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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Holzbalkenboden/decke (schwingt) - Mit Fliesen belegen


phizz
2020-02-02, 15:35:37
Hallo Häuslebauer,

ich habe eine Frage bezüglich Böden bzw. Decken. Da sie sehr speziell ist stelle ich sie mal hier, extern vom Häuslebauer Thread.

Wir haben ein älteres Haus erstanden (1953) und sind derzeit am Sanieren. Wir haben im ersten Stock leider einen Holzbalkenboden (Holzbalkendecke im Raum darunter). Dieser schwingt leider recht viel. Zumindest so viel das es wummert und manchmal Gläser im Schrank klirren (wenn sie nahe beieinander stehen). Die Akustik von den Räumen ist allgemein nicht optimal und das Schwingen nervt mich sehr beim drüberlaufen.

Nun möchte ich generell alle Heizkörper in dem Raum entfernen und auf Fußbodenheizung umstellen (da effizienter und allgemein gemütlicher - das sollte jetzt bitte nicht zur Diskussion führen, ist für mich persönlich einfach so).

Als System habe ich mir dafür das Schlüter Bekotherm 23F (https://www.schlueter.de/bekotec-f.aspx) vorerst entschieden. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen das eine 8-31mm Erstrich schicht die Schwingungen in meinem Holzboden überlebt, geschweige denn die Fließen die man darauf verlegt. Die Räume sind ~ 4,2x4,2m

Wie habt ihr das gelöst, bzw. was kann man überhaupt machen?
Mit den Schwingenden Böden leben ist für mich keine Option.
Aber ich weiß auch, dass das abdichten des Holzbodens mit Beton oder Plastik nicht gut für das Holz ist.

Alternativ könnte ich mir eine Schüttung vorstellen, auf die man dann die Fußbodenheizung baut. Aber dann verliere ich schon einige cm Raumhöhe, was das Wohngefühl auch nicht verbessert (aber gut einen Tod wird man hier wohl sterben müssen, oder?).

Screemer
2020-02-02, 16:07:05
bisher habe ich nur gesehen, dass solche böden durch mehrfaches kreuzbeplanken mit osb und mdf im wechsel ruhig gestellt werden konnten. meist reichen 3-4 schichten. nimmt halt gut was von der raumhöhe. kann man aber vorher recht gut testen mit einzelnen platten auf dem bestehenden boden.

cartman5214
2020-02-02, 16:08:23
Bevor du in der Menge Estrich oder Beton auf einen Boden mit unzureichender Eigenstabilität einbringst Würdenträger erstmal die Statik prüfen (lassen).

Stormtrooper
2020-02-02, 16:12:12
Und mal ehrlich.
Halt die Flächenbelastung im Auge.
Bei alten Holzbalkendecken würde ich höchstens von 150kg/m² ausgehen.
Laut der Herstellerseite kommt allein durch die E-Strichmasse bei 8cm 57kg/m² dazu.

Ne Party brauchst du dann nicht mehr großartig feiern.

Rush
2020-02-02, 16:27:46
Bevor du in der Menge Estrich oder Beton auf einen Boden mit unzureichender Eigenstabilität einbringst Würdenträger erstmal die Statik prüfen (lassen).

This. Wenn der jetzt schon schwingt, dürfte es fraglich sein, ob er die Last überhaupt tragen kann.

Sardaukar.nsn
2020-02-02, 19:03:59
Warum unbedingt Fliesen?

Letztes Jahr im Sommer habe ich in meinem Haus Baujahr 1923 den alten Holzboden raus genommen und gegen einen neuen getauscht. Durch die Querlattung über den Eichenbalken wippt jetzt kaum noch etwas. Dank neuer Cellulose Dämmung und Massivholz ist es auch im Winter angenehm drüber zu laufen. Braucht also keine Fußbodenheizung.

Hier mal ein paar Bilder der Aktion: https://imgur.com/a/5mEs03h

phizz
2020-02-02, 20:16:07
bisher habe ich nur gesehen, dass solche böden durch mehrfaches kreuzbeplanken mit osb und mdf im wechsel ruhig gestellt werden konnten.
klingt eigentlich ganz gut

Bevor du in der Menge Estrich oder Beton auf einen Boden mit unzureichender Eigenstabilität einbringst Würdenträger erstmal die Statik prüfen (lassen).
Klar, das mach ich natürlich. Aber ich würde gerne direkt mit ein paar möglichen Lösungen auftauchen und mir diese dann bewerten lassen.

