auch ganz nett, da sie so nur noch eine Variante produzieren müssen.
Für die Übergangszeit sollten Adapter mit USB -> 4x Sata + Strom auch kein Problem sein.


Das wird vielen Bastlern sicher nicht gefallen, aber ich fände eine Modernisierung des PC-Innenlebens wirklich mal Interessant. Vor allem, da ich immer mehr auf kompakte Rechner schaue und dort in den Gehäusen die Netzteile mit ihren Kabeln viel zu viel Platz brauchen. Und die Netzteile brauchen fast immer ähnlich viel Platz, ganz egal ob ich nur 300W oder gleich 1200W nehme.

ndrs
2020-01-25, 18:10:13
Sata durch "internes USB" ersetzen? Der Stecker ist kleiner, ermöglicht höhere Geschwindigkeiten und liefert auch noch den Strom dazu.
Ich würde aber mal stark vermuten, dass USB je übertragenem Nutz-Bit deutlich mehr Energie benötigt. Die Spannungspegel auf den Datenleitungen konnte ich jetzt auf die Schnelle nicht finden., aber da USB längere Leitungen und einen Betrieb außerhalb des Gehäuses spezifiziert, dürften die schon höher sein. Dazu komm meines Wissens nach noch ein "low-leveligerer" Zugriff seitens des Betriebssystems usw. kommen, was zu aufwändigeren Treiberaufrufen führt, was wiederum Prozessorzeit kostet. Aber genaue Zahlen dazu kann ich leider nicht liefern.

Lowkey
2020-01-25, 18:20:12
Kennt jemand zufällig das Mainboard von Abit, dass zu modern war und weswegen Abit Pleite ging?

RavenTS
2020-01-27, 23:36:47
Kennt jemand zufällig das Mainboard von Abit, dass zu modern war und weswegen Abit Pleite ging?

Die werden nicht wegen einem Produkt verschwunden sein - hat immerhin noch einige andere MoBo-Hersteller über die Jahre gekostet und alle Überlebenden verkaufen doch heute noch so viel mehr als nur MoBos...

Rabiata
2020-01-28, 16:02:27
Ich finde es gut. Man kann das Innenleben der PCs ruhig mal etwas aufräumen.

Man hätte aber auch ruhig noch etwas weiter gehen können. In Zukunft werden viele Mini-PCs (NUCs), Laptops und Bildschirme über USB versorgt, da hätte man dann einheitlich auf 20V gehen können.
Da stromsparen immer wichtiger wird, hat wahrscheinlich eh fast jeder Verbraucher seinen eigenen Spannungswandler, der ihm genau die Spannung lieftert, die er gerade braucht.

Fände ich gut, auch weil dann die Kabelstränge schlanker werden können. Nicht nur aufgrund der wegfallenden Spannungen. Bei 20V läßt sich dieselbe Leistung mit kleineren Stromstärken übertragen, welche weniger Pins und Kabel pro Stecker brauchen.

Loeschzwerg
2020-03-31, 07:18:07
Eine Zusammenfassung inkl. den Hintergründen zu ATX12VO von Gamers Nexus:
ur2eSL344Xs

Fusion_Power
2020-08-14, 18:22:02
Hab von diesem Standard nun das erste mal gehört. Also man will Netzteile billiger, aber Mainboards teurer machen? Und im Zweifel noch mehr Bauteile für die Stromversorgung aufs MoBo auslagern? Weil? :confused:

heyGtgdfN7A

Der Sinn und Zweck erschließt sich mir immer noch nicht. ich will doch gerade die ganze Stromversorgung im Netzteil haben, damit man das eben nicht woanders hat, auf nem Mini-ITX Board würde das wohl eh kaum mit drauf passen. Wer hat sich denn so nen Mist ausgedacht und warum?
Effizienz OK, aber ich hab schon ein Gold Standard Netzteil, das ist recht gut und erfüllt seinen Zweck. In Zukunft braucht man also neben nem guten Netzteil auch ein gutes MoBo dass die Stromversorgung möglichst effizient mit erledigt? Ob das wirklich nen Mehrwert bringt oder doch nur alles verkompliziert?

