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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Cannabis auf Rezept - Erfahrungen?


DerEineHades
2020-03-01, 08:57:17
Ich sehe schon kommen, dass dies ein kontroverses Thema wird, aber ich wollte es dennoch mal anstoßen:

Bezieht jemand von euch Cannabis auf Rezept, wenn ja, aus welchem Grund, und wie sind eure Erfahrungen mit Ärzten, Krankenkassen und Apothekern?

Ich bekomme die Höchstmenge an Medikinet (retardiertes Ritalin) verordnet, das ebenfalls unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Ich nehme es aber tatsächlich nur über begrenzte Zeitspannen und auch nicht über den ganzen Tag hinweg, weil es einfach einen unglaublich extremen Rebound verursacht. Außerdem geht das Zeug massiv auf die Pumpe.

Wegen einer offensichtlich einfach nicht diagnostizierbaren Darmerkrankung (alle möglichen Unverträglichkeiten getestet, Entzündungswerte nicht aussagekräftig, Darmspiegelung ergebnislos) leide ich schubweise für 1-2 Wochen an extremen Unterleibsschmerzen, und Cannabis hilft da tatsächlich einfach besser als die üblichen Schmerzmittel.

Leider neige ich zu Paranoia, was Vater Staat angeht, und halte dementsprechend alles, was im Falle einer Hausdurchsuchung belastend sein könnte, schön aus meiner Wohnung raus. Das gilt also auch für Cannabis. Mit einem Rezept hätte ich da kein Problem mehr.

jorge42
2020-03-01, 09:23:54
Warum befürchtest du eine Hausdurchsuchung? Das ist das letzte wovor ich Angst habe, bin aber auch nur ein braver Bürger der gegen Rechts twittert.
Mal zu Thema, ich brauche zwar kein Kannabis und konsumiere es auch nicht, aber es interessiert mich. Als mein Vater schwer krank war (schon über 20 Jahre her, starke Schmerzen und keinen Appetit) hätte ich ihm das besorgen sollen, aber das hab ich damals nicht gecheckt und es wäre wohl wirklich nicht so einfach gewesen. Jetzt würde ich wohl seinen Arzt fragen

registrierter Gast
2020-03-01, 09:34:03
Statt die Symptome zu lindern, würde ich weiter den Ursachen auf den Grund gehen.

Deine Darmflora scheint im Arsch zu sein. In einem anderen Threads schriebst du schon, dass du auch kein Fleisch mehr verträgst. Da scheint es ein Ungleichgewicht zwischen deinen Darmbakterien zu geben.

Lasse das mal checken.

Cubitus
2020-03-01, 09:37:09
Es wird meiner Erfahrung nach nur vergeben wenn die Schulmedizin kein besseres Produkt bietet und der positive Effekt die "Nebenwirkungen" überwiegt.

Bei mir war dies mal im Gespräch, da ich von einem Glaukom (Grünen Star) betroffen bin, man bekam den Augendruck mit den herkömmlichen Medis nicht runter bzw. es gab ein Mittel was half aber das vertrug ich absolut nicht.
Der Druck war mittlerweile dermaßen hoch, dass kurzfristige, dauerhafte Schädigungen (Erblindung) an beiden Augen drohte.

Als ich mich dann selbst vor einer Untersuchung "medikamentierte" und die Werte plötzlich sehr gut waren :freak: Sprach ich meinen Augenarzt drauf an, er meinte er schickt mich zuvor lieber in die Uniklinik zum operieren,
und wenn das nix bringe könne man ernsthaft darüber nachdenken..

Die OP verlief super, muss allerdings alle 5-10 Jahre wiederholt werden und ist im hohen Alter wohl nicht mehr so einfach durchführbar.
Jedenfalls bekomme ich jetzt mildere Tropfen aus der klassischen Medizin welche ich 2x am Tag nehmen muss, aber diese helfen zum Glück wirklich sehr gut.
Also die Hürden Cannabis auf Rezept zu bekommen sind relativ schwer, wie gesagt erst wenn alles Andere nichts bringt, sind die Ärzte vielleicht dazu bereit es zu verschreiben..

Leider neige ich zu Paranoia, was Vater Staat angeht, und halte dementsprechend alles, was im Falle einer Hausdurchsuchung belastend sein könnte, schön aus meiner Wohnung raus. Das gilt also auch für Cannabis. Mit einem Rezept hätte ich da kein Problem mehr.