Und mal ehrlich. Halt die Flächenbelastung im Auge. Bei alten Holzbalkendecken würde ich höchstens von 150kg/m² ausgehen. Laut der Herstellerseite kommt allein durch die E-Strichmasse bei 8cm 57kg/m² dazu. Ne Party brauchst du dann nicht mehr großartig feiern.
Das ist ok. Es wird ein Ankleidezimmer, ein Schlafzimmer und ein Bad. Da feiern wir nicht so viel. :biggrin:

This. Wenn der jetzt schon schwingt, dürfte es fraglich sein, ob er die Last überhaupt tragen kann.
Das weis ich auch nicht. Wird der Architekt dann hoffentlich beantworten können.

Warum unbedingt Fliesen?
Letztes Jahr im Sommer haben ich in meinem Haus Baujahr 1923 den alten Holzboden raus genommen und gegen einen neuen getauscht. Durch die Querlattung über den Eichenbalken wippt jetzt kaum noch etwas. Dank neuer Cellulose Dämmung und Massivholz ist es auch im Winter angenehm drüber zu laufen. Braucht also keine Fußbodenheizung.
Hier mal ein paar Bilder der Aktion: https://imgur.com/a/5mEs03h

Es wird ein Badezimmer. Da gehören für mich Fliesen rein. Und Heizkörper sind für mich ein Relikt auf den 19xx Jahren.
Das gehört meiner Meinung nach nicht in moderne Häuser. Dein Boden sieht top aus, der würde mir auch gefallen.

https://imgur.com/a/h5ohQ7r
Mir kommt es auch so vor als hätte ich zu wenige und zu schwache Balken. Naja mal abwarten.

Yggdrasill
2020-02-02, 20:52:09
...
https://imgur.com/a/h5ohQ7r
Mir kommt es auch so vor als hätte ich zu wenige und zu schwache Balken. Naja mal abwarten.
Die Balken sehen mit ~10 cm echt "dünn" aus. Ich gehe bei dem Baujahr davon aus das die quadratisch sind. Bei unseren Fachwerk sind die Balken zwischen 15-18 cm stark bei einem Abstand von ~60-70 cm. Wir haben im Gegensatz zu dir Fichte und keine Eiche, ich kann allerdings nicht abschätzen wie groß die Unterschiede sind. Da solltest du wirklich einen Statiker zu Rate ziehen um rauszufinden was du machen kannst.

Edit: Hab mal in alten Fotos gewühlt, bei uns sehen die Trägerbalken für die Dielen doch eher rechteckig als quadratisch aus. Ist zwar nicht sehr viel aber ich schätze das anhand der Fotos auf ~22 cm Höhe bei den genannten 15-18 cm Breite.

Sardaukar.nsn
2020-02-02, 20:56:12
Die Blaken scheinen mir schon arg dünn, kein Wunder das es dort ordentlich wippt. Leichter als Fliesen wäre noch Vinyl oder Linoleum. Hatte ich beides schon in Mietswohnungen und kann auch echt gut sein. Am besten du holst dir erstmal Rat von einem Fachmann.

Flyinglosi
2020-02-02, 21:03:00
Das sind aber doch bitte nicht die tragenden Balken die man da sieht, oder? Eher Abstandshalter um einen isolierenden Hohlraum zu schaffen. Ich vermute das grad einfach, weil in unserem 85 Jahren alten Holzhaus die entsprechenden Balken ca. 20cm hoch (und breit) sind.

Oder sind die darüber liegenden Bretter nicht durchgehend und folglich die Balken höher?

Screemer
2020-02-02, 21:12:42
ist das was man da direkt sieht der boden von oben? das sieht nicht mal nach richtigen balken aus sonder stücke die durch die seitenleisten zusammengehalten werden. da würd ich im leben nie direkt drauf gehen. kann aber auf den bilder täuschen.

Flyinglosi
2020-02-02, 21:16:13
ist das was man da direkt sieht der boden von oben? das sieht nicht mal nach richtigen balken aus sonder stücke die durch die seitenleisten zusammengehalten werden. da würd ich im leben nie direkt drauf gehen. kann aber auf den bilder täuschen.

Ich denke, dass die Bretter zwischen den Balken liegen und die Wannen für die Schüttung bilden. Die Seitenleisten dienen als Auflage. Wäre interessant ob jemand hier weiss, ob das so üblich ist.