Denniss
2020-08-14, 19:25:49
Das macht das ganze nur für Dell und Co einfacher also Fertigrechner von der Stange.

Mortalvision
2020-08-14, 20:27:29
Eben: Stecker ans Mainboard, und fertig ist der ITX Rechner ohne GPu, aber mit APU und m.2 SSD. Da könnte man als Standard noch no-TX einführen, wird dann kleiner als ein Raspi ;D

Fusion_Power
2020-08-14, 21:18:37
Das macht das ganze nur für Dell und Co einfacher also Fertigrechner von der Stange.
Na ich hoffe doch dass das nicht irgend wann abfärbt und wir plötzlich NUR noch diesen einen Standard überall haben. Kann von mir aus gern in Fertig-PCs bleiben.

Denniss
2020-08-14, 23:53:42
Viele OEMS kochen eh schon ihre eigene Suppe bei Netzteilen. Dies soll die ein wenig auf das gleiche Rezept einschwören.
Dann werden ggf die Netzteile in der Produktion günstiger und man sollte zu erschwinglichen Preisen Ersatz bekommen und nicht seine Niere verkaufen bzw mit schrägen Adaptern hantieren müssen.

Fusion_Power
2020-08-15, 01:24:07
Viele OEMS kochen eh schon ihre eigene Suppe bei Netzteilen. Dies soll die ein wenig auf das gleiche Rezept einschwören.
Dann werden ggf die Netzteile in der Produktion günstiger und man sollte zu erschwinglichen Preisen Ersatz bekommen und nicht seine Niere verkaufen bzw mit schrägen Adaptern hantieren müssen.
Aber werden die entsprechenden Mainboards nicht wiederum teurer durch die zusätzlichen Bauteile für die Stromversorgung? Ich seh da ehr ne Nullrechnung.

BlacKi
2020-08-15, 03:04:38
Hab von diesem Standard nun das erste mal gehört. Also man will Netzteile billiger, aber Mainboards teurer machen? Und im Zweifel noch mehr Bauteile für die Stromversorgung aufs MoBo auslagern? Weil? :confused:

https://youtu.be/heyGtgdfN7A

Der Sinn und Zweck erschließt sich mir immer noch nicht. ich will doch gerade die ganze Stromversorgung im Netzteil haben, damit man das eben nicht woanders hat, auf nem Mini-ITX Board würde das wohl eh kaum mit drauf passen. Wer hat sich denn so nen Mist ausgedacht und warum?
Effizienz OK, aber ich hab schon ein Gold Standard Netzteil, das ist recht gut und erfüllt seinen Zweck. In Zukunft braucht man also neben nem guten Netzteil auch ein gutes MoBo dass die Stromversorgung möglichst effizient mit erledigt? Ob das wirklich nen Mehrwert bringt oder doch nur alles verkompliziert?
ich dachte du hättest das video gesehen. dann würdest du nämlich nicht mehr fragen.

kurz gesagt: 3,3 und 5v laufen im netzteil die ganze zeit unnötig auf teillast. das neue mainboard im gegenzug schaltet die kleinen voltages nur bei bedarf zu und das angepasst auf die mögliche nutzung und nichtmehr überdimensioniert, damit man möglichst nicht zu wenig saft hat.

kurz gesagt: halbierung des idleverbrauchs, wobei auch nur unter 12v last die einsparungen ebenfalls vorhanden sind.

nebeneffekt könnte sein, das wir bald nur noch ein kabel zur sata hdd/ssd/BR laufwerk haben. naja, ich habe eh keins mehr. aber ich liebe es das meine hdds nur noch einkabel haben, nämlich usb3.0.

Denniss
2020-08-15, 09:52:26
Das ist auch Unsinn, in modernen Netzteilen mit DC-DC-Wandlung werden 3,3/5V aus den 12V generiert und das auch nur bei Bedarf.