Sry ,aber wenn du jetzt schon unter Paranoia leidest dann ist THC nicht der richtige Wirkstoff für dich, dass macht auch ein Rezept nicht dauerhaft besser :(

DerEineHades
2020-03-01, 10:06:03
Sry ,aber wenn du jetzt schon unter Paranoia leidest dann ist THC nicht der richtige Wirkstoff für dich, dass macht auch ein Rezept nicht dauerhaft besser :(

Du, ich kiffe seit fast 20 Jahren, mit laaangen Unterbrechungen, und auch wirklich nur noch gelegentlich. Daher rührt die Paranoia nicht. Wenn du von zwei Seiten unter Ü3 stehst, ist das hingegen arg nervig. Möchte mal sehen, welcher halbwegs informierte Mensch da nicht paranoid wird, insbesondere dann, wenn man schon bestimmte Gebäude nicht mehr betreten darf (das habe ich mal mitgeschnitten, als ich aus dem Bewerbungsprozess bei einem Softwaredienstleister geflogen bin, weil ich keinen Besucherausweis mehr bekomme, obwohl ich nicht vorbestraft bin). Wenn du politisch nicht so wirklich mit dem Zeitgeist konform gehst, landest du inzwischen wieder auf Listen.

Disconnected
2020-03-01, 15:01:17
Hast Du Stress? Möglicherweise sind Deine Darmprobleme psychischer Art.

DerEineHades
2020-03-01, 15:18:21
Hast Du Stress? Möglicherweise sind Deine Darmprobleme psychischer Art.

Wurde jetzt als Reizdarmsyndrom verbucht, aber mir wurde gesagt, das sei eine Catch-All-Diagnose, wenn man nix anderes findet.

Disconnected
2020-03-01, 15:31:38
Ja, weil dann der Gastroenterologe nichts mehr machen kann und der Neurologe ran muss.

Mr.Fency Pants
2020-03-02, 17:32:39
Deine Darmflora scheint im Arsch zu sein.


Na dann ist doch alles ok. ;)

@TS: mal im ernst, das scheint bei dir eher psychologischer Natur zu sein. Schau mal, dass du deine Darmflora auf Vordermann bringst mit gesunder Ernährung, entsprechenden Bakterienkulturen und dann kümmere dich vorrangig um den Umgang mit Stress, Meditation, etc. Schau dir mal Autoren wie Kurt Tepperwein & Co an. Lass dich zudem von einem guten Osteopathen oder Chiropraktiker durchchecken. Wenn da im Körper ein Ungleichgewicht ist, kann sich das an den verschiedensten Stelen auswirken.

Bojo
2020-03-03, 12:05:23
Ich kann nur beitragen, dass es nicht einfach ist, hierfür einen Arzt zu finden. Ich hatte in Folge mehrerer schwerer tropischer Erkrankungen mit massiven neuromuskulären Problemen und Schmerzen zu tun. Die Neurologin hat mir zwar empfohlen, zu kiffen, verschreiben konnte/wollte sie es aber nicht. Stattdessen gab es die Wahl zwischen aushalten und massiver Medikation. Habe mich dann für Aushalten entschieden.

MiamiNice
2020-03-05, 13:43:40
Ich kenne mich da tatsächlich ein wenig aus, habe im Bekanntenkreis jemanden der das durchbekommen hat als Schmerzmittel. Allerdings erst nachdem so ziemlich jedes andere Schmerzmittel auf dieser Welt versagt hat, nach einer mehrjährigen Oddysee. Auf Rezept kiffen ist aber so lala, finde ich. Der CBD Anteil ist recht hoch, das ist ganz nett für den Köper, macht aber nicht wirklich glücklich ;) Und günstig ist es auch nicht, für den Kurs kann man es besser selbst anbauen.

RaumKraehe
2020-03-05, 14:12:02
CBD kann man mittlerweile eh ganz legal kaufen und wie es MiamiNice schon geschrieben hat sind die rezeptpflichtigen legalen Mittel auch sehr THC arm.

Von daher: einfach mal probieren.

Plutos
2020-12-23, 01:05:44
Hat jemand Erfahrungen mit CBD? Ich würde es aufgrund der großen Beschwerden und dessen leichter Verfügbarkeit gerne mal ausprobieren, habe aber Angst vor dem – wenn auch geringen – "Rest"-TCH-Anteil. Das Zeug hasse ich aus Überzeugung wie die Pest und es bekommt mir auch überhaupt nicht.

und
2020-12-23, 01:26:18
Normalerweise: Wenn die Pflanze paßt, bist du durch das CBD so entspannt, dass dich ein geringer Anteil an THC nicht 'stören' sollte.

Mr. Pink
2020-12-23, 01:38:02
CBD gibt es in zahlreichen Darreichungsformen. Natürlich quasi THC frei. Ich persönlich konsumiere es als Liquid für E-Zigaretten. Über die (Langzeit)Wirkung kann ich noch nicht viel berichten, außer das es entspannt und man etwas müde wird. Für mich das was ich erreichen wollte.