Screemer
2020-02-02, 21:36:26
könnte auch sein. interessant wäre das von oben noch zu sehen.

brutzi
2020-02-02, 21:43:42
Lass da bitte einen Statiker dran. Das sieht auf den Fotos nicht so toll aus. Die Balken sind doch sehr dünn...

Großmeister_Varius
2020-02-02, 22:59:14
Damit der 500 Euro kassiert und ihm dasselbe wie das Internet erzählt, nämlich dass die Bretter zu dünn sind? :freak:

Yggdrasill
2020-02-03, 00:00:21
Ich denke, dass die Bretter zwischen den Balken liegen und die Wannen für die Schüttung bilden. Die Seitenleisten dienen als Auflage. Wäre interessant ob jemand hier weiss, ob das so üblich ist.

Ja, denke ich auch. Die Bretter (evtl. sogar nur Schwarten) sehen typisch für Schüttungsunterbau aber nicht für Dielen aus.
Diese Bauweise scheint früher üblich gewesen zu sein. Bei uns im Haus (Fachwerk Baujahr 1890) ist das genauso konstruiert, nur dass die Seitenleisten wegen dickerer Balken (und dünnerer Seitenleisten) nicht ganz unten angebaut sind. Ich habe es auch schon anderswo in dieser Form gesehen.

Damit der 500 Euro kassiert und ihm dasselbe wie das Internet erzählt, nämlich dass die Bretter zu dünn sind? :freak:

Der Statiker soll überhaupt erstmal eine fundierte Betrachtung der Ist-Situation durchführen und dann eine bautechnische Lösung anbieten. Aufgrund der Balkenstärke würde ich davon ausgehen das jeder Lösungsversuch der nicht direkt an den Balken ansetzt oder deren Kraftaufnahme an den Auflagen berücksichtigt die Situation eher verschlechtert als verbessert. Wir könnten hier wahrscheinlich alle kluge Ideen posten aber das ersetzt keinen Fachmann.

phizz
2020-02-03, 05:26:08
könnte auch sein. interessant wäre das von oben noch zu sehen.

Von oben sehen geht leider nicht, denn da Wohnen wir gerade noch.
Was man da sieht ist die Decke.
Ich befürchte auch das man die Decke komplett neu machen muss, eventuell mit Stahlträgern.

esqe
2020-02-03, 05:57:32
An der Decke ist nun nichts ungewöhnliches, wichtiger wäre der Abstand zwischen den Sparren. 65cm wären hier die magische Grenze, darüber sollte ausgesteift werden. Was bei deiner Deckenhöhe schwierig werden sollte.

Um die Decke stabil zu bekommen, wären Schwalbenschwanzplatten die beste Option.
https://www.spillner-ssb.de/lewis/schwalbenschwanzplatten.html

Dazu wird die schwere Schüttung übrigens durch Dämmwolle ersetzt.

Günstiger ist es, den Fliesenboden anzupassen, indem man man vorher Entkopplungsplatten oder Matten aufklebt.

Mortalvision
2020-02-03, 06:56:37
Hi, habe auch in so einem Haus gewohnt. Fazit: vergiss es! Nix Fließen, nix Versteifung. Das haut dir sonst die ganze Statik zusammen. Es hat schon große Vorteile, das Holz schwingen zu lassen. Ist das evtl. noch in Kombination mit Sandstein im Keller?

phizz
2020-02-03, 09:11:33
Nein Keller ist in Ordnung.
24-30er Bims-Stein.

Nochmal zur Klarstellung. Man sieht auf dem Bild die Decke, welches im Stock darüber natürlich der Boden ist. Wenn es nur Decke wäre, wäre es mir ja egal.

Der Abstand ist 70cm.
Entkopplungsmatten (Ditra-Matten) würden glaube ich in dem Fall nichts bringen, da die Decke sich durchbiegt. Da kann die Matte nichts ausgleichen.

Hilft nix. Muss ein Fachmann her.

Fazit: vergiss es! Nix Fließen, nix Versteifung. Das haut dir sonst die ganze Statik zusammen.
Wieso, was ist da schönes bei dir passiert :redface: ?