Fusion_Power
2020-08-15, 15:28:25
ich dachte du hättest das video gesehen. dann würdest du nämlich nicht mehr fragen.

kurz gesagt: 3,3 und 5v laufen im netzteil die ganze zeit unnötig auf teillast. das neue mainboard im gegenzug schaltet die kleinen voltages nur bei bedarf zu und das angepasst auf die mögliche nutzung und nichtmehr überdimensioniert, damit man möglichst nicht zu wenig saft hat.

kurz gesagt: halbierung des idleverbrauchs, wobei auch nur unter 12v last die einsparungen ebenfalls vorhanden sind.

nebeneffekt könnte sein, das wir bald nur noch ein kabel zur sata hdd/ssd/BR laufwerk haben. naja, ich habe eh keins mehr. aber ich liebe es das meine hdds nur noch einkabel haben, nämlich usb3.0.
Ich habs gesehen und es wurde ja auch einiges erklärt. ich frag nur, was das wirklich bringt wenn man eh schon Gold+ Standard Netzteile hat. Aber es wurde ja schon erwähnt, dass es für OEMs sicher einige Vorteile hat. Ob sich das ganze auch für den geneigten Selbstbauer lohnt ist die Frage. Ich will nicht noch mehr Geraffel auf Mainboards, dafür gibts ja eben separate Netzteile.

Lowkey
2020-08-15, 15:47:53
Eine Überlegung am Rande ist die Marktfähigkeit. Man kann den Leuten zwar jedes Jahr neue Modelle anbieten, aber die Leute erwarten auch Neuerungen. Wir sind beim Titanium angekommen und bei der Effizienz wird sich nicht mehr viel tun. Modular und RGB machen die Leute auch nicht mehr wuschig. Die Preise sind auch relativ human. Wie bekommt man wieder viele Netzteile verkauft?

Ich denke da setzt ein neuer Standard an.

Benutzername
2020-10-12, 07:31:34
kleiner Ausschnitt aus der c't 22/2020

Intel hat uns jeweils Vorserienexemplare des LGA1200-Mainboards Asrock Z490 Phantom Gaming 4SR und des Netzteils High Power HP1-P650GD-F12S mit ATX12VO-Technik zur Verfügung gestellt. Bereits mit BIOS-Standardeinstellungen erreichte das System mit einem Core i9-10900K, einer SATA-SSD und 16 GByte RAM bei ruhendem Windows-Desktop eine Leistungsaufnahme von lediglich 13 Watt. Das schaffen nur wenige aktuelle ATX-Boards und dann auch nur mit optimierten CPU-Energiespareinstellungen. Mit eingeschalteten C-States sowie aktiviertem SATA und PCIe Link Power Management konnten wir den Leerlaufwert beim ATX12VO-Testsystem auf unter 7 Watt drücken.


https://www.heise.de/news/Netzteilstandard-ATX12VO-angetestet-Hohes-Sparpotenzial-bei-Desktop-PCs-4923403.html


halbierte Leerlaufleistung ist ein Wort. Die meiste Zeit dreht ein REchner sowieso nur Däumchen und wartet auf den Benutzer.

PatkIllA
2020-10-12, 09:18:56
und das bei einem anscheinend 650Watt Netzteil. Also 1% Auslastung im idle.

Wäre auch nett für ein NAS, was ja noch länger rumidlet.

Lowkey
2020-10-12, 10:02:21
Wenn das Mainboard die Spannungen stellt, wie versorgt man dann den USB? Angenommen ich will mein Smartphone über das Mainboard laden oder sonst ein Gerät, was den maximalen Strom vom USB ziehen kann?