BlacKi
2020-02-03, 09:53:05
ist das was man da direkt sieht der boden von oben? das sieht nicht mal nach richtigen balken aus sonder stücke die durch die seitenleisten zusammengehalten werden. da würd ich im leben nie direkt drauf gehen. kann aber auf den bilder täuschen.

schwingt ein bisschen:biggrin: bisschen estrich und fließen drauf. trust me iam an engineer:freak:

die fließen und die fugen würden doch bei dem ganzen swing irgendwann brechen. das hält doch niemals.

Mortalvision
2020-02-03, 11:58:24
Machs doch anders: lege leichte Holzdielen/Laminat rein und kippe tüchtig Bootslack drüber. Damit gehts meistens auch. Muss man alle 10 Jahre dann halt grunderneuern, aber es wäre ein Fliesenersatz.

Flyinglosi
2020-02-03, 12:18:21
Der Threadstarter schreibt von Ankleidezimmer (=>Schränke), Schlafzimmer(=>Bett) und Badezimmer (=>Wanne oder Dusche). Alles in Klammer sorgt für ordentliche punktuelle Lasten und folglich muss das ohnehin erstmal alles statisch bewertet werden. Da hat man dann den Experten eh schon im Haus und der kann einem entsprechende bauliche Maßnahmen empfehlen.

Auch würde ich die Balken selbst mal genauer inspizieren, denn auf einigen Bildern lassen sich Frassgänge (z.b. vom Hausbock) erahnen. Da muss man nicht gleich in Panik verfallen, aber es schadet nicht, derartige Schwächungen zu berücksichtigen.

schoppi
2020-02-03, 12:59:42
Wie hoch sind denn nun die Träger?
Breite scheint ja 10 cm zu sein, aber die Höhe ist natürlich viel entscheidender.
Auf dem ersten Blick halte ich das Ganze für nicht ausreichend tragfähig...kann es dir dann auch kurz ausrechnen.

phizz
2020-02-03, 19:03:32
Ich hab heute mal angefangen den Bauschutt darunter zu entfernen. Morgen Abend schau ich mal ob ich irgendwo die Höhe messen kann.

brutzi
2020-02-03, 21:58:46
Damit der 500 Euro kassiert und ihm dasselbe wie das Internet erzählt, nämlich dass die Bretter zu dünn sind? :freak:

Damit er eine Lösung für das Problem findet. Die teilt das Internet ja leider nicht mit...

ALTAY
2020-02-04, 11:07:37
Statiker aufsuchen und klären ob die Auflast durch zusätzliche Träger möglich ist.
Optimal wäre mit OSB 22mm zu versteifen und darauf ne Trockenbau FBH.

Wie sieht denn der Rest vom Haus aus?

Dachdämmung, Fenster etc. sind schon neu?

Sonst kann es sehr schnell passieren, dass die Heizlast der FBH deine Heizung überfordert.

phizz
2020-02-07, 20:48:27
Statiker aufsuchen und klären ob die Auflast durch zusätzliche Träger möglich ist.
Optimal wäre mit OSB 22mm zu versteifen und darauf ne Trockenbau FBH.
Wie sieht denn der Rest vom Haus aus?
Dachdämmung, Fenster etc. sind schon neu?
Sonst kann es sehr schnell passieren, dass die Heizlast der FBH deine Heizung überfordert.

Mein Vater hat einen seiner alten Kollegen mobilisiert der Statiker ist.
Der hatte aber erschreckend wenig Ideen gehabt. Mehr oder weniger sagte er: "Es gibt zwei Möglichkeiten.
1) zu jedem existierenden Balken einen zweiten Balken einziehen, dann halbiert sich die Biegung. (was Meiner Meinung nach nicht reicht, da die Schwingung recht krass ist und mir die Qualität der Balken minderwertig vorkommt. Die Verarbeitung ebenfalls, siehe Fotos. Außerdem sind manche schon angebrochen).
Fliesen und Fußbodenheitzung wird damit nicht realisierbar sein.

2) alle Balken per Stahlträger abstützen und somit die Biegung reduzieren. Vielleicht sogar 2 Stahlträger jeweils auf 1/3 und 2/3 des Raumes verteilt. (das mag ja funktionieren, aber ich habe jetzt nur 258cm Raumhöhe von Estrich zum Balken. Dazu kommen 6cm Fußbodenheizung, plus die abgehängte Decke (5-10cm)..(258-6-10=242 und davon nochmal die Stahlträger abgezogen 14-16cm= Hobbithöhle
Und mit freiliegenden I/H-Trägern kann ich mich bisher nicht anfreunden.) Außerdem gefällt mir der Gedanke "minderwertige Scheisse mit zusätzlichem Murks abfangen" nicht. Entweder gescheit oder garnicht...."

Meiner Meinung nach müsste man alle Holzbalken einfach grundlegend ersetzen. Die sehen einfach nicht mehr frisch aus und waren wohl damals schon nicht die beste Qualität.
Dabei macht man die Balken gleich doppelt so breit (von 10x20 auf 20x20) und/oder setzt gleich doppelt so viele ein. Der derzeitige Balkenabstand ist 70cm. Den halbiert man dann oder macht zumindest 50cm draus mit frischen gesunden Balken. Das sollte eherblich besser werden.

Der Statiker meinte aber man darf nicht einfach so Balken ersetzen, die würden ja das Haus zusammen halten...
Wusste ich so nicht. Ich dachte die stützen die Last nur nach unten (Deckenlast in Vertikalrichtung) und wirken nicht auch noch seitlich, um die Wände quasi in Position zu halten (laterale Last).
Er sagte sogar, man solle nichtmal die Spanplatten auf den Balken lösen, da diese ebenfalls statisch relevant sind. Da bin ich mir allerdings nicht so sicher ob das tatsächlich so relevant ist wenn man die innerhalb eines Tages und vorallem Raum für Raum ersetzt. :confused:

Zu dem Vorschlag mit den 3 Lagen 22mm OSB Platten meinte er, dass das nicht funktionieren wird. Ich kann mir aber durchaus vorstellen das die Platten (gut Verschraubt und verklebt) einiges an Verstrebung/Steifigkeit bringen können.

Desweiteren habe ich noch diese Schwalbenschwanzbleche (https://doit-tv.de/do-it-bauen-und-sanieren/sanierung/sanieren-haustechnik/neue-fussbodenheizung-auf-alten-balken-1411)für Estrich im Netz gefunden.
Alternativ-Video 1 (https://www.youtube.com/watch?v=vXZgGDQPyTI)
Allerdings funktioniert das wohl auch nur wenn der Boden nicht schwingt ?!? Oder steifen die so stark aus, dass es die Schwingung auf ein normales Maß reduziert?

Schieferdach ist gedämmt.
Fenster/Rolläden kommen bei der Sanierung komplett neu.
Aussenfassade wird mit 10-12cm gedämmt.
Zu- und Abwasser wird neu gemacht.... eigentlich machen wir einmal Rohbau und zurück.

Weitere Bilder der Decke lade ich gerade hoch, reiche ich nach.
Wenn einer von euch Ahnung und/oder Ideen hat, bitte alle her damit.
Und nein, Venylboden oder so Plastezeugs gehört für mich nicht in ein Badezimmer, dass ist genauso keine Lösung wie "das ist nunmal ein altes Haus, ist halt so"...

Flyinglosi
2020-02-07, 22:15:46
Zu dem Vorschlag mit den 3 Lagen 22mm OSB Platten meinte er, dass das nicht funktionieren wird. Ich kann mir aber durchaus vorstellen das die Platten (gut Verschraubt und verklebt) einiges an Verstrebung/Steifigkeit bringen können.

Wenn die Platten die Steifigkeit erhöhen sollen, müssen sie quasi zu einer großen Platte verschraubt/verklebt und möglichst starr an die ursprüngliche Konstruktion angebunden werden.

Das wird dann aber kritisch bzgl. thermischer Ausdehnung. Je nach Temperatur bildet die Decke dann eine mehr oder weniger tiefe Schüssel aus und das mögen weder Estrich, noch Fliesen.

Aber lass nicht den Kopf hängen: Such dir einen Zimmermann und lass die Decke vollständig ersetzen. Natürlich trägt die Decke zur Gesamtstatik des Hauses bei, aber das heißt nicht, dass man sie nicht ersetzen kann. Ich sitze gerade in einem fast 400 Jahre alten Bauernhaus (Ferienhaus der Familie) und da wurden in den letzten Jahren immer wieder tragende Holzelemente getauscht.

esqe
2020-02-08, 01:15:36
Schwalbenschwanzplatten werden schwimmend verlegt. Vorher werden rechts und links vom Balken ein weiterer Balken zum austarieren verschraubt.

Da vorher der Einschub durch Dämmwolle ersetzt wird, kommt auch nicht übermäßig Gewicht hinzu.