Oder andersrum: erfüllt das Mainboard mit jeder Komponente den maximalen Verbrauch? Kann Teile wechseln wie zB. eine PCI-E Karte einbauen ohne dass es Probleme gibt?

iuno
2020-10-12, 11:32:13
PCIe laeuft mit 12V, die 3,3V fuer den Standby-Verbrauch werden da wohl nichts rausreissen.
Bei USB wuerde ich erwarten, dass das Mainboard so ausgelegt ist, dass es schon alle Ports bedienen kann, ansonsten ist es halt Schrott. Nur 1-n Ports mit Power Delivery zu Kennzeichnen ist ja nun auch kein grosser Akt. Da wird es sicher Loesungen geben, ist ja auch wieder Alleinstellungsmerkmal, wenn man mehr PD Ports verbaut und bedienen kann.

y33H@
2020-10-12, 12:30:15
Die eigentliche Frage wäre nun gewesen, wie viel Strom würde das nahezu identische Board und das nahezu identische ohne ATX12VO ziehen? Mir fehlt dieser Vergleich ...

EDIT

Zudem ist absolute reine Leerlauf-Last freilich irrelevant ... leichte Mischlast wäre spannend, Browsing und Office sag ich mal.

PatkIllA
2020-10-12, 13:14:09
Die eigentliche Frage wäre nun gewesen, wie viel Strom würde das nahezu identische Board und das nahezu identische ohne ATX12VO ziehen? Mir fehlt dieser Vergleich ...Andere ATX Boards kommen ja anscheinend bestenfalls auf das doppelte
Zudem ist absolute reine Leerlauf-Last freilich irrelevant ... leichte Mischlast wäre spannend, Browsing und Office sag ich mal.Die Mischlast besteht ja zum größten Teil aus Leerlauf.

iuno
2020-10-12, 13:45:29
Zudem ist absolute reine Leerlauf-Last freilich irrelevant ...
Mit den Adjektiven sparen, dann ist es das nicht. Aber was ist schon absolut rein? Findet im Desktop Betrieb sowieso nicht statt, kann also auch nicht gemessen werden. Die Metrik ist interessant. Ob ich im Browser rum klicke oder nicht spielt fuer die Energiemenge eine untergeordnete Rolle.

Poekel
2020-10-12, 14:02:52
kleiner Ausschnitt aus der c't 22/2020



https://www.heise.de/news/Netzteilstandard-ATX12VO-angetestet-Hohes-Sparpotenzial-bei-Desktop-PCs-4923403.html


halbierte Leerlaufleistung ist ein Wort. Die meiste Zeit dreht ein REchner sowieso nur Däumchen und wartet auf den Benutzer.
Die interessante Frage ist imho, ob die 13-Watt, wie der Artikel suggeriert, eine Mainboard-Leistung wäre oder primär auf das Netzteil zurückzuführen ist, also ob die meisten aktuellen ATX-Mainboards einen ähnlichen Verbrauch aufweisen würden, wenn ein NT eingebaut wird, dass bei 5W auf 70% Effizienz kommt statt weit unter 50% zu fallen.

y33H@
2020-10-12, 15:59:03
Die Mischlast besteht ja zum größten Teil aus Leerlauf.
Ob ich im Browser rum klicke oder nicht spielt fuer die Energiemenge eine untergeordnete Rolle.
Browser und Office lässt die CPU häufig Burst-Boosten, unterschätzt das mal nicht.

@ Poekel

Jupp, das meinte ich.

iuno
2020-10-12, 16:32:04
Die Frage ist fuer wie lange. Deshalb schrieb ich explizit Energiemenge, nicht Leistung.

y33H@
2020-10-12, 16:37:59
Ausgehend von 7W lange genug um das im Schnitt stark nach oben zu ziehen.

iuno
2020-10-12, 17:03:32
Darum geht's aber nicht, sondern darum, ob die Halbierung der Baseline auf diese 7W am Endergebnis einen Anteil hat.

PatkIllA
2020-10-12, 17:24:31
Sollte die Einparung von 6 Watt nicht auch bei Teillast erhalten bleiben?