Die Platten selbst wirken schon durch ihre Bauform stabilisierend, dem Estrich werden ausserdem Fasern hinzugegeben.

Die Schwingungen bekommst du so weg, die Traglast der Balken sind das Fragezeichen.

phizz
2020-02-08, 07:45:05
Das wird dann aber kritisch bzgl. thermischer Ausdehnung. Je nach Temperatur bildet die Decke dann eine mehr oder weniger tiefe Schüssel aus und das mögen weder Estrich, noch Fliesen.


Genau das hab ich mir auch gedacht. Er meinte darauf das Holz in einer Zwischendecke eigentlich keine thermische Ausdehnung hat, jedenfalls keine nennenswerte.

Das werde ich mal noch nachrechnen, kann aber durchaus sein. Ich komme aus dem Stahlbau wo man Temperaturdeltas von 80°-100° hat.
In der Wohnung, vorallem in einer Zwischendecke wird man wohl nie über 10° haben. In unserem Haus war es die letzten Jahre nie unter 16-17° und maximal 26-27°. Und wenn die Außenfassade gedämmt ist, wird es in beiden Richtungen nochmal weniger (hoffentlich ;-) ).

Ich werd mir nach dem "richtigen" Statiker vom Architekten eventuell zusätzlich 1-2 Zimmermänner kommen lassen.

https://imgur.com/a/IaOPU7n (https://imgur.com/a/IaOPU7n)

phizz
2020-02-08, 07:46:04
Schwalbenschwanzplatten....
Danke für die Info.

Stormtrooper
2020-02-08, 08:59:11
Im Gegensatz zum Stahl dehnt sich Holz insgesamt kaum aus bei Temperaturunterschieden, dafür aber umso mehr, je trockener es wird.

Flyinglosi
2020-02-08, 09:28:24
Im Gegensatz zum Stahl dehnt sich Holz insgesamt kaum aus bei Temperaturunterschieden, dafür aber umso mehr, je trockener es wird.

Völlig richtig bzw. hätte ich mich da oben exakter ausdrücken müssen. Ich lebe ja in einem Holzhaus mit vielen selbst gebauten Einbaumöbeln und allen zusammen kann man diesbezüglich übers Jahr recht schön beim „Verformen“ zuschaun.

Rush
2020-02-08, 11:57:56
Und mit freiliegenden I/H-Trägern kann ich mich bisher nicht anfreunden.

Sicherlich nicht perfekt, aber Träger kann man doch auch nutzen um einem Raum speziellen Charakter zu verleihen.

https://i.pinimg.com/originals/61/b0/72/61b0722c00a5be47ed3073850a757b21.jpg

Popeljoe
2020-02-08, 12:41:46
Also der Vorschlag des Statikers mit den zweiten Holzbalken erscheint mir am sinnvollsten zu sein. Ein einzelner dicker Balken hält weniger, als zwei verbundene, dünnere Balken. (Siehe Brückenbau)
Das solche Balken immer sowohl vertikale, als auch horizontale Kräfte ablenken, ist doch vollkommen logisch. Du kannst die nicht einfach mal eben ersetzen.
Kombiniere das Konzept mit den Schwalbenschanzplatten und der Boden dürfte ziemlich stabil und schwingungsfrei sein.

Hanf_Solo
2020-02-08, 17:03:46
Wir standen vor 25 Jahren vor dem gleichen Problem in unserem Fachwerkhaus. Wir haben uns damals für eine Perliteschüttung und dadrauf
einen Gussasphalt entschieden. Super Wärmedämmung und Trittschallschutz. Dadrauf kann man dann legen was man will.

ALTAY
2020-02-08, 21:53:43
Schwalbenschwanzplatten werden schwimmend verlegt. Vorher werden rechts und links vom Balken ein weiterer Balken zum austarieren verschraubt.

Da vorher der Einschub durch Dämmwolle ersetzt wird, kommt auch nicht übermäßig Gewicht hinzu.

Die Platten selbst wirken schon durch ihre Bauform stabilisierend, dem Estrich werden ausserdem Fasern hinzugegeben.

Die Schwingungen bekommst du so weg, die Traglast der Balken sind das Fragezeichen.

Die bringen überhaupt nichts in dem Fall, da die Tragbalken das Gewicht nicht stemmen.
Diese seltsame Schwalbenschwanzkonstruktion geht nur, wenn man kein Bock auf Trockenbau hat und die OSB-Platten einsparen möchte, wichtig ist hierbei jedoch eine ausreichende Balkenstärke, die in diesem Fall nicht gegeben ist.
Alles was mit Beton und extrem hohen Auflasten verbunden ist, würde ich direkt verwerfen.

Erstmal muss ein "richtiger" Statiker ran, der soll mal ausrechnen was möglich ist, ohne Bestandsaufnahme und Lösungsvorschläge, würde ich mir da erstmal keine Gedanken machen.

esqe
2020-02-09, 00:15:01
Ich meine, das geschrieben zu haben.

Du weißt schon, was Einschub wiegt? Die Differenz zu 5cm Estrich ist wohl eher marginal.

phizz
2020-05-31, 12:24:30
Um den Thread hier mal auf den aktuellen Stand zu bringen hier was wir gemacht haben:

Erstmal hab ich in allen Räumen die Schilf/Gips decke entfernt, die man leider als Baumischschrott entsorgen muss (200€/t).

Dann habe ich den den Einschub, bzw den Lehm oder was es war entsorgt. Das waren wahnsinnige 10t. (20-25€/t) Eine sauerei ... das kann man sich kaum vorstellen. 2x 6qm Container randvoll.
https://s12.directupload.net/images/200531/temp/jshez2kl.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/jshez2kl_jpg.htm) https://s12.directupload.net/images/200531/temp/ahmoh7fs.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/ahmoh7fs_jpg.htm) https://s12.directupload.net/images/200531/temp/ukxwk4oe.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/ukxwk4oe_jpg.htm) https://s12.directupload.net/images/200531/temp/29dheqxb.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/29dheqxb_jpg.htm) https://s12.directupload.net/images/200531/temp/r2oqx5sl.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/r2oqx5sl_jpg.htm) https://s12.directupload.net/images/200531/temp/z6r7pzos.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/z6r7pzos_jpg.htm) https://s12.directupload.net/images/200531/temp/v5fp7dx4.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/v5fp7dx4_jpg.htm)
Und die Überreste von einem Hausbesetzer haben wir auch gefunden.
https://s12.directupload.net/images/200531/temp/s2gyput4.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/s2gyput4_jpg.htm)

Dabei haben wir den ein oder anderen faulen Balken entdeckt
https://s12.directupload.net/images/200531/temp/pxqr4vcy.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/pxqr4vcy_jpg.htm) https://s12.directupload.net/images/200531/temp/2zzp78pw.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/2zzp78pw_jpg.htm)

Danach haben wir alle Balken mit einer Drahtbürste sauber gebürstet. Das war fast genauso sch*** weil unfassbar staubig.
Aber die Balken sahen dann schon wieder etwas vertrauenserweckender aus.
https://s12.directupload.net/images/200531/temp/mel76x98.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/mel76x98_jpg.htm)

phizz
2020-05-31, 12:32:02
Über den Holzbalken in unserem alten Bad haben wir dann noch eine Bimsstein-decke/boden entdeckt. Diese war rissig und lag teilweise auf den faulen Balken auf... also musste diese ebenfalls weichen.

https://s12.directupload.net/images/200531/temp/qfiydjai.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/qfiydjai_jpg.htm)vhttps://s12.directupload.net/images/200531/temp/qs3hh4uq.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/qs3hh4uq_jpg.htm) https://s12.directupload.net/images/200531/temp/i8wgdvck.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/i8wgdvck_jpg.htm)

Beachtliche Statik mit frei schwebenden Steinen... wurden ebenfalls entfernt.
https://s12.directupload.net/images/200531/temp/cae9cg9w.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/cae9cg9w_jpg.htm)

In jedem Zimmer eine andere Decke... es wurde halt genommen was grad da war.
https://s12.directupload.net/images/200531/temp/oldp9wm7.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/oldp9wm7_jpg.htm) https://s12.directupload.net/images/200531/temp/4d7ufpdd.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/4d7ufpdd_jpg.htm)

phizz
2020-05-31, 12:37:10
Was mal unser Bad war, wurde dann zu einem großen Loch.
https://s12.directupload.net/images/200531/temp/qkhibswh.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/qkhibswh_jpg.htm) https://s12.directupload.net/images/200531/temp/t55d3rdq.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/t55d3rdq_jpg.htm) https://s12.directupload.net/images/200531/temp/28f4xa96.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/28f4xa96_jpg.htm) https://s12.directupload.net/images/200531/temp/6x4b7sda.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/6x4b7sda_jpg.htm)