Woher kommt es eigentlich, dass Notebook und MiniPCs oft mit 19V arbeiten?

iuno
2020-10-12, 17:40:36
Sollte die Einparung von 6 Watt nicht auch bei Teillast erhalten bleiben?
Das weiss man ja so ohne weitere Daten nicht.
Bei der CPU ist ein Netzteil mit >100 W verbaut, da sind die 7 Watt halt <10% (der Name laesst auf 650W schliessen, da waeren es natuerlich sogar nur ~1%). Da geht die Effizienz voellig in den Keller. Schon moeglich, dass das nur Wirkungsgradverluste sind.

Poekel
2020-10-12, 17:53:51
Das weiss man ja so ohne weitere Daten nicht.
Bei der CPU ist ein Netzteil mit x00 W verbaut, da sind die 7 Watt halt <10%. Da geht die Effizienz voellig in den Keller. Schon moeglich, dass das nur Wirkungsgradverluste sind.
Das soll ja ein Vorteil der neuen Spezifikationen sein, hohe Wirkungsgrade bei niedrigen Lasten.
Leider sind Netzteiltests ja rar gestreut und Tests mit niedrigen Lasten noch rarer, aber Probleme entsprechende Netzteile zu bauen, könnte vielleicht auch ein Grund sein, dass es so wenig ATX 2.52 Netzteile gibt.
Die Corsair RM-Reihe soll z. B. bei 10W bei 75%+ liegen (65%+ bei 5W). Leider war es das dann auch schon mit unabhängigen Tests zu 2.52-Netzteilen (und anderweitig findet man auch nicht Infos, ob da irgendwas kommen soll), wobei die Cybenetics-Datenblätter zu den Cooler Master-Bronze NT diesen auch durch die Bank die 70%+ bei 10W/2% bescheinigen.

Bin ja selbst die ganze Zeit am überlegen, ob ich mein 5 Jahre altes NT gegen ein Corsair tausche, weil ich Lust hätte mal zu sehen, wie der Idle-Verbrauch dann aussieht (GH listet seit Kurzem auch noch Cooler Master-Gold Netzteile, aber da gibts natürlich keine Tests zu).

PatkIllA
2020-10-12, 18:33:46
Nur 80 Plus Titanium schreibt etwas bei 10% vor und das sind bei üblichen Netzteilen immer noch über 50W+ Damit kann man ein Ultrabook inkl Display und Volllast betreiben.

Poekel
2020-10-12, 19:01:51
Nur 80 Plus Titanium schreibt etwas bei 10% vor und das sind bei üblichen Netzteilen immer noch über 50W+ Damit kann man ein Ultrabook inkl Display und Volllast betreiben.
Bei aktuellen NT-Reviews z. B. auf Tomshardware oder TweakPC wird erwähnt, dass für die aktuellste ATX-Spezifikation (2.52) 7x% bei 10W/2% (</>500W) gewährleistet sein muss.
Viele Netzteile mit 2.52 gibt es nicht (laut Geizhals) und die Tests sind auch mager (halt die Corsair RM sowie Cybenetics-Testblätter der Cooler Master NT vom letzten Jahr), aber zumindest scheinen die die 70%+ bei 10W hinzukriegen.

https://www.tomshardware.com/reviews/be-quiet-dark-power-12-1500w-review/2
Intel plans on raising the ante at efficiency levels under ultra-light loads. So from July 2020, the ATX spec will require 70% and higher efficiency with 115V input. The applied load is only 10W for PSUs with 500W and lower capacities, while for stronger units we dial 2% of their max-rated-capacity.

Denniss
2020-10-13, 00:44:13
Diese Spezifikation is maximal sinnvoll für OEM-Rechner großer Ketten um dort die maximale Effizienz zu erreichen.
Bei Selbstbaurechnern oder OEM-Geräten die auf Aufrüstbarkeit ausgelegt sind ist die begrenzte Zahl an Stromanschlüssen kontraproduktiv.
Bei modernen Netzteilen mit DC-DC-Wandlung ist so eine Spezifikation mit Wandlern auf dem Mainboard reichlich überflüssig