Zu unserer unbändigen Freude haben wir dann gemerkt das im Bad und dem großen Zimmer neber dem Bad keine 11x200 Hölzer verbaut wurden, sonder 8-12x 160 + was halt grad so rumlag. Hier ein Foto auf dem die verschiedenen Hölzer markiert sind. fun fun fun
https://s12.directupload.net/images/200531/temp/w3jsvklj.png (https://www.directupload.net/file/d/5836/w3jsvklj_png.htm)

Nachdem das Haus dann nurnoch aus Loch bestand, kam endlich neues Material rein.
Was haben wir nun schlussendlich gemacht:
Alle 11x160 Balken beidseitig mit 80x240 aufgedoppelt. Alle 11x200 Balken einseitig aufgedoppelt. Alle Balken wurden mit 8x180er Schrauben im Zickzack verfahren verschraubt mit rech geringen Schraubenabständen.

https://s12.directupload.net/images/200531/temp/rhgg5iox.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/rhgg5iox_jpg.htm) https://s12.directupload.net/images/200531/temp/mhn9ynr2.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/mhn9ynr2_jpg.htm) https://s12.directupload.net/images/200531/temp/p942hko3.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/p942hko3_jpg.htm) https://s12.directupload.net/images/200531/temp/ky9xg7n5.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/ky9xg7n5_jpg.htm) https://s12.directupload.net/images/200531/temp/lq7l34hz.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/lq7l34hz_jpg.htm)

Statt den 22mm Spanholzplatten sind nun 25mm OSB platten verbaut.
OSB ist generell stabiler als Spanholzplatten
https://s12.directupload.net/images/200531/temp/t3yljymq.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/t3yljymq_jpg.htm) https://s12.directupload.net/images/200531/temp/e3pxdbbr.jpg (https://www.directupload.net/file/d/5836/e3pxdbbr_jpg.htm)

Alle Stöße zwischen den Balken wurden von unten nochmal aufgedoppelt und verschraubt, so das es nicht zu einer Relativbewegung zwischen den OSB Platten kommen kann.

Ich denke das die Decke mit de geringen Estrich sogar leichter ist als vorher.
Die Hohlräume werden für Trittschall noch mit 200mm Steinwolle ausgestopft.

Sardaukar.nsn
2020-06-01, 08:10:05
Da hat jemand die Corona Zeit aber gut genutzt! Viel Aufwand aber ich denke es wird sich lohnen. Danke fürs Teilen der Bilder.
Schade das du den Lehm entfernen musstest, ist eigentlich ein tolle Baumaterial. Bei meiner Renovierung konnte ich ihn im Fußboden zwischen Erdgeschoss und Keller drin lassen.

Du planst auf die OSB Platten einen Estrich und Fußbodenheizung zu verlegen, oder?

Yggdrasill
2020-06-01, 10:58:56
Schön das du hier noch mal das Ergebnis teilst und Glückwunsch zum Abschluss dieser unglaublich dreckigen Arbeit! :up:

DarkSoldier
2020-06-01, 11:36:48
Schaut unbedingt ob das ganze mit dem Trittschall dann ausreichend über die Steinwolle gedämmt wird.
Am besten ist natürlich irgendwas, was direkt die Energie schluckt wie eine extra Schicht die nochmal zwischen dem Boden und Bodenbelag liegt.

phizz
2020-06-01, 20:40:53
Schön das du hier noch mal das Ergebnis teilst und Glückwunsch zum Abschluss dieser unglaublich dreckigen Arbeit! :up:
Danke. Hab mir zwischenzeitlich auch eine 3M Staubschutzmaske mit 2 Filterpatronen besorgt und eine geschlossene Brille, die leider bei schwerer Arbeit andauernd anläuft

Ja ich bin ja fast schon dankbar für Corona. Hab nicht allzuviel verpasst dadurch :wink:

Also auf das OSB kommt jetzt noch eine Entkopplungsmatte, dann das Schlüter ENF 23 System (FBH), dann Estrich, darauf eine Ditra Matte und dann der Boden (Fliesen, Venyl, Laminat, Linoleum...)

Ich denke allein das wird den Schall gut/ausreichend dämpfen (plus 20cm Steinwolle).

Da wir aber auch nur zu zweit drin wohnen ist mir das nicht sooo wichtig.